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Vollständige Version anzeigen : Interessantes Interview: Blühende Landschaften, Treuhand etc.



gagarin90
03.08.2011, 15:29
Diskussion mit einem ehemaligen Wirtschaftsminister der DDR:


http://www.youtube.com/watch?v=fbdzwd1PXiU

Darin werden interessante (von jedem nachprüfbare und selbst von westlichen Banken bestätigte) Zahlen genannt.

U.a. diese interessante Zahl die "Treuhand" betreffend:

Geldwert der DDR-Wirtschaft: 600 Milliarden DM
Ergebnis der "Treuhand": - (in Worten MINUS) 300 Milliarden DM

Das sind alles offizielle westliche Zahlen. Die "Treuhand" hat also knapp eine Billion DM verbrannt.

Auch was die viel beschworene niedrige Produktivität betrifft gibt es interessante Informationen:

So nennen westliche Qualitätspolitiker und "Wirtschaftsexperten" eine DDR-Produktivität im Vergleich zur BRD von nur 20%. Fakt ist aber:

Selbst negativste, aber faktenbasierte, Schätzungen kommen auf eine Pruduktivität von mindestens 50%.
Und noch interessanter: Wenn man die Startbedingungen nach WK2 vergleicht so gelang der DDR bis 1989 eine Verzehnfachung der Industrie, der BRD hingegen nur eine Verfünffachung.

Und am Ende stellen sich einige Fragen:

Was ist von der "Wiedervereinigung" zu halten?
Stehen die Ostdeutschen heute besser da als früher?
Hat die "Treuhand" eine gute Arbeit geleistet?
Sollte die "Treuhand" überhaupt eine gute Arbeit leisten?
Wo ist die Billion geblieben? - Wir alle wissen ja, dass Geld nicht verschwindet sondern in andere Taschen wandert.

Wo sind die blühenden Landschaften oder ist die Frage eher: Blühende Landschaften für wen? - Für die Bevölkerung oder für die Ausbeuter, Diebe und Volksvernichter?


Nach Auffassung der Bundesregierung war angesichts der Komplexität und Einmaligkeit der Aufgaben der THA die Freistellung der Führungsebene von der Haftung für fahrlässiges Verhalten sachlich geboten. Die Freistellung von der Haftung für grobe Fahrlässigkeit war zeitlich auf die Ausnahmesituation nach der Wiederherstellung der deutschen Einheit beschränkt


Nachdem der Treuhandchef Detlev Karsten Rohwedder von der RAF am 1. April 1991 ermordet worden war [Anm.: :(], wurde die CDU-Politikerin Birgit Breuel am 13. April 1991 zur neuen Präsidentin der Treuhandanstalt gewählt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt

EDIT: Ja ich habs bemerkt. Geilt euch ruhig an dem kleinen Fehler auf aber Antwortmöglichkeit 4 soll natürlich lauten: "wie in der BRD". Die Zeichenbeschränkung ist Schuld.

gagarin90
05.08.2011, 00:13
Gleich hinterher: Schweinepresse "SPEICHEL" hetzt gegen ostdeutschen Rentner (ehemaliger NVA-Oberstleutnant) und fällt auf die Schweinenase...

http://www.youtube.com/watch?v=EhXsxbEOp_c

Achtet besonders auf die Arroganz bei 2:20 mit der Aussage "Wie lustig". Kein Respekt vor einem älteren Herrn der sein ganzes Leben lang hart gearbeitet hat und nach idealen gelebt hat. Zudem bereit war sein Leben für die Gemeinschaft einzusetzen.

Hat der widerwertige Schmierfink-Praktikant das Recht den Mann so herablassend zu behandeln? Was hat der Schmierfink geleistet außer Laberstudium und im Mainstream mitschwimmen?

kotzfisch
05.08.2011, 02:27
Träum weiter- der Ex DDR Wi-August redet Scheisse.

kotzfisch
05.08.2011, 02:29
Außerdem arbeiten Funktionäre nichts, haben das nie getan und so weiter......

konfutse
05.08.2011, 17:53
Hast du Knallhuber auch was zu den Fakten zu sagen oder pöbelst du wieder nur aus Gewohnheit rum? Los, widerlege die Zahlen.

KaRol
05.08.2011, 18:41
Hi all,

ich warte jetzt nur noch auf den Tag, wo uns irgend ein Ex-Superexperte erklärt, dass die DDR für 1 Billion Dollar Goldreserven in irgend einem Kackkeller verbunkert hatte und deswegen die BRD die armen DDRler überfallen und ausgeplündert hat...:umkipp:

Und sofort finden sich eins, zwei...ganz viele "Zeugen", die das bestätigen können - möglichst nach der Wiedervereinigung geboren - :rolleyes: - die wahren Kenner aus DDR-Zeiten....

Und jedem Kritiker wird dann per " Fakten widerlegen - oder Schnauze halten " eine vor den Latz geknallt...

Scheisse stinkt eben - das zu widerlegen dürfte sehr schwer fallen...:eek:


Hat sich von euch selbsternannten DDR-Heilspredigern einer einmal die Mühe gemacht Filmmaterial (der DDR bis 1989) ab 1990 anzuschauen, so mal Bitterfeld angeschnuppert oder eines der Großkombinate beäugt? Ja? Dann dürfte euch aufgefallen sein, dass Trabbi, Robotron-Schrott oder DDR-Textilien bei den Brüdern im Geiste zu Ostblocks Gnaden ab 1990 unverkäuflich waren, weil die nämlich ihre Kohle lieber in Polo, IBM oder Triumph ( krönt die Figur ) anlegten und die Noch-DDR auf ihrem veralteten und unverkäuflichen Scheissendrecke sitzen blieb; nicht mal geschenkt wollte man "Büstenhebe "Moskau" - für die etwas fülligere sowjetische - ähm russische Frau ( Original-Werbezitat eines Textil-Kombinats ) haben....

Also standen in den Auftragsbüchern anno 1989/90 so wertvolle Posten wie 50.000 Trabbis für Ungarn ( die nie abgenommen wurden ) oder Robotron-Rechner für Moskau - die nie abgenommen wurden, weil IBM nach Ende des Embargos für Großrechner sofort und gegen harte Devisen via Moskau lieferte...
Kleckermann und Qualle kündigten ihre Zusammenarbeit mit den Elektro-Kombinaten, weil AEG/Frauenknecht und Siemens selber den Osten beliefern wollten....
Kurz: Millionen und Milliarden an Auftragsvolumen stand a) nur auf dem Papier und b) nur mit DDR-Mark zu Buche; eine konvertierbare Währung, die längst nach dem Zusammenbruch des Ostblocks wertlos war...

Wenn ich heute höre, was die Superstrategen hier im Forum alles unternommen hätten, um die DDR 2.= aus der Taufe zu heben....:)):hihi:

Und mit was? Mit der DDR-Mark, die keine Sau ausserhalb der DDR mehr wollte?
Mit einer neuen Währung ohne Währungsreserve...die hatte nämlich Schalk-Golodkowski und seine KoKo bereits verballert oder die SED vial IM "Notar" verschoben....

Papier ist geduldig...die Dummheit mancher DDR-Nostalgiker offenbar unausrottbar.....

1990 stand ein verarmtes, heruntergekommenes, wirtschaftlich gesehenes Entwicklungsland vor den Toren der BRD und pochte vehement um Einlass....
Was war so bildfüllend bei den Demos zu lesen? "Kommt die DM nicht zu uns, kommen wir zu ihr..."
Und Hunderttausende ( an manchen Monaten ) nahmen die Beene untern Orm und machten rüber...

Und das Schöne daran ist - ich hab´s erlebt, ich habe mit diesen Leuten gesprochen, ihnen geholfen und ihre Lebensgeschichte erfahren....und da gab es einen roten Faden:

"Natürlich hatten wir keine Arbeitslosen....weil sich drei Drückeberger einen Job geteilt haben. Gab´s was - warense alle weg und ham angestanden...."

" Orbeid gab´s genuch - von Ochte bis Zeene...."

" Da musste uffpossen, dass die Decke nit runterkam...alles geflickt und verbuchselt....Und kamen die PG´s dann wurden die derbsten Ecken mit´m Plokot zugestellt, Plokote hatten wir immer genuch....."

( Sorry Sachsen/ S-Anhalter....ich übe noch ...:D )

Wenn man die Wiedervereinigung hautnah erlebt, im Januar 1990 die Neuen Länder besucht hat, das wirtschaftliche Elend dort erlebt hatte - und nun hören muss, dass die DDR doch auch so vermögend und reich war...da zieht´s mir die Schlappen aus....

Dieser Sch....staat, der seine Bürger wie Sklaven verhökerte und alle umnieten ließ, die genug vom DDR-Superstaat hatten, der seine Bürger bestahl und beraubte ( private Sammlungen/Museen) und die Antiquitäten via KoKo und Schalk-Drecksack - Golodkowski im Westen verramschte, der seine thüringischen Wälder abholzte und keine Kohle zur Wiederaufforstung hatte und den Chemie/Pharmadreck lieber verbuddelte anstatt fachgerecht zu entsorgen - diesen Drecksstaat wollen tatsächlich einige hier hochleben lassen und Legendenbildung an einem Kadaver zelebrieren....Ich fasse es nicht:

KaRol

Gryphus
05.08.2011, 18:46
Wie dieser Strang wieder den Eiter der Menschheit an die Oberfläche holt, das war aber abzusehen.

Danke für den interessanten Link gagarin90, ich habe ihn mir noch nicht ganz angesehen aber das Video auf die Festplatte gezogen.

GnomInc
05.08.2011, 18:51
Dieser Sch....staat, der seine Bürger wie Sklaven verhökerte und alle umnieten ließ, die genug vom DDR-Superstaat hatten, der seine Bürger bestahl und beraubte ( private Sammlungen/Museen) und die Antiquitäten via KoKo und Schalk-Drecksack - Golodkowski im Westen verramschte, der seine thüringischen Wälder abholzte und keine Kohle zur Wiederaufforstung hatte und den Chemie/Pharmadreck lieber verbuddelte anstatt fachgerecht zu entsorgen - diesen Drecksstaat wollen tatsächlich einige hier hochleben lassen und Legendenbildung an einem Kadaver zelebrieren....Ich fasse es nicht:
KaRol

Tja .....ein Ossi , der sich einigermassen kundig gemacht hatte in seiner DDR wird dir hier zustimmen .....ohne wenn und aber.

Allerdings gab es eine Mehrheit , denen mehr das jetzt und heute ziemlich wichtiger war , die den Tellerrand auch in der DDR nicht erklommen haben......
Da war der Blick fokussiert auf den 1500er Lada mit Samstagsputz , die Datsche mit wöchentlichem Rasenmähen , 14- täglich gemütliches Grillen und Saufen evtl auch gangbang mit wichtigen
Leuten , die Kontakte , Material oder Dienstleistungen vermitteln könnten....
Erkennst du den Typ ?;)

Menetekel
05.08.2011, 19:03
Nu, GaRoll, Du gennst Disch ja richtsch gut aus.
Zum Glüch hamm solsche wie Du den Menschn ausm Drech geholfen!
Dange für Disch und weitere solche

gagarin90
05.08.2011, 21:54
Die Demokratten-Bande musste natürlich wieder auftauchen und ihre fachkundige Meinung in den Strang hineinurinieren.
Und mit gegenseitigem auf die Schulter klopfen uriniert es sich natürlich noch gemütlicher.

Nicht bemerkt haben diese Menschenfeinde aber, dass ALLE meine Zahlen aus OFFIZIELLEN WESTLICHEN Quellen kommen (ebenfalls im Video).
Es handelt sich also keineswegs um "Linke Propaganda".

Natürlich bin ich aber baff wenn ich sehe wie ein (angeblicher) Ex-DDRler hier angeschissen kommt und plötzlich alles besser weiß, selbst besser als westliche Schätzungen, welche selbst bereits niedrigstmöglich angesetzt sind. Dem Nestbeschmutzer aber wohl noch nicht niedrig gegung.

Und der gleiche Idiot lebt hier und heute in der BRD und glaubt felsenfest daran, es gäbe hier Demokratie, Freiheit und den andern Scheiß.

Wer sich traut kann ja was zu den Zahlen (Fakten) sagen.

Ein weiteres hervorragendes Beispiel der sauberen Treuhand:


http://www.youtube.com/watch?v=_UtpHShs-t4

Es geht im Video um die DDR-Firma "WBB". Eine Joschka-Fischer-Visage (Herr Rottmann) hat die WBB aufgekauft, die Firma kriminell verscherbelt und einige 100-Millionen geklaut. Als Folge haben über 1000 Menschen ihren Arbeitsplatz verloren.

Angucken und beantworten: Wieder alles sauber gelaufen im Fall WBB? Die Meckerossis wieder nur am meckern? Oder alles wieder nur Einzelfall(tm)?

Nikolaus
06.08.2011, 03:03
Selbst negativste, aber faktenbasierte, Schätzungen kommen auf eine Pruduktivität von mindestens 50%.
Und noch interessanter: Wenn man die Startbedingungen nach WK2 vergleicht so gelang der DDR bis 1989 eine Verzehnfachung der Industrie, der BRD hingegen nur eine Verfünffachung.

Und am Ende stellen sich einige Fragen:...
Zuallererst stellt sich aber mal eine ganz andere Frage:
Warum haben die Bürger dieses paradiesischen Landes 1989 die Mauern niedergerissen und ihre Führung zum Teufel gejagt?

kotzfisch
06.08.2011, 03:08
Gagarin: Der Eingang des Postings stimmt schon nicht:Es gab bis 1989 KEINEN DDR WIRTSCHAFTSMINISTER!

Dann ist der Rest auch Scheisse.

Weiter_Himmel
06.08.2011, 12:56
Diskussion mit einem ehemaligen Wirtschaftsminister der DDR:


http://www.youtube.com/watch?v=fbdzwd1PXiU

Darin werden interessante (von jedem nachprüfbare und selbst von westlichen Banken bestätigte) Zahlen genannt.

