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Vollständige Version anzeigen : Zählt nur die Wirtschaft??



politi_m
12.08.2005, 17:24
siehe Umfrage

Mohammed
12.08.2005, 17:26
Ich als FDP Wähler muss ganz klar NEIN sagen !

politi_m
12.08.2005, 17:27
Ich als FDP Wähler muss ganz klar NEIN sagen !
Wow!

Was z.B. zählt denn mehr als das Wohl der Wirtschaft?

WALDSCHRAT
12.08.2005, 22:17
Ich werde gleich für "ja" stimmen, da die Frage lautet "Zählt nur die Wirtschaft" und nicht "ist das so i.O.".

Der Staat braucht, um die Vorgaben der jweiligen Regierung durchzusetzen, Geld. Man kann nur aus einem Topf geben, der gefüllt ist.

Der Geldfüller schlechthin ist immer die private Wirtschaft. Geht es ihr gut, gibt es Arbeitsplätze und und Bares in die Staatskasse (Steuern). So es ihr (priv. Wirtschaft) schlecht geht, bringt es auch den Staat an den Rand. Die vorherrschende Arbeitslosigkeit, der Wegzuig des produzierenden Gewerbes in Billiglohnländer und der Untergang des Facheinzelhandels sind ein beredtes Zeugnis dafür.

Deshalb schielen die Regierungen jedweder Coleur immer auf die Entwicklung der privaten Investitionsquote.

Wenn der Staat sich jedoch anmaßt, durch Dirigismen die Privatwirtschaft lenken zu wollen, springt er in meinen Augen zu kurz. Wer beißt schon in die Hand, die einen füttert.

---------------

Eine andere Frage ist es sicherlich, ob diese Fakten moralisch wünschenswert sind.

Gruß

Henning

Mohammed
12.08.2005, 22:20
Wow!

Was z.B. zählt denn mehr als das Wohl der Wirtschaft?

Das Wohl der Menschen

und am meisten das Wohl von mir :2faces:

Roberto Blanko
12.08.2005, 22:23
Was zählt denn mehr als das Wohl der Wirtschaft?

Der Mensch.

Gruß
Roberto

Praetorianer
12.08.2005, 22:24
Ich würde am liebsten mit JEIN stimmen, denn die Vorraussetzungen, dass die Wirtschaft überhaupt gedeihen kann (Sicherheit, ausreichend gesunde Arbeitsfähige, Infrastruktur, etc.) sind für mich klar wichtiger (auch als Selbstwert also nicht nur, um der Wirtschaft zu dienen). Danach kommt für mich allerdings klar die wirtschaftliche Situation!

WALDSCHRAT
12.08.2005, 22:26
Das Wohl der Menschen

und am meisten das Wohl von mir :2faces:

Utopie!!!

Das Wohl der Wirtschaft bestimmt das Wohl des Menschen.

Gruß

Henning

WALDSCHRAT
12.08.2005, 22:29
Nachschlag:

Das vorherrschende Wirtschaftssystem bedingt die Finanzen des Staates. Und wie heißt es so schön: "ohne Moos nichts los" !

Gruß

Henning

Mohammed
12.08.2005, 22:29
Nein tut es nicht, es gibt auch Ureinwohner die abgetrennt von der Wirtschaft sind und sich nicht wirklich unwohler fühlen !

Mohammed
12.08.2005, 22:30
Geld ist nicht alles um einen Menschen glücklich zu machen. Man kann auch ohne Handy oder Fernseher auskommen. Innerern Frieden findet man nicht in Konsum tempeln !

WALDSCHRAT
12.08.2005, 22:33
Nein tut es nicht, es gibt auch Ureinwohner die abgetrennt von der Wirtschaft sind und sich nicht wirklich unwohler fühlen !

Das ist so nicht richtig: Sie -die Ureinwohner- haben Wirtschaft für sich anders definiert als eine Industrienation. Es sind weniger materielle Ziele, die sie anstreben und es gilt mit Masse noch das System der Tauschwirtschaft.

