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Vollständige Version anzeigen : Solarzellen



malnachdenken
18.10.2005, 08:35
las gerade bei wikipedia folgendes:

"Potential
Trotz der scheinbar ungünstigen Bedingungen in Deutschland genügten etwa 2 Prozent der Gesamtfläche des Landes um in der Jahressumme die gleiche elektrische Energie zu ernten, die Deutschland insgesamt pro Jahr benötigt. Der Einwand, die Fläche in Mitteleuropa würde für einen wesentlichen Anteil von Fotovoltaik zur Energieversorgung nicht ausreichen, ist somit nicht haltbar. Die nötige Fläche könnte ohne Neuversiegelung über die Nutzung von bisher bebauten Flächen (vor allem Dächer) erreicht werden. Das oft geforderte Ausweichen auf sonnenreichere Gegenden ist also nicht notwendig.

Diese Zahl ergibt sich bei einer installierten Leistung von einem kWp pro 10 m² Fläche, einem jährlichen Energieertrag von ca. 750 kWh pro kWp, einem Strombedarf Deutschlands von ca. 550 Milliarden kWh (die Größenordnung für das Jahr 2004) und der Gesamtfläche Deutschlands von ca. 350.000 km²."

7000 km² in D. müssten mit solaranlagen gepflastert werden, damit der stromverbrauch gedeckt wäre. nicht schlecht.
man könnte dies bestimmt besonders in großstädten fördern (dachflächen etc.)

weiß einer, was solarzellen pro m² kosten? (mit hohem wirkungsgrad natürlich... sollen ja scoh an die 30 % geben.)

Marathon
18.10.2005, 12:11
geht nicht, weil
-> nachts kein Sonnenlicht aber trotzdem Strombedarf
Der Vorteil von Atomkraftwerken ist eben der, das sie jederzeit praktisch jede beliebige Menge Energie zur Verfügung stellen können.

Im Winter sind die Solarzellen mit Schnee bedeckt und die Sonne scheint nur wenige Stunden pro Tag.

Die zur Herstellung der Solarzellen benötigte Energie muss man auch erstmal wieder reinholen.

Praetorianer
18.10.2005, 12:38
Bei Wikipedia kann vieles geschrieben werden, wenn der Tag lang ist!


Diese Zahl ergibt sich bei einer installierten Leistung von einem kWp pro 10 m²

Das wäre dann mal die entscheidende Frage, die es zu überprüfen gilt, mal schauen, ob der Autor ausführen kann, wie er zu dieser Zahl kommt; man verzeihe meine Unkenntnis, aber ich kenne die Einheit Kilowatt KW, KWp ist mir fremd! Man könnte das über die Angabe der Energie in KWh zurückrechnen. Nichts destotrotz ist die Angabe nicht sehr seriös, weil das - wenn überhaupt - der Durchschnittswert für das ganze Bundesgebiet und über das gesamte Jahr sein sollte. Wenn das gemeint ist, warum schreibt der Autor es nicht dazu? Hat er womöglich sich irgendeinen Höchswert im Sommer genommen?
Mir kommt diese Annahme sehr unseriös vor, aber selbst wenn sie stimmte (also gemeint wäre der Mittelwert über das Jahr und über das Bundesgebiet), stellen sich folgende Probleme:

1. In manchen Regionen lieferten die Solarzellen weniger Strom
2. Tagsüber mehr als nachts
3. Im Sommer lieferten sie mehr als im Winter (ca. Faktor fünf!)

Also selbst wenn diese Angabe weiter oben so stimmt (was ich aufgrund der unseriösen Darstellung bezeifele), benötigt man einen guten Energiespeicher, der die Energie nicht nur für die Nacht speichert, sondern auch über Monate hinweg für den Winter!

Weiterhin bräuchte man ein Umverteilungsnetz, das die sonnenärmeren Regionen mit der in den sonnenreicheren Regionen gewonnenen Energie versorgt; ggf. könnte man die Energie gespeichert transportieren (in Form von chem. Energie, z.B. als Wasserstoff oder Methanol).

Bei jeder Energieumwandlung entstehen Verluste, ebenso bei der Verteilung über ein Netz, aber diese Probleme werden natürlich von solch einem Wikipediaexperten ignoriert!

