Sarrazins Anhänger werden nun eine Art Dolchstoßlegende verbreiten. Nämlich dass der Mann gehen musste, weil er es wagte, unbequeme Wahrheiten auszusprechen, dass die politische Klasse einen Aufrechten mundtot gemacht habe. Und sie werden darauf drängen, dass sich Sarrazin an die Spitze einer Bewegung setzt, die ausspricht, was die etablierten Parteien verschweigen. Fast jeder fünfte Deutsche, so ergab eine Umfrage, würde eine Sarrazin-Partei wählen.
Sarrazin dürfte verletzt genug sein, um sich aus Trotz und Verbitterung an die Spitze solch einer Partei oder Bewegung zu setzen. Er ist hochintelligent, liebt die Provokation, die zugespitzte Formulierung, auch das Rampenlicht - und würde deshalb noch mehr Zulauf bekommen. Darunter dürften vor allem CDU, CSU, SPD und auch die Linkspartei leiden, bei deren Anhängern Sarrazins Thesen besonderen Anklang finden.
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