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Vollständige Version anzeigen : Hindenburg



Gratian
15.01.2013, 09:28
In meiner Heimatzeitung steht Hindenburg hat den Verständigungsfrieden abgelehnt den eine große Reichstagsmehrheit im Juli 1917 forderte?
Nehmen wir an Militärs sind flexibel und können sich außer Sieg und Niederlage noch etwas anderes vorstellen.:)
Hätten die Alliierten den Frieden angenommen wenn er ihnen angeboten worden wäre?:?:?:?
Im Voraus danke für die Antwort

goldrush
15.01.2013, 09:36
...kommt natürlich auch ein klein wenig darauf an, mit welchen Vorstellungen Friedensangebote unterbreitet werden.
Insofern warn Angebote von deutscher Seite durchaus als flexibel zu bezeichnen ;)

Ausonius
15.01.2013, 11:12
Die Chancen dazu standen nicht schlecht. Für England und Frankreich war 1917 das blutigste Jahr an der Westfront, und es gab Massendesertationen im franzöischen Heer. Russland stand ohnehin kurz vor dem Zusammenbruch. Ein Verständigungsfrieden hätte aber wohl dazu geführt, dass Deutschland sämtliche seiner territorialen Kriegsziele hätte aufgeben müssen.
Die deutsche Führung setzte auf einen militärischen Sieg - und verlor.

-jmw-
15.01.2013, 11:49
Abtretung des Elsass und von Lothringen, Verzicht auf die Kolonien, Leistung von Reparationen...
... und dafür darauf bestehen, dass die im Osten geschaffenen Tatsachen (weitgehend) anerkannt bzw. die Verhandlungen getrennt geführt werden?

Stechlin
15.01.2013, 13:28
Die Chancen dazu standen nicht schlecht. Für England und Frankreich war 1917 das blutigste Jahr an der Westfront, und es gab Massendesertationen im franzöischen Heer. Russland stand ohnehin kurz vor dem Zusammenbruch. Ein Verständigungsfrieden hätte aber wohl dazu geführt, dass Deutschland sämtliche seiner territorialen Kriegsziele hätte aufgeben müssen.
Die deutsche Führung setzte auf einen militärischen Sieg - und verlor.

Das Deutsche Kaiserreich besaß keine territorialen Kriegsziele, weil es diesen Krieg weder gewollt noch vom Zaune gebrochen hatte.

Stechlin
15.01.2013, 13:29
In meiner Heimatzeitung steht Hindenburg hat den Verständigungsfrieden abgelehnt den eine große Reichstagsmehrheit im Juli 1917 forderte?
Nehmen wir an Militärs sind flexibel und können sich außer Sieg und Niederlage noch etwas anderes vorstellen.:)
Hätten die Alliierten den Frieden angenommen wenn er ihnen angeboten worden wäre?:?:?:?
Im Voraus danke für die Antwort

Das ist richtig. Hindenburg ist eine der übelsten Figuren der preußischen Militärgeschichte und eine Schande für unser ganzes Volk. Der Mann war schlimmer noch als Hitler, denn der war wenigstens kein Deutscher.

realsniper
15.01.2013, 16:53
Das Deutsche Kaiserreich besaß keine territorialen Kriegsziele, weil es diesen Krieg weder gewollt noch vom Zaune gebrochen hatte.



Dass dies absoluter Schwachsinn ist, kannste allein schon hier erkennen (die Quellen wurden dort entsprechend benannt, so dass Du es selber prüfen kannst, wenn Du das willst):


http://www.politikforen.net/showthread.php?134296-Unverschuldet/page3

Beitrag #21 und v.a. auch #24.





MfG

Sniper

Stechlin
15.01.2013, 17:30
Dass dies absoluter Schwachsinn ist, kannste allein schon hier erkennen (die Quellen wurden dort entsprechend benannt, so dass Du es selber prüfen kannst, wenn Du das willst):


http://www.politikforen.net/showthread.php?134296-Unverschuldet/page3

Beitrag #21 und v.a. auch #24.