Ich fühle mich in meinem Bild von Wikipedia also durchaus bestätigt!

wflamme
18.10.2005, 13:02
Mit Solarversorgung könntest Du sowas im Herbst gar nicht posten, kaum eine Stunde nach Sonnenaufgang. Und schon gar nicht, wenn derweil meine Kaffeemaschine läuft.

AndyH
18.10.2005, 13:37
Wer sich solar und Windversorgung abgewöhnen will schaut am besten hier:
http://www.greenpeace-energy.de/strom_barometer.php

malnachdenken
19.10.2005, 10:35
das problem ist wohl wirklich erstmal die effiziente speicherung der energie.
halte den wikipedia artikel auch etwas fragwürdig (welche quellen bezog der autor, welchen wirkungsgrad sollen die zellen haben etc.)

weiterhin ist auch fragwürdig, ob man den gleichen fehler wie beim öl machen sollte, nämlich das einseitige aufbauen auf EINE energiequelle.
ich halte da eher eine breitere fächerung für sinnvoller, da gibt es ja noch einiges mehr.

Don
29.11.2005, 23:02
@Bush: KWp bedeutet KiloWatt peak, also die mögliche Spitzenleistung.
Da kann nun trefflich drüber gestritten werden, ob es wegen der Effizienz besser wäre den Kaiserstuhl zu verplätteln oder weil's eh ne langweilige Gegend ist, eben ein paar Quadratkilometer mehr am Niederrhein :)).

@Marathon: Kernkraftwerke sind lediglich sinnvoll einsetzbar im gleichmäßigen Grundlastbereich, da leicht einsichtig schwerfällig und kompliziert zu regeln.

Die Hinweise bezüglich stark wechselnden Lastverhaltens sind mehr oder weniger korrekt (übrigens nicht nur in D, auch in der Wüste wird's mal Nacht).
Das Ganze wird, oder muss, auf eine Teilumwandlung in speicher- und transportierbare Energiformen hinauslaufen, die dann an der Bedarfsquelle wieder in elektrische Energie umgewandelt wird.
Derzeit einzige grosstechnisch bereits realisierbare Möglichkeit ist Wasserstoff.
Eine weitere Technologie, an der Wissenschaftler grade Grundlagen erforschen, basiert auf Silizium ( Hat jetzt nichts mit den Solarzellen an sich zu tun). Dazu gehen mir allerdings weitere Infos ab.

Allgemein wird das aber in Zukunft die beherrschende Energietechnik sein, es sei denn die kriegen ihre Fusionsreaktoren doch noch irgendwann zum Laufen.
Mit Windrädern, Rapsöl und Holzpellets kann ich mit dem 4x4 Turbodiesel zur beheizten Skihütte fahren und da abends die Glotze anwerfen.
Da die grünen Sauertöpfe das aber verdammen, hab ich keine weitere Erklärung für den Krempel als deren Gewissensberuhigungssong: " heyhey, I saved the world todayayay" :lach:, nebst der wählerstimmenträchtigen Veteilung diverser Subventionen selbstverständlich. :angry:

Das Ende
29.11.2005, 23:43
@Marathon: Kernkraftwerke sind lediglich sinnvoll einsetzbar im gleichmäßigen Grundlastbereich, da leicht einsichtig schwerfällig und kompliziert zu regeln.


Nähere Erleuterung bitte. kompliziert zu regeln....schwerfällig????

Weiterhin......wenns welche interessiert hier kann man ein kleines Programm runterladen, dass simuliert wie es in einem Reaktor zu Gange geht. Man kann ihn auch selbst steuern. Einfach mal anschauen.

Reaktorsimulation (http://www.kernenergie.de/datf/de/interaktiv/reaktor.php?navid=28)

Praetorianer
29.11.2005, 23:49
@Bush: KWp bedeutet KiloWatt peak, also die mögliche Spitzenleistung.
Da kann nun trefflich drüber gestritten werden, ob es wegen der Effizienz besser wäre den Kaiserstuhl zu verplätteln oder weil's eh ne langweilige Gegend ist, eben ein paar Quadratkilometer mehr am Niederrhein .

