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Vollständige Version anzeigen : USA planen dauerhaft im Irak



Banned
20.04.2003, 13:29
War vielleicht schon bekannt, aber:

Die USA planen eine langfristige militärische Zusammenarbeit mit der zukünftigen irakischen Regierung. Das US-Militär wolle vier Militärstützpunkte im Nachkriegsirak weiter nutzen, berichtet die "New York Times" unter Berufung auf Militärkreise. "Es wird eine Art Langzeit-Verteidigungsbeziehung mit einem neuen Irak geben, ähnlich wie mit Afghanistan", zitierte die Zeitung einen hochrangigen Beamten aus dem Verteidigungsministerium. "Das Ausmaß muss noch festgelegt werden."

Zu entscheiden sei noch, ob die USA umfassend ausgerüstete Stützpunkte oder nur kleine Basen betreiben oder lediglich Zugang zu solchen bekommen sollten, hieß es in den Kreisen. Das Verteidigungsministerium bestätigte den Bericht nicht. Bei den anvisierten Stützpunkten gehe es um eine Basis beim internationalen Flughafen Bagdads, eine nahe Nassirijah im Süden des Landes, eine im bislang kurdisch verwalteten Norden sowie eine im Westen nahe einer Ölpipeline, berichtet die Zeitung.

Wahl-O-Mat
20.04.2003, 13:55
Nunja, das konnte man sich denken. Allerdings wird ein großer Teil der irakischen Bevölkerung kaum damit einverstanden sein, schließlich Bedeutet die Aussage, mit der zukünftigen - noch nicht existierenden ! - irakischen Regierung militärisch zusammenzuarbeiten, dass Amerika zumindest zum Teil bestimmt, wer das Land regiert. Wäre das nicht so, könnte man nicht schon vor der Wahl einer Regierung einseitig eine Zusammenarbeit festlegen.

shadowless
26.04.2003, 15:03
Das ist doch die Gelgenheit, worauf die USA doch so lange gewartet haben: einen Brückenkopf im nahen Osten. Sollten sie dort wirklich ihre Stützpunkte errichten, dann wäre es für sie um so leichter dort eventuelle neue Kriege zu führen.:angry2:
Dass die irakische Bevölkerung das akzeptiert, daran zweifele ich auch.

Alphadeutscher
02.05.2003, 16:03
Original von shadowless
Das ist doch die Gelgenheit, worauf die USA doch so lange gewartet haben: einen Brückenkopf im nahen Osten. Sollten sie dort wirklich ihre Stützpunkte errichten, dann wäre es für sie um so leichter dort eventuelle neue Kriege zu führen.:angry2:
Dass die irakische Bevölkerung das akzeptiert, daran zweifele ich auch.
Ich verstehe die irakische Bevölkerung sowieso nicht. Einerseits hatte sie wohl kaum Lust auf weitere Jahre unter Saddams Herrschaft, andererseits lehnen sie sich schon nach ein paar Wochen gegen die Amerikaner auf. Das soll mal einer verstehen...

afro
03.05.2003, 10:07
Wieso ist das so schwer zu verstehn?
Die Amerikaner haben schon längst ihre eigenen pläne mit dem Irak gemacht. Die Iraker (und besonders die Shiiten) wollen aber selbst über ihre Zukunft bestehen. Und im Allgemeinen sind die Araber eh radikaler als wir, und deshalb kommt es schon jetzt zu Unruhen.

Alphadeutscher
03.05.2003, 14:41
Original von afro
Wieso ist das so schwer zu verstehn?
Die Amerikaner haben schon längst ihre eigenen pläne mit dem Irak gemacht. Die Iraker (und besonders die Shiiten) wollen aber selbst über ihre Zukunft bestehen. Und im Allgemeinen sind die Araber eh radikaler als wir, und deshalb kommt es schon jetzt zu Unruhen.
Die Frage bleibt, ob das so wirklich klug ist! Es kann ja auch nicht im Interesse der gesamten irakischen Bevölkerung sein, wenn beispielsweise die religös gesehen extrem fanatischen Schiiten das Land kontrollieren! Ich gehe auch mal davon aus, daß die USA dies nicht zulassen werden! Aber naja, mal abwarten!

Meiner Meinung muß man, um den Irak nachhaltig zu demokratisieren von Anfang an klar machen, daß man religiösen Fundamentalismus nicht akzeptieren wird!

Ex-Admin
03.05.2003, 14:51
Das ist aber der Knackpunkt.
Der Irak wird von 3 ... ich nenns mal ... Glaubensrichtungen bewohnt. Den Schiiten, den Summinten (zu denen auch Hussein gehörte) und den Kurden.
Die Kurden sollen nicht an die Macht und sollen sich keinen eigenen Staat aufbauen (hatten sie mit Kurdistan schon vor) weils dann extrem Ärger mit der Türkei gibt, dass haben die Türken bewiesen. Ausserdem sind die Kurden den Amerikanern auch ein Dorn im Auge.
Die Summiten dürfen nicht an die Macht, denn dann haben wir das gleiche Schlamassel wie mit Hussein. Wenn es eine Summitische Führung gibt, dann wird es über Jahre hinweg wieder zu einer Diktatur kommen. Das wissen die Amerikaner.
Die Schiiten dürfen auch nicht an die Macht (btw: sie machen den größten Teil der Irakischen Bevölkerung aus), weil sie stark mit dem Iran verbündet ist. Und da man ja einen Demokratiestaat und keinen Glaubensstaat haben möchte, kommt das gar nicht erst in Frage. Denn stellt euch vor, was passiert, wenn die Iraner macht über das Land mit den zweit größten Ölvorkommen der Welt haben. :rolleyes:

Also schließen wir 3 von 3 Möglichkeiten aus ... was nun? Die Amerikaner denken sich in dem Fall, dass es gerechtfertigt ist, in dem Irak Stellung zu beziehen.
Ich weiß jetzt nicht, welcher Gruppe dieser Ex-Exil-Iraker angehört, den die Amerikaner jetzt an die Macht bringen, aber ich finde das nicht richtig.
Meiner Meinung sollte die UN entscheiden, wie es jetzt weiter geht.

Alphadeutscher
03.05.2003, 15:11
Prinzipiell habe ich nichts dagegen einzuwenden, wenn die UN entscheidet wie die Regierung des Irak gebildet wird, ich gebe allerdings folgendes zu bedenken:

Immer wenn die UNO eingeschaltet wird (eigentlich bei allen Dingen, nicht nur bei Kriegshandlungen) kommen sofort die Bürokraten an die Macht. Es wird verhandelt und Genehmigungsverfahren werden eingeleitet. Ich befürchte eben einfach, daß es zu lange dauern wird eine (für den Westen) akzeptable Regierung zu bilden, wenn dies durch die UNO erfolgt.

Meiner Meinung ist die UNO sowieso nur sehr eingeschränkt handlungsfähig!

Quo vadis
08.02.2013, 12:32
Geplant nicht, aber bekommen.....