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Vollständige Version anzeigen : Bundeswehr-Salut für Nazis! - oder auch nicht!



O.v.Bismarck
26.09.2003, 16:49
Eine reale Geschichte aus dem Leben:

Als ich neulich an einer Ampel halten musste, bemerkte ich, dass Anscheinend alle Ampeln auf rot standen. Mit einem enormen Tempo raste eine Jeep der Bundeswehr über die Kreuzung und mit etwas Verzögerung und wesentlich geringeren Tempo ein Panzer. Ob es ein Leopard war oder nicht, wage ich nicht zu behaupten.

Auf der anderen Seite ging ein ca. vier- oder fünfjähriger Junge mit seiner Mutter spazieren. Der Kleine salutierte brav und die Soldaten, die aus der Luke des Turms heraussahen, gaben sich freundlich und erwiderten.

Wie der Teufel so will kamen in dem Moment drei Rechtsradikale daher. Als sie den Panzer erblickten konnten sie es nicht unterlassen den Soldaten den Hitlergruß zu zeigen. Empört nahmen die Soldaten ihre Hände von der Schläfe.

Angenommen es wäre in diesem Moment einer zur Stelle gewesen und hätte ein Foto gemacht, wäre das sicherlich in den Medien breit getreten worden! Ich konnte mir die Bundesweite Empörung über unsere Soldaten richtig vorstellen!

So kann es gehen, aus einem Zufall kann für die Soldaten bitterer Ernst werden!

O.v.B.

fryfan
27.09.2003, 22:34
die medien hätten sich bestimmt gleich irgendeine geschichte ausgedacht(erst recht die "BILD") zum glück kam es nicht so weit, den ich bin für die bundeswehr im gegensatz zu den medien!

aber ich glaube die rechtsradikalen haben einfach den "Bundeswehr" Panzer mit einem "Wehrmachts" Panzer verwechselt... :D

opdr-sailor
28.09.2003, 09:04
Herrliche. lebensnahe Geschichte! Danke, O.v.B.!

Aber Sie haben Recht - die Presse ist die dritte Gewalt in diesem Staate. Und allzu leicht erliegen Pressevertreter der Versuchung, manipulative Berichte und Photos zu publizieren. Wenn diese dann noch im Sinne der Regierung oder der Bevölkerungsmehrheit sind, ist eine solche Wahrheitsklitterung risikolos und straffrei .......!
Das ist der Nachteil einer absoluten Pressefreiheit, mit dem man leben muß.

O.v.Bismarck
30.09.2003, 22:17
Original von opdr-sailor
Das ist der Nachteil einer absoluten Pressefreiheit, mit dem man leben muß.

Wohl wahr!

O.v.B.

O.v.Bismarck
02.10.2003, 18:48
Hat sonst noch jemand einen Kommentar dazu?

O.v.B.

Cedric für Freiheit
02.10.2003, 18:55
Anstatt mit Hitlers Namen zu grüßen, sollten sie selber an die Front!
Dann sind sie nicht mehr Presäntierfreudig.

O.v.Bismarck
02.10.2003, 18:59
Original von Cedric für Freiheit
Anstatt mit Hitlers Namen zu grüßen, sollten sie selber an die Front!
Dann sind sie nicht mehr Presäntierfreudig.

Ich würde mir lieber mal meine eigenen Gedanken machen, als irgend einen Unsinn wie "schickt sie an die Front, dann werden sie schon sehen" nachzuplappern.

O.v.B.

Fatih the Conqueror
03.10.2003, 11:08
Es ist auch kein Geheimnis das die meisten Rechtsradikalen lieber zum Bund gehen als Zivildienst abzuleiten.

Großadmiral
03.10.2003, 11:12
wieso ist das so? wegen der Gewaltverherrlichung?

Delbrück
03.10.2003, 13:09
Das ist meiner Meinung nach Milieuabhängig: Der Anteil an Wehrdienstlern ist in der, politisch leider weniger gebildeten Unterschicht höher, als im privilegierten Bürgertum. Unnötig zu erwähnen, dass in Ersterer häufiger radikale Positionen bezogen werden.
Zivis, die aufgrund politischer Ansichten den Dienst an der Waffe verweigerten sind eher selten. Als alleinigen Grund lässt das BAZ dies sowieso nicht gelten!

pavement
03.10.2003, 13:14
Der Anteil an Wehrdienstlern ist in der, politisch leider weniger gebildeten Unterschicht höher, als im privilegierten Bürgertum.

warum das denn? in deutschland kann man sich vom wehrdienst nicht freikaufen.priviligiertes bürgertum? meinst du etwas die mittelschicht? lol.



