PDA

Vollständige Version anzeigen : D. führende Wirtschaftswissenschaftler appellieren an die Politik - harte Zeiten



Rikimer
30.06.2005, 12:31
Aufstand der Professoren
Deutschlands führende Wirtschaftswissenschaftler fordern in einem gemeinsamen Appell mehr Ehrlichkeit von der Politik. Notwendig seien drastische Reformen

von Stefan von Borstel

Nicht weniger als 241 Wirtschaftsprofessoren haben mit Blick auf den bevorstehenden Wahlkampf an die Politik appelliert, den Wählern die Wahrheit über die Strukturkrise in Deutschland zu sagen. "Als Hochschullehrer für Volkswirtschaftslehre warnen wir eindringlich davor, Illusionen zu erzeugen und damit die Akzeptanz notwendiger Reformen zu untergraben", heißt es in einem "Hamburger Appell", der von den drei Hamburger Wirtschaftsprofessoren Thomas Straubhaar, Bernd Lucke und Michael Funke initiiert wurde. Die Professoren beklagen darin einen "erschreckenden Mangel an ökonomischem Sachverstand" in der wirtschaftpolitischen Debatte in Deutschland. "Wir appellieren an das Verantwortungsbewußtsein der gewählten Volksvertreter, der Versuchung einfacher Lösungen zu widerstehen und statt dessen ungeschönte Antworten auf die drängenden ökonomischen Fragestellungen zu geben", heißt es weiter.

Es ist das erste Mal, daß sich der ökonomische Sachverstand im Wahlkampf in dieser Form zu Wort meldet. Ähnliche Aktionen von Wirtschaftsprofessoren hatte es nur bei der Debatte um die einheitliche europäische Währung in den neunziger Jahren gegeben.

Deutschland befinde sich in einer "tiefen strukturellen Krise, die drastische und schmerzhafte Reformen verlangen", konstatieren die Wirtschaftsprofessoren. Doch gerade in Vorwahlkampfzeiten scheine die Bereitschaft der Politiker gering, "diese Tatsache den Bürgern mit der gebotenen Deutlichkeit vor Augen zu führen". Statt dessen erlägen maßgebliche Politiker der Versuchung, wissenschaftlich nicht fundierte Konzepte zu propagieren, "die das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden sollen", kritisieren die Ökonomen mit Blick auf Forderungen aus der SPD, mit höheren Lohnabschlüssen die Binnenkonjunktur anzukurbeln. "Klassenkämpferische Rhetorik tut ein Übriges, um Investitionen zugunsten anderer Standorte zu verdrängen", warnen die Volkswirte.

Die Wirtschaftsprofessoren empfehlen äußerste Lohnzurückhaltung sowie einen strikten Sparkurs mit weitreichenden Einschnitten in allen Bereichen. Davon könnten auch die sozialen Sicherungssysteme nicht ausgenommen bleiben. "Wer Gegenteiliges behauptet, wird den wirtschaftlichen Herausforderungen Deutschlands nicht gerecht und führt in populistischer Weise die Bürger in die Irre." Elf Punkte sollten nach Ansicht der Ökonomen besonders beachtet werden.

Artikel erschienen am Do, 30. Juni 2005
Quelle:
http://www.welt.de/data/2005/06/30/739122.html


Weiter Links zum Thema:
Die Thesen der Forscher (http://www.welt.de/data/2005/06/30/739120.html)
Das Programm der Hochschullehrer (http://www.rrz.uni-hamburg.de/IWK/appell.htm)

Auch wenn die Worte dieser Herren hart klingen und die Maßnahmen sie nicht direkt betreffen werden, so haben sie im Kern leider recht! Kurz- bis mittelfristig wird Deutschland eine Durststrecke zu erleiden haben, bevor es überhaupt wieder aufwärts gehen kann.

Was meint ihr?

MfG

Rikimer

Hannibal
30.06.2005, 12:54
Kurz- bis mittelfristig wird Deutschland eine Durststrecke zu erleiden haben, bevor es überhaupt wieder aufwärts gehen kann.

Hoffentlich verdursten recht viele, damit Platz für andere da ist.

curious
30.06.2005, 13:14
"Blut, Schweiss und Tränen!"
oder
"Wieviel Staat braucht der Deutsche?"

Deutschland steht 1 Schritt vor dem Abgrund - punktuelle oder abgefederte Massnahmen helfen nicht weiter. Oder wie war das mit dem Frosch im Kochtopf?

Deutschland hat jahrzehntelang über seine Verhältnisse gelebt und zahlt jetzt die Zeche. Ohne deutsche Einheit (und die völlig bescheuerte Währungsunion) sähe es um ein ganzes Stück besser aus.

Rikimer
30.06.2005, 15:36
Hoffentlich verdursten recht viele, damit Platz für andere da ist.Hoffentlich schweben deinem geistigen Auge jetzt nicht die sozialistischen Vorbildstaten eines Lenin, Stalin oder Pol Pot entgegen und erdrücken dich in Forderungen nach aktiver Beseitigung von Menschen?

MfG

Rikimer

Kalmit
30.06.2005, 15:47
Neoliberales Einheitsgeblubber... gerade daran krankt es - das in der Wirtschaftswissenschaft alle (die selbsternannte Krone "ökonomischem Sachverstands) nur noch nach der neoklassischen Theorie lernen (also reine BWL, die auf die VW übertragen wird - und diejendigen wenigen, die noch klassisch volkswirtschaftlich denken - stark in die Ecke gedrängt wurden! Was macht eigentlich der Wirtschaftsweise Dr. Bofinger - wurde der nach seinen offensiven Forderungen nach Nachfrageorientierter Wirtschaftspolitik vor ein paar Monaten von seinen Kollegen gefesselt und geknebelt im Keller eingesperrt!?

Und zur "Wahrheit", die hier angesprochen wird - Als "Wahrheit" galt eine ganz lange Zeit lang, dass die Erde eine Scheibe sei! :D

Und der Rest mal wieder der Versuch neoliberaler Hirnwäsche: Akzeptieren die Menschen einen asozialen Kurs der kürzung sozialer Leistungen nicht, malen wir einfach ein derart düsteres und erschreckendes Bild, dass einige doch einknicken und die Lüge als Wahrheit akzeptieren... "1984" lässt grüßen... Deutschland geht es immer noch gut, wir sind immer noch eine Wirtschaftsmacht, haben einen gigantischen Außenhandelsüberschuss und der volkswirtschaftliche Reichtum wächst immer noch, wenn auch nicht mehr so schnell wie früher...

curious
30.06.2005, 16:10
Deutschland geht es immer noch gut, wir sind immer noch eine Wirtschaftsmacht, haben einen gigantischen Außenhandelsüberschuss und der volkswirtschaftliche Reichtum wächst immer noch, wenn auch nicht mehr so schnell wie früher...

