Zitat von
RUMPEL
Ich glaube doch, DASS es ein "WP" gibt. Es wurde ja beim IMT unter der Nummer NG-2586 geführt. Ich habe davon Fotokopien, sogar 2 unterschiedliche. Einmal mit Sigrune und einmal mit rundem Normal-S. Inhaltlich gibt es nicht sehr viel her. Jedenfalls nicht mehr als manches, was bekannt ist.
...
Richtig. Alles dokumentiert und bewiesen. 2017 sollen auch ein Teil der gesperrten "Heß-Dokumente" aus dem britischen Geheimdienstarchiv frei gegeben werden ...
Der US-Ankläger im IMT-Prozeß, Robert Kempner, findet persönlich das „Wannsee-Protokoll“:
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Linkssozi Kempner bei Wikipedia:
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und bei David Korn, FZ-Verlag München 1996:
Seite 240 f:
»Nach dem Prinzip »Ausländer raus!« wollte Robert Max Wasilij Kempner, geboren 1899 in Freiburg im Breisgau, das Problem Hitler lösen: Als Justitiar der Polizeiabteilung im preußischen Innenministerium im Range eines Oberregierungsrates empfahl er 1931, den aus Osterreich stammenden NS-Führer als »lästigen Ausländer« auszuweisen. Kempner, Sohn der bekannten Tbc-Forscherin Lydia Rabinowitsch-Kempner (1871-1935), war in Weimarer Zeit politisch auf dem linken SPD-Flügel aktiv und wirkte im Vorstand des »Republikanischen Richterbundes«. Besonders stolz war er zeitlebens auf seine Rolle beim Sturz des »reaktionären« Reichswehrchefs Hans von Seeckt. Tatsächlich trug dieser Sturz Seeckts, der 1923 nach Hitler-Putsch und kommunistischen Unruhen auf Ersuchen Eberts die vollziehende Gewalt im Reich übernahm und die Weimarer Republik rettete, zur Destabilisierung der ersten deutschen Republik entscheidend bei.
Nach der NS-Machtübernahme war Kempner Devisen- und Auswanderungsberater für Juden. 1935 ging er in das (faschistische) Reich des Duce, wo er das »Instituto Fiorenza« (Florenz) leitete. Nach Kriegsbeginn tauchte er in den USA auf. Dort wurde er Mitarbeiter von Robert Houghwout Jackson, der als Justizminister Roosevelts 1940/41 die Doktrin verkündete, die USA hätten das Recht, sich in alle Konflikte der Welt einzumischen, da es sich im Grunde um »Weltbürgerkriege« handele. 1945/46 war Kempner Jacksons Stellvertreter als Ankläger in Nürnberg. 1947 wirkte er als Hauptankläger im Prozeß gegen den einstigen stellvertretenden Reichsaußenminister und Vater des nachmaligen Bundespräsidenten, Ernst von Weizsäcker (»Wilhelmstraßenprozeß«). Seit den 50er Jahren betätigte sich Kempner hauptsächlich als Wiedergutmachungsanwalt. Unermüdlich propagierte er längst wiederlegte Behauptungen, zum Beispiel, Göring habe als Oberhaupt einer NS-Verschwörung den Reichstag in Flammen gesetzt. Kempners 1983 erschienenen Memoiren trugen den Titel »Ankläger einer Epoche«. Er starb 1993 in Königstein im Taunus. Er war Ehrenbürger von Jerusalem. Zu seinem Tode fiel das offizielle Bonn in Trauer und bekundete der Regierende Bürgermeister Diepgen (CDU): »Berlin war stolz auf ihn.«
David Korn hatte wohl geheime Gründe, daß er seinen Stammesgenossen R. Kempner im Lexikonbeitrag nicht mit dessen Auffindung des “Wannsee-Protokolls” in Verbindung brachte?