Gruß

Henning

WALDSCHRAT
12.08.2005, 22:41
Geld ist nicht alles um einen Menschen glücklich zu machen. Man kann auch ohne Handy oder Fernseher auskommen. Innerern Frieden findet man nicht in Konsum tempeln !

Das ist völlig korrekt. FS und Handy sind es nicht, die des Menschen Glück verdeutlichen/definieren.

Nur schau' doch mal bitte in die Armut, die z.T. auch in unserem Staate vorherrscht:

Eine alleinerziehende Mutter zweier Kinder hat -gerade nach Hartz IV inzwischen Probleme damit, den Lütten was Anständiges auf den Mittagstisch zu bringen und ihren Schulbedarf zu finanzieren.

Würde die Privatwirtschaft in diesem, unserem Staate weniger drangsaliert, wären mehr Arbeitsplätze und damit mehr Kohle da, solchen Leuten mehr zu helfen.

Es wird höchste Zeit, sich von den Postulaten "Ich, nur ich bin am Wichtigsten" und "Geiz ist geil" zu trennen!

Gruß

Henning

Mohammed
12.08.2005, 22:50
...Eine alleinerziehende Mutter zweier Kinder hat -gerade nach Hartz IV inzwischen Probleme damit, den Lütten was Anständiges auf den Mittagstisch zu bringen und ihren Schulbedarf zu finanzieren.

Würde die Privatwirtschaft in diesem, unserem Staate weniger drangsaliert, wären mehr Arbeitsplätze und damit mehr Kohle da, solchen Leuten mehr zu helfen...

Ich vermute das zu einen großen Teil die Armut selbstverschuldet ist. In Deutschland verhungert niemand. Nichtsdestotrotz kann man selbst in ärmlichen Verhältnissen glücklich sein. Somit bestimmt nicht die Wirtschaft das Wohl des Menschen, sondern nur der Mensch selbst

Manfred_g
12.08.2005, 23:15
... Somit bestimmt nicht die Wirtschaft das Wohl des Menschen, sondern nur der Mensch selbst

Meine Sichtweise ist die, daß das Individuum letztlich selbst die höchste Instanz für die eigene Glückseeligkeit darstellt. Glück, Zufriedenheit, wie auch immer man es nennen will, findet letztlich in unsern Gehirnen statt - ausschließlich dort.
Unser Gehirn ist aber in vielfältiger Weise in seine Umwelt eingebunden und kommuniziert mit dieser. Es ist also schon klar, daß äussere Reize oder Hilfen (die duchaus Konsumgüter sein können) uns direkt oder indirekt (Statussymbole) bei der "Glücksempfindung" behilflich sein können.

Zur eigentlichen Frage: Ich habe mit "nein" gestimmt, weil ich denke es ist nicht möglich klare Rangfolgen zu erstellen, was zählt.
Je nachdem wie man "Wirtschaft" definiert, kann man vermutlich zu einem andern Ergebnis kommen. Für mich ist Wirtschaft aber die Summe all dessen, was den Austausch von Leistungen und Gütern in einer gemeinschaft betrifft.
Insofern sind "wir" Teil der Wirtschaft. Egal ob man als BigBoss hinterm großen Schreibtisch Milliarden dirigiert, als Azubi in der Werkstatt lernt oder als Verbraucher handelt.
So gesehen ist Wirtschaft auch viel mehr, als nur der Zulieferer luxuriöser Konsumgütern.
Wirtschaft ist unter anderem auch, daß
-wir heute im Schnitt beinahe doppelt so alt werden, wie noch vor wenigen hundert Jahren, daß
-wir heute auch mal die Zeit finden uns entspannt zurückzulehnen
-wir eher ein Problem mit Übergewicht haben, als mit Hunger
-wir uns Kultur und Wissenschaft in hoher Vollendung erlauben können
und vieles mehr.