U.a. diese interessante Zahl die "Treuhand" betreffend:

Geldwert der DDR-Wirtschaft: 600 Milliarden DM
Ergebnis der "Treuhand": - (in Worten MINUS) 300 Milliarden DM

Das sind alles offizielle westliche Zahlen. Die "Treuhand" hat also knapp eine Billion DM verbrannt.

Auch was die viel beschworene niedrige Produktivität betrifft gibt es interessante Informationen:

So nennen westliche Qualitätspolitiker und "Wirtschaftsexperten" eine DDR-Produktivität im Vergleich zur BRD von nur 20%. Fakt ist aber:

Selbst negativste, aber faktenbasierte, Schätzungen kommen auf eine Pruduktivität von mindestens 50%.
Und noch interessanter: Wenn man die Startbedingungen nach WK2 vergleicht so gelang der DDR bis 1989 eine Verzehnfachung der Industrie, der BRD hingegen nur eine Verfünffachung.

Und am Ende stellen sich einige Fragen:

Was ist von der "Wiedervereinigung" zu halten?
Stehen die Ostdeutschen heute besser da als früher?
Hat die "Treuhand" eine gute Arbeit geleistet?
Sollte die "Treuhand" überhaupt eine gute Arbeit leisten?
Wo ist die Billion geblieben? - Wir alle wissen ja, dass Geld nicht verschwindet sondern in andere Taschen wandert.

Wo sind die blühenden Landschaften oder ist die Frage eher: Blühende Landschaften für wen? - Für die Bevölkerung oder für die Ausbeuter, Diebe und Volksvernichter?





http://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt

EDIT: Ja ich habs bemerkt. Geilt euch ruhig an dem kleinen Fehler auf aber Antwortmöglichkeit 4 soll natürlich lauten: "wie in der BRD". Die Zeichenbeschränkung ist Schuld.

Die Wirtschaftlichen Kernzahlen der DDR sind relativ schwer zu ermitteln da die Währung nicht frei konvertierbar war.Eine Angabe der Wirtschaftsleistung in einer Internationalen Standartwährung die Dollar ist aus diesem Grund schwierig.Die Ostdeutschen in ihrer Gesamtheit stehen was die Kaufjraft anbelangt auf alle Fälle besser da.Leider ist es aber ebend so das die Arbeitslosigkeit da nach der Wiedervereinigung recht hoch war... .Und sich das auch die Psyche auswirkte da man solche Unterschiede nicht gewohnt war.

Dies führt zu einen Subjektiven schlechter Empfinden bei Teilen der Bevölkerung.Jeden der nach der Wiedervereinigung arbeit hatte bzw hat geht es aber im großen und ganzen besser.Sowohl was die Kaufkraft anbelangt als auch die Dinge die man kaufen kann.

Dazu sollte man sagen das die DDR 89 wie viele Staaten des Ostblocks am Ende war und den Wohlstand den man hatte durch Kredite erhalten musste.Bei den zusätzlichen Technologieschub der Mitte der Neunziger Jahre einsetzte (Internet-Handys) usw hätte man nicht mithalten können.

Sodass es der DDR da in etwa ähnlich schlecht gegangen wäre wie Russland in den Jahren 1990-2000.Ob und inwiefern sich die DDR dann auch punktuell erholt hätte und zunehmend den Anschluss gefunden hätte wie zumindest Teile Russlands heute ist zu spekulativ um darüber Aussagen zu treffen.Im Mittel war der DDR Staat von der Bevölkerung auch nicht gewollt.Das die Wiedervereinigung nicht alle Hoffnungen erfüllt hat ändert daran nichts.

König
06.08.2011, 13:05
Gleich hinterher: Schweinepresse "SPEICHEL" hetzt gegen ostdeutschen Rentner (ehemaliger NVA-Oberstleutnant) und fällt auf die Schweinenase...

http://www.youtube.com/watch?v=EhXsxbEOp_c

Achtet besonders auf die Arroganz bei 2:20 mit der Aussage "Wie lustig". Kein Respekt vor einem älteren Herrn der sein ganzes Leben lang hart gearbeitet hat und nach idealen gelebt hat. Zudem bereit war sein Leben für die Gemeinschaft einzusetzen.

Hat der widerwertige Schmierfink-Praktikant das Recht den Mann so herablassend zu behandeln? Was hat der Schmierfink geleistet außer Laberstudium und im Mainstream mitschwimmen?

Im festen Bewußtsein, ein Anhänger des freiesten und gerechtesten Staatssystems der deutschen Weltbürgergeschichte zu sein, betreibt der indoktrinierte SPIEGEL-Reporter einen sogenannten Enthüllungsjournalismus, wonach auf die gestellten Suggestivfragen im Sinne der Verhörmethode nur richtige oder falsche Antworten des Befragten erfolgen können.
Der Interviewer ist nicht wißbegierig oder neugierig, denn er glaubt, bereits alles zu wissen, was wahr und unwahr, was richtig und falsch ist. So entsteht die lächerlich irrsinnige Situation, in der dieser jungsche Bückling dem altersweisen gestandenen Mann indirekt über vernünftige Politik, Moral und Lebensweisen belehrt. Ihm ist es ganz gleich, über welch andere und wieviel mehr Lebenserfahrung der Gegenüber verfügt. Da dieser die geistige Nähe zu einem Verlierer der Geschichte andeutet, verdient er nur Verdammung, Diffamierung, Denunziation, Diskreditierung, Disqualifikation usw., denn irgendwie lehnt er das unbedingte Ja-Sagen und Kuschen vor der bestehenden Ordnung ab; diese Widerspenstigkeit ist in der Tat von übel und nicht brav...
Die Szene bei 2:20 zeigt im übrigen an, daß wir es hier mit einem besonders fiesen Arschlochtypen von Journalisten zu tun haben, der durch seinen hochgradig schweinischen Charakter zu einer großen Karriere in der Bundesrepublik berufen ist.

Gärtner
06.08.2011, 13:13
Gleich hinterher: Schweinepresse "SPEICHEL" hetzt gegen ostdeutschen Rentner (ehemaliger NVA-Oberstleutnant) und fällt auf die Schweinenase...
<snip>

http://img834.imageshack.us/img834/9153/50646982.gifällt dir eigentlich nicht auf, daß du dich in Wortwahl und Habitus mittlerweile bis zur Ununterscheidbarkeit dem Nazipack angegleichen hast? Im Schönlügen selbst der offensichtlichen Scheiße und in bösartiger Hetze nimmst du es mit jedem Braunbatz auf.

Rockatansky
06.08.2011, 13:17
Wie (schon mal) beschrieben, bin ich selbstverständlich bereit, den Weg - weg vom "grünen" Muku - hin zu ...

GnomInc
06.08.2011, 13:18
[QUOTE=Der Gelehrte;4780668]http://img834.imageshack.us/img834/9153/50646982.giffällt dir eigentlich nicht auf.............. QUOTE]

Wieder mal auf Braunbatz - Hetz ???:)):))

Warum verfasst du nichtmal ein Essay über die Tatsache , daß das
" Sturmgeschütz der Demokratie " nicht nur abgeschossen wurde ,
sondern bereits derart am Durchrosten ist , daß sogar die Umrisse
unkenntlich wurden ?

Gryphus
06.08.2011, 13:20
Gleich hinterher: Schweinepresse "SPEICHEL" hetzt gegen ostdeutschen Rentner (ehemaliger NVA-Oberstleutnant) und fällt auf die Schweinenase...

http://www.youtube.com/watch?v=EhXsxbEOp_c

Achtet besonders auf die Arroganz bei 2:20 mit der Aussage "Wie lustig". Kein Respekt vor einem älteren Herrn der sein ganzes Leben lang hart gearbeitet hat und nach idealen gelebt hat. Zudem bereit war sein Leben für die Gemeinschaft einzusetzen.

Hat der widerwertige Schmierfink-Praktikant das Recht den Mann so herablassend zu behandeln? Was hat der Schmierfink geleistet außer Laberstudium und im Mainstream mitschwimmen?

Der Spiegel ist eben schlimmer als der Stürmer, obwohl geistig verwandt.

Gärtner
06.08.2011, 13:47
Wieder mal auf Braunbatz - Hetz ???:)):))
http://img11.imageshack.us/img11/1323/99104518.gifein, lies genauer. Mir kommt einfach die Galle hoch, wenn irgendsoein dahergerlaufenes Würstchen anfängt, in schönstem Kaderwelsch wie einst bei der "Rotlichtbestrahlung" in Stabü die alte Kommunistenherrlichkeit zu feiern. Rostig waren die Hinterlassenschaften des Sozialismus, der industrielle Schrotthaufen, voller giftiger Altlasten hinterließ. Abgesehen von den Hekatomben von Toten, die auf dem Altar dees kommunistischen Paradieses geopfert wurden.

Das ist die gleiche widerliche Verlogenheit, wie sie auch beim braunen Pack anzutreffen ist, wenn es so tut, als ob KZs Müttergeneseungswerke gewesen wären.


Warum verfasst du nichtmal ein Essay über die Tatsache , daß das
" Sturmgeschütz der Demokratie " nicht nur abgeschossen wurde ,
sondern bereits derart am Durchrosten ist , daß sogar die Umrisse
unkenntlich wurden ?

