Umfrageergebnis anzeigen: Wer war der wahre Kriegstreiber?

Teilnehmer
117. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Die Allierten waren die Kriegstreiber deshalb schlugen sie Hitlers Friedensangebote aus

    63 53,85%
  • Hitler war der Kriegstreiber, die Allierten haben sich nur verteidigt, die Friedensangebote waren nicht ernst gemeint.

    33 28,21%
  • Andere Meinung

    21 17,95%
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Thema: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

  1. #41
    endlich zuhause Benutzerbild von Sprecher
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    Standard AW: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

    Zitat Zitat von Gryphus Beitrag anzeigen
    Selbst während der Schlacht um Stalingrad bot Stalin noch Frieden an.
    hast du eine Quelle dazu?

  2. #42
    Audentes fortuna iuvat Benutzerbild von Gryphus
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    Standard AW: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

    Zitat Zitat von Sprecher Beitrag anzeigen
    hast du eine Quelle dazu?
    Vermutlich wieder nur russische Quellen, zumindest konnte ich im deutschen Web nur einen Link mit dem Verweis auf eine Dokumentation finden.
    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  3. #43
    Audentes fortuna iuvat Benutzerbild von Gryphus
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    Standard AW: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

    Eines dazu noch:

    Es gab keine offiziellen diplomatischen Gespräche, aber es soll Geheimtreffen zwischen der sowjetischen und deutschen Aufklärung gegeben haben bei denen die Möglichkeit eines Separatfriedens besprochen werden sollte. Diese gab es schon im Februar 1942 und nach dem Sieg der Roten Armee in Stalingrad.

    Diese "Tatsache" ist unter Historikern aber umstritten.
    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  4. #44
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    Standard AW: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

    Zitat Zitat von Parabellum Beitrag anzeigen
    Im Osten auch mehrere von Stalin, die aber kläglich scheiterten, weil der Gröfaz umbedingt die Ukraine behalten wollte.
    Bei der es sich um urdeutsches Land handelt!
    Wir wollen eine neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt – verachten aber die Gleichheitslüge und verneigen uns vor den naturgegebenen Rängen.
    Claus Schenk Graf von Stauffenberg

  5. #45
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    Standard AW: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

    Zitat Zitat von pittbull Beitrag anzeigen
    Warum hat er denn Polen überfallen?
    Die Wehrmacht hat nur einen polnischen Angriff zurückgeschlagen.
    Wir wollen eine neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt – verachten aber die Gleichheitslüge und verneigen uns vor den naturgegebenen Rängen.
    Claus Schenk Graf von Stauffenberg

  6. #46
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    Standard AW: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

    Zitat Zitat von pittbull Beitrag anzeigen
    Dann nenn es völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Polen.
    Nach heutigen Maßstäben war das eine humanitäre Friedensmission.
    Wir wollen eine neue Ordnung, die alle Deutschen zu Trägern des Staates macht und ihnen Recht und Gerechtigkeit verbürgt – verachten aber die Gleichheitslüge und verneigen uns vor den naturgegebenen Rängen.
    Claus Schenk Graf von Stauffenberg

  7. #47
    Mitglied Benutzerbild von frundsberg
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    Standard AW: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

    Am 3. September 1939 stand ein niedergeschlagener britischer Premierminister Neville Chamberlain erschöpft und desillusioniert wegen des Scheiterns seiner Verhandlungen mit Hitler vor seinen Kollegen im britischen Unterhaus, Er mußte mit ansehen, wie seine europäischen Friedensträume im trockenen, heißen Sturm des Krieges zerstoben. Die Geschichte urteilt streng, und innerhalb eines einzigen Augenblicks waren Chamberlains ehrenhaft im Dienst der Allgemeinheit verbrachten 25 Jahre vergessen. Sein Name würde auf ewig mit einer Politik der Beschwichtigung verbunden bleiben, die einem Diktator Vorschub geleistet hatte. Noch während er vor dem Hohen Haus sprach, brach ein europäischer Krieg aus, der bald darauf globale Dimensionen erreichen sollte.
    Die Abgeordneten schwiegen beklommen, und Chamberlain begann zu sprechen. Seine sonore Stimme hallte von den Wänden des Unterhauses wider, als er erklärte:
    „Als ich letzte Nacht zu diesem Hause sprach, mußte ich mir darüber im klaren sein, daß in einigen Reihen dieses Hauses Zweifel und auch eine gewisse Verlegenheit herrschten, ob auf Seiten der Regierung seiner Majestät nicht Schwäche, ein Zögern oder gar Unschlüssigkeit herrschten. Unter diesen Umständen erhebe ich keine Vorwürfe, denn wenn ich in dergleichen Lage gewesen wäre wie die ehrenwerten Mitglieder, die nicht auf dieser Bank sitzen und nicht über all die Informationen verfügten, die ich hatte, dann hätte ich sehr wahrscheinlich nicht anders reagiert.“

    Nachdem er das Unterhaus darüber informiert hatte, daß der britische Botschafter in Berlin der deutschen Regierung ein Ultimatum überreicht habe, das die Forderung enthalte, die deutschen Truppen sollten „alle Angriffshandlungen gegen Polen einstellen und ihre Streitkräfte von polnischem Gebiet zurückziehen“, fuhr Chamberlain mit seinen Ausführungen fort: „Eine solche Verpflichtung ging [die deutsche Regierung] in der gestellten Frist nicht ein und daher befindet sich‚ unser Land im Kriegszustand mit Deutschland.“

    Schließlich öffnete sich Chamberlain ein wenig und drückte seine eigenen Gefühle hinsichtlich des persönlichen Scheiterns aus: „Das ist ein sehr trauriger Tag für alle von uns, und niemand ist betrübter als ich. Alles, wofür ich gearbeitet habe, alles, worauf ich gehofft habe, alles, an was ich während meiner politischen Laufahn geglaubt habe, ist zusammengebrochen. Es gibt für mich nur noch eins zu tun: das ist, all meine Kräfte und Fähigkeiten für den Sieg der Sache einzusetzen, der ich soviel geopfert habe. Ich kann Ihnen nicht sagen, welche Rolle mir dabei erlaubt wird zu spielen; ich vertraue aber darauf den Tag noch zu erleben, an dem der Hitlerismus vernichtet und ein befreites Europa wiederhergestellt worden ist “ [23, Seite 78, 79]

    Am 6. Oktober, die Kämpfe in Polen waren eingestellt und auch im Westen gab es nur hin und wieder einen Schußwechsel, unternahm Hitler seinen ersten öffentlichen Friedensaufruf, als er vor dem Reichstag eine unnachgiebige, aber dennoch versöhnliche Rede hielt. Für viele Menschen im Westen schien Hitlers Rede eher rhetorischer Natur zu sein. Aber der Führer hatte bereits, ohne daß selbst seine vor ihm sitzenden Reichsleiter und Reichsminister davon auch nur ahnten, hinter den Kulissen eine konzertierte Aktion gestartet, um einen Frieden mit Großbritannien auszuhandeln.

