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Vollständige Version anzeigen : Wozu der Fall Gleiwitz?



Muninn
05.08.2012, 21:05
Wozu der Fall Gleiwitz?

Ich habe mir vor kurzem die Frage gestellt wozu ein Überfall auf den Sender Gleiwitz von Nöten gewesen sein soll.

Die offizielle Geschichtschreibung berichtet darüber, dass der Sender Gleiwitz am 31,08,1939 von Polnischen Freischärlern überfallen worden sei. Es wird weiterhin behauptet, dass es sich bei diesen Freischärlern in Wirklichkeit Deutsche Bürger gehandelt habe. Also eine False flag Operation

Angeblich war dies der vorgeschobene Grund für den "Überfall" auf Polen.


Die Frage lautet nun. Warum sollte man einen Kriegsgrund erfinden und dann nicht einmal explizit bei der Begründung dieses Krieges darauf eingehen?



„Diese Vorgänge haben sich nun heute Nacht abermals wiederholt. Nachdem schon neulich in einer einzigen Nacht Grenzzwischenfälle waren, sind es heute Nacht 14 gewesen, darunter drei ganz schwere. … Polen hat heute Nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen. Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten.“

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfall_auf_den_Sender_Gleiwitz

Dazu kommt noch das es eine Unzahl von Übergriffen von Seiten der Polen gegen Deutsche gab. Wozu also einen Kriegsgrund erfinden. Wo es doch nach heutigen Maßstäben mehr als genug Gründe gegeben hat.

außerdem spricht der Reichskanzler Adolf Hitler in seiner Rede (siehe oben) von regulären polnischen Soldaten. Obwohl es sich beim Fall Gleiwitz augenscheinlich um "normale" Terroristen gehandelt haben muß.

Hier die vermerkten Übergriffe von Polen gegen Deutschland einen Tag vor Beginn der offenen Feinseligkeiten.


31. August 1939

1. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 1 Uhr wurde das Zollgehöft in Neukrug von polnischem Militär angegriffen. Es
handelte sich um etwa 25 Mann mit einem leichten Maschinengewehr. Sie versuchten, das
Zollgehöft zu umzingeln. Der Angriff wurde abgeschlagen.

2. Meldung des Hauptzollamts Gleiwitz.
Gegen 2 Uhr erfolgte von polnischer Seite ein Feuerüberfall auf die das Zollamt Neubersteich
sichernde deutsche Grenzwache. Ein Angriff der Polen auf das Zollamt wurde durch
deutsches Abwehrfeuer verhindert.

3. Meldung des Zoll-Bezirkskommissars Deutsch-Eylau.
Gegen 3 Uhr früh wurde bei Scharschau auf deutschem Reichsgebiet durch polnische
Truppen auf eine Streife der Grenzwacht ein Feuerüberfall verübt. Als die Streife Verstärkung
heranzog und das Feuer erwiderte, zogen sich die Polen zurück.

4. Meldung des Polizeipräsidenten Gleiwitz.
Gegen 20 Uhr wurde der Sender Gleiwitz durch einen Trupp polnischer Aufständischer
überfallen und vorübergehend besetzt. Die Aufständischen wurden durch deutsche
Grenzpolizeibeamten vertrieben. Bei der Abwehr wurde ein Aufständischer tödlich verletzt.

5. Meldung des Oberfinanzpräsidenten Troppau.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde das Zollamt Hoflinden durch
polnische Aufständische angegriffen und vorübergehend besetzt. Durch einen Gegenangriff
der -Verfügungstruppe wurden die Aufständischen wieder vertrieben.

6. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 24.30 Uhr wurde das Zollgehöft Neukrug von 30 polnischen Soldaten angegriffen, die
mit Maschinengewehren und Karabinern aus- [444] gerüstet waren. Der Angriff wurde durch
die deutsche Feldwache zurückgeschlagen.

7. Meldung der Staatspolizeistelle Liegnitz.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde ein deutscher Zollbeamter bei
Pfalzdorf, Kreis Grünberg, etwa 75 m von der polnischen Grenze entfernt, durch polnische
Truppen tödlich verletzt.

8. Meldung der Staatspolizeistelle Liegnitz.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde ein deutscher Zollbeamter während
der Ausübung seines Dienstes bei Röhrsdorf, Kreis Fraustadt, durch polnische Truppen
erschossen, ein weiterer Zollbeamter schwer verletzt.

9. Meldung der Staatspolizeistelle Liegnitz.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September erfolgte ohne jede Veranlassung ein
Feuerüberfall von polnischer Seite auf das deutsche Zollhaus in Pfalzdorf, Kreis Grünberg.

10. Meldung der Staatspolizeistelle Liegnitz.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde das deutsche Zollhaus in Geyersdorf
durch polnische Aufständische vorübergehend besetzt, die einen erheblichen Sachschaden
verursachten.

11. Meldung der Staatspolizeistelle Brünn.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde durch polnischen Grenzschutz auf die
deutsche Zollbaude in Hruschau ein Feuerüberfall mittels eines Maschinengewehrs verübt.
Als deutsches Gegenfeuer einsetzte, ergriffen die Polen die Flucht.

http://archive.org/download/Auswaertiges-Amt-Weissbuch-2/AuswaertigesAmt-WeissbuchNr.2-DokumenteZurVorgeschichteDesKrieges1939541S..pdf

1939 AuswaertigesAmt-Weissbuch Nr.2-Dokumente Zur Vorgeschichte Des Krieges1939 Seite 524 ff

Wozu eine False flag Operation starten wenn man sich dann bei der Begründung des Krieges nicht einmal darauf beruft.

Wolf Fenrir
05.08.2012, 23:04
Da machst Du ein Fass auf mit dem Du bei leuten wie Du und ich auf offene Ohren stößt ...

Du stellst dich aber gegen alle offizielle " Geschichtsschreibung " seit 45 ...

Wir die wenigen wissenden wissen unbeeinflusst von der Geschichtsschreibung der " ( Sieger )" die Wahrheit...

Nereus
05.08.2012, 23:26
Wozu der Fall Gleiwitz?
Ich habe mir vor kurzem die Frage gestellt wozu ein Überfall auf den Sender Gleiwitz von Nöten gewesen sein soll.
.

Die Revidierung des Versailler Vertrages mit der Rückgewinnung von Danzig und einer Lösung der Korridorfrage steht doch schon im NSDAP-Programm.
Londoner Kreise wünschten schon 1925 einen Krieg der westeuropäischen Staaten gegen die Sowjetunion, wobei sich Deutschland zu entscheiden hätte, auf welcher Seite es dabei stehen wolle.

http://www.politikforen.net/showthread.php?126653-Wurden-die-Weichen-für-den-Weltkrieg-schon-1925-von-Londoner-Kreisen-gestellt&p=5438167&viewfull=1#post5438167

Ab 1933 unterstützten englische Kreise wohlwollend die deutsche Wiederaufrüstung, Wirtschaftsgesundung und die Entstehung eines starken kriegsfähigen Großdeutschland unter Einbeziehung Österreichs und der Tschechoslowakei. In diesen Machtblock sollte auch noch das gesamte Polen eingeschlossen werden. Um die Aufmarschrichtung gegen die Sowjetunion zu tarnen, wurde so getan, als wenn es nur noch um Danzig ginge, wobei England durch seine Diplomatie unsichtbar die Fäden zog.
Da diplomatische Verhandlungen mit dem nicht eingeweihten Polen keine friedliche Lösung brachten, auch nicht als Bündnispartner gegen Rußland (wie es mal mit dem einverständlichen, aber zu früh verstorbenen Pilsudski geplant war), mußte zur Gewalt gegriffen werden. Schließlich ging es in diesem Stadium der Geschichte nicht mehr um Danzig, sondern um eine gemeinsame Grenze mit der Sowjetunion für den Angriff auf den bolschewistischen Staat, wobei Polen störte.
Die Kriegsplanungen gegen Polen liefen konkret schon seit dem 3.4. und 23.5.39.

http://www.politikforen.net/showthread.php?125810-Frage-zu-Mussolinis-Friedensbemühungen-1939&p=5563615&viewfull=1#post5563615

Grenzverletzungen und Gleiwitzsender waren nur psychologische Maßnahmen für die Presse zur Schürung der Empörung des einfachen Publikums. Welche 5. Kolonnen, außer Heydrich mit seinem Naujocks, noch alle durch Provokationen und Übergriffe zur Bildung eines deutschen Feindbildes mitwirkten, kann nur vermutet werden.

cruncher
06.08.2012, 05:16
Nachdem was ich weiß und gelesen habe


ist der Überfall eine Erfindung des IMT.

cruncher
06.08.2012, 05:52
Grenzverletzungen und Gleiwitzsender waren nur psychologische Maßnahmen für die Presse zur Schürung der Empörung des einfachen Publikums..



Das kann nicht sein.

Ich habe Dutzende von Zeitzeugen gesprochen und kein einziger konnte sich an den "Fall Gleiwitz" erinnern, außer natürlich aus der Nachkriegspropaganda.

fatalist
06.08.2012, 07:42
Den Vorfall hat als False Flag-Operation ein einziger Mann erfunden, und der hiess Naujocks.
Er gab ihn vor dem IMT zum Besten, um die echten Übergriffe der Polen vor dem 1.9.39 als "SS-fingiert" zu verdrehen.

Wo ist das Verständnisproblem?

Es gab einen polnischen Überfall auf den Sender, einen von vielen Übergriffen aber nur, und der steht ja auch im Weissbuch drin.
Als "von der SS fingiert" gilt dieser Überfall aber nur durch das Zeugnis EINES EINZIGEN Mannes, nämlich dieses Naujocks.

:basta:

cruncher
06.08.2012, 09:52
An die Ewiggestrigen merkt euch eines und für die stelle ich dieses ehenalige posting nochmal ein.


Wir sind nicht die ewiggestrigen, sondern die ersten von morgen.








Der Überfall auf den Gleiwitzer Sender
I
n Geschichts- und Schulbüchern1 liest man, daß am Abend des 31. August 1939 ein deutsches Kommando-Unternehmen unter der Leitung des SS-Sturmbannführers Alfred Naujocks im Auftrag des Chefs des deutschen Si*cherheitsdienstes, Reinhard Heydrich, einen polnischen Überfall auf den deut*schen Sender Gleiwitz in Oberschlesien vorgetäuscht habe, um Hitler einen Kriegsgrund gegen Polen zu liefern. So schrieb zum Beispiel Joachim Fest in seinem Bestseller Hitler1 dazu: »Ziemlich genau um die gleiche Zeit (am Abend des 31. August um 21 Uhr, H.W.) drang der SS-Sturmbannführer Alfred Nau*jocks im Verlauf eines vorgetäuschten polnischen Angriffs in den deutschen Sender Gleiwitz ein, gab eine kurze Proklamation durch, feuerte eine An*zahl Pistolenschüsse ab und ließ die Leichen einiger dafür ausgesuchter Sträf*linge zurück.« Dieser angeblich schon Anfang August vorbereitete Überfall wird auch als Beweis dafür angesehen, daß Hitler den Zweiten Weltkrieg gewollt, provoziert und verbrecherisch vorbereitet habe.
Die genannte Darstellung von Fest wie die anderer Historiker geht allein auf eine eidesstattliche Erklärung Naujocks' vom 20. November 1945 vor
1 Zum Beispiel Ja*nusz PIEKALKIEWICZ, Der Zweite Weltkrieg, Pawlak, Herrsching 1986, S. 72; Christi*an Zentner u. Frie*demann Bedürftig (Hg.), Das große Lexikon des Zweiten Welt*krieges, Südwest, München 1988, S. 221; Jürgen Runz-HEIMER: in Viertel*jahrshefte für Zeit*geschichte, 1962. 2 Joachim Fest, Hit*ler, Ullstein, Berlin 1973, S. 823.
Der Sender Glei*witz. Das zwischen den beiden Gitter*masten befindliche Gebäude soll Nau*jocks mit fünf oder sechs SD-Leuten sowie einem pol*nischsprechenden Dolmetscher am 31. September 1939 besetzt haben.
679

Der Überfall auf den Gleiwitzer Sender
dem US-Leutnant Martin zurück,3 die beim Nürnberger Prozeß mehrfach herangezogen wurde. Darin schildert Naujocks nach Angaben zur Person -er lief am 19. Oktober 1944 im Westen zu den Alliierten über, nachdem er -was er allerdings verschweigt - vorher strafversetzt, ab 1942/43 aus den Li*sten der SS gestrichen, zur Wehrmacht überstellt war und dann Frontbe*währung erhalten hatte4-, daß er »ungefähr am 10. August 1939« von Heyd-rich »persönlich« den Auftrag zu dem Überfall bekommen und sich von da an in Gleiwitz aufgehalten habe. Am Mittag des 31. August habe er telefo*nisch von Heydrich das Schlüsselwort erhalten, daß der Überfall um 20 Uhr abends auszuführen sei. Zu seinen fünf bis sechs SD-Männern habe er einen polnisch sprechenden Deutschen zur Verlesung einer polnischen Bot*schaft im Sender sowie einen bewußtlosen, noch lebenden, im Gesicht blut*verschmierten »Verbrecher« in Zivilkleidung erhalten, den er nach dem we*nige Minuten dauernden Überfall »am Eingang der Station« habe liegen lassen.
Wenn Fest und andere von »mehreren Leichen« sprechen, zum Teil auch von solchen in polnischer Uniform, so ist das bezeichnend, stimmt mit der >Quelle< nicht überein und stellt schon eine Fälschung dar. Weitere Verfäl-schungen phantasiebegabter Autoren bringt Udo Walendy in seiner aus-führlichen Besprechung dieses Falles.5
Entscheidend ist jedoch, daß offensichtlich die ganze Darstellung Naujocks in seiner eidesstattlichen Erklärung falsch und erfunden ist, wie bereits mehre-re Untersuchungen nahegelegt haben.6 So ist auffällig und kaum verständlich.
daß Naujocks in seiner Erklärung von 1945 seinen SS-Dienstgrad und seine Dienststellung nicht nennt, nicht einmal seine damalige Zugehörigkeit zum Amt VI des SD;
daß Heydrich persönlich unter Ausschaltung des gesamten Dienstwe-ges mit Naujocks verkehrt haben und alles nur mündlich und telefonisch erfolgt sein soll, so daß keinerlei Papier darüber existiert;
daß für Naujocks' Auswahl durch Heydrich persönliche Gründe ent-scheidend gewesen sein sollen, die Naujocks - auch später - nie angab:
daß keiner von Naujocks' Vorgesetzten oder von den örtlichen SD-Stellen etwas von dem Vorgang wußte;
daß Naujocks keinerlei nähere Ortsbeschreibung je lieferte;
3 Internationales Militär-Tribunal (Hg.), Der Nürnberger Prozeß, Delphin Verlag, Mün-
chen 1984, Bd. 4, S. 270, Dokument 2751 PS, voller Wortlaut am 20. 12. 1945 vor
dem IMT verlesen.
4 Hans Werner WOLTERSDORF, Hinter den Kulissen der Macht, Eigenverlag, Remagen 1995,
S. 149 ff.
5 Udo Walendy, Europa in Flammen, Verlag für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung,
Vlotho 1967, S. 66-82.
6 W.R.A., in: Nation Europa, Nr. 5, 1964, S. 27-30; Ralf, in: Nation Europa Nr. 5,1961,
S. 40 ff.
680


Der Überfall auf den Gleiwitzer Sender
6. daß Naujocks keinen seiner angeblichen Mittäter namentlich nannte;
7. daß Naujocks später zugab, daß seine Mittäter keine SD-Leute der Ämter II und VI gewesen seien, sondern aus verschiedenen Abteilungen der Heydrich-Behörde stammen sollten;
8. daß die damalige deutsche Propaganda den Fall >Gleiwitzer Sender< nicht
auswertete, Hitler und Goebbels in ihren Reden darauf keinen Bezug nah*
men, nicht einmal der Völkische Beobachter davon etwas erwähnte;
9. daß im deutschen Weißbuch zur Vorgeschichte des Krieges Nr. 1 der Gleiwitzer
Fall nur in einer Fußnote, im Weißbuch Nr. 2 in nur vier Zeilen als einer von
44 Grenzzwischenfällen von seiten der Polen erwähnt wird;
10. daß die polnische Presse diesen Fall damals nicht behandelte und die
deutsche Version nicht richtigstellte;
11. daß die niedere Charge Naujocks den Gestapo-Chef Heinrich Mül-
r »anwies« - so Naujocks - »den Mann (den »Verbrecher«, H.W.) in der
Nähe der Radiostation an mich abzuliefern«;
daß die Beschäftigten am Sender Gleiwitz vor und nach 1945 den >Überfa11< ganz anders schildern;
daß der zuständige Gleiwitzer Polizeipräsident Schade beim Nürnberger Prozeß nicht gehört wurde, obwohl er von Russen und Amerikanern mehrfach verhört worden war; er wurde dann bald in einem polnischen KZ erschlagen;
daß Naujocks' zusätzliche Angabe der Erklärung von Müller, »er hätte ungefähr 12 oder 13 verurteilte Verbrecher, denen polnische Unifor*men angezogen werden sollten und deren Leichen auf dem Schauplatz der Vorfälle liegen gelassen werden sollten, um zu zeigen, daß sie im Laufe der Anschläge getötet worden seien«, nie bestätigt werden konnte, aber als wei-ere, Deutschland belastende Behauptung durch die Literatur ging und geht;
daß keiner der in Nürnberg 1945 Angeklagten Kenntnis von dem Überfall hatte;7
daß Naujocks in einem späteren Spiegel-Interview (13. 11. 1963, S. 71) angab, daß der Text des vorzulesenden Aufrufes von seinen Leuten selbst verfaßt sei, er dafür keine Anweisung erhalten habe, was bei solcher Planung im damaligen Deutschland höchst unwahrscheinlich ist;
daß Tatzeugen die von Naujocks angeblich abgegebenen Schüsse nicht gehört haben;
daß auch andere von Naujocks angegebene Mordkommandos nie zu beweisen waren;
daß Naujocks für diesen Fall von den Alliierten nie belangt wurde, sondern 1945 in die Freiheit entlassen wurde;
daß auch bei Naujocks' späterem Wiederauftauchen in der Bundesre*publik Deutschland er nie zur Rechenschaft gezogen wurde.
7 IMT, aaO. (Anm. 3), Bd. 10, S. 580.
681

Der Überfall auf den Gleiwitzer Sender
Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß Naujocks 1945 mit ande*ren Gefangenen im US-Internierungslager Langwasser saß: »Seinen damals dort gleichfalls internierten Kameraden hat er nie eine Andeutung gemacht, daß er mit dem Überfall auf den Gleiwitzer Sender etwas zu tun gehabt habe. . . Im Lager Langwasser hatte Herr Naujocks eines Tages mit dem IMT-Pfarrer Pater Sixtus eine längere Unterredung. Anschließend erklärte er seinen Kameraden, er werde aus dem Lager herauskommen und nach Süd*amerika fliehen. Am nächsten Morgen war er verschwunden.«8
Als seine eidesstaatliche Erklärung vor dem Nürnberger IMT behandelt wurde, galt sein Aufenthalt als »unbekannt«.9 Er wurde beim IMT nicht vernommen. Als er später unter seinem richtigen Namen wieder in Deutsch*land auftauchte, wurde er nie verfolgt, nicht bestraft, sondern lebte in überra*schend guten Verhältnissen bis zu seinem Tod. Er hat sich wohl - wie Höttl - durch seine Falschaussage mit Belastung Deutschlands Vorteile verschafft.
Seit 1991 liegt die Darstellung eines Tatzeugen vor,10 des Volksschulleh*rers Otto Radek, der als Hauptmann d. R. für die im Sommer 1939 in Ober*schlesien aufgebaute Grenzwacht, eine aus Freiwilligen bestehende paramili*tärische Organisation der Deutschen im Raum Gleiwitz, Kommandeur war. Der Gleiwitzer Sender, der nur rund sieben Kilometer von der deutsch-pol*nischen Grenze entfernt lag, wurde von der 3. Kompanie, Grenzwachtba-taillon 1/68, mit scharfer Munition bewacht. Er habe von dem >Überfall< in den Radionachrichten des Breslauer Senders gehört, sei dann sofort zum Sen*der Gleiwitz gefahren und habe dort alles in Ruhe vorgefunden. Von Schie*ßereien habe man nichts gewußt, Einschlagspuren von Geschossen habe es nicht gegeben. Die Wachmannschaft habe berichtet, daß sie einige SS-Män*ner in Zivil, die sich ordnungsgemäß ausgewiesen hätten, in den Senderaum gelassen habe, wo diese über ein Wettermikrophon Sprechübungen in Deutsch und Polnisch veranstaltet hätten. Nach wenigen Minuten hätten sie sich kor*rekt wieder verabschiedet. Ein Anruf des Kommandeurs beim Armee-Kom*mando in Breslau habe ergeben, daß alles in gewollter Ordnung sei.
Zur Bestätigung, daß am Sender alles ruhig war und blieb, gibt Radek auch Nachbarn des Gleiwitzer Senders an, die nach der Meldung des Breslauer Senders von aufgeregten Verwandten aus Breslau angerufen worden seien, was denn passiert sei, und diesen erklärten, daß nichts vorgefallen sei.
Den wohl endgültigen Beweis dafür, daß Naujocks den wesentlichen In*halt der eidesstattlichen Erklärung erfunden oder gegen Zusicherung von Leben und Freiheit frei Erfundenes unterschrieben hat, liefert folgende, erst um 1995 durch Veröffentlichung eines Buches11 bekannt gewordene Tatsa-
8 Nation Europa, Nr. 5, 1964, S. 27.
9 Ebenda.
10 Bernhard Radek, »Achtung, Achtung! Hier spricht der Gleiwitzer Sender«, im Glei-.
witzer-Beuthener-Tarnowitzer Heimatblatt, Sept. 1991, S. 4 ff.
Der Überfall auf den Gleiwitzer Sender

che. Ende der fünfziger Jahre lebte Naujocks in Hamburg als Besitzer meh*rerer Häuser und Kiesgruben ziemlich wohlhabend. Der als Verfasser meh*rerer Bücher hervorgetretene Hans Werner Woltersdorf lernte ihn über einen seiner Mieter kennen und hatte dann ein Gespräch mit ihm:12 »Im Jahre 1959 besuchte er (Naujocks, H.W.) mich. Wir aßen zu viert gemein*sam zu Mittag. Es stellte sich bald heraus, daß er der Alfred Naujocks war, der mit dem Gleiwitzer Sender zu tun hatte. . . Wir kamen auf die Sache mit dem Sender Gleiwitz zu sprechen. Er wartete zurückhaltend, was ich davon zu erzählen wußte. Ich kannte nur die Schulbuchgeschichte von dem fingier*ten Überfall auf den Sender Gleiwitz. Er widersprach nicht. Ich sagte ihm, daß in den Nürnberger Prozessen und unzähligen anderen Kriegsverbrecher*prozessen Tausende von Menschen wegen viel geringerer Vergehen hingerich*tet oder lebenslänglich eingesperrt worden seien. Er aber habe nach eigenem Eingeständnis eine Anzahl von KZ-Häftlingen ausgewählt und in polnische Uniformen gesteckt, wohl wissend, daß keiner von ihnen lebend davonkom*men werde. Das sei heimtückisch vorbereiteter Mord. Trotzdem habe man ihm kein Haar gekrümmt. Wie das zu erkären sei, wollte ich wissen.
>Sie sehen, daß ich noch lebe<, sagte er, >sogar gut lebe; und das ist für mich die Hauptsachen«13
Für Hans Werner Woltersdorf und einen weiteren, jetzt noch lebenden Teilnehmer an diesem Gespräch, die der Verfasser (H.W.) beide deswegen besuchte und sprach, war damals eindeutig klar, daß Naujocks mit dieser erpreßten Unterschrift 1945 seine Freiheit erlangt und vielleicht das Leben gerettet hatte und daß nichts von seiner Schilderung in der eidesstattlichen Erklärung der Wahrheit entsprach.
Das Interesse der Sieger an einem solchen Geständnis in der damaligen Zeit ist gut zu verstehen. Die Alliierten brauchten im Herbst 1945 - vor dem Bekanntwerden der ebenfalls wohl gefälschten HossBACH-Niederschrift14-solch eine Aussage, um belegen zu können, daß Hitler angeblich schon um den 10. August, also Wochen vor Kriegsbeginn und vor dem Deutsch-sowje*tischen Pakt vom 23. August 1939, zum Krieg drängte und »polnische Pro*vokationen« als Kriegsgrund suchte, daß also alle dokumentierten Friedens*bemühungen der Reichsregierung nur Vorwand gewesen seien.
Die übliche Darstellung, wonach Deutsche mit Schießereien und minde*stens einem Toten den Sender Gleiwitz 1939 überfallen haben, darf damit wohl als eine weitere Geschichtsfälschung zu Lasten Deutschlands gelten. Ein sol*cher Überfall hat offensichtlich gar nicht stattgefunden. Warum der deutsche Sender Breslau eine diesbezügliche Meldung abgab, ist noch ungeklärt.
Alfred Naujocks (1911-1966)

11 Woltersdorf, aaO. (Anm. 4), S. 149 ff.
12 Ebenda.
13 Ebenda, S. 151.
14 Vgl. Beitrag Nr. 140: »Die Schlüsseldokumente und die Kriegsschuldfrage«.
683

Kosiek, Der große Wendig , Band I, S. 679 - 683

Brutus
06.08.2012, 10:00
Wozu der Fall Gleiwitz vom IMT und Alfred Naujock erfunden wurde? Ganz einfach, um Deutschland die Alleinschuld an WK2 zuzuschieben und einen Lügenvorhang zu errichten, hinter dem die über 200 polnischen Überfälle auf Deutschland verschwinden.

Deutsche müssen aus Sicht USraels immer und überall als Tätervolk dargestellt werden, alle anderen Völker als Opfer, ganz besonders Juden oder solche, die sich wie die Polen für anglojüdische Zwecke einspannen lassen.

Lassen es die historischen Tatsachen nicht zu, die Deutschen als Täter und Alleinaggressoren zu präsentieren, werden Erfindungen aufgetischt, wie etwa bei der angeblich von Heydrich organisierten False-Flag-Aktion auf den Sender Gleiwitz.

Sprecher
06.08.2012, 10:06
Gleiwitz wurde in der NS-Propaganda mit keinem Wort erwähnt.
Das "ab jetzt wird zurückgeschossen" bezieht sich auf andere, im Weißbuch des Außenministeriums dokumentierte Vorfälle.
Es gab nie einen Gleiwitz-Überfall, weder einen echten noch einen vorgetäuschten.

Demokrat
06.08.2012, 10:55
Der Zwischenfall Gleiwitz diente wahrscheinlich am ehesten dazu, dem Ausland plausible Gründe für ein Vorrücken nach Polen zu liefern. Denn schließlich war bereits der 26. August als Angriffstag beschlossen worden, was die Vorfälle am Jablunkapass, in Lublinitz und Dirschau beispielhaft untermauern. Doch ließ der Britisch-Polnische Pakt für den Fall eines deutschen Angriffs auf Polen die Deutschen für einige Tage zögern, in denen man versuchte, den britischen Beistand diplomatisch abzuwenden und Polen Forderungen abzuverlangen, auf die dieses nie eingehen könnte, sodass man den Briten vorführen konnte, dass Polen an weiteren diplomatischen Verhandlungen kein Interesse zeigte.

Lichtblau
06.08.2012, 11:11
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/1qy8-1s.jpg

http://138630.homepagemodules.de/t109f41-Voelkischer-Beobachter-September.html

Sprecher
06.08.2012, 11:19
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/1qy8-1s.jpg

http://138630.homepagemodules.de/t109f41-Voelkischer-Beobachter-September.html

Nicht mehr als diese Mini-Meldung im hinteren Teil der Zeitung? Und dafür soll man den Überfall fingiert haben?

Ausonius
06.08.2012, 11:20
Nachdem was ich weiß und gelesen habe


ist der Überfall eine Erfindung des IMT.

Nein. Reichsrundfunk und Völkischer Beobachter berichteten über den "Vorfall." Der Rundfunk wusste auch erstaunlich schnell Bescheid, schon zweieinhalb Stunden nach Beginn der Aktion ging das durch den Äther.

Lichtblau
06.08.2012, 11:27
Nicht mehr als diese Mini-Meldung im hinteren Teil der Zeitung? Und dafür soll man den Überfall fingiert haben?

Kleinvieh macht auch Mist.

Berühmt isses nur durch die alliierte Propaganda geworden, weil die Logik: "wer was fingiert, führt was schlechtes im Schilde" so wunderbar einfach zu denken ist.

Sprecher
06.08.2012, 11:34
Der Rundfunk wusste auch erstaunlich schnell Bescheid, schon zweieinhalb Stunden nach Beginn der Aktion ging das durch den Äther.