Das meinst du doch wohl nicht ernst?! Du schlägst also vor, einfach so weiter zu machen wie bisher? Na dann Prost Mahlzeit. Bzw. schlägst du überhaupt was vor ?

StH
30.06.2005, 20:38
Akzeptieren die Menschen einen asozialen Kurs der kürzung sozialer Leistungen nicht, malen wir einfach ein derart düsteres und erschreckendes Bild, dass einige doch einknicken und die Lüge als Wahrheit akzeptieren... "1984" lässt grüßen...

"Orwell hätte sein berühmtes Buch auch >2000< nennen können. (Münchner Merkur)

Frey
01.07.2005, 09:35
Deutschland geht es immer noch gut, wir sind immer noch eine Wirtschaftsmacht, haben einen gigantischen Außenhandelsüberschuss und der volkswirtschaftliche Reichtum wächst immer noch, wenn auch nicht mehr so schnell wie früher...


Wenn es Deutschland gut geht, dann brauchen wir ja nichts verändern!?

Deutschland geht es NICHT gut!!!
Wenn man genau hinschaut sieht man den Zerfall auch schon ganz deutlich!

Wenn man unter Volkswitschaftlichen Reichtum das Sparvolumen der Bevölkerung und der Unternehmen versteht, dann wächst natürlich der Volkswirtschaftliche Reichtum!
Denn der Bürger sorgt für schlechte Zeiten und Alter vor.
Die Unternehmen für Investitionen in gute Zeiten.
Das beste daran ist das das ganze auf KAPITAL GEDECKTER BASIS also mit Handfestem wirtschaftlichen Hintergrund!!!
Nicht so wie bei der Rente, wo man die RENTE anstatt mit Kapital lieber mit Kindern gedeckt hat, die nicht im geeigneten Volumen nachkommen!!

Die Kapitallast der Renten ist für Deutschland eines der größten Probleme und dieses wird immer größer!

Unsere jetziges Rentensystem wurde erst 1957 durch Adenauer eingeleitet (Umstellung auf Umlagefinanzierung)und ausgebaut durch weitere Regierungen (Willy Brandt, etc.).

Bismarck gründete die Rentenversicherung, die Auszahlung erfolgte aber erst bei Vollendung des 70. Lebensjahres.
Nur lag die durchschnittliche Lebenserwartung bei ca. 50 Jahren und die Auszahlungen waren Kapitalgedeckt und wurden mit den Zinsen ausgeglichen!

DEUTSCHLAND HAT GROßE PROBLEME UND WER DAS LEUGNET DER BELÜGT SICH SELBST! ;(

Leyla
01.07.2005, 11:35
Toll: verbeamtete Professoren, die selber auf Lebenszeit ausgesorgt haben, wollen anderen erzählen, dass wir jetzt alle mal kräftig den Gürtel enger schnallen müssen.

Ich weiß nicht, ob ich gähnen oder kotzen soll.

LuckyLuke
01.07.2005, 11:39
Ob die es nun erzählen oder auch nicht, kommen wird es so oder so.
Der Konkurenzdruck aus Asien wird weiter zunehmen.

Allerdings ist eine Lohnsenkung an breiter Front eben nicht drin, bleibt die Inflation, um die Preise und Schulden zu bereinigen.


PS: Die trifft auch Pensionempfänger....:D

curious
01.07.2005, 11:39
Toll: verbeamtete Professoren, die selber auf Lebenszeit ausgesorgt haben, wollen anderen erzählen, dass wir jetzt alle mal kräftig den Gürtel enger schnallen müssen.

Ich weiß nicht, ob ich gähnen oder kotzen soll.

Das ist das Tolle am Menschen: er kann Hypothesen aufstellen, ohne persönlich betroffen zu sein. Und er kann über die Zukunft nachdenken. Insbesondere wenn er sich in der Materie auskennt, wovon bei Wirtschaftsprofessoren auszugehen ist.

Der Beamtenstatus ist jedoch in der Tat ein anachronistisches Ärgernis.

Leyla
01.07.2005, 11:42
Das ist das Tolle am Menschen: er kann Hypothesen aufstellen, ohne persönlich betroffen zu sein. Und er kann über die Zukunft nachdenken. Insbesondere wenn er sich in der Materie auskennt, wovon bei Wirtschaftsprofessoren auszugehen ist.Meine Kritik ist auch nicht, dass sie sich nicht auskennen, sondern dass sie die Wirtschaft als Selbstzweck betrachten, dem sich der Mensch gefälligst unterordnen soll - und nicht als etwas, das den Menschen zu dienen hat.

curious
01.07.2005, 11:50
Meine Kritik ist auch nicht, dass sie sich nicht auskennen, sondern dass sie die Wirtschaft als Selbstzweck betrachten, dem sich der Mensch gefälligst unterordnen soll - und nicht als etwas, das den Menschen zu dienen hat.

Ich verstehe den Artikel anders. Sie propagieren keine Lohnsenkungen, sondern "äusserte Lohnzurückhaltung". Es ist nicht nur unvernünftig, sondern geradezu unverschämt, wenn ein Bsirske 6% pauschale Lohnerhöhungen fordert, wenn die Wirtschaft stagniert.

Kazuya
01.07.2005, 11:51
Deutschland geht es NICHT gut!!!
Wenn man genau hinschaut sieht man den Zerfall auch schon ganz deutlich!
[...]
DEUTSCHLAND HAT GROßE PROBLEME UND WER DAS LEUGNET DER BELÜGT SICH SELBST! ;(
*Gähn* Den Zerfall der BRD sieht man vor allem daran, dass wir Exportweltmeister sind. Kein anderes Land auf der Welt schöpft soviel Reichtum aus dem Ausland ab wie Deutschland. Das woran Deutschland schwächelt ist der Binnenmarkt, aber der wird kaum gestärkt, wenn die Löhne von den Leuten, die (noch) Arbeit haben nach unten gedrückt wird.

curious
01.07.2005, 12:08
*Gähn* Den Zerfall der BRD sieht man vor allem daran, dass wir Exportweltmeister sind. Kein anderes Land auf der Welt schöpft soviel Reichtum aus dem Ausland ab wie Deutschland. Das woran Deutschland schwächelt ist der Binnenmarkt, aber der wird kaum gestärkt, wenn die Löhne von den Leuten, die (noch) Arbeit haben nach unten gedrückt wird.

