[Links nur für registrierte Nutzer]Parteien sehen Nordstadt am Abgrund
30.80.2010
Dortmund. Gewalt, Drogen, Prostitution auf dem wohl größten Straßenstrich Westdeutschlands, 4000 Osteuropäer, die teils in schlimmen Verhältnissen leben – Dortmunds Parteien sehen den Problemstadtteil Nordstadt am Abgrund
4000 Bulgaren und Rumänen leben teils in unbeschreiblichen Verhältnissen in der Nordstadt und versuchen – wie auch immer – ein paar Euros zu ergattern. Ein ganzer Stadtteil, der „Westdeutschlands größten Straßenstrich“ beherberge, stehe unmittelbar am Abgrund. Und Dortmunds Ordnungsdezernent sehe praktisch tatenlos zu. Das wirft die SPD Nord Wilhelm Steitz vor und fordert dessen Rücktritt.
Angst der Menschen, Ohnmacht der Behörden
Auch Dortmunds CDU Nord ist der Meinung, dass die Stadt ihren Norden aufgegeben habe. Die 68-jährige CDU-Nordstadt-Ikone Gerda Horitzky hatte öffentlich erklärt: „Zum ersten Mal in meinem Leben spüre ich Angst.“ Sie meinte die Angst vor „Gestalten aus Osteuropa“, vor der Beschaffungskriminalität, aber auch vor der Ohnmacht der Behörden.
Die Reviere würden zwischen Hafen und Borsigplatz unter bulgarischen Banden-Chefs abgesteckt, teils mit offener Gewalt, Schießereien und Messerstecherei. Drogengeschäfte fänden unter freiem Himmel am Schleswiger Platz statt, ohne dass die Polizei dies unterbinde. Leidtragende seien die Bewohner, die sich um ihre Kinder sorgen müssten, wenn Abhängige ihre Spritzen gleich am Schulspielplatz zurücklassen. Die SPD findet, dass der Ordnungsdezernent nicht die geeigneten Antworten auf die großen Herausforderungen parat hält.
Stadtbezirksvorsitzende Marita Hetmeier: „Mit Gästen geht er (Ordnungsdezernent Wilhelm Steitz, Anm. d. Redaktion) gerne auf den Nordmarkt. Hier teilt er den überraschten Zuhörern mit, dass man gegen den Daueraufenthalt von ca. 60 bis 130 Menschen, die dort täglich Alkohol trinken, nichts tun kann.“ Gleichzeitig werde den Anwohnern die Gelegenheit zum Aufenthalt und den Gewerbetreibenden ihre Existenzgrundlage entzogen. Steitz „kapituliert vor Auswüchsen der Kriminalität“[...]
Geliefert, wie bestellt. Wer bunt wählt, der solls auch schön bunt bekommen, am besten vor der eigenen Haustür.