Woher weißt du das?

Schwarzer Rabe
06.08.2012, 11:53
Woher weißt du das?

Er wird das live gehört haben.

Schaschlik
06.08.2012, 12:32
Nicht mehr als diese Mini-Meldung im hinteren Teil der Zeitung? Und dafür soll man den Überfall fingiert haben?

Es widerlegt zumindest die bis dahin mehrfach vorgebrachte Behauptung (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5583897&viewfull=1#post5583897), die ganze Sache wäre (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584063&viewfull=1#post5584063) nur erfunden (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584358&viewfull=1#post5584358) worden. Es gab also (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584378&viewfull=1#post5584378)einen Gleiwitz-Vorfall.

Elmo allein zu Hause
06.08.2012, 12:46
Es widerlegt zumindest die bis dahin mehrfach vorgebrachte Behauptung (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5583897&viewfull=1#post5583897), die ganze Sache wäre (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584063&viewfull=1#post5584063) nur erfunden (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584358&viewfull=1#post5584358) worden. Es gab also (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584378&viewfull=1#post5584378)einen Gleiwitz-Vorfall.

Ach das ist in 2012 erst bekannt geworden?! Oder worauf willste hinaus.

Es soll sich bei den Opfern des Senders um Inhaftierte Häftlinge gehandelt haben die durch die damalige Gesinnungs NS Staat Inhaftiert waren.
Es gibt sogar einen Guten Film darüber.

Schaschlik
06.08.2012, 12:58
Ach das ist in 2012 erst bekannt geworden?! Oder worauf willste hinaus.

Es soll sich bei den Opfern des Senders um Inhaftierte Häftlinge gehandelt haben die durch die damalige Gesinnungs NS Staat Inhaftiert waren.
Es gibt sogar einen Guten Film darüber.


Es wurde behauptet, dass es garkeinen "Vorfall Gleiwitz" gab sondern dieser vom IMT erfunden wurde. Weiterhin wurde behauptet, dass "komischerweise" damals überhaupt nichts davon in der Presse berichtet wurde sondern erst nach dem Krieg.

Beide Behauptungen können mit den Bildern der Zeitungsartikel widerlegt werden.

derRevisor
06.08.2012, 13:02
Falsch: Er widerlegt nicht, sondern behauptet nur, zu widerlegen. Der Beweis steht noch aus!

Elmo allein zu Hause
06.08.2012, 13:04
Es wurde behauptet, dass es garkeinen "Vorfall Gleiwitz" gab sondern dieser vom IMT erfunden wurde. Weiterhin wurde behauptet, dass "komischerweise" damals überhaupt nichts davon in der Presse berichtet wurde sondern erst nach dem Krieg.

Beide Behauptungen können mit den Bildern der Zeitungsartikel widerlegt werden.

Du solltest nicht alles glauben was die schreiben und behaupten.:gib5:

The Gleiwitz incident: the ‘first man to die’ in the War
http://ww2today.com/the-gleiwitz-incident-and-the-first-man-to-die-in-world-war-ii

Sprecher
06.08.2012, 13:07
Es widerlegt zumindest die bis dahin mehrfach vorgebrachte Behauptung (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5583897&viewfull=1#post5583897), die ganze Sache wäre (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584063&viewfull=1#post5584063) nur erfunden (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584358&viewfull=1#post5584358) worden. Es gab also (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584378&viewfull=1#post5584378)einen Gleiwitz-Vorfall.

Ich würde gerne mal die Originalausgabe des VB von damals dazu sehen. Ich finde es jedenfalls sehr merkwürdig daß offenbar nicht auf der Titelseite berichtet wurde. Ob der verlinkte Zeitungsausschnitt wirklich authentisch ist lässt sich hier auch nicht überprüfen.

cruncher
06.08.2012, 13:53
Du solltest nicht alles glauben was die schreiben und behaupten.:gib5:

The Gleiwitz incident: the ‘first man to die’ in the War
http://ww2today.com/the-gleiwitz-incident-and-the-first-man-to-die-in-world-war-ii





Wer immer noch die Darstellung von Naujocks vor dem IMT glaubt der ist über die Sonderschule nicht hinausgekommen.

Verschwindet am Besten aus einem Geschichtsforum!




Hier noch die Darstellung eines unmittelbaren Zeugen:










.Achtung... Achtung...
hier spricht der Gleiwitzer Sender

Auf einem der höchsten Punkte der Stadt Gleiwitz an der Raudener
Straße errichtete die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Schlesi-
schen Funkstunde AG im Jahre 1925 die Oberschlesische Rund*
funksendestation, bestehend aus einem Verwaltungs- und Sendege*
bäude und zwei 75 m hohen Antennenmasten. Wer hätte damals
gedacht, daß der Gleiwitzer Sender 1939 solch eine legendäre Be*
rühmtheit erlangen könnte! Lesen Sie im folgenden Bericht die
Wahrheit von jenen Geschehnissen! Sigrid von Zalewski
Den „Gleiwitzer Sender" wieder zu lesen,
darüber war ich besonders froh gewesen.
Liebste Sigrid, fahre fest weiter so.
Erwartungsvolle Leser — ebenso auch mich —
machst Du damit immer froh.
Ein besonders Lob dafür erhältst Du von mir.
Das Gleiwitzer Heimatblatt kann froh sein
über die Beiträge Dein,
es kann und wird weiterbestehen,
nie wird es eingehen,
dazu trägst auch Du viel bei.
Ganz besonders gedankt Dir sei.
Ich umarme und bewundere Dich.
Herzliche Grüße viele Mal
aus dem sommerlichen Baunatal
Dein getreuer Dir sehr zugetaner Freund und Rektor Karl Wemmer
aus Gleiwitz.
Baunatal, den 19. 6. 1991, 101 Jahre alt

Der 101jährige Gleiwitzer Rektor a. D. und Bezieher des Heimat*blattes schrieb spät abends eine Danksagung an den „Gleiwitzer Sender", den wir unseren Lesern bekanntgeben wollen:
Liebe Sigrid!
Froh und dankbar denk' ich Dein.
Das Gleiwitzer Juni-Heimatblatt brachte der Postbote mir eben
her.
Da ließ ich das Mittagessen stehen auf dem Tisch.
Das Lesen im Heimatblatt war wichtiger für mich.
Inhaltlich viel Wichtiges darinnen stand,
geschrieben von Deiner fleißigen Hand
mit Geist und Verstand.
Ja, wenn die Sigrid nicht war',
ständen manche Blattseiten leer.
Liebe Leserinnen und Leser,
schon von Jugend an haben mich die Ereignisse um den Gleiwitzer Sender von 1939 interessiert, nicht umsonst habe ich mir seit zehn Jahren den „Gleiwitzer Sender" als Markenzeichen und Sprachrohr für meine Kommentare ausgesucht. Viel zu viel Legenden ranken sich um diesen Sendemasten. Ich ließ nie locker und der Zufall — oder war es Fügung? — spielte in diesen Tagen tatsächlich Kommis*sar, als ein Abonnent aus Gleiwitz/Essen sich als Kriminalhaupt*kommissar i. R. vorstellte, dessen Vater Oberleutnant der Grenz*wacht an jenem mysteriösen 31. Augusttag 1939 war. Lesen Sie hier den Tatsachenbericht von Kriminalkommissar i. R. Bernhard Ra-dek, Essen:
Der Überfall auf den Sender Gleiwitz am 31. August 1939 fand nicht statt!
In Gleiwitz standen 1939 zwei Sender!
a) der „alte" Sender am südwestlichen Stadtrand mit seinen zwei eisernen 75-Meter-Türmen;
b) der 1936 errichtete „neue" Sender im Nordosten (Tarnowitzer
Landstraße) mit seinem ca. 100 Meter hohen Holzturm. Von beiden Sendern waren es aber max. 7 km bis zur Grenze. Der alte Sender war außer Betrieb. Der neue Sender war Nebensender des Reichssenders Breslau, strahlte dessen Programm aus; zeitweise aber auch regionale Wetter- und Landwirtschaftsnachrichten. Was war am Abend (gegen 20.30 Uhr) passiert? Eine verschwindend kleine Personenzahl aus Gleiwitz und Umge*bung bekundete später, plötzlich polnische Stimmen im Radio ge*hört zu haben. Sie müssen offensichtlich ihr Radio (Volksempfän*ger) auf den gerade nicht sendenden Gleiwitzer Kanal gestellt gehabt haben. Die große Mehrzahl hörte ja das Breslauer Pro*gramm — und bekam demzufolge den „Überfall" auch nicht mit! Aber selbst die Ohrenzeugen des polnischen Geschwafels haben keine Schüsse gehört — nicht einer hat Derartiges bekundet! Die meisten Gleiwitzer erfuhren erst in den späteren Tagesnachrichten von dem. angeblichen Überfall, der uns das „Recht" gab, mit Polen abzurechnen.
Wer hat nun was getrieben?
Der ehemalige SS-Sturmbannführer Naujocks berichtete im „Nürnberger Prozeß" und später in verschiedenen Printmedien, er wäre vom SD-Chef Heydrich auserkoren worden, mit ausgesuchten Leuten einen „Überfall auf den Gleiwitzer Sender zu inszinieren, da man einen Kriegsgrund brauche".
Leider widerspricht sich Herr Naujocks in seinen zu verschiedenen Zeiten abgegebenen Berichten so gravierend, daß es sich lohnt, den Wahrheitsgehalt seines — offensichtlich geplant gewesenen, dann von selbstverschuldeten Pannen zum Platzen gebrachten — Schau*spiels insgesamt in Frage zu stellen. Folgende Einzelfragen wären zu klären:
1. Wann bekam Naujocks den Auftrag von Heydrich?
2. War es ein dienstlicher Befehl oder ein Auftragsangebot?
3. Wer suchte die Leute aus?
4. Wann kam seine Truppe nach Gleiwitz (in welche Hotels)?
5. Wo versammelte man sich wann unmittelbar vor dem Los*schlagen?
6. Trug man Uniform oder Zivil?
7. Welchen der beiden Sender hat man eigentlich überfallen?
8. Wann wurde von wem geschossen?
9. Wurde die „Konserve" in Uniform oder in Zivil geliefert?
10. Wie dunkel war es gegen 20.00 Uhr? (SU 19.10 Uhr!)
11. Wie reagierte Heydrich auf den mißglückten Coup?
12. Welchen Wert haben Zeitzeugen?
la) Heydrich ließ mich am 5. August 1939 . . . kommen (Anl. l, S. 213).
1b) Ungefähr am 10. August (Anl. 4, S. 68)
2a) Heydrich sagte: „Alfred, ich hab da eine Sache, die auf Sie paßt . . . Glauben Sie, daß Sie einen solchen Überfall inszenie*ren können?" (Anl. 3, S. 213).
2b) Mir wurde befohlen, mit fünf oder sechs anderen SD-Männern nach Gleiwitz zu fahren (Anl. 4, S. 68). . 3a) Der SS-Brigadeführer Heinz Jost, Chef des Auslands-SD, ließ alles in die SD-Schule Bernau bei Berlin bringen, wo die von den oberschlesischen Standarten 23 und 45 abgestellten Män*ner ... (Anl. 2, S. 142 unten).
3b) Naujocks suchte sich die fünf SD-Männer seiner Dienststelle heraus, darunter einen Rundfunktechniker. Er ließ sich einen Dolmetscher zuweisen (Anl. 2, S. 143 unten).
3c) Vor dem Überfall bekommen Sie ein Kommando aus sechs ausgesuchten Männern . . . (Anl. 3, S. 214).
4a) Am 28. August 1939 fuhr ich mit den sechs Mann mit zwei schwarzen Ford V8 nach Gleiwitz. Dort hatten wir am 10. Au*gust (vgl. 1b) im „Schlesischen Hof" Zimmer bestellt (Anl. 3, S. 214).
4b) Zwischen dem 25. und 31. August suchte ich Heinrich Müller, den Chef der Gestapo ... in Oppeln auf (Anl. 4, S. 69).
Anmerkung:
Hier ist offensichtlich eine Übereinstimmung zur 4a-Aussage zu se*hen: Naujocks ist erst um/nach dem 28. August nach Gleiwitz ge*kommen.
4c) Damals warteten seit dem 10. August sieben Männer der Gruppe Naujocks (im „Haus Oberschlesien") auf das Lo*sungswort (Anl. 6, rechts).
4d) Nach einem weiteren Bericht wohnte Naujocks im „HO", die anderen im „Schlesischen Hof".
Anmerkung:
Was wäre aus dem Überfall geworden, wenn Hitler den ersten An*griffsbefehl vom 25. August (für den 26.) nicht zurückgenommen hätte? (Anl. 5, S. 12—13; Anl. 2, S. 143) 5a) Heute abend um 19.30 Uhr sind wir im Wald von Ratibor (!)
wenige Kilometer vom Einsatzort (Anl. 3, S. 214). 5b) ... 19.45 Uhr . . . außerhalb der Stadt Gleiwitz auf einem der
einsamen Waldwege des Stadtparks (Anl. 2, S. 145). 6a) Sie bekommen echte polnische Uniformen, Waffen und Aus*weise . . . um 20.30 Uhr betrag das Kommando Naujocks in polnischen Uniformen . . . das Gebäude des Gleiwitzer Sen*ders.
6b) Die „Bernauer" erhielten polnische Uniformen und pro Mann einen Karabiner mit 30 Schuß Munition (Anl. 2, S. 142).
6c) ... in Räuberzivil, das nach polnische Kleidung aussehen sollte (Anl. 6, rechts).
6d) Sie sind in Zivil (Anl. 2, S. 145).
7a) (Anmerkung: Offensichtlich der wichtigste Punkt!)
Dann erkundete der SS-Sturmbannführer die Lage des Reichs*senders Gleiwitz: Auf dem Sendegelände standen kleinere Wohnblocks und zwischen den beiden Sender-Gittermasten das Sende- und Verwaltungsgebäude (Achtung, bitte!) an der Tarnowitzer Landstraße.
Anmerkung:
Offensichtlich hat Naujocks den alten Sender „erkundet" und spä*ter überfallen lassen — und das mußte schief gehen! Dabei hat er sich nicht einmal die Mühe gemacht, den Gleiwitzer Stadtplan zu studieren, denn wenn er an der richtigen Stelle erkundet und über*fallen hätte, hätte er nicht so präzise den falschen Sender beschrie*ben!
8a) Naujocks und seine Männre stürmten schießend in den Sender
und überwältigten das Bedienungspersonal (Anl. 6, rechts). 8b) Um 20.30 Uhr betrat das Kommando N. das Gebäude . . .
Dann gab es im Senderaum eine furchtbare Schießerei. N.
schoß mit der . . . Pistole wild in der Luft herum, daß es wie
ein Gemetzel (?) aussah (Anl. 3, S. 214—215). 8c) Er feuerte seine Pistole ein paar Mal gegen die Decke ab ...
(Anl. 2, S. 145).
So lautlos, wie sie gekommen sind, verlassen die acht Männer
das Gelände des Senders (Anl. 2, S. 145).
Anmerkung:
Seit wann kann man lautlos schießend stürmen (8a)?
9a) . . . daß wir in Gleiwitz keinen Uniformierten als Toten ge*brauchen konnten. Na schön, . . . dann bekommen Sie ihn eben in Zivil (Anl. 2, S. 144).
9b) Vor dem Eingang lag das „Opfer", die Leiche eines Mannes in polnischer Uniform . . . (Anl. 3, S. 215).
l0a) Um 20.30 Uhr ... Es war bereits dunkel (Anl. 3, S. 214).
l0b) . . . kurz vor 20.00 Uhr, in eine Seitengasse, dicht beim Sende*gebäude . . . (Anl. 2, S. 145).
Anmerkung:
Am 31. August ist Sonnenuntergang etwa um 19.10 Uhr. Danach ist es noch lange dämmrig hell! Wie wollen die Polen oder Zivilisten (mit deutschen Pkw!) unbemerkt bis an den bewachten Sender ge*kommen sein? Wohlgemerkt: Die Wehrmacht hatte ja Befehl, um 4.45 Uhr loszuschlagen und rückte in den Abendstunden in die Be*reitstellungsräume. Jede Kreuzung war von Polizei und Militärpoli*zei kontrolliert und nur Fahrzeuge mit „WH" — oder SS-Kennzeichen — kamen unkontrolliert durch die Kontrollen. Jeden*falls der geplante Überfall, dazu offensichtlich auf den falschen Sender (dort könnte man natürlich unbemerkt eingedrungen sein), war ein Flop.
Die nächste Lügengeschichte läßt nicht auf sich warten, hier ist sie: 11a) Heydrich tobte: „Sie lügen, ich habe die ganze Zeit gewartet!" Naujocks: „Bitte vertrauen Sie mir, die Beerdigung der Groß*mutter hat stattgefunden" (Anl. 2, S. 145). 11b) Heydrich erhob sich und sagte: „Meine Glückwünsche! Hitler ist sehr zufrieden" (Die Panne habe er vorausgesehen) (Anl. 3, S. 215).
Was den Lesern bisher neu sein dürfte;
Der neue Sender war bewacht! Dazu muß ich aber zeitlich etwas ausholen:
Mein Vater, der Volksschullehrer Otto Radek, Reserveoffizier des Weltkrieges 1914/1918, wurde nach der Versetzung nach Gleiwitz (1933) von der Reichswehr beauftragt, im Räume Gleiwitz die Grenzwacht aufzubauen. Die Grenzwacht war eine paramilitärische Organisation, die sich aus Freiwilligen rekrutierte, wobei eben Re*serveoffiziere (im damaligen Zivilberuf meist Lehrer, Förster, höhe*re städtische Beamte) auch hier das Offizierscorps stellten. Mein
Vater war Oberleutnant (später Hauptmann) d. R., sein Adjutant der Mittelschullehrer (ausgerechnet auch mein Französischlehrer) Herr Max Gruber.
Mit zunehmender Kriegsgefahr wurden die „Grenzwachtaufgaben" im Sommer 1939 immer mehr in militärische Nebenaufgaben um*gewandelt. Ab 24. August war die Grenzwacht voll im Einsatz, d. h. ihr wurde der Objektschutz übertragen — das waren kriegswich*tige Betriebe — also der Wasserturm, das Elektrizitätswerk und der Sender Gleiwitz!
Der Sender wurde bei Kriegsausbruch von der 3. Kompanie, Grenz-wachtbattaillon I/68 bewacht.
Ja, glauben Sie, die mit scharfer Munition ausgerüsteten, polen*feindlich motivierten Oberschlesier hätten sich von acht Zivilisten (geschweige Polen in Uniform!) so mir-nichts-dir-nichts ausschal*ten lassen? Jedenfalls hatte mein Vater — und das als verantwortli*cher Kommandeur — vom Überfall nichts erfahren, d. h. er war nicht alarmiert worden. Als er in den Radionachrichten von dieser „Schweinerei" erfuhr, rief er (wir wohnten damals Klosterstraße 8 und hatten selbst kein Telefon) von der im ersten Stock gelegenen SA-Zentrale seinen Adjutanten an, der wußte auch von nichts. Also ließ mein Vater seinen Dienstwagen kommen und fuhr zum Sender. Die Wachmannschaft — bis auf die Posten schlief — und wußte auch von nichts. Auf Vorhalt: „Hier ist doch geschossen worden, da müssen doch die Einschüsse feststellbar sein!" konnte er sich da*von überzeugen, daß im ganzen Hause nicht eine Einschußspur zu sehen war. Da hier offensichtlich eine dicke Lüge verbreitet worden war, rief er vom Sender aus beim Armee-Kommando in Breslau an — denn so eine Nachricht könnte ggf. zum Kriegsausbruch füh*ren!
Er wurde telefonisch zum absoluten Schweigen verpflichtet — es sei alles in gewellter Ordnung!
Fazit: Der „Überfall" war eine reine Zwecklüge, nachdem der mög*licherweise geplante Rabatz wegen des falschen Angriffszieles nicht hatte stattfinden können.
Die Wachmannschaften berichteten lediglich, daß ein paar SS-Männer in Zivil, die sich ordnungsgemäß ausgewiesen hatten, in den Senderaum gelassen worden seien und dort über ein Wettermi*krophon „Sprechübungen" in deutsch und polnisch versucht hät*ten. Sie seien nach wenigen Minuten ebenso korrekt mit „Heil Hit*ler" wieder gegangen. Meine Vermutung:
Die Gruppe Naujocks hat gegen 20.00 Uhr zuerst den alten Sender gestürmt, hat ihren Irrtum bemerkt, ist zum neuen Sender gerast, hat sich — wegen der militärischen Bewachung und der Zeitnot — ordentlichen Zutritt verschafft (obwohl sie ja keinerlei deutsche Pa*piere haben sollten) und sind, als auch hier die Reichsrundfunkrede nicht klappte, unverrichteter Dinge wieder abgezogen. Es könnte sich dabei um die „Gestapo-Leute" gehandelt haben, die bei Ein*treffen der Polizei nach wenigen Minuten schon am Tatort waren und jetzt nach dem Motto „Haltet den Dieb" die Rolle einfach ver*tauschte und die Ermittlungen in eigener Sache führten (Anl. 3, S. 217).
Daß es am neuen Sender ruhig war, bestätigten Bewohner aus der näheren Wohngegend, die erst von Verwandten aus Breslau ganz aufgeregt angerufen wurden und erstaunt waren, daß in unmittel*barer Nähe (quasi „über die Straße") dieser Überfall mit Schießerei stattgefunden haben soll.
Auch der Bericht des damaligen Hitlerjungen Emil Schmuck, der vom HJ-Dienst entlassen wurde (mit anderen), natürlich zum Sen*der rannte und dort feststellte, es war gar nichts passiert: „Vor dem Hauptportal marschierte seelenruhig ein Wachtposten des Post*schutzes (gemeint ist offensichtlich Grenzwacht) auf und ab."
PS: Mein Vater kam 1951 nach sechsjähriger Kriegsgefangenschaft in Jugoslawien nach Marbach/Neckar „nach Hause", setzte sich 1962 mit Herrn Eberhard von Zalewski in Verbindung und wollte die Angelegenheit damals klarstellen. Er hat mehrmals angesetzt, ist über die Gründung und den Aufbau der Grenzwacht in Gleiwitz aber nicht hinausgekommen. Fortschreitende Krankheit als Folgen der Mißhandlungen in Gefangenschaft haben ihm schließlich die Feder aus der Hand genommen.
Als Unterlagen für vorliegenden Bericht wurden verwendet: Anlage l Karte der Stadtkreise Gleiwitz, Hindenburg, Beuthen,
des Landkreises Tost-Gleiwitz, M 1: 100000. Anlage 2 Schriftenreihe „Das III. Reich", Heft Nr. 17, S.
142—145, Artikel „Großmutter gestorben". Anlage 3 Rudolf Schlegel „Gleiwitz in alter und neuer Zeit", S.
212—217, Laumann-Verlag, Dülmen. ;
Anlage 4 Janusz Piekalkierwicz „Polenfeldzug", S. 68—69, Gu*stav Lübbe Verlag. Anlage 5 Konstantin Hierl „Schuld oder Schicksal"? S. 12—13,
Kurt Vowinckel Verlag, Heidelberg. Anlage 6 Illustrierte „Neue Revue" (August 1949), Artikel „Der
Mann, der den II. Weltkrieg auslöste". Anlage 7 Leserbrief eines ehemaligen Gleiwitzer Hitlerjungen
(Emil Schmuck) in „Der Schlesier", 1985. Anlage 8 Diverse Kopien von früheren Briefen zum Thema. Bernhard Radek, Dipl.-Verwaltungswirt Kriminalhauptkommissar i. R., Styrumer Str. 14, 4300 Essen l, früher (zuletzt) Gleiwitz, Klo*sterstraße 8.

Bernhard Radek, Gleiwitzer-Beuthener-Tarnowitzer Heimatblatt, Essen, September 1991 S. 4 - 6

Schaschlik
06.08.2012, 13:54
Falsch: Er widerlegt nicht, sondern behauptet nur, zu widerlegen. Der Beweis steht noch aus!

Wie könnte so ein Beweis denn aussehen? Die Bilder der Zeitungssausschnitte wirken schon ziemlich echt, zumindest echt genug um die Mediengeschichte zu belegen. Die Hintergründe zum eigentlichen Fall können sie kaum wahrheitsgemäß beleuchten. Dennoch, es gab einen Gleiwitz Vorfall und es gab auch Berichte in den dt. Medien damals darüber. Mit Sicherheit gibts auch noch Originalzeitungen aus der Zeit in Archiven, die man aber hier im Forum naturgemäßig nicht "physisch" posten kann, da gehen nur Fotokopien. Anders: würde ich Dir ein Archiv nennen, wo man den entsprechenden Zeitungsartikel im Original bestaunen kann, würdest Du dann hingehen und ihn Dir ansehen?


Du solltest nicht alles glauben was die schreiben und behaupten.:gib5:
(...)


Wen genau meinst Du jetzt mit "die"? Etwa Sprecher oder Fatalist mit ihren Behauptungen, einen Gleiwitz Vorfall hätte es nicht gegeben?



Ich würde gerne mal die Originalausgabe des VB von damals dazu sehen. Ich finde es jedenfalls sehr merkwürdig daß offenbar nicht auf der Titelseite berichtet wurde. Ob der verlinkte Zeitungsausschnitt wirklich authentisch ist lässt sich hier auch nicht überprüfen.


Das ist eine sehr typische Strategie die hier mal wieder gefahren wird: erst stellt man eine Behauptung auf, die dann offensichtlich widerlegt wird. Weil man keine wirklichen Argumente dagegen hat und eigentlich auch genau weiß, dass die eigentliche Behauptung schlicht falsch war, flüchtet man sich jetzt in irgendwelche Details, bestreitet den Widerspruch garnicht mehr, tut so als wäre die eigentliche Behauptung nie aufgestellt worden und bastelt jetzt ominös an Verschwörungen rum um der Sache doch noch was abzugewinnen.


Natürlich kann man nicht überprüfen, ob das verlinkte Bild authentisch ist. Dennoch ist die Medienberichterstattung der damaligen Zeit bekannt (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfall_auf_den_Sender_Gleiwitz#Propagandist ische_Verwertung). Es gibt mit Sicherheit auch noch Originalausgaben des "VB" mit dem Artikel „Der unerhörte Bandenüberfall auf den Sender Gleiwitz“, ich suche schon nach einem öffentlichen Archiv an welches Du Dich dann wenden kannst um diese Ausgabe einzusehen.

Auch weiß ich aus den Erzählungen meiner Großeltern, dass es damals Medienberichte zu dem Thema gab, was natürlich auch kein Beweis ist.


Letztlich kann man aber auch alles einfach negieren. Gab es überhaupt Hitler? Gerne würde ich eine Originalausgabe des VB mit einem Artikel über Hitler sehen. Bitte keine eletronischen Bilder oder so, das könnte alles gefälscht sein :bäh:

Nereus
06.08.2012, 15:29
Der Strangersteller hat nur die Zwischenfälle vom letzten Tag erwähnt. Aber schon vorher gab es von beiden Seiten Aufklärungs- und Spähtrupp-Scharmützel mit Verwundeten und Toten. Auch in Oberschlesien, bei Beuthen und Gleiwitz, gab es vorher mehrere militante Zwischenfälle. Die Sendersache ist in der Tat merkwürdig. Obwohl nur eine Zeitungsrandnotiz, bekam sie später große Bedeutung. Wer hatte die bestellt?

