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Vollständige Version anzeigen : Gerechtigkeit



John Donne
27.10.2003, 10:12
Da ich beim Lesen von Diskussionsbeiträgen immer wieder feststelle, daß er nicht beachtet wird, möchte ich auf folgendes hinweisen:

Es ist ein rechtsstaatlicher Grundsatz, daß es im Unrecht keine Gleichheit gibt. Das heißt etwas überspitzt, es gilt die Implikation
A wird bestraft => A hat eine Verfehlung begangen
und es gilt nicht
A hat eine Verfehlung begangen => A wird bestraft.
Es liegt also insbesondere keine Äquivalenz vor. Selbst dann nicht, wenn unter "A hat eine Verfehlung begangen" verstanden wird "A hat eine Verfehlung begangen, die nachgewiesen werden kann" (Denn nur solche können nach rechtsstaatlichem Verständnis bestraft werden.)
Das mag alles sehr abstrakt klingen, hat aber große konkrete Bedeutung:
- Man hat keinen Rechtsanspruch auf Duldung des eigenen Vergehens, nur weil etliche andere damit durchgekommen sind.
- Die Tatsache, daß etliche andere ebenfalls Verfehlungen begangen haben exkulpiert in keiner Weise. (Vielmehr gewinnt man bei solchen Versuchen eher den Eindruck, derjenige sollte sich das Sprichwort "Ein jeder kehr vor seiner Tür, er find't wohl Kot genug dafür." nocheinmal zu Gemüte führen.)

Den ersten Punkt kennt jeder, der schonmal geblitzt wurde - und er wird vielfach als ungerecht empfunden. Genau deshalb werden schwerere Vergehen wohl von Amts wegen verfolgt und nicht erst, wenn sie angezeigt oder quasi "zufällig" von Ermittlungsbehörden beobachtet werden: Ungleichheit im Unrecht bedeutet nicht Willkür! Was die Deckungsgleichheit vom Gerechtigkeit und Recht sowie den Vorwurf der Willkür angeht, wird also schon eine gewisse Gleichheit auch im Unrecht angestrebt. Sie vollends zu verwirklichen fehlt den Behörden allerdings wohl das, was neudeutsch manpower heißt, - und der Bevölkerung verständlicherweise die Lust auf einen derartigen Polizeistaat. Ich halte es allerdings für verfehlt, sich ungerecht behandelt zu fühlen, weil man selbst, vielleicht nur zufällig, beim Versicherungsbetrug oder der Steuerhinterziehung - beides moderne Volkssportarten und damit nach Ansicht etlicher reine Kavaliersdelikte - erwischt wurde. Die Ansicht der etlichen ist zurecht falsch. Müßte es stets Gleichheit auch im Unrecht geben, könnten Krebsgeschwüre wie Schwarzarbeit, Steuerhintzerziehung und Versicherungsbetrug nie angegangen werden, da man immer irgendwo anfangen muß und naturgemäß die, gegen die nicht zuerst ermittelt wurde, bevorteilt sind.

Der zweite Punkt berührt insbesondere auch größere und größte, politische und historisch bedeutsame Verfehlungen wie Völkermord, Krieg und Diktatorendasein: Die Tatsache(!), daß der Kommunismus weiltweit bedeutend mehr Menschen das Leben kostete als der vom nationalsozialistischen Deutschland entfesselte zweite Weltkrieg in Europa, bedeutet nicht, daß der Nationalsozialismus dadurch nur einen Hauch seiner Schuld verliert oder als Ideologie "besser" wäre. (Die Anführungszeichen deshalb, weil ich für solche Dimensionen die Verwendung des Wortes gut für maßlos euphemistisch und unangebracht halte).
Wer - um ein politisches Beispiel zu geben - rechts- oder linksextremistich motivierte Straftaten begeht und bestraft wird, wird zurecht bestraft und sollte dem Staat nicht vorwerfen, auf dem anderen Auge blind zu sein. Und selbstverständlich hängt die Strafwürdigkeit eines Vergehens nicht davon ab, ob sie politisch motiviert war oder nicht. Daß die Strafen manchmal dennoch höher ausfallen liegt meines Erachtens auch daran, daß politisch motivierte Straftäter selten Reue zeigen, weil sie sich zu Unrecht im Recht wähnen.

Grüße
John

Shervus
28.11.2003, 16:27
Hallo John!!

Im großen und ganzen gebe ich dir schon irgendwie recht.
Fakt ist, daß die Mentalität sich in eine verantwortungslose Richtung bewegt, wie du schon in deinem Beitrag schreibst.

