PDA

Vollständige Version anzeigen : Die eherne Scharia



Praetorianer
01.08.2005, 20:24
Diese Buchrezension ist dem Berliner "Tagesspiegel" entnommen


(01.08.2005 )

Die eherne Scharia

Islamisches Recht ist mit dem westlichen Rechtsstaat unvereinbar und das nicht nur in Frauenfragen

Von Ludwig Watzal

Der Islam ist nicht erst seit den Terroranschlägen des 11. September 2001 oder den Anschlägen von London ins Gerede gekommen. Die zweitgrößte Religionsgemeinschaft weltweit wird immer häufiger mit Terrorismus, Islamismus, Selbstmordattentaten, Enthauptungen, Steinigungen und der Unterdrückung von Frauen assoziiert. Diese Wahrnehmung des Islam kommt nicht von ungefähr und entspringt nicht immer nur westlicher Voreingenommenheit. Verhaltensweisen einiger islamischer Staaten und einer radikalen Minderheit haben dazu wesentlich mitbeigetragen. Umso verdienstvoller ist das Unterfangen von Christine Schirrmacher und Ursula Spuler-Stegemann, die wirklichen Ursachen des Dilemmas herauszufinden, in dem sich der Islam befindet.

Für die beiden Autorinnen liegt das Haupthindernis für die Befreiung und Emanzipation der muslimischen Frauen in der Scharia begründet. Die Vorstellung, bei der Scharia handele es sich um eine Art kodifiziertes Gesetzbuch, das man käuflich erwerben kann, ist nicht zutreffend. Scharia (wörtlich: Weg zur Träne/Wasserstelle) meint die Gesamtheit der islamischen Gesetze, wie sie im Koran, in der islamischen Überlieferung und in den Auslegungen führender Theologen und Juristen vor allem der frühislamischen Zeit niedergelegt wurden.

...

Quelle (http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/01.08.2005/1962835.asp)

Ka0sGiRL
06.06.2006, 11:48
„Der Gesetzgeber ist nach muslimischer Auffassung Gott selbst, darauf gründet die unerschütterliche Autorität der Scharia.“ Sie ist Richtschnur für alle Lebenbereiche und regelt das Verhältnis des Einzelnen zu seiner Umwelt und zu Gott; sie gilt als Leitfaden für das Verhalten im Dies- und Jenseits. Folglich kann es keinen säkularen, von der Religion getrennten Bereich im Leben eines gläubigen Muslims geben. Eine Kritik am Koran, am dem Propheten Mohammed geoffenbarten Wort Gottes, und der Scharia ist gleichbedeutend mit Abfall vom Glauben., was mit dem Tode zu bestrafen ist. Somit gibt es in der islamischen Welt keine von offizieller Seite vorgetragene Religionskritik. Seit Ludwig Feuerbach ist bekannt, dass einer Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse zuerst die Religionskritik vorausgehen muss, damit sich etwas ändern kann.

Ein wichtiger Grund für die langsame Anpassung des Islam an die Moderne liege nach Schirrmacher darin, dass nicht nur die ethischen Anweisungen des Korans als zeitlos gültige Offenbarung betrachtet, sondern auch das Vorbild Mohammed zur Norm erhoben und jedem Gläubigen unhinterfragbar zur Nachahmung empfohlen werde. Daher sind einer Aufklärung oder Humanisierung der Scharia enge Grenzen gesetzt. Zudem steht im Arabischen der Terminus „Neuerung“ für Verfälschung und Abweichung und wird mit Ketzerei gleichgesetzt.

Im Namen der Scharia werden Frauen geschlagen, beschnitten, zwangsverheiratet, vergewaltigt, eingesperrt, gesteinigt oder zur Erhaltung der Ehre ermordet. Diese Methoden gehören nicht nur in einigen islamischen Ländern zur täglichen Praxis, sondern die Scharia ist auch schon „in unseren Gerichtssälen heimisch geworden, fast unbemerkt ist sie bereits ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft“, so eine provokante These von Spuler-Stegemann. Die Autorin, Professorin an der Uni Marburg, gehört zu den renommiertesten Islamwissenschaftlerinnen Deutschlands. Noch vor einigen Jahren konnten nur Insider mit dem Begriff Scharia etwas anfangen; diese kollidiere in entscheidenden Punkten mit den Menschenrechten, so Spuler-Stegemann.