    Zehn Tage vor Hitlers Auftritt im Reichstag hatte er ein vertrauliches Treffen in der Reichskanzlei mit einem Mann namens Birger Dahlems, einem bekannten schwedischen Geschäftsmann, der auch ein enger Freund des britischen Botschafters in Oslo, Sir George Ogilvie Forbes, war. Dahlems informierte Hitler über ein Gespräch mit Ogilvie Forbes, in dem dieser gesagt hatte, daß „die britische Regierung nach einer Möglichkeit suche, Frieden zu schließen“. Die einzige Frage sei: „Wie könne die britische Seite das Gesicht wahren?“
    „Wenn die Briten wirklich Frieden wollen“, hatte Hitler geantwortet, „dann können sie ihn innerhalb von zwei Wochen haben – ohne Gesichtsverlust.“
    Er informierte Dahlems darüber, daß er bereit sei, die Sicherheit Englands und Westeuropas zu garantieren – ein Gebiet, an dem er kaum Interesse hatte – auch wenn sich England mit der Tatsache abfinden müsse, „daß Polen nicht wiederauferstehen wird“. …

    Hitler verkündete die Rechtfertigung für Deutschlands Rückeroberung der von Polen geraubten Gebiete. Mehr als eine Stunde ließ er sich über den Lauf der Geschichte dieses Gebietes aus, der schließlich in dieser Situation enden mußte. Nachdem er auf diese Weise seine Position dargelegt hatte, damit alle versöhnlicheren Töne, die er jetzt anschlagen würde, ihm nicht als Zeichen der Schwäche ausgelegt werden konnten, begann Hitler nun seine Friedensrede. Zuerst erklärte er:
    „Ich habe es aber vor allem unternommen, das Verhältnis zu Frankreich zu entgiften und für beide Nationen tragbar zu gestalten… und damit fiel jede weitere deutsche Forderung an Frankreich fort …Das heißt: ich habe es abgelehnt, das Problem Elsaß-Lothringen überhaupt auch nur zur Sprache zu bringen … Wohl aber habe ich statt einer Forderung an Frankreich immer nur einen Wunsch gerichtet, die alte Feindschaft für immer zu begraben und die beiden großen Nationen mit ihrer großen geschichtlichen Vergangenheit zueinander finden zu lassen.“

    Er fuhr dann fort, über seine eigentlichen Sorgen zu sprechen:
    Nicht geringer waren meine Bemühungen für eine deutsch-englische Verständigung, ja, darüber hinaus am deutsch-englische Freundschaft. Niemals und an keiner Stelle bin ich wirklich den britischen Interessen entgegengetreten … Ich glaube aber auch heute noch, daß es eine wirkliche Befriedung in Europa und in der Welt nur geben kann, wenn sich Deutschland und England verständigen … Weshalb soll nun dieser Krieg stattfinden?… die Frage der Wiedererrichtung eines polnischen Staates sind Probleme, die nicht durch den Krieg im Westen gelöst werden, sondern ausschließlich durch Rußland im einen Fall und durch Deutschland im anderen.“


    Nachdem er schließlich die ganze Bandbreite der europäischen Probleme berührt hatte, erklärte er, daß diese am Konferenztisch und nicht auf dem Schlachtfeld gelöst werden müßten. Er schloß darin die „Errichtung eines polnischen Staates“, die deutschen Kolonien und die Wiederbelebung des internationalen Handels ebenso ein, wie einen ohne Bedingungen garantierten Frieden sowie eine Übereinkunft bezüglich der Sicherheit der einzelnen Völker in Europa; Hitler schlug vor, eine Konferenz einzuberufen, „um dieses große Ziel zu erreichen“.

    Er schloß:
    „[I]Es ist aber ebenso unmöglich, daß eine solche Konferenz, die das Schicksal gerade dieses Kontinents auf Jahrzehnte hinaus bestimmen soll, tätig ist unter dem Dröhnen der Kanonen oder auch nur unter dem Druck mobilisierter Armeen. Wenn aber früher oder später dieses Problem doch gelöst werden muß, dann wäre es vernünftiger, an diese Lösung heranzugehen, ehe noch erst Millionen an Menschen zwecklos verbluten und Milliarden an Werten zerstört sind… Nur eines ist sicher: es hat in der Weltgeschichte noch niemals zwei Sieger gegeben, aber oft nur Besiegte. Mögen diejenigen Völker und ihre Führer nun das Wort ergreifen, die derselben Auffassung sind und mögen diejenigen meine Hand zurückstoßen, die im Krieg die bessere Lösung sehen zu müssen glauben … „Ich will den Frieden — und ich werde alles daransetzen, um den Frieden zu schließen. Noch ist es nicht zu spät. Dabei werde ich bis an die Grenzen des Möglichen gehen, soweit es die Opfer und Würde der deutschen Nation zulassen. Ich weiß mir Besseres als Krieg! Allein wenn ich an den Verlust des deutschen Blutes denke — es fallen ja immer die Besten, die Tapfersten und Opferbereitesten, deren Aufgabe es wäre, die Nation zu verkörpern, zu führen. Ich habe es nicht nötig, mir durch Krieg einen Namen zu machen wie Churchill. Ich will mir einen Namen machen als Ordner des deutschen Volkes seine Einheit und seinen Lebensraum will ich sichern, den nationalen Sozialismus durchsetzen, die Umwelt gestalten."
    [23, Seite 81-83]

    Wenn man diese politische Konstellation ins Kalkül zieht, neben Hitlers zahlreichen Versuchen, einen Frieden auf dem Verhandlungswege zu erreichen und Deutschlands Truppen aus dem Krieg gegen England, den er nicht wollte, herausziehen . zu können, ist es jetzt möglich, die Ereignisse des Sommers 1940 anders zu bewerten und einen klareren Blick auf das zu werfen, was wirklich stattfand.

    Aber Hitlers Hoffnungen, ein solches Vorgehen wäre seiner Sache förderlich, sollten bitter enttäuscht werden, denn er konnte sich nicht vorstellen, daß die britische politische Führung nicht gesprächsbereit war. Winston Churchill, der unglaubliches Gespür sowohl für die Geschichte als auch für die Gegenwart entwickeln konnte, hatte klar erkannt, daß man, wenn der Kampf gegen den Nationalsozialismus und die Reichsidee gewonnen werden sollte, ihn hier und jetzt ausfechten musste. Ein Geschäft mit Hitler abzuschließen. Und mochte das Angebot noch so verlockend sein, würde im Grunde doch den europäischen Konflikt nur um ein paar Jahre hinauszögern, um eine Zeitspanne, in der Deutschland zu einer kontinentalen Großmacht herangewachsen wäre, der Großbritannien und die anderen westlichen Demokratien dann wenig entgegenzusetzen haben würden Es gab also keine Alternative, ganz gleich, wie riskant eine Fortführung des Krieges gegen das Deutsche Reich im Sommer 1940 auch erschien. … Daher war die britische Regierung absolut unempfänglich für Hitlers letzte, geheime Friedensofferten.
    Auch Hitler hatte seine Probleme, die ihm im Sommer 1940 so richtig zu Bewußtsein kamen.

