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Vollständige Version anzeigen : Warum sind 25% Steuersatz ungerecht?



ThiloS
06.09.2005, 16:27
Gesetzt den Fall, man würde das Kirchhof-Modell (Streichung aller Steuererleichterungen, dafür Steuersatz 25%) umsetzen - warum empfinden das viele Leute als ungerecht?

Ich fänds toll, wenn es tatsächlich wieder die "Bierdeckelsteuererklärung" gäbe. Jeder wüsste, was er zu zahlen hat und hat seine Steuererklärung in 5 Minuten erledigt.

Ich wär dafür. Und sehe da auch keine "Ungerechtigkeit". Ganz im Gegenteil.

Schwarzer Rabe
06.09.2005, 16:29
Ich finde das auch nicht ungerecht, es ist gerecht! Der, der 20.000€ im Jahr verdient, zahlt 5.000€, der der 200.000€ verdient 50.000€! Ist doch fair! Leistung, Bildung und vor allem Qualifikationen müssen sich doch lohnen!!!

spongebob goebbels
06.09.2005, 16:32
Ich finde das auch nicht ungerecht, es ist gerecht! Der, der 20.000€ im Jahr verdient, zahlt 5.000€, der der 200.000€ verdient 50.000€! Ist doch fair! Leistung, Bildung und vor allem Qualifikationen müssen sich doch lohnen!!!
genau, und deshalb verstehe ich deine sympathien für die sozialistische npd auch nicht.

Schwarzer Rabe
06.09.2005, 16:47
genau, und deshalb verstehe ich deine sympathien für die sozialistische npd auch nicht.
Weil es die einzig national denkende Partei in Deutschland ist, die in der Oppositionsrolle in den BT gehört!

spongebob goebbels
06.09.2005, 16:55
Weil es die einzig national denkende Partei in Deutschland ist, die in der Oppositionsrolle in den BT gehört!
nein, sozialisten sorgen für rückschritt und propagieren diebstahl. auf solche parteien kann man durchaus, gerade als aufrechter deutscher, verzichten.

Salazar
06.09.2005, 16:57
Gesetzt den Fall, man würde das Kirchhof-Modell (Streichung aller Steuererleichterungen, dafür Steuersatz 25%) umsetzen - warum empfinden das viele Leute als ungerecht?

Ich fänds toll, wenn es tatsächlich wieder die "Bierdeckelsteuererklärung" gäbe. Jeder wüsste, was er zu zahlen hat und hat seine Steuererklärung in 5 Minuten erledigt.

Ich wär dafür. Und sehe da auch keine "Ungerechtigkeit". Ganz im Gegenteil.


Da hast du einmal Recht :] .

Schwarzer Rabe
06.09.2005, 17:00
nein, sozialisten sorgen für rückschritt und propagieren diebstahl. auf solche parteien kann man durchaus, gerade als aufrechter deutscher, verzichten.
Zeige mir eine nationale Alternative abseits des Mainstreams, die deutsche Probleme zur Sprache bringt!

spongebob goebbels
06.09.2005, 17:07
Zeige mir eine nationale Alternative abseits des Mainstreams, die deutsche Probleme zur Sprache bringt!
was verstehst du unter " deutschen problemen " ?

Jodlerkönig
06.09.2005, 17:43
Gesetzt den Fall, man würde das Kirchhof-Modell (Streichung aller Steuererleichterungen, dafür Steuersatz 25%) umsetzen - warum empfinden das viele Leute als ungerecht?

Ich fänds toll, wenn es tatsächlich wieder die "Bierdeckelsteuererklärung" gäbe. Jeder wüsste, was er zu zahlen hat und hat seine Steuererklärung in 5 Minuten erledigt.

Ich wär dafür. Und sehe da auch keine "Ungerechtigkeit". Ganz im Gegenteil.


finde kirchhofs plan absolut gerecht!

Shaguar
06.09.2005, 17:47
Gesetzt den Fall, man würde das Kirchhof-Modell (Streichung aller Steuererleichterungen, dafür Steuersatz 25%) umsetzen - warum empfinden das viele Leute als ungerecht?

Ich fänds toll, wenn es tatsächlich wieder die "Bierdeckelsteuererklärung" gäbe. Jeder wüsste, was er zu zahlen hat und hat seine Steuererklärung in 5 Minuten erledigt.