Den Kernbestand der Scharia bilden das Familien- und Erbrecht. Es definiert den Bewegungs- und Entscheidungsspielraum für Frauen. Eine Beschränkung von Frauenrechten in der islamischen Welt wird nicht nur durch die Scharia begründet, sondern auch durch die tief verwurzelten kulturellen Normen, die mit den religiösen Werten aufs engste verflochten sind. Die eigentliche Benachteiligung der Frauen findet aber im rechtlichen Bereich statt, wohingegen im Westen als Symbol der Unterdrückung das Kopftuch gilt. Im Zentrum der Untersuchung stehen die Rechte der Frau im islamischen Straf-, Ehe- und Familienrecht. Was hier die Autorin zu Tage fördert, steht westlichem Rechtsverständnis diametral entgegen. Trotz dieser Tatsache wird die westliche Auffassung von der Unterdrückung der Frau im Islam von Musliminnen nur selten geteilt. Muslimische Frauenrechtlerinnen fordern deshalb auch nicht die Abschaffung der Scharia oder eine Säkularisierung der Gesetzgebung, sondern nur die Rückkehr zum „eigentlichen Islam“. Sie betrachten dagegen die westlichen Frauen häufig als „ehr-, scham- und würdelos“. Schirrmacher steht der Forderung einer Rückkehr zum „eigentlichen Islam“ als einem Weg der Befreiung für Frauen skeptisch gegenüber.

Was die Islamwissenschaftlerinnen in diesem Buch über die Stellung der Frau im Islam dargelegt haben, widerspricht der aufgesetzten Friede-Freude-EierkuchenMentalität des Dialogreigens zwischen den Religionen, bei dem keinem ein Haar gekrümmt werden soll. Die eigentliche Gefahr für die westlichen Gesellschaften liegt aber in einem falsch verstandenen Toleranzverständnis, das die Gefahr ins sich birgt, dass sich ein paralleles Rechtsverständnis etablieren kann, das nach westlichen Maßstäben in weiten Teilen Unrecht darstellt.



Anstatt sich mit dieser frauenfeindlichen gewaltverliebten Ideologie auseinander zusetzen, wird sie in Europa hofiert und schrittweise adaptiert.

bernhard44
06.06.2006, 20:21
Dieses Buch, sollte zur Pflichtlektüre aller Kulturrelativierer und Islam-Versteher und aller "Islam heißt Frieden" Multi-Kulti-Gutmenschen werden!

http://www.faithfreedom.org/Gallery/beatingwomen.jpghttp://www.faithfreedom.org/Gallery/beaten.jpg

http://www.faithfreedom.org/Gallery/3.htm

Biskra
07.06.2006, 14:19
Gut zu wissen, daß Frauen nur im Islam geschlagen werden. Wie war das eigentlich nochmal mit den Volltextzitaten und den Links liebe mod's?

Praetorianer
07.06.2006, 20:49
Gut zu wissen, daß Frauen nur im Islam geschlagen werden. Wie war das eigentlich nochmal mit den Volltextzitaten und den Links liebe mod's?

Ich wusste damals von dieser Regelung nichts. Sehe, dass es nach ca. einem Jahr die erste Antwort gab. Hatte ich nicht mehr mit gerechnet.

Wo hast du im Text denn die Behauptung gefunden, dass Frauen nur im Islam geschlagen würden?

Biskra
07.06.2006, 22:57
Ich wusste damals von dieser Regelung nichts. Sehe, dass es nach ca. einem Jahr die erste Antwort gab. Hatte ich nicht mehr mit gerechnet.

Hätte zumindest Kaosgirl, die den Thread nach einem Jahr hervorgekramt hat, auffallen müssen, nicht? ;)


Wo hast du im Text denn die Behauptung gefunden, dass Frauen nur im Islam geschlagen würden?

Ich hab im Text noch nicht einmal einen Beleg finden können dafür, daß Frauen generell im Islam geschlagen werden. Da steht was von "im Namen der Sharia" was dezent unterschlägt, daß es sich bei der Sharia um ein Gesetzeskodex handelt und Schlagen eben eine der Strafen für einen Gesetzesverstoß ist.

Praetorianer
07.06.2006, 23:11
Hätte zumindest Kaosgirl, die den Thread nach einem Jahr hervorgekramt hat, auffallen müssen, nicht? ;)



Ich hab im Text noch nicht einmal einen Beleg finden können dafür, daß Frauen generell im Islam geschlagen werden. Da steht was von "im Namen der Sharia" was dezent unterschlägt, daß es sich bei der Sharia um ein Gesetzeskodex handelt und Schlagen eben eine der Strafen für einen Gesetzesverstoß ist.

Und was genau wolltest du uns nun mit der Aussage weiter oben sagen? Aus dem Text hast du sie scheinbar nicht entnommen, du reagierst also prophylaktisch polemisch auf Aussagen, die noch nirgends enthalten sind in Erwartung dieser oder wie?


Edit:

Da der Text eine Buchrezension ist, dürfte klar sein, auf welche Quelle er sich bezieht.

Biskra
07.06.2006, 23:14
Und was genau wolltest du uns nun mit der Aussage weiter oben sagen? Aus dem Text hast du sie scheinbar nicht entnommen, du reagierst also prophylaktisch polemisch auf Aussagen, die noch nirgends enthalten sind in Erwartung dieser oder wie?

Der Text suggeriert, daß Frauen im Islam im Gegensatz zum 'aufgeklärten Westen' (wo wir Feuerbachs Religionskritik hatten :rolleyes: ) geschlagen werden, daher mein Kommentar.

Biskra
07.06.2006, 23:17
Edit:

Da der Text eine Buchrezension ist, dürfte klar sein, auf welche Quelle er sich bezieht.