Zivis, die aufgrund politischer Ansichten den Dienst an der Waffe verweigerten sind eher selten. Als alleinigen Grund lässt das BAZ dies sowieso nicht gelten!

politische ansichten gehen meist hand in hand mit religiösen oder philosophischen aspekten.

Delbrück
03.10.2003, 13:35
Original von pavement

Der Anteil an Wehrdienstlern ist in der, politisch leider weniger gebildeten Unterschicht höher, als im privilegierten Bürgertum.

warum das denn? in deutschland kann man sich vom wehrdienst nicht freikaufen.priviligiertes bürgertum? meinst du etwas die mittelschicht? lol.


Zwei Wehrdienstler in einem Abiturjahrgang!
Glaubst du, die Bundeswehr wäre in dieser Art noch lebensfähig, wenn ähnlich viele Jungens verweigern würden, wie es in den gymnasialen Abschlussklassen der Fall ist?

Privilegiert: 18 von 100 Arbeiterkindern erlangt in Bayern die allgemeine Hochschulreife, hingegen 88 von 100 Akademikerkindern! Das meinte ich damit in etwa.

Großadmiral
03.10.2003, 13:50
gute Statistik!

Nichtraucher
03.10.2003, 13:56
Ruhm und Ehre der NVA!


:D

pavement
03.10.2003, 14:51
Zwei Wehrdienstler in einem Abiturjahrgang!
Glaubst du, die Bundeswehr wäre in dieser Art noch lebensfähig, wenn ähnlich viele Jungens verweigern würden, wie es in den gymnasialen Abschlussklassen der Fall ist?

is ne ausnahme; wenn du betrachtest, dass wir nur 20 jungen hatten. in etwa ist das normal, dass soviel verweigern. n paar werden dann auch noch ausgemustert.

cygnus
11.10.2003, 13:22
Darf ich fragen wo du genau in Deutschland wohnst?

John Donne
11.10.2003, 15:39
Original von Delbrück
Privilegiert: 18 von 100 Arbeiterkindern erlangt in Bayern die allgemeine Hochschulreife, hingegen 88 von 100 Akademikerkindern! Das meinte ich damit in etwa.

Unter einem Privileg verstehe ich eine rechtliche Sonderstellung, die vorteilhaft ist. Die Tatsache, daß Kinder aus Akademikerfamilien von ihren Eltern eine Menge von dem lernen, was ihnen in der Schule nicht beigebracht wird, stellt in meinen Augen kein Privileg dar, das - wie bei Privilegien üblich - ab- oder aufgebaut werden kann. Richtig ist, daß in der Bundesrepublik Deutschland das Bildungsniveau des Elternhauses ein Schlüsselfaktor für den Bildungserfolg der Kinder ist. In gewissem Maße ist dies wohl natürlich, der obige Fall - und ich kenne ähnliche Zahlen - ist allerdings besorgniserregend. Das heißt aber doch nur, das es quasi trotz schlechter schulischer Ausbildung noch Kinder gibt, die die Hochschulreife erlangen. Ich bin weder Kommunist, Sozialist und auch kein Sozialdemokrat, aber ein anderes Ergebnis ist bei dem heutigen Schulniveau doch kaum zu erwarten: An der Bildung zu sparen und/oder bewußt das schulische Niveau zu senken schafft soziale Ungerechtigkeit. Das ist nicht die Schuld der "privilegierten Bürger". Und es läßt sich schlecht verbieten, daß Vater und Mutter ihren Kindern sozusagen ein geistiges Erbe hinterlassen.

Grüße
John

Siran
11.10.2003, 16:14
Wobei, wenn man davon ausgeht, dass zumindest ein Teil der Intelligenz angeboren ist, ist es dann nicht logisch, dass die Kinder, deren Eltern schon zu einem Studium in der Lage waren, eher ebenfalls die Hochschulreife erreicehN?

John Donne
11.10.2003, 16:16
Richtig, das kommt noch dazu!