Tempora mutantur et nos in illis.

~~~


Der Spiegel ist eben schlimmer als der Stürmer, obwohl geistig verwandt.

Mit Verlaub, du hast einen Knall. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Gryphus
06.08.2011, 14:03
Mit Verlaub, du hast einen Knall. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Nicht wahr, BRD-Hitlerjunge?

Gärtner
06.08.2011, 14:16
Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Nicht wahr, BRD-Hitlerjunge?

http://img687.imageshack.us/img687/3717/28569089.gifch Gottchen... ich schau auf deine Signatur... und sowas versucht sich in HJ-Beleidigungen... du bist ja heute wirklich drollig. Nur mit der Logik hapert's ein bißchen, hm? Man muß schon sehr realitätsverschoben sein, um das judenhassende, mordgeile Pöbelblatt des Streicher mit dem Spiegel zu vergleichen.

Aber ich danke dir für dieses entzückende Epitheton. Ich werde es der Reihe der hierzuforum stattgehabten Invektiven hinzufügen, das war tatsächlich in den langen Jahren noch nicht dabei. Hast du noch andere originelle Ideen? :)

Don
06.08.2011, 14:59
Hast du Knallhuber auch was zu den Fakten zu sagen oder pöbelst du wieder nur aus Gewohnheit rum? Los, widerlege die Zahlen.

Wäre die DDR Wirtschaft nur 600 Mrd. wert gewesen hätten wir den ganzen Ramsch schon vor Jahrzehnten einfach kaufen können.
Peanuts.

Daß Linke sowas nicht auf Anhieb sehen liegt einfach am mangelnden Verständnis des natürlichen Zahlenraums, das notwendige Bedingung für diese ideologische Ausrichtung zu sein scheint.

Zinsendorf
06.08.2011, 15:10
Wäre die DDR Wirtschaft nur 600 Mrd. wert gewesen hätten wir den ganzen Ramsch schon vor Jahrzehnten einfach kaufen können....
Doch kaufen kann man halt nur, wenn etwas zum Verkauf ansteht, die Möglichkeit alleine genügt nicht...
---
Wir können schon davon ausgehen, dass die „Wirtschaftskraft der DDR“, wie sie sich ja in der THA-Eröffnungsbilanz niederschlug, durchaus die Zeitwerte richtig widerspiegelte, Bei solch wichtigen Statusermittlungen durften DDRler höchstens als Wasserträger mithelfen, die verantwortungsvollen Passagen wurden allesamt nach besten Wissen und Gewissen unter Federführung von „Spezialisten“ aus den Altbundesländern, also „von uns drüben“ erstellt.

Doch die Diskrepanz zwischen Anfangszahlen und dem Endergebnis ist nicht etwa darin begründet, dass bei der THA nur „letztes Drittel“, die evt. „zu Hause“ entsorgt wurden, zum Einsatz kam, denn es waren ja auch ausreichend Fachkräfte aus den Bezirkswirtschafträten usw. mit zu Gange. Nein, die skandalöse Schlussbilanz resultiert aus der „Arbeit“ der THA auf Grund der politischen Vorgaben (~ schnellstmögliche Privatisierung), von diversen, evt. bekannt gewordenen Unregelmäßigkeiten wollen wir hier absehen.

Man kennt es aus der eigenen Firma: Es gab wenig Bestand an Fertig- und Halbfertigware, aber hohe Bestände an Material und Technik, denn „es gab ja nichts“ (weil alle Betriebe hohe Reserven horteten). Die wurden zu Anfang alle zeitgerecht bewertet (s. o.). Doch nach Absatzrückgang auf Grund des Verschwindens der zentralen Handelskontore, bzw. deren Übernahme durch westl. Firmen, sowie Rückübertragungen wichtiger Unternehmensteile (Grund und Boden) wurde alles zu Geld gemacht, so dass auf Grund des Überangebotes der Marktwert aller Aktiva drastisch fiel. Die so noch erwirtschafteten Finanzmittel wurden zur Gänze gebraucht, um Unternehmensberater, Gutachter, Konkursverwalter, Auktionatoren usw. (natürlich alle von uns drüben!) für ihre einzigartige Arbeit zu entlohnen, so dass evt. für weitere Forderungsinhaber (hauptsächlich Altschulden aus ehem. zinsgünstigen DDR-Krediten) nichts mehr übrig war.

Sicher gab es in der DDR viele Betriebe, die auf Verschleiß gefahren wurden, allerdings einige wenige entsprachen durchaus dem technischen Höchststand. Vergleichen konnte ich das (begrenzt) erst nach ´90, da habe ich im Westteil unseres Vaterlandes auch Firmen kennen gelernt, die wären unter DDR-Bedingungen innerhalb von Stunden stillgelegt worden (GABS!).

So hat die THA zwar durch die Art und Weise der wirtschaftlichen Einigung dem BRD-Staat, dem gesamtdeutschen Steuerzahler, viel Geld gekostet, aber auf jeden Fall ist der Nachweis, dass die DDR-Wirtschaft, ja der ganze Sozialismus (- wie immer schon vorausgesagt -) nur ein Zuschussgeschäft war, blendend gelungen. Eine sich selbst erfüllende Vorhersage, die Absolution der ökonomischen Fehlleistungen bei der Abwicklung war bereits eingeplant, ein ideologischer Sieg der „kap. Marktwirtschaft“ auf der ganzen Linie - was also will man mehr?

Don
06.08.2011, 15:33
Doch kaufen kann man halt nur, wenn etwas zum Verkauf ansteht, die Möglichkeit alleine genügt nicht...
---
Wir können schon davon ausgehen, dass die „Wirtschaftskraft der DDR“, wie sie sich ja in der THA-Eröffnungsbilanz niederschlug, durchaus die Zeitwerte richtig widerspiegelte,

Es hieß "der WERT der DDR Wirtschaft". Nicht ihre wirtschaftliche Leistung. "Wirtschaftskraft" ist Journaillienausdrucksweise. Bevor man sich über solche Themen unterhält sollte man sich über die Begriffe im Klaren sein.

Gryphus
06.08.2011, 16:10
(...)


http://img687.imageshack.us/img687/3717/28569089.gifch Gottchen... ich schau auf deine Signatur... und sowas versucht sich in HJ-Beleidigungen...

Was hast du gegen Dostojewski?


Nur mit der Logik hapert's ein bißchen, hm? Man muß schon sehr realitätsverschoben sein, um das judenhassende, mordgeile Pöbelblatt des Streicher mit dem Spiegel zu vergleichen.

Vielleicht hat der Stürmer es auch nicht verdient mit diesem ideologisch verpessteten, hasstriefenden, verabscheuungswürdigen Erguß der Systemjournaille verglichen zu werden. Der Stürmer war im Gegensatz dazu wenigstens ehrlich und sicher auch weit anständiger.


Hast du noch andere originelle Ideen?

Ich könnte Bücher schreiben.

konfutse
06.08.2011, 16:51
Wäre die DDR Wirtschaft nur 600 Mrd. wert gewesen hätten wir den ganzen Ramsch schon vor Jahrzehnten einfach kaufen können.
Peanuts.
...
Kann ein Staat einen anderen Staat kaufen? Glaube nicht. Also ist das rein theoretisch.

kotzfisch
06.08.2011, 17:22
Du verstehst nichts, wie bei kommunisten, die nach 89 geboren wurden, eben so üblich.

Gärtner
06.08.2011, 19:20
Vielleicht hat der Stürmer es auch nicht verdient mit diesem ideologisch verpessteten, hasstriefenden, verabscheuungswürdigen Erguß der Systemjournaille verglichen zu werden. Der Stürmer war im Gegensatz dazu wenigstens ehrlich und sicher auch weit anständiger.

Ohne Worte.

Cash!
06.08.2011, 19:30
Jeder DDR-Bürger wusste 1989, dass es zu Ende geht.

Da braucht man keine Mythen drum spinnen.

Gärtner
06.08.2011, 19:37
Jeder DDR-Bürger wusste 1989, dass es zu Ende geht.

Da braucht man keine Mythen drum spinnen.

http://img198.imageshack.us/img198/4368/80226033.gifas einzige, das bis zuletzt unklar blieb, war die Frage, ob die SED einen "himmlischen Frieden" wie in China aus den Gewehrläufen schaffen würde.

GnomInc
06.08.2011, 19:40
http://img198.imageshack.us/img198/4368/80226033.gifas einzige, das bis zuletzt unklar blieb, war die Frage, ob die SED einen "himmlischen Frieden" wie in China aus den Gewehrläufen schaffen würde.

Nun ....das MfS war jedenfalls für den Bürgerkrieg ausgerüstet und eingewiesen ....

Was wir nicht wussten und was wir fürchteten war , was würden die Russen tun ......das war die Hauptsorge....

hephland
06.08.2011, 19:42
vieles in dem interview scheint mir unfug zu sein. aber zwei punkte sind m.e. völlig richtig:

1. die von der ostbevölkerung dringend gewünschte sofortige einführung der dm hat es den unternehmen im beitrittsgebiet unmöglich gemacht, einen geordneten anpasungsprozess in die wege zu leiten. die folgen hiervon dürften dem großteil der ostdeutschen bevölkerung nicht klar gewesen sein.
2. innerhalb der treuhandaktivitäten gab es reichlich kriminalität.

ich kann mich noch gut an geschäftemacherei aus der umbruchzeit erinnern. für viele westliche unternehmen goldgräberjahre.

Gärtner
06.08.2011, 19:50
Nun ....das MfS war jedenfalls für den Bürgerkrieg ausgerüstet und eingewiesen ....

Was wir nicht wussten und was wir fürchteten war , was würden die Russen tun ......das war die Hauptsorge....

http://img8.imageshack.us/img8/7195/65996710.gifm, selbst nach den Auftritten der Omon-Milizen im Baltikum... habt ihr also auch geglaubt, daß Gorbatschow Panzer würde rollen lassen? Oder daß nicht doch eher irgendein (Militär-)Apparatschik die Nerven verlieren würde? Das interessiert mich wirklich, wie die Einschätzungen/Erwartungen der Bevölkerung waren: mehr Angst vorm MfS oder vor den Russen?

Zinsendorf
06.08.2011, 20:45
Es hieß "der WERT der DDR Wirtschaft". Nicht ihre wirtschaftliche Leistung. "Wirtschaftskraft" ist Journaillienausdrucksweise. Bevor man sich über solche Themen unterhält sollte man sich über die Begriffe im Klaren sein.

Warum wohl habe ich den Begriff Wirtschaftskraft in "..." gesetzt? Aber die Bilanzwerte der THA-Eröffnung sind doch wohl unstrittig bei der Qualifikation der Ersteller?


http://img8.imageshack.us/img8/7195/65996710.gifm, selbst nach den Auftritten der Omon-Milizen im Baltikum... habt ihr also auch geglaubt, daß Gorbatschow Panzer würde rollen lassen? Oder daß nicht doch eher irgendein (Militär-)Apparatschik die Nerven verlieren würde? Das interessiert mich wirklich, wie die Einschätzungen/Erwartungen der Bevölkerung waren: mehr Angst vorm MfS oder vor den Russen?

Die Mehrzahl damals hatte sicher nicht die Einmischung der SU einkalkuliert. Im Gegenteil, ein etwas alkoholisierter Kaderleiter verkündete schon ´88 auf dem Örtchen, dass uns "der Iwan für´n Appel und ´n Ei an den Westen verschacherern wird. Angst musste man eher vor fanatisierten Uniformträgern u.ä. haben, die nach alter deutscher Sitte bis zum letzten Blutstropfen kämpfen, weil sie nicht merken, wenn Schluß ist. Glücklicherweise hatten sie wohl doch Lehren aus unserer Geschichte gezogen und es ist die Wende friedlich verlaufen, ein Kompliment an beide Seiten! Auch weil die Scharfmacher etwas neutralisiert wurden und sicher hatte sich der eine oder andere möglicherweise auch Chancen in der gewendeten Republik ausgerechnet, denn auch nach ´45 wurden ja viele Juristen, Dienstler, Gendarmen, usw. von der BRD bzw. anfangs von den Alliierten übernommen...

hephland
07.08.2011, 07:49
die parole

"die d-mark nach hier,
sonst gehen wir zu ihr"

mag menschlich nachvollziehbar sein. vor großer weisheit war sie nicht geprägt. über die deutsche einheit bin ich sehr froh, über die art und weise, wie sie vollzogen wurde bin ich sehr verärgert. in der damaligen begeisterung wären die menschen in ost und west bereit gewesen, auch harte wahrheiten zu akzeptieren. stattdessen gab es das dümmliche gerede von "blühenden landschaften". an diesem idiotischem versprechen haben die menschen ihre erwartungen entwickelt. dabei gab es die chance für "blut, schweiß und tränen". und das wäre von den leuten angenommen worden, auch im westen. kohl hat dreist gelogen und der drecksack oskar seine worte nicht recht wählen wollen.

Dr Mittendrin
07.08.2011, 08:35
Diskussion mit einem ehemaligen Wirtschaftsminister der DDR:


http://www.youtube.com/watch?v=fbdzwd1PXiU

Darin werden interessante (von jedem nachprüfbare und selbst von westlichen Banken bestätigte) Zahlen genannt.

U.a. diese interessante Zahl die "Treuhand" betreffend:

Geldwert der DDR-Wirtschaft: 600 Milliarden DM
Ergebnis der "Treuhand": - (in Worten MINUS) 300 Milliarden DM

Das sind alles offizielle westliche Zahlen. Die "Treuhand" hat also knapp eine Billion DM verbrannt.

Auch was die viel beschworene niedrige Produktivität betrifft gibt es interessante Informationen:

So nennen westliche Qualitätspolitiker und "Wirtschaftsexperten" eine DDR-Produktivität im Vergleich zur BRD von nur 20%. Fakt ist aber:

Selbst negativste, aber faktenbasierte, Schätzungen kommen auf eine Pruduktivität von mindestens 50%.
Und noch interessanter: Wenn man die Startbedingungen nach WK2 vergleicht so gelang der DDR bis 1989 eine Verzehnfachung der Industrie, der BRD hingegen nur eine Verfünffachung.

Und am Ende stellen sich einige Fragen:

Was ist von der "Wiedervereinigung" zu halten?
Stehen die Ostdeutschen heute besser da als früher?
Hat die "Treuhand" eine gute Arbeit geleistet?
Sollte die "Treuhand" überhaupt eine gute Arbeit leisten?
Wo ist die Billion geblieben? - Wir alle wissen ja, dass Geld nicht verschwindet sondern in andere Taschen wandert.

Wo sind die blühenden Landschaften oder ist die Frage eher: Blühende Landschaften für wen? - Für die Bevölkerung oder für die Ausbeuter, Diebe und Volksvernichter?





http://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt

EDIT: Ja ich habs bemerkt. Geilt euch ruhig an dem kleinen Fehler auf aber Antwortmöglichkeit 4 soll natürlich lauten: "wie in der BRD". Die Zeichenbeschränkung ist Schuld.