Die Grenzzwischenfälle in deutscher Sicht (dt. Weißbuch Nr. 470; Walter Hofer “Die Entfesselung des zweiten Weltkrieges”, Fischer Taschenbuch, Frankfurt/M. 1960)

VON EINEM BEAMTEN DER POLITISCHEN ABTEILUNG DES AUSWÄRTIGEN AMTS
GEFERTIGTE ZUSAMMENSTELLUNG DER DEM AUSWÄRTIGEN AMT VORLIEGENDEN
AMTLICHEN MELDUNGEN ÜBER SCHWERE GRENZZWISCHENFÄLLE AN DER
DEUTSCH-POLNISCHEN GRENZE ZWISCHEN DEM 25. UND DEM 31. AUGUST 1939
Berlin, den 1. September 1939

»25. August
1. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 22 Uhr brannte auf dem unmittelbar an der deutsch-polnischen Grenze gelegenen Anwesen des Bauern Reinhard Briefe in Scharschau, Kreis Rosenberg, Westpreußen, ein Stall nieder. An der Brandstelle wurde eine Brandbombe polnischer Herkunft gefunden.
2. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 23 Uhr verbrannte infolge Brandstiftung von aus Polen gekommenen Tätern das unmittelbar an der deutsch-polnischen Grenze liegende Anwesen der Witwe Martha Zerkowski in Schönerswalde, Kreis Rosenberg, Westpreußen.
3. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
In der Nacht vom 25. zum 26. August wurde durch Brandstiftung von aus Polen gekommenen Tätern das an der deutsch-polnischen Grenze gelegene Anwesen des Holzschlägers Schlegel in Neukrug, Kreis Rosenberg, Westpreußen, vernichtet.
4. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
In der Nacht vom 25. zum 26. brannte infolge Brandstiftung durch aus Polen gekommene Täter die an der deutsch-polnischen Grenze gelegene Försterei Dietrichswalde, Kreis Marienwerder, vollständig nieder.
5. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
In der Nacht vom 25. zum 26. wurde das an der deutsch-polnischen Grenze gelegene Anwesen des Bauern Gehrke in Niederzehren, Kreis Marienwerder, durch Brandstiftung von aus Polen gekommenen Tätern vernichtet.
6. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
In der Nacht vom 25. auf den 26. wurde das Wärterhaus 34 an der Strecke Deutsch-Eylau-Alt-Eiche-Soldau durch eine Bombe zerstört.
7. Meldung der Staatspolizeistelle Köslin.
In der Nacht vom 25. auf den 26. brannte die unmittelbar an der deutsch-polnischen Grenze stehende Scheune des Müllers Domke in Somminer Mühle, Kreis Bütow, ab. Eine Durchsuchung der Brandstätte ergab, daß die Scheune durch einen elektrischen Zeitzünder in Brand gesetzt worden war.
8. Meldung des Oberfinanzpräsidenten Ostpreußen.
In der Nacht vom 25. zum 26. August wurden die auf deutschem Gebiet gelegenen Teile der Straßenbrücke und der Eisenbahnbrücke Zandersfelde-Neuliebenau von polnischem Militär gesprengt und völlig zerstört.

26. August
1. Meldung des Hauptzollamtes Heidenburg.
Um 0.45 Uhr wurde von dem Standposten vor dem Zollamt Wetzhausen ein polnischer Soldat festgestellt und angerufen, der sich aus dem dem Zollamt gegenüberliegenden Wäldchen auf das Gebäude zu bewegte. Der Soldat ergriff die Flucht und wurde durch zwei Schüsse anscheinend verletzt.
Nachträglich wurde festgestellt, daß der Soldat zu einer Gruppe von 6 polnischen Soldaten gehörte, die an dieser Stelle die deutsch-polnische Grenze überschritten hatten.
2. Meldung von der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 15 Uhr brannte infolge Brandstiftung das an der deutsch-polnischen Grenze gelegene Wohn- und Wirtschaftshaus der Familien Werner und Scheffler in Neukrug, Kreis Rosenberg, Westpreußen, bis auf die Umfassungsmauern ab. Es wurde festgestellt, daß die Täter in Polen zu suchen waren.
3. Meldung des Hauptzollamtes Lauenburg.
Um 23 Uhr flüchtete der Volksdeutsche Tatulinski aus Seelau gegenüber der Zollaufsichtsstelle Gross Sellnow über die Grenze, nachdem sein Gehöft von einer polnischen Bande angezündet worden war. Auf den Flüchtigen wurden von den Polen mehrere Schüsse abgegeben, die auf deutschem Gebiet einschlugen.
4. Meldung des Hauptzollamtes Meseritz.
Volksdeutsche Flüchtlinge, die am 26. August bei Betsche-Süd über die Grenze kamen, wurden von polnischen Grenzbeamten mehrfach beschossen, nachdem sie sich schon in einem Maisfelde auf deutschem Boden verborgen hatten.

27. August
1. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
In den frühen Morgenstunden brannte das an der deutsch-polnischen Grenze gelegene Gehöft des Bauern Guzinski in Klein Heyde, Kreis Rosenberg, Westpreußen, nieder. Es wurde festgestellt, daß die politischen Brandstifter über die Grenze gekommen waren.
2. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 3.15 Uhr wurde die Eisenbahnhaltestelle und das Sägewerk in Alt-Eiche, Kreis Rosenberg, Westpreußen, von einer etwa 15 Mann starken, mit Gewehren bewaffneten polnischen Bande überfallen. Nachdem die Polen mehrere Schüsse abgegeben hatten, wurden sie durch eine Gruppe des deutschen Grenzschutzes vertrieben.
3. Meldung des Zollamtes Lindenhorst.
Gegen 4 Uhr wurden von einem Posten der Grenzwache 6 polnische Soldaten beobachtet, die sich gegen den Grenzstein 127 zu bewegten. Sodann teilten sie sich zu dreien, überschritten die Reichsgrenze und gingen in Richtung der Straße Neumittelwalde-Schönstein vor. Gegen 4.25 Uhr stellte der Gruppenführer der Grenzwache einen am Boden kriechenden Soldaten fest. Er gab darauf 4 Schüsse ab, worauf die Polen sich zurückzogen.
4. Meldung des Hauptzollamtes Schneidemühl.
Gegen 10.30 Uhr wurden in der Gegend Vorwerk-Dreilinden, etwa 300 m diesseits der Grenze, drei deutsche Grenzwacht-Offiziere, Hauptmann Täschner, Oberleutnant Sebulka und Leutnant Dinger, von der polnischen Grenze her beschossen.
5. Meldung des Hauptzollamtes Neidenburg.
Gegen 17 Uhr postierte eine Streife der Zollamtsstation Flammberg bei Punkt 128, der etwa 100 m vom Grenzfluß Orzyc an einem Waldrande westlich Flammberg gelegen ist. Plötzlich fielen von polnischer Seite her etwa 20 Schüsse, die auf deutschem Gebiet einschlugen. Wie sich später ergab, rührten sie von einer polnischen Grenzstreife her, die sich unter Führung eines polnischen Offiziers der deutschen Grenze genähert und das Feuer auf einen deutschen Wehrmachtsposten eröffnet hatte. Es konnte ferner festgestellt werden, daß hierbei seitens der Polen 4 Eierhandgranaten geworfen wurden.
6. Meldung des Hauptzollamtes Kreuzberg.
Um 2o.15 Uhr wurde der Zollassistent Scheffler nahe Reidenwalde von polnischer Seite mit 7 bis 8 Gewehrschüssen beschossen.
7. Meldung des Oberfinanzpräsidenten Ostpreußen.
Gegen 21.45 Uhr wurde der Zollwärter Will, als er einen unweit der Grenze gelegenen Guthof mit dem Fahrrade verließ, mehrfach von polnischen Grenzwachtbeamten, die in Kleinfelde bei Mewe stationiert waren, beschossen.

28. August
1. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 0.30 Uhr wurden von einer deutschen Feldwache, die an der Eisenbahnbrücke Deutsch-Eylau-Neumark lag, mehrere polnische Soldaten auf deutschem Gebiet gesichtet. Als die Feldwache Feuer gab, verschwanden die Polen im Walde, wobei sie das Feuer erwiderten.
2. Meldung der Staatspolizeistelle Oppeln.
Gegen 1 Uhr wurden auf dem alten, von Ratibor nach Hohenbirken, Ost-Oberschlesien, führenden Promenadenweg marschierende polnische Truppen von einem deutschen Flakkommando gesichtet, als sie die Reichsgrenze etwa 150 m überschritten hatten. Das Flakkommando eröffnete daraufhin das Feuer, worauf sich die polnischen Truppen zurückzogen.
3. Meldung des Hauptzollamtes Beuthen.
Gegen 1 Uhr wurden von einem polnischen Maschinengewehr mehrere Schüsse abgegeben. Sie schlugen dicht neben einer Maschinengewehrtruppe der Grenzwacht ein, die an der Schlackenhalde beim Sportplatz Borsigwerk in Stellung lag.
4. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 1.45 Uhr wurde die Feldwache Alt-Eiche, Kreis Rosenberg, Westpreußen, von regulären polnischen Truppen überfallen. Zunächst griffen die Polen eine Gruppe der Grenzwacht an, die an dem dortigen Grenzübergang postiert war und sich daraufhin bis zum Bahnhof Alt-Eiche zurückzog. In diesem Augenblick kamen aus einer anderen Richtung etwa 10 polnische Soldaten, welche zum Sturmangriff ansetzten. Die deutsche Gruppe ging nunmehr wieder in Stellung und eröffnete das Feuer. Die Polen waren in Schützenlinie ausgeschwärmt und schossen ebenfalls. Hierdurch wurde der Gefreite Grudzinski aus Hansdorf tödlich getroffen und ein weiterer deutscher Schütze an der Schulter verletzt. Die polnischen Soldaten zogen sich sodann wieder auf polnisches Gebiet zurück.
5. Meldung des Hauptzollamtes Gleiwitz.
Gegen 22.45 Uhr wurden die deutschen Zollbeamten Fleischer und Quenzel, die an der Panzerschranke beim Zollamt Neuberstein Dienst taten, von polnischer Seite mit Maschinengewehr und Gewehr beschossen. Erst nach einem anschließenden Feuergefecht von 2o Minuten mit der deutschen Grenzwacht stellten die Polen das Feuer ein.

29. August
1. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
In den frühen Morgenstunden kamen in der Nähe der Sägemühle Alt-Eiche polnische Soldaten auf deutsches Gebiet, die durch den deutschen Grenzschutz vertrieben wurden.
2. Meldung der Staatspolizeistelle Köslin.
In den frühen Morgenstunden führten polnische Grenzschutzsoldaten einen Feuerüberfall auf das deutsche Zollhaus Sonnenwalde-Bahnhof aus. Bei der Abwehr wurden ein deutscher Bezirkszollkommissar und ein deutscher Hilfsgrenzangestellter verwundet.
3. Meldung der Staatspolizeistelle Breslau.
Um 13.4o Uhr wurde der Zollbetriebsassistent Dippe von einem polnischen Grenzposten mit Gewehr beschossen, als er sich in einem Wälddlen bei Neu-Vorberg an der Straße Lesten-Tharlang aufhielt.
4. Meldung des Hauptzollamtes Beuthen.
Gegen 21.45 Uhr wurden von polnischem Militär wiederholt auf deutsches Gebiet in der Nähe des Zollamtes III Beuthen Schüsse abgegeben. Zunächst erfolgten etwa 20 bis 30 Pistolenschüsse über die Zollstraße beim Zollamt hinweg in Richtung auf den Grubenhof der Beuthen-Grube, die etwa 10 m vor der dritten Gruppe eines dort befindlichen Zuges der 8. Grenzwachtkompanie einschlugen. Es folgten dann 10 bis 15 Gewehrschüsse und unmittelbar darauf weitere vier bis fünf Schuß, die von einer Maschinenpistole herrührten. Das Feuer wurde von deutscher Seite nicht erwidert.
5. Meldung des Hauptzollamtes Gleiwitz.
Gegen 23.50 Uhr wurden deutsche Zoll- und Grenzwachtbeamte auf deutschem Gebiet nahe dem Zollamt Neubersteich von einer polnischen Formation heftig unter Feuer genommen. Hierbei waren zwei leichte Maschinengewehre, die auf deutschem Gebiet in Stellung gebracht waren, sowie ein schweres Maschinengewehr einwandfrei festzustellen. Nach einem Feuergefecht stellten die Polen um 1.15 Uhr das Feuer ein.

30. August
1. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 0.30 Uhr wurde das Zollgehöft Neukrug, Kreis Rosenberg, Westpreußen, von der Waldseite aus von regulären polnischen Truppen angegriffen. Die Polen beabsichtigten offenbar, der Besatzung des Zollgehöftes in den Rücken zu fallen. Sie hatten unweit des Zollgehöftes hinter einer Autogarage ein leichtes Maschinengewehr in Stellung gebracht. Als sie von der deutschen Feldwache aus einem oberen Zimmer
des Zollgehöftes beschossen wurden, erfolgte Stellungswechsel des polnischen Maschinengewehrs in eine dichte Schonung, die sofort gleichfalls unter Feuer genommen wurde. Der Kampf dauerte bis etwa 5 Uhr. Ein Schütze der deutschen Feldwache wurde tödlich verletzt. Im Zollgehöft wurden mehrere Fensterscheiben und die Telephonleitung zerstört.
2. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 0.45 Uhr wurden in der Nähe der Sägemühle Alt-Eiche drei bis vier polnische Soldaten vom deutschen Grenzschutz festgestellt, als sie sich an die Mühle heranschleichen wollten. Sie wurden sodann durch den Grenzschutz vertrieben.
3. Meldung der Staatspolizeistelle Breslau.
Gegen 7 Uhr befand sich der Landwirt Ferdinand Braun aus Golgas, Kreis Militsch, etwa 100 m diesseits des Grenzsteins 233 bei der Feldarbeit. Er wurde plötzlich von einem polnischen Soldaten mit der Pistole beschossen, blieb aber unverletzt.
4. Meldung des Oberfinanzpräsidenten in Troppau.
Um 15.05 wurde ein über deutschem Gebiet befindliches Flugzeug - anscheinend ein deutsches Aufklärungsflugzeug - von polnischem Gebiet aus Richtung Oderberg und Wurbitz von Flakartillerie beschossen. Sprengstücke wurden gefunden und sichergestellt.

31. August
1. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 1 Uhr wurde das Zollgehöft in Neukrug von polnischem Militär angegriffen. Es handelte sich um etwa 25 Mann mit einem leichten Marnhinengewehr. Sie versuchten, das Zollgehöft zu umzingeln. Der Angriff wurde abgeschlagen.
2. Meldung des Hauptzollamts Gleiwitz.
Gegen 2 Uhr erfolgte von polnischer Seite ein Feuerüberfall auf die das Zollamt Neubersteich sichernde deutsche Grenzwache. Ein Angriff der Polen auf das Zollamt wurde durch deutsches Abwehrfeuer verhindert.
3. Meldung des Zoll-Bezirkskommissars Deutsch-Eylau.
Gegen 3 Uhr früh wurde bei Scharschau auf deutschem Reichsgebiet durch polnische Truppen auf eine Streife der Grenzwacht ein Feuerüberfall verübt. Als die Streife Verstärkung heranzog und das Feuer erwiderte, zogen sich die Polen zurück.
4. Meldung des Polizeipräsidenten Gleiwitz.
Gegen 20 Uhr wurde der Sender Gleiwitz durch einen Trupp polnischer Aufständischer überfallen und vorübergehend besetzt. Die Aufständischen wurden durch deutsche Grenzpolizeibeamten vertrieben. Bei der Abwehr wurde ein Aufständischer tödlich verletzt.
5. Meldung des Oberfinanzpräsidenten Troppau.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde das Zollamt Hoflinden durch polnische Aufständische angegriffen und vorübergehend besetzt. Durch einen Gegenangriff der SS-Verfügungstruppe wurden die Aufständischen wieder vertrieben.
6. Meldung der Staatspolizeistelle Elbing.
Gegen 24.30 Uhr wurde das Zollgehöft Neukrug von 30 polnischen Soldaten angegriffen, die mit Maschinengewehren und Karabinern ausgerüstet waren. Der Angriff wurde durch die deutsche Feldwache zurückgeschlagen.
7. Meldung der Staatspolizeistelle Liegnitz.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde ein deutscher Zollbeamter bei Pfalzdorf, Kreis Grünberg, etwa 75 m von der polnischen Grenze entfernt, durch polnische Truppen tödlich verletzt.
8. Meldung von der Staatspolizeistelle Liegnitz.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde ein deutscher Zollbeamter während der Ausübung seines Dienstes bei Röhrsdorf, Kreis Fraustadt, durch polnische Truppen erschossen, ein weiterer Zollbeamter schwer verletzt.
9. Meldung der Staatspolizeistelle Liegnitz.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September erfolgte ohne jede Veranlassung ein Feuerüberfall von polnischer Seite auf das deutsche Zollhaus in Pfalzdorf, Kreis Grünberg.
10. Meldung der Staatspolizeistelle Liegnitz.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde das deutsche Zollhaus in Geyersdorf durch polnische Aufständische vorübergehend besetzt, die einen erheblichen Sachschaden verursachten.
11. Meldung der Staatspolizeistelle Brünn.
In der Nacht vom 31. August zum 1. September wurde durch polnischen Grenzschutz auf die deutsche Zollbaude in Hruschau ein Feuerüberfall mittels eines Maschinengewehrs verübt. Als deutsches Gegenfeuer einsetzte, ergriffen die Polen die Flucht.
Gez. Schliep«


... und in polnischer Sicht

POLNISCHE AUFSTELLUNG DER ZWISCHENFÄLLE, DIE SICH IM LAUFE DES MONATS AUGUST 1939 AN DER POLNISCH-DEUTSCHEN GRENZE EREIGNETEN

6. August 1939, 19 Uhr 30.
Bei der Ortschaft Kamienica Krolewska (Bezirk Kartuzy) haben drei deutsche Soldaten in Waffen die Grenze überschritten. Durch einen polnischen Grenzwächter zum Stehenbleiben aufgefordert, weigerten sie sich. Der Wächter schoß hierauf und verletzte einen der deutschen Soldaten.

Nacht vom 9. zum so. August 1939.
Der polnische Grenzwächter Ludwik Pieczychlebek wurde von einer Gruppe von Individuen, welche heimlich von Deutschland nach Polen zu gelangen versuchten, überfallen. Im Verlauf des Handgemenges, das sich dabei entwickelte, wurde der Obgenannte schwer verwundet. Die Angreifer flüchteten unter Zurücklassung von elf Militärpistolen und von mehreren hundert Patronen.

23. August 1939
Ein dreimotoriges deutsches Bombenflugzeug überflog gegen 13 Uhr die Ortschaften Bogurnin-Miasto und Bogumin-Nowy. Ein polnisches Jagdflugzeug zwang es, sich vom polnischen Territorium zu entfernen.

Nacht vom 23, zum 24. August 1939
Eine Rotte von Deutschen, bestehend aus etwa fünfzehn Personen, überschritt die polnische Grenze und griff den Bahnhof und die Zollwache von Makoszow bei Katowice an, wobei sie mehrere hundert Schüsse abgab.
24. August 1939
Von 0 Uhr 3o bis 1 Uhr 45 und von 2 Uhr 3o bis 2 Uhr 5o schossen die Deutschen mit Maschinengewehren gegen das Gebäude des Grenzwachtpostens in Gieraltowice (Bezirk Rybnik).

25. August 1939
Um Mitternacht überschritt eine deutsche Rotte die polnische Grenze im Abschnitt des Postens von Szczyglow (Wojwodschaft Schlesien) und beschoß das Gebäude der Grenzwache von Krywald.
25. August 1939
Um 5 Uhr früh griff eine deutsche Rotte das Gebäude der Grenzwache Falecice (Bezirk Rybnik) an und gab dabei etwa sechzig Schüsse ab.
25. August 1939
Um 5 Uhr früh griff eine dreißig Mann zählende und mit sechs leichten Maschinengewehren bewaffnete deutsche Rotte das Haus der Grenzwache von Dzwonow (Bezirk Rybnik) an, wobei sie mehrere hundert Schüsse abgab.
25. August 1939
Ein deutsches Militär-Wasserflugzeug überflog zweimal die Halbinsel Hela, um 8 Uhr 25 morgens und am Nachmittag.
25. August 1939
Um 11 Uhr 50, resp. 12 Uhr 30 erschienen zwei deutsche Rotten von 50 bzw. 100 Personen an der Grenze in den Orten Szmine und Falecice (Bezirk Rybnik) und feuerten anhaltend gegen die polnischen Gebäude. Zu den gleichen Stunden wurde der Grenzposten von Zworowice (Bezirk Rybnik) mit Schüssen bestrichen.
25. August 1939
Um 14 Uhr 20 überflog ein deutsches Militärflugzeug den Hafen von Gdynia.
[b]25. August 1939{/b]
Um 16 Uhr 30 und 16 Uhr 40 überflogen von Danzig kommende Militär-Wasserflugzeuge Redlowo.
25. August 1939
Um 17 Uhr überschritt eine deutsche Patrouille die Grenze im Abschnitt von Ostrolenka in der Nähe des Dorfes Pelty. Einen Kilometer tief über die Grenze gelangt, stieß sie auf eine Patrouille von Grenzwächtern, auf welche sie mit leichten Maschinengewehren feuerte.

26. August 1939
Gegen 9 Uhr morgens begegnete eine Patrouille polnischer Grenzwächter in Dzwierznia (Bezirk Dzialdowo), einer sechs Kilometer von der Grenze entfernten Ortschaft, einer deutschen Kavalleriepatrouille, welche die Grenze in einem Gehölz bei Bialuty überschritten hatte.
26. August 1939
Gegen 13 Uhr 3o feuerte ein deutsches Maschinengewehr gegen zwei polnische Grenzwächter, welche bei der Ortschaft Malinowo (Bezirk Dzialdowo) in einer Entfernung von 1oo Metern von der Grenze gingen.
26. August 1939
Um 13 Uhr 30 wurden am Übergang von Glodowka Witamowa (Bezirk Nowy Targ) zwei polnische Grenzwächter von drei deutschen Soldaten, welche sich 30 Meter von der Grenze entfernt auf polnischem Boden befanden, mit Schüssen bestrichen.
26. August 1939
Um 15 Uhr 30 wurde im Abschnitt von Sucha Gora Maschinengewehrfeuer gegen das polnische Gebiet eröffnet.
26. August 1939
Um 20 Uhr 30 wurde vom Danziger Gebiet aus der Posten von Guzy (Bezirk Koscierzyna) beschossen.
26. August 1939
Um 23 Uhr wurde eine polnische Grenzwächter-Patrouille in Maloslonce bei Tczew vom gegenüberliegenden Weichselufer aus mit Schüssen bestrichen.

27. August 1939
Um 2 Uhr 45 beschoß eine deutsche Rotte die Gebäulichkeiten von Szczyglowice (Bezirk Rybnik), wobei sie etwa 15 Meter tief in polnisches Gebiet eindrang.
Nacht vom 27. zum 28. August 1939
Das Gebäude der Grenzwache von Wilcza Dolna (Wojwodschaft Schlesien) wurde mit Schüssen angegriffen. Andere Schüsse aus der Richtung von Ratibor wurden gegen Brzezie an der Oder abgegeben. Maschinengewehre feuerten in der Richtung der Grenzdörfer Makoszow, Konczyce und Karol Emanuel. Die Kugelspureni sind an den Zäunen und Hauswänden sichtbar.
27. August 1939, 22 Uhr
In der Gegend von Male Polko bei Gniew (Wojwodschaft Pommerellen) hat eine deutsche Infanterie-Patrouille gegenüber Polen eine Grenzverletzung begangen.

28. August 1939
Gegen 1 Uhr haben die Deutschen in der Gegend des Hofes Borowicz Mile eine Grenzwächter-Patrouille beschossen. Zur gleichen Stunde wurden vom deutschen Gebiet aus Schüsse auf den Bahnhof und den Grenzwache-Posten von Brzezie abgegeben.
28. August 1939
Zwischen 8 und 9 Uhr überschritt eine deutsche Kavallerie-Patrouille in der Gegend von Bialudy Mlynarskie die Grenze.
28. August 1939
Zwischen 11 und 12 Uhr haben zwei deutsche Infanteriepatrouillen die Grenze bei Skoroszow (Bezirk Kepno) überschritten.

Nacht vom 28. zum 29. August 1939
Eine deutsche Patrouille hat die Grenze bei Szczyglowice (Bezirk Rybnik) überschritten und Handgranaten gegen die Gebäulichkeiten der Ortschaft geworfen.
29. August 1939
Um 10 Uhr 20 überflog ein deutsches Militärflugzeug die fünf Kilometer von der Grenze entfernt liegende Ortschaft Strzepcz (Bezirk Kartuzy).
29. August 1939
Um 16 Uhr 45 überflog ein dreimotoriges Junkerslugzeug Redlowo.

30. August 1939
Vier neue Grenzverletzungen gegenüber Polen durch deutsche Flugzeuge werden von vier verschiedenen Punkten gemeldet. Andrerseits fanden im Verlaufe der Nacht an verschiedenen 'Stellen Scharmützel zwischen polnischen und deutschen Grenzwächtern statt.

31. August 1939
Um 2 Uhr morgens fand an der polnisch-danziger Grenze, zwischen Orlowo und Kack, ein Scharmützel statt. Es wurden mehrere Schüsse gewechselt.
(Hofer, Die Entfesselung...)

Dr. Paul Schmidt, Chefdolmetscher im Außenamt, berichtet von der Beschießung deutscher Flugzeuge durch polnische Flak
»Wir selbst flogen um 1 Uhr mittags am 24. August nach Berlin zurück, hatten uns also nur 24 Stunden in Moskau aufgehalten. Ribbentrop hatte zweifellos einen diplomatischen Schnelligkeitsrekord aufgestellt, auch nach heutigen Maßstäben. Hitler und Stalin hatten durch ihr überraschendes Vorgehen in dieser Runde des politischen Kampfes England und Frankreich mattgesetzt.
Unsere Delegation war so groß, daß zu ihrem Transport zwei CondorMaschinen notwendig waren. Die eine sollte Ribbentrop direkt nach Berchtesgaden zu Hitler bringen, die andere flog nach Berlin. Ich, der „einzige Schlachtenbummler, der keinerlei Funktionen ausgeübt hatte und doch dabei gewesen war", wie Ribbentrop beim Abflug zu mir sagte, sicherte mir einen Platz in der zweiten Maschine, die erst eine Stunde nach der ersten startete. Ich glaubte bei der Zwischenlandung in Königsberg, daß dieser Abstand weiter eingehalten würde, und betrachtete daher seelenruhig den Abflug des Ribbentropschen Flugzeuges. Unmittelbar darauf aber erhob sich auch die zweite Condor-Maschine in die Luft. Ich hatte bei einem kurzen Besuch im Flughafenrestaurant die Mitteilung verpaßt, daß beide Maschinen mit Jägerschutz (!) fliegen sollten, da in den letzten Tagen mehrfach Lufthansa-Maschinen von der polnischen Flak unter Feuer genommen worden waren. Soweit war also in der Zwischenzeit die deutsch-polnische Spannung schon gestiegen.

„Der Eisenbahnverkehr mit dem Reich ist heute eingestellt worden", sagte einer der Umstehenden zu mir, als ich mich nach einer Zugverbindung erkundigte. Ich eilte zur Flugleitung. „Laufen Sie so schnell Sie können an das andere Ende des Platzes, dort wird in jedem Augenblick eine Reservemaschine leer nach Berlin starten." Ich setzte mich in Trab und winkte wie ein Wilder der Maschine zu, deren Motoren schon anliefen. Erleichtert sah ich, wie der Pilot die Umdrehungszahl etwas heruntersetzte; die kleine Tür am Ende der Ju 52 öffnete sich, der Funker half mir in die Maschine, und ich sank aufatmend in den nächsten Sessel. Wir starteten sofort. „Darf ich Ihren Ausweis sehen", sagte der Pilot, „.denn bei dieser Lage kann man nicht vorsichtig genug sein." Auch er erzählte mir von den Beschießungen durch die polnische Flak. „Wir sind nicht so fein wie die da", damit meinte er Ribbentrop und seine Delegation, „wir kriegen keinen Jägerschutz, aber wir fliegen weit auf die Ostsee hinaus, da können uns die Polen nichts anhaben, außer wenn sie mit Jägern kommen, dann können sie uns zur Landung zwingen." Sicherheitshalber legte ich die Papiere zum Zerreißen zurecht, die bei einer erzwungenen Landung den Polen nicht in die Hände fallen durften. Aber es passierte nichts, und eine halbe Stunde nach der Ankunft Ribbentrops landete auch ich erleichtert in Berlin.«
(Schmidt, “Statist auf diplomatischer Bühne 1923-45)

derRevisor
06.08.2012, 15:44
Wie könnte so ein Beweis denn aussehen? Die Bilder der Zeitungssausschnitte wirken schon ziemlich echt, zumindest echt genug um die Mediengeschichte zu belegen.

Behauptet wurde folgendes:


Nein. Reichsrundfunk und Völkischer Beobachter berichteten über den "Vorfall." Der Rundfunk wusste auch erstaunlich schnell Bescheid, schon zweieinhalb Stunden nach Beginn der Aktion ging das durch den Äther.

Elmo allein zu Hause
06.08.2012, 15:53
Wie könnte so ein Beweis denn aussehen? Die Bilder der Zeitungssausschnitte wirken schon ziemlich echt, zumindest echt genug um die Mediengeschichte zu belegen. Die Hintergründe zum eigentlichen Fall können sie kaum wahrheitsgemäß beleuchten. Dennoch, es gab einen Gleiwitz Vorfall und es gab auch Berichte in den dt. Medien damals darüber. Mit Sicherheit gibts auch noch Originalzeitungen aus der Zeit in Archiven, die man aber hier im Forum naturgemäßig nicht "physisch" posten kann, da gehen nur Fotokopien. Anders: würde ich Dir ein Archiv nennen, wo man den entsprechenden Zeitungsartikel im Original bestaunen kann, würdest Du dann hingehen und ihn Dir ansehen?




Wen genau meinst Du jetzt mit "die"? Etwa Sprecher oder Fatalist mit ihren Behauptungen, einen Gleiwitz Vorfall hätte es nicht gegeben?





