Aus Schäubles Sicht ist diese Maßnahme die einzige, die in Deutschland akzeptiert wird und zwar sowohl von der Wirtschaft als auch von den Versicherungsunternehmen und alle diesen Branchen zuarbeitenden Gutachtern und Sachverständigen..
Dass es andere, bessere und zugleich gerechterer Lösungen geben könnte, würde bedeuten, das deutsche Rentensystem zu reformieren.. und dazu sind die oben genannten nicht bereit.
Dass der größte Teil der Bevölkerung aufschreit und damit nicht einverstanden ist interessiert doch die politischen Entscheidungsträger nicht. Die Angst, nicht gewählt zu werden, ist zwar vorhanden aber nicht so groß, dass man es sich mit den wahren Machtfaktoren in Deutschland und dazu gehört bestimmt nicht das Volk verscherzen könnte.
Solange Menschen nicht dazu bereit sind, für ihre Rechte auf die Straße zu gehen und den „Volksvertretern“ in Masse zu zeigen, dass man sich Entscheidungen nicht gefallen lässt, wird sich nichts ändern.
1984 wurde durch eine unionsgeführte Regierung die 58er Regelung eingeführt. Arbeiter, Angestellte aller Kategorien konnten unabhängig einer Erkrankung mit 58 in Vorruhestand gehen und erhielten großzügige Leistungen seitens des Arbeitgebers und des Staates. Der Arbeitgeber hingegen erhielt wiederum Leistungen der Regierung, wenn er dann diese Stellen neu besetzte. Dass die Menschen zu hunderttausenden diese Regelung nutzten ist sicher nachvollziehbar.. Doch was dies für die Folgegenerationen bedeutete, wurde verschwiegen. So konnten Menschen nach 40 Jahren in den Genuss einer Frührente bekommen, die heute ein vergleichbarerer Rentner nach 45 Jahren arbeiten mit 65 noch nicht mal bekommt.
Nach der Wende platzte dann die Blase und die Kosten stiegen und stiegen. Spätestens hier hätte man reagieren müssen und zwar richtig.. doch was machte die dann sozialdemokratische Regierung.. Sie entschied sich für den sozialen Weg, einen noch nie dagewesenen Abstieg..
Arbeitszeit erhöhen, Rentenniveau kürzen, Renteneintritt nach hinten schieben also Lebensarbeitszeit erhöhen und schuf auf der anderen Seite dem Banken und Versicherungsgewerbe ein nettes Zubrot durch die Riesterförderung. Toll für kinderreiche und Mittelständler für den Rest ein Witz, es sei den man war Chef eines Finanzdienstleisters und Freund eines Regierungsmitgliedes, der meinte nur „Die Quellen werden sprudeln“.. Leider nur bei ihm und seinesgleichen und nicht bei denjenigen, die sich durch Riester ein Zubrot erhoffen. Geringverdiener können es sich nicht leisten zu riestern und diejenigen, die es doch tun, dürfen im Versicherungsfall große Augen machen. Denn von der zu erwartenden „Mindestrente“ dürfen sie die Riesterrente in Abzug bringen sprich jahrelang für dumme Nüsse eingezahlt.
Die Vorschläge, das Rentensystem zu reformieren und wirklich alle einzahlen zu lassen.. als da sind Manager, Selbstständige, Politische Zeitbeamte, andere Beamte und so weiter und die so gewonnen Erträge gerecht umzulegen, wird ignoriert. Warum wohl ....
Stattdessen wird stets mit der demografischen Entwicklung gedroht und nur Kürzungen der Rente oder Erhöhungen der Lebensarbeitszeit würden helfen. Tun sie aber nicht, die Rente sinkt permanent und die Lebensarbeitszeit wird erhöht. Klar, die geburtenstarken Jahrgänge haben noch 10 Jahre und sind dann im Rentenbezugsalter und dann können die Renten dieser nicht mehr aus den Beiträgen einer geschrumpften Bevölkerungszahl finanziert werden. Dass die Migranten, die in Lohn und Brot stehen, ein wenig zur Entlastung beitragen wird in Deutschland nicht so gerne gehört, ist aber wohl so.
Darum muss da was passieren und dem Politiker fällt der einfachste Weg ein.. Rente mit 70 oder höher..Dann hört man sie schreien.. ich bin ja auch schon 70 und arbeite noch.. Klar, wenn man bis 20 in der Schule sitzt , dann noch bis 29 studiert und erst mit 30 den ersten Job hat, soll man wohl noch mit 70 arbeiten.. denn wie soll man sonst die 45 Jahre voll bekommen, um eher in Rente gehen zu können.
Wie ist es denn bei der Rente mit 67 ab Jahrgang 1965----
- Mann mit 17 in Ausbildung und Rentenbeiträge eingezahlt.. Rente mit 67 = 50 Jahre gearbeitet.
- Mann, Abi, studiert und ab 27 Rentenbeiträge eingezahlt.. Rente mit 67 = 40 Jahre eingezahlt.
DAS soll gerecht sein? Müsste doch jeder Depp merken, dass da was nicht stimmt..
Eine Rente ohne Abschlag nach 45 Jahren und EGAL wie alt man ist.. das wäre gerecht.. diejenigen, die auf Bildung setzen und nicht der Steigerung des BIP dienen müssen dann auch länger arbeiten. Renteintrittsalter nach oben offen.. wer noch kann und 45 Jahre voll hat, kann eben noch..
Und wenn dann ein Modell gewählt wird, dass alle einzahlen müssen, dann wäre es auch für alle gleich und man kann sich nicht in Hasstiraden über Politikerversorgungen, angeblich völlig überzogenen Beamtenpensionen oder der Vorstellung, was ein kleiner selbstständiger Maler als Altersvorsorge bekommt, auslassen. Denn vieles, was manche so lapidar von sich geben, ist nix anderes als Stammtischweisheit und Bildzeitungswissen. Wird aber gerne gehört, da man dann Schuldige hat.. die dann aber zumeist gar nix dafür können..