Das, woran Deutschland schwächelt, ist die hohe Arbeitslosigkeit, die hohe Staatsquote und -verschuldung, die mangelnde Dynamik der Wirtschaft und der Werktätigen. Alles aufgrund einer sozialistisch anmutenden Rundumversorgung des Bürgers.

Saudiarabien hat auch eine hohe Exportquote, trotzdem geht es dem Land ökonomisch immer schlechter. Ein Handelsüberschuss ist kein besonderer Leistungsausweis.

Frey
01.07.2005, 12:32
Das, woran Deutschland schwächelt, ist die hohe Arbeitslosigkeit, die hohe Staatsquote und -verschuldung, die mangelnde Dynamik der Wirtschaft und der Werktätigen. Alles aufgrund einer sozialistisch anmutenden Rundumversorgung des Bürgers.

Saudiarabien hat auch eine hohe Exportquote, trotzdem geht es dem Land ökonomisch immer schlechter.

Ein Handelsüberschuss ist kein besonderer Leistungsausweis.


Richtig!!

Deutschland ist zwar Exportweltmeister, aber nur ein Teil unserer Exporte ist auch tatsächlich in Deutschland produziert wurden.
Circa 40 Prozent des Exportwerts bestehen aus Vorleistungen, die aus dem Ausland importiert werden wie zum Beispiel Autoteile, die hier in Karosserien eingebaut werden; Elektronik-Teile für Computer oder
aus Importen, die wiederum ins Ausland verkauft werden. Der Importanteil an den Exporten ist im letzten Jahrzehnt deutlich gestiegen. 1991 waren die Exporte noch 73 Prozent aus deutschen Vorprodukten hergestellt, nur 27 Prozent kamen aus dem Ausland!

Frey
01.07.2005, 12:38
Das woran Deutschland schwächelt ist der Binnenmarkt, aber der wird kaum gestärkt, wenn die Löhne von den Leuten, die (noch) Arbeit haben nach unten gedrückt wird.


Das heißt also die Leute die arbeiten, sollen mehr Lohn bekommen damit sie mehr abgeben können an die die unproduktiv sind?

ALSO wenn es nur noch 10Millionen Erwerbstätige gibt dann sollen die soviel erwirtschaften das die restlichen 70Millionen Bundesbürger auch davon noch gut leben können?

Kazuya
01.07.2005, 12:39
Das, woran Deutschland schwächelt, ist die hohe Arbeitslosigkeit.
Die Hohe Arbeitslosigkeit ist mit der Hauptgrund, warum der Binnenmarkt so schwach ist.

die hohe Staatsquote und -verschuldung, die mangelnde Dynamik der Wirtschaft und der Werktätigen.Die Bundesrepublik Deutschland gilt als vertrauenswürdig, wenn es um Kredite geht, weil Deutschland seine Kredite bezahlen kann.

Alles aufgrund einer sozialistisch anmutenden Rundumversorgung des Bürgers.So ein Blödsin. Arbeitsplätze werden trotz Gewinnsteigerungen abgebaut oder ins Ausland verlagert. Und warum? Weil man dem "Sachzwang" unterliegt die Profite optimieren zu müssen, da man sonst übernommen werden könnte. Der Grund für die Arbeitslosigkeit sind kapitalistische Auswüchse, die im Zuge der Profitmaximierung Einsparung am Kostenfaktor Mensch vornehmen. Nur darf man sich dann nicht wundern, wenn irgendwann nur noch eine handvoll Leute da sind, die sich die Produkte hierzulande auch leisten können.

Saudiarabien hat auch eine hohe Exportquote, trotzdem geht es dem Land ökonomisch immer schlechter. Ein Handelsüberschuss ist kein besonderer Leistungsausweis.Der Vergleich hinkt. Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob man einen Aussenhandelsüberschuss durch den Export von Rohstoffen (Erdöl/Erdgas) erzielt, und sich fast komplett den Schwankungen des Weltmarktes unterwirft, oder ob man eine breite Palette gefertigter Produkte exportiert. Im letzteren Fall werden Schwankungen besser ausgeglichen.
Die Frage, die Saudi Arabien am meisten beschäftigt ist, was man nach dem versiegen der Ölquellen macht.

Kalmit
01.07.2005, 12:41
Toll: verbeamtete Professoren, die selber auf Lebenszeit ausgesorgt haben, wollen anderen erzählen, dass wir jetzt alle mal kräftig den Gürtel enger schnallen müssen.

@Leyla: Exakt das ist es auch, was mich zum kotzen bringt: Alle, die tagtäglich dem normalen Volk Wasser predigen, haben selbst alle mit dem, was sie beschließen oder vorschlagen überhaupt nichts zu tun, weil es sie nicht mal im Ansatz selbst betrifft!!! X( Professor Sinn wird ja auch für sein Schlechtreden des Landes vom deutschen Steuerzahler finanziert...

@Frey: Natürlich haben wir Probleme (hauptsächlich die Verunsicherung der Menschen und der massive Verlust von Kaufkraft, Einnahmeprobleme der SV wegen Massenarbeitslosigkeit - und im Gegenzug die massiven Steuerausfälle durch Geschenke an Reiche und Großunternehmen) - aber die sind meiner Meinung nach anders zu lösen, als es der medial neoliberal beherrschte Mainstream und seine Hohepriester täglich predigen!!! Denn diese Rezepte führen schon seit mind. 20 Jahren zu einer Verschlimmerung der Situation... Wirkt die Medizin nicht, erhöhen wir einfach die Dosis!

