Ka0sGiRL
20.10.2005, 22:44
Noch im Februar griff der diesjährige Friedenspreisträger, der türkische Romancier Orhan Pamuk ("Schnee"), sein Heimatland an, weil man dort bis heute nicht öffentlich über den von Türken verübten Völkermord an Kurden und Armeniern sprechen darf: "Man hat hier dreißigtausend Kurden umgebracht. Und eine Million Armenier. Und fast niemand traut sich das zu erwähnen." Wegen dieser Äußerung wurde in der Türkei ein juristisches Verfahren gegen ihn eingeleitet. Doch im türkischen CNN stritt er dies am Wochenende ab. Er habe nicht direkt gesagt, daß Türken die Armenier umgebracht hätten, und er habe auch den Terminus technicus "Genozid" nicht gebraucht. Auf der Buchmesse sind die Irritationen groß. Hat, so wird vermutet, Pamuk Angst vor türkischen Fanatikern, die ihm nach dem Leben trachten? Keine ernstzunehmenden Historiker zweifeln an den türkischen Völkermorden. Noch ist Pamuk nicht auf der Frankfurter Messe eingetroffen. Aber er wird seine so unterschiedlichen Stellungnahmen zu erklären haben, wenn er seine Glaubwürdigkeit als Friedenspreisträger wahren will. [...]
http://www.welt.de/data/2005/10/21/791628.html
Offensichtlich ist die Meinungsfreiheit in der Türkei noch längst nicht auf EU-Standard. Ich hoffe Pamuk wird sich von den türkischen Nationalisten nicht vollständig einschüchtern lassen.
http://www.welt.de/data/2005/10/21/791628.html
Offensichtlich ist die Meinungsfreiheit in der Türkei noch längst nicht auf EU-Standard. Ich hoffe Pamuk wird sich von den türkischen Nationalisten nicht vollständig einschüchtern lassen.