    Anfang Juni nutzte Stalin die Gelegenheit des deutschen Engagements im Westen dazu, mit seinen Truppen die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen zu besetzen. Das ließ bei Hitler sofort die Alarmglocken bezüglich seiner Verteidigungsmöglichkeiten im Osten schrillen, wo seine kaum zehn Divisionen zählenden Truppen einer zehnfachen sowjetischen Übermacht gegenüberstanden. Ende Juni unternahm Stalin den nächsten Schritt. Dieses Mal forderte er Rumänien auf, die Nord - Bukowina und Bessarabien, Territorien, die bis 1918 zum russischen Reich gehört hatten, an den sowjetischen Alt-Eigentümer zurückzugeben. Die rumänische Regierung, der nur 24 Stunden Frist für die Antwort eingeräumt wurde, gab nach, worauf Stalins Streitkräfte unmittelbar in Nord-Rumänien einfielen, um von den beiden Gebieten Besitz zu ergreifen. Dies führte die Sowjets in bedrohliche Nähe der Ölfelder von Ploesti, auf die Deutschlands Brennstoffversorgung angewiesen war. Zutiefst besorgt über die jüngsten Entwicklungen, fragte Hitler den Chef des Wehrmachtsführungsstabes, General Alfred Jodl, was passiere, wenn sich wegen der Ölfelder ein deutsch-russischer Konflikt ergebe. Jodls Antwort führte zum Befehl, umgehend zwei voll ausgerüstete Panzerdivisionen sowie zehn Infanteriedivisionen in den Osten zu entsenden, um damit die deutschen Truppenverbände in dieser Region mehr als zu verdoppeln.
    [23, Seite 126, 127]

    Um Friedensangebote von Adolf Hitler, die dieser auf dem Gipfelpunkt seiner Erfolge im Kriege über Mittelsmänner an die Britische Regierung gerichtet hatte, abzublocken, schrieb Vansittart an Lord Halifax, den Außenminister, folgenden Brief:
    „Ich hoffe, Sie haben Mr. Mallet dahingehend instruiert, daß er auf keinen Fall Dr. Weißauer treffen darf. Die Zukunft der Zivilisation steht auf dem Spiel. Es geht um die Frage ,Sie oder Wir` und entweder das Deutsche Reich oder unser Land wird untergehen, und nicht nur untergehen, sondern völlig vernichtet werden. Ich glaube, daß es das Deutsche Reich sein wird. Das ist etwas völlig anderes, als wenn man sagen würde, Deutschland muß untergehen; aber das Deutsche Reich und die Reichsidee sind seit 75 Jahren der Fluch, der auf der Welt lastet, und wenn wir ihn dieses Mal nicht stoppen, dann stoppen sie uns. Der Feind ist das Deutsche Reich und nicht etwa der Nazismus, und diejenigen, die das bislang noch nicht begriffen haben, haben überhaupt nichts begriffen, und sie würden uns in einen sechsten Krieg hineinziehen, selbst wenn wir den fünften überleben werden. Alle Möglichkeiten für einen Kompromiß sind passé, und es wird jetzt einen Kampf bis zum Ende geben, und zwar bis zum bitteren Ende. Ich vertraue darauf, daß Mr. Mallet äußerst kategorische Instruktionen erhalten wird. Wir haben mehr als genug von Leuten wie Dahlerus, Goerdeler, Weißauer und Konsorten."


    Jean-Francois Darlan hatte für die Briten wenig Sympathien. Er war, bemerkte Churchill in einem Memorandum vom November 1940, „tödlich verbittert durch das Unrecht…, das (die Briten) seiner Flotte angetan (hatten)“ , die auf Befehl Churchills im Juli 1940 bei Mars-el Kebir (Oran) versenkt worden war. Dabei hatten viele Franzosen ihr Leben verloren. Wenn er nun von Hitler eine seiner typischen Hasserfüllten Tiraden gegen das „perfide Albion“ oder bramabasierende Proklamationen über die Stärke des Reiches erwartet hatte, das bald den Widerstand der Alliierten gebrochen haben würde, dann sollte er jetzt überrascht werden. Hitler vertraute Darlan ganz pragmatisch an, daß „er (immer noch) nicht verstanden habe, warum Frankreich und England dem Deutschen Reich den Krieg erklärt hätten… Die ungeheure Zerstörung, die ein Krieg wie der gegenwärtige nach sich ziehen würde, stünde doch in keinem Verhältnis zur kolonialen Revision, für die Deutschland stritt. Mehr noch, Deutschland habe diese kolonialen Forderungen niemals in einer Dringlichkeit oder in einer Weise angemahnt, die irgendwie die Ehre oder die Existenz Frankreichs oder Großbritanniens bedroht habe. Am Abend des 1. September 1939 (informierte Hitler Darlan), habe er (der Führer) den (französischen) Botschafter Coulondre eindringlich gebeten,… „daß Frankreich nicht die verrückte Entscheidung fällen solle, in den Krieg zu ziehen“. Der polnische Konflikt wäre leicht zu begrenzen gewesen. Die deutschen Forderungen an Polen seien doch sehr maßvoll gewesen. Die deutsche Stadt Danzig sollte ins Reich zurückkehren und für alles andere sei eine Abstimmung unter internationaler Kontrolle vorgesehen gewesen…“

    Das waren in der Tat versöhnliche Worte. Der alles erobernde Herr des besetzten Europas beharrte weiterhin darauf, daß, „er nicht die Absicht habe, ein großer Feldherr zu sein, sondern daß er als Führer seines Volkes eher daran interessiert sei, den kulturellen und sozialen Fortschritt der deutschen Nation zu sichern. Andere hätten ihn dazu gezwungen, Feldherr zu werden. Er wäre froh gewesen, wenn der Krieg im Juni oder Juli letzten Jahres (1940) vorüber gewesen wäre, so wie er sich schon nach dem Feldzug in Polen um Frieden bemüht habe. (Rede vom 6.10.1939) Alle Nationen hätten von einem solchen Frieden profitiert… Hätten die Briten nicht fanatisch auf einer Fortführung des Krieges bestanden, dann gäbe es schon längst Frieden und alle europäischen Staaten hätten sich der Behebung des Krieges und dem Wiederaufbau widmen können…“ Hitler fuhr fort: „Es war auf keinen Fall die Schuld Deutschlands, daß dies (die Wiederherstellung des Friedens) nicht erfolgt sei. Die Frage sei jetzt, ob man nicht im größeren europäischen Interesse an einer Beendigung der Feindseligkeiten gemeinsam der Aussetzung entgegentreten solle, da man dauernd versucht, die Flammen des Krieges in Europa wegen immer neuer Ziele anzufachen.“
    [23, Seite 321, 322]