Kazuya
01.07.2005, 12:50
Das heißt also die Leute die arbeiten, sollen mehr Lohn bekommen damit sie mehr abgeben können an die die unproduktiv sind?
Nein, das habe ich nicht gesagt Scherzkeks. Ich sagte, dass durch das Lohndumping die Leute logischweise weniger Geld auf dem Binnenmarkt ausgeben. Wenn die Leute weniger ausgeben, nehmen die Unternehmen, die vom Binnenmarkt abhängig sind weniger ein. Und das kann dazu führen, dass Leute entlassen weren müssen... Das ist die mittel und langfristige Wirkung, die mit der Schaffung des Niedriglohnsektors einhergeht.

ALSO wenn es nur noch 10Millionen Erwerbstätige gibt dann sollen die soviel erwirtschaften das die restlichen 70Millionen Bundesbürger auch davon noch gut leben können?
Sicher, wenn sie genügend produzieren ist das kein Problem. Eine derartige Gesellschaft wäre mit der unsrigen allerdings in keinster weise vergleichbar. Bei einer tendenziellen Entwicklung in diese Richtung auf unsere jetzige Gesellschaft bezogen, würde es früher oder später zum Aufstand kommen, wenn man versuchen würde Arbeitsplätze durch Lohndumping zu schaffen. Das funktioniert wenn dann für einen sehr kurzfristigen Zeitraum.

Frey
01.07.2005, 12:59
@Frey: ... und im Gegenzug die massiven Steuerausfälle durch Geschenke an Reiche und Großunternehmen) - aber die sind meiner Meinung nach anders zu lösen, als es der medial neoliberal beherrschte Mainstream und seine Hohepriester täglich predigen!!! Denn diese Rezepte führen schon seit mind. 20 Jahren zu einer Verschlimmerung der Situation... Wirkt die Medizin nicht, erhöhen wir einfach die Dosis!


In den letzten Jahrzehnten wurde meiner Meinung nicht "neoliberale" Politik betrieben!
Sonst hätten wir heute nicht eine so hohe Verschuldung, hohe Staatsquote und die Sozialleistungen (Sozialtransfers) wären auch nicht so hoch!
In den letzten Jahrzehnten hat sich Deutschland eher auf einen Sozialistischen Staat wie die ehemalige DDR zubewegt! (UND der ist nunmal Pleite gegangen!!)

Deutschland hat sich von einer freien Marktwirtschaft eher entfernt!

Jetzt will sich der Staat auf mehr freie Marktwirtschaft zubewegen und viele schreien gleich auf!
Dann müssen wir halt zurückstecken aber mit der Aussicht das wir am Ende besser da stehen werden!
Ein Unternehmen muss auch erst investieren bevor es Gewinne erwirtschaftet!

Wir jungen Leute haben den Mist zwar nicht verbockt, aber ausbaden müssen wir ihn trotzdem!

Da muss aber jeder noch einen Beitrag leisten nicht nur die Leistungserbringer unser Volkswirtschaft sondern auch die die von Transferzahlungen profitieren!

curious
01.07.2005, 13:05
Die Hohe Arbeitslosigkeit ist mit der Hauptgrund, warum der Binnenmarkt so schwach ist.
Das ist doch genau der falsche keynesianische Ansatz. Arbeitslose in Deutschland haben nicht viel weniger freies Einkommen zur Verfügung als Arbeitende. Man kann auch sagen, die Arbeitslosigkeit ist hoch, WEIL der Binnenmarkt schwach ist. Eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik hat jedoch historisch gesehen zu zu mehr Problemen geführt als eine angebotsorientierte, wie z.B. überbordende Staatsverschuldung, Crowding out etc.. Die Binnenwirtschaft muss gestärkt werden. Das geht aber nur mittels Deregulierung des Arbeitsmarktes, Steuersenkungen, Infrastrukturinvestitionen etc.

Die Bundesrepublik Deutschland gilt als vertrauenswürdig, wenn es um Kredite geht, weil Deutschland seine Kredite bezahlen kann.
Wie lange noch? Die Maastricht-Kriterien scheinen ja nicht mehr zu gelten. Ausserdem gibt der Staat Gelder aus, die er noch gar nicht eingenommen hat. Es geht nicht an, dass die Handlungsfähigkeit des Staates durch einen immer höheren Anteil für Schuldendienst eingeschränkt wird. Deutschland steckt in einer Schuldenfalle, und leider ist Deutschland immer noch vertrauenswürdig. Bekäme Deutschland nicht immer mehr Kredite "zur Anschlussfinanzierung" der bestehenden Schulden, hätte das vielleicht dringend notwendige Einsichten und Umdenken zur Folge.

So ein Blödsin. Arbeitsplätze werden trotz Gewinnsteigerungen abgebaut oder ins Ausland verlagert. Und warum? Weil man dem "Sachzwang" unterliegt die Profite optimieren zu müssen, da man sonst übernommen werden könnte. Der Grund für die Arbeitslosigkeit sind kapitalistische Auswüchse, die im Zuge der Profitmaximierung Einsparung am Kostenfaktor Mensch vornehmen. Nur darf man sich dann nicht wundern, wenn irgendwann nur noch eine handvoll Leute da sind, die sich die Produkte hierzulande auch leisten können.
Auf dieses Argument habe ich gewartet. Was sollen denn die Unternehmen tun? Sie versuchen ja nur ihre Aufgabe zu erfüllen und Gewinn zu machen. So können aus diesem Gewinn keine neuen Arbeitsplätze schaffen, da sie diese Arbeitskräfte im Ernstfall nicht mehr loswerden. Die Rigidität auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist ein Mitgrund für die hohe Arbeitslosigkeit.

Der Vergleich hinkt. Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob man einen Aussenhandelsüberschuss durch den Export von Rohstoffen (Erdöl/Erdgas) erzielt, und sich fast komplett den Schwankungen des Weltmarktes unterwirft, oder ob man eine breite Palette gefertigter Produkte exportiert. Im letzteren Fall werden Schwankungen besser ausgeglichen.
Die Frage, die Saudi Arabien am meisten beschäftigt ist, was man nach dem versiegen der Ölquellen macht.
Ich wollte damit nur sagen, dass ein Aussenhandelsüberschuss keine hinreichende Bedingung für Wohlstand ist. Es kann auch sein, dass die Währung unterbewertet ist, dass die Exporte oder die Produktion subventioniert werden, oder eben dass der Binnenmarkt stagniert. Wenn die Importe sinken aufgrund einer Rezession im Inland, dann steigt der Handelsüberschuss automatisch.

curious
01.07.2005, 13:07
In den letzten Jahrzehnten wurde meiner Meinung nicht "neoliberale" Politik betrieben!