Delbrück
11.10.2003, 16:26
Ursächlich für diese Entwicklung ist doch zunächst mal die Haltung der Eltern zu den Ambitionen ihrer Kinder:
Es macht die Sache bedeutend einfacher, wenn Eltern den Willen des Kindes, das Gymnasium zu besuchen unterstützen, wie es in den meisten Akademikerfamilien der Fall ist. Arbeiterkinder haben dagegen oft damit zu kämpfen, dass ihre Schulbildung von den Eltern auf das Ziel ausgerichtet ist, möglichst bald Geld zu verdienen. Dies resultiert eben daraus, dass Kinder heutzutage Luxus sind und Akademiker (Besserverdienende) sich länger ein nichtverdienendes Familienmitglied leisten können als Arbeiter - ergo ein Privileg (muss nicht rechtlich sein)!

Siran
11.10.2003, 16:29
Viele Akademiker können es sich beruflich nicht leisten, Kinder zu kriegen. Als Frau in der freien Wirtschaft bringt es wahnsinnige Nachteile, wenn man über mehrere Jahre hinweg nicht arbeitet. Dazu kommt, dass dann das Wissen nicht mehr auf dem neuesten Stand und damit der Einstieg weiter erschwert wird.

Delbrück
11.10.2003, 16:49
Nun, das ist der zeitliche Aspekt des Kinderkriegens - fürwahr an Bedeutung gewinnend. Ist es aber für eine(n) Arbeiter(in) einfacher, den Beruf "zeitweise" aufzugeben, angesichts 4,2 Mio. Arbeitsloser?
:(

Siran
11.10.2003, 16:52
Wahrscheinlich auch nicht, aber es gibt ja durchaus die Möglichkeit, sich beurlauben zu lassen, wenn man ein Kind kriegt und hinterher wieder einzusteigen.

John Donne
11.10.2003, 21:03
Original von Delbrück
Ursächlich für diese Entwicklung ist doch zunächst mal die Haltung der Eltern zu den Ambitionen ihrer Kinder:
Es macht die Sache bedeutend einfacher, wenn Eltern den Willen des Kindes, das Gymnasium zu besuchen unterstützen, wie es in den meisten Akademikerfamilien der Fall ist.


Dem stimme ich zu.



Arbeiterkinder haben dagegen oft damit zu kämpfen, dass ihre Schulbildung von den Eltern auf das Ziel ausgerichtet ist, möglichst bald Geld zu verdienen. Dies resultiert eben daraus, dass Kinder heutzutage Luxus sind und Akademiker (Besserverdienende) sich länger ein nichtverdienendes Familienmitglied leisten können als Arbeiter - ergo ein Privileg (muss nicht rechtlich sein)!

Das ist sicher auch teilweise richtig. Allerdings denke ich, daß diese Überlegung eher bei einem Studium als bei der Frage, ob das Gymnasium oder eine andere Schulform besucht werden soll, eine große Rolle spielt. Bei diversen Lehrstellen (z.B. gesamter IT-Bereich, Banken) konkurrieren Jugendliche mit Realschulabschluß mit Abiturienten und in den von mir genannten Bereichen wird man sich als Nichtabiturient sehr schwer tun, einen Ausbildungsplatz zu ergattern. Und ohne den ist es schwer, später mal Geld zu verdienen. Daß Akademiker zwangsläufig Besserverdienende sind, ist so auch nicht wahr. Schön wärs...
Sirans Gründe leuchten mir auch ein.
Sich etwas leisten zu können, begründet für mich kein Privileg; dieses hat für mich klar eine rechtliche Komponente.
Daß Kinder heute ein Luxus sind, ist traurigerweise immer mehr wahr. Ich habe allerdings den Eindruck, daß gerade unter Akademikern (Besserverdienern?) die durchschnittliche Kinderzahl aus vielfältigen Gründen geringer ist als Bevölkerungsdurchschnitt. Zu den Gründen zähle ich vor allem:
- längere Ausbildungsdauer und damit verbunden spätere Familiengründung
- Das von Siran beschriebene größere Risiko durch Babypausen

Um auf das Eingangsthema zurückzukommen:
Ich denke nicht, daß die Entscheidung, ob ein junger Mann Wehr- oder Zivildienst leistet, Rückschlüsse auf seine Intelligenz oder seinen Bildungsgrad zuläßt.

Grüße John