Allerdings stellt sich mir die Frage warum ist das so?
Man sollte doch meinen, daß in einem Rechtsstaat, in dem "Gerechtigkeit" waltet es zu so einer Entwicklung gar nicht kommen dürfte oder liege ich da falsch??

Meines erachtens leben wir zwar in einem Rechtsstaat, der sich allerdings nicht auf Gerechtigkeit beruht. Es gibt eine ganze Menge Beispiele, die beweißen das wir alle gleich sind, doch mancher gleicher.
Da mußt du mir doch recht geben oder??

subba
28.11.2003, 16:39
In Ansätzen ist deine Überlegung richtig: Der Rechtsstaat ist ungerecht.

Leider ist die Haltung wie du an deine Überlegungen ran gehst meiner Meinung nach nicht richtig.

Die Frage lautet nicht: "Ich wurde bestraft, warum dann ein Anderer nicht ??". Die Frage ist vielmehr: "Wer hat das Recht zu entscheiden was ich nicht tun darf".

Sei lieber froh dass man eine Chance hat nicht erwischt zu werden. Die Grenzen die der Staat zieht sind zu eng und es ist gut, dass man sie bisweilen überschreiten kann.

Das Blitzen ist da ein hervorragendes Beispiel: Warum sollten für eine 90 jährige Oma im Winter bei Schneefall und Glatteis und das um 3 Uhr Nachts die selben Geschwindigkeitsbeschränkungen gelten wie für mich mit meinen 21 Jahren, bei Sommer und strahlendem Sonnenschein ?? Da sieht man doch eindeutig dass diese Regeln so gemacht sind, dass sie zur Abzocke verkommen. Ich weiß aus persönlicher Erfahrung zu berichten dass auf der Landstraße ganz locker 160 km/h fahrbar sind ohne dass das auch nur Ansatzweise so gefährlich ist wie die 60 km/h einer alten Oma am selben Ort zur selben Zeit. Deshalb sollten Geschwindigkeitsregelungen durch reaktionstests und dergleichen an den Fahrer angepasst werden. Gleiches gilt für Strafen denn für den einen ist eine Geld oder Haftstrafe schlimmer als für den anderen. Wer also entscheidet ob man für eine bestimmte Tat nun 5 Jahre oder 5 Jahre und einen Monat in den Knast geht ??

Da das aber alles nicht realisierbar ist gibt es für mich nur eine Konsequenz: Scheiß aufs Gesetz und versuche dich nicht erwischen zu lassen.

Kommissär
28.11.2003, 16:49
Original von subba
....
Da das aber alles nicht realisierbar ist gibt es für mich nur eine Konsequenz: Scheiß aufs Gesetz und versuche dich nicht erwischen zu lassen.
Ist das nicht ein wenig egoistisch?
Ich glaube, wenn man die höhe der Bussen, Strafen usw. personenbezogen festlegen würde, dann wäre das Gefühl Ungerechtigkeit zu empfinden noch viel grösser. Die alte Oma würde sich gegen Dir über ungerechtigt behandelt fühlen.

Ich bin mit dem Motto "Vor dem Gesetz sind alle gleich" zufrieden.

subba
28.11.2003, 17:03
Naja im STV mach ich eh was mir passt. Und ich werde eher das Nummernschild abschrauben als mir das verbieten zu lassen !

Und ansonsten gilt eben das Prinzip: Lass dich nicht erwischen !

Shervus
28.11.2003, 17:09
Original von subba
Da das aber alles nicht realisierbar ist gibt es für mich nur eine Konsequenz: Scheiß aufs Gesetz und versuche dich nicht erwischen zu lassen.

Und genau diese Einstellung, die ich zwar nachvollziehen kann, ist nicht gut. Denn durch solches denken verändert sich der Rechtsstaat in eine unverantwortbaren Richtung und gibt radikalen Politikern recht und macht.

Nimm als beispiel New York. Nachdem die Kriminalität enorm wuchs, wurde von Giuliani die Zero Tolerance eingefürt (leider habe ich keinen Link dazu). Das geht in die Richtung Polizeistaat. Und das hatte ganz bittere Auswirkung. Er konnte dieses aber nur durchsetzen weil man im Anlaß dazu gab.