Die Verzahnung der Wirtschaft mit unserem Alltag ist beinahe universell und ich sehe keine Alternative, die von der Mehrheit der Menschen wirklich gewünscht würde.
Die Wirtschaft ist so wie sie ist, weil wir sie im wesentlichen so machen. Und wir machen sie so, weil sie, im Rahmen dessen was die Naturgesetze zulassen, so am besten unseren Bedürfnissen dient. Zumindest glauben wir das, aber wir haben kein besseres Kriterium, als das was wir eben (imangels Wissen) glauben.

Kurz: die Wirtschaft ist von unserm restlichen Leben nicht zu trennen. Sie steht gleichrangig neben andern Aspekten des Daseins. Lediglich die "reine Existenz" würden viele wohl darüber stellen, ich bin mir nichtmal da sicher.

BMW M6
12.08.2005, 23:53
Utopie!!!

Das Wohl der Wirtschaft bestimmt das Wohl des Menschen.

Gruß

Henning..., aber es muss nicht automatisch das Wohl des Menschen bedeuten.

politi_m
13.08.2005, 00:04
Was zählt denn mehr als das Wohl der Wirtschaft?

Der Mensch.Exakt :top:

Manfred_g
13.08.2005, 00:13
Der Mensch.

Gruß
Roberto

Klingt bedeutungsschwanger und tiefgründig.
Ich halte es allerdings für (milde ausgedrückt) naiv und aussageschwach.

Das beginnt schon damit, daß man "den Menschen" genausowenig festlegen kann, wie "die Wirtschaft". Deswegen ist es fragwürdig, hier einen Widerspruch hineinzuinterpretieren.

Der Angelsachse
16.08.2005, 14:19
Klingt bedeutungsschwanger und tiefgründig.
Ich halte es allerdings für (milde ausgedrückt) naiv und aussageschwach.

Das beginnt schon damit, daß man "den Menschen" genausowenig festlegen kann, wie "die Wirtschaft". Deswegen ist es fragwürdig, hier einen Widerspruch hineinzuinterpretieren.

Dem kann ich mich nur anschließen. Ich für meinen Teil bin von einer politischen Ebene ausgegangen, als ich mit ja stimmte. Dem ein so weites Feld wie die Ethik beizuordnen, würde die Umfrage verflüssigen.

Stahlschmied
16.08.2005, 14:57
Das Kapital hat der Wirtschaft zu dienen und die Wirtschaft hat dem Volke zu dienen. Auch das ist ein Grund warum man NPD wählen sollte.

Der Patriot
16.08.2005, 15:18
Was z.B. zählt denn mehr als das Wohl der Wirtschaft?

Das wohl der Menschen! Das aber unter anderem (zB Wohl der Natur) durch eine funktionierende Wirtschaft erreicht wird.

kipsdorf
24.08.2005, 14:29
Im Mittelpunkt der Gesellschaft muß immer der Mensch stehen. Er schafft den gesellschaftlichen Reichtum. Was heißt denn, die Wirtschaft. Das sind die Bosse die in
der BRD bestimmen wie und wo es lang geht.
In der Demokratie in der wir leben müssen bestimmt doch nicht das Volk, sondern die
"Ganz oben". Das ist auch eine Form der Diktatur.

Kazuya
24.08.2005, 14:43
Wichtiger als die Wirtschaft ist fuer mich sowohl der Mensch als Individuum, als auch die Gesellschaft als Menge aller Individuuen, die ihr angehoeren. Die Wirtschaft muss nur in dem Masse (sorry, hab kein sz auf meiner Tastatur, also bitte nicht falsch verstehen. Masse mit langem a :D ) funktionieren, wie sie alle ausreichend versorgen kann. Alles was die Wirtschaft darueber hinaus bereitstellt, ist von geringerer Bedeutung.

Kenshin-Himura
05.11.2005, 20:38
Ich habe natürlich für Ja gestimmt, weil ich nicht weiß, was es da sonst noch geben soll.

Settembrini
05.11.2005, 21:09
Eine interessante Umfrage mit bisher sehr interessanten Antworten.

