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Thema: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

  1. #11
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

    Zitat Zitat von jack000 Beitrag anzeigen
    Haus des Volkes, Bukarest:







    Ja, ein echter Prachtbau. Nur das Dach hätte man letztlich schöner machen können.
    Geändert von Arthas (09.08.2011 um 00:13 Uhr)

  2. #12
    Audentes fortuna iuvat Benutzerbild von Gryphus
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    Standard AW: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

    Schon im Strang "Schöne Architektur" gepostet, aber gerne noch einmal:

    Staatstheater für Oper und Ballett, Novosibirsk



    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  3. #13
    Audentes fortuna iuvat Benutzerbild von Gryphus
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    Standard AW: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

    Ausstellung der volkswirtschaftlichen Errungenschaften, Moskau











    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  4. #14
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    Standard AW: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Definiere doch mal das Wort "Kitsch".
    Als architektonischen Kitsch bezeichne ich generell:

    - Das Vermischen von Stilelementen aus verschiedensten Epochen;
    - Eine unklare, unsaubere Linienführung von Konturen und Grundrissen;
    - Aufgesetzt wirkende Ornamentik, die optisch aus dem Konzept herausragt;
    - Überladung mit Ornamentik;
    - Stilelemente, die einer konzeptionellen Funktionalität widersprechen;
    - Gequälte Symmetrien (Designer nennen sowas "Gespaltener Arsch");
    - Fehlerhafte Proportionen;
    - Stilelemente, die eine bestimmte Epoche vortäuschen sollen, aber aufgrund der handwerklichen Machart erkennen lassen, dass sie nur Talmi sind (Beispiel: Aus Gips gegossene griechische Säulenkapitelle oder ganze Säulen);


    Das wären so in groben Zügen meine Einschätzungen von "Kitsch".

  5. #15
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Als architektonischen Kitsch bezeichne ich generell:

    - Das Vermischen von Stilelementen aus verschiedensten Epochen;
    Das kann schlecht aussehen, muß es aber nicht:



    Der Nachteil dabei ist, das der Architekt nicht an einen fest vorgegebenen Formenkanon gebunden ist. Daher bedarf es eines guten Architekten für solche Bauten.


    - Eine unklare, unsaubere Linienführung von Konturen und Grundrissen;
    - Aufgesetzt wirkende Ornamentik, die optisch aus dem Konzept herausragt;
    - Überladung mit Ornamentik;
    - Stilelemente, die einer konzeptionellen Funktionalität widersprechen;
    - Gequälte Symmetrien (Designer nennen sowas "Gespaltener Arsch");
    - Fehlerhafte Proportionen;
    - Stilelemente, die eine bestimmte Epoche vortäuschen sollen, aber aufgrund der handwerklichen Machart erkennen lassen, dass sie nur Talmi sind (Beispiel: Aus Gips gegossene griechische Säulenkapitelle oder ganze Säulen);

    Das wären so in groben Zügen meine Einschätzungen von "Kitsch".
    Das würde ich weniger als Kitsch denn als einfach nur schlechte und mißlungene Architektur bezeichnen.

    Ich würde so etwas als Kitsch bezeichnen:

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    Wobei man natürlich auch ein einfaches Vorstadthäuschen, daß wie eine Miniaturausgabe von Neuschwanstein aussieht, als Kitsch bezeichnen kann. Das echte ist es dennoch nicht, ebensowenig wie die Prachtbauten des Sozialistischen Klassizismus, die schon ihrer Größe und Bedeutsamkeit wegen einen Anspruch auf ihre äußere Gestaltung haben, und sich damit auch recht gut in das historische Stadtbild einfügen. Architektonischer Kitsch ist also entweder eine schon lächerlich bis komisch anmutende Gebäudegestaltung, wie auf dem gezeigten Bild, oder eine der Bedeutung und dem Zweck übertriebene Darstellung des Gebäudes, wie eben ein Schloßartiges Vorstadthäuschen. (Insofern kann man auch die Bauten der von Linken Kulturfeinden so hochgeschätzten Hundertwassers als Kitsch bezeichen.)