Außerdem finde ich das Beispiel mit dem Blitzen etwas zu einfach. Es ist doch klar, das man auch 160 km/h (ich hab den selben Fahrstill) auf einer Landstraße fahren kann. Das kannst vielleicht du und Tausend andere auch. Das Problem ist aber, daß das Millionen nicht können und es denoch Versuchen würden, wenn es keine Regelung geben würde. Uns Menschen wurde das Denken abgesprochen. Dadurch wiederum kann sich der Rechtstaat in einer beliebigen Form entwickel. Und das hat er meiner Meinung nach auch, nur nicht in Richtung Gerechtigkeit.

subba
28.11.2003, 17:15
Ja, der Staat entwickelt sich in eine Scheiß Richtung aber nur weil Millionen behinderte Arschlöcher sind heisst das nicht, dass ich nicht trotzdem 160 auf der Landstraße fahren kann und werde !! Soll der Staat doch zero Tolerance einführen !! Es gibt jede Menge EU Länder in die ich locker flockig auswandern kann ohne dass es auch nur jemand merkt ! Der Staat kann mich solangsam eh mal am Arsch lecken.

Sorry aber verarschen kann ich mich selber !

Shervus
28.11.2003, 17:27
Findest du das nicht etwas zu einfach...??

subba
28.11.2003, 17:28
Original von Shervus
Findest du das nicht etwas zu einfach...??

Nein !

Es gibt keine Alternativen...

Shervus
28.11.2003, 17:33
Original von subba
Nein !

Es gibt keine Alternativen...

Die gibt es. Sind nur komplezierter als Auswandern. Weißt du ich denke das die Menscheit sich selbst aufgegeben hat und nur noch hirnlos folgt.
Wir haben glaub ich vergessen, das die macht beim Volk liegt und nicht beim Staat. Nur dazu müssen alle am selben Seil ziehen.

subba
28.11.2003, 17:51
Original von Shervus

Original von subba
Nein !

Es gibt keine Alternativen...

Die gibt es. Sind nur komplezierter als Auswandern. Weißt du ich denke das die Menscheit sich selbst aufgegeben hat und nur noch hirnlos folgt.
Wir haben glaub ich vergessen, das die macht beim Volk liegt und nicht beim Staat. Nur dazu müssen alle am selben Seil ziehen.

So dachte ich auch mal als ich etwa 5 war !! Inzwischen weiß ich zwei Dinge:

1) Ich bekomme weder mit kleinen noch mit größeren Teilen einen Konsens hin. Die Mehrheit meint doch tatsächlich dass es schlecht sei 160 auf der Landstraße zu fahren weil doch die arme Umwelt usw... *KOTZ*

2) Es werden niemals alle an einem Strang ziehen.

Klar, wenn alle so wären wie ich und zweitens alle am selben Strang ziehen würden gäbe es eine Chance. Aber beides ist so weit weg von der Realität, dass du davon ausgehen kannst, dass es niemals dazu kommen wird.

Ich wette wenn wir beide uns unterhalten und genau diskutieren würden wir uns irgendwann hassen und wollten garantiert nichtmehr an einem Strang ziehen denn das ist was ich bei ca. 999.999 von 1.000.000 Leuten feststelle: Jeder hat etwas andere Vorstellungen und einen wirklichen Konsens gibt es nicht. Die einen wollen die Natur schützen, die anderen wollen 160 auf der Landstraße fahren. So wird das immer sein. Für mich aber gibt es keine Kompromisse. Für mich zählt nur meine Meinungen und alle anderen haben Pech.

Und die Tyrannei der Masse haben wir schon, dafür musst du nicht kämpfen. Ich kämpfe nur für mich. Alles andere ist sinnlos und das wirst du entweder auch merken oder du wirst in irgendwelchen Illusionen dahinschwelgen und als alter Sack verbittert und depressiv in deiner Bude erkennen dass dein Leben eine Lüge war.

Shervus
28.11.2003, 18:12
Ich würde dich nicht hassen, weil du eine andere Meinung hast....
Wenn du so drauf bist ist das sehr schade.

Aber worauf ich hinaus will ist, daß genau das was du gerade geschrieben hast die Mehrheit denkt. Das ist das Problem. Du bist nicht der einzigste, der schon in seiner Kindheit die Ehrlichkeit abgelegt hat aber das ist doch kein Argument zu sagen Auge um Auge. Was soll dabei rukommen, daß wir alle blind werden. ich glaube das sich die Mehrheit mit solchen Argumenten einfach nur der Verantwotung entzieht. So nach dem Motto: Ich bin nicht schlecht, es sind die anderen, die mich dazu bringen!!