Ich wär dafür. Und sehe da auch keine "Ungerechtigkeit". Ganz im Gegenteil.
Wieso?Wie ist es momentan?Der der mehr verdient zahlt prozentual noch mehr.Ist das nicht so?Das nenne ich sozial!

curious
06.09.2005, 17:48
Volle Zustimmung zu Kirchhof. Jedes andere, ausgefeiltere, evtl. "gerechtere" Steuersystem erzeugt soviel Transaktionskosten in Form von Bürokratie, die allfällige Gewinne wieder mehr als aufwiegen.

Ich verstehe nicht, wieso sich soviele darüber in D dermassen aufregen. Wenn man gewisse Medien liest, könnte man fast meinen, Kirchhof hätte vor dem Reichstag "Sieg Heil" skandiert... :rolleyes:

ThiloS
06.09.2005, 18:19
Wieso?Wie ist es momentan?Der der mehr verdient zahlt prozentual noch mehr.Ist das nicht so?Das nenne ich sozial!

Warum ist das sozial? Wenn ich MEHR arbeite und MEHR Geld verdiene, zahle ich doch absolut beim Kirchhof-Modell auch MEHR Steuern?

Ich kann nicht erkennen, warum ich für mehr Leistung mit einem HÖHEREN Steuersatz bestraft werden soll.

Jodlerkönig
06.09.2005, 18:33
Volle Zustimmung zu Kirchhof. Jedes andere, ausgefeiltere, evtl. "gerechtere" Steuersystem erzeugt soviel Transaktionskosten in Form von Bürokratie, die allfällige Gewinne wieder mehr als aufwiegen.

Ich verstehe nicht, wieso sich soviele darüber in D dermassen aufregen. Wenn man gewisse Medien liest, könnte man fast meinen, Kirchhof hätte vor dem Reichstag "Sieg Heil" skandiert... :rolleyes:

absolut richtig!

und warum sich in D soviele drüber aufregen , weils normal ist sich in D aufzuregen, über alles und jeden, alles wird zerredet und es wird diskutiert bis einem der brechreiz hochkommt,

selbst die kleinste minderheit hat das recht die große mehrheit zu blockieren usw...

tja D redet lieber, handelt aber nicht X(

sunbeam
06.09.2005, 18:56
Gesetzt den Fall, man würde das Kirchhof-Modell (Streichung aller Steuererleichterungen, dafür Steuersatz 25%) umsetzen - warum empfinden das viele Leute als ungerecht?

Ich fänds toll, wenn es tatsächlich wieder die "Bierdeckelsteuererklärung" gäbe. Jeder wüsste, was er zu zahlen hat und hat seine Steuererklärung in 5 Minuten erledigt.

Ich wär dafür. Und sehe da auch keine "Ungerechtigkeit". Ganz im Gegenteil.


Frage das das Lumpenproletariat mit weniger als 40K p.a.!

DarkGod
06.09.2005, 20:00
Ich kann euch sagen, warum so etwas ungerecht ist.
Es trifft fast nur die Arbeiterklasse.
Und zwar so:

Der eingangssteuersatz ist momentan bei 15%. Rauf auf 25% bedeutet dann, 10% weniger Lohn.
Ein Schichtarbeiter (wie z.B. mein Vater) verdient über 30% seines Lohnes mit den Schichtzulagen. Diese sollen auch voll besteuert werden. Noch mal 8,3% Lohn weniger.
Die Pendlerpauschale soll abgeschafft werden, was bei den heutigen Benzinpreisen echt übel ist. Noch mal enorme Mehrkosten.
Ach ja, die Mehrwertsteuer wird ja auch noch erhöht.

Alles in allem denke ich, das man für einen einfachen Arbeiter etwa mit 20% Lohn weniger rechnen kann, wenn alles durchgesetzt wird, was die CDU so will.

Und jetzt erklär mir mal einer, wie man von 20% weniger Lohn, wenn man sowieso schon jeden Euro umdrehen muss, noch eine Familie ernähren soll, ohne dass man plötzlich als Arbeiter auf Sozialhilfe (bzw. ALG II) angewiesen sein soll.

Apollon7
06.09.2005, 20:02
Du solltest auf die Freibeträge achten, DarkGod.

