PDA

Vollständige Version anzeigen : Wieviel "Veraltertümelung" vertragen unsere Städte?



jack000
22.11.2011, 19:03
Während in Polen ganze Altstädte aus deutscher Zeit rekonstruiert werden, streiten deutsche Bauforscher über das rechte Maß des Wiederaufbaus alter Ensembles.

Rekonstruktion ist zum Schreckwort der Architekten und Denkmalpfleger geworden. Seit dem Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden feiert die Rückholung verschwundener historischer Gebäude deutschlandweit Triumphe. In Potsdam wird nach der Rekonstruktion des Stadtschlosses bereits der Wiederaufbau mehrerer historischer "Leitbauten" in dessen unmittelbarem Umfeld geplant. In Berlin laufen die Vorbereitungen für die Wiedererrichtung des Schlosses.

In Hannover finanziert die Volkswagenstiftung den Nachbau von Schloss Herrenhausen, in Nürnberg ist eine Bildhauerwerkstatt dabei, den prachtvollen Renaissancehof des Pellerhauses wiederauferstehen zu lassen, in Frankfurt am Main haben Bürgerinitiativen die Rekonstruktion eines ganzen Altstadtviertels ertrotzt. Es könnte scheinen, als rolle eine Veraltertümelungswelle durchs Land. Oder geht es um etwas ganz anderes?
http://www.welt.de/kultur/article13729313/Wieviel-Veraltertuemelung-vertragen-unsere-Staedte.html

Ich bin der Meinung, man sollte noch weiter gehen und noch mehr rekonstruieren. Architekt ist schon fast zum Schimpfwort geworden, bei dem was die heutzutage hinstellen.
Es gibt viele Beispiele, wo neue Gebäude nicht angenommen und zum Flop werden.
Es gibt aber kein einziges Beispiel, wo eine Rekonstruktion sich im Nachhinein als Flop herausgestellt hat.

Sollte noch mehr rekonstruiert werden?

Nationalix
22.11.2011, 19:05
http://www.welt.de/kultur/article13729313/Wieviel-Veraltertuemelung-vertragen-unsere-Staedte.html

Ich bin der Meinung, man sollte noch weiter gehen und noch mehr rekonstruieren. Architekt ist schon fast zum Schimpfwort geworden, bei dem was die heutzutage hinstellen.
Es gibt viele Beispiele, wo neue Gebäude nicht angenommen und zum Flop werden.
Es gibt aber kein einziges Beispiel, wo eine Rekonstruktion sich im Nachhinein als Flop herausgestellt hat.

Sollte noch mehr rekonstruiert werden?

Ja. Und am besten mit der Reichskanzlei anfangen.

kotzfisch
22.11.2011, 19:11
Nein, mit dem Stadtschloß, dass die traditionslosen Kommunisten töteten.

strategos
22.11.2011, 19:41
Ich habe für Ja gestimmt , weil jedes Rekonstruierte Architektonische Element den Ursprung unserer Geschichte widerspiegelt . Den Begriff STIL haben wir nämlich schon lange nicht mehr .....

Tantalit
22.11.2011, 19:45
Die Kohle bleibt dann wenigstens in Deutschland.

-jmw-
22.11.2011, 20:33
Sagen wir's so: Unsere Innenstädte sind nach ihrer Zerstörung nicht schöner aufgebaut worden.

Sprecher
22.11.2011, 20:39
Sagen wir's so: Unsere Innenstädte sind nach ihrer Zerstörung nicht schöner aufgebaut worden.

Schön gilt modernen Architekten als faschistisch. Deutschlands Städte mit häßlichen Glas- und Betonklötzen zu verscheußlichen ist auch eine Art der Vergangenheitsbewältigung.