Findest du nicht das wir in einer Gesellschaft alle ein Teil der Verantwortung tragen sollten??

subba
28.11.2003, 18:21
>Ich würde dich nicht hassen, weil du eine andere Meinung hast....

Na das wollen wir doch mal sehen !!

>Aber worauf ich hinaus will ist, daß genau das was du gerade
>geschrieben hast die Mehrheit denkt.

Ja im Prinzip glaubt die Mehrheit das, sie glaubt aber dennoch an Moral und so nen Dreck. Ich dagegen glaube, dass schon mein Fingernagel mehr wert ist als das Leben eines anderen. Andere glauben angeblich was anderes, behandeln einen dann aber so als würden sie dasselbe glauben. Deshalb ist mir deren Leben einen feuchten Dreck wert.

>Das ist das Problem. Du bist nicht der einzigste, der schon in seiner
>Kindheit die Ehrlichkeit abgelegt hat aber das ist doch kein Argument
>zu sagen Auge um Auge. Was soll dabei rukommen, daß wir alle blind
>werden. ich glaube das sich die Mehrheit mit solchen Argumenten
>einfach nur der Verantwotung entzieht. So nach dem Motto: Ich bin
>nicht schlecht, es sind die anderen, die mich dazu bringen!!

Mir ist es scheiß egal ob ich schlecht bin. Hauptsache es geht mir gut. Das ist zwar schon nahezu unmöglich zu erreichen sobald man mal die Wirklichkeit erkannt hat, aber besser geht es jetzt auch nichtmehr !

>Findest du nicht das wir in einer Gesellschaft alle ein Teil der
>Verantwortung tragen sollten??

Nein ich finde dass alle verrecken können solange es mir gut geht ! Sie tolerieren mich nicht -> Ich toleriere sie nicht; Sie wollen nicht dass ich schnell fahre wegen der Umwelt -> ich werfe sogar Müll in die Umwelt - so einfach ist das ! Auf dieser Welt gibt es nur mich ! So und jetzt toleriere mich mal wenn du besser bist !

Shervus
28.11.2003, 18:29
Original von subba
Nein ich finde dass alle verrecken können solange es mir gut geht ! Sie tolerieren mich nicht -> Ich toleriere sie nicht; Sie wollen nicht dass ich schnell fahre wegen der Umwelt -> ich werfe sogar Müll in die Umwelt - so einfach ist das ! Auf dieser Welt gibt es nur mich ! So und jetzt toleriere mich mal wenn du besser bist !

Wieso besser??? Es geht doch nicht darum besser oder schlechter zu sein. Nur mit dieser Einstellung wirst du irgendwann alleine sterben (was ich dir nicht wünsche) und ich weis da scheißt du drauf, denn du brauchst ja keinen.

Nur mal ganz ehrlich wenn dir eh alles egal ist, dann frage ich mich was du in einem solchen Forum machst?!

subba
28.11.2003, 18:38
>Wieso besser??? Es geht doch nicht darum besser oder schlechter zu
>sein. Nur mit dieser Einstellung wirst du irgendwann alleine sterben
>(was ich dir nicht wünsche) und ich weis da scheißt du drauf, denn du
>brauchst ja keinen.

Ich bin so wie ich bin und jemanden der mich nicht akzeptiert brauche ich tatsächlich nicht ! Will ich auch garnicht ! Und ändern werde ich mich auch nicht. Wer mich so nicht akzeptiert hat eben Pech gehabt.

>Nur mal ganz ehrlich wenn dir eh alles egal ist, dann frage ich mich was
>du in einem solchen Forum machst?!

Ich sage doch garnicht dass mir alles scheiß egal ist ! Ich sage nur dass andere mir scheiß egal sind. Ich tue dennoch alles was zur Befriedigung meiner Bedürfnisse beiträgt. Dazu gehört auch meinen Senf dazu zu geben !

Shervus
28.11.2003, 18:48
Ich habe nicht vor deine Eistellung zu ändern. Ich finde nur das du mal über die Ursache nachdenken solltest warum wir ein solches Denken in der Welt haben.
Und komischer weise vermhrt in Länder wo der Wohlstand überquillt.
Außerdem zeigt doch die Geschichte das sehr voll was veränderbar ist. Bestes Beispiel war die französische Revolution oder Che!!!

subba
28.11.2003, 18:58
>Ich habe nicht vor deine Eistellung zu ändern. Ich finde nur das du mal
>über die Ursache nachdenken solltest warum wir ein solches Denken
>in der Welt haben.