    Das Problem ist jedoch, daß das Wort "Kitsch" zu einen Kampfbegriff der Modernisten für alles nichtmodernistische das spätestens ab 1900 gebaut wurde, wenn nicht gar für jegliche vormodernistische Architektur, geworden ist.
    Geändert von Arthas (11.08.2011 um 08:14 Uhr)

  6. #16
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    Standard AW: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Das kann schlecht aussehen, muß es aber nicht:

    Leider kann man auf dem Foto nicht alle Details erkennen, aber es scheint mir doch viel zu überladen zu sein.
    Ich weiss nicht, welche Stilelemente in diesem Gebäude verbaut sind, aber es befindet sich eindeutig zu viel Krimskrams an der Fassade und auf dem aufgesetzten, keinerlei Funktion erkennen lassenden Türmchen-Wald.
    Ich finde einfach, dass ein Gebäude nicht aussehen darf wie eine Hochzeitstorte.


    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Ich würde so etwas als Kitsch bezeichnen:

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    Wobei man natürlich auch ein einfaches Vorstadthäuschen, daß wie eine Miniaturausgabe von Neuschwanstein aussieht, als Kitsch bezeichnen kann. Das echte ist es dennoch nicht, ebensowenig wie die Prachtbauten des Sozialistischen Klassizismus, die schon ihrer Größe und Bedeutsamkeit wegen einen Anspruch auf ihre äußere Gestaltung haben, und sich damit auch recht gut in das historische Stadtbild einfügen. Architektonischer Kitsch ist also entweder eine schon lächerlich bis komisch anmutende Gebäudegestaltung, wie auf dem gezeigten Bild, oder eine der Bedeutung und dem Zweck übertriebene Darstellung des Gebäudes, wie eben ein Schloßartiges Vorstadthäuschen.
    DAS würde ich nicht mehr als Kitsch bezeichnen, sondern als kriminellen Angriff auf das ästhetische Empfinden. Grauenvoll. Als Eigentümer könnte ich in dieser Bonbonschachtel nicht mehr schlafen.

    So etwas ist beinahe schon waffenscheinpflichtig.


    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Insofern kann man auch die Bauten der von Linken Kulturfeinden so hochgeschätzten Hundertwassers als Kitsch bezeichen.)
    Ich würde mich nicht als Kulturfeind bezeichnen wollen (und als Linken schonmal gar nicht) und ich bin wahrlich kein Hundertwasser-Anhänger, aber ich muss zugestehen, dass das gezeigte Gebäude durchaus sehr harmonisch und aus einem Guss wirkt. Farbgebung, die eigenwillige, aber die durchgängige Linienführung wie auch der durchgehend skurrile Gesamteindruck quasi als roter Faden lassen gute handwerkliche Arbeit des Architekten erkennen.

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Das Problem ist jedoch, daß das Wort "Kitsch" zu einen Kampfbegriff der Modernisten für alles nichtmodernistische das spätestens ab 1900 gebaut wurde, wenn nicht gar für jegliche vormodernistische Architektur, geworden ist.
    Das würde ich nicht so pauschalierend sagen.

    Auch wenn ich mich jetzt an den Rand einer Verhaftung schreibe, empfinde ich fast alle Entwürfe von Albert Speer als sehr gelungene vormodernistische, wohlproportionierte neue Architektur für Großbauten.

    Aber jetzt befinde ich mich bereits auf Glatteis und höre deshalb lieber auf...


    Editierter Nachtrag:

    1. Zu Albert Speers Entwürfen muss ich korrigierend anmerken, dass er manche Partien etwas zu bombastisch und erdrückend angelegt hatte. Aber seine Klassizismus-Anlehnung - ohne aufringlich wie eine Kopie zu wirken - finde ich eine gute Synthese zwischen Antike und Neuzeit. Aber mit dieser Ansicht stehe ich wohl ganz alleine auf weiter Flur....

    2. Hundertwasser hat etwas zu viel verspieltes Kleinzeug an und auf seine Arbeit gesetzt. Etwas weniger dieses kleinen Herumgezickes, sondern schlichter, einfacher und klarer hätte dem skurrilen Ensemble gut getan.
    Geändert von Chronos (08.08.2011 um 15:35 Uhr)

  7. #17
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    AW: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Leider kann man auf dem Foto nicht alle Details erkennen, aber es scheint mir doch viel zu überladen zu sein.
    Ich weiss nicht, welche Stilelemente in diesem Gebäude verbaut sind, aber es befindet sich eindeutig zu viel Krimskrams an der Fassade und auf dem aufgesetzten, keinerlei Funktion erkennen lassenden Türmchen-Wald.
    Ich finde einfach, dass ein Gebäude nicht aussehen darf wie eine Hochzeitstorte.
    Es handelt sich dabei um das Ratshaus von Madrid.