Die Sichtweise, dass die Wirtschaft das Wohl der Menschen bestimmt, ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen. Wo die Wirtschaftslage katastrophal ist, sind auch die Lebensbedingungen schlecht.
Allerdings muss man insoweit relativieren, dass z.B. Deutschland sich subjektiv gesehen wirtschaftlich in keiner guten Verfassung praesentiert, objektiv jedoch (also im Weltvergleich) jeder Buerger Deutschlands ein gutes Leben fuehren kann.
Niemand wird unterdrueckt, jedem ist zumindest das Minimum, das er zum Ueberleben braucht, zugesichert usw.
Andererseits kann man nicht bestreiten, dass die wirtschaftliche Misere in Deutschland durchaus zu innenpolitischen Spannungen fuehrt; aber nur bei einer sehr langfristigen und stetigen Verschlechterung koennte man sich eine Eskalation der gesellschaftlichen Gesamtsituation vorstellen.
Das bedeutet also fuer uns als Buerger westlich-demokratischer Laender, dass die Wirtschaft eine zwar wesentliche, aber nicht die einzige entscheidende Rolle in unserer Gesellschaft spielt.
Geht man wiederum von der Gesellschaftslage in einem Land aus, das unter Armut und Hunger leidet, koennte in diesem Fall ein wirtschaftlicher Aufschwung gleichbedeutend mit der Konsolidierung der allgemeinen Lebensverhaeltnisse sein.
Aber selbst solche Laender leiden nicht primaer an einem wirtschaftlichen Problem, meist gibt es dort auch noch einige andere Gesellschaftsfaktoren, deren Verbesserung ebenso dazu beitragen koennte, dass es "bergauf" geht (z.B. Buergerkriege, Unterdrueckerregime etc.).
als Antwort von meiner Seite daher ein zoegerliches "Nein".

Jodlerkönig
05.11.2005, 21:16
die wirtschaft dient dem wohl des menschen, und nur ein mensch der sich wohl fühlt, kann gut wirtschaften.....beides gehört zusammen und ist untrennbar miteinander verbunden.

zitronenclan
18.11.2005, 14:10
Geht es der Wirtschaft gut, geht es (fast) allen gut.
Das ist mitnichten zwangsläufig so.
Denn das hängt von mehreren Faktoren ab.

AlexW
18.11.2005, 14:47
Ich als FDP Wähler muss ganz klar NEIN sagen !

Ich als FDP-Mitglied auch.

Salazar
18.11.2005, 17:51
und am meisten das Wohl von mir :2faces:

Ein echter FDP-Wâhler ;)

~sperschi~
18.11.2005, 17:55
Klar, wenn es sich um SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT handelt...

Rocky
18.11.2005, 21:36
ihcsreps:

Weil Du das gerade ansprichst, frage ich Dich: Was verstehst Du unter der "sozialen Marktwirtschaft"?

Allgemeine Floskeln habe ich schon viel gehoert, Du brauchst diese deswegen nicht wiederholen.

Um mal Spezifisch zu werden:

Unternehmer A betreibt "soziale Marktwirtschaft".

Unternehmer B betreibt "freie Marktwirtschaft".

Was machen die zwei konzeptuell oder sonstwie unterschiedlich?


Interessiert,
Rocky

Megaman
18.11.2005, 21:41
Um mal Spezifisch zu werden:

Unternehmer A betreibt "soziale Marktwirtschaft".

Unternehmer B betreibt "freie Marktwirtschaft".

Was machen die zwei konzeptuell oder sonstwie unterschiedlich? Deine Frag ist falsch. Soziale/Freie Marktwirtschaft sind Wirtschaftsordnungen. Ein Unternehmer kann nicht eine Wirtschaftsordnung betreiben, er kann nur ein Unternehmen betreiben. Du musst schon fragen:
Die Wirtschaftsordnung von Land A ist eine "soziale Marktwirtschaft".
Die Wirtschaftsordnung von Land B ist eine "freie Marktwirtschaft".
Worin liegen die Unterschiede?

So wäre die Frage richtig formuliert.

Kenshin-Himura
18.11.2005, 21:44
Zitat von Rocky:
Unternehmer A betreibt "soziale Marktwirtschaft".

Unternehmer B betreibt "freie Marktwirtschaft".

