Patriotistin
27.03.2013, 08:30
Stuttgart - Eine Gruppe von 38 Ärzten und Forschern aus 16 europäischen Staaten sowie Kanada haben im Fachblatt „Pediatrics“ nun erstmals offiziell Gegenposition zum umstrittenen Pro-Beschneidungsartikel der amerikanischen Kinderärztevereinigung (AAP) vom vergangenen Sommer bezogen. In diesem Artikel hatte die AAP behauptet, eine Beschneidung von Säuglingen habe bedeutende gesundheitliche Vorteile. Diese reichten vom Schutz vor Harnwegsinfekten, HIV/Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten bis hin zur Verhütung von Peniskrebs.
Der Artikel der US-Ärzteschaft hatte im Deutschen Bundestag später als wichtige Grundlage für die gesetzliche Neuregelung der Beschneidung gedient. Nach Ansicht des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) steht diese Neuregelung durch die jüngste Gegenveröffentlichung im selben renommierten Fachblatt nun aber nur noch auf „tönernen Füßen“. Denn die angeblichen Vorteile der Beschneidung seien fraglich und darüber hinaus ohne praktische Bedeutung für die westliche Welt. Ein Harnwegsinfekt trete nur bei einem von 100 Jungen auf und sei meist leicht antibiotisch zu behandeln. Bei einer Komplikationsrate von zwei Prozent würde ein solcher Infekt zum Preis zweier Komplikationen durch Beschneidungen verhindert. Zu den Komplikationen der Beschneidung zählen Nachblutungen und Infektionen bis hin zum tödlichen Ausgang.
Die Vorteile sind teuer erkauft, sagen Kinderärzte
Auch das Aids-Argument sticht nach Ansicht des BVKJ nicht: In den USA, wo bis zu 80 Prozent der Männer beschnitten sind, liege die Aidsrate viel höher als in Europa, wo fünf bis zehn Prozent beschnitten sind. Peniskrebs treffe nur einen von 100.000 älteren Männern und komme in den USA und Europa gleich häufig vor. „Dies belegt, dass eine Beschneidung keine wirksame Vorbeugemaßnahme dagegen sein kann“, sagt der Kinderärzteverband. Zudem wären selbst nach den AAP-Daten 300.000 Beschneidungen nötig, um einen Fall von Peniskrebs zu vermeiden.
Weiter unter :http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.medizin-beschneiden-fuer-die-gesundheit.c1c3d806-e2aa-49ef-833b-82f93a941fbe.html
Der Artikel der US-Ärzteschaft hatte im Deutschen Bundestag später als wichtige Grundlage für die gesetzliche Neuregelung der Beschneidung gedient. Nach Ansicht des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) steht diese Neuregelung durch die jüngste Gegenveröffentlichung im selben renommierten Fachblatt nun aber nur noch auf „tönernen Füßen“. Denn die angeblichen Vorteile der Beschneidung seien fraglich und darüber hinaus ohne praktische Bedeutung für die westliche Welt. Ein Harnwegsinfekt trete nur bei einem von 100 Jungen auf und sei meist leicht antibiotisch zu behandeln. Bei einer Komplikationsrate von zwei Prozent würde ein solcher Infekt zum Preis zweier Komplikationen durch Beschneidungen verhindert. Zu den Komplikationen der Beschneidung zählen Nachblutungen und Infektionen bis hin zum tödlichen Ausgang.
Die Vorteile sind teuer erkauft, sagen Kinderärzte
Auch das Aids-Argument sticht nach Ansicht des BVKJ nicht: In den USA, wo bis zu 80 Prozent der Männer beschnitten sind, liege die Aidsrate viel höher als in Europa, wo fünf bis zehn Prozent beschnitten sind. Peniskrebs treffe nur einen von 100.000 älteren Männern und komme in den USA und Europa gleich häufig vor. „Dies belegt, dass eine Beschneidung keine wirksame Vorbeugemaßnahme dagegen sein kann“, sagt der Kinderärzteverband. Zudem wären selbst nach den AAP-Daten 300.000 Beschneidungen nötig, um einen Fall von Peniskrebs zu vermeiden.
Weiter unter :http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.medizin-beschneiden-fuer-die-gesundheit.c1c3d806-e2aa-49ef-833b-82f93a941fbe.html