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Vollständige Version anzeigen : Regerierungswende - Philosophie!



sunbeam
06.06.2005, 20:52
Der jeweilige Regierungswechsel in der Bundesrepublik war jeweils mit einer Philosophie, einer "Leitlinie" verbunden.

Bei Brandt hieß es "Mehr Demokratie wagen".
Bei Kohl war die "Geistig moralische Wende" das Leitmotiv.

Schröder wiederum plakatierte die "Neue Mitte".

Wie soll nun folgen? Soll überhaupt eine neue Definition unserer Gesellschaft statt finden?

Natürlich wird es wirtschafts-politisch "eisiger", der Weg den die vermutlich neue Regierung einschlagen wird wird steinig und hart, aber ändert sich parallel auch die Gesellschaft von Grund auf?

obwohlschon
06.06.2005, 20:54
Natürlich wird es wirtschafts-politisch "eisiger", der Weg den die vermutlich neue Regierung einschlagen wird wird steinig und hart, aber ändert sich parallel auch die Gesellschaft von Grund auf?Nein.

Hossbach
06.06.2005, 21:05
Denke ich auch nicht, sie wird den Weg nicht mitgehen und sich stattdessen über Reformen moquieren.

sunbeam
06.06.2005, 21:08
Denke ich auch nicht, sie wird den Weg nicht mitgehen und sich stattdessen über Reformen moquieren.

Unerlässlich wird aber sein dem Volk klar und deutlich zu sagen, wie es um das Land steht! Es wird wichtig sein das nun nicht mehr mit Floskeln und Schönfärberei gearbeitet wird sondern klar verdeutlicht wird, was nun ansteht!

Ich bin überzeugt, ist die Politik ehrlich wird man ihr folgen, auch wenn es für alle in unserem Land Einschnitte geben wird!

Sauerländer
06.06.2005, 21:14
Ich bin überzeugt, ist die Politik ehrlich wird man ihr folgen, auch wenn es für alle in unserem Land Einschnitte geben wird!
Also wird man ihr nicht folgen. :D

Ich für meinen Teil gehe davon aus, dass es wieder eine große "Wertedebatte" geben wird und das gesamte gesellschaftliche Klima in diversen Bereichen wieder einen Schlag konservativer wird. In machen Bereichen ist das vielleicht noch nichtmal schlecht.

Hossbach
06.06.2005, 21:14
Unerlässlich wird aber sein dem Volk klar und deutlich zu sagen, wie es um das Land steht! Es wird wichtig sein das nun nicht mehr mit Floskeln und Schönfärberei gearbeitet wird sondern klar verdeutlicht wird, was nun ansteht!

Ich bin überzeugt, ist die Politik ehrlich wird man ihr folgen, auch wenn es für alle in unserem Land Einschnitte geben wird!

Hoffen wir's, etwas besseres kann nicht passieren!

sunbeam
06.06.2005, 21:18
Ich denke was bisher von den Akteuren der CDU/CSU/FDP zu vernehmen war, knüpfen wir politisch wieder an das Jahr 1998 an. Leider. Daher wird es faktisch am ahltag 2009 evtl. ein böses Erwachen geben!

Die SPD hatte ihre Chance, den Knoten, den Kohl 16 Jahre lang festgezurrt hat, endlich zu lösen - sie ist gescheitert!

Die Union hat nun in meinen Augen die historischen Verpflichtung eine Wende herbeizuführen!

wasiliw
07.06.2005, 01:51
Es wird sich in der großen Politik überbaupt nichts ändern. Nur im Kleinen, gesetzt dem Fall es gibt einen Regierungswechsel, werden sich auf die "kleinen" Leute geringe Auswirungen ergeben. Um an der Macht zu bleiben - und das lehrte uns schon das alte Rom, wurde die Politik des "teile und herrsche" oder auch "Brot und Spiele" angewandt. Auf gut deutsch: "friß dich dumm und friß dich dick und halt de Schnauz von Politik"!

Würfelqualle
07.06.2005, 05:21
NPD und CDU sollten ein Bündnis eingehen und ab Herbst gemeinsame Politik machen .

Gruss von der Würfelqualle

sunbeam
07.06.2005, 07:44
NPD und CDU sollten ein Bündnis eingehen und ab Herbst gemeinsame Politik machen .