Sonst hätten wir heute nicht eine so hohe Verschuldung, hohe Staatsquote und die Sozialleistungen (Sozialtransfers) wären auch nicht so hoch!
In den letzten Jahrzehnten hat sich Deutschland eher auf einen Sozialistischen Staat wie die ehemalige DDR zubewegt! (UND der ist nunmal Pleite gegangen!!)

Deutschland hat sich von einer freien Marktwirtschaft eher entfernt!

Jetzt will sich der Staat auf mehr freie Marktwirtschaft zubewegen und viele schreien gleich auf!
Dann müssen wir halt zurückstecken aber mit der Aussicht das wir am Ende besser da stehen werden!
Ein Unternehmen muss auch erst investieren bevor es Gewinne erwirtschaftet!

Wir jungen Leute haben den Mist zwar nicht verbockt, aber ausbaden müssen wir ihn trotzdem!

Da muss aber jeder noch einen Beitrag leisten nicht nur die Leistungserbringer unser Volkswirtschaft sondern auch die die von Transferzahlungen profitieren!

Volle Zustimmung.

Frey
01.07.2005, 13:17
Die Bundesrepublik Deutschland gilt als vertrauenswürdig, wenn es um Kredite geht, weil Deutschland seine Kredite bezahlen kann.


Noch kann Deutschland seine Kredite bezahlen!

Wenn die Leistungserbringer (sind nicht alle Erwerbstätigen) weiter sinken, dann gibt es weniger zu verteilen, aber Sozialleistungen sollen gleich hoch bleiben?!
BEDEUTET mehr Kredite?!

Wenn die Pensionslasten voll durchschlagen, wir dem Erwerbstätigen aber nicht mehr Geld abnehmen können?!
BEDEUTET mehr Kredite?!

Durch diese immer größer werdende Zinslast wird der Staat Handlungsunfähig wenn er das nicht schon fast ist!

Jede Kreditaufnahme des Staates schwächt das Land, da die Zinslast immer höher wird und spätere Generationen bezahlen müssen!
Bis die zukünftigen Generationen gar keinen Wohlstand mehr haben da sie alles erwirtschaftete für Zinszahlungen ausgeben!

Ganz so EGOISTISCH will ich der zukünftigen Generation gegenüber dann doch nicht sein!


AUßERDEM geht es hier nicht um die Kreditwürdigkeit Deutschlands SONDERN um die ZINSLAST!!!

Man hätte mit der Kreditaufnahme wohl weniger Probleme wenn der Zinssatz nur 0,01% betragen würde!!!!

Kazuya
01.07.2005, 13:41
Das ist doch genau der falsche keynesianische Ansatz. Arbeitslose in Deutschland haben nicht viel weniger freies Einkommen zur Verfügung als Arbeitende.Das denke ich nicht. Und dass Arbeitslose eine "nicht viel weniger freies" Einkommen haben sollen lässt mich schmunzeln :)) Der Punkt ist zunächst mal Ansichtssache, was genau "nicht viel weniger" bedeutet.

Man kann auch sagen, die Arbeitslosigkeit ist hoch, WEIL der Binnenmarkt schwach ist. Eine nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik hat jedoch historisch gesehen zu zu mehr Problemen geführt als eine angebotsorientierte, wie z.B. überbordende Staatsverschuldung, Crowding out etc.. Die Binnenwirtschaft muss gestärkt werden. Das geht aber nur mittels Deregulierung des Arbeitsmarktes, Steuersenkungen, Infrastrukturinvestitionen etc.Das die beiden Phänomene Arbeitslosigkeit und schwacher Binnenmarkt zusammenhängen ist klar, deshalb lässt sich das eine mit dem anderen lösen. Angenommen, es macht Klick und der Binnenmarkt wäre wie durch Zauberhand stärker den je, würden auch wieder mehr eingestellt, weil es mehr Konsumenten gibt, die ihren Bedarf auf verschiedene Güter anmelden können. Andererseits, müsste man auch nur den Schalter umlegen, mit dem alle Menschen einen Arbeitsplatz finden

Wie lange noch? Die Maastricht-Kriterien scheinen ja nicht mehr zu gelten. Ausserdem gibt der Staat Gelder aus, die er noch gar nicht eingenommen hat. Es geht nicht an, dass die Handlungsfähigkeit des Staates durch einen immer höheren Anteil für Schuldendienst eingeschränkt wird. Deutschland steckt in einer Schuldenfalle, und leider ist Deutschland immer noch vertrauenswürdig. Bekäme Deutschland nicht immer mehr Kredite "zur Anschlussfinanzierung" der bestehenden Schulden, hätte das vielleicht dringend notwendige Einsichten und Umdenken zur Folge.Kredite sind in der kapitalistischen Finanzewelt nichts schlechtes, praktisch jeder Staat bedient sich irgendwelcher Kredite, solange der Staat sie begleichen kann, gibts kein Problem (und Deutschland begleicht seine Schulden) Die Frage was passiert, wenn Deutschland keine Kredite bekommt, müsste man unter dem Gesichtspunkt erörtern, das andere Staaten wie die USA auch keine Kredite mehr bekommen.


Auf dieses Argument habe ich gewartet. Was sollen denn die Unternehmen tun? Sie versuchen ja nur ihre Aufgabe zu erfüllen und Gewinn zu machen. So können aus diesem Gewinn keine neuen Arbeitsplätze schaffen, da sie diese Arbeitskräfte im Ernstfall nicht mehr loswerden. Die Rigidität auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist ein Mitgrund für die hohe Arbeitslosigkeit.Wenn es für den Unternehmer einfacher wäre die Leute zu entlassen, hätten wir dadurch nicht zwingend mehr Arbeitsplätze, vielmehr hätten wir noch niedriger Löhne. Der Arbeitnehmer muss den Preis seiner Arbeitskraft senken, weil er sonst Gefahr läuft durch jemand anders ersetzt zu werden, der bereit ist billiger zu arbeiten. Das ist ein ähnliches Phänomen, dass auch die Unternehmen ins Ausland treibt. Und daher sollte mein Argument eigentlich dazu dienen, dass System zu hinterfragen. Der Unternehmer erwirtschaftet ja nur Profit. Und genau drauf beruht das kapitalistische System. Die Erwirtschaftung von Profit. Alle anderen Interessen werden früher oder später untergeordnet, denn in einem freien Markt kommt irgendwann jemand der sich noch mehr dem Profitstreben verschrieben hat. Und damit man nicht übernommen oder verdrängt wird muss man die andere Interessen, die dem Profitstreben entgegenstehen unterordnen. Deshalb wird der Regenwald abgeholzt, es ist einfach profitabel. Wenn es profitabel ist die Umwelt zu verschmutzen, dann wird das früher oder später getan. Wenn es profitabel ist Krieg zu führen, dann wird das getan. Egal ob dabei Menschen getötet oder verstümmelt werden. Also was soll man machen? Die Antwort ist der Ausstieg aus dem System. Weitestgehende Abschaffung des Marktes, alles unter staatliche Kontrolle und Leitung stellen. Es muss für den Bedarf (und ich meine hiermit nicht den Bedarf im kapitalistischen Sinn, sondern im humanistischen)
produziert werden. Der Staat sorgt für die Produktion und verteilt die Erzeugnisse.