Gärtner
07.09.2005, 01:44
Exakt. Also, DarkGod: Wisch dir den Schaum vom Mund ab und informiere dich einmal über den Begriff Steuerfreibetrag.

Kirchhof plant einen Steuerfreibetrag von 8000 Euro pro Kind - zur Zeit liegt dieser Freibetrag bei nur 3648 Euro. Zusätzlich rechnet Kirchhof mit einem Freibetrag von ebenfalls 8000 Euro pro Erwachsenem. So bliebe z.B. eine vierköpfige Familie bis zu einem Einkommen von 32000 Euro im Jahr völlig steuerfrei.

Witzbold
07.09.2005, 14:15
Das Kirchhof Modell ist vermutlich das vernüftigste, was derzeit propagiert wird. Fraglich, ob er es durchsetzen kann.

malnachdenken
07.09.2005, 14:33
ist ja auch schade, dass man dieses modell in der öffentlichkeit nicht richtig bespricht. denn gerade der freibetrag ist der eigentliche knackpunkt. auf jeden fall gut, dass jmd mit einem solchen umwälzenden plan an die öffentlichkeit kommt.

Shaguar
07.09.2005, 18:24
Exakt. Also, DarkGod: Wisch dir den Schaum vom Mund ab und informiere dich einmal über den Begriff Steuerfreibetrag.

Kirchhof plant einen Steuerfreibetrag von 8000 Euro pro Kind - zur Zeit liegt dieser Freibetrag bei nur 3648 Euro. Zusätzlich rechnet Kirchhof mit einem Freibetrag von ebenfalls 8000 Euro pro Erwachsenem. So bliebe z.B. eine vierköpfige Familie bis zu einem Einkommen von 32000 Euro im Jahr völlig steuerfrei.
Das ist ja komplett schwachsinnig!

spongebob goebbels
07.09.2005, 19:41
Das ist ja komplett schwachsinnig!
und weshalb?

Shaguar
10.09.2005, 10:09
und weshalb?
Weil damit die Deutschjen am meisten zahlen.
Eine albanische Familie mit ca. 7 Kindern in deutschland dürfte dann bis 56000€ im Jahr verdienen ohne Steuern zu zahlen.
Das ist Komplett schwachsinnig!Da wird man genötigt Kinder zu machen.
Da wird diese Fmilie sogar noch unterstützt.Wenn ich keine Kinder haben will, dann mach ich keine, auch sowas wird mich ncht dazu bewegen Kinder zu machen...Nur die anderen, die ohnehin schon gerne viele Kinder machen, werden noch mehr Kinder machen :rolleyes:

Irratio
13.09.2005, 00:40
Nur die anderen, die ohnehin schon gerne viele Kinder machen, werden noch mehr Kinder machen :rolleyes:
Bis es sich nicht mehr lohnt!

Jetzt im Ernst:
Ich bin Kirchhoffs Modell gegenüber weniger positiv eingestellt als die meisten hier.
Einerseits bin ich nicht der Meinung, dass die 800 000 reichsten Deutschen sonderlich verantwortungsvoll mit ihrem Vermögen umgehen, und habe nichts dagegen, diejenigen, die es sich ohnehin leisten können, luxuriös zu leben, weiter zu besteuern. Außerdem hat auch das eine gewisse volkswirtschaftliche Logik; schließlich steigt auch die Sparquote (nicht nur betrag!) bei steigendem Einkommen, und eine hohe Sparquote ist das letzte, was wir gebrauchen können.

Ich finde den Freibetrag, den er vorschlägt allerdings gut, insbesondere mit Blick auf den Freibetrag pro Kind. In noch extremerer Variante, also mit noch höherem Freibetrag und einer Besteuerung von mehr als 25% wäre ich allerdings noch eher einverstanden.

Die Finanzierbarkeit von Kirchhoffs Modell ist mir allerdings ein Rätsel. Weder die Reichen, noch die Armen werden mehr belastet... wer bleibt dann noch?

Auf nach Utopia, dieses Mal mit Luxus. Was spricht dagegen? Lediglich die Gier der Reichsten, sowie der Status Quo. Fragt Marx, er hatte vielleicht gelegentlich Recht.

Irratio.