Was machen die zwei konzeptuell oder sonstwie unterschiedlich?

Bei der sogenannten ,,Soziallen Marktwirtschaft" haben die Penner viel mehr Geld, und die, die arbeiten, sind arm. Die Schere zwischen Arm und Reich ist auf ein jämmerliches Maß zusammengeschrumpelt.

Rocky
20.11.2005, 16:33
Deine Frag ist falsch. Soziale/Freie Marktwirtschaft sind Wirtschaftsordnungen. Ein Unternehmer kann nicht eine Wirtschaftsordnung betreiben, er kann nur ein Unternehmen betreiben. Du musst schon fragen:
Die Wirtschaftsordnung von Land A ist eine "soziale Marktwirtschaft".
Die Wirtschaftsordnung von Land B ist eine "freie Marktwirtschaft".
Worin liegen die Unterschiede?

So wäre die Frage richtig formuliert.

OK. Du hast einen guten Punkt hier.

Und wie ist die Antwort bei der richtigen Frage?

Interesseirt, Rocky

ernesto, die katze
20.11.2005, 16:44
Utopie!!!

Das Wohl der Wirtschaft bestimmt das Wohl des Menschen.

Gruß

Henning
man kann auch glücklich verhungern und sich unglücklich den wanst vollschlagen.

Megaman
20.11.2005, 18:23
OK. Du hast einen guten Punkt hier.
Und wie ist die Antwort bei der richtigen Frage?
Interesseirt, Rocky Ich gehe mal davon aus, dass du mit freier Marktwirtschaft die liberale Marktwirtschaft verstehst, so wie ich. Zuerst ist mal anzumerken, dass ich die Begriffe in ihrer ursprünglichen Definition gebrauche, in ihrer richtigen Form. Ich sage dies vorweg, weil heute durch Politpropaganda die Begriffe völlig verzerrt wurden und die Menschen oft etwas anderes darunter verstehen.

Die liberale Marktwirtschaft sieht einen Nachtwächterstaat vor. Justiz, Polizei und Armee sind staatlich, der Rest ist nicht staatlich und nicht reguliert. Diese Wirtschaftsordnung wird zuweilen auch „laisser faire“ genannt. Ausführungen bezüglich liberale Marktwirtschaft und was darunter zu verstehen ist findet man bei Ludwig von Mises. Die eigentlichen Liberalen, nämlich die von Früher, befürworteten eine liberale Gesellschaft und eine liberale Marktwirtschaft, was vereint die Vorstellung des Liberalismus ist. Folgende Links sind noch nützlich: Liberalismus (Ludwig von Mises) (http://www.mises.de/texte/Liberalismus/index.html), Nationalökonomie (Ludwig von Mises) (http://www.mises.de/texte/Nationaloekonomie/index.html)

Die soziale Marktwirtschaft ist eine Wirtschaftsordnung dessen Gründungsvater Ludwig Erhard ist. Seine Vorstellungen waren, dass man entgegen der liberalen Marktwirtschaft, ein Minimum an Regulierung vornehmen sollte. Zum Beispiel, dass man diejenigen die überhaupt nichts haben nicht gleich auf der Strasse verrecken lassen sollte, oder dass die Grundschule jedem zugänglich sein sollte. Die soziale Marktwirtschaft baut auf den Gedanken der liberalen Marktwirtschaft, nimmt aber leichte Regulierungen vor. Folgende Links sind noch nützlich: Ludwig Erhard (http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Erhard), Wilhelm Röpke (http://de.liberty.li/history/index.php?person=Wilhelm%20Roepke), Ordoliberalismus (http://de.liberty.li/arguments/index.php?keywords=Ordoliberalismus), Walter Eucken (http://de.liberty.li/history/index.php?person=Walter%20Eucken), Neoliberalismus (http://de.liberty.li/arguments/index.php?keywords=Neoliberalismus)

Was heute in Deutschland von linken Politiker oft als neoliberale Marktwirtschaft vom Tisch geschoben wird, ist in etwa die soziale Marktwirtschaft. Ich sage bewusst „in etwa“, denn die soziale Marktwirtschaft nach Erhard ist wirtschaftlich liberaler als das was die FDP heute rauslässt und die werden landläufig als neoliberal eingestuft, was nicht ganz richtig ist, so liberal ist auch die FDP nicht. Da der Begriff „sozial“ von den Roten gekapert wurde mitsamt dem Begriff „liberal“ wird es heute schwierig zu verstehen, was die Herrschaften eigentlich umsetzen wollen. Vorsicht ist geboten, denn heute werden die Begriffe nicht mehr nach ihrer ursprünglichen Definition gebraucht!