Ich wollte damit nur sagen, dass ein Aussenhandelsüberschuss keine hinreichende Bedingung für Wohlstand ist. Es kann auch sein, dass die Währung unterbewertet ist, dass die Exporte oder die Produktion subventioniert werden, oder eben dass der Binnenmarkt stagniert. Wenn die Importe sinken aufgrund einer Rezession im Inland, dann steigt der Handelsüberschuss automatisch.

Kazuya
01.07.2005, 13:49
Noch kann Deutschland seine Kredite bezahlen!
[...]
BEDEUTET mehr Kredite?!
[...]
BEDEUTET mehr Kredite?!

oder Steuererhöhung, oder Einsparung auf anderer Seite z.B. Militärausgaben

Jede Kreditaufnahme des Staates schwächt das Land, da die Zinslast immer höher wird und spätere Generationen bezahlen müssen!
Bis die zukünftigen Generationen gar keinen Wohlstand mehr haben da sie alles erwirtschaftete für Zinszahlungen ausgeben!

Ganz so EGOISTISCH will ich der zukünftigen Generation gegenüber dann doch nicht sein!Das ist auch der Grund, warum man Kredite verbieten sollte, egal wie klein der Zins ist, im Endeffekt handelt es sich um monetäres Wuchern, egal wie klein der Wucher dabei ist, das Prinzip ist das selbe.



AUßERDEM geht es hier nicht um die Kreditwürdigkeit Deutschlands SONDERN um die ZINSLAST!!!

Man hätte mit der Kreditaufnahme wohl weniger Probleme wenn der Zinssatz nur 0,01% betragen würde!!!!
Wer seine Zinsen nicht begleichen kann, der ist in der Regel auch nicht Kreditwürdig. Es geht also sehr wohl auch um die Kreditwürdigkeit. Deutschland würde keine Kredite kriegen, wenn jemand davon ausgehen würde, dass Deutschland nicht dafür wieder aufkommen könnte.

curious
01.07.2005, 13:52
Also was soll man machen? Die Antwort ist der Ausstieg aus dem System. Weitestgehende Abschaffung des Marktes, alles unter staatliche Kontrolle und Leitung stellen. Es muss für den Bedarf (und ich meine hiermit nicht den Bedarf im kapitalistischen Sinn, sondern im humanistischen)
produziert werden. Der Staat sorgt für die Produktion und verteilt die Erzeugnisse.

Ich habe keine Lust, mich hierauf einzulassen. Ich bedaure auch schon meine früheren ernsthaften Diskussionsversuche - was für eine Zeitverschwendung. Willkommen im real-existierenden Sozialismus! Jaa, das ist die Lösung aller unserer Probleme!!! ?(

Rikimer
01.07.2005, 14:00
oder Steuererhöhung, oder Einsparung auf anderer Seite z.B. Militärausgaben
Das ist auch der Grund, warum man Kredite verbieten sollte, egal wie klein der Zins ist, im Endeffekt handelt es sich um monetäres Wuchern, egal wie klein der Wucher dabei ist, das Prinzip ist das selbe.


Wer seine Zinsen nicht begleichen kann, der ist in der Regel auch nicht Kreditwürdig. Es geht also sehr wohl auch um die Kreditwürdigkeit. Deutschland würde keine Kredite kriegen, wenn jemand davon ausgehen würde, dass Deutschland nicht dafür wieder aufkommen könnte.Hast du auch Lösungen anzubieten oder schwelgst du lieber in Utopien herum? Was die Einsparungen der Miliärausgaben betrifft, davon ist nicht auszugehen. Nach der, zur Zeit, gescheiterten EU-Verfassung, wird Deutschland eher mehr als weniger Geld fürs Militär auszugeben haben. Das davon abgerückt wird ist nicht auszugehen. Wie man in den öffentlichen Medien mitbekommen hat, hat die Aufnahme der Türkei in die EU immer noch oberste Prioriät zur Ausbreitung der Einflußsphäre in Richtung Nah-Ost, Kaukasus und Zentralasien.

Was die Zinsen betrifft, so muß nicht unbedingt davon ausgegangen werden, das die Kredite jemals in vollem Umfang zurückgezahlt werden. Es reicht, wenn der Schuldner, der Staat, die Zinsen in vollem Umfang begleichen kann. Erst wenn die Ableistung der Zinszahlung zum Problem wird, wirds auch keine weiteren Kredite mehr geben. Und der Staat ist, was sonst kein Schuldner von sich behaupten kann, über die Bevölkerung abgesichert. Und ehrlich gesagt mißfällt mir diese sozialistische Fessel.

Willkommen in der Realität.

MfG

Rikimer

Frey
01.07.2005, 14:25
Wenn es für den Unternehmer einfacher wäre die Leute zu entlassen, hätten wir dadurch nicht zwingend mehr Arbeitsplätze, vielmehr hätten wir noch niedriger Löhne. Der Arbeitnehmer muss den Preis seiner Arbeitskraft senken, weil er sonst Gefahr läuft durch jemand anders ersetzt zu werden, der bereit ist billiger zu arbeiten. Das ist ein ähnliches Phänomen, dass auch die Unternehmen ins Ausland treibt. Und daher sollte mein Argument eigentlich dazu dienen, dass System zu hinterfragen.


