Diese Darstellung ist falsch. Es existiert keine "68er Ideologie", insofern kann auch niemand als Wegbereiter genannt werden. Die sogenannte "68er Bewegung" war ein Resultat einerseits der aus Amerika nach Deutschland getragenen Friedensbewegung zur Beendigung des Vietnamkriegs ("make love not war"), sowie einer eskalierenden Gewaltorgie zwischen Staat und einer Handvoll selbsternannter "Rotarmisten". Das neue Lebensgefühl der Blumenkinder hat die deutsche Gesellschaft nicht zersetzt. Unsere Gesellschaft hat ganz andere Probleme. Die Aktionen der RAF haben Deutschland auch nicht zersetzt. Die innere Sicherheit der BRD ist in Folge dieser Aktionen durch entsprechende Maßnahmen (Rasterfahndung, Hochsicherheitstrakt, GSG 9 usw.) bedeutsam angestiegen. Die ehemaligen Akteure sind entweder tot oder kalt gestellt.
Also bitte, die 68er hatten keine Ideologie? Nun ist der Versuch nicht neu, die RAF, und da vor allem deren 1. Generation, als etwas darzustellen, das sich außerhalb der 68er-Bewegung entwickelt und deren Vorstellungen zur Rechtfertigung dereigenen Lust an Terror und Gewalt instrumentalisiert hat, aber das ist der blanke Unsinn. Die Grenzen zwischen den führenden 68ern und den Terroristen waren fließend, und sie sind es bis heute. Von der Anti-Vietnam-Bewegung in den selben Tönen zu reden, wie von den pazifistisch-friedensbewegten Birkenstock-Trägern der Friedensbewegung der 80er ist entweder Ausdruck von Unkenntnis oder vorsätzliche Tatsachenfälschung, und ganz sicher waren die prominenten Vertreter dieser Bewegung, von Hanoi-Jane über die Weatherman bis hin zu denen, die Rekturierungsbüros abgefackelt haben, keine bekifften "Blumenkinder". Die RAF war, ganz im Gegenteil, die "Reinform" der Ideologie der 68er, die das "undemokratische Erbe der NS-Elterngeneration" mit allen Mitteln wegzufegen wünschten, selbst das Vokabular ist das gleiche, bis hin zur an Schwachsinn kaum überbietbaren Behauptung, die Terroristen wären als Kriegsgefangene zu betrachten und zu behandeln.
Vielleicht war nichts von dem Gedankengut der 68er originar "aus der Bewegung", und natürlich stellen die 68er keine ideologisch homogene Gruppe dar. Trotzdem haben ihre Forderungen Gehör und Umsetzung gefunden, sie haben die Gesellschaft verändert, und das - zumindest aus meinr Sicht und der einiger anderer - nicht zum Besseren. Es ist nur konsequent, das "zersetzend" zu nennen.
Sorry, das ist so, wie es da steht reiner nonsens. ich weiß im Moment nicht, was du da alles miteinander verwechselst (z.B. was das mit den 80er Jahren Birkenstocks bedeuten soll und wer denn bitte die RAF von der 68er Bewegung trennen will, ich jedenfalls nicht, steht doch da) und welche Dinge du vielleicht einfach nicht kennst. Vorsatz will ich dir nicht unterstellen, aber das ist so durch und durch Unfug, da ist hier kein Platz um das aufzudröseln.
Vorschlag: du glaubst weiterhin, was dir richtig erscheint und gut is. Ich will hier niemand bekehren, das sagte ich wohl schon mehr als einmal.
Wer hat denn behauptet, die "68er" hätten keine Ideologie gehabt, sondern wären "nur irgendwie" durch die Anti-Vietnam-Bewegung, die Blumenkinder und einige andere Dinge beeinflusst gewesen? Wenn das kein Schwachsinn ist, was dann? Und wenn die 68er nicht von der RAF separiert werden können, hatte dann etwa auch die RAF keine Ideologie?
Du kannst gerne für Schwachsinn halten, was ich geschrieben habe, aber du selbst hast die Beeinflussung durch zutiefst ideologische Bewegungen eingeräumt um dann zu erklären, es gäbe gar keine Ideologie der 68er, die bis heute zersetzend wirken könnte, weswegen es natürlich Unsinn sei, dass die 68er die deutsche Gesellschaft zersetzt hätten ...
Kennt ihr diesen Moment, in dem plötzlich alles Sinn ergibt und man merkt, dass der ganze Scheiß sich wirklich lohnt? Ich auch nicht.
Es gibt indes wenige Menschen, die eine Phantasie für die Wahrheit des Realen besitzen ...
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