MfG

Sniper

Pack Er sich!

realsniper
15.01.2013, 21:45
pack er sich!


sinn???

Gratian
17.01.2013, 17:43
Abtretung des Elsass und von Lothringen, Verzicht auf die Kolonien, Leistung von Reparationen...
... und dafür darauf bestehen, dass die im Osten geschaffenen Tatsachen (weitgehend) anerkannt bzw. die Verhandlungen getrennt geführt werden?
Geh' ich recht in der Annahme das die Kriegsziele der westl. Alliierten darin bestanden einen ihnen überlegenen Wirtschaftskonkurrenten auszuschalten? Also ging's doch in diesem Krieg mehr oder weniger um die wirtschaftl. Vormachtstellung Englands und Amerikas. Dann glaub ich kaum das England es sich hätte leisten können einen Frieden zu akzeptieren in dem es keine absoluten Forderungen stellen kann.
Was ist eure Ansicht dazu?

-jmw-
17.01.2013, 18:19
Dem stimme ich tendenziell zu, gebe aber zu Bedenken, dass seitens der amerikanischen und britischen und auch der französischen und italienischen Bevölkerung man ein erhebliches Entgegenkommen durch die Deutschen kaum hätte abweisen können mit dem Argument, so könne man einen Wirtschaftsgegner nicht vernichten.
Denn die Massen haben ihrem eigenen Empfinden nach ja nicht für wirtschaftlichen Einfluss geblutet!


Geh' ich recht in der Annahme das die Kriegsziele der westl. Alliierten darin bestanden einen ihnen überlegenen Wirtschaftskonkurrenten auszuschalten? Also ging's doch in diesem Krieg mehr oder weniger um die wirtschaftl. Vormachtstellung Englands und Amerikas. Dann glaub ich kaum das England es sich hätte leisten können einen Frieden zu akzeptieren in dem es keine absoluten Forderungen stellen kann.
Was ist eure Ansicht dazu?

Gratian
17.01.2013, 18:59
Also wäre wie immer das einfache volk gescheiter gewesen als die sogenannten Volksvertreter.

-jmw-
17.01.2013, 19:05
Nicht gescheiter, wohl aber moralischer: Normale Leute halten i.d.R. nichts davon, zehntausende umzubringen, nur um eine Wirtschaftshegemonie zu erreichen.

Dr.Zuckerbrot
17.01.2013, 19:59
Nicht gescheiter, wohl aber moralischer: Normale Leute halten i.d.R. nichts davon, zehntausende umzubringen, nur um eine Wirtschaftshegemonie zu erreichen.

Moralischer? Ich befürchte, Du überschätzt die normalen Leute gewaltig. Du kannst den Test bei jedem machen, indem Du ihn zu seiner Haltung zu den Menschheitsverbrechen an Deutschen fragst. Nach meiner Erfahrung suchen die normalen Leute nach Ausreden dafür. "Gemein" ist nicht umsonst pejorativ.

detti
17.01.2013, 20:15
In meiner Heimatzeitung steht Hindenburg hat den Verständigungsfrieden abgelehnt den eine große Reichstagsmehrheit im Juli 1917 forderte?
Nehmen wir an Militärs sind flexibel und können sich außer Sieg und Niederlage noch etwas anderes vorstellen.:)
Hätten die Alliierten den Frieden angenommen wenn er ihnen angeboten worden wäre?:?:?:?
Im Voraus danke für die Antwort

Die Kriegstreiber zum ersten Weltkrieg waren die Franzosen und Engländer.
Deutschland war wirtschaftlich einfach zu stark geworden.
Ein Friedensangebot der Deutschen Hätte die Entente niemals annehmen können
weil sie Wirtschaftlich absolut am Ende waren.
Der Vertrag von Versailles ist doch der beste Beweis dafür das es diesen Kriegsgegner
nicht um Frieden ging sondern um die Ausplünderung Deutschlands-
Hindenburg war einer der wenigen Deutschen der sich mit allen Mittel gegen diesen Knebelvertrag
gewehrt hat
Ich setze mal ein Dokument aus meinem Privatarchiv ein um Aufzuzeigen das Hindenburg im Vergleich zu
anderen Politikern einen Arsch in der Hose hatte.

