Dieter Hildebrandt ist tot!

[Bergischer Löwe]

Ich mochte ihn und seine Art nicht. Habe seine Sendungen gemieden wie der Teufel das Weihwasser.

Auch wenn ich mit ihm in weiten Teilen seiner politischen Ansicht nicht übereinstimme habe ich ihm immer den Vorzug gegeben:

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Warum? Hildebrandt hat als klassischer Linkskabarettist ein unterhaltendes, zwar kritisches, aber oft oberflächliches und somit ergebnisloses Kabarett geboten. Schramm dagegen bezog immer eindeutigst Position und forderte seine Zuschauer am Ende seiner Programme - oft als Dombrowski - in flammender Rede auf, auch klar Position einzunehmen.

Außerdem ahmt Schramm als ehemaliger Zeitsoldat mit bestandenem Einzelkämpferlehrgang in unnachahmlicher Weise den Barras-Ton in persona des BW alter ego Oberstleutnant Senftleben nach. Herrlich. Dieses vom langen BW Dasein geprägte, abgehackte Bierdunstgerede. Oder der alte, ewig gestrige, Sozi-Gewerkschaftsrentner August. Nicht zuletzt Dombrowski als renitenter Pensionär. So vielfältig war Hildebrandt nicht.

Trotzdem: Friede seiner Asche. Natürlich.

[Gärtner]

Er war ein Guter.

[Pythia]

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Der war doch schon tot als 68er gegen Bullen und Alles, was weiter rechts war als Ho Chi Minh, den BRD-Abschaum mobilisierten. Er hat nur noch ein paar Jahrzehnte die gleichen Fratzen geschnitten und die gleichen Faxen verzapft. Na, und nun kamen also auch diese pathetischen Zuckungen zum Stillstand. Bei den Jung-Proleten kam er ja seit Mitte 60er nicht mehr an ...

... aber unsere Alt-Proleten sind nun gewiß richtig traurig: schon wieder ein Stück der guten alten Zeit weg, aber eigentlich ging es ja schon abwärts seit die Kommies nach der Kuba-Krise mit ihrer strategischen Unterlegenheit zurecht kommen mußten und Hildebrand das letzte Aufgebot der Kommies im Westen wurde, der Volkssturm der KGB-Denker.

[Chronos]

Hildebrandt war ohne jeden Zweifel ein brillianter, sehr eloquenter, scharfzüngiger und oft auch schelmischer Kabarettist.

Aber - und das ging mir schon zu seiner Zeit bei den Stachelschweinen ein bisschen gegen den Strich: Sein plötzliches Geifern, wenn es um Themen ging, die offensichtlich nicht mit seiner eigenen politischen Einstellung konform gingen. Da verlor er jede Contenance und begann vor Häme und Hass zu triefen.

Ein unruhiger Geist, der politisch leider viel zu weit abgedriftet war. Trotzdem möge seine Seele in Frieden ruhen.

[luis_m]

Ein Hofnarr weniger, dem die Politschranzen und Systemstricher erlaubten über sie herzuziehen, mit dämlichem Lächeln auf den Lefzen seine Ausfälle goutierten ohne zu verstehen, daß er sie verarschte.
Ich konnte ihn, als Kaberttist, nicht besonders ab. Das worüber die "Gebildeten" lachten, war ganz und gar nicht amüsant.
Trotzdem kann sich von den heutigen geistigen Limbotänzern, in dieser Branche, keiner mit ihm messen.

[Klopperhorst]

Stimmt, dazu hätte Hildebrandt zumindest das Schauspielerische gefehlt.

Ich denke Hildebrandts beste Zeit war im Kalten Krieg.
Er kam mir auch immer zum Schluss etwas verdattert und hektisch vor, also nicht so professionell.
Er hätte 1990 aufhören sollen und nur noch schreiben.

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[OneDownOne2Go]

Ich denke Hildebrandts beste Zeit war im Kalten Krieg.
Er kam mir auch immer zum Schluss etwas verdattert und hektisch vor, also nicht so professionell.
Er hätte 1990 aufhören sollen und nur noch schreiben.

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Vielleicht ist ihm einfach passiert, was vielen "linken Denkern" nach 1990 passiert ist. Die Realität hat ihre Idealvorstellung so heftig links überholt, dass sie gar nicht mehr wussten, wohin sie schauen und schlagen sollten...

[Chronos]

Ein Hofnarr weniger, dem die Politschranzen und Systemstricher erlaubten über sie herzuziehen, mit dämlichem Lächeln auf den Lefzen seine Ausfälle goutierten ohne zu verstehen, daß er sie verarschte.
Ich konnte ihn, als Kaberttist, nicht besonders ab. Das worüber die "Gebildeten" lachten, war ganz und gar nicht amüsant.
Trotzdem kann sich von den heutigen geistigen Limbotänzern, in dieser Branche, keiner mit ihm messen.

Deinem letzten Satz möchte ich insofern widersprechen, dass ich Dir mal den Volker Pispers empfehle.

Der nimmt es an Scharfzüngigkeit und Hintersinn locker mit dem Hildebrandt auf, ohne dabei so verkniffen links 'rüberzukommen wie dieser.

[Nachbar]

Schön zu lesen, daß die Vertreter derjenigen Politreligionen, die einst das Theater mit all seinen Varianten als religiöses Produkt der Polytheisten, quasi Kirchgang, sich vereint zeigen und alle durchweg dem Theatron und seinen Organen gut zugeneigt sind, wo doch allesamt deren religiösen Vorväter das Theatron in ihrer krankhaften Manie als erstes in der Reihe vieler Zerstörungen dem Erdboden gleich machten.


@Dieter, Du warst uns ein guter Freund und Begleiter,
nun klopfe nicht an der falschen Thýra (Tür) an um Einlaß zu erhalten.
Im Falle Deiner Palengenese weden wir Dich wieder gerne in unserer Mitte haben.
AMEN (homerisches A MHN)altgriech.: oder nicht?)

[Mythras]

Fand ihn immer langweilig und unsympathisch.

Jetzt weiß ich auch warum...

Hier wünscht er dem deutschen Volk Tod, Zerstückelung, Knechtschaft, Armut und Hunger:

Sinngemäß sagt er: "Wir hätten eher den Morgenthau-Plan verdient gehabt."



Ein ekelhaftes Arschloch...