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Vollständige Version anzeigen : I Ging - Das Buch der Wandlungen -



ABAS
13.03.2014, 15:01
Dieser Strang beschaeftigt sich mit der chinesischen Philosophie
und ich beginne mit dem bedeutensten Werk welches unstrittig
zu den wichtigsten Buechern der Weltliteratur zaehlt.

I Ging - Das Buch der Wandlungen - wurde im Jahre 1923 von
Richard Wilhelm in die deutsche Sprache uebersetzt. Ich fuege
die Einleitung des Werkes hier im Volltext ein und zwei Links
verweisen im Anschluss auf beide Teile die es komplett als Kopie der
Originaluebersetzung als gratis PDF download gibt.


EINLEITUNG

Das Buch der Wandlungen, chinesisch I Ging, gehoert unstreitig zu den wichigsten Buechern der Weltliteratur. Seine Anfaenge reichten in mythisches Altertum zurueck. Bis auf den heutigen Tag beschaeftigt es die bedeutendsten Gelehrten Chinas.

Fast alles, was in der über 3000 Jahre alten chinesischen Geschichte an grossen und wichtigen Gedanken gedacht wurde, ist teils angeregt durch dieses Buch, teils hat es ruueckwirkend auf die Erklaerung des Buches Einfluss ausgeuebt, so dass man ruhig sagen kann, daß im I Ging die reifste Weisheit von Jahrtausenden verarbeitet ist.

So ist es denn auch kein Wunder, daß beide Zweige der chinesischen Philosophie, der Konfuzianismus und der Taoismus, ihre gemeinsamen Wurzeln hier haben. Ganz neues Licht ergiesst sich von hier aus auf gar manches Geheimnis in den oft dunklen Gedankengaengen des geheimnisvollen Alten und seiner Schueler ebenso wie auf manches, was in der konfuzianischen Tradition als festes Axiom sich vorfindet, das ohne weitere Untersuchung hingenommen wird.

Ja, nicht nur die Philosophie, auch die Naturwissenschaft und die Staatskunst Chinas haben immer wieder aus diesem Weisheitsborn geschoepft, und es ist kein Wunder, daß dieses Buch als einziges der alten Weisheitschriften der Konfuzianer selbst der grossen Buecherverbrennung des Tsin Sdti Huang entging. Bis in den Alltag hinein ist das ganze chinesische Leben von seinen Einfluessen durchtraenkt.

Geht man durch die Strassen einer chinesischen Stadt, so sieht man nicht nur da und dort an einer Ecke einen Wahrsager an einem reich gedeckten Tisch mit Pinsel und Tafel sitzen, um aus dem alten Weisheitsbuch Rat und Auskunft zu erteilen fuer die kleinen Noete des Lebens, sondern selbst die goldbemalten Firmenschilder, die als senkrechte, schwarzlackierte Holzbretter die Haeuser zieren, sind mit Zeichen bedeckt, deren blumige Sprache immer und immer wieder an Gedanken und Zitate jenes Buchs erinnert.

Selbst die Politik eines so modernen Staates wie Japan, die sich durch ihre kluge Vorsicht auszeichnet, verschmaeht nicht, in schwierigen Lagen auf die Ratschlaege des alten Weisheitsbuchs zurueckzugreifen.

Der hohe Ruf der Weisheit, in dem das Buch der Wandlungen steht, hat es freilich mit der Zeit bewirkt, dass eine Menge geheimnisvoller Lehren, deren Ursprung in andern Gedankengaengen liegt - vielleicht z. T. selbst solche ausserchinesischer Herkunft -, sich mit seinen Lehren verknuuepft haben.

