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Vollständige Version anzeigen : Probleme in Luft aufgelöst?



Ex-Admin
12.09.2003, 20:32
Hallo liebe Community.

Nun sinkt die Berichterstattung um den Irak Krieg wieder und die früheren Brennpunkte haben sich scheinbar auch wieder in Luft aufgelöst.
Syrien soll jetzt doch nicht mehr angegriffen werden (zumindest hört man nichts mehr davon) und die Aktion von Nordkorea wird auch als Abschreckungsmethode abgestempelt.

Haben sich die Probleme wirklich in Luft aufgelöst? Ich denke nein. Die Welt schaut weg, da sie an Hand des Irakkriegs erkannt haben, was für Probleme ein Krieg heutzutage mitsichbringt.

Siran
12.09.2003, 20:53
Die USA hatten ja nie gesagt, dass sie Syrien oder Nordkorea angreifen würden. Dies war vielmehr eine Vermutung von Anderen. Es war eigentlich ziemlich klar, dass die USA, mit Truppen, die sowohl im Irak als auch in Afghanistan gebunden sind, keine weiter "Front" aufmachen können.

Ob Kriege heute wirklich schwieriger geworden sind, weiß ich nicht. Ich denke, es liegt ein wenig am Regime des kriegsführenden Staates. Auch wenn Kritiker das oft anzweifeln, sind die USA nach wie vor eine Demokratie, und in solchen ist der Rückhalt in der Bevölkerung für einen Krieg erforderlich. Dementsprechend ist es dem Staat nicht möglich, wirklich radikal mit dem Kriegsgegner umzugehen.
Ein diktatorischer Staat müsste weder Rücksicht auf zivile Opfer noch auf die internationale Presse oder internationale Konventionen nehmen. Man würde halt für jeden Anschlag, der auf einen eigenen Soldaten verübt wird, gleich mal ein paar Zivilisten erschießen. Wenn das Risiko zu hoch wird, sinken die Zahlen an Unterstützern. Leute, von denen man annimmt, sie wüssten Bescheid, könnten ohne Schwierigkeiten zur Aussage gezwungen werden, etc. Ein Krieg, der ohne Regeln geführt wird, ist heute wahrscheinlich auch nicht schwerer zu beenden, als früher.
Nur wollen die Amerikaner ja die Freundschaft der Iraker, nicht deren Unterdrückung und Vernichtung.

Ex-Admin
12.09.2003, 20:57
Original von SiranAuch wenn Kritiker das oft anzweifeln, sind die USA nach wie vor eine Demokratie, und in solchen ist der Rückhalt in der Bevölkerung für einen Krieg erforderlich.
Nun während des Irakkrieges wurde das Vorgehen von US Präsident Bush auch von einem Großteil der Bevölkerung mit Streiks kritisiert.
Das ein Präsident nie die ganze Bevölkerung seines Landes während eines Krieges stehen hat, ist mir klar. Aber im Irakkrieg war es doch enorm, wieviele Amerikaner sich gegen den Krieg und das Vorgehen der US Regierung ausgesprochen haben.
Trotzdem wurde der Krieg, mehr oder minder erfolgreich, zu Ende gebracht.

Siran
12.09.2003, 20:58
Der Endeffekt wird aber, so wie die Umfragen momentan aussehen, die Abwahl des Präsidenten sein.

Großadmiral
02.10.2003, 16:51
Könnte es sein, dass die USA den Irak aus Rache gegen Saddam angriffen? Im ersten Golfkrieg wollte schon Bush senoir Saddam stürzen, doch er hat es aber nicht geschafft. Kann es wirklich sein, dass G.W.Bush Vorwände erfunden hat, damit er den Irak angreifen kann, um es dann besser zu machen, als sein Vater? Wäre das möglich?

@Siran: ja, du hast Recht! Es schaut düster für Bush aus.

kettnhnd
02.10.2003, 16:56
Original von Siran
Der Endeffekt wird aber, so wie die Umfragen momentan aussehen, die Abwahl des Präsidenten sein.

solche umfrageergebnisse sind mir neu. link ?
meines wissens ist schorsch w. bush in den staaten noch äußerst populär.

Siran
02.10.2003, 19:01
Ich habe den Link mit der damaligen Umfrage nicht mehr vorrätig. Allerdings sind nur noch 52% der Amerikaner mit der Arbeit Bushs zufrieden und diese Zahl ist beständig am Sinken.

Siran
02.10.2003, 19:02
Original von ChandlerMuriel
Könnte es sein, dass die USA den Irak aus Rache gegen Saddam angriffen? Im ersten Golfkrieg wollte schon Bush senoir Saddam stürzen, doch er hat es aber nicht geschafft. Kann es wirklich sein, dass G.W.Bush Vorwände erfunden hat, damit er den Irak angreifen kann, um es dann besser zu machen, als sein Vater? Wäre das möglich?


Also nach dem, was ich gelesen habe, wäre es für die USA durchaus möglich gewesen, Hussein bereits während des 2.Golfkrieges zu stürzen. Warum sie es schlussendlich nicht gemacht haben, weiß ich nicht.

Großadmiral
02.10.2003, 19:11
achso, okay danne!

pavement
02.10.2003, 19:12
Also nach dem, was ich gelesen habe, wäre es für die USA durchaus möglich gewesen, Hussein bereits während des 2.Golfkrieges zu stürzen. Warum sie es schlussendlich nicht gemacht haben, weiß ich nicht.

stimmt. george bush sen. ließ jedoch die amerikanischen verbände 100km vor bagdad stoppen und sich zurückziehen.

Großadmiral
02.10.2003, 19:13
wieso machte er das?

pavement
02.10.2003, 19:15
keine ahnung.

Großadmiral
02.10.2003, 22:15
Er greift ein Land an, um mittendrin zu stoppen? Das geht doch nicht?

pavement
02.10.2003, 22:55
doch. der 1.golfkrieg diente nur dazu, um kuwait zu erobern und nicht, um den irak zu besetzen. aber warum er dann 100km vor bagdad stoppen lässt, leuchtet mir nicht ein; einfacher hätte man saddam hussein nicht absetzten können. das war natürlich dann für die ganzen oppositionellen gruppen(kurden, schiiten) ziemlich arschig, die - auf die amerikaner hoffend - aufstände anzettelten und dafür dann von saddam ziemlich hart bestraft wurden.

kettnhnd
02.10.2003, 23:01
die amerikaner stoppten damals, weil sie kein entsprechendes uno-mandat hatten. desweiteren liess die uno den amis, im gegensatz zum letzten golfkrieg, nicht den geringsten interpretationsspielraum was die uno-resolution betraf. auch hätten die verbündeten (frankreich war damals mit von der partie) nicht mitgespielt. den irak erobern ist einfacher als ihn besetzt zu halten. das wusste man schon damals, darum stoppte man weil eine langfristige besetzung, auch logistsich, nicht möglich war.

--

Großadmiral
03.10.2003, 10:04
und sie haben ja schließlich Kuweit wieder befreit, das war ja das, was sie wollten!