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Vollständige Version anzeigen : Biblische Detektivgeschichten



Chandra
18.01.2014, 10:02
Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen erklären Ergebnisse ihrer Forschungen und geben faszinierende Einblicke in die Glaubenswelt der ersten Israeliten sowie in die Entstehungsgeschichte der Bibel und der ersten monotheistischen Religion. War das Judentum bereits zu Abrahams Zeiten als zusammenhängende Einheit erkennbar?

Durch die einzigartige Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus verschiedenen Forschungsbereichen beleuchtet der Dokumentarfilm zentrale Fragen der Biblischen Archäologie. Dabei werden erstmals die Ergebnisse von über hundert Jahren Textanalyse den Befunden von jahrzehntelangen Ausgrabungen im Heiligen Land gegenübergestellt. Dies soll helfen zu klären, ob das Judentum - die erste monotheistische Religion - bereits zu Abrahams Zeiten als zusammenhängende Einheit erkennbar war


Sowohl archäologische Funde als auch biblische Belege beweisen eindeutig, dass die meisten Israeliten lange Zeit auch heidnische Götter anbeteten. Darüber hinaus glaubten viele von ihnen, Gott habe eine Frau, die ebenfalls verehrt wurde. Erst nach der Zerstörung Jerusalems entwickelten die Juden im babylonischen Exil die Vorstellung von einem einzigen universellen Gott. Und auch die fünf ersten Bücher der Bibel wurden erst während der Babylonischen Gefangenschaft, also zwischen 597 und 538 vor Christus geschrieben. Die tragische Erfahrung des Verlusts Jerusalems und die des Exils bildeten den fruchtbaren Boden, auf dem sich die beiden jahrtausendealten Grundlagen des Judentums entwickeln konnten, der Monotheismus und die Bibel. Aus diesen Elementen gingen später nicht nur Christentum und Islam, sondern die gesamte moderne Kultur herv

http://www.arte.tv/guide/de/041368-000/biblische-detektivgeschichten

GSch
18.01.2014, 11:54
War das Judentum bereits zu Abrahams Zeiten als zusammenhängende Einheit erkennbar?
Wohl kaum - Juda war gemäß der Bibel ein Urenkel Abrahams, und ein nach ihm benanntes Volk gab es erst lange Zeit später. Die nach ihm benannte Religion teilten seine Nachkommen natürlich mit den übrigen Israeliten.

Schon sinnvoller wäre die Frage, ob Abraham bereits den späteren Monotheismus der Israeliten pflegte. Aber das lässt sich mit wissenschaftlichen Methoden wohl kaum beantworten. Eine Nomadengruppe hinterlässt keine archäologisch verwertbaren Spuren.


Sowohl archäologische Funde als auch biblische Belege beweisen eindeutig, dass die meisten Israeliten lange Zeit auch heidnische Götter anbeteten.
Trivial - darüber haben sich ja die Propheten oft beklagt.


Darüber hinaus glaubten viele von ihnen, Gott habe eine Frau, die ebenfalls verehrt wurde.
Auch bekannt als "Himmelskönigin" (Jeremia 7,18 sowie 44,17-19). Möglicherweise war diese Göttin mit der sumerischen Fruchtbarkeitsgöttin Inanna, der babylonischen Ischtar, gleichzusetzen. Der Name Inanna bedeutet wörtlich „Himmelskönigin“. Die entsprechende babylonische Göttin Ischtar wurde in akkadischen Texten als „Himmelskönigin“ und „Königin der Himmel und der Sterne“ bezeichnet. Ihr Kult war auch in anderen Ländern populär. In welcher Beziehung sie zum Gott des Monotheismus stand, bleibt unklar. Möglicherweise in gar keiner - dann wäre es ja kein Monotheismus mehr gewesen; plausibler ist, dass sie stattdessen verehrt wurde.


Erst nach der Zerstörung Jerusalems entwickelten die Juden im babylonischen Exil die Vorstellung von einem einzigen universellen Gott. ... Die tragische Erfahrung des Verlusts Jerusalems und die des Exils bildeten den fruchtbaren Boden, auf dem sich die beiden jahrtausendealten Grundlagen des Judentums entwickeln konnten, der Monotheismus und die Bibel.
Unlogisch - warum sollten dann die ganzen offenbar zeitnahen Anklagen gegen die Verehrung anderer fremder Götter in die Bibel aufgenommen worden sein, wenn das Thema doch schon seit langer Zeit erledigt war? Stattdessen hätte es doch näher gelegen, das als warnendes Beispiel aus der Vergangenheit anzuführen.

Makkabäus
21.01.2014, 20:20
Mythen waren den Semiten nicht fremd gewesen, was die Texte von Ras-Schamra zeigen.