    Jener Donnerstag, der 14. November 1940, als Sir Samuel Hoare sich mit dem päpstlichen Nuntius traf, um den sensiblen Gegenstand von Friedensverhandlungen zu erörtern. War ein heller und freundlicher Herbsttag in Madrid. Das Treffen fand zweifelsohne hinter verschlossenen Türen und in absoluter Vertraulichkeit statt, entweder auf dem Anwesen Beigbeders oder, was wahrscheinlicher ist, in Hoares privater Residenz. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aber nicht in der Botschaft. Der päpstliche Nuntius informierte den britischen Botschafter darüber, daß es der aufrichtige Wunsch der deutschen Regierung sei, die Feindseligkeiten zu beenden. Er fuhr mit einer Bemerkung fort, die wohl dazu geführt haben dürfte, daß Hoare seine Ohren spitzte: Er sei nämlich gebeten worden, „die folgenden Einzelheiten zur Weitergabe an eine Partei, die bereit sei, danach zu handeln’’, zu übergeben.
    Dies war bedeutsam, denn der Nuntius erwähnte ausdrücklich nicht die britische Regierung. Seine Wortwahl war ohne Zweifel als Andeutung dafür gewählt, daß die deutsche Führung bereit sei, mit einer anderen Gruppe von Männern als mit der britischen Regierung zu verhandeln, wenn dies zum Frieden führte. Das war etwas völlig Neues. Alle vorausgehenden Friedensfühler waren ausdrücklich an die britische Regierung gerichtet worden, aber dieser war offen an eine andere Partei gerichtet. Das legt nahe, daß Hitler endlich mit der Vorstellung gebrochen hatte, mit Churchill oder mit der im Amt befindlichen Regierung zu verhandeln, und daß er jetzt bereit war, mit einer unabhängigen Fraktion in Gespräche einzutreten. Sam Hoare wird sofort erkannt haben, daß dies von großer Bedeutung war. Es gibt keinen Grund, mit Kräften zu verhandeln, die nicht an der Macht sind, es sei denn, man glaubt daran, daß diese Personen zur rechten Zeit an die Macht kommen werden, um den in Frage stehenden Vertrag selbst abzuschließen. Captain Hillgarth berichtete, daß der päpstliche Nuntius fortfuhr, über die deutschen Friedensbedingungen, die er wie folgt mitzuteilen beauftragt sei, ins Detail zu gehen:

    1. Ein vertrauliches Treffen sobald wie möglich in der Schweiz mit Vertretern, die befugt sind zu verhandeln, um für einen späteren Zeitpunkt eine formelle Konferenz zu arrangieren
    2. Sobald man über die Einzelheiten der Konferenz Übereinstimmung erzielt hat, soll ein Treffen zwischen sehen den Parteien stattfinden, um über Polen, Garantien, Nicht-Angriffs-Pakte, Abrüstung, Kolonien, Grenzen, Bevölkerungstransfers und ein Ende der Feindseligkeiten zu verhandeln.

    Die Ansichten der deutschen Regierung bezüglich der unter Punkt zwei angesprochenen Probleme seien folgende:

    1. Die Verhandlungsparteien treffen sich auf neutralern Gebiet unter der Vermittlung eines neutralen Staates wie der Schweiz oder der Vereinigten Staaten von Amerika.
    2. Norwegen, Dänemark, Holland, Belgien um Frankreich werden wieder unabhängige freie Staaten werden, die in der Lage sind, ihre eigene Verfassung und Regierung zu wählen; es muß aber eine Opposition gegen Deutschland ausgeschlossen und die Versicherung gegeben werden, daß von Vergeltung abgesehen wird. Deutschland wird seine Streitkräfte zurückziehen und von diesen Ländern keine militärischen Zugeständnisse einfordern, und es ist bereit, über eine Art von Reparation für die Schäden zu verhandeln, die den Ländern während der Eroberung zugefügt wurden.
    3. Alle Angriffswaffen werden zerstört und danach werden die bewaffneten Streitkräfte auf ein Maß zurückgeführt, das den wirtschaftlichen und strategischen Erfordernissen eines jeden Land entspricht. Die deutsche Forderung nach Rückgabe seiner früheren Kolonien beinhaltet keine anderen territorialen Ansprüche. Südwestafrika wird nicht zurückgefordert.
    4. Die politische Unabhängigkeit und die nationale Identität eines polnischen Staates werden wieder hergestellt, aber das von der Sowjetunion besetzte Gebiet ist von diesen Verhandlungen ausgeschlossen. Die Tschechoslowakei wird nicht daran gehindert werden, ihren National-Charakter weiterzuentwickeln, aber sie verbleibt unter dem Protektorat des Reiches.
    5. Eine Art wirtschaftlicher Solidarität sollte für ein Groß-Europa in Erwägung gezogen werden, und die Lösung wichtiger Wirtschaftsfragen sollte durch Verhandlungen und nationale, europaweite Übereinkünfte gelöst werden.


    Schließlich beendete der Nuntius seinen Annäherungsversuch an den Frieden, indem er Sam Hoare etwas berichtete, das einen eigentümlichen Wandel in Hitlers Ansicht enthüllte. Er führte aus, daß der Beauftragte des APA, das ist Albrecht Haushofer, ihm gesagt habe, „Hitlers Wunsch nach Frieden sei auf dem Prinzip gegründet, daß dieser für keine der Verhandlungsparteien das Stigma von Sieger oder Besiegtem wünsche. Wenn eine gütliche Friedensübereinkunft erzielt werden könne, solle diese durch ein Plebiszit in allen von dieser Übereinkunft betroffenen Staaten bekräftigt werden.“
    Die Natur dessen, was hier angeboten wurde und was die Zugeständnisse betraf, die Hitler noch bereit war zu machen, um zu einen Frieden mit England zu kommen, ließ der SO1 förmlich die Luft ausgehen. Das war nicht einmal ein Geschäft, für das harte Verhandlungen erforderlich zu sein schienen. Dieses regelrechte Füllhorn von bemerkenswerten Zugeständnissen war ja erst Hitlers Eröffnungszug, das Aufdecken seiner Karten, um eine politische Partei in Großbritannien zu überzeugen, mit ihm zu verhandeln.
    Von Churchills Standpunkt aus konnte es nichts Gefährlicheres geben. Jedermann konnte bis dahin für Hitlers offizielle Taktik instrumentalisiert werden – für die Drohung mit militärischen Konsequenzen, wenn er nicht das bekam, was er wollte. Solch ein Strauß aber an Zugeständnissen war eine bemerkenswerte Entwicklung, die das Potential in sich barg, die britischen Kriegsanstrengungen zu erschüttern. Wenn sie bekannt werden würden. Das durfte unter keinen Umständen geschehen. Hillgarth berichtete weiter nach London, daß der Nuntius Hoare darüber informiert hatte, „daß eine Verhandlungslösung dieses europäischen Konfliktes die volle Unterstützung seiner Heiligkeit des Papstes habe und daß er davon in Kenntnis gesetzt worden sei, daß der Papst bereit sei, des weiteren als Vermittler zu fungieren, wenn dies gewünscht würde“.
    Was als geschicktes Auswerfen eines Schleppnetzes durch einige wenige Männer der SO1 begonnen hatte – als eine Art Übung im Flagge zeigen – hatte sich plötzlich zu einem Spiel auf Leben oder Tod entwickelt. Es war eine Sache, versuchsweise anzutesten, ob Großbritannien nicht Hitlers Wunsch nach Frieden für sich instrumentalisieren könne. Aber das letzte, was man erwartet hatte, war, daß der deutsche Führer mit einem Angebot antworten würde, das so gut war, daß es über die Mehrheit der offiziellen britischen Kriegsziele hinausging. Was würde passieren, wenn die Exilregierungen Norwegens, Hollands, Belgiens und Frankreichs entdeckten, daß Hitler einen Rückzug der deutschen Streitkräfte aus ihren Ländern anbot, und, was noch schwerer wog, daß er nahe legte, er sei bereit, die Schäden zu begleichen, die den Ländern während des Einmarsches zugefügt worden waren? Das war eine überaus schwierige und gefährliche Angelegenheit für Churchill. [23, Seite 176, 177]