Au weia, ein Verklärer der DDR.
Wenn die Produktivität so schlecht nicht war, warum waren alle Anlagen und Immobilien massiv verfallen, veraltet und verrottet.

kotzfisch
07.08.2011, 11:54
Schwachsinn- habe das kurz nach der Wende alles angesehen.Unfassbar verottet war die DDR.

Michel
07.08.2011, 14:45
Verramscht, zerschlagen, abgewickelt - für Kritiker begann mit der Gründung der Treuhandanstalt vor 20 Jahren der Ausverkauf der DDR: Tausende volkseigene Betriebe wurden geschlossen, Millionen DDR-Bürger arbeitslos, ganze Regionen Ostdeutschlands deindustrialisiert. Noch heute tragen deutsche Steuerzahler an den Folgen des gnadenlosen Privatisierungseifers der damals mächtigsten Behörde - die Treuhandanstalt hinterließ einen Schuldenberg von 256 Milliarden D-Mark.


Doch wie konnte aus dem Wert der DDR-Betriebe, den Treuhandpräsident Rohwedder damals auf 600 Milliarden D-Mark schätzte, ein Milliardendefizit werden? Dieser Frage geht die Frontal21-Dokumentation "Beutezug Ost" nach. Der grüne Europa-Abgeordnete Werner Schulz findet zwei Jahrzehnte später deutliche Worte für die Arbeit der Treuhandanstalt: "Das gesamte Industriekapital der DDR wurde mit einem Schlage vernichtet", so der ehemalige DDR-Bürgerrechtler. "Im Grunde genommen ist es eigentlich das größte Betrugskapitel in der Wirtschaftsgeschichte Deutschlands."




http://www.youtube.com/watch?v=I1IptLqfwIk

Theo Waigel - Die Arschgeige die uns den Euro geschenkt hat.

Bettmaen
07.08.2011, 15:06
Bei der Brachialprivatisierung kamen so seriöse und nette Investoren wie Pakistan und die Türkei zum Zuge. Hauptsache privatisieren, ohne jegliche Übergangsphasen. Alles muss raus!

Viele der Produkte in der DDR mußten sich nicht hinter Westprodukten verstecken. Egal, weg damit!

r2d2
07.08.2011, 15:15
Selbst negativste, aber faktenbasierte, Schätzungen kommen auf eine Pruduktivität von mindestens 50%.
Wobei Produktionsmittel, die es nur ermöglichen eine Produktivität von 50% zu erzielen, sobald sie sich in Konkurenz mit Produktionsmitteln sehen, die eine Produktivität von 100% erlauben, als total veraltet und nichts mehr wert zu betrachten sind. Nachbesserung ist da sinnlos. Sie müssen ausgetauscht werden. Und das Bedarf gewaltiger Investitionen.

Solange diese künstlichen Schranken zwischen Ost und West vorhanden waren, die es aber auch verhindert haben, das "die berühmten Bananen" überhaupt im Osten verkauft werden konnten, sah das natürlich anders aus. In Relation zu anderen Produktionsstätten in Osteuropa waren die Produktionsstätten nicht derart marode, dass man sie als total veraltet hätte betrachten müssen.

Die Öffnung zum Westen hin hatte eine Neubewertung der Wirtschaftsgüter im Osten zur Folge. Der Trabbi hatte vor 1989-1990 im Osten einen anderen Wert als danach. Die Butter oder ein Brot ebenso.


Und noch interessanter: Wenn man die Startbedingungen nach WK2 vergleicht so gelang der DDR bis 1989 eine Verzehnfachung der Industrie, der BRD hingegen nur eine Verfünffachung.
Diesen Sachverhalt muss man nicht mathematisch betrachten. Es reicht den durchschnittlichen Lebensstandard 1989 in West und Ost zu vergleichen. Dann dürfte auch leicht festzustellen sein, dass an der mathematischen Berechnung irgendwas nicht stimmen kann.

Zinsendorf
07.08.2011, 15:53
Schwachsinn- habe das kurz nach der Wende alles angesehen.Unfassbar verottet war die DDR.

Wohl wahr in vielen Punkten, unfassbar deshalb, dass die Produktivität der Witschaft insgesamt damals nicht das Niveau der 3.Welt hatte. Wohl weil die Arbeitsproduktivität nicht absolut zwangsläufig mit dem Zustand der Bausubstanz, dem Anschaffungsjahr der Maschinen, Beachtung von Umweltnormen u. ä. zu tun hat. Zur "Gestattungsproduktion" für namhafte bundesrepublikanische Unternehmen hatte es wohl offensichtlich allemal noch gereicht!

Im nachträglichen Vergleich sehe ich deshalb im organisatorischen Bereich bei DDR-Betrieben sogar gewisse Vorteile; auch zu heute, damals notgedrungen. Denn die Betriebe durften ja nicht Werktätige so einfach entlassen, wenn sie ungenügende Leistungen brachten. Da wurden schon Möglichkeiten gesucht, eine ordentliche Arbeitsleistung und -motivation der "Kollektive" zu gewährleisten, im Detail u. U. auch gegen "Partei, FDGB und Arbeiterklasse", aber zum Nutzen der "Planerfüllung". Auch hatten die Betriebe keine Möglichkeit steigende Aufwendungen in Herstellung/Entwicklung ´mal schnell auf die Preise umzulegen; deshalb mußte zuerst immer im betrieblichen Arbeitsablauf rationalisiert werden, auch wenn das oft aufwendiger war, als eine evt. Erhöhung der Abgabepreise oder selbst eine Personalreduzierung, welche ja heute als Allheilmittel gelten.

henriof9
07.08.2011, 16:03
Bei der Brachialprivatisierung kamen so seriöse und nette Investoren wie Pakistan und die Türkei zum Zuge. Hauptsache privatisieren, ohne jegliche Übergangsphasen. Alles muss raus!

Viele der Produkte in der DDR mußten sich nicht hinter Westprodukten verstecken. Egal, weg damit!

Das mag man heute und ganz plötzlich so sehen, waren es aber gerade die Ostler selbst die ihre Supi- Produkte nicht mal mehr mit der Kneifzange angefaßt haben.
Was denkst Du denn wie lange die Unternehmen wirtschaftlich überlebt hätten wenn es keine Käufer gibt ?

Im Nachhinein ist es leicht zu sagen ... hätte .... wäre .... könnte, Fakt ist, es gab eine solche Situation noch nie- sie war einmalig, und das bei so etwas auch Fehler gemacht werden erscheint doch nur logisch.
Hierbei ging es ja in erster Linie auch um große Unternehmen/ Kombinate und jeder der, gerade in den ersten Jahren, mal durch Ostdeutschland fuhr dürfte oft genug vor verschlossenen Türen eines Restaurants oder Geschäftes gestanden haben.
Die (Arbeits)Einstellung stimmte auch da noch nicht nur, Gäste/Kunden kommen nicht ein 2. Mal wenn sie beim 1. Mal quasi abgewiesen wurden.

Bei allen Schwierigkeiten die es heute gibt, wer mit offenen Augen durch (Ost)Deutschland fährt sieht die blühenden Landschaften und das in einer Zeit die die DDR in ihren 40 Jahren nicht erreicht hatte und in den nächsten 40 Jahren nicht erreicht hätte.

Pythia
07.08.2011, 16:13
Bei der Brachialprivatisierung kamen so seriöse und nette Investoren wie Pakistan und die Türkei zum Zuge. Hauptsache privatisieren, ohne jegliche Übergangsphasen. Alles muss raus!

Viele der Produkte in der DDR mußten sich nicht hinter Westprodukten verstecken. Egal, weg damit!Sehr wahr, es will aber Keiner lesen. Ebenso ist die Abzocke durch Wessi-Raubritter tabu.

http://www.24-carat.de/2011/June/ACKI.GIF

kotzfisch
07.08.2011, 16:42
Selbstverständlich gab es massive korruptive Übergriffe.Keine Frage.

Zinsendorf
07.08.2011, 20:19
Das mag man heute und ganz plötzlich so sehen, waren es aber gerade die Ostler selbst die ihre Supi- Produkte nicht mal mehr mit der Kneifzange angefaßt haben.
....

Diese Feststellung ist sicher ein Teil der Realität und jeder hat da schnell ein paar Beispiele parat: Kommt meine Schwiegermutter und schimpft, dass ihr Junge aus der „Nudelfabrik“ entlassen wurde, aber gleichzeitig reisst es ihr bald die Arme ´raus von den riesigen Beuteln voll mit Teigwaren „von uns drüben“., die sie gerade im Supermarkt zum Superpreis erstanden hatte…

Nur ganz so simpel, wie wir das im Nachgang gerne darstellen, ist der Zusammenhang zwischen Kaufverhalten der EX-DDRler und Produktqualität nicht gewesen.
Denn, wie bekannt, gab es im Konsumtionsbereich ja kaum direkten Kontakt zwischen Endverbraucher und Produzent – von einigen privaten Handwerksbetrieben mal abgesehen – das lief alles über die zentralen „Verteiler“, die soz. Großhandelsbetriebe (SGBs, GHG…) meist auf bezirklicher Ebene. Hier waren die Verteilungs- und Lieferstrukturen konzentriert, so dass sich die einzelnen Betriebe eine „Marktbearbeitung“ sparen konnten. Eigenartigerweise wurden nun diese Großhandelsunternehmen zuerst privatisiert, so dass diese meist einzige Vertriebsschiene der DDR-Betriebe abrupt unterbrochen wurde. Ein Mitarbeiter der GHG bedauerte uns gegenüber, dass sie ab sofort andere Lieferer zu berücksichtigen hätten… Der Kunde hatte dann natürlich weder eine Wahl- noch Vergleichsmöglichkeit bzgl. Preis, Verpackung, Qualität, Herkunft…! Bis nun wieder ein neuer Kundenstamm und Vertrauen aufgebaut werden konnte, hätte es mehr Zeit bedurft, als es die politischen Vorgaben für die THA erlaubten, vor allem auch eine halbwegs (befristet) gesicherte Perspektive.

Es war ja nicht so, dass alle Unternehmen kein Geld mehr hatten, nur die THA blockierte im Prinzip erst einmal evt. Investitionen. Wir hätten können noch ein Jahr „arbeiten“ ohne zu arbeiten lt. Kto.stand – aber aus der Kombinatsauflösung wurden dann die Altschulden auf die Firmen verteilt, für die keine Rückübertragungsanträge vorlagen und damit gab´s keine Chance. Und vor allem waren ja ausreichend Geldmittel auf dem Kto., die eine Abwicklung für die Firmenbestatter überhaupt erst interessant machten. Aber jeder hat halt andere Erfahrungen!

gagarin90
08.08.2011, 01:02
Diesen Sachverhalt muss man nicht mathematisch betrachten. Es reicht den durchschnittlichen Lebensstandard 1989 in West und Ost zu vergleichen. Dann dürfte auch leicht festzustellen sein, dass an der mathematischen Berechnung irgendwas nicht stimmen kann.

Ok, dann betrachten wir das mal nicht mathematisch sondern nach Augenmaß.

Und ich frage:
Was ist denn "der Lebensstandard"? Wird er nach Anzahl konsumierter Bananen gemessen? Oder danach wiviele PS die Privat-PKW haben?

Denn wenn wir bei der Diskussion um Lebensstandard doch etwas Zahlen mit ins Spiel bringen dann stellt sich heraus, dass der HDI für die DDR höher lag als bei der BRD damals. Und erst Recht höher als zur heutigen BRD. (Die Zahlen kann ich gerade nicht finden. Wer also hat...)

Nicht verwunderlich wenn man bedenkt, dass die DDR gerade im "sozialen" Bereich deutlich besser aufgestellt war als die BRD oder gar liberalkapitalistische Länder. Dazu gehört dann eben Bildungssystem, Gesundheitsversorgung (Polikliniken), Kinderbetreuung usw.

Mal allgemein angedacht:
Und selbst wenn ein großer Teil der DDR-Firmen nicht "konkurenzfähig" war, was auch immer das genau heisst. Fest steht aber, dass es im System "Ostblock" als ganzes lief, auch mit einer angeblichen niedrigeren Konkurenzfähigkeit, Qualität etc. In den Weltraum ist man trotzdem geflogen und war als Gesamtsystem "Ostblock" ein sehr ernsthafter Konkurent für den "Westen".

Fest steht auch, dass es nach der "Wiedervereinigung" bzw. Übernahme, für beide Seiten schlechter wurde.

Der Osten wurde eben ausgeräumt und hatte plötzlich...
Millionen Arbeitslose anstatt Vollbeschäftigung
Kriminalität statt Ordnung
Ausländerprobleme (Rostock) anstatt fleißige Vietnamesen
Abwanderung der Fachkräfte (3 Millionen!) anstatt Bevölkerungswachstum
humanistische BRD-Laberpropagandabildung anstatt techniklastige DDR-Bildung

Ebenso sind auch die Wessis offensichtlich nicht zufrieden mit der Millardenverschuldung (300 Mrd. allein an die kriminelle Treuhand), Solidaritätsabgabe, den "Meckerossis" etc.

Wer hat also überhaupt profitiert davon? War diese Vereinigung ihren Preis wert?

Oder um es in einer Informatiker-Faustregel zu formulieren:
"Never change a running System"


Übrigens passend dazu und aktuell:


Jeder Vierte will die Mauer zurück

http://www.focus.de/politik/deutschland/umfrage-jeder-vierte-will-die-mauer-zurueck_aid_489695.html


Umfrage: Jeder dritte Berliner findet Mauer nicht falsch

http://www.bild.de/newsticker-meldungen/home/09-mauerbau-19197350.bild.html

Was soll man also noch sagen, wenn selbst "die Mauer", das Propagandaobjekt Nr.1 zur diskredition der DDR, von einem großen Bevölkerungteil zurückgewpnscht wird. Und bezeichnenderweise sogar von mehr Ossis als von Wessis und das obwohl die Medien uns ja täglich belehren, dass jeder Ostdeutsche vor Angst nichtmal einschlafen konnte ob dieser grauenhaften Mauer.

Und was fällt den Moralaposteln und Volkspädagogen zu dieser Meldung ein? Sinngemäß las ich dazu: "Ich bin ein Stück weit traurig und schockiert... Diktatur... Mauertote... Stasi... Bautzen... Hitler... Und deshalb brauchen wir Volkspädagogen mehr Geld um auch dem letzten "die Wahrheit" reinzuhämmern"

konfutse
08.08.2011, 18:03
Du verstehst nichts, wie bei kommunisten, die nach 89 geboren wurden, eben so üblich.
Du musst es ja wissen. Bist schließlich ein Besserwessi.

kotzfisch
08.08.2011, 18:06
Touche.Gut pariert.Respekt!
Ich liebe würdige Gegner.

Komm schon Konfutse: Die DDR war völlig am Ende.
Das weiß ein jeder.

KaRol
08.08.2011, 18:19
OK, heute ist wieder Lach-Tag....:))

Nehmen wir mal das konkurrenzfähige Bitterfelder Chemiekombinat anno 1990:



http://www8.pic-upload.de/08.08.11/k7hjzgfb9q.jpg (http://www.pic-upload.de/view-10979760/s1-bitterfeld-ddr-property-posterdekontaminierung-30.000qm3.jpg.html)