"Die Israeliten haben keine Mythologie."
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gefiel man sich darin, die Legenden der Patriarchen mit Begriffen der astralen Mythologie zu erklären.
Diese Mode ist vorüber.

Es ist gewiss, dass Heldenepen mit Göttern als Hauptgestalten, wie etwa die ugaritischen Gedichte, mit dem Ausschließlichkeitsanspruch des Gottes Israels unvereinbar sind.
Das Mythen dieser Art also in der Bibel fehlen, bedeutet jedoch nicht, dass sie von mythischen Themen völlig frei wäre.

Als sich die Israeliten nach ihrem Nomadenzug durch die Wüste in Kanaan niederließen, kamen sie mit der Stadtbevölkerung in Berührung, deren Polytheismus sie auch nicht unberührt lassen konnte.
Damals waren Stadtreligionen in Mode.
Denn jede Stadt bildete mit ihrer Bannmeile einen echten Staat, dem alles daran liegen musste, seine Selbstständigkeit sowohl auf religiöser wie auch auf politischer Ebene zu behaupten.

Süßer
21.01.2014, 21:19
Erst nach der Zerstörung Jerusalems entwickelten die Juden im babylonischen Exil die Vorstellung von einem einzigen universellen Gott. ......

Die tragische Erfahrung des Verlusts Jerusalems und die kulturen Werte des Exils bildeten den fruchtbaren Boden, auf dem sich die beiden jahrtausendealten Grundlagen des Judentums entwickeln konnten, der Monotheismus und die Bibel. Aus diesen Elementen gingen später nicht nur Christentum und Islam, sondern die gesamte moderne Kultur hervor.

Still und heimlich werden der Einfluß des Perischen Staates weggelassen. Mit Sicherheit nahmen sie auch Ideen der anderen schon vorhandenen Kulturen auf.
Ich hab mal diesen Aspekt in das Zitat eingefügt.

alberich1
21.01.2014, 21:24
Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen erklären Ergebnisse ihrer Forschungen und geben faszinierende Einblicke in die Glaubenswelt der ersten Israeliten sowie in die Entstehungsgeschichte der Bibel und der ersten monotheistischen Religion. War das Judentum bereits zu Abrahams Zeiten als zusammenhängende Einheit erkennbar?

Durch die einzigartige Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus verschiedenen Forschungsbereichen beleuchtet der Dokumentarfilm zentrale Fragen der Biblischen Archäologie. Dabei werden erstmals die Ergebnisse von über hundert Jahren Textanalyse den Befunden von jahrzehntelangen Ausgrabungen im Heiligen Land gegenübergestellt. Dies soll helfen zu klären, ob das Judentum - die erste monotheistische Religion - bereits zu Abrahams Zeiten als zusammenhängende Einheit erkennbar war


Sowohl archäologische Funde als auch biblische Belege beweisen eindeutig, dass die meisten Israeliten lange Zeit auch heidnische Götter anbeteten. Darüber hinaus glaubten viele von ihnen, Gott habe eine Frau, die ebenfalls verehrt wurde. Erst nach der Zerstörung Jerusalems entwickelten die Juden im babylonischen Exil die Vorstellung von einem einzigen universellen Gott. Und auch die fünf ersten Bücher der Bibel wurden erst während der Babylonischen Gefangenschaft, also zwischen 597 und 538 vor Christus geschrieben. Die tragische Erfahrung des Verlusts Jerusalems und die des Exils bildeten den fruchtbaren Boden, auf dem sich die beiden jahrtausendealten Grundlagen des Judentums entwickeln konnten, der Monotheismus und die Bibel. Aus diesen Elementen gingen später nicht nur Christentum und Islam, sondern die gesamte moderne Kultur herv

http://www.arte.tv/guide/de/041368-000/biblische-detektivgeschichten

Jahweh war auch ursprünglich ein altsemitischer Wettergott.

Allerdings gab es den ersten Monotheismus bereits unter Pharao Echnaton, der die Anbetung aller Götter, außer Re Aton, dem Sonnengott, verboten hatte.
Diese Religion hielt immerhin bis zu seinem Tode.

Süßer
21.01.2014, 21:30
Jahweh war auch ursprünglich ein altsemitischer
Interessant, hast Du dazu einen Link verfügbar?

alberich1
22.01.2014, 00:08
Interessant, hast Du dazu einen Link verfügbar?

Äwwer sischer dat!

http://www.at1.evtheol.uni-muenchen.de/forschung/projekte/daten/mueller_jahwe.html

Gärtner
22.01.2014, 00:37
Polytheismus - Henotheismus - Monotheismus.