    Während Hitlers durch Dr. Weißauer überbrachtes Angebot den Regierungen der Dominions zur Beratung vorgelegt worden war (wenn auch mit der Empfehlung Churchills, es abzulehnen), so gibt es absolut keinen Hinweis darauf, daß die Hitler-Heß-Haushofer-Friedensinitiative – die der Herren H – irgendwann auch nur irgend jemandem gezeigt worden ist. Es war einfach zu gefährlich, überhaupt darüber zu sprechen. In diese Lage war man geraten, weil Churchill ein riesiges Problem hatte. Zur Zeit des Besuchs des päpstlichen Nuntius bei Samuel Hoare im November 1940 gab es klare Anzeichen dafür, daß Großbritannien den Krieg verlieren würde, und einige Mitglieder der Regierung begannen den Sinn einer Fortführung des Krieges in Frage zu stellen. Churchill wußte, daß, wenn er nur eine Unsicherheit zeigte, wenn er auch nur ein einziges Mal andeuten würde, daß es eventuell einen Weg gäbe, zu einer gütlichen Einigung zu gelangen, um den Konflikt mit Deutschland zu beenden, dies für ihn das Ende bedeutet hätte. Dann würde keine Hoffnung mehr bestanden haben, die ängstlichen Männer in Westminster zu überzeugen, Deutschland noch einmal den Krieg zu erklären, sollten sich die Angebote als illusorisch erweisen.

    Churchill war durch seine Geheimdienstmeldungen darüber auf dem Laufenden, daß es kein Anzeichen für eine Drosselung der deutschen Kriegsmaschinerie gab; im Gegenteil, die deutsche Regierung unternahm fühlbare Anstrengungen, einen großen Teil Europas unter der politischen und wirtschaftlichen Vorherrschaft Deutschlands zusammenzuschließen. Was würde passieren, wenn Großbritannien Frieden schlösse und sich dann innerhalb nur weniger Monate erneut einer deutschen Bedrohung gegenüber sähe? Das Risiko einer solchen Konstellation war einfach für ihn zu groß.
    Churchill wußte, daß England einfach nur durchhalten mußte, weder politisch noch militärisch nachgeben durfte, bis Hitlers Drang, Rußland anzugreifen, die Oberhand gewinnen würde. Großbritannien musste nur solange die Nerven behalten, bis die Vereinigten Staaten in den Krieg hineingezogen werden würden. Dann würden die Alliierten schließlich doch den Sieg davontragen. Churchill ahnte, daß er sich auf das hohe Risiko eines Friedens jetzt nicht einzulassen brauchte, wo die Aussicht auf einen vollständigen Sieg in nicht allzu ferner Zukunft schon so verlockend winkte. [23, Seite 178, 179]

    Die Ressourcen, mit denen Deutschland von der Sowjetunion unterstützt wurde, gaben den Deutschen einen Vorteil, den die Briten und besonders Hugh Dalton (der als Minister für wirtschaftliche Kriegführung die Verantwortung dafür trug, daß Deutschland alle Nachschubquellen abgeschnitten wurden) um jeden Preis beenden mussten. Der Entschluß der SO1, Hitler durch Friedensverhandlungen irrezuführen, „die Deutschen zu ermutigen, Rußland anzugreifen durch die Täuschung Hitlers, …daß es in Großbritannien weite Kreise gäbe, (die) lieber eine Niederlage Rußands sehen würden als die des deutschen Regimes und die bereit seien, einen Kompromissfrieden zwischen Großbritannien und Deutschland zu erzwingen“ , hat dies zweifellos in Erwägung gezogen. Die Gelegenheit war einfach zu günstig, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen. Es würde England nicht nur die verzweifelt benötigte zweite Front eröffnen und so helfen, die deutsche Kriegsmaschine sowohl an Männern wie auch an Material langsam austrocknen zu lassen, es würde auch eine wertvolle Rohstoffquelle des Reiches abschneiden und zur gleichen Zeit die Transferrouten aus den weiter östlich gelegenen Staaten, die über sowjetische Eisenbahnen liefen, zu kappen. Ein doppelter, wenn nicht gar ein dreifacher Schlag gegen Deutschland.
    Gut einen Monat nach dem Besuch des päpstlichen Nuntius bei Sam Hoare begann sich eine außergewöhnliche Situation zu entwickeln, und Sam Hoares Rolle in dieser ganzen Affäre trat immer deutlicher zu Tage. Am 17. Dezember 1940 sandte Captain Hillgarth ein verschlüsseltes Telegramm (Geheim) nach London, in dem stand: „Im Anschluß an mein Treffen mit Gen(eral) Vigon heute morgen kann ich bestätigen, daß ein sicheres Arrangement für die Beförderung meines Ministers durch gefährliches Gebiet getroffen wurde. General Vigon war dabei sehr hilfsbereit und bestätigte, daß das Arrangement sowohl für den 20. als auch für die Rückreise am 21. mit den betreffenden Parteien abgeklärt werden konnte, und das daher keine Probleme auftauchen dürften.“
    General Juan Vigon war sowohl Chef des spanischen Obersten Generalstabs als auch der spanischen Luftwaffe. Obwohl er ein wichtiges Mitglied in Francos Regierung war, betrachtete er sich als gemäßigt und versuchte bei verschiedenen Gelegenheiten, der Sache des Friedens zu dienen, wobei er höflich, aber doch entschieden von den Briten abgewiesen wurde,
    Wenige Wochen nach seiner Unterredung mit Hillgarth wird General Vigon eigene Friedensbemühungen zwischen Deutschland und Großbritannien in Gang zu setzen versuchen. In der Geheimakte des britischen Außenministeriums aus jener Zeit liest sich das so: „General Vigon hat die Auffassung geäußert, daß der Krieg auf lange Sicht eine Sackgasse darstellen wird … und er dürfte es gewesen sein, der General Franco veranlasste, bei Samuel Hoare kürzlich die Frage nach einem möglichen Frieden anzuschneiden…“ Der Zivilbeamte des Außenministeriums, der diese Bemerkung hinzufügte, war ein Herr WS. Williams, und er führte noch optimistischer aus: „Wenn … wir Spanien auf unsere Seite ziehen wollen sollten wir keine Gelegenheit verstreichen lassen, auf die Spanier dahingehend einzuwirken, daß es immer noch viele Leute gäbe, die nicht wüßten, daß Deutschland allein für die Fortführung des Krieges verantwortlich ist.“


