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Vollständige Version anzeigen : was ist am egoismus so verwerflich?



spongebob goebbels
03.07.2005, 23:06
die moralapostel von allen seiten tun ja gerne so als wäre der egoismus etwas schlechtes, beklopptes, gar etwas bekämpfenswertes - manchmal behaupten sie sogar, dass ein egoist nicht glücklich werden könne oder ähnlichen unsinn, der durch nichts zu beweisen ist.

ich frage mich : was ist am egoismus so verwerflich?

wieso soll es verwerflich sein, wenn man eben nicht unkonkret und moralbesoffen die interessen anderer vertritt, beispielsweise die des volkes oder die der klasse, sondern ganz nüchtern und handfest seine eigenen?

von welchem vorteil habe ich denn mehr als von meinem eigenen?

ich verstehe die gedankengänge der altruisten oder der schlichten anti - egoisten nicht und bitte daher um aufklärung!

Mohammed
03.07.2005, 23:30
Nichts ist an Egoismus schlecht, jeder hat immer auch eigennützige Motive.

Ich glaube häufig meinen die Leute mit Egoismus eine rücksichtslose Selbstbezogenheit, die auf kosten der Mitmenschen geht.

spongebob goebbels
03.07.2005, 23:32
Ich glaube häufig meinen die Leute mit Egoismus eine rücksichtslose Selbstbezogenheit, die auf kosten der Mitmenschen geht.

selbst wenn - was ist daran verwerflich?

Parteisoldat
03.07.2005, 23:34
Egoistisch sind vor allem die Ausbeuter und Kapitalisten.

Deswegen kämpfen die Sozialisten gegen diesen Menschenschlag.

spongebob goebbels
03.07.2005, 23:37
Egoistisch sind vor allem die Ausbeuter und Kapitalisten.

Deswegen kämpfen die Sozialisten gegen diesen Menschenschlag.

was hat das mit dem thema zu tun?

Parteisoldat
03.07.2005, 23:39
was hat das mit dem thema zu tun?

Das ist die Antwort auf deine Frage, scheinbar verstehtst du sie nicht.
:))

spongebob goebbels
03.07.2005, 23:41
Das ist die Antwort auf deine Frage, scheinbar verstehtst du sie nicht.
:))

die frage war : was ist am egoismus so verwerflich?

darauf antwortest du :


Egoistisch sind vor allem die Ausbeuter und Kapitalisten.

wenn das eine antwort auf meine frage sein soll, dann musst du erläutern weshalb ausbeutung und kapitalismus verwerflich sein sollen.

Parteisoldat
03.07.2005, 23:43
ganz einfach, du bist als Egoist nicht besser als ein kapitalistischer Ausbeuter.

spongebob goebbels
03.07.2005, 23:45
ganz einfach, du bist als Egoist nicht besser als ein kapitalistischer Ausbeuter.

was soll denn überhaupt an dem einen oder anderen schlecht sein?

TylerDurdan
04.07.2005, 00:50
Die Frage ist doch, ob Gemeinnützigkeit nicht auch irgendwie Egoismus ist.
Hilft man anderen, weil man ihnen helfen will oder, weil man sich selbst davon etwas verspricht?

spongebob goebbels
04.07.2005, 00:56
Die Frage ist doch, ob Gemeinnützigkeit nicht auch irgendwie Egoismus ist.
Hilft man anderen, weil man ihnen helfen will oder, weil man sich selbst davon etwas verspricht?

ich denke eh, dass es keinen moralischen unterschied macht, ob man anderen oder sich hilft, da es im endeffekt eh immer nur um sich geht - der eine gesteht es sich ein, der andere nicht.

Sophisticated
04.07.2005, 01:03
selbst wenn - was ist daran verwerflich?