336563365733658

So etwas wird gerne verschwiegen

-jmw-
17.01.2013, 20:24
Moralischer? Ich befürchte, Du überschätzt die normalen Leute gewaltig. Du kannst den Test bei jedem machen, indem Du ihn zu seiner Haltung zu den Menschheitsverbrechen an Deutschen fragst. Nach meiner Erfahrung suchen die normalen Leute nach Ausreden dafür. "Gemein" ist nicht umsonst pejorativ.
Für die meisten Leute ist es aber so, dass damals die Bösen zurecht fertiggemacht wurden - eine durchaus moralische Sicht auf die Dinge!

Dr.Zuckerbrot
17.01.2013, 20:30
Für die meisten Leute ist es aber so, dass damals die Bösen zurecht fertiggemacht wurden - eine durchaus moralische Sicht auf die Dinge!

Eine moralisierende. Wir haben augenscheinlich sehr unterschiedliche Vorstellungen von Moral.

N.B. Die "Bösen" haben das schließlich auch meistens geglaubt.

-jmw-
17.01.2013, 20:36
Jedenfalls ist es so, dass die beteiligten Völker nicht gekämpft hätten, wäre ihnen erzählt worden, es ginge um Schaffung, Erhalt und Ausweitung vornehmlich wirtschaftlicher Vormachtstellungen.


Eine moralisierende. Wir haben augenscheinlich sehr unterschiedliche Vorstellungen von Moral.

N.B. Die "Bösen" haben das schließlich auch meistens geglaubt.

Dr.Zuckerbrot
17.01.2013, 20:42
Jedenfalls ist es so, dass die beteiligten Völker nicht gekämpft hätten, wäre ihnen erzählt worden, es ginge um Schaffung, Erhalt und Ausweitung vornehmlich wirtschaftlicher Vormachtstellungen.

Ja. Nur heißt das praktisch, dass sie zwar gerne rauben möchten, aber nicht Räuber genannt werden wollen. Deswegen muss man ihnen eine Ausrede liefern. Jeder Lynchmob funktioniert so.
Besäßen sie so etwas wie Anstand, müssten sie die Leute, aufgrund deren Lügen sie gekämpft (und ggf. geraubt und gemordet) haben, als Verbrecher behandeln. Das tun sie aber eben nicht.

Heuchlerische Barbaren finde ich persönlich noch widerlicher als ehrliche.

realsniper
17.01.2013, 20:58
[...]Der Vertrag von Versailles ist doch der beste Beweis dafür das es diesen Kriegsgegner
nicht um Frieden ging sondern um die Ausplünderung Deutschlands-
Hindenburg war einer der wenigen Deutschen der sich mit allen Mittel gegen diesen Knebelvertrag
gewehrt hat
[...]

1. Das kann man so nicht sagen, weil ein Friedensvertrag dem Ausgang des krieges geschuldet ist, was nichts mit dem beginn (bzw. den jeweiligen Motivation zu diesem zeitpunkt) zu tun hat (genrell nicht - das gilt für Versailles wie für alle anderen)

2. Die Sache mit dem Wehren - stink verdächtig nach Dolchstoßlegende (und diese ist mehr als ausreichend mit nüchternen Quellen widerlegt, daher spare ich mit dat).

3. Retrospektive (1930) Gedanken eines Hauptverantwortlichen können ja wohl kaum als nüchterne Quelle der tatsächlichen sachverhalte, sondern eher als Quelle für Hinderburgs (Wunsch)Meinung dienen. Das ist ungefähr so, als wenn man Bismarcks memoiren als Quellegrundlage seiner Politik verwenden würde...


Mfg

Sniper