Gruss von der Würfelqualle

So ein Quatsch! :rolleyes:

Touchdown
07.06.2005, 08:55
Die CDU wird die Chance haben, mit der Mehrheit im Bundesrat und Bundestag tiefgreifende Reformen durchzuführen.
Ehrlichkeit wäre wichtig. Ich habe nur die Befürchtung, dass die CDU im Wahlkampf nicht so laut sagen wird, was man den Menschen zumuten muss, aus Angst die Wahl doch noch zu verlieren.

Jedenfalls müssen nicht nur die Sozialsysteme umstrukturiert werden, sondern auch ganz dringend die Bildung und ich fürchte da hat die CDU das falsche Konzept.

sunbeam
07.06.2005, 09:59
Die CDU wird die Chance haben, mit der Mehrheit im Bundesrat und Bundestag tiefgreifende Reformen durchzuführen.
Ehrlichkeit wäre wichtig. Ich habe nur die Befürchtung, dass die CDU im Wahlkampf nicht so laut sagen wird, was man den Menschen zumuten muss, aus Angst die Wahl doch noch zu verlieren.

Jedenfalls müssen nicht nur die Sozialsysteme umstrukturiert werden, sondern auch ganz dringend die Bildung und ich fürchte da hat die CDU das falsche Konzept.

Die Befürchtung habe ich auch! Die Union wird eben an den Stellschrauben drehen, die der CDU-Klientel genehm sind, aber wirkliche fundamentale Änderungen werden sie nicht in Angriff nehmen!

Leider!

JeanBatten
07.06.2005, 10:27
Der jeweilige Regierungswechsel in der Bundesrepublik war jeweils mit einer Philosophie, einer "Leitlinie" verbunden.

Polemik on:

Naja, wollen wir's mal "Leitlinie" nennen und nicht zur Philosophie erheben, oder?
Denn, rückblickend betrachtet (was ja immer schlauer macht und schlauer erscheinen lässt), war die Leitlinie jedes Mal absolut korrekt und ehrlich:


Bei Brandt hieß es "Mehr Demokratie wagen".

'Mehr Demokratie' ist ja an sich noch keine Aussage. Es kommt immer auf den Ist-Zustand an. Also wenn ein Diktator sich für mehr Demokratie ausspricht, so wäre es schon ein Quantum an "Mehr", wenn er den Menschen die Wahl zwischen ner Einheitspartei und dem Nichtwählengehenmüssen ließe.
... was jetzt auf Brandt bezogen sehr weit hergeholt ist.
Und Brandt sagte ja nur "wagen". Also einen Versuch an mehr Demokratie wagen.

Hat er gemacht. Vor allem mit der manipulativen Vertrauensfrage... ;-)





Bei Kohl war die "Geistig moralische Wende" das Leitmotiv.

Geistig moralische Wende. Nur wohin?
Auch das sagt nicht aus, ob es in den Negativ- oder Positivbereich gehen sollte *fg*:
Frau Baumeister kann ein Lied davon singen ... als sie mit einem Koffer "hässlicher Männer" durch die Gegend fuhr und hernach exekutiert wurde.... Auch ein Beispiel von "geistig moralischer Wende" - nur halt in die falsche Richtung.


Schröder wiederum plakatierte die "Neue Mitte".

Er meinte damit die Gestaltung von "Berlin Mitte". Nur hat's keiner gemerkt. Falschinterpretation!
(Und damit hat er noch lange nicht gelogen!)


Wie soll nun folgen? Soll überhaupt eine neue Definition unserer Gesellschaft statt finden?

Allein mit Parolen gestaltet sich nix um. Und schon gar nicht eine ganze Gesellschaft.
Die Gesellschaft IST ... und sie ist über Generationen gewachsen und im stetigen Fluss.


Natürlich wird es wirtschafts-politisch "eisiger", der Weg den die vermutlich neue Regierung einschlagen wird wird steinig und hart, aber ändert sich parallel auch die Gesellschaft von Grund auf?

Ich denke, die Gesellschaft re-agiert allenfalls. Und verändert sich durch die Ergebnisse dieser Politik(er) dergestalt, dass sie Unmut äußert, "politikverdrossen" wird, sich spaltet etc.
Die Gesellschaft in D empfindet sich imvho schon lange nciht mehr als eine Einheit, die gemeinsames will und tut. Das wurde ihr auch gehörig rausgeprügelt, indem ihr die Nationalidentität im Nachgang und -klang des sog. "Dritten Reiches" gewissermaßen verboten wurde.