Daran sollte verwerflich sein, dass es rücksichtslos ist. Jetzt kannst du fragen was denn verwerflich an Rücksichtslosigkeit ist. Nun, wir können auch gerne wieder zu unseren Wurzeln zurückkehren, ich erschlage dich, um deine Frau zu vögeln, ich kacke auf offener Straße und Demokratie - für'n Arsch, der Stärkere gewinnt - soziales Auffangsystem? Pah, wer nicht arbeitet verreckt. Behinderte und Schwächlinge ebenso.

Klartext: Die Verachtung des rücksichtslosen Egoismus ist nicht eine moralversoffene Vorstellung von Gutmenschen, nein. Sie ist eine Errungenschaft des Menschseins, eine geistige Evolutionsstufe, die uns vom Ständesystem des Feudalismus oder dem Knüppeln der Neandertaler unterscheidet. Ich bin froh drum, und verachte jeden, der auf dem Rücken anderer seine egoistischen Erfolge feiert. Nicht aus moralischen, sondern vielmehr aus menschlichen Gründen, zum Beispiel dem Mitleid für Diejenigen, die - im schlimmsten Falle - mit ihrem Blut den Erfolg des Egoisten erkauft haben...

mfG

Mohammed
04.07.2005, 01:05
selbst wenn - was ist daran verwerflich?

Wie gesagt kann niemand den Egoismus wörtlich genommen verwerflich finden, da jeder es ist oder man es zumindest jeden nachsagen kann.

Das Ende
04.07.2005, 01:08
Hier mal die genaue Definition damit wir alle auch vom gleichen sprechen, weil jeder definiert egosimus ein bischen anders.


Ego'ismus [Ego'is·mus]
der; -,-men

1kMz. Selbstsucht, Ich-Bezogenheit, Eigennutz, Bemühen, den eigenen Vorteil ohne Rücksicht auf andere durchzusetzen, Ggs. → Altruismus

2 selbstsüchtiges Handeln

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Also genau den Egoismus meinst du, ernesto? Ich weiß dumme Frage aber damit das klargestell ist.

Ein gesunder Egoismus hat noch keinem geschadet. Wenn man sich selbst blockiert nur weil man die ganze Zeit an andere denkt und nicht an sich geht man unter.

Verwerflich wäre für mich nur wenn man eine große Masse von Menschen nur um sich einen KLEINEN Vorteil zu verschaffen. Denn wie schon so oft gesagt "Was du nicht willst was man dir tut das füge keinem anderen zu".
Denn wenn durch deine "bösen" Taten spöter Nachteile bekommst, hast du nicht an dich selbst gedacht sonder verrottest jetzt(zB. Gefängnis).



Aber sehen wirs mal so: Wenn ich in den Nachrichten Opfer von Unfällen sehe und ich nicht MItleid habe, ist das dann schon egoismus? Wir sind zwar schon sehr abgestumpft, aber ich denke wenn wir Tag ein Tag immer daran denken das in der 3. Welt pro Tag 30000 Meschen sterben, könnten wir gar nicht überleben. Das Gehirn löscht vieles sonst würde es überlasten.
Immer an andere denken ist völliger Schwachsinn.

Ich meine es gibt eine Grauzone zwischen dem fatalen Egoismus der dich im Endeffekt zerstört, der also eigetlich gegenteilig wirkt und dem gesunden Egoismus auch "Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein" gennant.

Ich geh auch meist in ne S-Bahn und denke mir..."Was sind das denn alles für Versager?"
Bin ich dann schon egoist? Oder bin ich dann vielmehr einer der sich in der Masse abheben/behaupten kann/will.


Dieses Thema ist sehr interresant mal schauen was noch so kommt.

Pirx
04.07.2005, 04:34
Jemand, der immer nur nett, zuverlässig, hilfsbereit und bei anderen sehr beliebt ist und dabei so langsam die Karriereleiter hinaufklettert, dient mit seinem Verhalten natürlich vor allem sich selber. Aber das ist der springende Punkt: Will ich meine Interessen mit anderen durchsetzen oder gegen sie?