    Wie ich bereits schrieb, halte ich die Ornamentik von der Bedeutsamkeit des Gebäudes abhängig. Desto wichtiger der Bau, desto reichhaltiger darf auch das Ornament ausfallen. Ich bevorzuge zwar auch eine etwas nüchternere Ornamentik, doch würde ich solche ornamentsreichen Bauten deshalb niemals als Kitsch bezeichnen. Das ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Andernfalls könnte man sogar den Dogenpalast oder den Kölner Dom als Kitsch bezeichnen:









    Zudem können solche Türmchen und Figuren durchaus einen wichtigen Zweck erfüllen, nämlich einen ästhetischen. Ein gutes Beispiel dafür gibt es in diesem Strang:





    Obwohl beide Gebäude sich vom Stil her gleichen, wirkt das Hotel Ukraine ansprechender, während der Parlamentspalast trotz allem abgebrochen und unvollendet erscheint. Das liegt daran, daß ihm die "Krönung" fehlt. Er hat nur ein einfaches Flachdach ohne alles. Die Gesamtgestaltung bricht mittendrin ohne vollendenden Abschluß ab. Beim Hotel wurde dem trotz gleicher Dachkonstruktion eben mit diesen Türmchen entgegengewirkt und so auch eine optisch-ästhetische Formvollendung herbeigeführt. Und Ästhetik ist nunmal ein wichtiger Bestandteil eines Gebäudes.


    DAS würde ich nicht mehr als Kitsch bezeichnen, sondern als kriminellen Angriff auf das ästhetische Empfinden. Grauenvoll. Als Eigentümer könnte ich in dieser Bonbonschachtel nicht mehr schlafen.

    So etwas ist beinahe schon waffenscheinpflichtig.



    Ich würde mich nicht als Kulturfeind bezeichnen wollen (und als Linken schonmal gar nicht) und ich bin wahrlich kein Hundertwasser-Anhänger,
    Das war auch eher an die Linken allgemein gerichtet.

    aber ich muss zugestehen, dass das gezeigte Gebäude durchaus sehr harmonisch und aus einem Guss wirkt. Farbgebung, die eigenwillige, aber die durchgängige Linienführung wie auch der durchgehend skurrile Gesamteindruck quasi als roter Faden lassen gute handwerkliche Arbeit des Architekten erkennen.
    Ich finde es ziemlich disharmonisch. Es ist an allen Ecken und Kanten krumm und schief, chaotisch und unlogisch konstruiert, von einer schrecklichen, unnatürlichen Farbgebung und wirkt auch ansonsten recht billig, falsch, kulturlos und Pappmachehaft. In der durch Plattenbauten- und Glaskästenverunstalteten mag es nicht einmal mehr so sonderlich negativ auffallen, doch umgeben von noch historischer Bausubstanz würde es ziemlich unschön und eben auch wirklich kitschig hervorstechen.



















    Es stellt im wahrsten Sinne des Wortes eine architektonische Manifestation entarteter Kunst dar, wie sie auch Hundertwasser produzierte:





    Das würde ich nicht so pauschalierend sagen.

    Auch wenn ich mich jetzt an den Rand einer Verhaftung schreibe, empfinde ich fast alle Entwürfe von Albert Speer als sehr gelungene vormodernistische, wohlproportionierte neue Architektur für Großbauten.

    Aber jetzt befinde ich mich bereits auf Glatteis und höre deshalb lieber auf...
    Das zeugt in der Tat von gutem Geschmack. :]

    Editierter Nachtrag:

    1. Zu Albert Speers Entwürfen muss ich korrigierend anmerken, dass er manche Partien etwas zu bombastisch und erdrückend angelegt hatte. Aber seine Klassizismus-Anlehnung - ohne aufringlich wie eine Kopie zu wirken - finde ich eine gute Synthese zwischen Antike und Neuzeit. Aber mit dieser Ansicht stehe ich wohl ganz alleine auf weiter Flur....
    Bei weitem nicht.

