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Vollständige Version anzeigen : Mein Vorschlag zur Beseitigung des wirtschaftlichen Chaos



Old
10.10.2003, 09:41
die Wirtschaft muss wieder laufen !!

Was die Regierung auskaspert sind Kostensparungen aber nicht die Beseitigung des Grundübels und erst recht nicht die Stärkung der Wirtschaft.

Dafür müssen wir raus aus dem Euro, die DM wieder haben und diese ca. 50% abwerten.

Dann vervielfacht sich der globale Absatz und die Wirtschaft kommt endlich in Schwung.

Ein gute Nebeneffekt ist, das verschiedene ausländische Produkte teurer werden, so das die inländischen Produkte mehr gefragt sind.

Sicher müssen verschiedenste Rohstoffe teurer eingekauft werden, was jedoch oft ein bruchteil des Produktionsprozess ausmacht.

Dann wird eben das Erdöl um 100% teurer.... dann loht es sich wieder über alternativen nachzudenken, ohne die mit Mrd. zu fördern.

Aber dann werden wieder deutsche Tomaten statt ausländische gekauft.

Dann steigen endlich mal wieder die Staatseinnahmen, so das über eine echte Steuersenkung nachgedacht werden kann.

Der Standort Deutschland wird für Investoren wieder interessant. Die Abwanderung der Industrie ins Ausland wird gestopt.

Also ich sehe mehr Vorteile als Nachteile.

pavement
10.10.2003, 11:28
Dafür müssen wir raus aus dem Euro, die DM wieder haben und diese ca. 50% abwerten.

dass es unsinnig und beinahe unmöglich ist, aus euro rauszugehn, hatten wir schon mal; wer sich dafür interssiert, soll doch bitte in dem dazugehörigen thread nachschaun.




Sicher müssen verschiedenste Rohstoffe teurer eingekauft werden, was jedoch oft ein bruchteil des Produktionsprozess ausmacht.

klar, die rohstoffe machen nur 0,1% aus...



Dann wird eben das Erdöl um 100% teurer.... dann loht es sich wieder über alternativen nachzudenken, ohne die mit Mrd. zu fördern.



autofahrn ist ja auch nicht jetzt schon zu teuer.


und du meinst, so plötzlich gibts dann auf einemal alternative energien? schön wärs...



Dann steigen endlich mal wieder die Staatseinnahmen, so das über eine echte Steuersenkung nachgedacht werden kann.


warum sollten dann die staatseinnahmen steigen?



er Standort Deutschland wird für Investoren wieder interessant. Die Abwanderung der Industrie ins Ausland wird gestopt.

die abwanderung der industrie ins ausland wird gestoppt, wenn du die kosten für eine arbeitsstunde erheblich runtergehn. da helfen deine vorschläge überhaupt nichts, sondern da muss man an die lohnnebenkosten ran. und ob selbst dann die abwanderung gestoppt wird, weiss ich nicht; ein chinese arbeitet halt erheblich billiger als ein deutscher.

Old
10.10.2003, 11:49
warum sollten dann die staatseinnahmen steigen?

Nun, wenn die Industrie, auf Grund der billigen DM, das vielfache im Ausland verkaufen kann, macht sie auch das vielfache an Gewinn. (bei gleichen Lohnstückkosten) Die Lohnstückkosten steigen kurzfristig an (z.B. durch höhere Ölkosten), sinken dann aber relativ schnell wieder (z.B höherer Stückzahlausstoß, bessere Auslastung)

die abwanderung der industrie ins ausland wird gestoppt, wenn du die kosten für eine arbeitsstunde erheblich runtergehn. da helfen deine vorschläge überhaupt nichts, sondern da muss man an die lohnnebenkosten ran. und ob selbst dann die abwanderung gestoppt wird, weiss ich nicht; ein chinese arbeitet halt erheblich billiger als ein deutscher.

Die Abwanderung wird deswegen gestoppt, weil auf Grund niedriger Stückkosten eine höhere Wettbewerbsfähigkeit erreicht wird. Die Lohnebenkosten sinken ja proportional der Abwertung. (bezogen auf einer anderen Währung)

Asiaten.... und genau hier liegt das Problem. Wehe wenn ihre Produkte und Produktivität immer besser werden. Wehe wenn der Stern „Made in Germany“ verlischt.

Siran
10.10.2003, 11:53
Das Problem ist nur, dass sämtliche Importe nach Deutschland wahnsinnig viel Geld kosten würden. Damit wären Enderzeugnisse nicht zwangsläufig billiger.

Übrigens musst du mir erklären, wie sich ein normaler Arbeitnehmer mit nur noch 50% seiner Lohnes ernähren soll.

Old
10.10.2003, 12:09
Das Problem ist nur, dass sämtliche Importe nach Deutschland wahnsinnig viel Geld kosten würden. Damit wären Enderzeugnisse nicht zwangsläufig billiger.

