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carpe diem
04.08.2011, 00:38
Ungerechte Strafe

Die Schweiz muss für ihre finanzielle Solidität büßen.


Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt, hat Friedrich Schiller dem Schweizer Nationalhelden Wilhelm Tell im gleichnamigen Drama in den Mund gelegt.
Man fühlt sich angesichts des Höhenflugs des Schweizer Franken an diesen Vers erinnert. Die Schweizer haben immer großen Wert auf Solidität gelegt, sei es bei ihren Staatsfinanzen, sei es bei ihrer Wirtschaftspolitik. Jetzt werden sie dafür bestraft.
Es ist nicht nur ein Nachbar, der sich daneben benommen hat. Es sind einige. Und wenn man es genau nimmt mit den Kriterien des Euro-Stabilitätspakts, dann haben sich sämtliche Nachbarn der Schweiz daneben benommen.
Investoren aus diesen Nachbarländern transferieren jetzt ihr Geld aus diesen Nachbarländern – und darüber hinaus – in die solide Schweiz. Das treibt die Währung des Landes in lichte Höhen und vielen Unternehmern und ihren Mitarbeitern den Angstschweiß auf die Stirn.
Die Schweiz ist dagegen machtlos. Zinsen zahlen sie ohnehin keine mehr, und Interventionen auf den Devisenmärkten durch die Schweizerische Nationalbank sind angesichts der Flut ausländischen Geldes, die ins Land schwappt, sinnlos. Den Schweizern bleibt nur die Hoffnung, dass sich die Lage wieder beruhigt.

http://www.nachrichten.at/nachrichten/meinung/kommentar/Kommentar;art13612,681594



Das ist ein Kommentar aus meiner Tageszeitung, ich finde, er ist treffend formuliert.
Mein herzliches Beileid, liebe Schweizer.