Manfred_g
13.09.2005, 02:25
Bis es sich nicht mehr lohnt!

Jetzt im Ernst:
Ich bin Kirchhoffs Modell gegenüber weniger positiv eingestellt als die meisten hier.
Einerseits bin ich nicht der Meinung, dass die 800 000 reichsten Deutschen sonderlich verantwortungsvoll mit ihrem Vermögen umgehen, und habe nichts dagegen, diejenigen, die es sich ohnehin leisten können, luxuriös zu leben, weiter zu besteuern. Außerdem hat auch das eine gewisse volkswirtschaftliche Logik; schließlich steigt auch die Sparquote (nicht nur betrag!) bei steigendem Einkommen, und eine hohe Sparquote ist das letzte, was wir gebrauchen können.

Ich finde den Freibetrag, den er vorschlägt allerdings gut, insbesondere mit Blick auf den Freibetrag pro Kind. In noch extremerer Variante, also mit noch höherem Freibetrag und einer Besteuerung von mehr als 25% wäre ich allerdings noch eher einverstanden.

Die Finanzierbarkeit von Kirchhoffs Modell ist mir allerdings ein Rätsel. Weder die Reichen, noch die Armen werden mehr belastet... wer bleibt dann noch?

Auf nach Utopia, dieses Mal mit Luxus. Was spricht dagegen? Lediglich die Gier der Reichsten, sowie der Status Quo. Fragt Marx, er hatte vielleicht gelegentlich Recht.

Irratio.

Du fragst was dagegen spricht und ich sage es dir zumindest teilweise:

da wäre z.B. der Umstand, daß die "Gier der Reichen" nicht meist mit der Fähigkeit gepaart ist etwas in diesem Lande vorwärts zu bringen, sondern auch mit dem Umstand, daß der Löwenanteil der Steuern jetzt schon von diesen Leuten erbracht wird.
Diese Gier ist mir allemal sympathischer, als diejenige, die nur dümmlich-stures "auch-haben-will Gestammele" hervorbringt.

Weiterhin ist es zwar für die Argumentation der Sozialneider unerlässlich, diese "Gier der Reichen" als grenzenlos hinzustellen, gleichzeitig lebt aber auch ihre ganze falsche Logik von dieser ebenso falschen Grundannahme.
In der Praxis ist es aber anders, Die UDSSR, die DDR. Polen und andere sozialistische Länder sind nicht deswegen bankrott gegangen, weil ihre Reichen zuwenig Steuern bezahlt hätten, sondern weil ihnen die Möglichkeit genommen wurde reich zu sein oder es zu werden.
Mag sein, daß einige Charaktere es toll fanden, ihren Trabi schon nach nur 8 Jahren Wartezeit zugeteilt zu bekommen, wenn sie wußten, daß der Nachbar
noch länger warten muß. Aber wie weit man mit dieser Philosophie kommt, haben wir ja gesehen.
Falls nicht, frag Honecker, Breschnew oder Castro.

Manfred_g
13.09.2005, 02:31
Gesetzt den Fall, man würde das Kirchhof-Modell (Streichung aller Steuererleichterungen, dafür Steuersatz 25%) umsetzen - warum empfinden das viele Leute als ungerecht?

Ich fänds toll, wenn es tatsächlich wieder die "Bierdeckelsteuererklärung" gäbe. Jeder wüsste, was er zu zahlen hat und hat seine Steuererklärung in 5 Minuten erledigt.

Ich wär dafür. Und sehe da auch keine "Ungerechtigkeit". Ganz im Gegenteil.
Ich bezweifle, daß sie es als ungerecht empfinden.
Sie empfinden es lediglich für sich selbst als nachteilig und nehmen daher die Floskel von der mangelnden sozialen Gerechtigkeit dankend an, wenn sie ihnen schon von ihren "Vorbildern" aus dem linken Lager der Politik in den Mund gelegt wird. Klingt doch besser, als zuzugeben, daß man einfach gerne am Einkommen anderer partizipiert.

Oskar
15.09.2005, 21:11
Bis es sich nicht mehr lohnt!