Entsorgung 1991! von 30.000 Kubikmeter dioxinhaltigem Schlamm und Abfall...





Zuvor wurde das nämlich so gehandhabt:




http://www8.pic-upload.de/08.08.11/w93zzt8mgbl4.jpg (http://www.pic-upload.de/view-10979796/indexBitterfeld-Entsorgung-1990..jpg.html)




Rein mit der Brüh - ab in den Fluß...und aus dem Auge, aus dem Sinn...:eek::umkipp:



Produktion a la DDR....




http://www8.pic-upload.de/08.08.11/4h35jwt2hp5.jpg (http://www.pic-upload.de/view-10979833/t6-bitterfeld-ddr-property-poster.jpg.html)


Ab in den Himmel - aus dem Auge.....

Entschwefelungsanlagen, Giftfilter, Russabsorber etc....Ham mer nich.....:rolleyes:


Soviel zu den konkurrenzfähigen Werken/Kombinaten der DDR 1990....:=



Das System "Ostblock" lief.....:)) - und wohin? Etwa an die Wand?
Wenn das Sys so toll lief, warum entließ dann Gorbi alle Ostblocksatelittenstaaten in den (demokratische und kap. ) Freiheit und kämpfte von 1990 - 2000 in Russia einen verzweifelten Überlebenskampf, den er/seine Nachfolger nur Dank westl. Hilfe überstanden..?
(1990 spendeten die BRD und andere westl. Staaten Geld für den Ankauf von Grundnahrungsmittel an Russland...ich spendete damals auch mit...)

PS: mal so unter uns Pastorentöchter: wie heisst das Zeuch, dass du dir da einpfeifst und das dich so supi von der Realität abschirmt...?


Klar gab´s Arbeitslose; zuvor 3 Halbtote auf einer Stelle, die nach 1990 wegen Unrentabilität wegfällt - wo bleiben die dann? Natürlich hatte die DDR keine Arbeitslosen; die wurden - s. zuvor - subventioniert; die Kohle holte man über die KoKo oder Strauss´sche Kredite...

Klar gab´s Ordnung a la DDR: Nachbarn, die spitzelten, IM´s en masse, VoPo und StaSi und die größte und längste Gefängnismauer der Welt...die war so groß, dass man damit ein ganzes Volk einsperren konnte....:umkipp:

Auswanderung der Fachkräfte? Die sind nicht ausgewandert, die sind weggerannt, weil in der DDR die Freiheit so grenzenlos...:rolleyes: war...

...und weil sie Null Bock hatten, einen zerrütteten und abgewrackten Staat wieder aufzubauen. Nach jahrzehntelangem Buckeln für den Sozialismus zu sehen, was man hüben als AV bekam und was "drüben" ging....das depremierte Jung wie Alt...aber klar, das System "Ostblock" lief...:rofl::lach::lach:

Der Osten wurde ausgeräumt......und was bitte?

B i t t e r f e l d? MZ-Zwickau? ORWO? Robotron? 10.000 andere, abgewrackte museumsreife "Werke", die einst für einen abgeschotteten Ostblock produzierten und nun ohne Kapitaldecke und Null EK plötzlich Waren in Weststandart produzieren wollten?

Die halbvergammelten, verfallenen Werksruinen wurden entsorgt - und nebenbei die verseuchten Böden dekontaminiert, damit wenigstens dort wieder Blumen blühen konnten, anstatt Pseudo-Krupp für die Kleinsten und Hilflosesten...:eek:

Um es mit einer einfachen Regel für normale Bürger zu sagen:

"Never touch a destroyed System...."


Nachdem beide Seiten nun über 2 Jahrzehnte Zeit hatten, darüber nachzudenken, wovon man besser die Finger gelassen hätte und wovon nicht, verwundert es auch keinen, dass so viele hüben wie drüben sich die Mauer zurückwünschten....

Die einen, weil sie vergeblich hofften, dass irgendwann einmal die lieben Brüder und Schwestern von drüben alleine den Arsch hochbekämen und sich selbst ernähren könnten - und die anderen, weil sie ihr ihren ruinierten Kackstaat wieder saniert bekamen und es sich mit vollen Buxen halt besser duften lässt, wenn du verstehtst, was ich meine.....:rolleyes:


KaRol

konfutse
08.08.2011, 18:28
Touche.Gut pariert.Respekt!
Ich liebe würdige Gegner.

Komm schon Konfutse: Die DDR war völlig am Ende.
Das weiß ein jeder.
In meinem Wortschatz gibt es aus gutem Grund kein "das weiß ein jeder". Ja, die DDR war politisch am Ende. Ob sie es wirtschaftlich war, kann ich nicht einschätzen. Meinem Erleben nach war sie es nicht. Auch muss das Volksvermögen mehr wert gewesen sein als von der Treuhand behauptet wurde. Wurden schließlich Milliarden auf Westkonten transferiert und für das Volk blieben Schulden übrig.

Nikolaus
08.08.2011, 18:53
In meinem Wortschatz gibt es aus gutem Grund kein "das weiß ein jeder". Ja, die DDR war politisch am Ende.
Politisch am Ende oder nicht, hat keinen interessiert. Was soll das überhaupt sein?
Sie war moralisch am Ende.
Und zwar spätestens seit dem Mauerbau.

Und wenn sie wirtschaftlich nicht am Ende war, warum gings dann denn Bürgern so dreckig, daß sie das Regime zum Teufel gejagt haben?

Wo sind denn die Gewinne der angeblich funktionierenden Wirtschaft geblieben? Raffgierige Manager und Kapitalisten, die sich alles in die eigene Taschen gesteckt haben könnten, gabs dort ja nicht.
Nach linker Ideologie hätte es demzufolge den DDR-Werktätigen sogar viel besser gehen müssen, als den angeblich so ausgebeuteten Arbeitssklaven des Kapitalismus.

konfutse
08.08.2011, 19:56
Politisch am Ende oder nicht, hat keinen interessiert. Was soll das überhaupt sein?
...
Nur um die politische Stabilität ging es dem Ausland damals. Was hat denn den Westen interessiert wie die Menschen dort lebten?



...
Wo sind denn die Gewinne der angeblich funktionierenden Wirtschaft geblieben? Raffgierige Manager und Kapitalisten, die sich alles in die eigene Taschen gesteckt haben könnten, gabs dort ja nicht.
Nach linker Ideologie hätte es demzufolge den DDR-Werktätigen sogar viel besser gehen müssen, als den angeblich so ausgebeuteten Arbeitssklaven des Kapitalismus.
Ich habe doch schon gesagt, dass das Volksvermögen Dank Treuhandanstalt auf Westkonten gelandet ist.

Zinsendorf
08.08.2011, 20:09
...
MZ-Zwickau?
...

Was ist denn das nun wieder?

Na diesem Beispiel zeigt sich ein Problem: Wenn richtige Fakten mit unrichtigen Darstellungen bunt vermischt dargestellt werden, besteht ganz schnell die Gefahr, dass ganz schnell mal alles als falsch abgetan wird und so die evt. ursprünglich gute, aufklärerische Absicht sich mangels Detailkenntnis in´s Gegenteil verkehrt. Um diesen Trend nicht noch zu unterstützen, ist auf detaillierte Korrekturen zu verzichten.

Nikolaus
08.08.2011, 20:20
Ich habe doch schon gesagt, dass das Volksvermögen Dank Treuhandanstalt auf Westkonten gelandet ist.
Die Treuhandanstalt gabs erst nach der Wende.
Die kann also nicht der Grund für die armseligen Lebensverhältnisse in der DDR gewesen sein.

kotzfisch
08.08.2011, 21:04
Genau Konfutse: Du als nachgeborener Jüngling kannst die triste Realität der DDR doch aus eigener
Anschauung gar nicht beurteilen.Selbst die Airbusse der Interflug mußten über westdeutsches Geld finanziert
werden plus der von FJS eingefädelte Milliardenkredit, der den Bonzen für eine gewisse Zeit nochmal den
Funktionärshintern rettete.

Wie Nik ganz richtig sagte: seit dem 13.08.1961 waren sie politisch und moralisch am Ende, wenig später
wirtschaftlich.Da hilft kein Schönreden.

Und - Ostvermögen ist auf Westkonten gelandet, sehr richtig- zb. die 17 Milliarden Mark SED Vermögen, das Herr
Gysi hat verschwinden lassen.Frag da mal nach.

Gryphus
08.08.2011, 22:04
Denn wenn wir bei der Diskussion um Lebensstandard doch etwas Zahlen mit ins Spiel bringen dann stellt sich heraus, dass der HDI für die DDR höher lag als bei der BRD damals. Und erst Recht höher als zur heutigen BRD. (Die Zahlen kann ich gerade nicht finden. Wer also hat...)

Die DDR liegt 7 Ränge vor der BRD.

http://s1.directupload.net/images/110808/wy7ygbns.jpg (http://www.directupload.net)

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_Human_Development_Index/Former_reports/1985

kotzfisch
08.08.2011, 22:29
Was ist das für eine Scheisse HDI?
Haben sich 68er Linksgrünlinge ausgedacht, vermute ich-Scheisse hoch zehn.

kotzfisch
08.08.2011, 22:30
Sinnlos und uninteressant.
Schweiz oder DDR? Absurd.Australien vs.DDR?

Bruharharhra.....lächerlich.

GnomInc
08.08.2011, 22:34
Sinnlos und uninteressant.
Schweiz oder DDR? Absurd.Australien vs.DDR?

Bruharharhra.....lächerlich.



Weshalb ist das so ?

Weil die linksgrüngutmenschlichen Gehirnamputierten brav das " Statistische Jahrbuch der DDR " hergenommen und abgeschrieben haben .....:lach:

Wenn Mittag hätte reinschreiben lassen , daß die DDR 200 Tonnen Gold /Jahr
gefördert hätte , dann hätte die das auch geglaubt.....

Gryphus
08.08.2011, 23:11
Was ist das für eine Scheisse HDI?
Haben sich 68er Linksgrünlinge ausgedacht, vermute ich-Scheisse hoch zehn.

Um deine Bildungslücke zu schließen:

http://en.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index

Gärtner
08.08.2011, 23:32
Die DDR liegt 7 Ränge vor der BRD.

http://s1.directupload.net/images/110808/wy7ygbns.jpg (http://www.directupload.net)

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_Human_Development_Index/Former_reports/1985

http://img695.imageshack.us/img695/9148/27501737.gifch weiß nicht, wie alt du bist. Aber hättest du die DDR mit eigenen Augen erlebt, würdest du nicht einen solchen Stuß verzapfen. Obwohl... du bist einer von denen, für die die Ideologie immer über die Wirklichkeit siegt.

Dann will ich mal nichts gesagt haben.

Aber wir haben komischerweise nie Ostpakete von der Verwandtschaft in Sachsen gekriegt. Lief immer umgekehrt.

gagarin90
08.08.2011, 23:48
1: Das System "Ostblock" lief.....:)) - und wohin? Etwa an die Wand?
Wenn das Sys so toll lief, warum entließ dann Gorbi alle Ostblocksatelittenstaaten in den (demokratische und kap. ) Freiheit und kämpfte von 1990 - 2000 in Russia einen verzweifelten Überlebenskampf, den er/seine Nachfolger nur Dank westl. Hilfe überstanden..?

2: (1990 spendeten die BRD und andere westl. Staaten Geld für den Ankauf von Grundnahrungsmittel an Russland...ich spendete damals auch mit...)


Klar gab´s Ordnung a la DDR: Nachbarn, die spitzelten, IM´s en masse, VoPo und StaSi und die größte und längste Gefängnismauer der Welt...die war so groß, dass man damit ein ganzes Volk einsperren konnte....:umkipp:

Auswanderung der Fachkräfte? Die sind nicht ausgewandert, die sind weggerannt, weil in der DDR die Freiheit so grenzenlos...:rolleyes: war...

Nachdem beide Seiten nun über 2 Jahrzehnte Zeit hatten, darüber nachzudenken, wovon man besser die Finger gelassen hätte und wovon nicht, verwundert es auch keinen, dass so viele hüben wie drüben sich die Mauer zurückwünschten....

3: Die einen, weil sie vergeblich hofften, dass irgendwann einmal die lieben Brüder und Schwestern von drüben alleine den Arsch hochbekämen und sich selbst ernähren könnten - und die anderen, weil sie ihr ihren ruinierten Kackstaat wieder saniert bekamen und es sich mit vollen Buxen halt besser duften lässt, wenn du verstehtst, was ich meine.....:rolleyes:


KaRol

Was für ein arrogentes und dummes Westschwein:

1) "Gorbi" war offensichtlich ein Verräter oder Vollidiot. Ob aus eigenem Antrieb oder als gelungene CIA-Aktion sei erstmal dahingestellt. Wenn du aber anstatt nur Müll zu quatschen auch die Fakten kennen würdest, so würdest du wissen, dass selbst die Amis dem "Gorbi" nicht getraut haben zu anfang. Denn sie wussten: Wenn "Gorbi" so weitermacht dann fährt er das ganze tatsächlich und völlig unnötig an die Wand. Die Amis dachten also zu Anfang es ist irgendein Sovjetischer Trick und die Sache hat einen Hacken.

Heute weiß man: Der "Gorbi" war entweder völlig verblödet oder ein totaler Verräter.

Die Aussage, dass man "westliche Hilfe" erhalten haben soll, reisst dir aber endgültig die angeblich objektive Maske von der Fresse und offenbart dich als Westratte die du bist. Welche HIlfe meinste denn genau? Die HIlfe bei der "gelungenen" Privatisierung gab es und jeder weiss wie gelungen diese war. Die Hilfe Staatsbetriebe von den Oligarchen praktisch geschenkt zu bekommen (zB BP-TNK) ja die gab es auch. Den Verrräter Jelzin mit ner Herz-OP so lange wie möglich maximalen Schaden anrichten zu lassen gab es ebenso. Also: Halt deine...

2) Steck dir deine Spenden sonstwo hin. Abgesehen davon, dass dein Haß dies als Lüge offenbart, weiß jeder wohin diese Spenden gewandert sind.

3) Deshalb wird der Haß zwischen Ost und West wohl nie enden. Ganz Ostdeutschland erst ausrauben, das Bildungssystem vernichten, alle Fachkräfte absaugen und dann lapidar sagen die Ostdeutschen sollen "ihren Arsch hochbekommen". Das spricht für sich.

Ich bleibe dabei:


Mal allgemein angedacht:
Und selbst wenn ein großer Teil der DDR-Firmen nicht "konkurenzfähig" war, was auch immer das genau heisst. Fest steht aber, dass es im System "Ostblock" als ganzes lief, auch mit einer angeblichen niedrigeren Konkurenzfähigkeit, Qualität etc. In den Weltraum ist man trotzdem geflogen und war als Gesamtsystem "Ostblock" ein sehr ernsthafter Konkurent für den "Westen".

Fest steht auch, dass es nach der "Wiedervereinigung" bzw. Übernahme, für beide Seiten schlechter wurde.

Der Osten wurde eben ausgeräumt und hatte plötzlich...