Das ist eine sehr typische Strategie die hier mal wieder gefahren wird: erst stellt man eine Behauptung auf, die dann offensichtlich widerlegt wird. Weil man keine wirklichen Argumente dagegen hat und eigentlich auch genau weiß, dass die eigentliche Behauptung schlicht falsch war, flüchtet man sich jetzt in irgendwelche Details, bestreitet den Widerspruch garnicht mehr, tut so als wäre die eigentliche Behauptung nie aufgestellt worden und bastelt jetzt ominös an Verschwörungen rum um der Sache doch noch was abzugewinnen.


Natürlich kann man nicht überprüfen, ob das verlinkte Bild authentisch ist. Dennoch ist die Medienberichterstattung der damaligen Zeit bekannt (http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberfall_auf_den_Sender_Gleiwitz#Propagandist ische_Verwertung). Es gibt mit Sicherheit auch noch Originalausgaben des "VB" mit dem Artikel „Der unerhörte Bandenüberfall auf den Sender Gleiwitz“, ich suche schon nach einem öffentlichen Archiv an welches Du Dich dann wenden kannst um diese Ausgabe einzusehen.

Auch weiß ich aus den Erzählungen meiner Großeltern, dass es damals Medienberichte zu dem Thema gab, was natürlich auch kein Beweis ist.


Letztlich kann man aber auch alles einfach negieren. Gab es überhaupt Hitler? Gerne würde ich eine Originalausgabe des VB mit einem Artikel über Hitler sehen. Bitte keine eletronischen Bilder oder so, das könnte alles gefälscht sein :bäh:
Du spricht ja alles schon an was ich meine...
Das jetzt die Revisionisten aus ihren Löchern hervor gekrochen kommen wie "Cruncher" zb und mal gleich verbal drauf zuhauen hab ich auch nicht anders erwartet.:D
Der Überfall wierd auch als Kriegsstart gesehen, weil man so bei einer Niederlage es den Polen in die Schuhe hätte schieben können, was man ja auch gemacht hat das ist eben Kriegspolitik.

fatalist
06.08.2012, 16:00
Wen genau meinst Du jetzt mit "die"? Etwa Sprecher oder Fatalist mit ihren Behauptungen, einen Gleiwitz Vorfall hätte es nicht gegeben?

Na na na, Du solltest an Deiner Auffassungsgabe arbeiten :compr:


Den Vorfall hat als False Flag-Operation ein einziger Mann erfunden, und der hiess Naujocks.
Er gab ihn vor dem IMT zum Besten, um die echten Übergriffe der Polen vor dem 1.9.39 als "SS-fingiert" zu verdrehen.

Wo ist das Verständnisproblem?

Es gab einen polnischen Überfall auf den Sender, einen von vielen Übergriffen aber nur, und der steht ja auch im Weissbuch drin.
Als "von der SS fingiert" gilt dieser Überfall aber nur durch das Zeugnis EINES EINZIGEN Mannes, nämlich dieses Naujocks.

So, und nun bitte nochmal.
Aber erst lesen und verstehen, gelle?

fatalist
06.08.2012, 16:02
Du spricht ja alles schon an was ich meine...
Das jetzt die Revisionisten aus ihren Löchern hervor gekrochen kommen wie "Cruncher" zb und mal gleich verbal drauf zuhauen hab ich auch nicht anders erwartet.:D
Der Überfall wierd auch als Kriegsstart gesehen, weil man so bei einer Niederlage es den Polen in die Schuhe hätte schieben können, was man ja auch gemacht hat das ist eben Kriegspolitik.

Was können wir bösen Revisionisten denn dafür, dass Du die einfachsten Dinge nicht raffst?
Lies es nach, ich habe es gerade NOCHMALS gepostet.

Was ist das nur für ein Kindergarten hier?

cruncher
06.08.2012, 16:08
Was ist das nur für ein Kindergarten hier?


Und diese Vollpfosten brüsten sich mit Ihrer "historischen Bildung"

Man sollte eher sagen Geschichtskloake.

cruncher
06.08.2012, 16:21
Die Grenzzwischenfälle in deutscher Sicht (dt. Weißbuch Nr. 470; Walter Hofer “Die Entfesselung des zweiten Weltkrieges”, Fischer Taschenbuch, Frankfurt/M. 1960)

[)



Es ist schon sehr gewagt sich bei Quellenangaben auf Hofer zu beziehen.

Welches Ausgabejahr hat das Weißbuch?

Wenn es von Mitte der 50er Jahre ist, dann ist es die von alliierten Historikern frisierte Version.

fatalist
06.08.2012, 16:26
Und diese Vollpfosten brüsten sich mit Ihrer "historischen Bildung"

Man sollte eher sagen Geschichtskloake.

Vor allem das mangelnde Leseverständnis, sie lesen etwas, aber es kommt irgendwie dann doch nicht an.
Stimmt schon, was PISA so feststellt ;)

cruncher
06.08.2012, 16:30
Zur Arbeitsweise von Hofer hier ein Auszug aus einem Artikel:




"
.
.
.
Unter seiner und Calics Leitung erschien 1972 der erste Band einer
umfangreichen Dokumentation zum Reichstagsbrand. Viele bei Tobias gelieferte
Beweisführungen und Gutachten blieben dabei allerdings unberücksichtigt. So
etwa die Ausführungen über die Kaminwirkung des großen Kuppelsaals. Doch
lieferte der Erste Band des Luxemburger Komitees nur eine "negative
Beweisführung", das heißt, sie versuchte, Tobias zu widerlegen. Eine "positive
Beweisführung", Beweise nämlich, daß die Nationalsozialisten selbst den Brand
gelegt hatten, konnte sie nicht beibringen. Das sollte ein zweiter
Dokumentationsband des Komitees leisten. Dieser erschien endlich im Jahre
1978.

Doch der anfänglich als seltener "Glücksfall" gepriesene Band erwies sich, so
der Historiker Uwe Backes, als "Reinfall". Denn die in Band 2 abgedruckten
"Dokumente" erwiesen sich als glatte Fälschungen. Dies deckte 1979 der
Journalist Karl-Heinz Janßen in der Wochenzeitung "Die Zeit" auf. Eine
Untersuchung, die Janßen 1986 mit einer umfangreichen Dokumentation in
Zusammenarbeit mit dem Historiker Henning Köhler noch belegen und bekräftigen
konnte.

Doch Hofer und sein "Luxemburger Komitee" blieben unbeirrt. Erst nach fast
zwei Jahren gab Hofer in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) vom 16.
Dezember 1987 eine Stellungnahme zu dem Vorwurf der Dokumentenfälschung ab.
Darin verwahrte er sich zwar gegen die Vorwürfe, ohne sie jedoch klar zu
widerlegen. Weiterhin stellte er sich vor den der Fälschung bezichtigten Calic
und verbürgte sich für die Echtheit der Dokumente

Bereits am 8. Januar 1988 antwortete Eckhard Jesse im Namen einer
Historikergruppe und erläuterte anhand von Beispielen die umstrittenen
Methoden Hofers und seiner Mitarbeiter. Jesse: "Wer Kopien zur
Altersbestimmung einreicht, immunisiert sich weitgehend gegen Widerlegung."
Hofer verschweige, so Jesse, auch, daß er "bereits im Frühjahr 1986 im
Bundesarchiv ,Dokumente‘ zur Prüfung eingereicht hat." Das Bundesarchiv habe
ihm aber die Echtheitsbestätigung verweigert, "weil keine … Originale
beigebracht werden konnten". Hofer behauptete damals, diese seien vernichtet
worden. Später tauchte nachträglich doch eine Seite "im Original" auf. "Von
wem stammt sie?" fragte damals Jesse. Stimmen wurden laut, diese seien
nachträglich in einer Fälscherwerkstatt hergestellt worden.

Die Weigerung Hofers, die Originale von unabhängiger Seite überprüfen und
einsehen zu lassen, wirft Fragen auf. Man muß kein Spötter sein, wenn man sich
wie Sven-Felix Kellerhoff in der "Welt"die Frage stellt, wie wohl die
Öffentlichkeit reagiert hätte, wenn damals der "Stern" sich geweigert hätte,
die Echtheit der "Hitler Tagebücher" feststellen zu lassen.
.
.
.
"



© Das Ostpreußenblatt Folge 3 /1999 23.01.99

Ekelbruehe
06.08.2012, 16:34
Ich bin stolyer Besityer der Legasthenie.

Achja, ich verwechsel ab und zu Zpsilon und Y

schastar
06.08.2012, 16:46
Wozu der Fall Gleiwitz?

Ich habe mir vor kurzem die Frage gestellt wozu ein Überfall auf den Sender Gleiwitz von Nöten gewesen sein soll.

....

Das mußt du die Polen fragen, schließlich haben die den Sender überfallen. Über den Sinn der Aktion kann man nur spekulieren, aber ein Einzelfall ist so was nicht.

http://www.welt.de/politik/ausland/article108487248/Tote-bei-Ueberfall-auf-aegyptischen-Grenzposten.html

Demokrat
06.08.2012, 16:55
Am 22. August 1939 sprach der GröFaZ vor den versammelten Oberbefehlshabern:

Die Auslösung des Konfliktes wird durch eine geeignete Propaganda erfolgen. Die Glaubwürdigkeit ist dabei gleichgültig, im Sieg liegt das Recht.Quelle:
- Johannes Hohlfeld (Hrsg.): „Ansprache Adolf Hitlers, Aufzeichnung Generaladmiral Boehm“, in: Die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Band V, Berlin 1953, S. 74–81
- NS-Archiv (http://www.ns-archiv.de/krieg/1939/22-08-1939-boehm.php)

derRevisor
06.08.2012, 18:00
Am 22. August 1939 sprach der GröFaZ vor den versammelten Oberbefehlshabern:
Quelle:
- Johannes Hohlfeld (Hrsg.): „Ansprache Adolf Hitlers, Aufzeichnung Generaladmiral Boehm“, in: Die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Band V, Berlin 1953, S. 74–81
- NS-Archiv (http://www.ns-archiv.de/krieg/1939/22-08-1939-boehm.php)

Binsenweisheit.

fatalist
06.08.2012, 18:03
Eine angebliche Aussage vom 22.8.39 kann allenfalls ein Indiz dafür sein, was am 31.8.39 passieren würde, nicht aber ein Beweis.
Das ist aber Demokrat offensichtlich nicht klar.

Interessant ist auch:
http://de.metapedia.org/wiki/Ansprache_Hitlers_vor_den_Oberbefehlshabern_am_22. _August_1939

Brutus
06.08.2012, 18:03
Binsenweisheit.

Fälschung! Ein besonders markantes Scheißestück aus der usraelischen Siegerlügenjauche, wie es die Demokraten so lieben und genußvoll schlürfen.

Demokrat
06.08.2012, 18:05
Binsenweisheit.
Stellt sich die Frage, wie diese geeignete Propaganda aussah - die Inszenierung fingierter Scharmützel wäre eine solche Möglichkeit.

fatalist
06.08.2012, 18:05
Fälschung!

7 verschiedene Fassungen, so etwas sollte stutzig machen.
Zudem hatte Hitler den Pakt mit Stalin erst 2 Tage nach seiner Rede erst in der Tasche.


am 24. August 1939

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-sowjetischer_Nichtangriffspakt

derRevisor
06.08.2012, 18:06
Fälschung! Ein besonders markantes Scheißestück aus der usraelischen Siegerlügenjauche.

Kann sein. Mir ging es um diese Jahrtausende alte Praxis als "Beweismittel":


Die Auslösung des Konfliktes wird durch eine geeignete Propaganda erfolgen. Die Glaubwürdigkeit ist dabei gleichgültig, im Sieg liegt das Recht.

Demokrat
06.08.2012, 18:06
Fälschung!
Belegt wodurch?

fatalist
06.08.2012, 18:07
Belegt wodurch?

7 Fassungen.

Demokrat
06.08.2012, 18:33
7 Fassungen.
Wenn es denn sieben sind. Die von dir angeführte Seite erwähnt übrigens explizit den Bericht Boehms, den auch ich zitiert habe. Boehm soll die Rede stenografiert und noch am selben Abend in Reinschrift getippt haben. Diese Version wird auf Metapedia als Beweis herangezogen, um andere Versionen als falsch zu entlarven. Somit ist das von mir gebrachte Zitat wohl als echt anzusehen.

fatalist
06.08.2012, 18:41
Wenn es denn sieben sind. Die von dir angeführte Seite erwähnt übrigens explizit den Bericht Boehms, den auch ich zitiert habe. Boehm soll die Rede stenografiert und noch am selben Abend in Reinschrift getippt haben. Diese Version wird auf Metapedia als Beweis herangezogen, um andere Versionen als falsch zu entlarven. Somit ist das von mir gebrachte Zitat wohl als echt anzusehen.

Es ist zumindest besser als die anderen 6 Fassungen. Keitel meinte, es wäre wohl stimmig.
Ich frage mich halt, warum ein Admiral eine Rede mitstenographieren sollte.
Woher kann der Steno?
Findest Du das gar nicht merkwürdig?
Nö, ich weiss, alles logo für Dich. :haha:

Auch dass er die am selben Abend abgetippt habe. Klare Sache, machen Admirale immer so.

Das Problem der Zeitachse löst es aber trotz allem nicht.
Daher bleibt es ein Indiz, kein Beweis.

Die ganze Geschichtsschreibung ist voller Lügen.
Ich will die Wahrheit wissen. So einfach ist das.

frodo
06.08.2012, 18:43
Es ist zumindest besser als die anderen 6 Fassungen. Keitel meinte, es wäre wohl stimmig.
Ich frage mich halt, warum ein Admiral eine Rede mitstenographieren sollte.
Woher kann der Steno?
Findest Du das gar nicht merkwürdig?
Nö, ich weiss, alles logo für Dich. :haha:

Auch dass er die am selben Abend abgetippt habe. Klare Sache, machen Admirale immer so.

Das Problem der Zeitachse löst es aber trotz allem nicht.
Daher bleibt es ein Indiz, kein Beweis.

Die ganze Geschichtsschreibung ist voller Lügen.
Ich will die Wahrheit wissen. So einfach ist das.

Die Wahrheit?
Wo wurde jemals die ganze Wahrheit gesprochen. Nirgends.
Die Lüge ist allgegenwärtig und immer anwendbar.
Die Wahrheit? Unangenehm und nicht verwendbar.

fatalist
06.08.2012, 18:44
Die Wahrheit?
Wo wurde jemals die ganze Wahrheit gesprochen. Nirgends.
Die Lüge ist allgegenwärtig und immer anwendbar.
Die Wahrheit? Unangenehm und nicht verwendbar.

Richtig, aber wenigstens den Anspruch sollte man haben, als bloss nachzuplappern.
(bist nicht Du gemeint)

frodo
06.08.2012, 18:46
Ich bin Romantiker und die haben manchmal eine verstellte Sicht zur Realität.
Wenigstens manchmal.

malnachdenken
06.08.2012, 18:48
Es ist zumindest besser als die anderen 6 Fassungen. Keitel meinte, es wäre wohl stimmig.
Ich frage mich halt, warum ein Admiral eine Rede mitstenographieren sollte.
Woher kann der Steno?
Findest Du das gar nicht merkwürdig?

Anfang des 20. Jahrhunderts war die Stenografie in der Bevölkerung Mitteleuropas vergleichsweise weit verbreitet. So gehörte beispielsweise das Erlernen der Stenografie auch zur Ausbildung der Stabsoffiziere im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Auch in der Justizausbildung war sie fest etabliert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stenografie#Anwendung

Brutus
06.08.2012, 18:53
Alles echt, klar doch. Sie Sieger haben nie gelogen, am wenigsten beim IMT. Seife aus Judenfett, Lampenschirme aus Menschenhaut, Schrumpfköpfe aus KZ-Herstellung und die deutsche Täterschaft für Katyn - alles echt!


Die Ansprache auf dem Obersalzberg vom 22.8.1939

Diese Ansprache vor den Generalen ist die wohl am häufigsten zitierte Rede Hitlers Von ihr liegen gleich sieben Niederschriften und Protokolle vor, die zum Teil sehr voneinander verschieden sind

Bemerkenswert ist nun, dass die Rede Hitlers in einigen der Niederschriften in vulgärer Weise und mit der Erwähnung weitgestreckter Kriegsziele aufgeschrieben worden ist, während sie in anderen in nüchterner und sachlicher Weise ihren Ausdruck findet, vor allem ohne die Zitate, die von Hitlers Kriegsabsichten gegen Frankreich, England und gegen die Sowjetunion berichten. Damit bleibt offen, welche Niederschriften stimmen.

Es kann sein, dass die einen Protokollanten Wichtiges verschweigen, um es zu verschleiern. Es kann auch sein, dass die anderen die Rede so ergänzen und frisieren, dass die Niederschriften eindeutigere „Beweise“ der weitgestreckten Kriegsabsichten Hitlers und der deutschen Generale liefern. Wenn die „scharfen“ Versionen der Redeniederschriften Falsches Wiedergeben, wäre das fatal, denn sie und nur sie sind in die Geschichtsschreibung eingegangen. Sie prägen seit den Nürnberger Prozessen das Bild, das man sich in Deutschland und in der Welt von der frühen Mitwisserschaft der deutschen Generalität macht. So ist es für den Beweis der Komplizenschaft der generale oder für ihre Entlastung nun entscheidender Bedeutung, was Adolf Hitler an diesem 22.August 1939 denn nun wirklich sagt.

Der Vergleich der Niederschriften ist wie ein Stück aus einem Kriminalroman. Die sieben Protokolle der Obersalzberg-Rede verschwinden 1939 in den diversen Akten und tauchen bei den Nürnberger Prozessen 1945 als „Beweise“ wieder auf.

Als erstes legt die Nürnberger Anklagebehörde ein angebliches Originaldokument vor, das die Hitler-Ausführungen in besonders brutalen, vulgären und grotesken Formulierungen wiedergibt. Das „Dokument“ wird dem US-Ankläger Alderman von einem amerikanischen Journalisten zugespielt. Es wird in die Verhandlung eingeführt, dann aber gleich als Beweisstück abgelehnt. Zu offensichtlich ist die Fälschung. Diese vom Gericht nicht anerkannte Falsch-Version glänzt mit Zitaten und Schilderungen wie:„Entschluss zum Angriff auf Polen im Frühling. … Ich lasse jeden füsilieren, der auch nur ein Wort der Kritik äußert. … Das Kriegsziel ist nicht das Erreichen von bestimmten Linien, sondern die physische Vernichtung des Gegners. … Polen wird entvölkert und mit Deutschen besiedelt. … Nach Stalins Tod zerbrechen wir die Sowjetunion. Dann dämmert die deutsche Erdherrschaft herauf.“ Nach der Falschversion setzt Hitler fort: „Ich habe nur Sorge, dass mir Chamberlain oder irgend so ein anderer Saukerl im letzten Moment mit Vorschlägen und Umfallen kommt. Er fliegt die Treppe herunter. Und wenn ich ihm persönlich vor den Augen aller Photographen in den Bauch treten muss. …Ob die Welt das glaubt, ist mir scheißegal. .. Die Bürger Westeuropas müssen vor Entsetzen erbeben. … Die Rede wurde mit Begeisterung aufgenommen. Göring stieg auf den Tisch. Blutrünstiger Dank und blutrünstiges Versprechen. Er tanzt wie ein Wilder herum“[IMT Dokument 03-L/US-28].

Soweit die erste Falschversion.

Das nächste Protokoll dieser Hitler-Rede, das der Gerichtshof als beweis heranzieht, ist ein zweiteiliges Dokument [IMT Dokumente 798-PS/US-29(erste Redehälfte) und 1014-PS/US-30(zweite Redehälfte)] Es hat weder Kopf noch Datum, kein Aktenzeichen, keine Tagebuchnummer, keinen Geheimvermerk und es trägt auch keine Unterschrift. Bei Gericht kann niemand mehr sagen, wer es verfasst hat und woher es stammt. [IMT Verhandlungen, Band XIV, Seite 55] Später wiedersprechen sich die Anklagevertreter sogar mit zwei verschiedenen Herkunftsorten. Der Verteidiger des Großadmirals Raeder, Dr. Siemers, macht – so ist es in den Gerichtsakten von Nürnberg nachzulesen – das Militärtribunal darauf aufmerksam, dass die erste Hälfte dieses neuen Dokumentes auf dem selben Papier und mit der selben Schreibmaschine geschrieben worden ist, wie die erste, von den Anklägern bereits zurückgezogene Falsch-Version [IMT Verhandlungen, Band XIV, Seite 55].

Das Gericht lässt das jedoch nicht als Zweifel an der Zuverlässigkeit und der Echtheit des Dokuments gelten und beharrt auf der Beweiskraft des Papiers.

Das Brisante an diesem zweiten Dokument sind, wie beim ersten, die zynischen Aussagen und Redewendungen – angeblich aus dem Munde Hitlers -, die, wenn sie denn so gesprochen worden sind, die zuhörende Generalität aufs Schwerste kompromittieren. Die zweite Version ist heute in allen maßgeblichen Geschichtswerken und Dokumentenbände Deutschlands nachgedruckt. Schulgeschichts- und Gemeinschaftskundebücher vermitteln Schülerinnen und Schüler mit den markigsten Zitaten aus diesem „Dokument“, dass Hitler Krieg um jeden Preis mit Polen wollte, und das die deutsche Generalität dies schweigend und billigend so hingenommen hat.

Im Archiv der Hitler-Reden des Archivdirektors Dr.Max Domarus wird diese zweite Version als die wortgetreueste Wiedergabe jener Rede dargestellt und mit vollem Wortlaut abgedruckt. Domarus kommentiert das so:

„An der Echtheit ist nicht zu zweifeln, da über diese Rede zwei weitere Niederschriften existieren: die Aufzeichnung des Generaladmirals Boehm und der Tagebucheintrag von Generaloberst Halder“[Domarus, Band 2, Seite 1233].


Hier irrt Domarus, denn gerade Generaladmiral Boehm hat diese zweite Version durch Vergleiche mit seinem eigenen Protokoll als Fälschung bloßgestellt. Generaladmiral Boehm ist am 22.August 1939 auf dem Obersalzberg einer der Zuhörer Adolf Hitlers. Er schreibt diese Rede stichwortartig mit und hält die Kernaussagen Hitlers dabei in ihrem Wortlaut fest. Noch am gleichen Abend fertigt er aus den Notizen sein Protokoll, das in der Erwähnungsreihenfolge dieses Buches die Nummer drei ist. Boehm gibt das Protokoll an seinen Vorgesetzten Raeder. Der ließt es, bestätigt es als richtig und zeichnet das Papier ab. Als Raeder sechseinhalb Jahre später, am 16. Mai 1946 in Nürnberg mit der zweiten Version der besagten Hitler-Rede konfrontiert wird, sagt er sofort, dass viele Formulierungen in diesem „Protokoll“ nicht stimmen. Worte – so Raeder – wie „Vernichtung Polens im Vordergrund. Ziel ist die Beseitigung der lebendigen Kräfte, nicht die Erreichung einer bestimmten Linie“ oder „Herz verschließen gegen Mitleid, brutales Vorgehen“ seien nicht gefallen [IMT-Verhandlungen, Band XIV, Seite 56] Er macht geltend, dass sich die deutschen Oberbefehlshaber die Erwähnung eines solchen Kriegsziels bei Kriegsbeginn nicht hätten gefallen lassen.

Raeder ersinnt sich des Boehm-Protokolls und verlangt, den Generaladmiral als zeugen zu vernehmen. Der Anwalt Raeder, Dr. Siemers, stellt den Antrag, Boehm als zeugen vorzuladen. Die Richter lehnen ab. Daraufhin vernimmt Dr. Siemers Boehm, fertigt eine Vernehmungsniederschrift und lässt den Generaladmiral eine eidesstattliche Erklärung abgeben. Beides, Vernehmungsniederschrift und Erklärung legt Siemers dann dem Nürnberger Gericht als Entlastungsdokument „Raeder Nr.129“ vor [Siemers, Dokumentenbuch VI, Seite 3 ff].

Interessant ist nun, dass Boehms Anhörung zwar im Verhandlungsprotokoll des Gerichts mit Tag, Verhandlungsgegenstand und Dokumentennummer aufgeführt ist, im Dokumentenband des IMT aber nicht erscheint. Sie fehlt. Die Nürnberger Richter haben es vermieden, die Demontage ihrer „Schlüsselrede“ als Beweisstück aktenkundig mit zu überliefern. Die sehr aufschlussreiche Anhörung des Generaladmirals ist jedoch im Nachlass des Raeder-Verteidigers Dr. Siemers vollständig erhalten. Es lohnt sich, sie zu lesen.

Boehm vergleicht die von Raeder angezweifelte zweite Version mit seiner eigenen Niederschrift und gibt zu Protokoll:

„Ich erkläre unter Eid, dass die nachfolgendend aufgeführten Redewendungen in diesen Dokumenten von Hitler bei seiner Rede teils überhaupt nicht, teils in anderer Form und in anderem Sinne gebraucht worden sind“.

Dann geht er Stück für Stück die brisanten Stellen in dem angezweifelten „Beweisstück“ durch. Die angeblichen Hitler-Zitate sind im folgenden mit „2. Versionen“ eingeleitet, die Aussagen des Zeugen mit „Boehm“[Siemers, Dokumentenbuch VI, Seiten 3-10, Dokument Raeder-129].

2. Version: „Ich fasste den Entschluss bereits im Frühjahr, dachte aber, dass ich mich zunächst in einigen Jahren gegen den Westen wenden würde und dann erst gegen den Osten.“

Boehm: In Sonderheit ist die Redewendung, dass Hitler sich zunächst gegen den Westen wenden würde, was also eine Angriffsabsicht gegen die Westmächte ausgedrückt hätte, auf keinen Fall gebraucht worden“

2. Version: „Ich wollte zunächst mit Polen ein tragbares Verhältnis herstellen, um zunächst gegen den Westen zu kämpfen.“

Boehm: „Der Satz ist nicht gebraucht worden. Es gilt das gleiche, wie vorher ausgeführt, dass Hitler auf keinen Fall eine Absicht, gegen den Westen kämpfen zu wollen, zum Ausdruck gebracht hat.“

2. Version: „Wir haben nichts zu verlieren, nur zu gewinnen.“
Boehm: „Der Satz wurde nicht gebraucht.“

2. Version: „Die Gegner haben nicht mit meiner großen Entschlusskraft gerechnet. Unsere Gegner sind kleine Würmchen. Ich sah sie in München“.

Boehm: „Beide Sätze, besonders die Beurteilung der Gegner, sind nicht gebraucht worden.“

2. Version: „Ich habe nur Angst, dass mir im letzten Moment irgendein Schweinehund einen Vermittlungsvorschlag vorlegt. Die politische Zielsetzung geht weiter. Anfang zur Zerstörung der Vormachtsstellung Englands ist gemacht.“

Boehm: „Weder der Satz hinsichtlich des Vermittlungsvorschlages, noch besonders hinsichtlich der Zerstörung der Vormachtsstellung Englands ist gesprochen worden. Es sind glatte Erfindungen, ebenso wie das Wort „Schweinehund“.“

2. Version: „Vernichtung Polens im Vordergrund. Ziel ist die Beseitigung der lebendigen Kräfte, nicht die Erreichung einer bestimmten Linie“.

Boehm: „Es ist nie von der Vernichtung Polens oder der Beseitigung der lebendigen Kräfte des polnischen Volkes als solchem gesprochen worden, sondern stets nur von dem Zerbrechen der militärischen Kräfte.“

2. Version: „Restlose Zertrümmerung Polens ist das militärische Ziel“.
Boehme: „Der Satz ist bestimmt nicht gesprochen worden.“

2. Version: „Herz verschließen gegen Mitleid“ – „Brutales Vorgehen“.

Boehm: „Es ist nie in der Rede Hitlers ein brutales Vorgehen gefordert worden. Die Aufforderung zur Härte bezog sich in Wortlaut und Sinn auf die Führung des Kampfes ebenso gegen die feindliche Wehrmacht, wie im Einsatz der eigenen Truppe zur schnellsten Beendigung des Konflikts.“

2. Version: „Neue deutsche Grenzführung nach gesunden Gesichtspunkten, eventuell Protektorat als Vorgelände.“
Boehm: „Es ist nur von einer späteren neuen Grenzzeihung, nicht von einem Protektorat gesprochen worden“.

Der Generaladmiral schließt seine eidesstaatliche Erklärung vor dem Anwalt des Großadmirals Raeder, Dr. Siemens, mit der zusammengefassten Bemerkung, dass er die „besonders belastenden Stellen für nachträgliche Zusätze oder Irrtümer hält“.

Boehm Protokoll:
Von Plänen Hitlers, selber später Frankreich oder England anzugreifen, von der „restlosen Zertrümmerung Polens“ oder gar von einer „deutschen Erdherrschaft“(in 1.Version) ist bei Boehm nicht ein einziges Wort zu lesen.