Wer öffentlich bekennt, dass er egoistisch ist und gegebenenfalls auch die Schädigung von Mitmenschen bei der Verfolgung seiner Ziele in Kauf nimmt, muss sich nicht wundern, wenn er äußerst argwöhnisch beobachtet wird und bei Gelegenheit die moralische Aggression (die „Klassenkloppe") auf sich zieht. Ich glaube, dass die Neigung zur moralischen Aggression beim Menschen angeboren ist und dass er sich damit sogar von den Tieren unterscheidet.

politi_m
04.07.2005, 05:42
Ich glaube häufig meinen die Leute mit Egoismus eine rücksichtslose Selbstbezogenheit, die auf kosten der Mitmenschen geht.

selbst wenn - was ist daran verwerflich?

Du findest "rücksichtslose Selbstbezogenheit, die auf kosten der Mitmenschen geht" nicht verwerflich?
In meinem Elternhaus hat man noch Dinge wie Rücksicht gegenüber anderen u.ä. vermittelt bekommen...

„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg´ auch keinem andern zu“
Oder fändest du's in Ordnung, wenn du von anderen rücksichtslos geschadet werden würdest?

Ich kann deine Einstellung beim besten Willen nicht nachvollziehen, ernesto.

spongebob goebbels
04.07.2005, 12:52
Du findest "rücksichtslose Selbstbezogenheit, die auf kosten der Mitmenschen geht" nicht verwerflich?
In meinem Elternhaus hat man noch Dinge wie Rücksicht gegenüber anderen u.ä. vermittelt bekommen...

„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg´ auch keinem andern zu“
Oder fändest du's in Ordnung, wenn du von anderen rücksichtslos geschadet werden würdest?

Ich kann deine Einstellung beim besten Willen nicht nachvollziehen, ernesto.

ich fände das natürlich schlimm, da es mir schaden würde.

politi_m
04.07.2005, 12:56
ich fände das natürlich schlimm, da es mir schaden würde.
Und warum macht es dir nichts aus, anderen zu schaden? Du willst doch auch nicht geschädigt werden?!...

spongebob goebbels
04.07.2005, 12:57
Und warum macht es dir nichts aus, anderen zu schaden? Du willst doch auch nicht geschädigt werden?!...

weil ich nicht der andere bin.

Hannibal
04.07.2005, 12:57
was ist am egoismus so verwerflich?
Ich finde es nicht gut, wenn jeder nur an sich denkt und keiner an mich.

spongebob goebbels
04.07.2005, 13:06
Nun, wir können auch gerne wieder zu unseren Wurzeln zurückkehren, ich erschlage dich, um deine Frau zu vögeln, ich kacke auf offener Straße und Demokratie - für'n Arsch, der Stärkere gewinnt - soziales Auffangsystem? Pah, wer nicht arbeitet verreckt. Behinderte und Schwächlinge ebenso.

:top: genau!


Klartext: Die Verachtung des rücksichtslosen Egoismus ist nicht eine moralversoffene Vorstellung von Gutmenschen, nein. Sie ist eine Errungenschaft des Menschseins, eine geistige Evolutionsstufe, die uns vom Ständesystem des Feudalismus oder dem Knüppeln der Neandertaler unterscheidet. Ich bin froh drum, und verachte jeden, der auf dem Rücken anderer seine egoistischen Erfolge feiert. Nicht aus moralischen, sondern vielmehr aus menschlichen Gründen, zum Beispiel dem Mitleid für Diejenigen, die - im schlimmsten Falle - mit ihrem Blut den Erfolg des Egoisten erkauft haben...



was ist das denn für ein kleinkariertes scheisskriterium?

Sophisticated
04.07.2005, 13:08
weil ich nicht der andere bin.


Na dann bin ich mal froh, dass nicht alle Menschen diese Einstellung haben. Zumal ich mir gänzlich sicher bin, dass (rücksichtsloser!!!) Egoismus nicht der erfolgversprechneste Weg zu welchem Ziel auch immer ist. Die Menschen registrieren und ächten diesen nämlich zu großen Teilen, wofür ich sehr dankbar bin. Dafür bin ich Mensch, hier liegt ein großer Unterschied zum Tiersein!

mfG

Sophisticated
04.07.2005, 13:13
was ist das denn für ein kleinkariertes scheisskriterium?