-jmw-
22.11.2011, 20:42
Schön gilt modernen Architekten als faschistisch. Deutschlands Städte mit häßlichen Glas- und Betonklötzen zu verscheußlichen ist auch eine Art der Vergangenheitsbewältigung.
Bereits vor dem Ende des Krieges gab es Architekten, die sich freuten, dass der olle Krams jetzt endlich und gründlich wegkam.
Die Wurzeln sind also teilweise durchaus noch vor '45 anzusetzen.
Allerdings war, das stimmt, was danach kam, häufig auch einfach politische Architektur.

jack000
22.11.2011, 20:55
Bereits vor dem Ende des Krieges gab es Architekten, die sich freuten, dass der olle Krams jetzt endlich und gründlich wegkam.
Die Wurzeln sind also teilweise durchaus noch vor '45 anzusetzen.
Das ist richtig, in Stuttgart hat z.B. dieses Gebäude aus den 20er Jahren den Krieg überstanden:
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/21593507.jpg
Irgendwas damit gewonnen ist auch nicht :(

-SG-
22.11.2011, 21:46
Das Diktum, dass nur "Wohnmaschinen", Containerwälder und legebatterienähnliche Kasernen modern seien, gab es in der Tat schon vor 1945. Es war nicht alles gut vor 1945:)

Rekonstruktion ist nützlich. Dann haben asiatische Touristen in 50 Jahren wenigstens noch was spezifisch "deutsches" zu besichtigen zwischen den immergleichen Konsumtempel und -menschen.

strategos
22.11.2011, 21:51
Das ist richtig, in Stuttgart hat z.B. dieses Gebäude aus den 20er Jahren den Krieg überstanden:
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/21593507.jpg
Irgendwas damit gewonnen ist auch nicht :(

Das ist ein weiteres Stück "Rache" im "Stil" eines Gropius .....

LOL
22.11.2011, 21:56
Bereits vor dem Ende des Krieges gab es Architekten, die sich freuten, dass der olle Krams jetzt endlich und gründlich wegkam.
Die Wurzeln sind also teilweise durchaus noch vor '45 anzusetzen.
Allerdings war, das stimmt, was danach kam, häufig auch einfach politische Architektur.Jain, es war vor allem wesentlich billiger.
Allein schon die Raumhöhen eines Altbaues gehen deutlich in die Kosten, denn diese werden u.a. auch in gebauten Kubikmeter berechnet.
Von den wesentlich materialintensiveren Bauweisen, den Stuck und anderen Zierden mal ganz abgesehen....

Es ging und geht darin also vor allem auch um Kosten!
Vor dem Krieg versuchte man auch schon "industrieproduktionskonform" zu designen und zu bauen. Nach dem Krieg musste man die Kosten so gering wie möglich halten, deswegen die schlichtere Bauweise mit Flachdach etc und dann blieb es weitgehend dabei.

Efna
23.11.2011, 12:34
Ich finde es schon wenn Altstädte wieder Rekonstruirt liegen, ich meine gibt es schönere städte in Deutschland als Bamberg, Rothenburg oder Wernigerode? Ansonsten ist halt die grösste der letzten Jahrzehnte drittklassike Architekten die versucht haben den Bauhaus Stil zu kopieren und Architektonische Schuhkartons erschaffen haben...

Arthas
23.11.2011, 13:35
Die Berliner Akademie der Künste ist alarmiert.

Das daß dieses Modernistenpack dagegen wettern würde, war klar. Von der berliner "Kunstakademie" kommen im übrigen auch mit die meisten linken Spinner und Multikultihomofeministen.

Das Thema sollte ins Unterforum für Architektur verschoben werden.

Arthas
23.11.2011, 13:54
Jain, es war vor allem wesentlich billiger.
Allein schon die Raumhöhen eines Altbaues gehen deutlich in die Kosten, denn diese werden u.a. auch in gebauten Kubikmeter berechnet.
Von den wesentlich materialintensiveren Bauweisen, den Stuck und anderen Zierden mal ganz abgesehen....

Es ging und geht darin also vor allem auch um Kosten!
Vor dem Krieg versuchte man auch schon "industrieproduktionskonform" zu designen und zu bauen. Nach dem Krieg musste man die Kosten so gering wie möglich halten, deswegen die schlichtere Bauweise mit Flachdach etc und dann blieb es weitgehend dabei.