Das würde wahrscheinlich zutreffen besonders für gering Qualifizierte!
Das könnte aber auch bedeuten das wir im unteren Lohngefüge mit einfachen Tätigkeiten, gegenüber anderen Staaten Konkurenzfähig werden!

Warum soll man nicht auch für die Höhe der Sozialhilfe(incl. Wohngeld) arbeiten gehen?

Wenn wir Niedriglohnarbeiten ins Land holen dann werden diese warscheinlich weitere Effekte für höher Entlohnte Jobs bringen.

Hierbei rede ich aber nicht von Kombilöhnen oder Subventionierte Niedriglöhne!

Bei gut ausgebildeten Fachkräften sehe ich das Problem weniger, gute Leute werden gut bezahlt!
Spätestens, die nächsten großen Schübe von Verrentung bei Fach- und Führungskräften wird einen Mangel bei diesen Positionen zur Folge haben!
Knapheit bedeutet höhere Preis!


Außerdem ist es bei den Kündigungsschutzgesetzen die wir haben schwer Leistungsschwache oder Unwillige gegen Leistungsstarke Kräfte zu ersetzten!

Es ist nicht gerecht dem jenigen der Besser ist einen Arbeitsplatz zu verweigern!
Nur weil diese Position durch jemanden blockiert ist der Leistungsschwächer ist!
Die Kündigungsschutzgesetze verhindern das ich die Position anders besetzen kann!

Kazuya
01.07.2005, 14:29
Ich habe keine Lust, mich hierauf einzulassen. Ich bedaure auch schon meine früheren ernsthaften Diskussionsversuche - was für eine Zeitverschwendung. Willkommen im real-existierenden Sozialismus! Jaa, das ist die Lösung aller unserer Probleme!!! ?(
Fallen dir keine Argumente dagegen ein, oder warum hast du keine Lust dich auf eine Diskussion einzulassen?


Hast du auch Lösungen anzubieten oder schwelgst du lieber in Utopien herum? Was die Einsparungen der Miliärausgaben betrifft, davon ist nicht auszugehen. Nach der, zur Zeit, gescheiterten EU-Verfassung, wird Deutschland eher mehr als weniger Geld fürs Militär auszugeben haben. Das davon abgerückt wird ist nicht auszugehen. Wie man in den öffentlichen Medien mitbekommen hat, hat die Aufnahme der Türkei in die EU immer noch oberste Prioriät zur Ausbreitung der Einflußsphäre in Richtung Nah-Ost, Kaukasus und Zentralasien.Was ist denn an meinen "Utopien" keine Lösung?

Deutschland ist umgeben von Verbündeten und besitz die größte Panzerstreitmacht Westeuropas... Wozu?
Wozu benötigt Deutschlan den Eurofighter? Humanitäre Hilfe sieht anders aus als Bomben abzuwerfen

Was die Zinsen betrifft, so muß nicht unbedingt davon ausgegangen werden, das die Kredite jemals in vollem Umfang zurückgezahlt werden. Es reicht, wenn der Schuldner, der Staat, die Zinsen in vollem Umfang begleichen kann. Erst wenn die Ableistung der Zinszahlung zum Problem wird, wirds auch keine weiteren Kredite mehr geben. Und der Staat ist, was sonst kein Schuldner von sich behaupten kann, über die Bevölkerung abgesichert. Und ehrlich gesagt mißfällt mir diese sozialistische Fessel. Moment, das soll eine sozialistische Fessel sein? :)) Die USA sind auch nicht anders abgesichert. Geschweige denn die Königs und Kaiserreiche vergangener Tage :)) Wird wohl noch sone Altlast von damals sein. Diese verdammten Adelsgeschlechter warn ja bekanntermaßen sozialistisch durchseucht.

curious
01.07.2005, 14:40
Fallen dir keine Argumente dagegen ein, oder warum hast du keine Lust dich auf eine Diskussion einzulassen?


Jemanden, der die sozialistische Planwirtschaft als Allheilmittel predigt, durch Argumente überzeugen zu wollen, ist vergebene Liebesmüh.

Einem Kind, das ständig "warum, warum" fragt, muss man manchmal als Antwort auch mal in einem strengen Ton antworten: "Darum, weil ich es sage."

curious
01.07.2005, 14:46
Deutschland ist umgeben von Verbündeten und besitz die größte Panzerstreitmacht Westeuropas... Wozu?
Wozu benötigt Deutschlan den Eurofighter? Humanitäre Hilfe sieht anders aus als Bomben abzuwerfen


Der deutsche Staat gibt im Moment knapp 10% für Verteidigung aus, im Gegensatz zu fast 50% für Sozialausgaben und 15% für Schuldendienst. Man sollte beim grössten Brocken zu Sparen anfangen.

Bundeshaushalt (http://www.bundesfinanzministerium.de/cln_04/nn_618/sid_E170E80BEFC95DF485790631CD70B544/nsc_true/DE/Service/Broschueren__Bestellservice/Bundeshaushalt/9329,templateId=raw,property=publicationFile.pdf)

Kazuya
01.07.2005, 14:48
Jemanden, der die sozialistische Planwirtschaft als Allheilmittel predigt, durch Argumente überzeugen zu wollen, ist vergebene Liebesmüh.

Einem Kind, das ständig "warum, warum" fragt, muss man manchmal als Antwort auch mal in einem strengen Ton antworten: "Darum, weil ich es sage."
Mit anderen Worten, du hast keine Antwort auf meine Frage. Und leider bin ich auch kein Kind mehr, ein bloßes darum reicht mir schon lange nicht mehr. ich bin mittlerweile viel zu aufmüpfig, als dass man mich damit ruhigstellen könnte. Zumal die Formulierung: "wei ich es sage" Mich vor weitere Fragen stellt. Z.B. ob jemand mit dieser Argumentation versucht irgendwas zu kompensieren.

Rikimer
01.07.2005, 14:49
Fallen dir keine Argumente dagegen ein, oder warum hast du keine Lust dich auf eine Diskussion einzulassen?

Was ist denn an meinen "Utopien" keine Lösung?

Deutschland ist umgeben von Verbündeten und besitz die größte Panzerstreitmacht Westeuropas... Wozu?
Wozu benötigt Deutschlan den Eurofighter? Humanitäre Hilfe sieht anders aus als Bomben abzuwerfenWenn es nach mir geht, dann bräuchten wir dies nicht. Aber was habe ich, was hat das Volk schon zu sagen in unserer gelenkten Demokratie, um mal ein Vorwurf gegen Putin aufzunehmen?