Blöder Streithansel. Schließ dich doch der "fittest survive"-Fraktion hier im Forum an. Wie schrieb "Karl Martell" letztens noch? "Natürliche Auslese"? Dürfte dann ja genau dein Ding sein. Eine Diskussion ist an dieser Stelle von meiner Seite aus natürlich nicht mehr möglich.

adieu

spongebob goebbels
04.07.2005, 13:17
Blöder Streithansel. Schließ dich doch der "fittest survive"-Fraktion hier im Forum an. Wie schrieb "Karl Martell" letztens noch? "Natürliche Auslese"? Dürfte dann ja genau dein Ding sein. Eine Diskussion ist an dieser Stelle von meiner Seite aus natürlich nicht mehr möglich.

adieu

martell hat leider nicht gesehen, dass man das volk in seinem kampf aussen vor lassen sollte und dabei geht es primär nicht um eine natürliche auslese, denn sonst könnte man sich als überzeugter sozialdarwinist - und zugleich schwacher - diesem system ja aus idealismus unterwerfen, sondern, es geht um den eigenen vorteil - wenn der sozialdarwinismus dabei hilft, dann macht man sich eben auch für diesen stark - wenn nicht, dann nicht.

Streifenhörnchen
04.07.2005, 13:22
Der Egoismus ist eine Grundeigenschaft, ein "Instinkt" des Menschen. Durch den Egoismus haben wir und all die anderen Tiere, die im Moment mit uns auf dieser Erde leben, überlebt.

LuckyLuke
04.07.2005, 13:38
Ich versteh gar nicht, warum (also zumindest materieller) Egoismus immer versucht wird zu verteufeln, ist doch schon seit Adam Smith bekannt, dass das Streben nach Eigennutz dem Gemeinwohl dient, sogar ohne dass dem Strebende eine Absicht unterstellt werden muss.

Sophisticated
04.07.2005, 13:40
Ich versteh gar nicht, warum (also zumindest materieller) Egoismus immer versucht wird zu verteufeln, ist doch schon seit Adam Smith bekannt, dass das Streben nach Eigennutz dem Gemeinwohl dient, sogar ohne dass dem Strebende eine Absicht unterstellt werden muss.

Dient Verbrechen dem Allgemeinwohl?

mfG

LuckyLuke
04.07.2005, 13:56
Ohje, Gewalt...

Wenn man es vom moralischen Standpunkt sieht, natürlich nicht.

Rational gesehen, kann allerdings auch Verbrechen dem Gemeinwohl zuträglich sein.

Nehmen wir z.B. die Mafia und unterstellen, dass diese durch eine illegale Handlung eine Summe x einnimmt. Um dieses Geld zu waschen, wird es in die Wirtschaft investiert.

Hierdurch steigen die Steuereinnahmen des Staates und es werden Arbeitsplätze geschaffen und erhalten.

Streifenhörnchen
04.07.2005, 14:01
Lasst uns froh und munter sein,
brecht in unserer Läden ein
Lustig, lustig, tralalalalala,
Bald sind die Arbeitsplätze wieder da,
bald sind die Arbeitsplätze wieder da.

:D :D :D kleiner Scherz.

Sophisticated
04.07.2005, 14:23
Ohje, Gewalt...

Wenn man es vom moralischen Standpunkt sieht, natürlich nicht.

Rational gesehen, kann allerdings auch Verbrechen dem Gemeinwohl zuträglich sein.

Nehmen wir z.B. die Mafia und unterstellen, dass diese durch eine illegale Handlung eine Summe x einnimmt. Um dieses Geld zu waschen, wird es in die Wirtschaft investiert.

Hierdurch steigen die Steuereinnahmen des Staates und es werden Arbeitsplätze geschaffen und erhalten.