Jetzt im Ernst:
Ich bin Kirchhoffs Modell gegenüber weniger positiv eingestellt als die meisten hier.
Einerseits bin ich nicht der Meinung, dass die 800 000 reichsten Deutschen sonderlich verantwortungsvoll mit ihrem Vermögen umgehen, und habe nichts dagegen, diejenigen, die es sich ohnehin leisten können, luxuriös zu leben, weiter zu besteuern. Außerdem hat auch das eine gewisse volkswirtschaftliche Logik; schließlich steigt auch die Sparquote (nicht nur betrag!) bei steigendem Einkommen, und eine hohe Sparquote ist das letzte, was wir gebrauchen können.

Ich finde den Freibetrag, den er vorschlägt allerdings gut, insbesondere mit Blick auf den Freibetrag pro Kind. In noch extremerer Variante, also mit noch höherem Freibetrag und einer Besteuerung von mehr als 25% wäre ich allerdings noch eher einverstanden.

Es bezahlt ja nicht jeder den gleichen Steuersatz.

Wer 10.000€ im Jahr verdient, bezahlt gar keine Steuern, also einen Steuersatz von 0%.

Wer 20.000€ im Jahr verdient, bezahlt für 10.000€ Steuern, also 2.500€, ein Steuersatz von 12,5%.

Wer 100.000€ im Jahr verdient, bezahlt für 90.000€ Steuern, also 22.500€, ein Steuersatz von 22,5%.

Wer 10.000.000€ im Jahr verdient, bezahlt für 9.900.000€ Steuern, also 2.475.000€, ein Steuersatz von 24,75%.

Je mehr man verdient, desto höher wird der Steuersatz, er läuft gegen 25%.


Die Finanzierbarkeit von Kirchhoffs Modell ist mir allerdings ein Rätsel. Weder die Reichen, noch die Armen werden mehr belastet... wer bleibt dann noch?

Kirchhoff sagt ja, daß er sämtliche Abschreibungsmöglichkeiten und Ausnahmetatbestände abschaffen will. Das ist der nächste Punkt der Gerechtigkeit: Das derzeitige progressive Steuersystem sorgt für eine Scheingerechtigkeit, während das Kirchhoff-Modell dafür sorgt, daß der Großverdiener auch Steuern bezahlen muß.

Kaiser
15.09.2005, 22:53
Gesetzt den Fall, man würde das Kirchhof-Modell (Streichung aller Steuererleichterungen, dafür Steuersatz 25%) umsetzen - warum empfinden das viele Leute als ungerecht?

Ich fänds toll, wenn es tatsächlich wieder die "Bierdeckelsteuererklärung" gäbe. Jeder wüsste, was er zu zahlen hat und hat seine Steuererklärung in 5 Minuten erledigt.

Ich wär dafür. Und sehe da auch keine "Ungerechtigkeit". Ganz im Gegenteil.

Gar nichts, wer das Zehnfache verdient, zahlt auch das Zehnfache an Steuern. Was daran ungerecht sein soll, verstehe ich auch nicht.

derNeue
15.09.2005, 23:11
Es bezahlt ja nicht jeder den gleichen Steuersatz.

Wer 10.000€ im Jahr verdient, bezahlt gar keine Steuern, also einen Steuersatz von 0%.

Wer 20.000€ im Jahr verdient, bezahlt für 10.000€ Steuern, also 2.500€, ein Steuersatz von 12,5%.

Wer 100.000€ im Jahr verdient, bezahlt für 90.000€ Steuern, also 22.500€, ein Steuersatz von 22,5%.

Wer 10.000.000€ im Jahr verdient, bezahlt für 9.900.000€ Steuern, also 2.475.000€, ein Steuersatz von 24,75%.

Je mehr man verdient, desto höher wird der Steuersatz, er läuft gegen 25%.



Kirchhoff sagt ja, daß er sämtliche Abschreibungsmöglichkeiten und Ausnahmetatbestände abschaffen will. Das ist der nächste Punkt der Gerechtigkeit: Das derzeitige progressive Steuersystem sorgt für eine Scheingerechtigkeit, während das Kirchhoff-Modell dafür sorgt, daß der Großverdiener auch Steuern bezahlen muß.

Gerade das Beispiel mit dem Gehalt von 10.000.000 zeigt aber, daß Kirchhof die Großverdiener massiv entlastet. Denn die hätten ja bisher 40% Höchststeuersatz bezahlt.
Das Streichen der Ausnahmetatbestände dagegen wirkt sich auf Groß und Klein verdiener gleichmäßig aus.