Von besonderer Bedeutung ist der kolportierte Hitler-Ausspruch aus jener zweiten Version, von der nicht bekannt ist, wer sie geschrieben hat:

„Ich habe nur Angst, dass mir noch im letzten Moment irgendein Schweinehund einen Vermittlungsplan vorlegt.“

Dieses Zitat geistert bis heute durch die Schulgeschichts- und Gemeinschaftskundebücher, belegt es doch, dass Hitler nun Krieg um jeden Preis mit Polen will und an einer Lösung der Korridor- und Danzig-Frage nicht mehr interessiert ist. In der ersten Falsch-Version heißt der „Scheinehund“ noch „Saukerl“. Weder bei Boehm, noch bei Halder oder Greiner(5.Version) ist dieser folgenschwere Satz zu finden.

Auch Generalfeldmarschall von Manstein, Zuhörer dieser Hitler-Rede, schreibt später, dass Hitler viele der ihm zugesprochenen Redewendungen damals nicht gebraucht hat [v. Manstein, S.19] Großadmiral Raeder sagt in Nürnberg aus:

„Die Worte sind nach meiner Erinnerung bestimmt nicht gefallen. Der Führer pflegte solche Ausdrücke in Ansprachen, die er an die Generale hielt, nicht zu gebrauchen“ [IMT Verhandlungen, Band XIV, Seite 59] Gleiches bestätigt Generalfeldmarschall Keitel [Keitel, Seite 247]

Quelle: 1939 - Der Krieg, der viele Väter hatte, Gerd Schultze-Rhonhof

Demokrat
06.08.2012, 18:55
Es ist zumindest besser als die anderen 6 Fassungen. Keitel meinte, es wäre wohl stimmig.
Ich frage mich halt, warum ein Admiral eine Rede mitstenographieren sollte.
Woher kann der Steno?
Findest Du das gar nicht merkwürdig?
Zumindest ungewöhnlich. Aber der Mann war ja nicht immer Admiral. Dass er eine so wichtige Rede mitschreibt, halte ich allerdings nicht für abwegig - schließlich sprach Hitler nicht jeden Tag zu den Befehlshabern aller drei Militärfraktionen.


Auch dass er die am selben Abend abgetippt habe. Klare Sache, machen Admirale immer so.
Es spricht zumindest nichts dagegen.


Das Problem der Zeitachse löst es aber trotz allem nicht.
Kommt darauf an, evtl. rechnete Hitler damit, dass Ribbentrop ihm zwei Tage später den abgeschlossenen Vertrag mitbringen würde, man wird ja in Kontakt gestanden haben.


Daher bleibt es ein Indiz, kein Beweis.
Das ist völlig korrekt, es ist nur ein Indiz. Ich habe hier auch keine Behauptungen aufgestellt, sondern lediglich Überlegungen.


Ich will die Wahrheit wissen. So einfach ist das.
So geht's mir auch.

Sprecher
06.08.2012, 18:57
Am 22. August 1939 sprach der GröFaZ vor den versammelten Oberbefehlshabern:
Quelle:
- Johannes Hohlfeld (Hrsg.): „Ansprache Adolf Hitlers, Aufzeichnung Generaladmiral Boehm“, in: Die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Band V, Berlin 1953, S. 74–81
- NS-Archiv (http://www.ns-archiv.de/krieg/1939/22-08-1939-boehm.php)

ns-archiv.de ist so glaubwürdig wie Guido Knopp. Wird die Seite nicht sogar von dem betrieben?

Demokrat
06.08.2012, 19:01
[...]
Du hast vorhin zu schnell geschossen. Das von mir eingebrachte Zitat stammt aus der Boehm-Mitschrift, die in deinem Beitrag zu Entlastung angeführt wird ;-)

malnachdenken
06.08.2012, 19:02
Alles echt, klar doch. Sie Sieger haben nie gelogen, am wenigsten beim IMT. Seife aus Judenfett, Lampenschirme aus Menschenhaut Schrumpfköpfe aus KZ-Herstellung und die deutsche Täterschaft für Katyn - alles echt!

Zumindest Katyn wurde in Nürnberg bei der Verureilung nicht berücksichtigt. Auch schrieb Churchill in seinen Memoiren, daß die Sowjets als Urheber bekannt waren.
Über Seife und Schrumpfköpfe finde ich nichts in den Prozessprotokollen (zumindest nicht in den Indizes). Vielleicht weißt Du mehr? Hier sind sie zu finden: http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+Nürnberger+Prozeß

Zum Thema:
In den Protokollen von den Nürnberger Prozessen berichtet Erwin von Lahousen von einem Auftrag zur Beschaffung polnischer Uniformen für eine geheime Operation:

OBERST AMEN: Wurde die Wehrmacht jemals um irgendwelche Hilfe für den Polnischen Feldzug gebeten?


[496] LAHOUSEN: Ja.


OBERST AMEN: Hatte dieses Unternehmen einen besonderen Namen?


LAHOUSEN: So, wie es im Tagebuch meiner Abteilung aufgezeichnet erscheint, wurde diesem Unternehmen, das unmittelbar vor Beginn des Polnischen Feldzuges lief, die Bezeichnung Unternehmen »Himmler« gegeben.


OBERST AMEN: Wollen Sie dem Gerichtshof die Art der geforderten Hilfe erklären?


LAHOUSEN: Die Angelegenheit, für die ich jetzt Zeugnis ablege, ist eine der mysteriösesten Aktionen, die sich in der Atmosphäre des Amtes Ausland-Abwehr abspielte. Einige Tage oder einige Zeit, ich glaube, es war Mitte August – das genaue Datum kann im Tagebuch der Abteilung nachgelesen werden – erhielt sowohl die Abteilung Abwehr I, als auch meine Abteilung, die Abwehrabteilung II, den Auftrag, polnische Uniformen und Ausrüstungsgegenstände, wie Feldbücher oder ähnliche polnische Dinge, für ein Unternehmen »Himmler« bereitzustellen oder herbeizuschaffen. Den Auftrag erhielt – wie aus den Aufzeichnungen des Tagebuchs der Abteilung hervorgeht, die nicht ich, sondern mein Adjutant gemacht hat – Canaris vom Wehrmachtführungsstab oder von der Abteilung Landesverteidigung. Ich glaube, der Name des Generals Warlimont ist genannt.


OBERST AMEN: Wissen Sie, von wem diese Forderung stammte?


LAHOUSEN: Woher diese Forderung stammte, kann ich nicht sagen. Ich kann es nur so wiedergeben, wie es uns als Befehl erreichte, ein Befehl allerdings, über den wir uns, also die betreffenden Abteilungschefs, schon damals eigene Gedanken machten, ohne zu wissen, um was es im letzten ging. Der Name »Himmler« sprach schon für sich. In den Aufzeichnungen im Tagebuch der Abteilung kommt dies auch insofern zum Ausdruck, als ich die Frage gestellt habe, wieso Herr Himmler dazu kommt, Uniformen von uns geliefert zu bekommen


OBERST AMEN: An wen sollte die Abwehr das polnische Material liefern?


LAHOUSEN: Diese Ausrüstungsgegenstände mußten bereitgestellt werden und wurden eines Tages von irgendeinem Mann der SS oder des SD – der Name ist im offiziellen Kriegstagebuch der Abteilung enthalten – abgeholt.


OBERST AMEN: Wann wurde die Abwehr benachrichtigt, wie dieses polnische Material verwendet werden sollte?


LAHOUSEN: Den wirklichen Zweck, den wir eigentlich bis zum heutigen Tage in seinen Einzelheiten nicht erfahren haben, wußten [497] wir damals nicht. Wir alle hatten allerdings damals schon den sehr erklärlichen Verdacht, daß hier eine ganz üble Sache gespielt würde. Dafür verbürgte der Name des Unternehmens.


OBERST AMEN: Haben Sie sodann von Canaris erfahren, was tatsächlich vor sich gegangen war?


LAHOUSEN: Der tatsächliche Ablauf war folgender. Als der erste Wehrmachtsbericht erschien, der von einem Angriff der Polen oder polnischer Einheiten auf deutsches Gebiet sprach, sagte Pieckenbrock, der den Bericht in der Hand hatte und vorlas, jetzt wissen wir, wofür unsere Uniformen da waren. Ich weiß nicht, ob es am gleichen Tage oder einige Tage später war, daß Canaris uns davon in Kenntnis setzte, daß mit diesen Umformen Leute aus Konzentrationslagern verkleidet wurden, die dann irgendeine militärische Angriffshandlung gegen den Sender Gleiwitz, eine andere Örtlichkeit ist mir nicht in Erinnerung, durchführen sollten. Trotzdem wir uns brennend interessiert haben, namentlich General Oster, wie die Einzelheiten dieser Aktion abgelaufen waren, also wo sie geschehen ist, und was im einzelnen geschehen ist – im wesentlichen konnten wir es uns vorstellen, wußten aber nicht, wie es durchgeführt wurde –, kann ich bis heute nicht sagen, was tatsächlich vorgegangen ist.
http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+Nürnberger+Prozeß/Hauptverhandlungen/Neunter+Tag.+Freitag,+30.+November+1945/Vormittagssitzung

fatalist
06.08.2012, 19:03
So geht's mir auch.

Dazu müsstest Du viel kritischer sein.

False Flag-Operationen gab es schon immer, keine Frage, aber hier ist die Quelle nur 1 übergelaufener (1944) SS-Mann, der seinen Befehl von Himmler oder Heydrich direkt bekommen haben will und keinen seiner Mittäter benennen konnte. Trotz wochenlanger Vorbereitung.

Da stellen sich bei mir alle Nackenhaare auf.
Bei Dir nicht?

Brutus
06.08.2012, 19:09
Zumindest Katyn wurde in Nürnberg bei der Verureilung nicht berücksichtigt.


Natürlich wurde es bei der Verurteilung berücksichtigt, weil das IMT alle Beweisdokumente ohne Prüfung als offenkundig richtig in seine Urteilsfindung aufzunehmen hatte.

Glänzend dargestellt das juristische Jahrhundertverbrechen durch das IMT bei Robert Faurisson:
http://robertfaurisson.blogspot.de/2012/04/retour-sur-katyn-nuremberg.html

Katyn wurde vom größten Lügner-, Betrüger- und Fälschertribunal der Weltgeschichte sogar dreimal den Deutschen zugeschrieben; natürlich typisch usraelisch-demokrattisch hinterfotzig und versteckt; ähnlich wie sie es beim ESM auch wieder machen:


Ce qu’on peut et même ce qu’on doit dire, c’est que, du lever au baisser de rideau de la mascarade judiciaire de Nuremberg, le crime de Katyn a été attribué aux Allemands par l’unanimité des juges. Ce crime de masse leur a été trois fois attribué : d’abord par la promulgation du Statut avec son article 21, puis dans l’acte d’accusation et, enfin, au terme des deux audiences du 1er et du 2 juillet 1946 avec le rappel confirmé dudit article, véritable deus ex machina de l’entier spectacle.

malnachdenken
06.08.2012, 19:11
Natürlich wurde es bei der Verurteilung berücksichtigt, weil das IMT alle Beweisdokumente ohne Prüfung als offenkundig richtig in seine Urteilsfindung aufzunehmen hatte.

Bitte zitiere entsprechende Stelle aus den Gerichtsprotokollen. Hier kannst Du suchen:
http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+Nürnberger+Prozeß

Brutus
06.08.2012, 19:25
Bitte zitiere entsprechende Stelle aus den Gerichtsprotokollen. Hier kannst Du suchen:
http://www.zeno.org/Geschichte/M/Der+Nürnberger+Prozeß

Faurisson erwähnt, worauf es ankommt, bei Schultze-Rhohnhof steht's auch. In den Gerichtsprotokollen wirst Du es sicher nicht finden, nur in den Statuten dieses typisch demokratischen Verbrechertribunals:

Artikel 21 :
Der Gerichtshof soll nicht Beweis für allgemein bekannte Tatsachen fordern, sondern soll sie von Amts
wegen zur Kenntnis nehmen; dies erstreckt sich auf öffentliche Urkunden der Regierung und Berichte der
Vereinten Nationen. einschließlich der Handlungen und Urkunden der in den verschiedenen alliierten
Ländern für die Untersuchung von Kriegsverbrechen eingesetzten Komitees, sowie die Protokolle und
Entscheidungen von Militär- oder anderen Gerichten irgendeiner der Vereinten Nationen.

http://www.phdnm.org/uploads/3/0/0/1/3001973/sc55.pdf

malnachdenken
06.08.2012, 19:26
hertribunal der Weltgeschichte sogar dreimal den Deutschen zugeschrieben

In the trials of Germans at Nuremberg for war crimes the
murder of the Poles at Katyn was mentioned in the
indictment of Goering and others, who laid the White Book
of the German investigation before the court. It was decided
by the victorious Governments concerned that the issue
should be avoided, and the crime of Katyn was never
probed in detail. The Soviet Government did not take the
opportunity of clearing themselves of the horrible and
widely believed accusation against them, and of fastening
the guilt conclusively upon the German Government, some
of whose principal figures were in the dock on trial for their
lives. In the final judgment of the International Tribunal at
Nuremberg Katyn is not mentioned in the section dealing
with the treatment of prisoners of war by Nazi Germany.

Winston Churchill The Second World War Volume 4: The Hinge of Fate S.927 1950

malnachdenken
06.08.2012, 19:27
Faurisson erwähnt, worauf es ankommt, bei Schultze-Rhohnhof steht's auch. In den Gerichtsprotokollen wirst Du es sicher nicht finden, nur in den Statuten dieses typisch demokratischen Verbrechertribunals:

Artikel 21 :
Der Gerichtshof soll nicht Beweis für allgemein bekannte Tatsachen fordern, sondern soll sie von Amts
wegen zur Kenntnis nehmen; dies erstreckt sich auf öffentliche Urkunden der Regierung und Berichte der
Vereinten Nationen. einschließlich der Handlungen und Urkunden der in den verschiedenen alliierten
Ländern für die Untersuchung von Kriegsverbrechen eingesetzten Komitees, sowie die Protokolle und
Entscheidungen von Militär- oder anderen Gerichten irgendeiner der Vereinten Nationen.

http://www.phdnm.org/uploads/3/0/0/1/3001973/sc55.pdf

Du spekulierst. Spekulationen sind aber keine Beweise für Deine Aussage.

Brutus
06.08.2012, 19:29
In the trials of Germans at Nuremberg for war crimes the
murder of the Poles at Katyn was mentioned in the
indictment of Goering and others, who laid the White Book
of the German investigation before the court. It was decided
by the victorious Governments concerned that the issue
should be avoided, and the crime of Katyn was never
probed in detail. The Soviet Government did not take the
opportunity of clearing themselves of the horrible and
widely believed accusation against them, and of fastening
the guilt conclusively upon the German Government, some
of whose principal figures were in the dock on trial for their
lives. In the final judgment of the International Tribunal at
Nuremberg Katyn is not mentioned in the section dealing
with the treatment of prisoners of war by Nazi Germany.

Winston Churchill The Hinge of Fate S.927 1950

Churchill war nicht ein Völkermörder sondern obendrein ein verlogenes Stück Scheiße, das man in Nürnberg hängen hätte sollen. Was Sache ist, wurde von Robert Faurisson wunderbar klar herausgearbeitet.

Leider fehlen Dir die nötigen Fremdsprachenkenntnisse, um an einer Diskussion teilzunehmen, die mehr sein will, als das hirnlose Wiederkäuen usraelischer Lügen.

malnachdenken
06.08.2012, 19:31
Churchill war nicht ein Völkermörder sondern obendrein ein verlogenes Stück Scheiße, das man in Nürnberg hängen hätte sollen. Was Sache ist, wurde von Robert Faurisson wunderbar klar herausgearbeitet.

Leider fehlen Dir die nötigen Fremdsprachenkenntnisse, um an einer Diskussion teilzunehmen, die mehr sein will, als das hirnlose Wiederkäuen usraelischer Lügen.

Kommen denn jetzt noch Argumente Deinerseits? Außer Faurrison und Konsorten bietest Du keinerlei Belege. Statt Churchill oder die Prozessprotokolle zu widerlegen, fängst Du mal wieder an rumzugeifern. Wen willst Du denn damit überzeugen?

Brutus
06.08.2012, 19:32
Du spekulierst. Spekulationen sind aber keine Beweise für Deine Aussage.

Wie man Auszüge aus den Statuten als Spekulation bezeichnen kann, versteht wohl nur ein Demokrat. Schultze-Rhonhof spekuliert dann auch, wenn er auf der gleichen Linie argumentiert wie Faurisson.

Brutus
06.08.2012, 19:32
Kommen denn jetzt noch Argumente Deinerseits? Außer Faurrison und Konsorten bietest Du keinerlei Belege. Statt Churchill oder die Prozessprotokolle zu widerlegen, fängst Du mal wieder an rumzugeifern. Wen willst Du denn damit überzeugen?

Die Leser. Wenn ich mir die Reaktionen so anschaue, scheint mir das um Längen besser zu gelingen als Dir.

malnachdenken
06.08.2012, 19:34
Wie man Auszüge aus den Statuten als Spekulation bezeichnen kann, versteht wohl nur ein Demokrat.

Ich habe Dir den Link der Prozessakten gegeben. Wenn Katyn bei der Urteilsverkündung nicht berücksichtigt wurde, dann ist das nunmal so. Da kannst Du Faurisson zitieren wie Du willst, es ist schlicht nicht wahr, was Du behauptest. Und Dein ad personem zeigt nur Deine Unbeholfenheit und Argumentationslosigkeit.

fatalist
06.08.2012, 19:36
Die Leser. Wenn ich mir die Reaktionen so anschaue, scheint mir das um Längen besser zu gelingen als Dir.

Das ist -jetzt aber mal ehrlich- auch nicht wirklich schwierig ;)

Malnachdenken fördert durch seine dümmliche Art zu Argumentieren geradezu den Revisionismus.
Wir sollten ihm dankbar sein.

Schaschlik
06.08.2012, 19:36
Behauptet wurde folgendes:


Das war aber erst nach dem Beitrag von HTC (http://politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584573&viewfull=1#post5584573) auf den ich mich bezog, welcher wiederum eine Replik auf die Behauptungen war, es hatte nie einen Vorfall Gleiwitz gegeben und dieser wäre vo(r)m IMT erfunden worden.

malnachdenken
06.08.2012, 19:37
Das ist -jetzt aber mal ehrlich- auch nicht wirklich schwierig ;)

Malnachdenken fördert durch seine dümmliche Art zu Argumentieren geradezu den Revisionismus.
Wir sollten ihm dankbar sein.

Soso, Primärquellen hältst Du also für dümmlich. Das sagt doch genug über Euch selbsternannte Revisionisten aus.

Brutus
06.08.2012, 19:49
Das ist -jetzt aber mal ehrlich- auch nicht wirklich schwierig ;)

Malnachdenken fördert durch seine dümmliche Art zu Argumentieren geradezu den Revisionismus.
Wir sollten ihm dankbar sein.

Hast' auch wieder recht!

Brutus
06.08.2012, 19:54
Ich habe Dir den Link der Prozessakten gegeben. Wenn Katyn bei der Urteilsverkündung nicht berücksichtigt wurde, dann ist das nunmal so. Da kannst Du Faurisson zitieren wie Du willst, es ist schlicht nicht wahr, was Du behauptest. Und Dein ad personem zeigt nur Deine Unbeholfenheit und Argumentationslosigkeit.

Das genau ist der übliche Demokrattenbetrug, hintenrum etwas reinzuwürgen, wofür man vorneraus zu feige ist. Faurisson hat's glänzend herausgearbeitet, mit Bezugnahme auf die auch von Churchill erwähnte Urteilsbegründung:


Ensuite et surtout, pour continuer à minimiser la responsabilité des Alliés dans l’affaire, certains aujourd’hui font valoir que, dans le jugement prononcé le 30 septembre et le 1er octobre 1946, le nom même de « Katyn » n’apparaît pas, ce qui est exact.

Mais, ainsi qu’on pourra le constater plus loin, il n’en demeure pas moins que les juges de Nuremberg ont implicitement attribué le crime de Katyn aux Allemands du début à la fin du procès et cela grâce, en particulier, au subterfuge offert par un article du Statut, l’article 21 ; ledit article déclare qu’on considérera « comme preuves authentiques les documents et rapports [...] dressés par les Commissions établies dans les divers pays alliés pour les enquêtes sur les crimes de guerre » imputés aux vaincus ; autrement dit, du seul fait qu’une Commission soviétique eût conclu que le crime de Katyn était allemand, il s’ensuivait que personne n’avait le droit de remettre en question la culpabilité des Allemands.

Demokrat
06.08.2012, 19:56
ns-archiv.de ist so glaubwürdig wie Guido Knopp. Wird die Seite nicht sogar von dem betrieben?
Es handelt sich dabei lediglich um die unkommentierte Mitschrift des Admirals Boehm.

malnachdenken
06.08.2012, 20:07
Das genau ist der übliche Demokrattenbetrug, hintenrum etwas reinzuwürgen, wofür man vorneraus zu feige ist. Faurisson hat's glänzend herausgearbeitet, mit Bezugnahme auf die auch von Churchill erwähnte Urteilsbegründung:

Auch Faurisson spekuliert nur und bietet keinerlei Beweise. Stattdessen legt er willkürlich den § 21 aus.

Das ist weder überzeugend, noch wissenschaftlich. Aber selbsternannte Revisionisten haben es eh nicht so mit der Wissenschaftlichkeit.

Wenn Churchill sagt, der Fall Katyn wurde nicht weiter verfolgt und in den Urteilen der Nürnberger Prozesse ebenfalls Katyn nicht erwähnt wird, dann ist das nunmal so. Das, was Du und fatalist machen, ist schlicht unwissenschaftlich und ohne Beweise.

Harry Krischner
06.08.2012, 23:47
Ich habe Dir den Link der Prozessakten gegeben. Wenn Katyn bei der Urteilsverkündung nicht berücksichtigt wurde, dann ist das nunmal so.[...]

Diesen Punkt stellen auch 'revisionistische' Autoren so dar:


Aus unserer Geschichte ist ersichtlich, daß es den Amerikanern unangenehm war, mit der Wahrheit über Katyn konfrontiert zu werden. Die Sowjets brachten zwar während des Nürnberger Prozesses auch die Geschichte von Katyn als Anklagepunkt gegen die Wehrmacht auf, jedoch ließ das IMT die Sache später stillschweigend fallen. Dafür inszenierte Stalin im Dezember 1945, also noch während der Nürnberger Prozesse, einen Schauprozeß in Leningrad. Bei diesem Prozeß wurden die deutschen Offiziere Ernst Böhm, Ernst Gehrer, Gerhard Janicke, Heinrich Remlinger, Erwin Skotki, Eduard Sonnenfeld und Karl Hermann Strüffling zum Tode verurteilt. Ihre Hinrichtung erfolgte am 5. Januar 1946. Zu den Hauptanklagepunkten hatte Katyn gehört. Janicke war "geständig" gewesen, einen erbarmungslosen Ausrottungsbefehl von Generalmajor Remlinger ausgeführt zu haben. Stabschef Franz Wiese erhielt 20 Jahre GULag. Er "gestand" im Leningrader Schautribunal schaurige Plünderungsverbrechen der Wehrmacht. Offizier Arno Düre, ein weiterer Angeklagter, der nach seinem "Geständnis" mit GULag statt Galgen bedacht wurde, beschrieb vor dem Leningrader Gericht die Ermordung russischer Frauen, Kinder und Greise durch die Wehrmacht und erklärte, daß dabei im Wald von Katyn "15000 bis 20000" Menschen, darunter Tausende polnische Offiziere, von den deutschen Truppen erschossen und verscharrt worden seien.[13] (http://www.vho.org/VffG/2004/1/Szegedi77-81.html#ftn13) Und die Amerikaner blieben bezüglich des Leningrader Schauprozeß wortlos und kommentarlos. Wohin hätte das schließlich geführt, wenn offizielle amerikanische Stellen auf einmal gesagt hätten, die Geständnisse von Leningrad seien durch Folter zustande gekommen? Das ganze Gefüge der Nürnberger Tribunale wäre noch vor der Urteilsverkündung ins Wanken geraten. So schwiegen die Amerikaner und besiegelten damit auch Wallenbergs Schicksal. Hätten sie nämlich damals gegen den Schauprozeß protestiert und vor der ganzen Welt verkündet, daß sie der russischen Version in Sachen Katyn keinen Glauben mehr schenkten, hätte das weitere Gefangengehalten Wallenbergs auch keinen Sinn mehr gehabt. Jedenfalls haben sich die Sowjets diese Option offengehalten, zumal er ja im Gegensatz zu Mikó und den polnischen Widerständlern nicht hingerichtet wurde. - Quelle (http://www.vho.org/VffG/2004/1/Szegedi77-81.html)

... zufällig auf der Suche nach Wallenberg gefunden. Eine weitere traurige Figur, wie auch Reslo Kastner und Joel Brand, die sich beim Händel mit Eichmann die Finger verbrannt haben.
Wieso ist der mir bisher völlig entgangen?

Pikanterweise zwei Absätze später:


Viele Beobachter wären womöglich auf den Gedanken gekommen, wenn einer in dem einen Fall so offensichtlich lügt, dann könne er das auch in dem anderen, Auschwitz betreffenden Fall tun.

Nereus
06.08.2012, 23:56
Es ist schon sehr gewagt sich bei Quellenangaben auf Hofer zu beziehen.
Welches Ausgabejahr hat das Weißbuch?
Wenn es von Mitte der 50er Jahre ist, dann ist es die von alliierten Historikern frisierte Version.



http://frederick.fatcow.com/filmhauer/html/sitebuildercontent/sitebuilderpictures/Bibliotek/.pond/AuswaertigesAmt.jpg.w300h437.jpg
unter „Auswärtiges Amt“ stand noch „1939 Nr.2“ mit Reichsadler und heute verbotenem Zeichen..

Vorwort: „Berlin, den 3. Dezember 1939,. von Ribbentrop Reichsminister des Auswärtigen“
Die „Dokumente“ sind in Frakturschrift , „SS“ ist in Runenschrift gedruckt.

Der Text bei Walther Hofer stimmt mit dem Original (http://archive.org/details/Auswaertiges-Amt-Weissbuch-Nr-2-Scan) überein.

Der linke Dr. Max Hodann hatte schon vor 1933 in „Der slawische Gürtel um Deutschland. Polen, die Tschechoslowakei und die deutschen Ostprobleme“.( Berlin: Universitas 1932) auf die unterdrückende polnische Politik gegenüber der deutschen Volksgruppe aufmerksam gemacht.

Die seit dem 25.8.39 vom AA gesammelten Grenzverletzungen im „Dokument Nr. 470“ hatten mit der polnischen Politik gegen die deutsche Volksgruppe in Polen nichts zu tun.