Pah. Selbst vom rationalen, wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen, schadet Verbrehen mehr als es bringt, am besten erwähnst du noch die Arbeitsplätze bei der Polizei etc. - Milchmädchenrechnung. Alles Geld, was das organisierte Verbrechen der Volkswirtschaft verschafft hätte potenziert legal erworben werden können...
Und gehen wir ab vom organisierten Verbrechen. Was ist mit Raub, Mord oder Sexualverbrechen? Alle rein egoistisch bestimmt. Wo bleibt hier das Allgemeinwohl?

mfG

LuckyLuke
04.07.2005, 14:38
Pah. Selbst vom rationalen, wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen, schadet Verbrehen mehr als es bringt, am besten erwähnst du noch die Arbeitsplätze bei der Polizei etc. - Milchmädchenrechnung. Falsch, die Einschätzung ist immer situationsbedingt.

Ich kann in meinem Modell z.B. auch unterstellen, dass die Verbrechen im Ausland stattfinden, ergo der Schaden an der inländischen Gesellschaft sich nicht oder nur schwer beziffern lässt. (wie will man einen Imageschaden materiell bewerten)

Man nehme hier zum Beispiel die asiatischen Raubkopierer, mit Sicherheit hochgradig kriminell, welche der westlichen Wirtschaft auch Schäden in Multimilliardehöhe zufügen. Allerdings besteht in China überhaupt kein Interesse dieses zu verfolgen.

Ähnlich die Drogenkartelle in Kolumbien. Welches Interesse sollte der dortige Staat haben, die Einkommensquelle seiner Bauern zu zerstören?



Alles Geld, was das organisierte Verbrechen der Volkswirtschaft verschafft hätte potenziert legal erworben werden können...
Wie kommst du auf dieses schmale Brett ?



Und gehen wir ab vom organisierten Verbrechen. Was ist mit Raub,
Mord oder Sexualverbrechen? Alle rein egoistisch bestimmt. Wo bleibt hier das Allgemeinwohl? Selbst hier ließe sich ein volkswirtschaftlicher Nutzen nachweisen. Man denke nur an die Firmen, die Alarmanlagen , Elektroschocker, Pfeffersprays ect. verkaufen.

Sophisticated
04.07.2005, 14:52
Falsch, die Einschätzung ist immer situationsbedingt.
[...] asiatischen Raubkopierer [...] China
[...]Kolumbien.[...]


Von Hölzchen auf Stöckchen... Bleiben wir doch im schönen, überschaubaren Deutschland und seiner Russenmafia.



Wie kommst du auf dieses schmale Brett ?


Ich denke dabei an Steuern und Versicherungen, welche direkt der Allgemeinheit zufließen und nicht durch dubiose Kanäle und Taschen, welche womöglich noch im Ausland sitzen.



Selbst hier ließe sich ein volkswirtschaftlicher Nutzen nachweisen. Man denke nur an die Firmen, die Arlarmanlagen , Elektroschocker Pfeffersprays ect. verkaufen.

Ich unterstelle, dass eine mit - sagen wir 22 Jahren - aus dem Leben gerissene junge Frau in ihrem Leben der Allgemeinheit mehr Geld hätte zukommen lassen, als der präventive Verkauf von Pfefferspry durch ihre Ermodung - zum Beispiel im Zuge einer Vergewaltigung - einbringt. Dafür habe ich keine Quellen, demnach ist eine so theoretische Unterhaltung müßig.
Aber ich denke weiter in richtung Ladendiebstahl. Das einzige Argument, welches ich hier sähe, wäre, dass der Dieb Geld gespart hat, welches er nun für anderes Ausgeben kann. Aber rechnen wir ganz nüchtern: Er hat nun 2 Stück Waren für den Preis von einer bekommen. Ergo fehlt dem Unternehmen das Geld von einem Stück. Dem Staat entgehen 16% Mehrwertsteuer. Allein schon diese beweisen den angerichteten Schaden.