Millionen Arbeitslose anstatt Vollbeschäftigung
Kriminalität statt Ordnung
Ausländerprobleme (Rostock) anstatt fleißige Vietnamesen
Abwanderung der Fachkräfte (3 Millionen!) anstatt Bevölkerungswachstum
humanistische BRD-Laberpropagandabildung anstatt techniklastige DDR-Bildung

Ebenso sind auch die Wessis offensichtlich nicht zufrieden mit der Millardenverschuldung (300 Mrd. allein an die kriminelle Treuhand), Solidaritätsabgabe, den "Meckerossis" etc.

Wer hat also überhaupt profitiert davon? War diese Vereinigung ihren Preis wert?

Oder um es in einer Informatiker-Faustregel zu formulieren:
"Never change a running System"

Hat jemand mal keinen Müll (wie Demokratten-Karol) sondern eine vernünftige, durchdachte Antwort zu bieten?

Gärtner
09.08.2011, 00:11
Was für ein arrogentes und dummes Westschwein(...)

http://img687.imageshack.us/img687/3717/28569089.gifch? Gibt es denn noch Ostschweine?

hephland
09.08.2011, 00:13
http://img695.imageshack.us/img695/9148/27501737.gifch weiß nicht, wie alt du bist. Aber hättest du die DDR mit eigenen Augen erlebt, würdest du nicht einen solchen Stuß verzapfen. Obwohl... du bist einer von denen, für die die Ideologie immer über die Wirklichkeit siegt.

Dann will ich mal nichts gesagt haben.

Aber wir haben komischerweise nie Ostpakete von der Verwandtschaft in Sachsen gekriegt. Lief immer umgekehrt.

das ist im grundsatz völlig richtig, insbesondere der hinweise auf den paketefluß. ich selber habe nie pakete aus dem osten bekommen können, weil ich abgesehen von einer tante in bremen keinerlei verwandschaft auf der "schäl sick" habe (die hochanständige dame ist durch heirat in diese unwirtliche gegend geraten). ein guter freund von mir, dessen familie regelmäßig pralle pakete nach magdeburg schickte, bekam dann anständigerweise bescheidene pakete aus magdeburg zurück. kann man den magdeburgern ja nicht vorwerfen, daß sie nur bescheidene pakete zurückschickten, sei es drum. mein freund hat mich, da ich von ostwaren ja völlig abgeschnitten war, an diesen segnungen ostdeutscher dankbarkeit teilhaben lassen. die pakete enthielten nämlich eine regionale preziose: karo-zigaretten! die haben wir gemeinsam geraucht. danke an meinen freund und vielen dank an dessen angehörige in magdeburg.

Zinsendorf
09.08.2011, 12:21
das ist im grundsatz völlig richtig, insbesondere der hinweise auf den paketefluß. ich selber habe nie pakete aus dem osten bekommen können, weil ...
Ja, die "Westpäckel" machten jedes Weihnachtsfest zur Orgie!

Besonders begeistert war mein Vater, wenn er extraweißes 3-Glocken-Mehl bekam. Er hat es als nicht naturbelassen betrachtet und mit in die vielen Zentner normalen "Ost"mehls eingesiebt. Natürlich wußten die Verwandten, dass er Bäckermstr. war und viele Zentner Mehl aller Sorten am Lager hatte. Als Kinder haben wir uns immer mit Freude eine Milka geteilt!

Nach "Ostvorstellungen" waren die "Revanchepakete" natürlich teurer (auch nicht absetzbar), denn man schickte nicht Lebensmittel, die ja (subventioniert) billig waren, sondern Volkskunst o.ä. Ein fleißiger Feierabendschnitzer konnte sich da schon einen Monatslohn dazuverdienen, wenn er seine "Männel" in DM verkaufte und dann in Mark umrubelte. Aber orig. Fernost-Volkskunst hatte, wie wir später erfahren mußten, da schon die Maßstäbe und bei vielen auch die Ansprüche verbogen.

KaRol
09.08.2011, 13:12
@gagarin90:

Oh, heute wieder Deppentag?

Statt Argumente die üblichen persönlichen Beleidigungen; zu mehr reicht´s wohl mal wieder nicht...

Wie schon bei der HDI-Farce: dort verwendest du einen Bericht aus 1985 - der sich auf Zahlen aus 1982!! bezieht. Statt dich aufzublähen, hättest du lieber mal den von dir verlinkten Artikel genau lesen sollen...1982 mit 1990 vergleichen zu wollen...alles klar! :umkipp:

Träume weiter - und ich darf mal wieder auf meine Sig verweisen!



KaRol

konfutse
09.08.2011, 18:26
Die Realitätsverdränger sind wieder voll am wüten weil die UN was anderes festgestellt hat als sie sich erträumt haben. Armselige Würtchen.

Gryphus
09.08.2011, 20:40
(...)


http://img695.imageshack.us/img695/9148/27501737.gifch weiß nicht, wie alt du bist. Aber hättest du die DDR mit eigenen Augen erlebt, würdest du nicht einen solchen Stuß verzapfen.

Du kannst gerne näher darlegen, wieso du Messungen nach den Kriterien des Human Development Index für Stuß hälst. Ich bin in der Lage das zu diskutieren, ich lerne Wirtschaftswissenschaften als Fachrichtung. Wenn du es aber nicht kannst, ist nachgewiesen wer von uns beiden zu sehr an der Ideologie geschnüffelt hat, oder wie du es ausgedrückt hast:


Obwohl... du bist einer von denen, für die die Ideologie immer über die Wirklichkeit siegt.


Aber wir haben komischerweise nie Ostpakete von der Verwandtschaft in Sachsen gekriegt. Lief immer umgekehrt.

Ja, es muss schon manche Leute gegeben haben deren Höhepunkt im Leben es war Jeans-Hosen, Marlboro-Zigaretten und Bananen aus dem Westen zu bekommen und westlichen Kulturabfall zu konsumieren (selbst die DDR war nicht frei von Dekadenz). Alles andere darf man ruhig ausblenden.

Im Russischen haben wir einen Ausdruck für solche Leute, er heißt "Bydlo" (Быдло) und bedeutet ursprünglich soviel wie "Vieh". Im Wörterbuch näher erläutert als "Bezeichnung für dumme und willenlose Leute".

Gryphus
09.08.2011, 20:50
Was für ein arrogentes und dummes Westschwein

Ignorier doch den Abfall.

konfutse
10.08.2011, 20:17
...
Ja, es muss schon manche Leute gegeben haben deren Höhepunkt im Leben es war Jeans-Hosen, Marlboro-Zigaretten und Bananen aus dem Westen zu bekommen und westlichen Kulturabfall zu konsumieren (selbst die DDR war nicht frei von Dekadenz). Alles andere darf man ruhig ausblenden.
...
Ich danke dir für diesen schönen Satz. Zu sehr wird die Lebensqualität auf das Materielle reduziert bewertet.

gagarin90
16.08.2011, 21:02
Die "Diskussion" ist wie erwartet verlaufen. Bringt man hier objektive Zahlen bzw. genauer gesagt negativst-mögliche Schätzungen zur DDR aus Westquellen, so werden diese Zahlen dennoch als Propaganda bezeichnet (warum die Treuhand oder westliche Banken/Institute Pro DDR propagieren sollten bleibt dabei unklar) oder einfach ignoriert.

Ein gutes Beispiel war die gute HDI-Platzierung der DDR. Was nicht sein darf, kann nicht sein, und so wurde der HDI schnell mal als Lüge bezeichnet. Wenn aber Länder wie die BRD, England oder USA auf dem Papier als Demokratie bezeichent werden, dann ist es für BRD-Bücklinge natürlich völlig korrekt und unanfechtbar.

Auch der HDI wird plöztlich völlig logisch wenn Länder wie Schweden ganz oben stehen, wo man als Einheimischer Angst haben muss Nachts auf der Straße ermordet oder vergewaltigt zu werden (mit einer Wahrscheinlicht als einheimische, blonde Frau von 10% bis 90%, je nach Ort und Uhrzeit, zB 90% um 23:00 in Malmö).

Passt ja auch ins Weltbild.

Ein faktenbasiertes Gespräch ist also nicht möglich und deshalb folgen, als letzter Versuch, einfach mal Zeitzeugen. Denn das wurde ja bemängelt hier, dass die Zahlen alle Mist seien (bzw. nur Zahlen Pro DDR sind böse) und wer die DDR erlebt habe, wisse schon wie es war.

Dann lasst uns sehen was Leute sagen, die wissen wie es war (und zwar vor allem eher DDR-kritische Berichte damit nicht jeder wieder Propaganda wittert):


http://www.youtube.com/watch?v=7yffnQg_DvU

Kommentar: Der Ingenieur am Anfang ist zwar ehrlich, denkt aber nicht weiter (oder darf nicht vor der Kamera?). Der Pastor hat überhaupt keinen Durchblick und kann es einfach nicht fassen, dass seine Schäfchen ihm nicht dafür danken ihren Arbeitsplatz und ihre Würde losgeworden zu sein. Und der Politiker dreht seine Fahne zu jeder Gelegen heit in die entsprechende Windrichtung. So wie es Politiker halt machen.


http://www.youtube.com/watch?v=cCOVVwPjKqY&feature=relmfu

Kommentar: Die verlausten Hippies am Anfang überspringen und vor allem die Aussage des alten Herren beachten. Er wird gefragt was heute besser sei als damals in der DDR. Und nach längerem Überlegen antwortet er dann: "Man kriegt heute schneller ein Auto"...

Wer es mit politischem Humor besser versteht:


http://www.youtube.com/watch?v=Iwbh02SUN4E&feature=related

Keine Zahlen. Echte Menschen. Einen extremen Haß auf die Mauer oder gar die DDR kann ich zumindest nicht erkennen.

Fortsetzung folgt.

Nikolaus
16.08.2011, 21:59
Scheiß auf irgendeinen HDI-Index.
Die DDRler hatten die Schnauze voll von diesem DrecksStaat.
Die hätten dir deinen fucking Index und deine objektiven Zahlen links und rechts um die Ohren geschlagen.

Felixhenn
05.10.2011, 02:19
Der Spiegel ist eben schlimmer als der Stürmer, obwohl geistig verwandt.

Was für ein Quatsch ist das denn? Da solltest Du Dich mal ein wenig mit der Geschichte Deutschlands und der BRD befassen. Der Spiegel hat in den Frühzeiten Außerordentliches gegen die Altnazis geleistet, Augstein war sogar im Knast wegen seiner Überzeugung.

Felixhenn
05.10.2011, 02:23
Scheiß auf irgendeinen HDI-Index.
Die DDRler hatten die Schnauze voll von diesem DrecksStaat.
Die hätten dir deinen fucking Index und deine objektiven Zahlen links und rechts um die Ohren geschlagen.

Und die wollten endlich Bananen. Als ich das erste Mal nach der Wende in der DDR war, das war gleich nach dem Mauerfall, hatte ich mich auf viele politische Diskussionen gefreut die jetzt ja freier abgehen sollten. Weit gefehlt, was ich getroffen habe, waren alles Experten in Bananen, ich wusste bis dato gar nicht, dass es so viele verschiedene Bananen gibt. Und Experten in Videorekorder traf ich auch. Als ich denen sagte, dass ich so ein Ding weder brauche noch besitze, erntete ich nur mitleidiges Kopfschütteln.

Chronos
05.10.2011, 07:32
Was für ein Quatsch ist das denn? Da solltest Du Dich mal ein wenig mit der Geschichte Deutschlands und der BRD befassen. Der Spiegel hat in den Frühzeiten Außerordentliches gegen die Altnazis geleistet, Augstein war sogar im Knast wegen seiner Überzeugung.
Augstein war nicht wegen seiner Überzeugung ein paar Tage im Knast, sondern weil der SPIEGEL einen Bericht veröffentlichte, in dem geheime Informationen über das Verteidigungskonzept der Bundeswehr enthalten waren. Dies ging als "die SPIEGEL-Affäre" in die Pressegeschichte ein.

Zugleich mit Augstein war auch der Chefredakteur des SPIEGELs, Conrad Ahlers, ein paar Tage in Untersuchungshaft (man hatte Ahlers sogar in seinem Urlaubsdomizil in Spanien verhaftet).

Initiator der kurzen Inhaftierung Augsteins und Ahlers war Franz-Josef Strauß mit Adenauers Rückendeckung. Adenauer tönte zur Rechtfertigung noch im Parlament von einem "Abgrund an Landesverrat".

Bettmaen
05.10.2011, 14:24
[...] Adenauer tönte zur Rechtfertigung noch im Parlament von einem "Abgrund an Landesverrat".
Hatte er nicht Recht?

Brutus
05.10.2011, 14:45
Hatte er nicht Recht?

Bizarr, wenn Landesverräter und Kollaborateure eines Staatswesens, das nur Landesverrat und Kollaboration seine Existenz verdankt, von einem Abgrund an Landesverrat reden. Adenauer war Katholik, das erklärt vieles!

Chronos
05.10.2011, 15:30
Hatte er nicht Recht?
Du, das hatte ich ohne jede Wertung und nur als reine Nennung von Fakten geschrieben.

Natürlich war das Ganze von zwei verschiedenen Seiten zu sehen.

Einerseits hatte der SPIEGEL durch einen Maulwurf irgendwelche geheimen Papiere aus dem Verteidigungsministerium erhalten und veröffentlicht. Eigentlich - bei strenger Betrachtung - so eine Art von Hehlerei.
Meiner sehr persönlichen Meinung nach hatte das nichts mehr mit investigativem Journalismus zu tun, sondern eher damit, dem Staat in den Rücken zu fallen. Insofern hatte ich Adenauer und Strauß durchaus verstanden.

Andererseits ist es natürlich sehr blamabel, wenn sich das Verteidigungsministerium geheime Papiere aus dem Panzerschrank klauen lässt und den Maulwurf nicht schon früher enttarnte.

Rein gefühlsmäßig hielt ich die Position von Adenauer und Strauß für richtig. Selbst wenn man als Journalist günstig an Staatsgeheimnisse kommt, gibt es ein Mindest-Berufsethos und man sollte diese sehr vertraulichen Informationen nicht drucken. Aus meiner persönlichen Sicht war das ein klarer Fall von Sabotage und Landesverrat, auch wenn das Gericht, das Augstein und Ahlers in Untersuchungshaft gesperrt hatte, die Sache letztlich anders beurteilte.

Felixhenn
05.10.2011, 15:43
Augstein war nicht wegen seiner Überzeugung ein paar Tage im Knast, sondern weil der SPIEGEL einen Bericht veröffentlichte, in dem geheime Informationen über das Verteidigungskonzept der Bundeswehr enthalten waren. Dies ging als "die SPIEGEL-Affäre" in die Pressegeschichte ein.

Zugleich mit Augstein war auch der Chefredakteur des SPIEGELs, Conrad Ahlers, ein paar Tage in Untersuchungshaft (man hatte Ahlers sogar in seinem Urlaubsdomizil in Spanien verhaftet).