Was deine Utopien betrifft: Wie sind solche sozialistischen Experimente zu bezeichnen? Solche die immer und immer wieder schiefgehen? Reichen dir nicht die reihenweise gescheiterten real existierenden sozialistischen und kommunistischen Systeme? Warum noch einen Versuch starten?


Moment, das soll eine sozialistische Fessel sein? :)) Die USA sind auch nicht anders abgesichert. Geschweige denn die Königs und Kaiserreiche vergangener Tage :)) Wird wohl noch sone Altlast von damals sein. Diese verdammten Adelsgeschlechter warn ja bekanntermaßen sozialistisch durchseucht.Nicht die Zinslast bezeichne ich als sozialistisch, sondern das Denken der Etatisten, alles, möglichst zentral, mit Geldausgaben, möglichst auf Pump - sofort, finanzieren zu wollen. Aber überhaupt erst auf die Idee zu kommen langfristig erst mit Leistung, Disziplin und Mut, die von den 68ern so geschähten preußischen Tugenden sind gemeint, etwas zu schaffen, bevor man zum Geldgeber rennt, auf diese Idee kommst du nicht? Das Entmündigen des Bürgers, das Kollektiv über das Individuum stellen, Unfreiheit statt Freiheit, das alles ist für mich der real existierende Sozialismus und nicht deine nur in deinem Kopf vorhandene Utopie von einem Sozialismus gleich einem Paradies auf Erden.

MfG

Rikimer

curious
01.07.2005, 15:01
Mit anderen Worten, du hast keine Antwort auf meine Frage. Und leider bin ich auch kein Kind mehr, ein bloßes darum reicht mir schon lange nicht mehr. ich bin mittlerweile viel zu aufmüpfig, als dass man mich damit ruhigstellen könnte. Zumal die Formulierung: "wei ich es sage" Mich vor weitere Fragen stellt. Z.B. ob jemand mit dieser Argumentation versucht irgendwas zu kompensieren.

Ich bin beeindruckt.

Hmmm, was mag ich wohl damit kompensieren. Mal sehen, ich bin in einer sozialistischen Planwirtschaft aufgewachsen, und ganz im Vertrauen, es war nicht das Paradies!

Es ist erschütternd zu sehen (bzw. erzählt zu bekommen), dass ein Staat nicht in der Lage oder nicht willens ist, die Ressourcen seiner Wirtschaft effizient und effektiv einzusetzen. Oder möchtest du tatsächlich Deutschland in eine Armut stürzen, wie es sie noch nie gesehen hat?

Wie soll ein Staat effizient mit seinen Ressourcen umgehen, wenn er nicht einmal in der Lage ist, mit dem Geld seiner Bürger verantwortungsvoll umzugehen?

derkonrad
01.07.2005, 15:15
es bleibt als Trost, dass ja wohl viele Professoren diesen "Appell" NICHT unterschrieben haben !

Professoren, wie z.B. Ludwig Erhard, die es uns gezeigt haben wie´s geht, werden erstaunlicherweise nicht mal mehr zitiert geschweige denn kopiert.
War wohl doch ein "Wunder" ?

Dieser "Appell" strotzt nur so von Ablenkungsmanoevern und Schuldzuweisungen.
Die Zocker und Spieler, die aus den Maerkten das Geld fischen duerfen, um dann damit vagabundieren zu gehen, gefeiert, geachtet und gesetzlich geschuetzt, steuerrechtlich meistens bevorzugt, die - wenn dann alle Habe der anderen von ihren Akrobatenstuecken vertan ist, die wird es freuen zu erfahren, wer und wie fuer den entstandenen Schaden persoenlich aufzukommen hat.

Ein ausfuehrlicher Kommentar hier:
Schuld an der Krise die deutschen verwoehnten aufsaessigen und uneinsichtigen Arbeiter ?! (http://briefeankonrad.tripod.com/Menschsein/index.blog?entry_id=1150036)

Hoffentlich melden sich bald die Professoren zu Wort, die nicht unterschrieben haben.
Konrad

curious
01.07.2005, 15:41
es bleibt als Trost, dass ja wohl viele Professoren diesen "Appell" NICHT unterschrieben haben !

Professoren, wie z.B. Ludwig Erhard, die es uns gezeigt haben wie´s geht, werden erstaunlicherweise nicht mal mehr zitiert geschweige denn kopiert.
War wohl doch ein "Wunder" ?


Erhard hat doch mal rein akademisch gefragt, wieviel Staat der Deutsche will. Die erwünschte Antwort ist in der Frage bereits enthalten, jedoch hat die deutsche Politik eine andere, falsche gegeben.

Parteisoldat
01.07.2005, 23:27
Die führenden Wirtschaftswissenschaftler werden vom Großkapital bezahlt, damit sie verrückte Kostensenkungs- und Verzichtstheorien unters Volk bringen.

Normale Menschen können diesen Quatsch doch nicht für bare Münze nehmen. Die Unternehmen verzeichnen Rekordgewinne und verjubeln das Geld an der Börse, fordern aber gleichzeitig verzicht vom Volk.
Es gibt überhaupt keinen ernsthaften Grund für Lohnsenkungen, außer dass die Kapitalisten noch fetter werden wollen.

Frey
02.07.2005, 12:20
Die führenden Wirtschaftswissenschaftler werden vom Großkapital bezahlt, damit sie verrückte Kostensenkungs- und Verzichtstheorien unters Volk bringen.

Normale Menschen können diesen Quatsch doch nicht für bare Münze nehmen. Die Unternehmen verzeichnen Rekordgewinne und verjubeln das Geld an der Börse, fordern aber gleichzeitig verzicht vom Volk.
Es gibt überhaupt keinen ernsthaften Grund für Lohnsenkungen, außer dass die Kapitalisten noch fetter werden wollen.

Wenn du in der Realität angekommen bist sag mal bitte bescheid!

Große Unternehmen schreiben vielleicht große Gewinne, ABER DIE KLEINEN?!

Die kleinen und mittleren Unternehmen die den Haupteil der Erwerbstätigen beschäftigen denen geht es nicht unbedingt so gut!
UND diese kleinen und mittleren Unternehmen habe die gleichen, wenn nicht sogar mehr Probleme wie die Großen!