Das ist mal meine Meinung. Ich hoffe dir damit gedient zu haben.

Gruss
Megaman

Rocky
21.11.2005, 13:32
Megaman:

Das war sehr aufschlussreich. ich sehe das auch ungefaehr so.

Vor allen Dingen sehe ich die moderne Bastardisierung von Ludwig Ehrhard's urspruenglicher "Sozialer Marktwirtschaft" genau so wie Du.


Um die Verwirrung noch groesser zu machen:

Die Amerikaner sagen zum deutschen liberalen Konzept libertarian in seiner extremen Erscheinung oder
free,
oder (wirtschaftlich) konservativ im moderierten Falle (limited Government is an important libertarian and conservative Konzept)

und zum deutschen sozialistisch linken Konzept "liberal".

Dieser Umstand, der das Wort "liberal" in der Uebersetzung genau auf den Kopf stellt, erzeugt in diesen deutschen Formen chaotische Verwirrung.

Zum Beispiel sind die Gruppe um Michael Moore, Ted Kennedy, der Pelosi, dr Boxer, Howard Dean
"left wing liberals".

Was "neo-liberal" im Deutschen ist, habe ich noch nie begriffen. Vermutlich begreifen die, die das Wort um sich rum schmeissen, das Wort auch nicht. Das Wort existiert nicht im Amerikanischen.

Nun, um das auf die Neuzeit Politik anzuwenden, mit amerikanischer Ausdrucksweise:

Die deutsche derzeitige Politik und auch die Bevoelkerungs-Mentalitaet Mentalitaet ist eindeutig far left liberal(in der amerikanischen Bedeutung). Es ist m.E. durchaus denkbar, dass die Deutschen, schon von der Bevoelkerungsmentalitaet sehr links-liberal (in amerikanischer Bedeutung, in deutsch links-sozialistisch) eingestellt sind, nochmal durch eine marxistisch angehauchte Wirtschaftskatastrophe gehen, bevor sie aufwachen.

Die Bush Politik ist zentrisch, schon wegen der Tatsache, dass er bis jetzt noch keine Congressional Spending Bill mit einem Veto belegt hat, kann man sie nicht als konservativ bezeichnen.

Die Bevoelkerungsmentalitaet ist zunehmend konservativ, besonders in den roten Staaten.

An der Tatsache, dass er alle kongressional spending bills unterschreibt und der Immigrationsvhaos an der mexikanischen Grenze hat seine konservative Basis stark gelitten.

Aus diesem Grunde seine schlechten Umfrageergebnisse, die die (amerikanischen) far left liberals fuer den Wahlkampf als Widerstand zum Iraq Krieg und zu Bush als Person bewusst misinterpretieren, und die Deutschen die Misinterpretation als die reine Wahrheit wie Honig schlucken.

Die religioes konservative Komponente habe ich mal bewusst herausgelassen. Darueber kann man in einem deutschen Forum nicht mehr diskutieren.

Der allgemein in Deutschland (ob Medien oder Bevoelkerung) diskutierte kapitale Unsinn ueber die amerikanische religioes konservative Komponente und den angeblichen Einfluss der Politik in diese Komponente und vica versa hat solche bizarre Dimensionen angenommen , dass der Unsinn sich erst von selbst ad absurdum fuehren muss, bevor man wieder intelligent darueber diskutieren kann.