Auch dann blieben die von mir oben aufgezählten Mängel!

Don
30.11.2005, 14:51
Nähere Erleuterung bitte. kompliziert zu regeln....schwerfällig????

Weiterhin......wenns welche interessiert hier kann man ein kleines Programm runterladen, dass simuliert wie es in einem Reaktor zu Gange geht. Man kann ihn auch selbst steuern. Einfach mal anschauen.

Ach ja, Peter Moosleitner ersetzt halt doch kein Ingenieurstudium....

Generell funktionieren Kraftwerke, ob konventionelle oder nuklear betriebene, gleich. Extrem vereinfacht:
konventionell: Verbrennung > Thermische Energie > Verdampfung von Wasser > mechanische Energie(Druck) > elektrische Energie (Generator)
Ausnahme: Gasturbinenkraftwerke ( ähnlich Flugzeugturbine)
nuklear: > Kernspaltung > Thermische Energie > Verdampfung von Wasser > mechanische Energie(Druck) > elektrische Energie (Generator)

Alle lassen sich regeln, allerdings ist bei den installierten Leistungen der Kernkraftwerke der Verlust durch abnehmenden Wirkungsgrad bei subobtimaler Last, absolut betrachtet, enorm.
Dies trifft prinzipiell auch auf konventionelle Heizkraftwerke zu, allerdings kenne ich keinen konventionell befeuerten Solo-Heizkessel mit >1GW el. Leistung.
Des Weiteren ist die zugeführte Energie in einem konventionellen Kessel nahezu sofort=0 wenn der Öl-,Gas,-Kohlestaubbrenner abgestellt wird, respektive wirkt sich die Änderung der zugeführten Energie bei den verwendeten modulierenden Brennern (also mit Gaspedal) fast verzögerungsfrei aus.
Die für die erforderlichen Drücke verwendeten direkt befeuerten Wasserrohrkessel reagieren auch wesentlich schneller auf die Brennerregelung als bei indirekter Beheizung über einen Kühlkreislauf.
( Ein Problem sind hier sogenannte Wirbelbett-Befeuerungen, da schwappt unten im Brennraum ein tonnenschweres, mit der Verbrennungsluft fluidisiertes Kohlestaubbett herum, das aufgrund seiner Masse ebenfalls sehr träge reagiert.)
Nicht so in einem Kernreaktor, der glüht a bisserl nach, zusätzlich kommt ein Trägheitseffekt durch den 1. Kühlkreislauf hinzu. Generell laufen die zusammen mit schwerfälligeren kohlebefeuerten Konventionellen im Grundlastbereich der immer anfällt, die peaks werden durch Öl-, Gasbefeuerte und schnelle peaks durch Gasturbinen abgedeckt.

Was das Programm anbelangt, hübsch, aber es lernt auch keiner mit MS Flugsimulator fliegen....

Merkelraute
04.09.2022, 16:20
Ich werde mir jetzt auch Solarzellen aufs Dach setzen lassen und mir Stromheizungen besorgen ! Viel Spaß noch bei den rotgrünen Energiewucherpreisen ! :hi:

Neben der Spur
04.09.2022, 18:25
Damals, Jahr 2005, kostete Photovoltaik (PV)
zwischen 4 und 8'000 Euro pro kWp
fix-und-fertig installiert für ein Einfamilienhaus.

Heute ca 1'000 bis 1'500 .

Großflächen zu bestücken kostet heute 700 bis 1'000 Euro/kWp
(Fabriken, Ställe, etc).

Preise ohne Akku.

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Solar wird in der Regel mit Wärmegewinnung gebraucht,
wie in Solarthermie.

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kilo wird immer klein abgekürzt.
Watt immer groß.

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Zellen sind die 36 bis 72 produzierenden
schwarzen (Mono) oder blauen (Poly)
Flädchen in den Modulen.

Modul wird auch Panel oder Platte genannt.

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Stromheizungen gibt es verschiedene Arten:

* Infrarot - Heizstrahler, die nur die im Raum anwesenden
Personen erwärmen
* Wärmepumpen
* Ölradiatoren
* Heizlüfter