Doch. Zwischen kostenkünstigen Funktionalismus und Modernismus liegt ein großer Unterschied. Die modernistische Architektur ist gewollt häßlich und mitnichten so funktional wie propagandiert. Sie ist von den reinen Baukosten durchaus günstiger (aber nicht zwangläufig), jedoch langfristig gesehen von den Instandhaltungskosten her teurer. Der Energieverbrauch ist höher und die Wohnqualität schlechter (Flachdächer sind auch nicht rational sondern ideologisch). Was da in der Nachkriegszeit gebaut wurde, waren Wegwerfhütten. Nichtmodernistische Gebäude dagegen sind für die Ewigkeit gemacht, und als Alternative zu verstuckten Prachtbauten gibt es wesendlich Besseres als modernistische Quader. Außerdem ist Wohnarchitektur keine reine Zweckarchitektur und Repräsentativbauten sind es erst recht nicht.

Rockatansky
23.11.2011, 13:59
Jüdische Gebäude. wie jüdische Schulen rekonstruieren

Juden aus Israel hier ansiedeln

Das passt "den neuen Herren" nicht ... :lach:

Eridani
24.11.2011, 16:57
Die Lange Brücke in Alt-Köpenick (Berlin), verbindet die Altstadt mit der vor ihr im Westen liegenden „Köllnischen Vorstadt“ (Spindlersfeld). Sie wurde 1890 gebaut und ersetzte eine alte lange Holzbrücke aus dem 18. Jahrhundert, mit einer Ziehbrücke in der Mitte, für Segelboote mit hohen Masten

Auf Grund der prekären Situation des Durchgangsverkehrs in diesem Stadtteil, der Ende des 20.Jahrhunderts beinah zu einem Verkehrsinfarkt geführt hätte, wurde geplant, den Verkehr im Westen über eine weitere Brücke über die Spree umzuleiten (Diesem Bauvorhaben einer neuen Strasse, fiel auch unser Grundstück 2005 zum Opfer) .

Gleichzeitig wurde der Durchgangsverkehr in der Altstadt gesperrt, und „verkehrsberuhigt“.
Was zunächst heftigen Unmut, speziell von Lieferanten und Touristen heraufbeschwor.

Außerdem sollte die 1997 bereits 107 Jahre alte Brücke generalsaniert werden.
Während die „Dammbrücke“ in der Nähe, zu DDR-Zeiten von Honnecker total abgerissen wurde und durch eine leistungsfähige Betonbrücke ersetzt wurde, die dem immer mehr anwachsenden Verkehr standhalten konnte, wurde von den BRD-Behörden in ihren Denkmalswahn geplant, die Brücke im Originalzustand der späten 30ziger Jahre zu erhalten (Backsteinbau).

Diese Arbeiten begannen 1997 und sollten 2000 abgeschlossen werden. 1999 erkannte man, dass das Verkehrsaufkommen zu hoch werden würde, um diese Brücke noch sinnvoll nutzen zu können. Maßgeblich wurde der Bau auch von den 3 Straßenbahnlinien beeinflusst ( 60, 61, 68), die die Brücke ebenfalls überqueren.
Trotzdem wurde am Bauvorhaben festgehalten und 1998 der Bau einer hässlichen Hilfsbrücke begonnen, die nach den Rekonstruktionsarbeiten ursprünglich wieder abgerissen werden sollte. 2000 wurde endgültig entschieden, die für 3 Jahre Übergangszeit geplante Hilfsbrücke stehen zu lassen.

Ergebnis: Eine hässliche Verschandelung des Altstadtbildes, was zum großen Teil auch von Tourismus lebt ( Schloss Köpenick, Rathaus, Stadtführungen des Hauptmann v. Köpenick usw.).
Zwei andere Varianten wären meiner Meinung auch gegangen:

Der Komplettabriss der Brücke und ein Neubau im alten Stil (Neugotik), allerdings größer.
Eine brachiale Erweiterung der alten Brücke im selben Look, die aber den Verkehrsbedingungen angepasst wäre.