Initiator der kurzen Inhaftierung Augsteins und Ahlers war Franz-Josef Strauß mit Adenauers Rückendeckung. Adenauer tönte zur Rechtfertigung noch im Parlament von einem "Abgrund an Landesverrat".

Und er hat das veröffentlicht weil er das seiner Überzeugung schuldig war. Der wusste schon vorher, dass es Probleme geben wird. Und viel Geheimnisverrat war da wohl nicht drin, es ging hauptsächlich um Korruption von Strauß und seinen Helfershelfern. Die Inhaftierung war wohl eine persönliche Rache von FJS, der nachher ja auch zurücktreten musste.

Chronos
05.10.2011, 16:13
Und er hat das veröffentlicht weil er das seiner Überzeugung schuldig war. Der wusste schon vorher, dass es Probleme geben wird. Und viel Geheimnisverrat war da wohl nicht drin, es ging hauptsächlich um Korruption von Strauß und seinen Helfershelfern. Die Inhaftierung war wohl eine persönliche Rache von FJS, der nachher ja auch zurücktreten musste.
Es ist zwar schon lange her und die Details sind mir auch nicht mehr geläufig, aber ein bisschen tiefer ging die Sache schon.

Ich bemühe mal Wiki mit zwei Auszügen und markiere die wichtigsten Eckpunkte fett:


In der Spiegel-Ausgabe 41/1962 vom 10. Oktober erschien unter dem Titel Bedingt abwehrbereit ein von Conrad Ahlers (http://de.wikipedia.org/wiki/Conrad_Ahlers) verfasster Artikel, der, unter anderem gestützt auf Resultate des NATO (http://de.wikipedia.org/wiki/NATO)-Manövers Fallex 62 (http://de.wikipedia.org/wiki/Fallex_62), das Verteidigungskonzept der Bundeswehr (http://de.wikipedia.org/wiki/Bundeswehr) unter Bundesverteidigungsminister (http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesministerium_der_Verteidigung)Franz Josef Strauß (http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Josef_Strau%C3%9F) in Frage stellte: Die Bundeswehr sei aufgrund ihrer Ausstattung zu einer konventionellen Verteidigung der Bundesrepublik Deutschland (http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Bundesrepublik_Deutschland_(1945%E2 %80%931990)) gegen einen potentiellen Angriff des Warschauer Pakts (http://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Pakt) nicht fähig; ein Angriff ließe sich nur mithilfe des Einsatzes westlicher Atomraketen (http://de.wikipedia.org/wiki/Atomwaffe) abwehren (zum Kontext siehe auch: Kampf dem Atomtod (http://de.wikipedia.org/wiki/Ostermarsch#Osterm.C3.A4rsche_in_der_Bundesrepubli k_Deutschland)-Bewegung, Nukleare Teilhabe (http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleare_Teilhabe)).


FALLEX 62 war ein NATO-Planspiel (http://de.wikipedia.org/wiki/Planspiel) im Jahre 1962, an dem auch die erst sieben Jahre alte deutsche Bundeswehr (http://de.wikipedia.org/wiki/Bundeswehr) teilnahm. Dabei sollten ein atomarer Erstschlag (http://de.wikipedia.org/wiki/Erstschlag) und eine anschließende sowjetische (http://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetunion) Großoffensive auf Westeuropa (http://de.wikipedia.org/wiki/Westeuropa) simuliert werden.
Die Folgen wären, wie sich herausstellte, für Westdeutschland (http://de.wikipedia.org/wiki/Westdeutschland) einer Katastrophe gleichgekommen. Bereits in den ersten Tagen wären zivile Verluste in zweistelliger Millionenhöhe zu beklagen gewesen, die Bundeswehr wäre nach den schweren Verlusten durch einen nuklearen Erstschlag der UdSSR nicht mehr in der Lage gewesen, den Vormarsch der Truppen des Warschauer Pakts (http://de.wikipedia.org/wiki/Warschauer_Pakt) mit konventionellen Mitteln (http://de.wikipedia.org/wiki/Konventionelle_Kriegf%C3%BChrung) aufzuhalten, geschweige denn die sowjetische Invasion zurückzuwerfen. Dies hätte einen umfassenden atomaren Gegenschlag der NATO bedingt, um die Truppen des Warschauer Pakts noch aufzuhalten, was die Verwüstung Mitteleuropas nochmals verstärkt hätte. Das Ergebnis des Planspiels wurde als streng vertraulich behandelt, doch dem deutschen Nachrichtenmagazin Der Spiegel (http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Spiegel) wurde das Protokoll zugespielt und in Ausgabe 41/1962 in Auszügen veröffentlicht.
Wenn geheime Papiere eines NATO-Manövers veröffentlicht werden, hat das nichts mehr mit politischer Überzeugung und Korruption zu tun, sondern ist eindeutiger Verrat von Staatsgeheimnissen (in einem totalitären Staat wäre Augstein wegen Sabotage hingerichtet worden).

Was Strauß auch immer angestellt haben mag, in dieser Sache hatte er recht. Man veröffentlicht keine zugespielten geheimen Protokolle einer NATO-Übung. Sowas tut man als verantwortungsvoller Journalist nicht!

Felixhenn
06.10.2011, 04:42
Es ist zwar schon lange her und die Details sind mir auch nicht mehr geläufig, aber ein bisschen tiefer ging die Sache schon.

Ich bemühe mal Wiki mit zwei Auszügen und markiere die wichtigsten Eckpunkte fett:




Wenn geheime Papiere eines NATO-Manövers veröffentlicht werden, hat das nichts mehr mit politischer Überzeugung und Korruption zu tun, sondern ist eindeutiger Verrat von Staatsgeheimnissen (in einem totalitären Staat wäre Augstein wegen Sabotage hingerichtet worden).

Was Strauß auch immer angestellt haben mag, in dieser Sache hatte er recht. Man veröffentlicht keine zugespielten geheimen Protokolle einer NATO-Übung. Sowas tut man als verantwortungsvoller Journalist nicht!

Es ging aber grundsätzlich darum, Strauß (und seiner Helfer) Vorteilnahme beim Kauf der Starfighter bekannt zu machen. Da wurden Millionäre gemacht und viele Piloten bezahlten die Schweinerei mit ihrem Leben weil die einen abgespeckten 2nd-Klass Fighter bekamen. Und, dass die BRD nicht in der Lage war, sich ohne atomarem Schutz zu verteidigen, war auch ohne die Veröffentlichung klar. So wichtig Strauß (besonders später) auch für die Republik war, damals hat er voll überzogen und hätte eigentlich in der Versenkung verschwinden müssen, wenn nicht sogar im Knast.

Chronos
06.10.2011, 05:17
Es ging aber grundsätzlich darum, Strauß (und seiner Helfer) Vorteilnahme beim Kauf der Starfighter bekannt zu machen. Da wurden Millionäre gemacht und viele Piloten bezahlten die Schweinerei mit ihrem Leben weil die einen abgespeckten 2nd-Klass Fighter bekamen. Und, dass die BRD nicht in der Lage war, sich ohne atomarem Schutz zu verteidigen, war auch ohne die Veröffentlichung klar. So wichtig Strauß (besonders später) auch für die Republik war, damals hat er voll überzogen und hätte eigentlich in der Versenkung verschwinden müssen, wenn nicht sogar im Knast.
Sei doch bitte so freundlich und lies Dich erst mal in die Sache richtig ein. Dreh- und Angelpunkt war das Geheimprotokoll des NATO-Manövers Fallex62 sowie das Bestreben Adenauers und Strauß', der Bundeswehr Zugang zu Atomwaffen zu verschaffen.
Selbst der seinerzeit betroffene SPIEGEL stellt den Sachverhalt entsprechend dar:


....Die Titelgeschichte "Bedingt abwehrbereit" wird am 8. Oktober 1962 ausgeliefert. Es geht, auf 17 Seiten und in einer Auflage von 500 000 Exemplaren, um fehlende Offiziers- und Unteroffiziersstellen, um die künftige Mannstärke der Armee, um taktische und strategische Überlegungen wie einen Angriff der Nato-Verbände und der Bundeswehr ("als Stahlspitze") gegen ein blockiertes West-Berlin.
Und es geht um die Ergebnisse des Manövers "Fallex 62", das auch die Notstandsplanung für die Bevölkerung auf den Prüfstand gestellt hatte - mit katastrophalem Ergebnis. Die Vorbereitungen auf den Ernstfall, so hohe Nato-Kreise in Paris, seien "völlig unzureichend" gewesen. Den CSU-Bundesinnenminister Hermann Höcherl zitieren die Autoren mit den Worten: "Unter den gegenwärtigen Umständen hat fast keiner eine Chance" (siehe Kasten Seite 66).

SPIEGEL Online (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25498957.html)
Und mal ungeachtet aller damaligen Korruptionsvorwürfe gegen Strauß (diese bezogen sich erst später auf die Sache mit den Schützenpanzern HS-30 der Firma Hispano-Suiza) war der Starfighter (im Fliegerjargon auch "Witwenmacher" genannt) keine abgespeckte Version des amerikanischen Originals, sondern die Dinger wurden auf Wunsch der deutschen Luftwaffenexperten überladen. Der Zirkus um den Starfighter fand dann auch erst einige Jahre nach der eigentlichen SPIEGEL-Affäre statt.

Man wollte aus dem weitestgehend zuverlässigen amerikanischen Original-Abfangjäger eine eierlegende Wollmilchsau machen und überfrachtete das Gerät mit vielen Zusatzeinrichtungen, um gleichzeitig einen Bomber, Abfangjäger und Aufklärer zu haben.
Die Dinger wurden so schwer, dass sie schon bei einem geringen Leistungsabfall der Turbine wie ein Stein vom Himmel fielen. Damals ging auch der Witz um:
Frage: "Wie kommt man günstig an einen Starfighter?"
Antwort: "Man kauft einen Acker und wartet!".

Felixhenn
06.10.2011, 05:54
Sei doch bitte so freundlich und lies Dich erst mal in die Sache richtig ein. Dreh- und Angelpunkt war das Geheimprotokoll des NATO-Manövers Fallex62 sowie das Bestreben Adenauers und Strauß', der Bundeswehr Zugang zu Atomwaffen zu verschaffen.
Selbst der seinerzeit betroffene SPIEGEL stellt den Sachverhalt entsprechend dar:


Und mal ungeachtet aller damaligen Korruptionsvorwürfe gegen Strauß (diese bezogen sich erst später auf die Sache mit den Schützenpanzern HS-30 der Firma Hispano-Suiza) war der Starfighter (im Fliegerjargon auch "Witwenmacher" genannt) keine abgespeckte Version des amerikanischen Originals, sondern die Dinger wurden auf Wunsch der deutschen Luftwaffenexperten überladen. Der Zirkus um den Starfighter fand dann auch erst einige Jahre nach der eigentlichen SPIEGEL-Affäre statt.

Man wollte aus dem weitestgehend zuverlässigen amerikanischen Original-Abfangjäger eine eierlegende Wollmilchsau machen und überfrachtete das Gerät mit vielen Zusatzeinrichtungen, um gleichzeitig einen Bomber, Abfangjäger und Aufklärer zu haben.
Die Dinger wurden so schwer, dass sie schon bei einem geringen Leistungsabfall der Turbine wie ein Stein vom Himmel fielen. Damals ging auch der Witz um:
Frage: "Wie kommt man günstig an einen Starfighter?"
Antwort: "Man kauft einen Acker und wartet!".

Ich gebe zu, Du bist gut informiert. Ich habe hauptsächlich den Rücktritt von Strauß, Korruption, Starfightergeschäft usw. im Hinterkopf. Und, es ist wohl unbestritten, dass Rudolf Augstein voll rehabilitiert wurde. Auch war die Geschichte ein markanter Punkt bezüglich der Pressefreiheit in Deutschland.

Worum es mir aber ursprünglich ging, ich sehe den Spiegel als ein hochwertiges Nachrichtenmagazin, das natürlich, wie alle anderen auch, mit Vorsicht zu genießen ist. Alle Nachrichten müssen immer und überall hinterfragt werden. Die Strauß-Affäre habe ich nur gebracht weil ich sie in Erinnerung hatte und weil die das gesamte deutsche Pressewesen beeinflusst hat.

Pelle
25.07.2019, 15:36
Diskussion mit einem ehemaligen Wirtschaftsminister der DDR:


http://www.youtube.com/watch?v=fbdzwd1PXiU

Darin werden interessante (von jedem nachprüfbare und selbst von westlichen Banken bestätigte) Zahlen genannt.

U.a. diese interessante Zahl die "Treuhand" betreffend:

Geldwert der DDR-Wirtschaft: 600 Milliarden DM
Ergebnis der "Treuhand": - (in Worten MINUS) 300 Milliarden DM

Das sind alles offizielle westliche Zahlen. Die "Treuhand" hat also knapp eine Billion DM verbrannt.

Auch was die viel beschworene niedrige Produktivität betrifft gibt es interessante Informationen:

So nennen westliche Qualitätspolitiker und "Wirtschaftsexperten" eine DDR-Produktivität im Vergleich zur BRD von nur 20%. Fakt ist aber:

Selbst negativste, aber faktenbasierte, Schätzungen kommen auf eine Pruduktivität von mindestens 50%.
Und noch interessanter: Wenn man die Startbedingungen nach WK2 vergleicht so gelang der DDR bis 1989 eine Verzehnfachung der Industrie, der BRD hingegen nur eine Verfünffachung.

Und am Ende stellen sich einige Fragen:

Was ist von der "Wiedervereinigung" zu halten?
Stehen die Ostdeutschen heute besser da als früher?
Hat die "Treuhand" eine gute Arbeit geleistet?
Sollte die "Treuhand" überhaupt eine gute Arbeit leisten?
Wo ist die Billion geblieben? - Wir alle wissen ja, dass Geld nicht verschwindet sondern in andere Taschen wandert.

Wo sind die blühenden Landschaften oder ist die Frage eher: Blühende Landschaften für wen? - Für die Bevölkerung oder für die Ausbeuter, Diebe und Volksvernichter?





http://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt

EDIT: Ja ich habs bemerkt. Geilt euch ruhig an dem kleinen Fehler auf aber Antwortmöglichkeit 4 soll natürlich lauten: "wie in der BRD". Die Zeichenbeschränkung ist Schuld.

"Noch vor der Wiedervereinigung nutzte der damalige westdeutsche Bundeskanzler Helmut Kohl die bekannte Taktik der wohlformulierten Wahlkampflüge, heutigen Bürgern mehr als vertraut. Das besondere, er sprach als West-Wahlkampfhelfer für die damalige Ost-CDU, also auf dem Boden der DDR. Bei einer Rede im Dresden des Jahres 1990, leicht abgewandelt seiner Rede aus dem Jahre 1989, formulierte er folgende Sätze: "Selbstbestimmung heißt für uns, auch in der Bundesrepublik, dass wir ihre Meinung respektieren. Wir wollen und wir werden niemanden bevormunden, wir respektieren das, was sie entscheiden für die Zukunft des Landes" (1).