Libero
16.09.2005, 00:02
Ich bin ebenfalls ein Anhänger des flat tax und bin erstaunt daß in Deutschland eine Diskussion darüber möglich ist. In Italien darf man das nicht laut sagen, denn der progressive Steuersatz ist in der kommunistischen Verfassung festgeschrieben und die kommunistische Justiz lauert überall.

Oskar
16.09.2005, 11:55
Gerade das Beispiel mit dem Gehalt von 10.000.000 zeigt aber, daß Kirchhof die Großverdiener massiv entlastet. Denn die hätten ja bisher 40% Höchststeuersatz bezahlt.
Das Streichen der Ausnahmetatbestände dagegen wirkt sich auf Groß und Klein verdiener gleichmäßig aus.

Nein sie werden nicht entlastet, denn durch die Abschaffung aller Ausnahmetatbestände, müssen sie tatsächlich Steuern bezahlen.

Aber auch bei einem progressiven Steuersatz nach dem Merz-Faltlhauser-Prinzip, wenn man ebenfalls von Freibeträgen und drei Steuersätzen ohne Ausnahmetatbestände ausgeht, wäre diese Gerechtigkeit gewahrt. Die Frage ist also daher nicht, ob Kirchhof oder Merz-Faltlhauser, sondern die Frage ist, ob die neue Regierung den Mut haben wird, den Abschreibungswahnsinn zu beenden und dafür zu sorgen, daß endlich Steuern bezahlt werden.

Roter engel
16.09.2005, 12:05
Gesetzt den Fall, man würde das Kirchhof-Modell (Streichung aller Steuererleichterungen, dafür Steuersatz 25%) umsetzen - warum empfinden das viele Leute als ungerecht?

Ich fänds toll, wenn es tatsächlich wieder die "Bierdeckelsteuererklärung" gäbe. Jeder wüsste, was er zu zahlen hat und hat seine Steuererklärung in 5 Minuten erledigt.

Ich wär dafür. Und sehe da auch keine "Ungerechtigkeit". Ganz im Gegenteil.

Erstens würde der Staat sich um Milliarden zusätzlich verschulden und außerdem möcht ich nicht genauso viel zahlen, wie ein millionär. DAs ist sozial ungerecht. Wenn der Markt nicht dafür sorgt, dass jeder Arbeit bekommt und entsprechend seiner Leistungen verdienen kann, dann müssen die Reichen die ARmen tragen.

malnachdenken
16.09.2005, 12:15
zur threadfrage: weil 25% von bspw 500€ mehr belastend für denjenigen sind, als 25% von einer million euro.

aber dahingehend wird das kirchhoff-modell eh missverstanden, weil kaum jmd auf die freibeträge schaut, die diesen "25% für alle" slogan schon wieder relativieren.

Schwarzer Rabe
16.09.2005, 12:15
Erstens würde der Staat sich um Milliarden zusätzlich verschulden und außerdem möcht ich nicht genauso viel zahlen, wie ein millionär. DAs ist sozial ungerecht. Wenn der Markt nicht dafür sorgt, dass jeder Arbeit bekommt und entsprechend seiner Leistungen verdienen kann, dann müssen die Reichen die ARmen tragen.
Das ist Quatsch! Bildung muß sich lohnen! Wer Abitur macht und studiert, somit wertvolle Arbeitsjahre verliert, muß auch was davon haben! 25% für alle, das ist sozial! Was hätte ich von einem großen Einkommen, wenn ich dann 40% Steuern zahle? NIchts! Ein normaler AN arebitet 8 Stunden am Tag, wer mehr verdient arbeitet schonmal 12-16 Stunden täglich! Dafür dann 40% abdrücken? Nee, das ist unfair!!! Außerdem ist es auch so, dass viele Arbeitslose einfach nur Faulpelze sind (erlebe ich bei uns in der Firma tagtäglich, die kommen vom Arbeitsamt und wollen gar nicht -> Solche Subjekte sehe ich nicht ein zu finanzieren!!!)