Der Denkmalswahn der BRD verhinderte das. Das Ergebnis kann heute jeder Besucher begutachten…..

http://www.koepenick.net/lange_bruecke.htm

23541
Lange Brücke Anfang des 20.Jahrhunderts

23540
heutiger Anblick nach Rekonstruktion (Luftbild)
links oben die Dammbrücke (DDR Neubau)

23542
Seitlicher Blick vom Ufer der Dahme

έ

Arthas
24.11.2011, 17:19
Die Lange Brücke in Alt-Köpenick (Berlin), verbindet die Altstadt mit der vor ihr im Westen liegenden „Köllnischen Vorstadt“ (Spindlersfeld). Sie wurde 1890 gebaut und ersetzte eine alte lange Holzbrücke aus dem 18. Jahrhundert, mit einer Ziehbrücke in der Mitte, für Segelboote mit hohen Masten

Auf Grund der prekären Situation des Durchgangsverkehrs in diesem Stadtteil, der Ende des 20.Jahrhunderts beinah zu einem Verkehrsinfarkt geführt hätte, wurde geplant, den Verkehr im Westen über eine weitere Brücke über die Spree umzuleiten (Diesem Bauvorhaben einer neuen Strasse, fiel auch unser Grundstück 2005 zum Opfer) .

Gleichzeitig wurde der Durchgangsverkehr in der Altstadt gesperrt, und „verkehrsberuhigt“.
Was zunächst heftigen Unmut, speziell von Lieferanten und Touristen heraufbeschwor.

Außerdem sollte die 1997 bereits 117 Jahre alte Brücke generalsaniert werden.
Während die „Dammbrücke“ in der Nähe, zu DDR-Zeiten von Honnecker total abgerissen wurde und durch eine leistungsfähige Betonbrücke ersetzt wurde, die dem immer mehr anwachsenden Verkehr standhalten konnte, wurde von den BRD-Behörden in ihren Denkmalswahn geplant, die Brücke im Originalzustand der späten 30ziger Jahre zu erhalten (Backsteinbau).

Diese Arbeiten begannen 1997 und sollten 2000 abgeschlossen werden. 1999 erkannte man, dass das Verkehrsaufkommen zu hoch werden würde, um diese Brücke noch sinnvoll nutzen zu können. Maßgeblich wurde der Bau auch von den 3 Straßenbahnlinien beeinflusst ( 60, 61, 68), die die Brücke ebenfalls überqueren.
Trotzdem wurde am Bauvorhaben festgehalten und 1998 der Bau einen hässlichen Hilfsbrücke begonnen, die nach den Rekonstruktionsarbeiten ursprünglich wieder abgerissen werden sollte. 2000 wurde endgültig entschieden, die für 3 Jahre Übergangszeit geplante Hilfsbrücke stehen zu lassen.

Ergebnis: Eine hässliche Verschandelung des Altstadtbildes, was zum großen Teil auch von Tourismus lebt ( Schloss Köpenick, Rathaus, Stadtführungen des Hauptmann v. Köpenick usw.).
Zwei andere Varianten wären meiner Meinung auch gegangen:

Der Komplettabriss der Brücke und ein Neubau im alten Stil (Neugotik), allerdings größer.
Eine brachiale Erweiterung der alten Brücke im selben Look, die aber den Verkehrsbedingungen angepasst wäre.

