Cetrics wundersame Welt der historischen Werbung

[pixelschubser]

DDR Fernsehreklame aus dem Jahre 1967:

[Cetric]

Aus feministischer Sicht:

- Mann kutschiert seinen "Grand Prix Penis" durch engste Gassen. Blondie als Beifahrerin lächelt anerkennend und verschwindet hinter ihrem bunten Blättchen.

Wir danken der Pressesprecherin des Feminismus für die erhellenden Kommentare!
Wärst du allerdings ein Männchen und ich jetzt, dank Push-Up BH und Perücke, eine Feministin-Aktivistin, müßte ich dir männlich-chauvinistischen Sexismus vorwerfen. Wenn ein Straßenkreuzer ein 'Penis' ist, was ist dann beispielsweise ein Volkswagen Karmann Ghia, landläufig 'Sekretärinnen-Porsche' genannt? Etwa eine 'Muschi'?

Hier der Karmann Ghia aus einem Prospekt von 1959 (nicht irritieren lassen von den männlichen Figuren, der Wagen wurde tatsächlich mit weiblichen Käufern assoziiert):



So bekommt jeder das Geschlechtsteil, das er/sie verdient.

Übrigens ist es falsch, daß Männer immer nur 'an das eine' denken und grundsätzlich versaut sind. Hier der Beweis:



Man steckt dem Männchen ein, zwei, besser drei Büchsen Fertigsuppe in die Einkaufstasche und kredenze ihm diese zuhause und er ist wunschlos glücklich!
(Anzeige der 50er Jahre)

[Cetric]

1950 mußte sich ein Seemann nur mit der richtigen Rasiercreme die lästigen Härchen aus der Charakterfresse schaben und schon wurde er von Pin-Up Girls gestreichelt:


Nicht überliefert ist, ob sie die Creme auch für ihre Beine benutzen durfte.

Eines der ältesten Versprechen der Werbung: kauf mich und du bist begehrt beim anderen Geschlecht! Wirkt immer.

[herberger]

[Cerridwenn]

Wir danken der Pressesprecherin des Feminismus für die erhellenden Kommentare!
Wärst du allerdings ein Männchen und ich jetzt, dank Push-Up BH und Perücke, eine Feministin-Aktivistin, müßte ich dir männlich-chauvinistischen Sexismus vorwerfen. Wenn ein Straßenkreuzer ein 'Penis' ist, was ist dann beispielsweise ein Volkswagen Karmann Ghia, landläufig 'Sekretärinnen-Porsche' genannt? Etwa eine 'Muschi'?

Hier der Karmann Ghia aus einem Prospekt von 1959 (nicht irritieren lassen von den männlichen Figuren, der Wagen wurde tatsächlich mit weiblichen Käufern assoziiert):



So bekommt jeder das Geschlechtsteil, das er/sie verdient.

Übrigens ist es falsch, daß Männer immer nur 'an das eine' denken und grundsätzlich versaut sind. Hier der Beweis:



Man steckt dem Männchen ein, zwei, besser drei Büchsen Fertigsuppe in die Einkaufstasche und kredenze ihm diese zuhause und er ist wunschlos glücklich!
(Anzeige der 50er Jahre)

Du siehst das richtig!
Es ist vielleicht schon zu deinen Ohren gedrungen, dass ich seit vielen Jahren (auch) EMMA Leserin bin. Dort ist das Thema sexistische Werbung schon lange Thema und durch die vielen Beispiele die dort an frauenfeindlicher, sexsistischer Werbung gezeigt werden, ist mein Auge geschult, solche Werbung zu erkennen, wo du sicher nichts dergleichen erkennen wirst.

Wenn ein Auto für Frauen konzipiert wurde, ist es selbstverständlich, dass Frauen auch am das Steuer sitzen!

"Frauen am Steuer"!!! damit beginnt noch heute ein erfolgreicher Herrenwitz! Gegen jede Erfahrung!

Zwischen dem kleinen Karmann Ghia mit den runden Formen und dem kantigen "Grand Prix" Geschoss sehe ich schon einen Unterschied in den Botschaften.

Die Suppenreclame will wohl eher zum Ausdruck bringen, dass die Suppe so gut ist wie von Mama und ein liebes Frauchen die gute Suppe für

Daddy nicht vergisst einzukaufen. Soll ja gekauft werden!



Diese alten Werbungen sind gegen die heutige Hardcore-Werbung richtig liebenswert.

[Cerridwenn]

Noch hat er rote Wangen!

[Kuchenhuber]

[Mütterchen]

Ich frage mich gerade, wie Werbung denn überhaupt funktionieren kann, denn Cerridwenn interpretiert ganz anders als ich.
Die Mama mit dem kleinen Mädchen finde ich ganz anziehend und reizend. Und die Dosensuppe-Werbung finde ich eigentlich eher für den Mann diskriminierend.

[Cetric]

Diese alten Werbungen sind gegen die heutige Hardcore-Werbung richtig liebenswert.

Exactement! Das ist auch der Grund weshalb ich sie hier bringe. Ich habe sehr viel Bildmaterial, das sich vor allem durch Liebenswürdigkeit auszeichnet. Vieles davon würde man heute einfach 'kitschig' oder 'naiv' nennen. Warum? Weil wir heute so auf zynisch getrimmt sind. Und Reklame von heute arbeitet fast nur noch mit Verarschung. Der Hauptunterschied ist, daß früher ernsthaft versucht wurde irgendwelche echten Vorteile oder Verkaufsargumente bildlich vorzuweisen, heute ist alles nur noch darauf angelegt Aufmerksamkeit zu erregen. Meistens hat die Bildersprache mit dem eigentlichen Produkt rein gar nichts mehr zu tun, soll nur 'witzig' sein oder 'aha'-Effekte erzeugen. Dazu die rasant schnelle Schnittechnik, die man aus dem Musikvideobereich übernommen hat. Visuelle Tricks - ich habe immer das Gefühl der Rezipient wird nicht für voll genommen, für ein großes Kind. Das ärgert mich.
Der rotbäckige Ronald Reagan von 'Herberger' gefällt mir übrigens. Und ein Chauvinist vor dem Herrn, spezialisiert auf harte Cowboys, so eine Art John Wayne für Arme. Meine ersten Beispiele für historische Werbung habe ich übrigens im allgemeinen Bilderstrang stehen, zum Thema 'Rauchen' hatte ich da unlängst auch so eine Zigarettenreklame, die dich auf die Palme bringen dürfte. Dort wird suggeriert, daß der Mann (als Raucher dieses Produktes) die Frau seiner Begierde nur anzublasen hätte, und sie würde ihm 'überallhin folgen'. Haha. Ich sehe förmlich wie sich dir die Nackenhaare sträuben.

Hier was anderes:


Dieser Trottel ist schon glücklich, wenn er Dosen-Erbsen auf den Tisch bekommt. (1949) Das 'Unglück-Segment' zeigt ihn beim Nachtrauern über das nicht verfügbare Sommer-Gemüse. Aber zum Glück gibt es ja Konserven für alle Lebenslagen.

[Kreuzbube]

DDR Fernsehreklame aus dem Jahre 1967...

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