Tja, jedes Ding hat zwei Seiten ... nicht nur "Leitlinien"...

sunbeam
07.06.2005, 10:40
Jean, Du hast den Thread wohl nicht verstanden. Es geht einzig und alleine um die Frage, ob ein Regierungswechsel tatsächlich evtl. nur erfolgreich sein kann, wenn gleichzeitig die Wertevorstellung der Gesellschaft reformiert werden, oder ob dies nicht der Fall ist!

JeanBatten
07.06.2005, 10:57
Jean, Du hast den Thread wohl nicht verstanden.

Danke für den Hinweis, sunbeam.

Dann werde ich natürlich darüber nachdenken müssen, wie ich es schaffe, diesen Thread in Deinem Sinne zu verstehen ;-)

Du scheinst meinen Einwurf nicht verstanden zu haben, sunbeam, dass ich davon ausgehe, das die "Wertevorstellung" einer Gesellschaft, wie Du es nennst, sich nicht mit Headlines wahllos hin- und herschieben lässt.

Dieser Wertevorstellung liegt enorm viel zugrunde ... es ist ein gewachsener Faktor.
Gerade weil dieser Begriff wie Leitkultur etc. in den letzten Monaten inflationär in Bezug z.B. auf das Brennpunktthema "Islam" in aller Munde ist und damit der Eindruck erweckt wird, diese Leitkultur ließe sich ständig neu definieren und müsse sich an "äußeren Begebenheiten", hier z.B. die politische Korrektheit gegenüber dem Islam, permanent anpassen, halte ich es für Augenwischerei und eine Ungeheurlichkeit, diesen Begriff so einzusetzen.

Soziologen müssten hier aufschreien oder sich vor lachen die Bäuche halten!

Das, was Du eingangs schreibst, implizierte, alleine mit der Neudefinition einer Leitkultur wäre diese auch umsetzbar.
Das ist Propaganda und Manipulation hoch zehn ... und ein Ausdruck dessen, dass die Politik/die Regierung es sich damit höchst einfach macht und hier versucht, den Hebel an etwas anzusetzen, was sich eben nicht so leicht handlen lässt!

Denn diese "Leitkultur" ist ein Faktor, den die Politik eben NICHT außer acht lassen darf, auch wenn sie es durch Neudefinition gerne wünschte tun zu können!

Aufwachen!
Think!
Ihr lasst Euch, mit Verlaub, die Augen zusch*****....


Es geht einzig und alleine um die Frage, ob ein Regierungswechsel tatsächlich evtl. nur erfolgreich sein kann, wenn gleichzeitig die Wertevorstellung der Gesellschaft reformiert werden, oder ob dies nicht der Fall ist!

Die Art und Weise, wie Politik gemacht wird, hat sich an den Anforderungen der Gesellschaft zu orientieren! Nicht umgekehrt!
Denn sonst passiert, was passiert ist: eine Regierung geht baden und regiert an der Bevölkerung vorbei!

Himmel, sunbeam!
Genau das ist doch das Problem ... siehst Du diesen Widerspruch nicht?

Um es mal auf einer anderen Ebene zu erklären:
Es wäre dasselbe, wenn ich ein Unternehmen führte, das gelbe Strickpullover produzierte. Die Leute allerdings möchten lila Bikinis.
Muss ich denen jetzt klarmachen, dass es besser ist, gelbe Strickpullover bei 30 Grad Hitze zu tragen? Nein, ich muss mich am Bedürfnis meiner (potenziellen) Kunden orientieren. Nicht die sich an meinem Angebot!

(Auch wenn die Wirtschaft eben dies versucht, Bedürfnisse zu erzeugen, die nicht oder nicht so vorhanden sind. Aber das ist nochmal ein anderes Thema.)


Edit:
sunbeam, Du hast mit mir gerade dasselbe versucht, nämlich mir "vorzuschreiben", wie ich Dein Eingangsposting ausschließlich (!) zu empfinden und zu verstehen habe! Du vergisst dabei allerdings, dass ich in einer ganz anderen Denkschiene bin, d.h. um das obige Beispiel zu analogisieren: ein ganz anderes Bedürfnis habe!