Diese wurde aber gebraucht, um den Einmarsch am 1.9.39 anschaulich als „Gegenwehr“ zu begründen, wie es in der AA-Doku hieß:

Nachdem somit alle Möglichkeiten zu einer friedlichen Regelung der deutsch-polnischen
Krise erschöpft waren, sah sich der Führer genötigt, die von Polen schon seit langem
gegenüber Danzig, dem Deutschtum in Polen und schließlich gegenüber Deutschland durch
zahlreiche Grenzverletzungen (Nr. 470) angewandte Gewalt mit Gewalt abzuwehren. In der
Rede des Führers vor dem Reichstag am 1. September (Nr. 471) ist der deutsche Standpunkt
abschließend zusammengefaßt. Die polnische Herausforderung im Osten duldete kein
weiteres Zögern. Es kam nun darauf an, ob die Westmächte frivol genug waren, auch
Westeuropa in die Auseinandersetzung zu verwickeln. Großbritannien war dazu entschlossen,
wie endgültig durch die Note bestätigt wurde, [XXVI] die Sir Nevile Henderson am 1.
September 1939 21 Uhr im Auswärtigen Amt überreichte. Darin werden die Einstellung
"jeglicher Angriffshandlung gegen Polen" und Zusicherungen gefordert, daß Deutschland
bereit ist, seine Truppen "unverzüglich aus polnischem Gebiet zurückzuziehen", andernfalls
würde Großbritannien ohne Zögern seine vertraglichen Pflichten gegenüber Polen erfüllen
(Nr. 472). Um 22 Uhr überbrachte der Französische Botschafter eine Note gleichen Wortlauts
(Nr. 473). Der Reichsaußenminister wies den Vorwurf, Polen angegriffen zu haben, scharf
zurück, erklärte sich aber bereit, den Inhalt der Noten dem Führer weiterzuleiten.
In diesem Augenblick setzte ein Vermittlungsversuch des Duce ein, wie aus Dokument Nr.
474 hervorgeht. Er enthielt den Vorschlag eines Waffenstillstandes und der Einberufung einer
Konferenz in 2 bis 3 Tagen. Die Reichsregierung erklärte sich bereit, auf den Vorschlag
einzugehen; auch die Französische Regierung hatte eine positive Autwort erteilt. Das
Dokument Nr. 475, eine Mitteilung der Havasagentur vom 2. September 1939, ist in diesem
Zusammenhang von historischer Bedeutung. Diese Mitteilung wurde nämlich, wie sich
herausstellte unter englischem Druck, später zurückgezogen. England hatte inzwischen die
Französische Regierung gezwungen, sich der englischen Auffassung anzuschließen, die auf
der Zurückziehung der deutschen Truppen bestand (Nr. 476). Damit war die Aktion des Duce
in einem Augenblick torpediert, in dem sie kurz vor dem Erfolg stand. Statt dessen sandte
England am 3. September vormittags 9 Uhr ein auf 11 Uhr befristetes Ultimatum, in der es die
Forderungen auf Einstellung der Kampfhandlungen und Zurückziehung der deutschen
Truppen wiederholte und sich für den Fall der Ablehnung nach Ablauf dieser Zeit als im
Kriege mit Deutschland befindlich erklärte (Nr. 477). 11 Uhr 15 desselben Tages
unterrichtete Lord Halifax den Deutschen Geschäftsträger in London davon, daß sich England
vom 3. September 1939 11 Uhr vormittags ab als im Kriegszustand mit Deutschland
befindlich ansehe (Nr. 478). Es war selbstverständlich, daß die Reichsregierung es ablehnen
mußte, die ultimativen Forderungen Englands "entgegenzunehmen, anzunehmen oder gar zu
erfüllen". In einem Memorandum, vom Reichsaußenminister dem Britischen Botschafter am
3. September 11 Uhr 30 überreicht, wies Deutschland diese Forderungen unter nochmaliger
Entwicklung des deutschen Standpunktes und der englischen Verantwortwortung für eine
kriegerische Auseinandersetzung zurück und erklärte, "jede Angriffshandlung Englands mit
den gleichen Waffen und in der gleichen Form zu beantworten" (Nr. 479). 12 Uhr 30
desselben Tages erschien der Französische Botschafter im Auswärtigen Amt und überreichte
eine Note des Inhalts, daß Frankreich sich verpflichtet sehe, vom 3. September 17 Uhr ab, die
"vertraglichen Bindungen zu erfüllen, die Frankreich gegenüber Polen eingegangen sei", eine
Mitteilung, die sich nicht nur zeitlich von der englischen unterscheidet (Nr. 480). Der
Reichsaußenminister verwies auf die Zerschlagung des italienischen Vermittlungsversuchs
durch England sowie auf die auf zwei Stunden befristete ultimative Forderung Englands und
sprach sein Bedauern aus, wenn es trotz des gesuchten Ausgleichs mit Frankreich zu einem
durch nichts gerechtfertigten Angriffskrieg Frankreichs gegen Deutschland kommen würde.
Die heutige Französische Regierung trage die Verantwortung für das Leid, das dann den
Ländern zugefügt werde (Nr. 481).
In einem Rundtelegramm des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts an die deutschen
diplomatischen Missionen wird die Verantwortung Englands für den Kriegsausbruch
abschließend festgestellt (Nr. 482). Dieses Urteil wird vor der Geschichte Bestand haben.
[XXVII] (Nr. 472). Um 22 Uhr überbrachte der Französische Botschafter eine Note gleichen Wortlauts
(Nr. 473). Der Reichsaußenminister wies den Vorwurf, Polen angegriffen zu haben, scharf
zurück, erklärte sich aber bereit, den Inhalt der Noten dem Führer weiterzuleiten.

Die Gleiwitz-Sender-Sache sollte dabei wohl „als letzter Tropfen dienen, der das Faß zum Überlaufen gebracht hätte“ und angeblich die spontane Gegenwehr herausgefordert habe.
Der Einmarsch war schon für den 25.8.39 geplant gewesen, nur durch den Abschluß des Ribbentrop-Moletow-Paktes waren noch ein paar neue militärische Planungen unter Berücksichtigung des zukünftigen sowjetischen Gebietes in Polen vorzunehmen.

In wieweit die anderen Grenzverletzungen ab dem 25.8.39 auch als die Arbeit einer 5. Kolonne (ZbV) in Betracht käme, ist wohl nicht mehr feststellbar. Jedenfalls Petze Naujocks deutete sowas an.

Dokument 2751-PS: Eidesstattliche Erklärung von Alfred Helmut
Naujocks, Nürnberg 20. November 1945
„Ich, ALFRED HELMUT NAUJOCKS, mache unter Eid und nach vorheriger Einschwörung folgende Erklärung:
1. Ich war von 1931 bis zum 19. Oktober 1944 ein Mitglied der SS und von seiner Gründung im Jahre 1934 bis Januar 1941 ein Mitglied des SD. Ich diente als Mitglied der Waffen-SS von Februar 1941 bis Mitte 1942. Später arbeitete ich in der wirtschaftlichen Abteilung der Militärverwaltung von Belgien von September 1942 bis September 1944. Am 19. Oktober 1944 ergab ich mich den Alliierten.

2. Ungefähr am 10. August 1939 befahl mir Heydrich, der Chef Sipo und des SD, persönlich, einen Anschlag auf die Radiostation bei Gleiwitz in der Nähe der polnischen Grenze vorzutäuschen und es so erscheinen zu lassen, als wären Polen die Angreifer gewesen. Heydrich sagte: Ein tatsächlicher Beweis für polnische Übergriffe ist für die Auslandspresse und für die deutsche Propaganda nötig. Mir wurde befohlen, mit 5 oder 6 anderen SD Männern nach Gleiwitz zu fahren, bis ich das Schlüsselwort von Heydrich erhielt, daß der Anschlag zu unternehmen sei. Mein Befehl lautete, mich der Radiostation zu bemächtigen, und sie so lange zu halten als nötig ist, um einem polnisch-sprechenden Deutschen die Möglichkeit zu geben, eine polnische Ansprache über das Radio zu halten. Dieser polnischsprechende Deutsche wurde mir zur Verfügung gestellt.
Heydrich sagte, daß es in der Rede heißen solle, daß die Zeit für eine Auseinandersetzung zwischen Polen und Deutschen gekommen sei, und daß die Polen sich zusammentun und jeden Deutschen, der ihnen Widerstand leistet, niederschlagen sollten. Heydrich sagte mir damals auch, daß er Deutschlands Angriff auf Polen in wenigen Tagen erwartete.

3. Ich fuhr nach Gleiwitz und wartete dort 14 Tage. Dann bat ich Heydrich um Erlaubnis, nach Berlin zurückkehren zu dürfen; wurde aber angewiesen, in Gleiwitz zu bleiben. Zwischen dem 25. und 31. August suchte ich Heinrich Müller, den Chef der Gestapo, auf, der sich damals in der Nähe von Oppeln befand. In meiner Gegenwart erörterte Müller mit einem Mann namens Mehlhorn Pläne für einen Grenzfall, in dem vorgetäuscht werden sollte, daß polnische Soldaten deutsche Truppen angreifen. Dieser andere Vorfall sollte an einem Ort stattfinden, welcher, wie ich glaube, Hohenlinden, hieß. Deutsche in der Anzahl von ungefähr einer Kompanie sollten dazu verwendet werden. Müller sagte, er hätte ungefähr zwölf oder dreizehn verurteilte Verbrecher, denen polnische Uniformen angezogen werden sollten, und deren Leichen auf dem Schauplatz der Vorfälle liegen gelassen werden sollten, um zu zeigen, daß sie im Laufe der Anschläge getötet worden seien. Für diesen Zweck war für sie eine tätliche Einspritzung vorgesehen, die von einem Doktor gemacht werden sollte, der von Heydrich angestellt war; dann sollten Ihnen auch Schußwunden zugefügt werden. Nachdem der Anschlag beendet war, sollten Mitglieder der Presse und andere Leute auf den Schauplatz geführt werden; weiters sollte ein polizeilicher Bericht angefertigt werden.

4. Müller sagte mir, daß er von Heydrich Befehl hatte, einen dieser Verbrecher mir zur Verfügung zu stellen für meine Tätigkeit in Gleiwitz. Das Kennwort, mit dem er diese Verbrecher nannte, war „Konserven".

5. Der Vorfall in Gleiwitz, an dem ich teilnahm, wurde am Vorabend des deutschen Angriffs auf Polen ausgeführt. Soweit ich mich erinnere, brach der Krieg am 1. September 1939 aus. Am Mittag des 31. August bekam ich von Heydrich per Telefon das Schlüsselwort, daß der Anschlag um 8 Uhr abends desselben Tages zu erfolgen habe. Heydrich sagte: Um diesen Anschlag auszuführen, melden Sie sich bei Müller wegen der ‘Konserven'. Ich tat dies und wies Müller an, den Mann in der Nähe der Radiostation an mich abzuliefern. Ich erhielt diesen Mann und ließ ihn am Eingang der Station hin legen. Er war am Leben, aber nicht bei Bewußtsein. Ich versuchte seine Augen zu öffnen. Von seinen Augen konnte ich nicht fest
stellen, daß er am Leben war, nur von seinem Atmen. Ich sah keine Schußwunden, nur eine Menge Blut über sein ganzes Gesicht verschmiert. Er trug Zivilkleider.

6. Wir nahmen die Radiostation wie befohlen, hielten eine drei oder vier Minuten lange Rede über einen Notsender, schossen einige Pistolenschüsse ab und verließen den Platz.

Die oben angeführten Tatsachen sind der Wahrheit entsprechend. Diese Erklärungen sind von mir freiwillig und ohne jeden Zwang abgegeben worden und ich habe dieselben durchgelesen und unterschrieben.
Alfred Helmut Naujocks”
(IMT Bd. XXXI, S. 90-92.)

Interpretation:
Ȇberfall auf den Sender Gleiwitz
In einem Überfall auf den Sender Gleiwitz am Abend des 31. August 1939 sahen und sehen viele Menschen den Auslöser des Zweiten Weltkrieges. Was geschah damals wirklich?
Kurz vor den 20-Uhr-Nachrichten überfiel der SS-Standartenführer Alfred Naujocks mit sechs in Zivil gekleideten SS-Leuten den Sender von Gleiwitz, einer nur wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze im damaligen Oberschlesien entfernt gelegenen deutschen Großstadt.

Die Männer drangen durch den Maschinensaal in das Gebäude ein, dessen Sicherheitsbeamte sich in den Garten zum Sendeturm zurückgezogen hatten. Sie fesselten das Personal und brachten es in einen Kellerraum. Dann versuchten die angeblich polnischen Insurgenten mit Hilfe einzelner Betriebsangehöriger auf Sendung zu schalten. Ein dem Kommando zugeteilter Dolmetscher verlas in die aus Breslau übernommenen Nachrichten hinein den kurzen Aufruf eines »polnischen Aufständischenverbandes«, in dem mitgeteilt wurde, daß der Sender besetzt und die Stunde der Freiheit nahe sei. Abstimmungsverfahren und Willkür in der Grenzziehung hatten nach dem Ersten Weltkriege zu erheblichen Spannungen unter den Volkstumsgruppen geführt. Sie hatten sich auf die jeweiligen Minderheiten übertragen und machten eine solche Aktion glaubhaft.

Nach einigen Schüssen verschwanden die Täter, während der Dolmetscher den Techniker des Senders in den Keller zum übrigen Personal brachte. Dann folgte auch er den anderen. Auf dem Weg durch den Maschinensaal traf er auf einen Beamten der Sicherheitspolizei, der sofort schoß und dann das Sendepersonal befreite. Die Betriebsangehörigen wie auch die Beamten des 4. Polizeireviers, die auf die Durchsage hin zum Sender gefahren waren, sahen den Toten im Maschinenraum liegen.

Naujocks behauptete nach dem Kriege, der Leiter der Geheimen Staatspolizei, Heinrich Müller, habe einen toten KZ-Häftling am Eingang des Senders hinterlegt. Allerdings scheint diese Aussage ebenso zu stimmen wie die des Senderpersonals. Ein Kriminalbeamter vom Erkennungsdienst fotografierte nämlich, nachdem die ersten Aufnahmen vom Abend vorher mißlungen waren, am folgenden Tage zwei Tote im Senderaum.
Obwohl die Durchsage nur im Raume Gleiwitz gehört werden konnte, erwies sich dieser Vorfall, dem die politische Brisanz einer Grenzverletzung fehlte, als besonders spektakulär. Er diente der Goebbelsschen Propaganda gegenüber der eigenen Bevölkerung als Alibi für den deutschen Angriff auf Polen und wurde so zum Kriterium für die Schuldfrage an diesem Kriege.
Jürgen Runzheimer
Literatur: Jürgen Runzheimer, Der Überfall auf den Sender Gleiwitz im Jahre 1939. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 10 (1962), Seite 408-426«

(Quelle: Sonderauflage für die Landeszentrale für politische Bildung
Legenden, Lügen, Vorurteile - Ein Wörterbuch zur Zeitgeschichte
Herausgegeben von Wolfgang Benz
Deutscher Taschenbuch Verlag, München,
Juni 92, 5. Auflage Sept. 1994)

Staatsdienliche Akte und ihre Schuld-Ausdeuter:
Reichstagsbrand – ausländischer Einzeltäter (nach Tobias)
Gleiwitz – Staatsakt (nach IMT und Benz)

Nereus
07.08.2012, 00:55
Die Wahrheit?
Wo wurde jemals die ganze Wahrheit gesprochen. Nirgends.
Die Lüge ist allgegenwärtig und immer anwendbar.
Die Wahrheit? Unangenehm und nicht verwendbar.

Er gibt keine Geschichtswahrheit
In der gesamten sowjetkommunistischen Agitations-Propaganda des Ostblocks zur Manipulierung der eigenen Massen und zur Beeinflussung der proletarischen Köpfe im "bürgerlich-imperialistischen Lager" war es ein feststehender Fakt, dass das eigene System gut, makellos und überlegen, auch in der Geschichtswissenschaft, dargestellt werden mußte. Frühere historische Handlungen des Sowjetsystems, die von späteren herrschenden Parteilinien als Fehler eingeschätzt wurden oder das sowjetkommunistische System in ein schlechtes Licht stellen konnten, mußten positiv umgedeutet werden oder unter dem Mantel des Verschweigens verschwinden, wozu auch Lügen, Halbwahrheiten und Fälschungen benutzt wurden. In diesem Sinne hat daher ein Helmut Meier auch auf "Geschichtswissenschaft als Waffe" (in der ideologischen Auseinandersetzung, im Klassenkampf) in einem DDR-Leitfaden für Geschichtsschreiber hingewiesen. Auch in den politisch eher links eingestellten Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte, München, wurde schon 1980 darauf hingewiesen, wie die Geschichtswissenschaft als Waffe in der ideologischen Auseinandersetzung von kommunistischen Parteien und dogmatischen Marxisten mißbraucht wird.


»Leitstern sowjetischer Historiographie ist stets eine Maxime gewesen, die der erste Doyen der sowjetischen Historiker, Pokrovskij, formuliert hat: "Geschichte ist in die Vergangenheit projizierte Politik." Der Historiker muß die Vergangenheit in Übereinstimmung mit Richtlinien darstellen, die von der obersten politischen Autorität geliefert werden. Er hat dem Staat als "ein Ingenieur menschlicher Seelen" zu dienen, als ein Propagandist, der die Toga der Gelehrsamkeit trägt, als ein Handwerker, der einen Beitrag zu der nie endenden Aufgabe leistet, den Geist der Bürger in den Fesseln der Orthodoxie zu halten. "Objektivität“ ist nicht ein anzustrebendes Ideal, sondern eine "bourgeoise" Häresie, vor der man sich hüten soll. Für die sowjetischen Führer ist Geschichtsschreibung alles andere als leeres Geschwätz, wie Henry Ford behauptete. Sofern von der festen Hand der Partei geführt, ist der Historiker in ihren beständigen Kämpfen ein unschätzbarer Helfer, läßt man aber seinen Geist unkontrolliert seine eigenen Wege gehen, kann er den Verlockungen der Objektivität erliegen und eine Quelle ansteckend aufrührerischen Denkens werden. "Historiker sind gefährliche Leute. Sie müssen kontrolliert werden", so die denkwürdige Äußerung eines sowjetischen Spitzenfunktionärs. Welcher westliche Politiker würde irgendeinem Zweig der westlichen Historiographie einen solchen Tribut zollen?«
Der letzte Satz kann nicht unterstreichen werden, wie kritische Leser wissen.
Der demokratische britische Kolonialpolizist Blair, als der Schriftsteller Orwell besser bekannt, war offenbar bei seinen politischen Missionen und seiner Propaganda-Tätigkeit als Redakteur für Indien und Südostasien im Londoner Rundfunk auf totalitäre Herrschaftspraktiken gestoßen, die man nicht nur allein dem Stalinismus vorwerfen konnte. Sein Biograph Bernhard Crick (Insel Verlag, Frankfurt/M 1984) fand heraus, daß Orwell nicht nur die Entstehung von drei internationalen Machtoligarchien, heute als Trilaterale Kommission etabliert, vorhergesagt, sondern daß er auch bei seinen Tätigkeiten von der machtpolitischen Anwendung erschreckender Meinungsmanipulationen und Gehirnwäschemethoden erfahren hat. Diese habe er dann in seinem Roman 1984 beschrieben. Schon vorher (1946) hatte Orwell das Thema der Wahrheit und der Möglichkeit ihrer Verfälschung in einem Essay angeschnitten:

»Eine totalitäre Gesellschaft, die sich lange Zeit behaupten könnte, würde vermutlich in geistiger Schizophrenie enden, bei der die Gesetze des gesunden Menschenverstandes im praktischen Leben und in bestimmten exakten Wissenschaften ihre Gültigkeit behalten, vom Politiker, Historiker, Soziologen aber mißachtet werden dürften. Heute schon gibt es viele Leute, die die Verfälschung eines wissenschaftlichen Werkes für einen Skandal halten würden, in der Verfälschung einer historischen Tatsache dagegen nichts Böses sehen. Wir sind an dem Punkt angelangt, an dem Literatur und Politik sich mit dem Totalitarismus überschneiden, der den größten Druck auf den Intellektuellen ausübt.« (Crick, S. 698 f.)
In seinem Roman 1984 wird Orwell noch deutlicher und beschreibt die Manipulierungsmethoden einer »Partei des oligarchischen Kollektivismus«:

»Die Änderung der Vergangenheit [...] ist notwendig [...].Und wenn die Tatsachen anders lauten, dann müssen die Tatsachen eben geändert werden. Auf diese Weise wird die Geschichte dauernd neu geschrieben. Die Fälschung der Vergangenheit von einem Tag auf den anderen ist für den Bestand des Regimes notwendig [...]. Die Veränderlichkeit der Vergangenheit ist die Grundlehre der Partei. Vergangene Geschehnisse haben keinen objektiven Bestand, sondern leben nur in schriftlichen Aufzeichnungen und im Gedächtnis der Menschen weiter. Die Vergangenheit sieht so aus, wie es die Aufzeichnungen und die Erinnerungen wahrhaben wollen. Und da die Partei alle Aufzeichnungen vollkommen unter ihrer Kontrolle hat, so wie sie auch die Denkweise ihrer Mitglieder unter ihrer ausschließlichen Kontrolle hat, folgt daraus, daß die Vergangenheit so aussieht, wie die Partei sie darzustellen beliebt. [...] Die Partei ist jederzeit im Besitz der wirklichen Wahrheit, und klarerweise kann die Wirklichkeit nie anders ausgesehen haben als jetzt. Man wird sehen, daß die Kontrolle über die Vergangenheit vor allem von der Schulung des Gedächtnisses abhängt. Dafür zu sorgen, daß alle schriftlichen Aufzeichnungen sich mit der Forderung des Augenblicks decken, ist eine lediglich mechanische Handlung. Aber man muß sich auch daran erinnern, daß Ereignisse in der gewünschten Form stattfanden.«

Möglicherweise hatte Orwell seine Erkenntnis von einem alten Chinesen?
Wer gegen die verordneten Thesen einer herrschenden Macht anzweifelt, wurde bisher in der uns bekannten Geschichte immer wie ein Verbrecher, ein Ketzer, ein Aufrührer oder ein Revolutionär behandelt. Schon der Chinese Laotse{/b], auch genannt Lau Dan (»das alte Langohr«, der erfahrene Lauscher, vermutlich der geheimdienstliche Berater der herrschenden Dynastie im 7. Jahrhundert vor der Zeitwende), riet in seiner Schrift »Tao Te King« den neuen Herrschern, daß sie jene, die wissen, was vorher war, die die historische Wahrheit kennen, unterdrükken und verfolgen sollen:

»So herrscht der zur Macht Gekommene widerstandslos:
Er leert ihre (des Volkes) Herzen und füllt ihren Leib.
Er schwächt ihren Willen und stärkt ihre Knochen
und macht, daß das Volk ohne Wissen
und ohne Wünsche bleibt,
und sorgt dafür,
daß jene Wissenden nicht zu handeln wagen.«
Oder hatte Orwell bei einem Landsmann nachgesehen? Im Oktober 1712 erschien in Großbritannien aus der Feder des berühmten englischen Schriftstellers Jonathan Swift ein kleines Buch unter dem Titel: "Die Kunst der politischen Lüge“. Dort erfährt der Leser:

Das dritte Hauptstück bringt den Beweis, daß politische Lügen erlaubt sind. Der gewöhnliche Bürger hat auf die Wahrheit im privaten Leben Anspruch, auf die Wahrheit im politischen Leben aber "nicht das geringste Recht". "Das Volk", so lesen wir hier, "hat nicht mehr Recht auf politische Wahrheit als auf große Güter, Ländereien und fürstliche Häuser." Die politische Wahrheit ist also wie der Reichtum Vorrecht der Oberschicht. Kinder können nichts dergleichen verlangen, und deshalb gibt es auch sehr selten einige, die von einiger Wahrheit unterrichtet sind.
Was lernen wir daraus?
Es gibt keine [b]„Geschichtswissenschaft“ sondern nur politische Propagandawahrheiten weltanschaulicher Parteien in ihrem manipulativen „Kampf um die Köpfe.“ Damit hatte Pokrovskij in der Tat die Wahrheit gesagt.

Oder hat niemand davon gehört, daß sich noch heute die gelehrten Geschichtswissenschaftler über den „Reichstagsbrand“ mit politischen Schuldzuweisungen streiten, jeweils mit ca. 600-Seiten-Wälzern, um ihre „Wahrheit“ zu beweisen? Die „Reichstagsbrandwahrheit“ wurde aber noch nicht mit einem Strafparagraphen festgeschrieben...

cruncher
07.08.2012, 05:38
Toll, als ob man hier nicht wüßte was sich der Lügner Naujocks aus den Fingern gesogen hat.


Besser kann man sein Plädoyer für Geschichtslügen nicht halten, oder wie sich Napoleon ausdrückte

Geschichte ist eine Fabel, auf die man sich geeinigt hat.

fatalist
07.08.2012, 07:32
Toll, als ob man hier nicht wüßte was sich der Lügner Naujocks aus den Fingern gesogen hat.


Besser kann man sein Plädoyer für Geschichtslügen nicht halten, oder wie sich Napoleon ausdrückte

Geschichte ist eine Fabel, auf die man sich geeinigt hat.

:top:

Naujocks ist der einzige Zeuge für diese Flase Flag, ein Deserteur, einen besseren "Kronzeugen" hatten sie nicht beim IMT.
Peinlich peinlich...

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 08:15
Was können wir bösen Revisionisten denn dafür, dass Du die einfachsten Dinge nicht raffst?
Lies es nach, ich habe es gerade NOCHMALS gepostet.

Was ist das nur für ein Kindergarten hier?

Ja genau dann fange selber am besten damit an und verschone andere mit "Deiner" Wahrheit!
Aber wo steht das ich deinen Text nicht gelesen habe?:)

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 08:17
Toll, als ob man hier nicht wüßte was sich der Lügner Naujocks aus den Fingern gesogen hat.


Besser kann man sein Plädoyer für Geschichtslügen nicht halten, oder wie sich Napoleon ausdrückte

Geschichte ist eine Fabel, auf die man sich geeinigt hat.

Tcha und wer hat nun die Wahrheit wenn es die "Wahrheit" garnicht gibt.:D

fatalist
07.08.2012, 08:23
Ja genau dann fange selber am besten damit an und verschone andere mit "Deiner" Wahrheit!
Aber wo steht das ich deinen Text nicht gelesen habe?:)

Ich schrieb Fakten, und es ging um VERSTEHEN, nicht um Lesen.

Überfall auf den Sender steht im Weissbuch in einer langen Liste als 4-Zeiler, niemand nahm darauf Bezug bei Kriegsausbruch, weder Hitler noch sonstwer. ===> Fakt 1.

Warum ist dieser unwichtige Überfall heute so berühmt?

Weil 1 Überläufer, 1944 zu den USA, Name Naujocks, vor dem IMT erklärte, er habe diesen Überfall fingiert, auf Befehl von Heydrich, und keinen seiner Mittäter mit Namen nennen konnte ===> Fakt 2.

Hat der Überfall stattgefunden?
Antwort: Wahrscheinlich ja.

War der Überfall ein False Flag?
Antwort: Wenn man Naujocks glaubt, dann ja. Sonst nein.

Wo bitte habe ich "meine Wahrheit" verkündet, Dumpfbacke???

Schönen Tag noch!

herberger
07.08.2012, 08:34
Der Angriff auf Polen sollte am 26.8.1939 beginnen,Naujok erwähnt nichts darüber,das der Angriff und sein Unternehmen verschoben wurden,denn eigentlich hätte er ja dann bereits zum 25.8.alle Vorbereitungen abgeschlossen haben müssen.


3. Ich fuhr nach Gleiwitz und wartete dort 14 Tage. Dann bat ich Heydrich um Erlaubnis, nach Berlin zurückkehren zu dürfen; wurde aber angewiesen, in Gleiwitz zu bleiben. Zwischen dem 25. und 31. August suchte ich Heinrich Müller, den Chef der Gestapo, auf, der sich damals in der Nähe von Oppeln befand. In meiner Gegenwart erörterte Müller mit einem Mann namens Mehlhorn Pläne für einen Grenzfall, in dem vorgetäuscht werden sollte, daß polnische Soldaten deutsche Truppen angreifen

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 08:35
Ich schrieb Fakten, und es ging um VERSTEHEN, nicht um Lesen.

Überfall auf den Sender steht im Weissbuch in einer langen Liste als 4-Zeiler, niemand nahm darauf Bezug bei Kriegsausbruch, weder Hitler noch sonstwer. ===> Fakt 1.

Warum ist dieser unwichtige Überfall heute so berühmt?

Weil 1 Überläufer, 1944 zu den USA, Name Naujocks, vor dem IMT erklärte, er habe diesen Überfall fingiert, auf Befehl von Heydrich, und keinen seiner Mittäter mit Namen nennen konnte ===> Fakt 2.

Hat der Überfall stattgefunden?
Antwort: Wahrscheinlich ja.

War der Überfall ein False Flag?
Antwort: Wenn man Naujocks glaubt, dann ja. Sonst nein.

Wo bitte habe ich "meine Wahrheit" verkündet, Dumpfbacke???

Schönen Tag noch!

Die Wahrheit ist doch das das ganze Nie stattgefunden hat da man sich wie DU selber sagst sich nicht darauf berufen hatte um Polen überfallen zu können, aber Du bist echt so daneben:), das es schon wieder lustig ist, WEIL warum sollte Hitler zu geben ja ICH habe selber den Sender überfallen lassen durch die SS und habe Himmler den Auftrag dazu gegeben....?!