Ja die Importe würden um 100% steigen. Das würde so machen zum Nachdenken bringen sich selbständig zu machen und in den Wettbewerb zu den teuren Importen zu treten. Was sich dann positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken dürfte.
Es würden mehr einheimische Produkte gekauft werden.

Übrigens musst du mir erklären, wie sich ein normaler Arbeitnehmer mit nur noch 50% seiner Lohnes ernähren soll.

Im Binnenmarkt ändert sich nichts wesentlich wenn eine Währung um 50% abgewertet wird. Der eine oder Andere würde nur auf die verteuerten ausländischen Produkte verzichten müssen. Kurzfristig würde sich das Leben, hauptsächlich durch teuren Ölimport, um ca. 10 % verteuern. Aber schon in kurzer Zeit dürfte wieder altes Niveau erreicht werden.

I.Ü. habe wir auch Öl in der Nordsee, das sich dann auch wieder zu fördern lohnt.

John Donne
10.10.2003, 12:11
Original von pavement

er Standort Deutschland wird für Investoren wieder interessant. Die Abwanderung der Industrie ins Ausland wird gestopt.

die abwanderung der industrie ins ausland wird gestoppt, wenn du die kosten für eine arbeitsstunde erheblich runtergehn. da helfen deine vorschläge überhaupt nichts, sondern da muss man an die lohnnebenkosten ran. und ob selbst dann die abwanderung gestoppt wird, weiss ich nicht; ein chinese arbeitet halt erheblich billiger als ein deutscher.

@paverment: Deinem Posting stimme ich weitgehend zu, möchte aber noch folgendes anmerken:

Das Ganze ist doch eine Frage der Produktivität: Ist diese hoch, rechtfertigt dies ein generell hohes Lohnniveau. Ich sehe vor allem zwei Schrauben, um die Kosten pro Stück (Verhältnis Kosten/Arbeit) zu senken:
1. Kostensenkung durch Abbau von Lohnnebenkosten. Am Ende sollten sowohl Arbeitnehmer (->Kaufkraft) als auch Arbeitsgeber(->niedrigere Kosten) mehr Geld in der Tasche haben.
2. Höhere Produktivität durch bessere Ausbildung. Das ist elementar! Unser Lohnniveau ist nicht deshalb so hoch, weil wir so produktive Müllmänner haben (nichts gegen Müllmänner, die machen eine sehr sinnvolle Arbeit!). Das können Chinesen und andere auch. Unser Lohnniveau ist deshalb so hoch, weil wir in Forschung und Entwicklung - noch! - Leistungen, geistige Leistungen bringen, die eben nicht in jedem Staat geleistet werden.
Es ist deshalb elementar wichtig, die Weichen für eine gute schulische, berufsschulische, hochschulische und universitäre Ausbildung zu schaffen. Nicht erst seit Pisa sollte klar sein, daß wir uns im Bildungsbereich auf dem absteigenden Ast befinden. Im Bildungssektor zu sparen heißt, das Geld später vervielfacht in Sozialsysteme stecken zu müssen.
Ein kleiner Schwenk: Ich habe früher ein anderes Forum besucht und bin hier geblieben, weil ich trotz teilweise erschreckender Entgleisungen in einigen Threads hier immer noch den Eindruck habe, in der Mehrzahl von überdurchschnittlich gebildeten und mündigen Bürgern umgeben zu sein. Wer sich angesprochen fühlt, darf das ruhig als Lob verstehen. Diesen Eindruck hatte ich in dem anderen Forum (bei dem es sich nicht um das Politikforum handelt, dort war ich nie) nicht mehr.
Ich habe etliche Semester als Mathematiktutor für Studenten der ersten Semster gearbeitet und weiß, das man heute auch mit sehr lückenhaften mathematischen Schulkenntnissen Abitur machen bzw. die Hochschulreife erlangen kann. Das führt zu Durchfallquoten zwischen 60 und 80 Prozent in diesen Fächern im Grundstudium. Nach dem Vordiplom hat sich die Anzahl der Studenten üblicherweise auf weniger als die Häfte verringert, was perverserweise eingeplant ist, da die Vorlesungen im Hauptstudium sonst aus allen Nähten platzen würden. Das System ist zu verzweifeln und so international einfach nicht mehr konkurrenzfähig. Kurz: Das deutsche Bildungssystem ist in höchstem Maße reformbedürftig. Mit Geld allein ist hier wenig zu erreichen, aber ohne Geld ist alles nichts. Im Bildungsbereich zu sparen empfinde ich als extrem verwerflich, kurzsichtig und unverantwortlich.

Grüße
John

John Donne
10.10.2003, 12:16
Original von Old
Dafür müssen wir raus aus dem Euro, die DM wieder haben und diese ca. 50% abwerten.


Und wer soll diese Abwertung vornehmen?
Das ist üblicherweise ein Sache, die vor allem vom Markt und nicht der Politik geregelt wird. Letztere dreht über den Leitzins an einer recht kleinen Schraube (verglichen mit einem Abwertungserlaß).