    Trotz seiner Bemühungen, diplomatische Kennerschaft zu demonstrieren, war Mr. Williams weder so weltklug, wie er sich zu geben bemühte, noch hatte er die Komplexität der Vorgänge, die sich hier abspielten, verstanden, denn sein Vorgesetzter Frank Roberts (ein Mitarbeiter des Stellvertretenden Staatssekretärs William Strang ) schrieb boshaft zurück: „Ich bin mir nicht sicher, ob dadurch irgend etwas erreicht werden würde. Schließlich sind die Deutschen bereit, wenn nötig, den Krieg morgen zu ihren eigenen Bedingungen, die wahrscheinlich für Portugal und Spanien nicht unannehmbar aussehen, zu beenden. Wir sind es doch, die aus vortrefflichen Gründen für die Weiterführung des Krieges verantwortlich sind (Hervorhebung durch den Autor). Ich meine, unsere Propaganda Spanien gegenüber sollte sich besser nicht auf dieses Thema konzentrieren.“ [23, Seite 180-182]

    … Nun fand Dalton Anthony Eden, einen wesentlich stärker Churchills Stil der Kriegführung verpflichteten Mann, als es Halifax je gewesen war, an dessen Platz im Außenministerium wieder. Dalton war sehr schnell im Kreis von Churchill und dessen Hofbarden, darunter Leeper, Hoare, Ingrams, Eden und Bruce Lockhart isoliert worden. Als die Operation Herren HHHH an Bedeutung zunahm, plagte Dalton sein Gewissen immer heftiger, besonders, als ihm klar wurde, daß das eigentliche Ziel darin bestand, Deutschland auf Rußland zu hetzen.
    Am 28. Februar 1941 richtete Dalton eine direkte Note an Eden, in der er seinen Befürchtungen Ausdruck verlieh: „Ich habe lange nachgedacht, nachdem wir gestern die Angelegenheit mit dem P(remier) M(nister) erörtert haben, und ich fühle, daß ich Ihnen meine Bedenken mitteilen muß, bevor wir weitere Aktionen unternehmen.“
    Er fuhr fort: „Leepers Feststellung von Samstag kam der Sache ziemlich nahe. Und seine Schlußfolgerung, daß wir wahrscheinlich den Krieg in Europa nicht gewinnen können, wohl aber einen Weltkrieg, wurde wohl schon seit ein, zwei Monaten unter die Leute gebracht.“
    So, wie Dalton seinen Befürchtungen über das, was geplant ist, Ausdruck verleiht, wird klar, daß ernsthafte Diskussionen bezüglich der langfristigen Kriegsstrategie Großbritanniens hinter verschlossenen Türen stattgefunden haben müssen. Er enthüllt, daß insgeheim die Schlußfolgerung gezogen worden war, daß England den Krieg allein nicht mehr gewinnen könne. Wenn man allerdings den Konflikt zu einem Weltkrieg ausweiten könnte, wenn man andere Nationen mit hineinziehen könnte – insbesondere die Vereinigten Staaten -, dann würde Deutschland letzten Endes unzweifelhaft verlieren. Dalton bemerkte dazu: „… was Churchill nun vorgeschlagen hat, ist eine wirklich entsetzliche Sache, und ich bin mir sicher, daß es mein Gewissen nicht erlaubt, mich daran ZU beteiligen“.
    Dalton war kein schwächlicher Mensch, der grundsätzlich gegen Krieg war, und seine Abscheu vor dieser Aktion muß seine Kollegen überrascht haben. Er muß sich der schrecklichen Konsequenzen einer deutschen Wendung gen Osten bewußt gewesen sein: - und man sollte sich daran erinnern, daß Hitlers Invasion in Russland Dutzende von Millionen Tote zur Folge hatte. Er schrieb weiter: „Ich habe immerauf dem Standpunkt gesunden, daß in diesem Krieg Knochenkegeln (gemeint ist hier eine unfaire Kriegführung, d. Übers.) mit den Hunnen gerechtfertigt ist, und daß die Operation „Herren HHHH“, als wir sie übernommen haben, das Ziel hatte, diese Funktion zu erfüllen, aber ich glaube nicht, daß wir es moralisch rechtfertigen können, daß wir sie dazu benutzen, um das vorgeschlagene Ergebnis zu erzielen. Ich spüre, daß wir uns erneut zu einer Unterredung treffen müssen, bevor wir diese Maßnahme ergreifen.“
    [23, Seite 204, 205]

    Martin Allen, Churchills Friedensfall,

    verwendete Dokumente:

    Doc. No. FO 898/00009 – Public Records Office, Kew
    Doc. No. FO 371/26199 – Public Records Office, Kew
    Doc. No. FO 371/26542 – Public Records Office, Kew
    Doc. No. FO 898/306 – Public Records Office, Kew
    Adolf Hitler, Monologe im Führerhauptquartier 1941-1944, S. 41

    HMSO, Documents on German Foreign Policy, Ser. D, Vol. XI, Doc. No. 532
    Hitlers politisches Testament. Die Bormann-Diktate vom Februar & April 1945, Hamburg 1988, S. 41
    Tagebuch Walter Hewel, Eintrag vom 11. Mai 1941 – Bundesarchiv, Koblenz
    Wolf Rüdiger Heß, My Father, S. 91
    Churchill, The Second World War, Vol. III, S. 53

    Doc. No. FO 371/26991 – Public Records Office, Kew

    HMSO, Documents on German Foreign Policy, Ser. V, Vol. XII, Doc. No.491

    HMSO, Documents on German Foreign Policy, Ser. D, Vol. VIII, „Dahlerus Memorandum”, S. 140-145
    Adolf Hitler: Der Großdeutsche Freiheitskampf. Reden des Führers, Bd. I und II in einem Band,
    Eher, München, 3. Aufl. 1943, S. 90-100
    Peter Calvocoressi und Guy Wint: Total War, S, 140 f.

