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Die Anwohner wehren sich dagegen, dass der Energiekonzern aus Klimaschutzgründen unter ihren Feldern Kohlendioxid verpresst. Unterstützung erhalten sie vom CDU-Bundestagsabgeordneten Hans-Georg von der Marwitz, der im Oderbruch einen Bauernhof bewirtschaftet. "Wir sollen zur Industrieabfall-Deponie Deutschlands werden, mit fatalen Folgen für das Image unserer Region."
Im nahe gelegenen Berlin werden derweil Tatsachen geschaffen. Dort hat die Bundesregierung die Verhandlungen über ein CCS-Gesetz wieder aufgenommen. CCS steht für Carbon Capture and Storage, also das Abscheiden von CO2 im Kraftwerk und die anschließende Speicherung unter Tage. Das Gesetz soll die rechtliche Grundlage bilden, damit Energiekonzerne überhaupt unter Tage Kohlendioxid verpressen dürfen. Bis zum kommenden Frühjahr muss die Bundesregierung es verabschiedet haben, um eine EU-Richtlinie pünktlich umzusetzen.Und wenn es schief geht? Wer wird haften?Es ist bereits der zweite Versuch, den die Bundesregierung startet. Im vergangenen Juni nahm die Große Koalition ein bereits fertig ausformuliertes Gesetz überraschend wieder von der Tagesordnung des Bundestags, da der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) seinen Widerstand im Bundesrat angekündigt hatte.
Die friesischen Bauern wehren sich vehement gegen die CO2-Einspeicherung unter ihren Äckern. Auch die Haftungszeiträume der Energiekonzerne sind umstritten. Die seit vergangenem Herbst in Schleswig-Holstein amtierende schwarz-gelbe Koalition hat ein Nein zu CCS sogar ausdrücklich im Koalitionsvertrag verankert. In Brandenburg und auch in anderen Bundesländern befürworten die Regierungen allerdings CCS.
Etwa die ideologisch verblendeten politischen Eliten in Berlin und Brüssel?