Ich prophezeie eine massive Geldflucht in ausländische Währungen, die dann sogar als Schattenwährungen dienten, wobei die wieder eingeführte Mark schlicht ignoriert werden dürfte. Durch das entstehende Chaos würde der Volkswirtschaft zudem erheblicher Schaden zugefügt.

Grüße
John

Old
10.10.2003, 12:29
@ an John, ich stimme Dir 100% zu, aber J

Das Ganze ist doch eine Frage der Produktivität:

Die Produktivität kann aber entweder dir Rationalisierung erhöht werden = mehr Arbeitslose, oder durch höheren Absatz. Zum höheren Absatz fehlt es im Binnenmarkt an Kaufkraft.

Die einzige Chance die ich pers. sehe, ist der Export und den kann man nur über eine Abwertung der Währung „kurzfristig“ ankurbeln.
Wir sind mittlerweile in einer Abwärtsspirale. Ich glaube auch nicht das es uns gelingt die Kaufkraft im Binnenmarkt so schnell zu steigern, wie es nötig ist, um die Wirtschaft zu stabilisieren.

Die Bildungsmiesere ist ein Thema für sich. Es ist dringenst notwendig dafür was zu tun. Wirkt sich aber erst langfristig wirtschaftlich aus.

Old
10.10.2003, 12:39
@ John

Jain, grundsätzlich wertet die Regierung in einvernehmen mit der unabhängigen Bundesbank, die Mark ab. Zuletzt vor ca. 20 Jahren um 3%, glaube ich mich erinnern zu können.

Ich prophezeie eine massive Geldflucht in ausländische Währungen, die dann sogar als Schattenwährungen dienten, wobei die wieder eingeführte Mark schlicht ignoriert werden dürfte. Durch das entstehende Chaos würde der Volkswirtschaft zudem erheblicher Schaden zugefügt.

Sicher ist das ein Problem, deshalb sind 50% besser als mehrmals 3%. Deshalb würde ich ehr eine Zuflucht in die Mark befürchten, die ja dann eigentlich unterbewertet ist.
Und das bedarf dann eine harten Regulierung durch die Bundesbank.

pavement
10.10.2003, 12:55
Jain, grundsätzlich wertet die Regierung in einvernehmen mit der unabhängigen Bundesbank, die Mark ab. Zuletzt vor ca. 20 Jahren um 3%, glaube ich mich erinnern zu können.

soweit ich mich erinnern kann, wurde nur ab- bzw. aufgewertet, als noch feste wechselkurse waren. seitdem flexible wechselkurse eingeführt worden sind, is mir in deutschland kein fall mehr bekannt.

@john:

volle zustimmung!

das ist auch eins meiner lieblinsthemen, das deutsche schulsystem! alle reden von ganztagsschule, etc., in bayern heisst immer, wie toll des schulsystem ist, dabei hat zum beispiel mei schwester seit da 5. entweder musik oder kunst und geschichte oder erdkunde, in jeder klassenstufe immer wieder anders.

auch in mathe reichen die üblichen stunden nicht, wenn man in mathe abitur macht, heisst des gar nichts.

wo sollen die spitzenkräfte und die innovationen der zukunft herkommen, wenn besonders im bildungssektor gekürzt wird?

studierst du mathematik?

Old
10.10.2003, 13:11
Das war damals 1981, eine Aufwertung der DM.

hier Link http://www.fxmarkets.de/basics/dmark.htm

pavement
10.10.2003, 13:25
Die Währungsrelationen in der EG werden geändert:
Deutschland +4,25%
Frankreich -5,75%
Italien -2,75%
Niederlande +4,25%

da gehts ja nicht um eine aufwertung der dm, sondern die währungsrelationen der einzelnen ewsländer gegeneinander werden geändert.

pavement
10.10.2003, 13:28
ne dm-aufwertung würde so ausschaun:


29.06.1973 5. DM-Aufwertung

das war 78 zum letzten mal.


http://www.politik.uni-halle.de/rode/texte/aussenwipol.PDF schau dir da mal an.

Bankerin
10.10.2003, 14:05
Ist doch egal wie man es nannte. Tatsache war, das die Relationen zum festen Wechselkurs verändert wurden und die Kaufkraft sich untereinander verschob. Gegenüber Frankreich was ein eine nicht unerhebliche Aufwertung der DM.

pavement
10.10.2003, 14:14
Ist doch egal wie man es nannte. Tatsache war, das die Relationen zum festen Wechselkurs verändert wurden und die Kaufkraft sich untereinander verschob. Gegenüber Frankreich was ein eine nicht unerhebliche Aufwertung der DM.

aber nur innerhalb der ewg; gegenüber des dollars fand zum beispiel weder auf- noch abwertung statt.

von einer aufwertung der dm bei veränderungen der ewsinternen relationen kann man deshalb nicht sprechen.