Vodoozauberer verspricht: Deutschland kommt ins Halbfinale
Wer in Deutschland krank ist, geht zum Arzt. Wer in Guguletu, einem Township mit 500000 Einwohnern in Kapstadt Probleme hat, geht zu Ntathi (55). In eine kleine Wellblechhütte zu der keine feste Straße führt – aber fester Glaube…
Ntathi ist ein Sangoma, einer von 200000 Wundermännern in Südafrika. 70 Prozent der Bevölkerung suchen hier regelmäßig Rat. Auch BILD hat seine „Praxis“ vor unserem Achtelfinal-Endspiel gegen Ghana besucht.
Unser Auftrag: Ntathi soll verraten, wie weit wir kommen und den Vodoo-Zauber der Ghanaer verhindern, die uns verhexen wollen - damit das klappt, müssen wir erst mal die Schuhe ausziehen...
Barfuß geht’s in das Behandlungszimmer. Stühle gibt’s nicht. Dafür ein Regal mit ca. 60 Einweggläsern. Darin: Ntathis Wunderkräuter. Davor: Zweige und Knochen auf dem Holz-Boden.
Der Sangoma beginnt zu Meditieren: „Ich muss mich mit meinen Vorfahren beraten.“ Dann wippt er ein hin und her, grummelt einige Wörter in Xhosa und lacht wieder: „Akukho ngxaki! Das wird kein Problem!“
Ntathi öffnet ein Säckchen mit Muscheln, Kuh-Knochen und Affenzähnen. Auch ein Dominostein mit den Ziffern 6 und 2 ist dabei. Er schüttelt die Gegenstände, wirft sie zu Boden und denkt nach.
Dann schält er Baumrinde, mixt die Kräuter Mayisake, Chitibunga und Slepe dazu und verordnet: „Diese Substanz musst du vor dem Spiel in den Händen reiben und dabei an die Spieler denken. Dann wird der Vodoo-Fluch der Zauberer aus Ghana nicht wirken. Und dann wird euch Kevin Boateng euch Deutschen nicht noch mal weh tun können.“
Und wie weit kommt das deutsche Team? Nthati (bedeutet übersetzt Vater) grübelt: „Gegen Ghana gibt’s einen Sieg. Das Achtelfinale ist kein Problem. Viertelfinale wird schwer – aber erfolgreich. Mehr kann ich noch nicht sagen.“
Für eine genauere Angabe hätte er in der Mannschaftskabine ein Huhn schlachten müssen.
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Zitat von Berwick
