Die Zeit des reinen Unterrichts macht nur rund die Hälfte der Lehrerarbeitszeit aus. Lehrer verrichten aber keinen Halbtagsjob. Die andere Hälfte ihres Arbeitstages besteht aus Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen, Besprechungen mit Kollegen, Eltern oder Schülern, Konferenzen und Schülerexkursionen. Die Arbeitszeit ist genau festgelegt und beträgt je nach Bundesland zwischen 38,5 und 42 Stunden in der Woche. Auf Urlaub haben sie ebenso viel Anspruch wie vergleichbare Berufe, circa 30 Tage. Im Auftrag der nordrhein-westfälischen Landesregierung untersuchte die Unternehmensberatung Mummert und Partner 1999 die Jahresarbeitszeit der Lehrer. Das Ergebnis: Je nach Schulform arbeiteten die 6500 untersuchten Lehrer durchschnittlich zwischen 1750 und 1980 Stunden pro Jahr. Auffällig war die große Streuung der Werte: Einige Gymnasiallehrer kamen auf 3500, andere schafften es, mit 930 Stunden auszukommen. In der Grundschule schwankte die Jahresarbeitszeit zwischen 1289 und 2478 Stunden. Es gibt sie also, die arbeitsscheuen Pädagogen, aber sie entspannen sich zulasten ihrer fleißigen Kollegen. Eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2006 ermittelte für Gymnasiallehrer eine durchschnittliche Jahresarbeitszeit von 2092 Stunden. Auch Lehrer anderer Schulformen erreichten ungefähr diesen Wert. Der Vergleich mit anderen Berufsgruppen zeigt, dass zum Beispiel Ärzte mit 2102 Arbeitsstunden pro Jahr unwesentlich mehr arbeiten als Lehrer. Architekten und Ingenieure liegen bei 2081 beziehungsweise 2037 Stunden – Journalisten und Publizisten bei 1987 Stunden.