Tschuess, nochmals danke, Dein Beitrag war fuer mich aufschlussreich.
Rocky

PS: Falls sich jemand bemueht fuehlt, sich ueber manche grammatikalischen Schnitzer von mir auszulassen:

Have a heart. Ich bewege mich schon seit vierzig Jahren im amerikanischen Sprachraum, auch, im geschaeftlichen Sinne, wenn ich mal in Deutschland oder Oestereich gewohnt habe.

Baxter
21.11.2005, 15:59
Das wohl der Wirtschaft steht doch schon immer an erster Stelle.

Wohin hat es uns ( und auch andere Staaten ) gebracht.
In die totale Abhängigkeit von Arbeitsstelle und dem daraus resultierendem Gehalt.

Es ist aber nicht das einzige was in einem Leben Zählt, das Geld denn nur das ist es was die Wirtschaft interessiert.

Der Mensch muss in den Vordergrund gestellt werden. Er muss an erster stelle Stehen
was eine funktionierende Wirtschaft nicht ausschließt.

Momentan tanzen wir alle nur nach der Regel des Geldes, das ist falsch.!
Wir können jeden Tag erleben wohin uns diese Gier gebracht hat und es ist nicht schwer zu erkennen wohin sie uns führen wird.

mfg
Baxter

Liegnitz
21.11.2005, 18:03
Bin für soziale Marktwirtschaft wobei die Betonung auf sozial liegen sollte.

Megaman
21.11.2005, 18:08
Bin für soziale Marktwirtschaft wobei die Betonung auf sozial liegen sollte.Nach den Vorstellungen Ludwig Erhard's oder nach den Vorstellungen der SPD? Die Unterschiede sind kolossal.

Der Gerechte
21.11.2005, 18:40
Es zählt nur die Wirtschaft , der Mensch hat sich ihr unterzuordnen !
Wenn es den Banken , und Konzernen gut geht , dann bin ich zufrieden .
Deshalb wird es Zeit die 60-Stunden Woche einzuführen (natürlich ohne Lohnausgleich) und den Jahresurlaub auf 10 Tage zu kürzen . Dann geht es mit Deutschland wieder aufwärts und Alle sind glücklich . Oder etwa nicht ?

JosephBlücher
21.11.2005, 18:43
Es zählt nur die Wirtschaft , der Mensch hat sich ihr unterzuordnen !
Wenn es den Banken , und Konzernen gut geht , dann bin ich zufrieden .
Deshalb wird es Zeit die 60-Stunden Woche einzuführen (natürlich ohne Lohnausgleich) und den Jahresurlaub auf 10 Tage zu kürzen . Dann geht es mit Deutschland wieder aufwärts und Alle sind glücklich . Oder etwa nicht ?
Mit 10 Tagen kann man unter Verwendung von Brückentagen etc. auf fast drei Wochen Urlaub kommen- soviel braucht nun wirklich keiner.

Megaman
21.11.2005, 18:53
Ein Jahr hat 52 Wochen. Sonntag und in der Regel Samstag sind frei. Das macht schon 104 Tage frei von 365. Dann kommen noch die religiösen Feiertage hinzu. Trotzdem beklagen sich die Faulenzer und wollen doch tatsächlich noch Ferien. Ferien von was, von der Freizeit? Was für eine dekadente Gesellschaft. ;(

Liegnitz
21.11.2005, 18:56
Nach den Vorstellungen Ludwig Erhard's oder nach den Vorstellungen der SPD? Die Unterschiede sind kolossal.


Ludwig Erhard's
Katholiche Soziallehre halte ich für das Beste.
Keine Arbeistsameisen wie in China oder Arbeitsanbeter wie in Japan. X(

Der Gerechte
21.11.2005, 18:56
Ein Jahr hat 52 Wochen. Sonntag und in der Regel Samstag sind frei. Das macht schon 104 Tage frei von 365. Dann kommen noch die religiösen Feiertage hinzu. Trotzdem beklagen sich die Faulenzer und wollen doch tatsächlich noch Ferien. Ferien von was, von der Freizeit? Was für eine dekadente Gesellschaft. ;(

Ja genau , es muss endlich ein Schluck durch Deutschland gehen - PROST !