    Doc. No. FO 371/24408 – Public Records Office, Kew
    Liddell Hart, Geschichte des Zweiten Weltkrieges, S. 187
    Brief von Vansittart an den britischen Außenminister Lord Halifax vom 6. September 1940 (Nr. 199),
    Doc. No. FO 371/24408 – PubHc Records Office, Kew; Fakesmile: [23, Seite 387]
    Adolf Hitler nach Beendigung des Frankreich-Feldzuges in einem Gespräch mit seinem Architekten
    Prof. Hermann Giesler. Giesler: „Ein anderer Hitler", Seite 395
    Churchill, The Second World War, Vol. II, S. 419

    Hugh Trevor-Roper, Hitler’s Table Talk, S. 5.
    Wulf Schwarzwäller, Der Stellvertreter des Führers, S. 88
    HMSO, Documents on German-Polish Relations, Doc. No. 120, Miscellaneous No. 9 (1939)
    Geändert von frundsberg (15.05.2010 um 20:14 Uhr)

  8. #48
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    Standard AW: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

    Zitat Zitat von pittbull Beitrag anzeigen
    Dann nenn es völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Polen. Mir doch egal.

    Die polnische Mobilmachung beschränkte sich auf die bevorstehende Verteidigung der Stadt Gdańsk, weil Polen annahm, daß Hitler diese Stadt besetzen wollte. Auf einen Krieg, mit dem Ziel, ganz Polen zu unterwerfen, waren sie nicht gefasst.

    Wieso auch sollte es Polen darauf angelegt haben, einen militärisch stärkeren Gegner anzugreifen? Wären die Polen auf einen derartigen Krieg vorbereitet gewesen, hätte Hitler wohl länger gebraucht, ihr Land zu besetzen, als bloß einen Monat. Außerdem fand der Krieg auf polnischem Boden statt, was jedem klar denkenden Menschen ein Indiz dafür ist, daß Polen nicht der Aggressor war, sondern Hitler.

    Ihr Hobby-Geschichtsrevisionisten seid einfach unverbesserlich. :rolleyes:
    ----------------------------------

    Meldung des Polnischen Rundfunksenders Warschau
    31. August 1939, 23 Uhr

    Die heutige Bekanntmachung des deutschen offiziellen Communiqués hat die Ziele und Absichten der deutschen Politik klar gezeigt. Es beweist die offenen Aggressionsabsichten Deutschlands gegenüber Polen. Die Bedingungen, unter denen das Dritte Reich bereit ist, mit Polen zu verhandeln, lauten: Danzig kehrt sofort zum Reich zurück. Pommerellen mit den Städten Bromberg und Graudenz unterliegt einem Plebiszit, wobei alle Deutschen, die nach dem Jahre 1918 aus irgendwelchen Gründen von dort ausgewandert sind, hineingelassen werden sollen. Polnisches Militär und Polizei evakuiert Pommerellen. Die Polizei Englands, Frankreichs, Italiens und der Sowjetunion übernimmt die Gewalt. Nach Ablauf von 12 Monaten findet das Plebiszit statt. Das Gebiet der Halbinsel Hela wird vom Plebiszit gleichfalls erfaßt. Gdingen ist als polnische Stadt ausgeschlossen. Unabhängig vom Ausgang des Plebiszits wird eine exterritoriale Straße in der Breite eines Kilometers gebaut. ....
    Die deutsche Agentur gibt bekannt, daß der Termin für die Annahme dieser Bedingungen gestern abgelaufen ist. Deutschland hat vergeblich auf einen Abgesandten Polens gewartet. Die Antwort waren die militärischen Anordnungen der Polnischen Regierung.
    Keine Worte können jetzt mehr die Aggressionspläne der neuen Hunnen verschleiern. Deutschland strebt die Herrschaft über Europa an und durchstreicht mit einem bisher nicht dagewesenen Zynismus die Rechte der Völker. Dieser unverschämte Vorschlag beweist deutlich, wie notwendig die militärischen Anordnungen der Polnischen Regierung gewesen sind.

    Quelle: (Akten des) Auswärtiges Amt, Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges (Amtliches Weißbuch Nr. 2), Fußnote zu Dokument Nr. 469

    Wer die Dokumente in den deutschen Weißbüchern 1933-1939 sich einmal zu Gemüte führt, versteht erst, was man damals unter "mazedonischen Verhältnisse2 an der Ostgrenze zu Polen verstand. Aber die Mühe muß man sich nicht machen, das Reich hat Polen einfach so hinterrrücks überfallen - Genau!

  9. #49
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    Standard AW: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

    Zitat Zitat von Sprecher Beitrag anzeigen
    Offenbar waren die Allierten jedenfalls gewillt den Krieg um jeden Preis eskalieren zu lassen. Um Polen ging es auch nicht denn Hitler bot ja an sich wieder aus Polen zurückzuziehen. Es ging von Anfang an um die Vernichtung Deutschlands.
    Die haben bestimmt blöd geglotzt nachdem sie die ersten 3 Jahre überall nur Prügel bezogen haben. Das war bestimmt anders geplant.

  10. #50
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    Standard AW: Hitlers Friedensangebot vom 6 .Oktober 1939

    Der 16 Punkte Vorschlag:

    Vorschlag der Deutschen Reichsregierung zur Regelung des Danzig-Korridor-Problems sowie der Deutsch-Polnischen Minderheitenfrage

    29. August 1939


    Die Lage zwischen dem Deutschen Reich und Polen ist zur Zeit so, daß jeder weitere Zwischenfall zu einer Entladung der beiderseits in Stellung gegangenen militärischen Streitkräfte führen kann. Jede friedliche Lösung muß so beschaffen sein, daß sich nicht bei nächster Gelegenheit die diesen Zustand ursächlich bedingenden Ereignisse wiederholen können und dadurch nicht nur der Osten Europas, sondern auch andere Gebiete in die gleiche Spannung versetzt werden.

    Die Ursachen dieser Entwicklung liegen:

    1. in der unmöglichen Grenzziehung, wie sie durch das Versailler Diktat vorgenommen wurde,

    2. in der unmöglichen Behandlung der Minderheit in den abgetrennten Gebieten.

    Die Deutsche Reichsregierung geht daher bei diesen Vorschlägen von dem Gedanken aus, eine endgültige Lösung zu finden, die die unmögliche Situation der Grenzziehung beseitigt, beiden Teilen ihre lebenswichtigen Verbindungsstraßen sichert, das Minderheitenproblem - soweit irgend möglich - beseitigt und, soweit dies nicht möglich ist, das Schicksal der Minderheiten durch eine sichere Garantie ihrer Rechte erträglich gestaltet.

    Die Deutsche Reichsregierung ist überzeugt, daß es dabei unerläßlich ist, wirtschaftliche und physische Schädigungen, die seit dem Jahre 1918 stattgefunden haben, aufzudecken und im vollen Umfange wiedergutzumachen. Sie sieht selbstverständlich diese Verpflichtung als eine für beide Teile bindende an.

    Aus diesen Erwägungen ergeben sich folgende praktische Vorschläge:

    1. Die Freie Stadt Danzig kehrt auf Grund ihres rein deutschen Charakters sowie des einmütigen Willens ihrer Bevölkerung sofort in das Deutsche Reich zurück.

    2. Das Gebiet des sogenannten Korridors, das von der Ostsee bis zu der Linie Marienwerder-Graudenz-Kulm-Bromberg (diese Städte einschließlich) und dann etwa westlich nach Schönlanke reicht, wird über seine Zugehörigkeit zu Deutschland oder zu Polen selbst entscheiden.