Seit den Zeiten der Tsin- und Han-Dynastie kam immer mehr eine formelhafte
Naturphilosophie auf, die mit einem System von Zahlsymbolen die ganze Welt des Denkbaren umklammerte und durch eine Kombination einer streng durchgefuehrten Yin-Yang-Lehre dualistischen Gepraeges mit der Lehre von den fuenf Wandelzustaenden, die dem Buch der Urkunden entnommen wurde, die ganze Weltanschauung Chinas immer mehr in starre Formen presste. So ist es denn gekommen, dass immer spitzfindigere Spekulationen das Buch der Wandlungen wie mit einer Wolke des Geheimnissvollen umgaben, und indem sie alles Vergangene und Kuenftige in ihr Zahlenschema einfingen, dem I Ging den Ruf eines Buches voll unverstaendlicher Tiefe verschafften, wie sie auch die Ursachen wurden, dass die Keime einer freien chinesischen Naturwissenschaft, wie sie zur Zeit eines Mo Di und seiner Schueler unstreitig vorhanden waren, getoetet wurden und einer oeden, von aller Erfahrung unbeeinflussten Tradition von Buecherschreibern und Buecherlesern Platz gemacht haben, die China in westlichen Augen so lange das Aussehen einer hoffnungslosen Erstarrung verlieh.

Doch darf nicht verkannt werden, dass ausser jener mechanischen Zahlenmystik auch zu allen Zeiten ein freier Fluss tiefer menschlicher Weisheit auf den Bahnen dieses Buchs in das praktische Leben sich ergoss und der grossen chinesischen Kultur diese Reife abgeklaerter Lebensweisheit gab, die wir heute fast wehmuetig an den noch vorhandenen Ueberresten dieser letzten bodenstaendigen Kultur bewundern.

Was ist nun das Buch der Wandlungen eigentlich? Um zu einem Verstaendnis des Buchs und seiner Lehren zu kommen, muessen wir das dichte Geranke von Erklaerungen, die alles Moegliche von aussen her in das Buch hineinerklaeren, energisch abloesen, ganz einerlei, ob es sich um die aberglaeubische Geheimnisse alter chinesischer Zauberer oder um die nicht minder aberglaeubische Theorien moderner europaeischer Gelehrter handelt, die ihre bei primitiven Wilden gemachten Erfahrungen in alle historischen Kulturen hineininterpretieren.

Im Grundsatz muessen wir hier festhalten, das Buch der Wandlungen aus sich selbst und seiner Zeit zu erklaeren. Da lichtet sich denn das Dunkel recht merklich, und wir kommen zu der Erkenntnis, das das Buch der Wandlungen zwar ein sehr tiefes Buch ist, aber dem Verstaendnis keine groesseren Schwierigkeiten bietet als irgendein Buch, das aus dem Altertum in einer langen Geschichte auf unsere Zeit gekommen ist.

I Ging. Das Buch der Wandlungen. Erstes und Zweites Buch
(Uebersetzer: Richard Wilhelm 1923)

komplett als PDF Download

http://www.ruhr-uni-bochum.de/oaw/slc/Wilhelm_Yijing_1

I Ging. Das Buch der Wandlungen. Drittes Buch
(Uebersetzer: Richard Wilhelm 1923)

komplett PDF Download

http://www.ruhr-uni-bochum.de/oaw/slc/Wilhelm_Yijing_2

ABAS
13.03.2014, 15:08
Eine aktualisierte, zeitgemaesse, uebersichtliche Aufbereitung der
Werkes mit Infografiken und Illustrationen und Kommentaren gibt
die folgende Website:


I Ging · Das Buch der Wandlungen

Inhaltsverzeichnis

I Ging - Die große Abhandlung, Kap. VI

Das Buch der Wandlungen ist weit und groß. Redet man von der Ferne, so kennt es keine Schranken. Redet man von der Nähe, so ist es still und recht. Redet man vom Raum zwischen Himmel und Erde so umfaßt es alles.