Aber jetzt kommts DU NEGIERST Zeitungen sowie Radio Ansprachen usw ja alles ist gelogen und erfunden so ist es Fein, da lachen ja selbst die Hühner im Stall.:haha:

Holdus
07.08.2012, 08:40
Hier noch ein paar Quellen und Versionen dich ich mal gesammelt hatte:

Ermordete KZ-Häftlinge in polnischen Uniformen dienen als Beweis für „Polens Überfall auf den Reichsender Gleiwitz“ – Der Zweite Weltkrieg, Deutscher Militärverlag Berlin (ost) 1968

...die Vorbereitung hatte Anfang August der SS-Obergruppenführer Reinhard Heidrich übernommen: unter seiner Regie wurden 150 polnisch sprechende SS-Männer ausgewählt, um- teils in polnischen Uniformen gekleidet – bewaffnete Überfälle auf zwei schlesische Zollstationen sowie den Sender Gleiwitz zu unternehmen... - Chronik der Deutschen, Dortmund 1983
.
.tatsächlich hatten SS-Männer in polnischen Uniformen einen grenznahen deutschen Rundfunksender besetzt und einen als Polen ausstaffierten KZ-Häftling erschossen am Ort zurückgelassen... - Ilustrierte Deutsche Geschichte von Hans Joachim Friedrichs, Köln 1991

Ein fingierter Überfall einiger als Polen verkleideter Männer auf den Sender Gleiwitz an der deutsch-polnischen Grenze und die von Beck angeordnete polnische Generalmobilmachung lassen, Hitler, zumindest in den Augen der deutschen Öffentlichkeit die Schuld am Krieg den Polen in die Schuhe schieben. – Drittes Reich und II. Weltkrieg, Moewig 1998

Am 31. August 1939 wurde der Reichssender Gleiwitz vom SS-Sturmbannführer Alfred Naujocks zusammen mit fünf oder sechs SS-Leuten im Auftrag des Chefs des Reichssicherheitshauptamts Reinhard Heydrich überfallen, die sich – in Zivil gekleidet – als polnische Aufständische ausgaben und eine vorbereitete Rede verlasen („Die Stunde der Freiheit ist gekommen!“). Für Adolf Hitler lieferte diese Aktion den Vorwand für den Beginn des Zweiten Weltkriegs - Wikipedia


Ein Auszug aus dem Kapitel "Von Paris nach Gleiwitz - Der Briand-Kellogg-Pakt und der Kriegsausbruch" des Buches Fünf plus Zwei - die europäischen Nationalstaaten, die Weltmächte und die vereinte Entfesselung des Zweiten Weltkriegs des Schweizer Historikers Dr. Stefan Scheil:


"Am Ende dieser Zwischenbetrachtung soll nicht unerwähnt bleiben, daß der Briand-Kellogg-Pakt und seine juristischen Implikationen im Spätsommer 1939 keine besondere Rolle mehr spielten. Er versagte im entscheidenden Augenblick als Instrument der Friedenssicherung. Deutschland benutzte ihn nicht offiziell als Begründung für den Angriff auf Polen, obwohl sich Hitlers Lamento über die polnische Generalmobilmachung und die öffentliche Behauptung vor dem Reichstag, es habe Grenzübergriffe regulärer polnischer Truppen gegeben, als Versuche in diese Richtung deuten lassen:

"Polen hat nun heute nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch durch reguläre Soldaten geschossen. Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen!"

Das später vom Auswärtigen Amt herausgegebene Weißbuch listete dann für die Nacht vom 31. August auf den 1. September insgesamt fünf solcher Vorfälle mit Beteiligung polnischer Truppen auf. Der später so berühmt gewordene gefälschte Überfall auf den Sender Gleiwitz gehörte nicht dazu. Er wurde im Weißbuch offiziell als Aktion "polnischer Aufständischer" eingestuft und von der deutschen Regierung nicht als Beweis für einen Angriff polnischer regulärer Truppen herangezogen.Das gilt auch für die beiden anderen von der SS inszenierten Überfälle in Pitschen und Hoflinden. Pitschen wird im Weißbuch gar nicht erwähnt, Hoflinden wird ebenfalls als Aktion "polnischer Aufständischer" eingestuft, nicht als Angriff regulärer Truppen. Praktisch die gesamte Geschichtsschreibung zu diesen Ereignissen geht insofern am Thema vorbei, als sie sich auf diese drei Aktionen beschränkt und zu den Grenzzwischenfällen, die das deutsche Weißbuch tatsächlich schildert, nichts zu sagen weiß. Das gilt ebenso für Jürgen Runzheimers Aufsatz über: "Die Grenzzwischenfälle am Abend vor dem deutschen Angriff auf Polen", wie für Alfred Spieß' und Heiner Lichtensteins Darstellung des Vorgangs als sogenanntes "Unternehmen Tannenberg", wo diese, nach offizieller deutscher Darstellung einzigen Grenzzwischenfälle mit polnischen regulären Truppen ebenfalls nicht erwähnt werden. Darstellungen aller Art gehen regelmäßig über diese Fakten hinweg. Eine gewisse Ausnahme macht Walther Hofer, der immerhin erwähnt, daß Gleiwitz in Hitlers Rede nicht vorkam, es dann aber versäumt, den anderen Vorgängen nachzugehen.

So erscheinen diese Inszenierungen nicht nur als rätselhaft groteske Unternehmen, sondern auch als erstes Anzeichen dafür, daß die SS-Führung nicht nur während des Polen-Feldzugs, sondern bereits vor seinem Beginn damit begonnen hatte, sich von jeder politischen Kontrolle zu lösen und eine unabhängige Größe zu werden. Gerade aus dem Umkreis der SS wurde dann gelegentlich behauptet, Hitler habe im Reichstag am 1. September 1939 Gleiwitz erwähnt. Weder er noch das amtliche deutsche Weißbuch sprachen aber, wie bereits gesagt, von einem dortigen Angriff polnischer Truppen, ja nicht einmal der Völkische Beobachter verstieg sich zur Behauptung, es habe dort einen Überfall polnischer Soldaten gegeben. Auch die halboffiziöse Darstellung der nationalsozialistischen Außenpolitik durch Freytagh-Loringhoven schreibt nichts dergleichen, ebensowenig das bald nach dem 1. September erschienene dünne Reklambändchen Wilhelm Zieglers über den Kriegsausbruch. Auch Harald Laeuens umfangreiche Schilderung des Vorgangs, die vom Januar 1940 datiert, verzichtet auf "Gleiwitz". Die inszenierten Überfalle wurden von der deutschen Regierung nicht als Begründung für den Krieg gegen Polen herangezogen. Als Übergriff "regulärer Truppen" existierten sie in der Öffentlichkeit offenbar überhaupt nicht. Sie stehen unverbunden neben vielen anderen Ereignissen des Sommers 1939 und können kaum etwas anderes beweisen als das interne Chaos des deutschen Staates unter dem NS-Regime und die mangelnde Bereitschaft der Geschichtswissenschaft zu kritischen Nachfragen in ungewohnte Richtungen.




Da außer den oben genannten drei Fällen nichts von weiteren deutschen Inszenierungen bekannt ist, muß es sich bei sämtlichen im Weißbuch aufgeführten Vorfällen mit regulären polnischen Truppen entweder um Falschmeldungen oder vielleicht auch um jene polnischen Übertritte auf deutsches Gebiet handeln, von denen Außenminister Beck seinen Pariser Botschafter am 6. September informierte. Das Original der im deutschen Weißbuch veröffentlichten Liste mit Grenzüberfällen wurde von dem für Osteuropa zuständigen Vortragenden Legationsrat der politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes Dr. Schliep zusammengestellt. Es gilt als verschollen. Auch waren die Nachforschungen Schlieps von Anfang an nicht leicht, da sich in Deutschland bei den zuständigen Stellen niemand für Gleiwitz interessierte. Vom Heer kam die Antwort, es sei nichts zu diesem Thema zusammengestellt worden, und sogar die Gestapo ließ mitteilen, "sie wisse vom Gleiwitzer Sender nichts." So liegen die Einzelheiten dieser Grenzzwischenfälle vom 31. August also weiter im Dunkeln."

http://www.stefanscheil.gmxhome.de/

fatalist
07.08.2012, 08:49
Die Wahrheit ist doch das das ganze Nie stattgefunden hat da man sich wie DU selber sagst sich nicht darauf berufen hatte um Polen überfallen zu können,...

Du hast es immer noch nicht verstanden, ich gebe es "in Freundschaft" auf.

Letzter Satz: Der Überfall "der Polen" auf den Sender Gleiwitz steht in einer deutschen Liste als einer unter vielen Übergriffen,
und diese Liste diente der Rechtfertigung für den deutschen Einmarsch in Polen.

Aber ich gebe es auf, Schönen Tag noch.

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 08:51
Hier noch ein paar Quellen und Versionen dich ich mal gesammelt hatte:

Ermordete KZ-Häftlinge in polnischen Uniformen dienen als Beweis für „Polens Überfall auf den Reichsender Gleiwitz“ – Der Zweite Weltkrieg, Deutscher Militärverlag Berlin (ost) 1968

...die Vorbereitung hatte Anfang August der SS-Obergruppenführer Reinhard Heidrich übernommen: unter seiner Regie wurden 150 polnisch sprechende SS-Männer ausgewählt, um- teils in polnischen Uniformen gekleidet – bewaffnete Überfälle auf zwei schlesische Zollstationen sowie den Sender Gleiwitz zu unternehmen... - Chronik der Deutschen, Dortmund 1983
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.tatsächlich hatten SS-Männer in polnischen Uniformen einen grenznahen deutschen Rundfunksender besetzt und einen als Polen ausstaffierten KZ-Häftling erschossen am Ort zurückgelassen... - Ilustrierte Deutsche Geschichte von Hans Joachim Friedrichs, Köln 1991

Ein fingierter Überfall einiger als Polen verkleideter Männer auf den Sender Gleiwitz an der deutsch-polnischen Grenze und die von Beck angeordnete polnische Generalmobilmachung lassen, Hitler, zumindest in den Augen der deutschen Öffentlichkeit die Schuld am Krieg den Polen in die Schuhe schieben. – Drittes Reich und II. Weltkrieg, Moewig 1998

Am 31. August 1939 wurde der Reichssender Gleiwitz vom SS-Sturmbannführer Alfred Naujocks zusammen mit fünf oder sechs SS-Leuten im Auftrag des Chefs des Reichssicherheitshauptamts Reinhard Heydrich überfallen, die sich – in Zivil gekleidet – als polnische Aufständische ausgaben und eine vorbereitete Rede verlasen („Die Stunde der Freiheit ist gekommen!“). Für Adolf Hitler lieferte diese Aktion den Vorwand für den Beginn des Zweiten Weltkriegs - Wikipedia


Ein Auszug aus dem Kapitel "Von Paris nach Gleiwitz - Der Briand-Kellogg-Pakt und der Kriegsausbruch" des Buches Fünf plus Zwei - die europäischen Nationalstaaten, die Weltmächte und die vereinte Entfesselung des Zweiten Weltkriegs des Schweizer Historikers Dr. Stefan Scheil:


"Am Ende dieser Zwischenbetrachtung soll nicht unerwähnt bleiben, daß der Briand-Kellogg-Pakt und seine juristischen Implikationen im Spätsommer 1939 keine besondere Rolle mehr spielten. Er versagte im entscheidenden Augenblick als Instrument der Friedenssicherung. Deutschland benutzte ihn nicht offiziell als Begründung für den Angriff auf Polen, obwohl sich Hitlers Lamento über die polnische Generalmobilmachung und die öffentliche Behauptung vor dem Reichstag, es habe Grenzübergriffe regulärer polnischer Truppen gegeben, als Versuche in diese Richtung deuten lassen:

"Polen hat nun heute nacht zum ersten Mal auf unserem eigenen Territorium auch durch reguläre Soldaten geschossen. Seit 5 Uhr 45 wird jetzt zurückgeschossen!"

Das später vom Auswärtigen Amt herausgegebene Weißbuch listete dann für die Nacht vom 31. August auf den 1. September insgesamt fünf solcher Vorfälle mit Beteiligung polnischer Truppen auf. Der später so berühmt gewordene gefälschte Überfall auf den Sender Gleiwitz gehörte nicht dazu. Er wurde im Weißbuch offiziell als Aktion "polnischer Aufständischer" eingestuft und von der deutschen Regierung nicht als Beweis für einen Angriff polnischer regulärer Truppen herangezogen.Das gilt auch für die beiden anderen von der SS inszenierten Überfälle in Pitschen und Hoflinden. Pitschen wird im Weißbuch gar nicht erwähnt, Hoflinden wird ebenfalls als Aktion "polnischer Aufständischer" eingestuft, nicht als Angriff regulärer Truppen. Praktisch die gesamte Geschichtsschreibung zu diesen Ereignissen geht insofern am Thema vorbei, als sie sich auf diese drei Aktionen beschränkt und zu den Grenzzwischenfällen, die das deutsche Weißbuch tatsächlich schildert, nichts zu sagen weiß. Das gilt ebenso für Jürgen Runzheimers Aufsatz über: "Die Grenzzwischenfälle am Abend vor dem deutschen Angriff auf Polen", wie für Alfred Spieß' und Heiner Lichtensteins Darstellung des Vorgangs als sogenanntes "Unternehmen Tannenberg", wo diese, nach offizieller deutscher Darstellung einzigen Grenzzwischenfälle mit polnischen regulären Truppen ebenfalls nicht erwähnt werden. Darstellungen aller Art gehen regelmäßig über diese Fakten hinweg. Eine gewisse Ausnahme macht Walther Hofer, der immerhin erwähnt, daß Gleiwitz in Hitlers Rede nicht vorkam, es dann aber versäumt, den anderen Vorgängen nachzugehen.

So erscheinen diese Inszenierungen nicht nur als rätselhaft groteske Unternehmen, sondern auch als erstes Anzeichen dafür, daß die SS-Führung nicht nur während des Polen-Feldzugs, sondern bereits vor seinem Beginn damit begonnen hatte, sich von jeder politischen Kontrolle zu lösen und eine unabhängige Größe zu werden. Gerade aus dem Umkreis der SS wurde dann gelegentlich behauptet, Hitler habe im Reichstag am 1. September 1939 Gleiwitz erwähnt. Weder er noch das amtliche deutsche Weißbuch sprachen aber, wie bereits gesagt, von einem dortigen Angriff polnischer Truppen, ja nicht einmal der Völkische Beobachter verstieg sich zur Behauptung, es habe dort einen Überfall polnischer Soldaten gegeben. Auch die halboffiziöse Darstellung der nationalsozialistischen Außenpolitik durch Freytagh-Loringhoven schreibt nichts dergleichen, ebensowenig das bald nach dem 1. September erschienene dünne Reklambändchen Wilhelm Zieglers über den Kriegsausbruch. Auch Harald Laeuens umfangreiche Schilderung des Vorgangs, die vom Januar 1940 datiert, verzichtet auf "Gleiwitz". Die inszenierten Überfalle wurden von der deutschen Regierung nicht als Begründung für den Krieg gegen Polen herangezogen. Als Übergriff "regulärer Truppen" existierten sie in der Öffentlichkeit offenbar überhaupt nicht. Sie stehen unverbunden neben vielen anderen Ereignissen des Sommers 1939 und können kaum etwas anderes beweisen als das interne Chaos des deutschen Staates unter dem NS-Regime und die mangelnde Bereitschaft der Geschichtswissenschaft zu kritischen Nachfragen in ungewohnte Richtungen.




Da außer den oben genannten drei Fällen nichts von weiteren deutschen Inszenierungen bekannt ist, muß es sich bei sämtlichen im Weißbuch aufgeführten Vorfällen mit regulären polnischen Truppen entweder um Falschmeldungen oder vielleicht auch um jene polnischen Übertritte auf deutsches Gebiet handeln, von denen Außenminister Beck seinen Pariser Botschafter am 6. September informierte. Das Original der im deutschen Weißbuch veröffentlichten Liste mit Grenzüberfällen wurde von dem für Osteuropa zuständigen Vortragenden Legationsrat der politischen Abteilung des Auswärtigen Amtes Dr. Schliep zusammengestellt. Es gilt als verschollen. Auch waren die Nachforschungen Schlieps von Anfang an nicht leicht, da sich in Deutschland bei den zuständigen Stellen niemand für Gleiwitz interessierte. Vom Heer kam die Antwort, es sei nichts zu diesem Thema zusammengestellt worden, und sogar die Gestapo ließ mitteilen, "sie wisse vom Gleiwitzer Sender nichts." So liegen die Einzelheiten dieser Grenzzwischenfälle vom 31. August also weiter im Dunkeln."

http://www.stefanscheil.gmxhome.de/

Das halte ich für Plausibel, da man bis dahin noch keine Kriegspropaganda betrieb und man ja bis zuletzt versuchte zb auf Hitlers Seite den Krieg zu verhindern!
So brauchte man jetzt natürlich einen triftigen Grund um Polen Angreifen zu können...
Und Heidrich würde ich so eine Aktion echt zutrauen!

herberger
07.08.2012, 09:03
Und Heidrich würde ich so eine Aktion echt zutrauen

Ja aber der einzige Zeuge ist Naujok,und sonst keiner, und alles soll nur mündlich behandelt worden sein,also nichts schriftliches.

Brutus
07.08.2012, 09:25
So brauchte man jetzt natürlich einen triftigen Grund um Polen Angreifen zu können...
Und Heidrich würde ich so eine Aktion echt zutrauen!

Gründe, Polen *anzugreifen*, gab es genug. Die mußten nicht erfunden werden. Hitler nennt sie in seiner Rede vom 1.09.39:


Abgeordnete! Männer des deutschen Reichstages!

Seit Monaten leiden wir alle unter der Qual eines Problems, das uns auch der Versailler Vertrag, d.h. das Versailler Diktat, einst beschert hat, eines Problems, das in seiner Ausartung und Entartung für uns unerträglich geworden war. Danzig war und ist eine deutsche Stadt. Der Korridor war und ist deutsch. Alle diese Gebiete verdanken ihre kulturelle Erschließung ausschließlich dem deutschen Volke. Ohne das deutsche Volk würde in all diesen östlichen Gebieten tiefste Barbarei herrschen.

Danzig wurde von uns getrennt, der Korridor von Polen annektiert neben anderen deutschen Gebieten des Ostens, vor allem aber die dort lebenden deutschen Minderheiten in der qualvollsten Weise misshandelt. Über eine Million Menschen deutschen Blutes mussten in den Jahren 1919-20 schon damals ihre Heimat verlassen.

Wie immer habe ich auch hier versucht, auf dem Wege friedlicher Revisionsvorschläge eine Änderung des unerträglichen Zustandes herbeizuführen. Es ist eine Lüge, wenn in der anderen Welt behauptet wird, dass wir alle unsere Revisionen nur versuchten unter Druck durchzusetzen. 15 Jahre, ehe der Nationalsozialismus zur Macht kam, hatte man Gelegenheit, auf dem Wege friedlichster Abmachungen, auf dem Wege friedlicher Verständigung, die Revisionen durchzuführen. Man tat es nicht. In jedem einzelnen Fall habe ich später dann von mir aus nicht einmal, sondern oftmals Vorschläge gemacht zur Revision unerträglicher Zustände.

Alle diese Vorschläge sind, wie Sie wissen, abgelehnt worden. Ich brauche sie hier nicht im einzelnen aufzuzählen: die Vorschläge zur Rüstungsbegrenzung, ja, wenn notwendig, zur Rüstungsbeseitigung, die Vorschläge zur Beschränkung der Kriegsführung, die Vorschläge zur Ausschaltung gewisser, in meinen Augen mit dem Völkerrecht sich schwer zu vereinbarenden Methoden der modernen Kriegsführung. Sie kennen die Vorschläge, die ich machte über die Notwendigkeit der Wiederherstellung der deutschen Souveränität über die deutschen Reichsgebiete. Sie kennen die endlosen Versuche, die ich machte zu einer friedlichen Klärung und zu einer Verständigung über das Problem Österreich, später über das Problem Sudetenland, Böhmen und Mähren. Es war alles vergeblich.

So habe ich auch im Falle Danzigs, des Korridors usw. versucht, durch friedliche Vorschläge auf dem Wege einer friedlichen Diskussion die Probleme zu lösen. Dass die Probleme gelöst werden mussten, das war klar. Und dass der Termin dieser Lösung für die westlichen Staaten vielleicht uninteressant sein kann, ist für uns verständlich. Aber dieser Termin ist nicht uns gleichgültig; und vor allem, er war nicht und konnte nicht gleichgültig sein für die am meisten leidenden Opfer.

Ich habe in Besprechungen mit polnischen Staatsmännern die Gedanken, die Sie von mir hier in meiner letzten Reichstagsrede vernommen haben, ventiliert, sie mit ihnen durchgesprochen. Kein Mensch hätte sagen oder behaupten können, dass dies etwa ein ungebührliches Verfahren oder gar ein ungebührlicher Druck gewesen wäre. Ich habe dann allerdings endlich die deutschen Vorschläge formulieren lassen. Und ich muss daher noch einmal wiederholen, dass es etwas Loyaleres und Bescheideneres nicht gibt als diese von mir damals unterbreiteten Vorschläge. Und ich möchte das jetzt hier der Welt sagen: Ich allein war als Oberhaupt nur in der Lage, solche Vorschläge zu machen! Denn ich weiß ganz genau, dass ich mich damals in Gegensatz gebracht habe zur Auffassung von Millionen von Deutschen.

Diese Vorschläge sind abgelehnt worden. Aber nicht nur das, sie wurden beantwortet erstens mit Mobilmachungen, zweitens mit einem verstärkten Terror, mit gesteigertem Druck auf die Volksdeutschen in diesen Gebieten und mit einem langsamen Abdrosselungskampf gegen die Freie Stadt Danzig wirtschaftlich, zollpolitisch und in den letzten Wochen endlich auch militärisch und verkehrstechnisch.

Polen hat seinen Kampf gegen die Freie Stadt Danzig gerichtet. Es war weiter nicht bereit, die Korridorfrage in einer irgendwie billigen und beiden Interessen gerecht werdenden Weise zu lösen. Und es hat endlich nicht daran gedacht, seine Minderheitenverpflichtungen einzuhalten.

Ich muss hier eines feststellen: Deutschland hat diese Verpflichtungen eingehalten. Die Minderheiten, die im deutschen Reich leben, werden nicht verfolgt. Es soll ein Franzose aufstehen und soll behaupten, dass etwa im Saargebiet die dort lebenden 50.000 oder 100.000 Franzosen unterdrückt, gequält oder entrechteter werden. Es kann dies keiner sagen.

Ich habe nun vier Monate lang dieser Entwicklung ruhig zugesehen. Allerdings nicht, ohne immer wieder zu warnen. Ich habe in letzter Zeit nun diese Warnungen verstärkt. Ich habe dem polnischen Botschafter mitteilen lassen, vor nun schon über drei Wochen, dass, wenn Polen noch weitere ultimative Noten an Danzig schicken würde, dass wenn es weitere Unterdrückungsmaßnahmen gegen das dortige Deutschtum vornehmen würde oder wenn Polen versuchen sollte, auf dem Wege zollpolitischer Maßnahmen Danzig wirtschaftlich zu vernichten, dass dann Deutschland nicht mehr länger untätig zusehen könnte! Und ich habe auch keinen Zweifel darüber gelassen, dass man in dieser Hinsicht das heutige Deutschland nicht verwechseln darf mit dem Deutschland, das vor uns war.

Man hat versucht, das Vorgehen gegen die Deutschen damit zu entschuldigen, dass man erklärte, die Volkstumsdeutschen hätten Provokationen begangen. Ich weiß nicht, worin die Provokationen der Kinder oder Frauen bestehen sollen, die man misshandelt, die man verschleppt, oder worin die Provokationen derer bestanden haben soll, die man in der tierischsten, sadistischsten Weise teils misshandelt, teils getötet hat. Das weiß ich nicht. Aber nur eines weiß ich: dass es keine Großmacht von Ehre gibt, die auf die Dauer solchen Zuständen zusehen würde!
(...)
Ich habe daher gestern abend mich entschlossen, es auch der britischen Regierung mitzuteilen, dass ich unter diesen Umständen von der polnischen Regierung keine Geneigtheit mehr finden kann, mit uns in ein wirklich ernstes Gespräch einzutreten. Es waren damit diese Vermittlungsvorschläge gescheitert. Denn dazwischen war unterdes erstens als erste Antwort auf diesen Vermittlungsvorschlag die polnische Generalmobilmachung gekommen und als weitere Antwort neue Gräueltaten. Diese Vorgänge haben sich nun heute nacht abermals wiederholt. Nachdem schon neulich in einer einzigen Nacht Grenzzwischenfälle waren, sind es heute nacht 14 gewesen, darunter drei ganz schwere.

Ich habe mich daher nun entschlossen, mit Polen in der gleichen Sprache zu reden, mit der Polen nun seit Monaten mit uns spricht!
(...)
Unsere Ziele: Ich bin entschlossen: Erstens die Frage Danzig, zweitens die Frage des Korridors zu lösen und drittens dafür zu sorgen, dass in Verhältnis Deutschlands zu Polen eine Wendung eintritt, eine Änderung, die ein friedliches Zusammenleben sicherstellt.
(...)

Ich will dabei die notwendigen Handlungen so vornehmen, dass sie nicht dem widersprechen, was ich Ihnen hier, meine Herren Abgeordneten, im Reichstag selbst als Vorschläge an die übrige Welt bekanntgab. Das heißt, ich will nicht den Kampf gegen Frauen und Kinder führen. Ich habe meiner Luftwaffe den Auftrag gegeben, sich auf militärische Objekte bei ihren Angriffen zu beschränken.

Wenn aber der Gegner daraus einen Freibrief ablesen zu können glaubt, seinerseits mit umgekehrten Methoden kämpfen zu können, dann wird er eine Antwort erhalten, dass ihm Hören und Sehen vergeht!

Polen hat heute nacht zum erstenmal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!

Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten! Wer mit Gift kämpft, wird mit Giftgas bekämpft. Wer selbst sich von den Regeln einer humanen Kriegsführung entfernt, kann von uns nichts anderes erwarten, als dass wir den gleichen Schritt tun. Ich werde diesen Kampf, ganz gleich, gegen wen, so lange führen, bis die Sicherheit des Reiches und bis seine Rechte gewährleistet sind.

http://www.georg-elser-arbeitskreis.de/texts/hitler-1939-09-01.htm

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 09:30
Ja aber der einzige Zeuge ist Naujok,und sonst keiner, und alles soll nur mündlich behandelt worden sein,also nichts schriftliches.

Mh also selbst bei Wiki werden Namen genannt, die frage ist als eher WARUM führte man nach dem Krieg keine richtige Untersuchung durch und wurde sogar 1966 eingestellt.

Ich kann mir schon denken warum Du auch?

Die genannten Namen:
SS-Arzt, Dr. med Horst Straßburger
41-jährigen Oberschlesier Franciszek (Franz) Honiok
SS Gestapochef Müller
Honiok wurde aus der Haft im Polizeipräsidium zum Sender Gleiwitz gebracht also müssen aus dem besagten "Polizeipräsidium" auch Polizisten etwas gesehen haben.

Aber wie es nach dem Krieg üblich wahr wusste Natürlich keiner etwas, damit man schnell sein gewohntes Leben fortsetzen konnte, aus deren Sicht Natürlich auch verständlich...

herberger
07.08.2012, 09:39
Lebte dieser SS-Arzt noch nach Kriegsende?

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 09:40
Gründe, Polen *anzugreifen*, gab es genug. Die mußten nicht erfunden werden. Hitler nennt sie in seiner Rede vom 1.09.39:

Ja das ist richtig NUR ein Angriff kann ja nicht aus Monaten oder über Jahre zurück liegende Ereignisse erfolgen, es braucht dafür "IMMER" einen direkten Anlass.

Wir erinnern uns die USA Griff ja auch nicht den Irak an nachdem man sagte, ja Kuwait wurde "Überfallen" sondern man suchte ein Direktes Ereignis oder einen Anlass und da fingierte man das "Brutkästen Massaker" ein Ereignis als Direkten vorwand um den Irak angreifen zu können.
Das ist doch schon seit Jahrhunderten so und wierd wohl in jede Militär Akademie gelehrt...

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 10:02
Lebte dieser SS-Arzt noch nach Kriegsende?

Kann ich nichts zu sagen ABER zu Müller:

Selbst die Akten über Müller wahren bis zum Jahr 2000 unter Verschluss!

Unterlagen der CIA zu Müller wurden gemäß dem „Nazi War Crimes Disclosure Act of 1998“ am 26. September 2000 freigegeben.[6] Die Akten wurden mittlerweile im Auftrag der US-Regierung von einer Gruppe von Historikern ausgewertet.[7] Nach den Unterlagen war unmittelbar nach Kriegsende die Ergreifung Müllers von hoher Bedeutung, dennoch gelang es nicht, ihn aufzuspüren. Die Suche wurde auch durch die Häufigkeit des Familiennamens Müller erschwert. Die meisten Berichte deuteten darauf hin, dass der Gesuchte sich bei Kriegsende in Berlin aufgehalten hatte. Eine 1947 durchgeführte Hausdurchsuchung bei der Geliebten Müllers brachte keinerlei Hinweise, dass Müller damals noch lebte. Bei Beginn des Kalten Krieges gingen die US-Nachrichtendienste vom Tod Müllers aus.
Veröffentlichungen der Auswertung: Richard Breitman, Norman J. W. Goda, Timothy Naftali, Robert Wolfe (Hrsg.): U.S. Intelligence and the Nazis. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 0-521-61794-4 sowie Naftali, Analysis. Die nachfolgenden Angaben zu den Nachforschungen nach Müller bei Naftali.