Der Denkmalswahn der BRD verhinderte das. Das Ergebnis kann heute jeder Besucher begutachten…..
http://www.politikforen.net/showthread.php?118225-Wieviel-quot-Veraltert%FCmelung-quot-vertragen-unsere-St%E4dte/page2

http://www.koepenick.net/lange_bruecke.htm

23541
Lange Brücke Anfang des 20.Jahrhunderts
23540
heutiger Anblick nach Rekonstruktion (Luftbild)
23542
Seitlicher Blick vom Ufer der Dahme

έ

Ja, das wäre daß Beste gewesen. Das ist aber auch kein wirklicher Denkmalschutz, sondern der typische BRD-Irrsinn. Die von der Mehrheit des Deutschen Volkes gewollte Rekonstruktion historischer Bauten und Viertel soll vor allen Dingen den Städten wieder ein ansehnliches Äußeres geben. Ein besonderer Denkmalschutz ist da gar nicht von Nöten. Und schlußendlich müssen ohnehin alle Städte von ihrer baulichen Entartung befreit werden.

Hans Huckebein
26.11.2011, 18:56
Sagen wir's so: Unsere Innenstädte sind nach ihrer Zerstörung nicht schöner aufgebaut worden.

Da hast du recht, es war ja auch kein wohnraum da und es musste schnell etwas her, was auch der damaligen zeit entsprach.

Heute sind diese häuser ( in berlin haben sie oft plaketten mit dem namen aufbauprogramm) grottenhäßlich, wenn man die wuchtigen altbauten daneben sieht!

Gerade beim potsdamer platz in berlin hätte ich mir mehr fingerspitzengefühl gewünscht.
Die strassenschluchten wurden beibehalten aber mit 10-20 geschossern rechts und links und die einzig stehen bebliebenen häuser..ein teil vom hotel esplanade und das weinhaus huth wurden noch verschoben.

Wenn das kino dort abends schluss hat, ist der platz tod!..schade eigentlich.

Neugestaltung kann auch nach hinten losgehen!:]

Eridani
27.11.2011, 08:19
Hier noch mal zur Langen Brücke in Köpenick. Eine Aufnahme, die ich gestern vormittag machte, um noch mal anschaulich zu zeigen, wie der jetzige Zustand ist.
#
Angeblich sollte der Verkehr nach der Verkehrsberuhigung und der neuen Trasse über eine neue Brücke über die Spree in Spindlersfeld den Verkehr aus der Alt-Stadt von Köpenick herausnehmen - und den Abriss der Hilfsbrücke ermöglichen. Das war 2005. Bis heute ist nichts passiert, denn man weiß jetzt, dass selbst jetzt die generalsanierte Brücke den Verkehr nicht mehr bewältigen kann.
Aber dem Denkmalsschutz wurde Genüge getan! :)

23579

E:

Eridani
04.12.2011, 11:08
Jetzt soll auf der ehemaligen Wäscherei- und Farbenfabrik Spindler, nach der der Ortsteil Spindlersfeld in West-Köpenick seinen Namen hat, eine Luxus-Villenstadt an der Spree gebaut werden. Der Grundstückspreis beträgt hier ca. 3200€ / m².
#
Wieder werden nur Reiche und Superreiche hier ein zu Hause finden. Spindlersfeld, schon immer etwas abgehoben, nähert sich dann wohl an den Level von Zehlendorf, Steglitz, Grünau und Wendenschloß an.


Die Preise für die bisher angebotenen Denkmal-Wohnungen betragen zwischen 2990 und 3500 Euro pro Quadratmeter. Das ist rund doppelt so viel wie die 1700 Euro, die der Maklerverband IVD in seinem jüngsten Immobilienpreisspiegel als Schwerpunktpreis in Vorzugswohnlagen von Treptow-Köpenick identifiziert hat. Sogar bis zu 4190 Euro pro Quadratmeter kosten die Wohnungen in den sogenannten Spindler Towers, sechsgeschossigen Neubauten, die nur durch einen öffentlichen Uferweg von der Spree getrennt sind.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/berlins-groesstes-wohndenkmal-vor-der-sanierung-/5796570.html

23622
Ob die ehemaligen Fabrikgebäude zu Wohnungen ausgebaut
werden, weiß ich nicht. Verrückte, die in solche Wohnungen
einziehen würden, gibt es genug.
23621
Wohnen im "Fabrik-Look". Der Denkmalswahn treibt seltsame Blüten.
Ich hätte das ganze Areal vorher plattgemacht.........