Vorrede zur ersten Ausgabe

Einleitung

I. Der Gebrauch des Buchs der Wandlungen
a) Das Orakelbuch
b) Das Weisheitsbuch
II. Die Geschichte des Buchs der Wandlungen
III. Die Anordnung der Übersetzung

Erstes Buch: Der Text
Erste Abteilung

Kiën - Das Schöpferische
Kun - Das Empfangende
Dschun - Die Anfangsschwierigkeit
Mong - Die Jugendtorheit
Sü - Das Warten, (die Ernährung)
Sung - Der Streit
Schï - Das Heer
Bi - Das Zusammenhalten
Siau Tschu - Des Kleinen Zähmungskraft
Lü - Das Auftreten
Tai - Der Friede
Pi - Die Stockung
Tung Jen - Gemeinschaft mit Menschen
Da Yu - Der Besitz von Großem
Kiën - Die Bescheidenheit
Yü - Die Begeisterung
Sui - Die Nachfolge
Gu - Die Arbeit am Verdorbenen
Lin - Die Annäherung
Guan - Die Betrachtung, (der Anblick)
Schï Ho - Das Durchbeißen
Bi - Die Anmut
Bo - Die Zersplitterung
Fu - Die Wiederkehr, (die Wendezeit)
Wu Wang - Die Unschuld, (das Unerwartete)
Da Tschu - Des Großen Zähmungskraft
I - Die Mundwinkel, (die Ernährung)
Da Go - Des Großen Übergewicht
Kan - Das Abgründige, das Wasser
Li - Das Haftende, das Feuer

Zweite Abteilung

Hiën - Die Einwirkung, (die Werbung)
Hong - Die Dauer
Dun - Der Rückzug
Da Dschuang - Des Großen Macht
Dsin - Der Fortschritt
Ming I - Die Verfinsterung des Lichts
Gia Jen - Die Sippe
Kui - Der Gegensatz
Giën - Das Hemmnis
Hië - Die Befreiung
Sun - Die Minderung
I - Die Mehrung
Guai - Der Durchbruch, (die Entschlossenheit)
Gou - Das Entgegenkommen
Tsui - Die Sammlung
Schong - Das Empordringen
Kun - Die Bedrängnis, (die Erschöpfung)
Dsing - Der Brunnen
Go - Die Umwälzung, (die Mauserung)
Ding - Der Tiegel
Dschen - Das Erregende, (das Erschüttern, der Donner)
Gen - Das Stillehalten, der Berg
Dsiën - Die Entwicklung, (allmählicher Fortschritt)
Gui Me - Das heiratende Mädchen
Fong - Die Fülle
Lü - Der Wanderer
Sun - Das Sanfte, (das Eindringliche, der Wind)
Dui - Das Heitere, der See
Huan - Die Auflösung
Dsië - Die Beschränkung
Dschung Fu - Innere Wahrheit
Siau Go - Des Kleinen Übergewicht
Gi Dsi - Nach der Vollendung
We Dsi - Vor der Vollendung

Zweites Buch: Das Material
Einleitung
Schuo Gua - Besprechung der Zeichen

1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel

Da Dschuan · Die große Abhandlung
I. Abteilung
A. Die Grundlagen

Die Wandlungen in der Schöpfung und im Buch der Wandlungen
Über die Abfassung und den Gebrauch des Buchs der Wandlungen

B. Die Ausführungen

Über die Worte zu den Zeichen und Linien
Die tieferen Beziehungen des Buchs der Wandlungen
Der SINN in seinem Verhältnis zur lichten und dunklen Kraft
Übertragung des Verhältnisses des SINNS auf das Buch der Wandlungen
Die Wirkungen des Buchs der Wandlungen auf den Menschen
Über den Gebrauch der beigefügten Erklärungen
Über das Orakel
Der vierfache Gebrauch des Buchs der Wandlungen
Über Schafgarbenstengel, Zeichen und Linien
Zusammenfassung