Da applaudierten und jubelten die Noch-Bürger der DDR, zumindest die Zuhörer und sahen die Sonne am Horizont aufgehen. Sie deuteten diese freundlichen Worte jedoch vollkommen falsch, da sie die Substanz nicht erkannten. Es sollte bekannter Weise anders kommen. Wie extrem die Einflussnahme aus dem Westen an die Ost-Parteikollegen der CDU ausfiel, wie massiv sich die Manipulation und damit auch die Einschränkung, bzw. Chancengleichheit gegenüber den anderen Parteien darstellt, sollte bedacht werden.
Wer heute von den ersten freien demokratischen Wahlen in der DDR fabuliert, sollte folgende Zahlen im Kopf haben: „Insgesamt wurden rund 40 Millionen DM für den parteipolitischen Werbefeldzug in der DDR verausgabt, davon ein beträchtlicher Teil aus Steuermitteln der Bundesbürger. (…) 100.000 Schallplatten und Kassetten mit drei Reden Helmut Kohls (…) wurden teils im Einzelversand nach drüben geschickt, teils bei Kohls Wahlkampfauftritten direkt unter seine Leipziger und Erfurter Fans verteilt. (…) In Erfurt beispielsweise haben hessische CDUler, die mit acht Omnibussen angekarrt wurden, in einer einzigen Nacht 80.000 Plakate geklebt. (…) (2). Es lohnte. Wenige Tage vor der Wahl, am 06.März 1990, überrumpelte Helmut Kohl die Westpolitik mit seiner Idee einer Wirtschafts - und Währungsunion.

Am 18. März des Jahres stimmten, auch dadurch manipuliert, 48,0 % der DDR Bürger für die Parteien der Allianz für Deutschland, bestehend aus der DA, der DSU und der CDU-Ost (3). Die CDU-Ost erhielt nicht überraschend davon 40% der Stimmen. Auch eines der berühmteren Plakate des Jahres 1990 mit der Aufschrift: „Kommt die D-Mark, bleiben wir, kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr!“, erscheint rückblickend in einem anderen Licht. Zitat: "Der dpa-Fotograf Wolfgang Weihs hat das Plakat fotografiert. Weihs: „Na ja, die Situation war also die, dass man Montag für Montag – ich nun von Hannover aus – nach Leipzig gefahren ist. Und wir Fotografen, die wir aus dem Westen angereist waren, wir konzentrierten uns auf die wichtigsten Plakate, und dieses gehörte dazu.
Wobei wir uns ja zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen konnten, dass die D-Mark so schnell eingeführt werden würde. Es kam sicherlich auch der Einfluss der entsprechenden Parteien hinzu, die natürlich daran interessiert waren, dass baldmöglichst dann das Kreuz auf dem Wahlzettel zu ihren Gunsten gemacht wurde. Das war schon im Februar 1990 zu erkennen. Gar keine Frage.“



https://www.youtube.com/watch?v=jPq0PM2rICA

navy
25.07.2019, 22:13
Das war Alles damals schon Betrug mit Hirnlosen Absoluventen und US Consults des Betruges.Man hätte das Know How, die Kontakte auch nach Osten in viele Staaten der Erde nutzen müssen und die Betriebe vorsichtig modernisieren müssen, aber ohne West Berater, denn das waren die selben idioten, welche im Balkan und Afrika als angebliche Experten auftraten, aber nur ein Parteibuch hatten und keinen Beruf. wie die Grüne Uschi Eid u.a.

Paul Craig Roberts - Privatisierung ist ein Sprungbrett für Korruption, Gleichgültigkeit ist ein Sprungbrett für Krieg (http://http://www.antikrieg.eu/aktuell/2014_04_18_privatisierung.htm)



Worum es mir aber ursprünglich ging, ich sehe den Spiegel als ein hochwertiges Nachrichtenmagazin, das natürlich, wie alle anderen auch, mit Vorsicht zu genießen ist. Alle Nachrichten müssen immer und überall hinterfragt werden. Die Strauß-Affäre habe ich nur gebracht weil ich sie in Erinnerung hatte und weil die das gesamte deutsche Pressewesen beeinflusst hat.

Das soll wohl Satire sein und ist beim Spiegel 30 Jahre her.

Larry Plotter
30.07.2019, 08:55
Diskussion mit einem ehemaligen Wirtschaftsminister der DDR:


http://www.youtube.com/watch?v=fbdzwd1PXiU

Darin werden interessante (von jedem nachprüfbare und selbst von westlichen Banken bestätigte) Zahlen genannt.

U.a. diese interessante Zahl die "Treuhand" betreffend:

Geldwert der DDR-Wirtschaft: 600 Milliarden DM
Ergebnis der "Treuhand": - (in Worten MINUS) 300 Milliarden DM

Das sind alles offizielle westliche Zahlen. Die "Treuhand" hat also knapp eine Billion DM verbrannt.

Auch was die viel beschworene niedrige Produktivität betrifft gibt es interessante Informationen:

So nennen westliche Qualitätspolitiker und "Wirtschaftsexperten" eine DDR-Produktivität im Vergleich zur BRD von nur 20%. Fakt ist aber:

Selbst negativste, aber faktenbasierte, Schätzungen kommen auf eine Pruduktivität von mindestens 50%.
Und noch interessanter: Wenn man die Startbedingungen nach WK2 vergleicht so gelang der DDR bis 1989 eine Verzehnfachung der Industrie, der BRD hingegen nur eine Verfünffachung.

Und am Ende stellen sich einige Fragen:

Was ist von der "Wiedervereinigung" zu halten?
Stehen die Ostdeutschen heute besser da als früher?
Hat die "Treuhand" eine gute Arbeit geleistet?
Sollte die "Treuhand" überhaupt eine gute Arbeit leisten?
Wo ist die Billion geblieben? - Wir alle wissen ja, dass Geld nicht verschwindet sondern in andere Taschen wandert.

Wo sind die blühenden Landschaften oder ist die Frage eher: Blühende Landschaften für wen? - Für die Bevölkerung oder für die Ausbeuter, Diebe und Volksvernichter?





http://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt

EDIT: Ja ich habs bemerkt. Geilt euch ruhig an dem kleinen Fehler auf aber Antwortmöglichkeit 4 soll natürlich lauten: "wie in der BRD". Die Zeichenbeschränkung ist Schuld.



Um mal auf Deine Fragen einzugehen
(und den restlichen Unsinn ausser Acht zu lassen)


Was ist von der "Wiedervereinigung" zu halten?

Man sollte froh sein das diese genau zu diesem Zeitpunkt kamm.
Heute, mit der sich damals beginnenden Schere bei der Technologie
wäre eine Wiedervereinigung unbezahlbar.





Stehen die Ostdeutschen heute besser da als früher?

Ja, nur die vielen direkten oder indirekten Ideologie"unterstützer" welche in nicht produktiven Einrichtungen beschäftigt waren
haben ihre Anpassungsprobleme.



Hat die "Treuhand" eine gute Arbeit geleistet?

In dem Rahmen in dem sie tätig sein konnte, zumeist Ja.
Das Problem war nie die Treuhand, sondern andere Faktoren.
Zum einen die falschen Wertvorstellungen von Ideologie"überzeugten",
denn nach der DM-Einführung am 1.07.1990 und des damit verbundenen Umsatzrückganges bei den VEB'S
waren diese zu 99,9 % am 03.10.1990 nach marktwirtschaftlichen Kriterien PLEITE.
Für Konkursmasse zahlt NIEMAND viel.

Und zum anderen war die DDR der erste "sozialistische Staat" welcher "zusammenbrach"
Später folgten die "Anderen", welche jedoch im Gegensatz zur EX_DDR Niedriglohnländer blieben,
was dann eine Arbeitsplatzverlagerung in diese Länder bedeutete.
Damit waren für die Treuhand keine Verkaufsargumente mehr da.
Mehr noch, Investoren die von der Treuhand Firmen erworben hatten,
verscherbelten diese und folgten "ihrer Konkurenz" in die "neuen Niedriglohnländer"
um wirtschaftlich nicht ins Hintertreffen zu geraten.




Sollte die "Treuhand" überhaupt eine gute Arbeit leisten?

Nach dem 3.10.1990 und dem vorangegangenen Umsatzeinbruch bei den VEB's war sie nur noch Konkursverwalter.
Welche Arbeit kann ein Konkursverwalter leisten
wenn dann gleichzeitig in CZ und Polen Firmen zum Verkauf stehen,
mit Personal mit gerade extremen Niedriglöhnen????



Wo ist die Billion geblieben? - Wir alle wissen ja, dass Geld nicht verschwindet sondern in andere Taschen wandert.

Entwertet,
durch das geänderte Kaufverhalten der Ex-DDR-Bürger.
Dafür machten die Liefernaten und Produzenten der dann nachgefragten Produkte höhere Gewinne.



Und die blühenden Landschaften?

Die hat Kohl WANN versprochen?

Ende 1989/Anfang1990.

Da waren Polen CZ usw. noch nicht aus dem Ostblock rausgebrochen
und die BRD musste wirtschaftlich sich nur auf die EX_DDR konzentrieren.
Nach dem Rausbrechen der anderen sozialistischen Länder
und der damit verbundenen Arbeitplatzverlagerung
hatte ganz Westeuropa seine wirtschaftlichen Probleme.
Damit waren fürs Erste auch die blühenden Landschaften passe.
Diese konnten nur noch ganz langsam angegangen werden.



Fazit Deiner ganzen Fragen...............
Mit etwas mehr Bereitschaft über den nationalen Tellerrand hinauszusehen,
hättest Du sie Dir alle selber beantworten können

Pelle
12.11.2019, 19:13
"Der Jammer-Ossi ging mir maßlos auf die Nerven"


Treuhand-Funktionär Scheunert "Der Jammer-Ossi ging mir maßlos auf die Nerven" Er war der einzige Ostdeutsche zwischen lauter West-Managern: Detlef Scheunert trieb als Treuhand-Direktor Verkauf und Schließung alter DDR-Betriebe voran - und galt seinen Bekannten deshalb bald als Kollaborateur.
Ein Interview von Melanie Ahlemeier (https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/treuhand-funktionaer-detlef-scheunert-der-ossi-im-schlachthaus-a-1295498.html#) und Benjamin Bidder (https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/treuhand-funktionaer-detlef-scheunert-der-ossi-im-schlachthaus-a-1295498.html#)


https://cdn1.spiegel.de/images/image-1487222-860_poster_16x9-jbqr-1487222.jpg (https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bild-1295498-1487222.html) Patrick PIEL / Gamma-Rapho via Getty Images
Das Werkzeugmaschinenwerk Ermaga in Chemnitz im August 1990 in der DDR.








Samstag, 09.11.2019 09:33 Uhr

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Alle Artikel (https://www.spiegel.de/thema/wir_seit_89/)

Als nach der Wende aus Planwirtschaft Marktwirtschaft werden sollte, war Detlef Scheunert das Bindeglied zwischen zwei einander fremden Systemen. Als einziger Ostdeutscher rückte er auf in den Vorstand der Treuhand, ein junger Mann aus Sachsen zwischen jovialen Managern aus den Chefetagen westdeutscher Konzerne. Sie suchten Käufer für mehr als 8000 DDR-Betriebe.

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Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder wollte damit eigentlich noch 600 Milliarden D-Mark erlösen. Scheunert wusste es besser, weil er die maroden Betriebe kannte. Als junger Funktionär eines DDR-Ministeriums hatte er Ende der Achtzigerjahre Industriebetriebe abgeklappert. Je weiter entfernt sie von Berlin lagen, desto desolater waren sie.
Scheunert sagt, der Osten habe den Westen an der Nase herumgeführt mit der Legende, die DDR sei weltweit Wirtschaftsmacht Nummer zehn. Am Ende machte die Treuhand mehr als 200 Milliarden D-Mark Verlust.
https://cdn1.spiegel.de/images/image-1487195-640_panofree-wgvr-1487195.jpg (https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bild-1295498-1487195.html) Melanie Ahlemeier / DER SPIEGEL
Detlef Scheunert beim Gespräch in seinem Haus in Gütersloh


Der junge Privatisierer von damals ist heute 59. Er wohnt in einem Einfamilienhaus in Gütersloh, etwa 450 Kilometer westlich seiner sächsischen Heimat. Ab Mitte der Neunzigerjahre hat er Karriere gemacht im Umfeld des Bertelsmann-Konzerns. Ein Angebot aus Estland, die Privatisierung in der ehemaligen Sowjetrepublik zu begleiten, hat er ausgeschlagen. Es höre sich aus seinem Mund vielleicht etwas merkwürdig an, aber er habe "auch nicht weiter nach Osten, sondern immer nach Westen" gewollt.
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SPIEGEL: Herr Scheunert, die Treuhand wurde als "größtes Schlachthaus Europas" bezeichnet, Sie waren der einzige ostdeutsche Direktor unter westdeutschen Chefs. Was sind Ihre Erinnerungen an das innerdeutsche Tohuwabohu am Berliner Alexanderplatz?
Scheunert: Ich hatte die Gnade der späten Geburt, war wenig kontaminiert mit dem alten System und habe die vielen Veränderungen als Chance gesehen. In der Treuhand spielten im Herbst 1990 in der fünften Etage die alten Apparatschiks aus der DDR-Zeit noch Modrow-Treuhand. Und in der siebten und achten Etage etablierte sich langsam von oben nach unten die West-Treuhand. Ich bin immer hin- und hergegangen, habe zwischen den Genossen in der fünften Etage und den Wessis in der siebten und achten umgeschaltet.
SPIEGEL: Wie müssen wir uns dieses "Umschalten" vorstellen?
Scheunert: Ich habe versucht zu vermitteln. Und ich wollte wissen, was da unten gespielt wird. Ich habe schon in der Schule das Petzen gehasst. Aber irgendwann habe ich meinem Vorstand gesagt: Das, was da unten läuft, geht in die andere Richtung.
SPIEGEL: Was lief da?
Scheunert: Die hatten den Auftrag zu verwalten, den Betrieben zu helfen - das waren ihre Schutzbefohlenen. Privatisierung stand nicht im Fokus. Der Staat sollte weiter die Obhut haben und der Westen sollte bezahlen.
SPIEGEL: Und was machten die westdeutschen Treuhand-Mitarbeiter?