Berichte, Müller sei Ende April 1945 per Flugzeug in die Schweiz geflohen und habe später in Südamerika für US-amerikanische Geheimdienste gearbeitet, beruhen auf einem Buch, das 1996 im rechtsextremen Druffel-Verlag erschien. Das Buch enthält Quellenfälschungen, weist zahlreiche Widersprüche auf und ist „voller Verharmlosungen der NS-Vernichtungspolitik und zugleich voll von Herabwürdigungen der Opfer des NS-Regimes.“[4]

Der Chef des SD-Auslandsnachrichtendienstes, Walter Schellenberg, gilt als einer der Urheber von Gerüchten, wonach Müller bereits vor 1945 für die UdSSR gearbeitet habe und per Funk in Kontakt mit sowjetischen Geheimdiensten stand.

Zarusky, Leugnung, S. 11.
a b Naftali, Analysis

Brutus
07.08.2012, 10:09
Ja das ist richtig NUR ein Angriff kann ja nicht aus Monaten oder über Jahre zurück liegende Ereignisse erfolgen, es braucht dafür "IMMER" einen direkten Anlass.

Hast Du die Rede nicht gelesen? Hitler nennt die Anlässe:


Polen hat seinen Kampf gegen die Freie Stadt Danzig gerichtet. Es war weiter nicht bereit, die Korridorfrage in einer irgendwie billigen und beiden Interessen gerecht werdenden Weise zu lösen. Und es hat endlich nicht daran gedacht, seine Minderheitenverpflichtungen einzuhalten.

... Kinder oder Frauen bestehen sollen, die man misshandelt, die man verschleppt, oder worin die Provokationen derer bestanden haben soll, die man in der tierischsten, sadistischsten Weise teils misshandelt, teils getötet hat.

Dazwischen war unterdes erstens als erste Antwort auf diesen Vermittlungsvorschlag die polnische Generalmobilmachung gekommen und als weitere Antwort neue Gräueltaten. Diese Vorgänge haben sich nun heute nacht abermals wiederholt. Nachdem schon neulich in einer einzigen Nacht Grenzzwischenfälle waren, sind es heute nacht 14 gewesen, darunter drei ganz schwere.

Polen hat heute nacht zum erstenmal auf unserem eigenen Territorium auch mit bereits regulären Soldaten geschossen. Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen!



Der letzte Satz besagt, daß Polen Deutschland überfallen hat, nicht umgekehrt, so wie auch GB, F und USA Deutschland den Krieg erklärten.

Für den polnischen Überfall auf das Reich liegen mehrere polnische Geständnisse vor; eines vom Rundfunk Warschau.

Eine False-Flag-Aktion wie Gleiwitz brauchte es nicht, um völlig berechtigt in Polen einzumarschieren. Sie wird von Hitler auch nicht erwähnt.

Generalmobilmachungen wie die von Polen sind Kriegserklärungen. Hitler hatte umso mehr Grund, das Verhalten Warschaus als Kriegserklärung zu betrachten, da WK1 durch eine Kettenreaktion von Mobilmachungen ausgelöst wurde, beginnend mit der Teilmobilmachung Serbiens.

Polens Kampf gegen die Freie Stadt Danzig war der Versuch, Danzig dem Staat Polen einzuverleiben und ein Bruch des Vertrags von Versailles, was die Westmächte natürlich nicht gejuckt hat, so wie sie Vertragsbrüche zu Lasten Deutschlands heute auch nicht jucken.

Hitler hat, nebenbei bemerkt, Böhmen und Mähren als Protektorat mit enormer Eigenständigkeit behandelt und nicht zu einem vollgültigen Teil Volksdeutschlands machen wollen, wie das Polens Absicht bei Danzig war.

Unter Hitler, Himmler und Heydrich war die Tschechei unendlich souveräner als aktuell die BRD unter der Knute Brüssels und USraels.

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 10:22
Hast Du die Rede nicht gelesen. Hitler nennt die Anlässe:




Der letzte Satz besagt, daß Polen Deutschland überfallen hat, nicht umgekehrt, so wie auch GB, F und USA Deutschland den Krieg erklärten.

Eine False-Flag-Aktion wie Gleiwitz brauchte es nicht, um völlig berechtigt in Polen einzumarschieren. Sie wird von Hitler auch nicht erwähnt.

Ja und was ist daran falsch was ich geschrieben habe? Ich verstehe Hitlers vorgehen so das Himmler wohl auch noch die Öffentlichkeit mit einbeziehen wollte die ja immer noch gegen einen Krieg ist und somit konnte man auch noch die Polnische Glaubwürdigkeit untergraben also 2 Fliegen mit einer Klappe.

PS: Du siehst die Sache zu engbezogen nämlich nur auf Hitler.
Du musst aber auch ein Volk von einem Krieg überzeugen und da kannste nun mal soviel reden wie Du möchtest, Fakten sagen oft mehr als 1000 Worte.

cruncher
07.08.2012, 11:29
Tcha und wer hat nun die Wahrheit wenn es die "Wahrheit" garnicht gibt.:D


Ja aber der einzige Zeuge ist Naujok,und sonst keiner, und alles soll nur mündlich behandelt worden sein,also nichts schriftliches.


:top:

Naujocks ist der einzige Zeuge für diese Flase Flag, ein Deserteur, einen besseren "Kronzeugen" hatten sie nicht beim IMT.
Peinlich peinlich...

Der britische Historiker A.J.P. Taylor:
"Hitlers Ziel war ein Bündnis mit Polen, nicht seine Zerstörung."





Dokument 2751-PS: Eidesstattliche Erklärung von Alfred Helmut
Naujocks, Nürnberg 20. November 1945
„Ich, ALFRED HELMUT NAUJOCKS, mache unter Eid und nach vorheriger Einschwörung folgende Erklärung:
1. Ich war von 1931 bis zum 19. Oktober 1944 ein Mitglied der SS und von seiner Gründung im Jahre 1934 bis Januar 1941 ein Mitglied des SD. Ich diente als Mitglied der Waffen-SS von Februar 1941 bis Mitte 1942. Später arbeitete ich in der wirtschaftlichen Abteilung der Militärverwaltung von Belgien von September 1942 bis September 1944. Am 19. Oktober 1944 ergab ich mich den Alliierten.




"
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.
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Was Naujocks entweder seinen alliierten Verneh-mern verschwiegen hatte oder aber jene es für tunlich hielten, zur Person wesentliche Angaben nicht zu publizieren, war, daß er 1942/43 aus den Listen der SS gestrichen und von der Wehrmacht zur Frontbewährung strafversetzt worden war, wobei er am 19.10.1944 im Westen zu den Alliierten überlief.
Naujocks hat seine Horrorgeschichte im Schnellver-fahren erfunden, auch seine ihn möglicherweise an-spornenden "ghostwriter" alliierter Provenienz werden es eilig gehabt haben, oder ihnen schien Schlagwort-journalismus auch bei einem solchen Geschehen ausreichend, so daß die Mängel an Detailkenntnissen in bezug auf Befehlswege, Mittäter, Örtlichkeiten, Ämter, Dienstränge, Organisationsstrukturen und die Zusammenhänge der politischen Geschehensabläufe geradezu bemitleidenswert sind. Ein makabres Beispiel nur: Sturmbannführer Naujocks erteilt dem Chef der Gestapo, Heinrich Müller, Anweisung, "die Konserve" anzuliefern!
Das Nürnberger Siegertribunal hat seine "Eidesstattliche Erklärung" lediglich verlesen und somit als "allgemein bekannten historischen Tatbestand" diktiert. Naujocks selbst war nicht erschienen, sein Aufenthalt sei "unbekannt", hieß es. Er tauchte jedoch alsbald wieder auf, lebte sogar in guten Verhältnissen, ohne jemals für die von ihm eingestandene Untat belangt zu werden. Auch die internationale Presse hat sich nicht für ihn interessiert. Er fühlte sich auch nicht bemüßigt, seine damaligen Kenntnismängel kraft längeren Nachdenkens schriftlich zu fixieren.
.
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.
"
ht 71, S. 13



Es wäre ziemlich einfach der Wahrheit auf die Spur zu kommen, wenn die beamteten Historiker nicht soviel lügen würden.

Nur wes Brot ich eß des Lied ich sing!

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 11:54
@Cruncher

Alles richtig er gibt die Tat zwar zu braucht sich aber nicht dafür zu rechtfertigen und zu Verteidigen das zeigt auch warum man Nie richtig ermittelte und sogar 1966 das Ermittlungsverfahren einstellte!
Mann war schlicht an eine richtigen Aufklärung Nie bemüht, das habe ich aber schon eher gefragt "Weißte auch warum nicht?"

Zu Bündnis Polen und 3 Reich.
Ich glaube nicht das Hitler unbedingt ein Bündnis wollte, sondern Göring ging mit dem Polnischen Minister Präsidenten auf der Jagd und fragte ihn ob man nicht gemeinsame Wege gehen könne.
Hitler war ein sehr abwartender Mensch, das zeigte sich auch als man Polen ein Stückchen der Tschechei gab, dies hätte man lieber mit einigen Bedingungen verknüpfen sollen!

spezialeinheit
07.08.2012, 12:03
Hitler war ein sehr abwartender Mensch, das zeigte sich auch als man Polen ein Stückchen der Tschechei gab, dies hätte man lieber mit einigen Bedingungen verknüpfen sollen!

Dadurch erhoffte sich Hitler ein entgegenkommen bei der Danzig und Korridor Frage sowie die Einhaltung der Menschenrechte der deutschen Minderheit in Polen.

Leider vergebens. Auch durch diese Geste bewegte sich die polnische Regierung kein Stück auf Deutschland zu.

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 12:07
Dadurch erhoffte sich Hitler ein entgegenkommen bei der Danzig und Korridor Frage sowie die Einhaltung der Menschenrechte der deutschen Minderheit in Polen.

Leider vergebens. Auch durch diese Geste bewegte sich die polnische Regierung kein Stück auf Deutschland zu.
Aber das war doch klar ich bitte Dich wie oft brachte man das Thema schon vor dem Völkerbund und wie oft Interessierte es keinen!

Schaschlik
07.08.2012, 12:11
Was auch immer wieder zum Schießen ist in solchen Diskussionen: bezieht man sich auf allgemein bekannte und gut belegte Fakten wie z.B. Ausonius hier (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584589&viewfull=1#post5584589), wird von den Revisionisten ernsthaft in Frage gestellt, ob man das überhaupt wissen könne und ob man denn dabei war.

Aber an anderer Stelle wird darüber sinniert, was Hitler wohl für ein Mensch war. Ob der vor Ergriffenheit geheult hat als er Stücke von Länderkuchen großzügig verteilt hat?

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 12:15
Was auch immer wieder zum Schießen ist in solchen Diskussionen: bezieht man sich auf allgemein bekannte und gut belegte Fakten wie z.B. Ausonius hier (http://www.politikforen.net/showthread.php?129154-Wozu-der-Fall-Gleiwitz&p=5584589&viewfull=1#post5584589), wird von den Revisionisten ernsthaft in Frage gestellt, ob man das überhaupt wissen könne und ob man denn dabei war.

Aber an anderer Stelle wird darüber sinniert, was Hitler wohl für ein Mensch war. Ob der vor Ergriffenheit geheult hat als er Stücke von Länderkuchen großzügig verteilt hat?
Eben!
Weil die meisten erst mal begreifen müssen wie Hitler drauf war?

Schaschlik
07.08.2012, 12:16
Eben!
Weil die meisten erst mal begreifen müssen wie Hitler drauf war?


Dann kennst Du ihn also persönlich? :D ;)

cruncher
07.08.2012, 12:19
@Cruncher

Alles richtig er gibt die Tat zwar zu braucht sich aber nicht dafür zu rechtfertigen und zu Verteidigen das zeigt auch warum man Nie richtig ermittelte und sogar 1966 das Ermittlungsverfahren einstellte!
Mann war schlicht an eine richtigen Aufklärung Nie bemüht, das habe ich aber schon eher gefragt "Weißte auch warum nicht?"

!



Die Antwort gab Schäuble in seinem Video das auf Youtube immer noch abrufbar ist.

Schäuble: Die BRD war seit dem 8.5.45 nie ein souveräner Staat.

That's easy

GnomInc
07.08.2012, 12:22
Dann kennst Du ihn also persönlich? :D ;)

Er nicht - aber Guido Knopp wohl ........:D ..der spricht immer sehr gewiß darüber .....

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 12:23
Dann kennst Du ihn also persönlich? :D ;)
Nee das nicht klar.:)
Aber ein Guter Hinweis sind die Tonbänder von ihm Privat, da erzählt er zb einem Finnischen General das man nur eine Sommer Armee hatte..., Mannerheim dachte wahrscheinlich was geht denn jetzt ab, die Deutsche Armee ist doch garnicht so gut wie immer behauptet.

Schaschlik
07.08.2012, 12:28
Er nicht - aber Guido Knopp wohl ........:D ..der spricht immer sehr gewiß darüber .....

Das ist Teil des Unterhaltungsprogramms.

Als Lehrling hatte ich mit einem noch jüngeren Lehrling gemeinsam eine Stube. Der hat gerne diese Dokus geguckt und freute sich immer wie ein kleines Kind über die Panzer und Granaten, kein Witz als Knopp eingeblendet war hat er mal gesagt, "der soll seine Schnauze halten ich will Krieg sehen". War sehr amüsant :D Ist halt für jeden was dabei bei Knopp.

GnomInc
07.08.2012, 12:32
Aber ein Guter Hinweis sind die Tonbänder von ihm Privat, da erzählt er zb einem Finnischen General das man nur eine Sommer Armee hatte..., Mannerheim dachte wahrscheinlich was geht denn jetzt ab, die Deutsche Armee ist doch garnicht so gut wie immer behauptet.

Ich habe auch seine Monologe im FHQ gelesen - trotzdem ist mir immer noch unklar , was der für eine Type war ....

Vielleicht so eine Art männliche Anti - Alice Schwarzer , zusätzlich mit ausgeprägtem Judenhass und ähnlichem Sendungsbewusstsein , wie islamische Hassprediger ....

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 12:33
Die Antwort gab Schäuble in seinem Video das auf Youtube immer noch abrufbar ist.

Schäuble: Die BRD war seit dem 8.5.45 nie ein souveräner Staat.

That's easy

Das stimmt.:)

Kommandotruppen der CIA
SS-Veteranen für den Kalten Krieg.
http://www.kriegsreisende.de/relikte/cia.htm

Elmo allein zu Hause
07.08.2012, 12:51
Ich habe auch seine Monologe im FHQ gelesen - trotzdem ist mir immer noch unklar , was der für eine Type war ....

Vielleicht so eine Art männliche Anti - Alice Schwarzer , zusätzlich mit ausgeprägtem Judenhass und ähnlichem Sendungsbewusstsein , wie islamische Hassprediger ....

Mh das ist schwer zu Beurteilen weil diese Reden bei mir Heute nichts auslösen, ich finde zb das Hitler kaum etwas Manipulatives ansich hat um ehrlich zu sein finde ich ihn wie Frau M... Heute.
Und da stelle ich mich auf der Seite des damaligen Deutschen Volkes, die Hitler ja auch nicht in der Mehrheit Wählten was dazu führte das Hitler von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt wurde und nur weil Hitler die letzten Kanzler gegeneinander ausspielen konnte.
Hitler konnte schlussendlich ja auch erst durch den Reichstagsbrand seine Macht wirklich festigen.

spezialeinheit
07.08.2012, 13:00
Aber das war doch klar ich bitte Dich wie oft brachte man das Thema schon vor dem Völkerbund und wie oft Interessierte es keinen!

Eben. Aus welchem Grund es keinen interessierte ist wohl auch klar. Hitler sollte selbst nach Danzig greifen... Das was dann folgte wissen wir ja...

malnachdenken
07.08.2012, 16:54
Hitler hat, nebenbei bemerkt, Böhmen und Mähren als Protektorat mit enormer Eigenständigkeit behandelt und nicht zu einem vollgültigen Teil Volksdeutschlands machen wollen,

Schon längst widerlegt, aber Du bleibst bei dieser Lüge. Unfassbar. Sind das die "wissenschaftlichen" Vorgehensweisen von selbsternannten Revisionisten?

Demokrat
07.08.2012, 18:01
Der britische Historiker A.J.P. Taylor:
"Hitlers Ziel war ein Bündnis mit Polen, nicht seine Zerstörung."
Ja, bis zur deutsch-polnischen Krise war das in der Tat der Fall. Man wollte Polen als Juniorpartner für einen Krieg gegen die Sowjetunion gewinnen. Dann schlug die Stimmung allerdings um, und man einigte sich einstweilen mit den Sowjets zu Ungunsten Polens. Hitler bei einer Rede am 23. Mai 1939 vor den Oberbefehlshabern:


Es entfällt also die Frage Polen zu schonen und bleibt der Entschluß, bei erster passender Gelegenheit Polen anzugreifen. An eine Wiederholung der Tschechei ist nicht zu glauben. Es wird zum Kampf kommen.
[...]
Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um Arrondierung des Lebensraumes im Osten und um Sicherstellung der Ernährung … In Europa ist keine andere Möglichkeit zu sehen.Quelle: Schmundt-Protokoll (http://www.ns-archiv.de/krieg/1939/schmundt/23-05-1939-schmundt.php)


Es wäre ziemlich einfach der Wahrheit auf die Spur zu kommen, wenn die beamteten Historiker nicht soviel lügen würden.
Naujocks war der einzige Zeuge, einen Beweis dafür, dass er gelogen hat, gibt es nicht.

cruncher
07.08.2012, 18:16
Naujocks war der einzige Zeuge, einen Beweis dafür, dass er gelogen hat, gibt es nicht.



Er hat doch schon bei den Eingangssätzen seiner sog. "Zeugenaussage" gelogen. Steht alles hier im thread, man müßte halt auch mal lesen.


Außerdem ist es müßig sich über die phantassievollen Ergüsse eines Einzelgängers auszulassen, dessen Phantastereien durch keinen zweiten belegt sind.

Demokrat
07.08.2012, 18:24
Er hat doch schon bei den Eingangssätzen seiner sog. "Zeugenaussage" gelogen.
Was meinst du, dass er z.B. seine Mitstreiter nicht namentlich benennen konnte? Wenn ich ein geheimes Kommando planen würde, dann bekämen die Ausführenden auch so wenig Informationen wie nötig und hätten z.B. die Auflage, ihre Namen nicht zu nennen.

Brutus
07.08.2012, 18:26
Aus französischen und englischen diplomatischen Dokumenten geht zweifelsfrei hervor, daß die Regierungen in London und Paris wußten, Hitler wollte keine Krieg und es ihm nur um Danzig, den Korridor und Schutz der deutschen Minderheit ging, was die von Fritz Hesse überlieferten Informationen vollumfänglich bestätigt. Dagegen wollte GB, wie Lord Halifax zugab, Krieg um jeden Preis.

Ab 40:30, Botschafter Corbin an Außenminister Georges Bonnet:

http://www.youtube.com/watch?v=eVHLKjp72KE&feature=youtu.be

Hier das Ganze in Schriftform:


L’Angleterre sait que Hitler ne veut pas anéantir la Pologne et que les seize propositions étaient sincères

Quelques minutes après cette conversation, le téléphone sonna de nouveau. C'était M. Corbin. Celui-ci venait justifier la demande anglaise concernant le retrait des troupes. Il informa notre le ministre français que le Gouvernement britannique « se demand[ait] si le Chancelier Hitler, pour développer son emprise sur le territoire polonais, n'ajourn[ait] pas délibérément sa réponse » à la note franco-anglaise de la veille [3, 395, doc. n° 354.] D'après les Anglais (je souligne) :

Une fois occupées les positions qu'il aur[ait] jugées nécessaires, le Chancelier se retourner[ait] vers les autres Puissances en déclarant qu'il ne [voulait] pas poursuivre la guerre avec la Pologne, qu'ayant repris Dantzig et le Corridor, porté secours aux minorités allemandes, il [était] disposé à faire une paix magnanime sur la base des conditions qu'il [avait] indiquées le 31 août [voir le document].

Lord Halifax estim[ait] impossible de laisser la situation actuelle se prolonger davantage.
C'est pourquoi [le 1er septembre au soir], il avait suggéré que nos représentants à Berlin fissent sans plus tarder connaître au Gouvernement du Reich l'obligation où seraient nos deux Gouvernements de se considérer en état de guerre avec l'Allemagne si satisfaction ne leur était pas donnée ou si, dans un délai de quelques heures, aucune réponse ne leur était parvenue. Lord Halifax envisageait même une communication par laquelle les Ambassadeurs [auraient déclaré] que la France et l'Angleterre se considér[aient] dès maintenait comme en état de guerre avec le Reich.

cruncher
07.08.2012, 18:33
Was meinst du, dass er z.B. seine Mitstreiter nicht namentlich benennen konnte? Wenn ich ein geheimes Kommando planen würde, dann bekämen die Ausführenden auch so wenig Informationen wie nötig und hätten z.B. die Auflage, ihre Namen nicht zu nennen.


Träumen sie weiter und suhlen sie sich weiter in ihren SYstemlügen.

.

Brutus
07.08.2012, 18:53
Ab 42:44, der französische Botschafter in Warschau berichtet, daß Polens Außenminister Beck den Gedanken an eine Friedenskonferenz zur Regelung der Danzig-Frage und sofortigen Beendigung des Krieges wie von Mussolini vorgeschlagen und Hitler sofort akzeptiert, entrüstet zurückweist:

http://www.youtube.com/watch?v=eVHLKjp72KE&feature=youtu.be

Die Frage der Alleinschuld an WK2 sollte damit beantwortet sein: Polen und die von Roosevelt und dem internationalen Finanzjudentum/globalistischen Zionismus aufgehetzten Westmächte. Der Rothschild-Angestellte Stalin zusammen mit seiner jüdischen Funktionärsclique (s. Reed, Fleischhauer, Solshenizyn) käme weiters hinzu.

Brutus
07.08.2012, 19:06
Kommentar zum Reynouard-Video, *Freispruch für Hitler*:


Le 7 août à 19:05 par F*ck
Une autre vision des années 30

Mais surtout, ce qui me préoccupe vraiment, c’est le fait que l’Allemagne, qui s’est vu voler son histoire, ne montre aucun signe de réveil. Ca en dis long sur le taux de corruption de leurs élites... http://www.egaliteetreconciliation.fr/Une-autre-vision-des-annees-30-13178.html


*Was mich vor allem beschäftigt, ist die Tatsache, daß Deutschland, dessen Geschichte gestohlen wurde, kein Zeichen des Erwachens erkennen läßt, was tief blicken läßt im Hinblick auf die Korruption seiner Eliten.*

Brutus
07.08.2012, 19:21
Noch'n schöner Kommentar zum Video:


Le 7 août à 19:35 par frédéric
Une autre vision des années 30

Putin de merde nous sommes manipulés depuis notre plus tendre enfance... mon grand père était médecin dans la région de Fontainebleau, à Héricy, et que les soldats Allemands il en garde plutôt un bon souvenir de gens bien élevés. A quand une loi interdisant le négationnisme au sujet des exaction d’Hitler ? http://www.egaliteetreconciliation.fr/Une-autre-vision-des-annees-30-13178.html

*Verdammte Sch..., wir werden von Kind an manipuliert ... mein Großvater war Arzt in der Gegend von Fontainebleau in Héricy, und er von den deutschen Soldaten eine eher gute Erinnerung als wohlerzogene Menschen behalten hat. Wann wird es ein Gesetz geben, das Übertreibungen in Sachen Hitler untersagt?*

Brutus
07.08.2012, 19:54
Französischer Geheimdienstbericht:

*Trotz seiner gigantischen Anstrengungen, sich herauszuhalten, sieht sich das Reich einer Situation gegenüber, in der ihm ein Krieg aufgezwungen wurde, den es in dieser Form vermeiden wollte.*

http://www.youtube.com/watch?v=eVHLKjp72KE&feature=youtu.be
58:30

Bei 59:37 folgt das Geständnis Churchills, daß es GB nicht um die Befreiung Polens ging, sondern alleine die Vernichtung des nationalsozialistischen Regimes, was, wie Roosevelt und Churchill auf der Konferenz von Casablanca offenlegten, gleichbedeutend war mit der totalen Vernichtung Deutschlands.

Nereus
10.08.2012, 11:44
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/1qy8-1s.jpg

http://138630.homepagemodules.de/t109f41-Voelkischer-Beobachter-September.html

Neben dem Ausschnitt aus dem Völkischen Beobachter (Herausgeber Alfred Rosenberg) erschienen die beiden Meldungen den DNB (Deutsches Nachrichten Büro) aus Oppeln und Breslau über den Vorfall beim Sender Gleiwitz in fast gleichem Wortlaut auch in der Deutschen Allgemeinen Zeitung (DAZ) Nr 417 vom 1.9.1939

Quelle: Michaelis, Herbert; Schraepler, Ernst (Hrsg.)
Das Dritte Reich. Auf dem Weg zum Zweiten Weltkrieg. Von der Besetzung Prags bis zum Angriff auf Polen (Dreizehnter Band der Reihe "Ursachen und Folgen. Vom deutschen Zusammenbruch 1918 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart), Berlin (o.J. Sonderausgabe) Dokumenten-Verlag Dr. Herbert Wendler & Co., S. 559

Anschauungsbeispiel: Titelblatt der DAZ 1939 von einem anderen Tagesdatum:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b5/Deutsche_Allgemeine_Zeitung_1939.jpg

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Allgemeine_Zeitung

Valdyn
12.08.2012, 16:50
Wenn es denn sieben sind. Die von dir angeführte Seite erwähnt übrigens explizit den Bericht Boehms, den auch ich zitiert habe. Boehm soll die Rede stenografiert und noch am selben Abend in Reinschrift getippt haben. Diese Version wird auf Metapedia als Beweis herangezogen, um andere Versionen als falsch zu entlarven. Somit ist das von mir gebrachte Zitat wohl als echt anzusehen.

Gleiwitz hin oder her, fingiert oder nicht. Angesichts der tatsächlichen dokumentierten Vorfälle fühlen sich viele Staaten heute mindestens bei ähnlicher Sachlage legitimiert militärisch zu intervenieren. Wenn nicht sogar bei weit geringerer Vorfalldichte.

Demokrat
12.08.2012, 17:02
Gleiwitz hin oder her, fingiert oder nicht. Angesichts der tatsächlichen dokumentierten Vorfälle fühlen sich viele Staaten heute mindestens bei ähnlicher Sachlage legitimiert militärisch zu intervenieren. Wenn nicht sogar bei weit geringerer Vorfalldichte.
Wobei es ja dokumentierte Fälle beiderseits der Grenze gibt, auch die Polen wollen eine Reihe deutscher Übergriffe im Vorfeld des Krieges verzeichnet haben.

Valdyn
12.08.2012, 17:05
Wer da nun den ersten Stein geworfen hat wird sich wohl nicht klären lassen. Binsenweisheit. Zum Streiten gehören immer zwei. Auch das eine Binsenweisheit. Warum hat aber nun das Reich die Alleinschuld zugeschrieben bekommen?

Wehe den Besiegten? Auch das ist eine Binsenweisheit.

Brutus
12.08.2012, 17:41
Wobei es ja dokumentierte Fälle beiderseits der Grenze gibt, auch die Polen wollen eine Reihe deutscher Übergriffe im Vorfeld des Krieges verzeichnet haben.

Gibt's da was Verwertbares dazu, vergleichbar dem Weißbuch des Auswärtigen Amtes, das über 200 polnische Übergriffe und Grenzverletzungen auflistet?

herberger
12.08.2012, 18:17
Neu war für mich das der Kapitän der Schleswig-Holstein den poln.Kommandanten ultimativ aufforderte die Westernplatte zu Schleifen und der poln.Kommandant sich weigerte,erst dann gab Hitler das Feuer frei für die Schleswig Holstein,das wäre doch bereits eine Kriegserklärung an Polen.Das weist gewisse Ähnlichkeiten mit dem Ausbruch des US Bürgerkrieges auf.Damals hatte sich South Carolina von der Union losgelöst und forderte in Charleston die US Besatzung des Fort Summter auf das Fort zu verlassen,wo sich der Kommandant des Forts weigerte,daraufhin wurde das Fort von der Südstaaten Armee beschossen,und so brach dann der US Bürgerkrieg aus.

Demokrat
13.08.2012, 12:59
Gibt's da was Verwertbares dazu, vergleichbar dem Weißbuch des Auswärtigen Amtes, das über 200 polnische Übergriffe und Grenzverletzungen auflistet?
Gute Frage. Ich habe mich jetzt auf die Auflistung bezogen, die hier im Themenstrang gepostet wurde. Bist du sicher, dass das Weißbuch über 200 Fälle listet?

Brutus
13.08.2012, 13:19
Gute Frage. Ich habe mich jetzt auf die Auflistung bezogen, die hier im Themenstrang gepostet wurde. Bist du sicher, dass das Weißbuch über 200 Fälle listet?

Ja, weil ich das Weißbuch verwurstet habe.