    3. Zu diesem Zweck wird dieses Gebiet eine Abstimmung vornehmen. Abstimmungsberechtigt sind alle Deutschen, die am 1. Januar 1918 in diesen Gebiete wohnhaft waren oder bis zu diesem Tage dort geboren wurden, und desgleichen alle an diesem Tage in diesem Gebiet wohnhaft gewesenen oder bis zu diesem Tage dort geborenen Polen, Kaschuben usw. Die aus diesem Gebiet vertriebenen Deutschen kehren zur Erfüllung ihrer Abstimmung zurück.
    Zur Sicherung einer objektiven Abstimmung sowie zur Gewährleistung der dafür notwendigen umfangreichen Vorarbeiten wird dieses erwähnte Gebiet ähnlich dem Saargebiet einer sofort zu bildenden internationalen Kommission unterstellt, die von den vier Großmächten Italien, Sowjetunion, Frankreich, England gebildet wird. Diese Kommission übt alle Hoheitsrechte in diesem Gebiet aus. Zu dem Zweck ist dieses Gebiet in einer zu vereinbarenden kürzesten Frist von den polnischen Militärs, der polnischen Polizei und den polnischen Behörden zu räumen.

    4. Von diesem Gebiet bleibt ausgenommen der polnische Hafen Gdingen, der grundsätzlich polnisches Hoheitsgebiet ist, insoweit er sich territorial auf die polnische Siedlung beschränkt.
    Die näheren Grenzen dieser polnischen Hafenstadt wären zwischen Deutschland und Polen festzulegen und nötigenfalls durch ein internationales Schiedsgericht festzusetzen.

    5. Um die notwendige Zeit für die erforderlichen umfangreichen Arbeiten zur Durchführung einer gerechten Abstimmung sicherzustellen, wird diese Abstimmung nicht vor Ablauf von 12 Monaten stattfinden.

    6. Um während dieser Zeit Deutschland seine Verbindung mit Ostpreußen und Polen seine Verbindung mit dem Meere unbeschränkt zu garantieren, werden Straßen und Eisenbahnen festgelegt, die einen freien Transitverkehr ermöglichen. Hierbei dürfen nur jene Abgaben erhoben werden, die für die Erhaltung der Verkehrswege bzw. für die Durchführung der Transporte erforderlich sind.

    7. Über die Zugehörigkeit des Gebietes entscheidet die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen.

    8. Um nach erfolgter Abstimmung - ganz gleich, wie diese ausgehen möge - die Sicherheit des freien Verkehrs Deutschlands mit seiner Provinz Danzig-Ostpreußen und Polen seine Verbindung mit dem Meere zu garantieren, wird, falls das Abstimmungsgebiet an Polen fällt, Deutschland eine exterritoriale Verkehrszone, etwa in Richtung von Bütow-Danzig bzw. Dirschau, gegeben zur Anlage einer Reichsautobahn sowie einer viergleisigen Eisenbahnlinie. Der Bau der Straße und der Eisenbahn wird so durchgeführt, daß die polnischen Kommunikationswege dadurch nicht berührt, d. h. entweder über- oder unterfahren werden. Die Breite dieser Zone wird auf einen Kilometer festgesetzt und ist deutsches Hoheitsgebiet.
    Fällt die Abstimmung zugunsten Deutschlands aus, erhält Polen zum freien und uneingeschränkten Verkehr nach seinem Hafen Gdingen die gleichen Rechte einer ebenso exterritorialen Straßen- bzw. Bahnverbindung, wie sie Deutschland zustehen würden.

    9. Im Falle des Zurückfallens des Korridors an das Deutsche Reich erklärt sich dieses bereit, einen Bevölkerungsaustausch mit Polen in dem Ausmaß vorzunehmen, als der Korridor hierfür geeignet ist.

    10. Die etwa von Polen gewünschten Sonderrechte im Hafen von Danzig würden paritätisch ausgehandelt werden mit gleichen Rechten Deutschlands im Hafen von Gdingen.

    11. Um in diesem Gebiet jedes Gefühl einer Bedrohung auf beiden Seiten zu beseitigen, würden Danzig und Gdingen den Charakter reiner Handelsstädte erhalten, d. h. ohne militärische Anlagen und militärische Befestigungen.

    12. Die Halbinsel Hela, die entsprechend der Abstimmung entweder zu Polen oder zu Deutschland käme, würde in jedem Fall ebenfalls zu demilitarisieren sein.

    13. Da die Deutsche Reichsregierung heftigste Beschwerden gegen die polnische Minderheitenbehandlung vorzubringen hat, die Polnische Regierung ihrerseits glaubt, auch Beschwerden gegen Deutschland vorbringen zu müssen, erklären sich beide Parteien damit einverstanden, daß diese Beschwerden einer international zusammengesetzten Untersuchungskommission unterbreitet werden, die die Aufgabe hat, alle Beschwerden über wirtschaftliche und physische Schädigungen sowie sonstige terroristische Akte zu untersuchen.
    Deutschland und Polen verpflichten sich, alle seit dem Jahre 1918 etwa vorgekommenen wirtschaftlichen und sonstigen Schädigungen der beiderseitigen Minoritäten wieder gutzumachen bzw. alle Enteignungen aufzuheben oder für diese und sonstige Eingriffe in das wirtschaftliche Leben eine vollständige Entschädigung den Betroffenen zu leisten.

    14. Um den in Polen verbleibenden Deutschen sowie den in Deutschland verbleibenden Polen das Gefühl der internationalen Rechtlosigkeit zu nehmen und ihnen vor allem die Sicherheit zu gewähren, nicht zu Handlungen bzw. zu Diensten herangezogen werden zu können, die mit ihrem nationalen Gefühl unvereinbar sind, kommen Deutschland und Polen überein, die Rechte der beiderseitigen Minderheiten durch umfassendste und bindende Vereinbarungen zu sichern, um diesen Minderheiten die Erhaltung, freie Entwicklung und Betätigung ihres Volkstums zu gewährleisten, ihnen insbesondere zu diesem Zweck die von ihnen für erforderlich gehaltene Organisierung zu gestatten. Beide Teile verpflichten sich, die Angehörigen der Minderheit nicht zum Wehrdienst heranzuziehen.

    15. Im Falle einer Vereinbarung auf der Grundlage dieser Vorschläge erklären sich Deutschland und Polen bereit, die sofortige Demobilmachung ihrer Streitkräfte anzuordnen und durchzuführen.

    16. Die zur Beschleunigung der obigen Abmachungen erforderlichen weiteren Maßnahmen werden zwischen Deutschland und Polen gemeinsam vereinbart.






    Quelle: Auswärtiges Amt - Dokumente zur Vorgeschichte des Krieges (Amtliches Weißbuch Nr. 2) - Dokument Nr. 466, Anlage II // Keesings Archiv der Gegenwart, Jahrgang 1939, S. 4198

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