Ich verstehe Eure Position, jedoch ist sie allein schon an menschlichen Maßstäben gemessen falsch. Damit meine ich nicht Moral - wobei ich ja einen Thread eröffnen könnte - "Was ist schlecht an Moral?", wo die Auswirkungen selbiger doch eine Zivilisation wie unsere erst möglich machen.
Aber wie steht's mit "Gewissen"? "Mitleid"? Alles leere Floskeln?

mfG

spongebob goebbels
04.07.2005, 16:43
@ Sophisticated :


Aber wie steht's mit "Gewissen"? "Mitleid"? Alles leere Floskeln?

ja, denn das gewissen beispielsweise kann man, wenn man denn nützt, was zu nützen ist, leicht bearbeiten - und zwar dahingehend, dass der eigene vorteil priorität hat und für mich ist ein eigener vorteil nicht an ein gewissen oder an mitleid gekoppelt, sondern klar und eindeutig.

LuckyLuke
04.07.2005, 16:57
Von Hölzchen auf Stöckchen... Bleiben wir doch im schönen, überschaubaren Deutschland und seiner Russenmafia. Und ?

Auch die Russenmafia bezahlt Steuern,spätesten wenn sich der russische Zuhälter einen fetten Benz kauft.




Ich denke dabei an Steuern und Versicherungen, welche direkt der Allgemeinheit zufließen und nicht durch dubiose Kanäle und Taschen, welche womöglich noch im Ausland sitzen.
Auch Versicherung und Steuern tragen zum BIP bei. Die Versicherung z.B. als Arbeitgeber und durch Akkumulation für Investitionskapital. Derr Staat ebenfalls als größter Arbeitgeber des Landes und duch seine Investitionstätigkeit ( die Staatsquote am BIP beträgt etwas um die 45%)



Ich unterstelle, dass eine mit - sagen wir 22 Jahren - aus dem Leben gerissene junge Frau in ihrem Leben der Allgemeinheit mehr Geld hätte zukommen lassen, als der präventive Verkauf von Pfefferspry durch ihre Ermodung - zum Beispiel im Zuge einer Vergewaltigung - einbringt. Dafür habe ich keine Quellen, demnach ist eine so theoretische Unterhaltung müßig.
Volkswirtschaftlich gesehen ist das eine absolute Milchmädchenrechnung, da nicht die tatsächliche Vergewaltigung den markt schafft, sondern in Hauptsache die potentielle Bedrohung.

Soll hießen, auf eine Vergewaltigung kämen z.B zehntausend verkaufte Pfeffersprays.



Aber ich denke weiter in richtung Ladendiebstahl. Das einzige Argument, welches ich hier sähe, wäre, dass der Dieb Geld gespart hat, welches er nun für anderes Ausgeben kann. Aber rechnen wir ganz nüchtern: Er hat nun 2 Stück Waren für den Preis von einer bekommen. Ergo fehlt dem Unternehmen das Geld von einem Stück. Dem Staat entgehen 16% Mehrwertsteuer. Allein schon diese beweisen den angerichteten Schaden. Falsch, da er ja in deinem Bespiel sein Geld für etwas anders ausgibt.
Ergo bleibt es ein Nullsummenspiel.

Der volkswirtschaftliche Effekt tritt allerdings dadurch ein, dass sich der Ladenbesitzer gegen Diebstahl zu sichern beginnt, was wiederum Arbeitsplätze schafft, Geld in den Umlauf bringt und dadurch das BIP steigert.