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    2. Hundertwasser hat etwas zu viel verspieltes Kleinzeug an und auf seine Arbeit gesetzt. Etwas weniger dieses kleinen Herumgezickes, sondern schlichter, einfacher und klarer hätte dem skurrilen Ensemble gut getan.
    Geändert von Arthas (09.08.2011 um 00:17 Uhr)

  8. #18
    Audentes fortuna iuvat Benutzerbild von Gryphus
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    Standard AW: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

    Ich stimme Arthas hier in allen Beiträgen zu.
    "Dem modernen Menschen ist es gleichgültig, in seinem Leben keine Freiheit zu finden, wenn er sie in den Reden jener verherrlicht findet, die ihn unterdrücken." - Nicolás Gómez Dávila

  9. #19
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    Standard AW: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Es handelt sich dabei um das Ratshaus von Madrit.
    Bei näherer Betrachtung (ich bin nicht von der Tatsache beeinflusst, dass es das Madrider Rathaus ist) wirkt es nicht mehr so wie eine Drahtbürste. Trotzdem finde ich es immer noch zu sehr mit Detailkram überladen. Etwas weniger wäre mehr gewesen, finde ich.


    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Wie ich bereits schrieb, halte ich die Ornamentik von der Bedeutsamkeit des Gebäudes abhängig. Desto wichtiger der Bau, desto reichhaltiger darf auch das Ornament ausfallen. Ich bevorzuge zwar auch eine etwas nüchternere Ornamentik, doch würde ich solche ornamentsreichen Bauten deshalb niemals als Kitsch bezeichnen. Das ist eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Andernfalls könnte man sogar den Dogenpalast oder den Kölner Dom als Kitsch bezeichnen:


    Zudem können solche Türmchen und Figuren durchaus einen wichtigen Zweck erfüllen, nämlich einen ästhetischen. Ein gutes Beispiel dafür gibt es in diesem Strang:
    Da ich mich nur rein interesshalber und nebenbei ein bisschen mit Architektur beschäftigt habe, bin ich auf reine Intuition und das Gefühl angewiesen.

    Und daher lasse ich beim Vergleich zwischen Kölner Dom und Dogen-Palast das subjektive Gefühl sprechen:

    Der Kölner Dom wirkt auf mich - trotz leichter Verspieltheit - insgesamt sehr einheitlich, gut proportioniert und proportioniert. Der Zierrat wirkt nicht aufdringlich-aufgesetzt und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Alles scheint aus einem Guss zu sein.

    Beim Dogen-Palast wirkt die Rückseite spannend und wuchtig-respekteinflößend, während ich die Vorderseite mit dem Portal als entsetzlich kitschig empfinde. Alle möglichen orientalischen Müsterchen und Zipfelchen quer über die Fassade verstreut - Motto: "Wir hams ja".

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Obwohl beide Gebäude sich vom Stil her gleichen, wirkt das Hotel Ukraine ansprechender, während der Parlamentspalast trotz allem abgebrochen und unvollendet wirkt. Das liegt daran, daß ihm die "Krönung" fehlt. Er hat nur ein einfaches Flachdach ohne alles. Die Gesamtgestaltung bricht mittendrin ohne vollendenden Abschluß ab. Beim Hotel wurde dem trotz gleicher Dachkonstruktion eben mit diesen Türmchen entgegengewirkt und so auch eine optisch-ästhetische Formvollendung herbeigeführt. Und Ästhetik ist ein wichtiger Bestandteil eines Gebäudes.
    Ganz klares Votum für das Hotel, auch wenn es etwas unförmig wirkt und mehr an Illustrationen des Turmbau zu Babels erinnert, als an eine formschöne Gestaltung. Meines Erachtens gerade noch grenzwertig.

    Das abgebrochene Parlamentsgebäude dagegen halte ich für eine Zumutung. Ein paar Schuhkartons aufeinander gestapelt und Löcher für die Fenster eingebracht. Katastrophal.

