Zitat von
Mark Mallokent
Ich meinte eigentlich mehr, daß es Tieffliegerangriffe im allgemeinen gegeben hat. Die wurden allerdings weniger von Begleitjägern als von speziellen Jagdbombereinheiten ausgeführt. In der Regel auch nicht von Mustangs, sondern von Thunderboldts und Typhoons.
Speziell bei Dresden weiß ich es nicht, aber die Verluste durch solche Tieffliegerangriffe waren vergleichsweise gering.
Danke Mark fuer Deine voellig korrekte Erklaerung .
Mir lag’s nur daran zu helfen mit dem Mythos der amerik. ‘Hasenjagd’ auf den Elbwiesen aufraeumen.
Doch wie kannst Du oder ich die Korrektheit Deiner Antwort unseren Kritikern geenueber beweisen?
Die kurze Antwort :
AWPD-1 der AAF per FM 1-5
Der Kuerzelsalat entschluesselt = der erste Teil 'AWPD-1 ', repraesentiert die amerikanische Luftbombardierungs-DOKTRIN ; der dritte Teil , 'FM 1-5' die amerikanische Luftbombardierungs-TAKTIK , daher :
- ‘Air War Plans Division- Plan 1’ ( AWPD-1 ) der
- ‘Army Air Forces’ ( AAF) per
- ‘Field Manual 1-5, ( FM 1-5) Employment of Aviation of the Army .
Um fair gegenueber lieben Mitdiskutanten wie Freund Fritzli zu sein , bedarf es ein paar Erklaerungen die vorrausetzen , dass wir uns 80 oder so Jahre zurueck versetzen .
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Als Resultat des Fleischwolfs 1.Weltkrieg, des totalen Kriegs, in dem alle Teilnehmer Flugzeuge eingesetzt hatte, wurden fundamentale Aenderungen im Kriegshandwerk kreiert.
Zur Zielsetzung gehoerte nun nicht mehr nur die Zerstoerung gegnerischer Armeen sondern jetzt auch die gesamte Maschinerie eines Staates der Krieg ueberhaupt erst moeglich machte ,ihn unterhielt und unterstuetzte , also Kriegsruestunsfabriken und Moral bzw. deren Zermuerbung der Zivilisten . Penetrierende strategische Luftueberfaelle waren fuer diese Zielsetzung bestens geeignet .
Diese Ueberlegungen wurden von einem italienischen Luftkriegstheoretiker , Signor Giulio Douhet in einem bedeutendem Buch ‘Command of the Air’ zur beruehmten Doktrin ausgearbeitet : ergo Douhet Doktrin , die die absichtliche totale Zerstoerung von zivilen Wohnflaechen/gegenden befuerwortete .
In den U.S.A. hatte sich in den dreissiger Jahren die sog. ‘Air Corps Tactical School’ ( ACTS ) geformed der ehem. 1.WK Piloten als Lehrer angehoerten.
Die Douhetian Doktrin wurde von ACTS und der Air Corps Hierarchie aus militaerischen, rechtlichen und humanitaeren Gruenden nie akzeptiert . Im Gegenteil , das AAC sah beste Siegesaussichten durch Zerstoerung industrieller Ziele durch unbegleitete , hochfliegende Bomberformationen die Tageslicht zur Zielidentifikation und Praezisionsbombardierung brauchten.
Demoralisierun der Zivilbevoelkerung als primaere Zielsetzung wurde vom AAC als primaere Zielsetzung entschieden abgelehnt , diese psychologischen Effekte wurden als subsequente Ergebnisse der Industriebombardierung betrachtet: Moralzerstoerung ja – aber als indirektes Ergebnis bitte schoen .
Die strategischen Luftkriegstheorien der ACTS kristallisierten sich in August 1941 zur amerk. Luftkriegsdoktrin : AWPD-1 ( zu deren Verfasser auch Angehoerige der ACTS gehoerten) . Diese Doktrin in die Tat umzusetzen behandelte ein Handbuch :
Field Manual 1-5, ( FM 1-5) Employment of Aviation of the Army
in dem , die von der ACTS ausgetueftelten strategischen Zielsetzungen taktisch dargelegt werden : zuerst natuerlich feindliche Armeeverbaende angreifen , dann Rohmaterialvorkommen , Stahl-, Kugellager- Waffen und Fluzeugfabriken,Rafinerien ,Verkehrsknotenpunkte ,Rangierbahnhoefe und andere strategisch wichtige Ziele.
Das wird auf dem unteren Bild verdeutlicht:
( Photo Credit : Airforce magazine on line ; September 2002, Vol. 85, No. 9 siehe auch [Links nur für registrierte Nutzer] By Phillip S. Meilinger)
FM 1-5 war also ein Handbuch fuer die Armee – daher also AAC ( Army Air Corps) - d.h. Feldkommandeure bestimmten die Zielsetzungen.