Ich verstehe Eure Position, jedoch ist sie allein schon an menschlichen Maßstäben gemessen falsch. Damit meine ich nicht Moral - wobei ich ja einen Thread eröffnen könnte - "Was ist schlecht an Moral?", wo die Auswirkungen selbiger doch eine Zivilisation wie unsere erst möglich machen.Aber wie steht's mit "Gewissen"? "Mitleid"? Alles leere Floskeln? Die moralischen Bewertung habe ich schon weiter oben getroffen. Es ging mir nur um eine rein rationale Beurteilung.

moxx
06.07.2005, 09:41
die moralapostel von allen seiten tun ja gerne so als wäre der egoismus etwas schlechtes, beklopptes, gar etwas bekämpfenswertes - manchmal behaupten sie sogar, dass ein egoist nicht glücklich werden könne oder ähnlichen unsinn, der durch nichts zu beweisen ist.

ich frage mich : was ist am egoismus so verwerflich?

wieso soll es verwerflich sein, wenn man eben nicht unkonkret und moralbesoffen die interessen anderer vertritt, beispielsweise die des volkes oder die der klasse, sondern ganz nüchtern und handfest seine eigenen?

von welchem vorteil habe ich denn mehr als von meinem eigenen?

ich verstehe die gedankengänge der altruisten oder der schlichten anti - egoisten nicht und bitte daher um aufklärung!

weil er manchmal nicht effizient ist.... :P

also: bonie und klyed haben eine bank überfallen und sind dummerweise von der polizei gefangengenommen worden. nun werden sie verhört in verschiedenen räumen.

1. sagen beide nicht aus, so erhalten sie eine 1 jährige freiheitsstrafe wegen illegalem waffenbesitz.

2. sagt entweder bonnie oder klyed aus so wird der andere zu 20 jahren verurteilt, der aussagende aber wird freigelassen.

3. sagen beide aus, so bekommen beide 20 jahre.

der egositsiche mensch, wird nun aussagen und darauf hoffen, dass es der andere nicht macht. das ergebniss ist, dass beide 20 jahre bekommen.

das sog. "gefangenendillema"

John Donne
06.07.2005, 10:36
Übertriebener Egoismus ist deshalb verwerflich, weil er das Überleben der Gemeinschaft aufs Spiel setzt. Das fällt besonders in kleinen Gemeinschaften auf - nicht zuletzt deshalb sind die Strafen für abweichlerisches Verhalten in Stammesgesellschaften auch so drakonisch.
Übertrieben ist Egoismus m.E. insbesondere dann, wenn er nicht auf die Maximierung auch des eigenen Vorteils durch Kooperation aus ist, sondern insbesondere dem "Gegner" schaden soll, um einen relativen Vorteil zu erlangen.
Als Informatiker betrachte ich Dinge auch algorithmisch und spieltheoretisch und meine, "tit for tat" funktioniert tatsächlich. (Einfach mal in Google "tit for tat" und "Axelrod" eingeben, da müsste ne Menge kommen, bin gerade selbst zu faul zu suchen.)

Grüße
John

Leyla
06.07.2005, 11:18
Egoismus ist nicht gleich Egoismus. Es kommt z.B. darauf an, ob der Egoist für sein persönliches Wohlbefinden hauptsächlich Geld, Macht und Luxusgüter braucht oder ob ihm Liebe, Freundschaft und Vertrauen wichtiger sind. Das steht nun mal oft gegeneinander, wenn man um jeden Preis Karriere machen will. Wer gnadenlos die Schwächen anderer ausnutzt und vor keiner Intrige zurückschreckt, darf sich nicht wundern, wenn er irgendwann genau so gnadenlos zu Fall gebracht wird.

Wer aber vorausschauend denkt, wird sich auch als Egoist irgendwann fragen, welchen Grund andere haben, ihn fair zu behandeln, wenn er selber ständig andere übers Ohr haut, ausnutzt, belügt und betrügt. Es ist leicht und kurzfristig sogar bequem, sich Feinde zu machen. Aber wenn man zu viele davon hat, kann es auch ganz schön ungemütlich werden.

Ich bin durchaus egoistisch, aber nicht vulgärmaterialistisch. Das wird leider oft und gerne verwechselt.

Wer das Bedürfnis nach echten Freunden hat, die sich nicht nur mit ihm abgeben, so lange sie sich davon einen anderweitigen Vorteil erhoffen (und ihm bei der erstbesten Gelegenheit in den Rücken fallen) der wird sich auch aus Egoismus nicht wie die Axt im Wald benehmen.