Roter engel
16.09.2005, 12:28
Das ist Quatsch! Bildung muß sich lohnen! Wer Abitur macht und studiert, somit wertvolle Arbeitsjahre verliert, muß auch was davon haben! 25% für alle, das ist sozial! Was hätte ich von einem großen Einkommen, wenn ich dann 40% Steuern zahle? NIchts! Ein normaler AN arebitet 8 Stunden am Tag, wer mehr verdient arbeitet schonmal 12-16 Stunden täglich! Dafür dann 40% abdrücken? Nee, das ist unfair!!! Außerdem ist es auch so, dass viele Arbeitslose einfach nur Faulpelze sind (erlebe ich bei uns in der Firma tagtäglich, die kommen vom Arbeitsamt und wollen gar nicht -> Solche Subjekte sehe ich nicht ein zu finanzieren!!!)

Jemand der "nur" einen Realschulabschluss hat, muss eine Lehre oder ne ausbildung machen, wo man so gut wie nichts verdient. Schöner Job.
Kriegt man ja auch. Ein kostenloses Erststudium und nachher verdient man mehr.

Man kann nur auf Grund von Leistung, nie zu einem Millionen Einkommen kommen. Oder willst du an einem Tag von 24 Stunden 50 Stunden HART arbeiten, so dass du die entsprechende aRbeit leistest?

Wenn sie zum Arbeitsarbeit gehen, wollen sie wahrscheinlich auch einen Job.
Kannst ja mal von Sozialhilfe leben und dann sehen, in was für einem "Luxus" diese Menschenleben.
Is ja klar, nach ein paar Jahren in der ARbeitslosigkeit würd ich auch nicht mehr wollen bzw können.

Schwarzer Rabe
16.09.2005, 12:38
Jemand der "nur" einen Realschulabschluss hat, muss eine Lehre oder ne ausbildung machen, wo man so gut wie nichts verdient. Schöner Job.
Kriegt man ja auch. Ein kostenloses Erststudium und nachher verdient man mehr.

Ich arbeite und studiere nebenbei und zahle auch noch 14.500€ für das Studium!


Man kann nur auf Grund von Leistung, nie zu einem Millionen Einkommen kommen. Oder willst du an einem Tag von 24 Stunden 50 Stunden HART arbeiten, so dass du die entsprechende aRbeit leistest?


Der Spitzensteuersatz gilt ja nicht nur für Millionäre! Ich will damit nur sagen, dass z.B. ein Bandarbeiter eine 35 oder 40 Stundenwoche hat und dafür 25.000€ im Jahr verdient (nur ein Bsp.). Im Gegenzug verdient ein Studierter in einer bestimmten Position 100.000€ pro Jahr, arbeitet dafür aber 60-80 Stunden die Woche, die Wochenenden, hat sehr viel Verantwortung zu tragen und die Arbeit ist auch immer wieder eine andere, wo es heißt - umdenken! Der Bandarbeiter kennt seine Arbeit, weiß, was auf ihn zukommt und hat keinen oder nur geringen geistigen Streß!



Wenn sie zum Arbeitsarbeit gehen, wollen sie wahrscheinlich auch einen Job.
Kannst ja mal von Sozialhilfe leben und dann sehen, in was für einem "Luxus" diese Menschenleben.
Is ja klar, nach ein paar Jahren in der ARbeitslosigkeit würd ich auch nicht mehr wollen bzw können.

Viele AN, die sich bei uns bewerben, werden vom Amt zu uns geschickt! Die wollen dann meist nur nen Stempel, das sie da waren (bekommen sie von mir nicht!) um dann ihr Geld weiter zu beziehen. Stellen wir dann jemanden ein, ist er nach 4 Wochen das erste mal "krank" - das kann und darf nicht sein! Wir Deutschen sollten langsam davon Abstand nehmen, dass der Staat für uns verantwortlich ist! Wir sind für uns selber verantwortlich, jeder Mensch sollte darauf Bedacht sein, arbeiten zu wollen! Es kann nicht sein, dass es dann heißt : "Kann ich nicht! Will ich nicht! Mach ich nicht!"

Duck
17.09.2005, 16:07
Warum ist das sozial? Wenn ich MEHR arbeite und MEHR Geld verdiene, zahle ich doch absolut beim Kirchhof-Modell auch MEHR Steuern?


Das tust Du heute auch schon,nur noch MEHR als bei Kirchhof!