Bellerophon
08.12.2011, 21:37
Jain, es war vor allem wesentlich billiger.
Allein schon die Raumhöhen eines Altbaues gehen deutlich in die Kosten, denn diese werden u.a. auch in gebauten Kubikmeter berechnet.
Von den wesentlich materialintensiveren Bauweisen, den Stuck und anderen Zierden mal ganz abgesehen....

Es ging und geht darin also vor allem auch um Kosten!
Vor dem Krieg versuchte man auch schon "industrieproduktionskonform" zu designen und zu bauen. Nach dem Krieg musste man die Kosten so gering wie möglich halten, deswegen die schlichtere Bauweise mit Flachdach etc und dann blieb es weitgehend dabei.

Nach dem Krieg hat man nicht mit "Flachdach" gebaut.

Die Siedlungen für die Ausgebombten* und Ostflüchtlinge* waren mit Giebeldach.

Was ja auch ganz natürlich ist, wegen der Witterung.

Erzähl doch keinen Scheiß Mann.

* ja Kinder, damals gab es viele Ausgebombte und Ostflüchtlinge - woher - weiß ich auch nicht - irgendwie wegen der "Befreiung".

Waren wohl unverbesserliche NAZIS, die vor der Befreiung flohen.

Müsst ihr mal den Herrn von Weiszäcker fragen. Oder Herrn Grass.

Die wohnten dann in den Ruinen und in Baracken (mit Flachdach) - und dann wurden Siedlungen gebaut - meist am Rande der ausgebomten Städte, diese allerdings mit Satteldach.

Weil es ja vollkommen beknackt wäre, hier Flachdächer zu bauen - ungefähr so, wie es beknackt ist, hier Solaranlagen zu errichten.

Wie? DAS subventionieren deutsche Politiker? Solaranlagen auf deutschen Dächern?!

Auf geheiß der Grünen?

Tja, da fragt mal.... nun ja.... eure Eltern.

http://www.youtube.com/watch?v=13TUFlS9hrY

LOL
08.12.2011, 22:03
Nach dem Krieg hat man nicht mit "Flachdach" gebaut.
Die Siedlungen für die Ausgebombten* und Ostflüchtlinge* waren mit Giebeldach.
Was ja auch ganz natürlich ist, wegen der Witterung.
Erzähl doch keinen Scheiß Mann.Lern lesen, denn ich schrieb nirgendwo "Nachkriegsbauten", oder sowas - ich schrieb allgemeiner VOR dem Krieg und NACH dem Krieg und seit den 60ern hast du bei Neubauten tatsächlich grösstenteils Flachdächer.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil!


Weil es ja vollkommen beknackt wäre, hier Flachdächer zu bauen - ungefähr so, wie es beknackt ist, hier Solaranlagen zu errichten.Hier gebe ich dir was Nordeuropa angeht weitgehend Recht - Wobei auch schon im Klassizismus das (zumindest optische) Flachdach so ab und an benutzt wurde,...

Bellerophon
08.12.2011, 22:30
Hier gebe ich dir was Nordeuropa angeht weitgehend Recht - Wobei auch schon im Klassizismus das (zumindest optische) Flachdach so ab und an benutzt wurde,...

Ja, wo die Dachpappe erfunden wurde.

Natürlich baut man als Staat, der auch gern mal 20000 Bauernjungs verheizen oder verkaufen kann anders als Bauern und Bürger.

Heifüsch
22.08.2012, 00:16
Das ist ein weiteres Stück "Rache" im "Stil" eines Gropius .....

Dieser Tagblatt-Turm in der Torstraße ist eins der wenigen wirklich urbanen Gebäude dieses größten Dorfes Deutschlands. In dem Laden ganz links hatte ich vor langer Zeit meine Ausbildung gemacht und ich erinnere mich noch ganz gut an die Ausstrahlung dieser bemerkenswerten "Hochhaus"-Architektur inmitten mittelmäßiger schwäbischer Biederkeit und 60er-Jahre-Tristesse :-(