    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Ich finde es ziemlich disharmonisch. Es ist an allen Ecken und Kanten krumm und schief, charotisch und unlogisch konstruiert, von einer schrecklichen, unnatürlichen Farbgebung und wirkt auch ansonsten recht billig, falsch, kulturlos und Pappmachehaft. In der durch Plattenbauten- und Glaskästenverunstalteten mag es nicht einmal mehr so sonderlich negativ auffallen, doch umgeben von noch historischer Bausubstanz würde es ziemlich unschön und eben auch wirklich kitschig hervorstechen.
    Na gut, Hundertwassers Bauten sind sicher keine Architektur im Sinne von Harmonie und Schönheit, sondern wohl eher Skurrilitäten und Farbkleckse in kubischen Quader-Legebatterien. Wohnen möchte ich in einem solchen Ding ja auch nicht. Aber hier verschwimmen die Grenzen zwischen Architektur, Grafik und Surrealismus. Ein bisschen Hundertwasser in den Betonwüsten von Trabantenstädten mag ja nett sein, aber als durchgängigen Stil möchte ich mir das nicht vorstellen.


    Zitat Zitat von Arthas Beitrag anzeigen
    Das zeugt in der Tat von gutem Geschmack. :]

    Bei weitem nicht.
    Danke....

  10. #20
    FCK BRD Benutzerbild von Arthas
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    AW: Die schönsten Bauten des Sozialistischen Klassizismus

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Bei näherer Betrachtung (ich bin nicht von der Tatsache beeinflusst, dass es das Madrider Rathaus ist) wirkt es nicht mehr so wie eine Drahtbürste. Trotzdem finde ich es immer noch zu sehr mit Detailkram überladen. Etwas weniger wäre mehr gewesen, finde ich.



    Da ich mich nur rein interesshalber und nebenbei ein bisschen mit Architektur beschäftigt habe, bin ich auf reine Intuition und das Gefühl angewiesen.

    Und daher lasse ich beim Vergleich zwischen Kölner Dom und Dogen-Palast das subjektive Gefühl sprechen:

    Der Kölner Dom wirkt auf mich - trotz leichter Verspieltheit - insgesamt sehr einheitlich, gut proportioniert und proportioniert. Der Zierrat wirkt nicht aufdringlich-aufgesetzt und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Alles scheint aus einem Guss zu sein.

    Beim Dogen-Palast wirkt die Rückseite spannend und wuchtig-respekteinflößend, während ich die Vorderseite mit dem Portal als entsetzlich kitschig empfinde. Alle möglichen orientalischen Müsterchen und Zipfelchen quer über die Fassade verstreut - Motto: "Wir hams ja".
    Nun, wie geschrieben, man kann es häßlich finden, als Kitsch würde ich es dennoch nicht bezeichnen.

    Ganz klares Votum für das Hotel, auch wenn es etwas unförmig wirkt und mehr an Illustrationen des Turmbau zu Babels erinnert, als an eine formschöne Gestaltung. Meines Erachtens gerade noch grenzwertig.

    Das abgebrochene Parlamentsgebäude dagegen halte ich für eine Zumutung. Ein paar Schuhkartons aufeinander gestapelt und Löcher für die Fenster eingebracht. Katastrophal.
    Als Katastrophal würde ich ihn noch nicht bezeichnen. Zumindest nicht in Anbedracht dessen, was zu dieser Zeit sonst so gebaut wurde (80er Jahre). Aber wie Du siehst, können solche Türmchen schon einiges ausmachen. Hatte man auf den Parlamentspalast auch einige aufgesetzt, wäre er meiner Meinung nach durchaus ein wahres Meisterwerk geworden. Denn die Fassade und vor allem auch die Innenarchitektur finde ich bestens gelungen.













    Wenn dies mal mit der "modernen" Einrichtung des Bundestages vergleicht.



    Na gut, Hundertwassers Bauten sind sicher keine Architektur im Sinne von Harmonie und Schönheit, sondern wohl eher Skurrilitäten und Farbkleckse in kubischen Quader-Legebatterien. Wohnen möchte ich in einem solchen Ding ja auch nicht. Aber hier verschwimmen die Grenzen zwischen Architektur, Grafik und Surrealismus. Ein bisschen Hundertwasser in den Betonwüsten von Trabantenstädten mag ja nett sein, aber als durchgängigen Stil möchte ich mir das nicht vorstellen.




    Danke....
    Geändert von Arthas (08.08.2011 um 18:27 Uhr)

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