Duck
17.09.2005, 16:14
Erstens würde der Staat sich um Milliarden zusätzlich verschulden und außerdem möcht ich nicht genauso viel zahlen, wie ein millionär. DAs ist sozial ungerecht.

Im Gegenzug würden die meisten Abschreibungsmöglichkeiten abgeschafft,der Staat könnte seine Einnahmen sogar steigern.
Der,der 1Million EUR verdient,zahlt 250.000 EUR,Du,mit Deinen 5.000 EUR nur 1.250 EUR.
Da ist doch schon ein kleiner Unterschied,abgesehen davon,dass wahrscheinlich in Deinem Fall noch Freibeträge greifen würden.

Oskar
19.09.2005, 22:09
Viele scheinen es hier wirklich nicht zu begreifen:

Kirchhoff sieht hohe Freibeträge vor:

Wer 10.000€ verdient, bezahlt keine Steuern.

Wer 20.000€ verdient, bezahlt 12,5% Steuern.

Wer 100.000€ verdient, bezahlt 22,5% Steuern.

Mit steigendem Einkommen nähert sich der Steuersatz immer näher an 25% an, erreicht ihn aber nie.

Neutraler
19.09.2005, 22:35
Viele scheinen es hier wirklich nicht zu begreifen
Das liegt wohl daran, dass viele, wenn sie es begreifen würden, keine Gründe mehr angeben können, wieso sie links oder linksextrem gewählt haben.

Roberto Blanko
20.09.2005, 11:36
Der Unfug ist vorbei, Ende der Diskussion. Der geschwätzige Professor geht zurück nach Heidelberg, dort kann er seinen Visionen nachhängen.

Das hat Deutschland nicht verdient.

Gruß
Roberto

Lord Solar Plexus
20.09.2005, 11:40
Eigentlich schade. Es zeigt doch deutlich, dass die politische Klasse Quereinsteiger nicht toleriert. Jeder Professor wird demnächst sagen 'Politik ist ein garstiges Geschäft' und am Katheder bleiben.

Roberto Blanko
20.09.2005, 11:42
Eigentlich schade. Es zeigt doch deutlich, dass die politische Klasse Quereinsteiger nicht toleriert. Jeder Professor wird demnächst sagen 'Politik ist ein garstiges Geschäft' und am Katheder bleiben.

Wollen wir es hoffen. Weltfremde Professoren, die nicht wissen, wieviel ein halbes Pfund Butter kostet, haben in der Politik nichts verloren.

Gruß
Roberto

LuckyLuke
20.09.2005, 11:44
Hm, glaube ich nur bedingt.

Für eine Professur brauchts oft auch das richtige Parteibuch, das ist doch schon an normalen Schulen so...

Biskra
20.09.2005, 12:01
Hm, glaube ich nur bedingt.

Für eine Professur brauchts oft auch das richtige Parteibuch, das ist doch schon an normalen Schulen so...

Quatsch. Wir sind doch nicht im Osten. :P Hochschulen sind weitgehend autonom -> Freiheit der Forschung und Lehre. Die Berufung an einen Lehrstuhl ist zwar alles andere als ein demokratisches oder transparentes Verfahren, aber Parteien haben darauf überhaupt keinen Einfluß.

LuckyLuke
20.09.2005, 12:03
Wer setzt denn Professoren oder an Schulen Direktoren ein ?

Biskra
20.09.2005, 12:11
Wer setzt denn Professoren oder an Schulen Direktoren ein ?

Der jeweilige Fachbereich / die jeweilige Fakultät bildet eine Berufungskomission, in der sich Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Studentenvertreter, tw. auch Angestellte befinden. Die Stelle wird ausgeschrieben. 10 Bewerber kommen in die engere Wahl. Diese werden dann vorgeladen und "begutachtet" (Forschungsarbeiten, Vortrag, etc). Danach wird entschieden, wer der beste Kandidat ist. Meist wird dabei auch viel hinter den Kulissen gezerrt, so daß den einflußreicheren Professoren genehme Kandidaten den Vorzug erhalten. Äußere Einflüsse gibt es jedoch keine.

Über das Procedere bei Schuldirektoren habe ich keine Informationen, hier wird sicherlich über das jeweilige Bildungsministerium entschieden.