II. Abteilung

Über Zeichen und Linien, Schaffen und Wirken
Kulturgeschichte
Über die Struktur der Zeichen
Über die Natur der Zeichen
Erklärung einiger Linien aus dem Buch der Wandlungen
Über die Art des Buchs der Wandlungen im allgemeinen
Die Beziehung einiger Zeichen zur Charakterbildung
Über den Gebrauch des Buchs der Wandlungen · Die Linien
Die Linien (Fortsetzung)
Die Linien (Fortsetzung)
Wert der Vorsicht als Lehre des Buchs der Wandlungen
Zusammenfassung

Die Struktur der Zeichen

Allgemeines
Die acht Grundzeichen und ihre Verwendung
Die Zeit
Die Plätze
Der Charakter der Striche
Die Beziehungen der Striche untereinander
Die Herren des Zeichens

Über das Orakelnehmen

Das Schafgarbenorakel
Das Münzorakel

Drittes Buch: Die Kommentare
Erste Abteilung

Kiën - Das Schöpferische
Kun - Das Empfangende
Dschun - Die Anfangsschwierigkeit
Mong - Die Jugendtorheit
Sü - Das Warten, (die Ernährung)
Sung - Der Streit
Schï - Das Heer
Bi - Das Zusammenhalten
Siau Tschu - Des Kleinen Zähmungskraft
Lü - Das Auftreten
Tai - Der Friede
Pi - Die Stockung
Tung Jen - Gemeinschaft mit Menschen
Da Yu - Der Besitz von Großem
Kiën - Die Bescheidenheit
Yü - Die Begeisterung
Sui - Die Nachfolge
Gu - Die Arbeit am Verdorbenen
Lin - Die Annäherung
Guan - Die Betrachtung, (der Anblick)
Schï Ho - Das Durchbeißen
Bi - Die Anmut
Bo - Die Zersplitterung
Fu - Die Wiederkehr, (die Wendezeit)
Wu Wang - Die Unschuld, (das Unerwartete)
Da Tschu - Des Großen Zähmungskraft
I - Die Mundwinkel, (die Ernährung)
Da Go - Des Großen Übergewicht
Kan - Das Abgründige, das Wasser
Li - Das Haftende, das Feuer

Zweite Abteilung

Hiën - Die Einwirkung, (die Werbung)
Hong - Die Dauer
Dun - Der Rückzug
Da Dschuang - Des Großen Macht
Dsin - Der Fortschritt
Ming I - Die Verfinsterung des Lichts
Gia Jen - Die Sippe
Kui - Der Gegensatz
Giën - Das Hemmnis
Hië - Die Befreiung
Sun - Die Minderung
I - Die Mehrung
Guai - Der Durchbruch, (die Entschlossenheit)
Gou - Das Entgegenkommen
Tsui - Die Sammlung
Schong - Das Empordringen
Kun - Die Bedrängnis, (die Erschöpfung)
Dsing - Der Brunnen
Go - Die Umwälzung, (die Mauserung)
Ding - Der Tiegel
Dschen - Das Erregende, (das Erschüttern, der Donner)
Gen - Das Stillehalten, der Berg
Dsiën - Die Entwicklung, (allmählicher Fortschritt)
Gui Me - Das heiratende Mädchen
Fong - Die Fülle
Lü - Der Wanderer
Sun - Das Sanfte, (das Eindringliche, der Wind)
Dui - Das Heitere, der See
Huan - Die Auflösung
Dsië - Die Beschränkung
Dschung Fu - Innere Wahrheit
Siau Go - Des Kleinen Übergewicht
Gi Dsi - Nach der Vollendung
We Dsi - Vor der Vollendung

Anhang

Verzeichnis der Bildzeichen
Schema zum Auffinden der gezogenen I Ging-Zeichen
Verzeichnis der Zeichen nach Häusern geordnet

http://schuledesrades.org/public/iging/buch/

borisbaran
13.03.2014, 21:36
I-Ging auf the toilet срать. :D :D :D

Andreas63
14.03.2014, 10:49
Hallo Abas,

danke für den Tip. Ich werde es bei Gelegenheit lesen.