Nun, das Problem mit den Vollzitaten ist v.A. ein juristisches, Stichwort Urheberrechtsverstoß. ;)

Praetorianer
08.06.2006, 10:03
Der Text suggeriert, daß Frauen im Islam im Gegensatz zum 'aufgeklärten Westen' (wo wir Feuerbachs Religionskritik hatten ) geschlagen werden, daher mein Kommentar.

Entschuldige, aber für das "im Ggs. zum Westen" sehe ich auch nach erneutem Lesen nicht den geringsten Anhaltspunkt.

Es geht schlichtweg um die Scharia, ich sehe nirgends eine Verharmlosung von Gewalt an Frauen oder anderer Untaten in Deutschland, Spanien oder sonst wo. Scheint wohl eher so zu sein, dass wer das Scharia-Recht kritisiert in deinen Augen jedes andere Unrecht auf der Welt gutheisst.


Nun, das Problem mit den Vollzitaten ist v.A. ein juristisches, Stichwort Urheberrechtsverstoß.

Das war auf deine Anmerkung bezogen, dass du entsprechende Belege im Text nicht findest, nicht auf das Vollzitat. Der Autor des Artikels versucht ein Buch nach bestem Wissen und Gewissen zusammenzufassen, nicht seine eigene Sichtweise mal eben unbelegt in die Welt zu posaunen.

bernhard44
08.06.2006, 11:38
Gut zu wissen, daß Frauen nur im Islam geschlagen werden. Wie war das eigentlich nochmal mit den Volltextzitaten und den Links liebe mod's?

Nein nicht nur im Islam, aber dort im Nahmen einer mittelalterlichen Religion und Rechtsauffassung und einem diskriminierenden Frauenbild!
Und dieses mittelalterliche System von Religion, Ideologie und Recht soll möglichst überall auf der Welt eingeführt werden, jedenfalls wenn es nach dem Willen der "Gotteskrieger" geht!

Biskra
08.06.2006, 12:26
Entschuldige, aber für das "im Ggs. zum Westen" sehe ich auch nach erneutem Lesen nicht den geringsten Anhaltspunkt.

Dann lies das:


Somit gibt es in der islamischen Welt keine von offizieller Seite vorgetragene Religionskritik. Seit Ludwig Feuerbach ist bekannt, dass einer Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse zuerst die Religionskritik vorausgehen muss, damit sich etwas ändern kann.

Gedankenkette nur für dich: Feuerbach-Aufklärung-Religionskritik im Westen-Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse im Westen-überkommenes auf Bibel&Tradition bezogenes Frauenbild geändert-im Gegensatz zum Islam wo Religionskritik nicht möglich sei und daher auch Frauen aus Tradition geschlagen werden




Es geht schlichtweg um die Scharia

...die ein Rechtskodex mit Strafen darstellt und nicht automatisch zum Islam dazugehört.

Praetorianer
08.06.2006, 14:15
Dann lies das:



Gedankenkette nur für dich: Feuerbach-Aufklärung-Religionskritik im Westen-Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse im Westen-überkommenes auf Bibel&Tradition bezogenes Frauenbild geändert-im Gegensatz zum Islam wo Religionskritik nicht möglich sei und daher auch Frauen aus Tradition geschlagen werden





...die ein Rechtskodex mit Strafen darstellt und nicht automatisch zum Islam dazugehört.

Deine Gedankenkette ist ja ganz nett, wo du deine Gedanken hernimmst, will ich aber nicht wissen, aus dem Text jedenfalls nicht.

Von Änderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse im Westen ist dort nichts gesagt, es wird nur eine These zur Grundvorraussetzung aufgestellt, um Verhältnisse zu ändern.

Selbst wenn ich deiner fragwürdigen Gedankenkette mal Folge, du willst nicht ernsthaft aus deinem letzten Gedanken
im Gegensatz zum Islam wo Religionskritik nicht möglich sei und daher auch Frauen aus Tradition geschlagen werden

eine zwingende Schlussfolgerung ableiten, dass aus diesem Grunde im Westen Frauen nie geschlagen werden (könnten) oder?

Was gehört denn zum Islam und was nicht?

bernhard44
08.06.2006, 15:24
Scharia bedeutet auf arabisch nichts anderes als 'Gesetz'. Zurückgeführt wird sie auf Allah als obersten Gesetzgeber aller Muslime. Da der Islam keinen Unterschied zwischen der Gemeinschaft aller Muslime, der 'Umma' und dem Staat macht, ist die Scharia religiöses und staatliches Recht zugleich.
Ohne Islam keine Scharia! Ohne Scharia kein funktionierender Islam!

Biskra
08.06.2006, 17:02
http://en.wikipedia.org/wiki/Sharia

Ich empfehle doch erstmal ganz allgemein, sich zu informieren.

bernhard44
08.06.2006, 22:44
http://en.wikipedia.org/wiki/Sharia

Ich empfehle doch erstmal ganz allgemein, sich zu informieren.

Dadurch kannst du die Scharia auch nicht vom Islam loslösen!:(