Hab ich bereits, ich glaube dass es in der Natur des Menschen liegt so zu denken bzw. in der Natur des Lebens. Du glaubst vermutlich es liegt in bösem kapitalistischen Gewinnstreben... Nur solltest du dir mal die Frage stellen wo eben dieses her kommt !!! Gier ist ein natürlicher und überlebensnotwendiger Trieb.
Das Leben ist halt eine Laune der Natur. Das geht irgendwann wieder weg und entsteht dann irgendwann neu ohne dass irgendwas eine Bedeutung hätte.

>Und komischer weise vermhrt in Länder wo der Wohlstand überquillt.
>Außerdem zeigt doch die Geschichte das sehr voll was veränderbar ist.
>Bestes Beispiel war die französische Revolution oder Che!!!

Ach ja, was haben die denn verändert ?? Und wieso sind die Leute heute noch ganz genauso unzufrieden wie früher ??

Shervus
28.11.2003, 19:12
Original von subba
Hab ich bereits, ich glaube dass es in der Natur des Menschen liegt so zu denken bzw. in der Natur des Lebens. Du glaubst vermutlich es liegt in bösem kapitalistischen Gewinnstreben... Nur solltest du dir mal die Frage stellen wo eben dieses her kommt !!! Gier ist ein natürlicher und überlebensnotwendiger Trieb.
Das Leben ist halt eine Laune der Natur. Das geht irgendwann wieder weg und entsteht dann irgendwann neu ohne dass irgendwas eine Bedeutung hätte.

Da gebe ich dir recht.Es liegt in der Tat in der Natur des Menschen, aber es wurde natürlich im Laufe der Zeit mächtig gefördert oder etwa nicht?? In den ersten Zügen der Gesellschaft gab es so etwas nicht. Es schlich sich nunmal im Laufe der menschlichen Geschichte so ein und der Kapitalismus oder Kommunismus usw. egal welches System du nimmst sie haben alle die Gier gefördert. Es ist natürlich eine Gewisse Gier zu haben aber nicht mehr in dieser Ausprägung wie sie jetzt Vorherscht.


Original von subbaAch ja, was haben die denn verändert ?? Und wieso sind die Leute heute noch ganz genauso unzufrieden wie früher ??

Die Leute sind "wieder" unzufrieden. Ein System egal welcher ausrichtung kommt irgendwann an sein ende. Wenn das Volk ausgelutscht ist und nichts mehr zu hlolen ist, kommt es zwangsläufig zum Umbruch. Das heißt nicht das ein wechsel die Absolute Zufriedenheit herstellt bis zum ende der Menscheheit.

subba
28.11.2003, 19:34
>Da gebe ich dir recht.Es liegt in der Tat in der Natur des Menschen,
>aber es wurde natürlich im Laufe der Zeit mächtig gefördert oder
>etwa nicht??

Klar die Menschheit entwickelt sich weiter...

>In den ersten Zügen der Gesellschaft gab es so etwas nicht.

Gier ?? Gier gibt es schon bei Würmern !! Das gab es schon als das Viech das sich irgendwann zum Mensch entwickelt hat noch ein Einzeller war !

> Die Leute sind "wieder" unzufrieden. Ein System egal welcher
>ausrichtung kommt irgendwann an sein ende. Wenn das Volk
>ausgelutscht ist und nichts mehr zu hlolen ist, kommt es zwangsläufig
>zum Umbruch. Das heißt nicht das ein wechsel die Absolute
>Zufriedenheit herstellt bis zum ende der Menscheheit.

Nein, sondern immer nur eine vorübergehende Illusion aber für sowas kämpf ich nicht. Insgesamt ist die existenz der Menschheit im besten Falle ein auf und ab und daran wird sich nie etwas ändern.

Shervus
28.11.2003, 19:40
Original von subba
Nein, sondern immer nur eine vorübergehende Illusion aber für sowas kämpf ich nicht. Insgesamt ist die existenz der Menschheit im besten Falle ein auf und ab und daran wird sich nie etwas ändern.

Ok da bin ich mit dir 100% einer Meinung. Der Unterschied ist lediglich das ich nicht aufgebe. Da trennen sich unsere Meinungen gewaltig.
Ich denke wir sind hier am ende der Diskussion da wir uns sonst nur im Kreis drehen würden.
War sehr intressant und vielleicht änderst du oder ich irgendwann nochmal den Standpunkt.

In diesem Sinne
Vini, Vidi.Vici

subba
28.11.2003, 20:27
Original von Shervus

Original von subba
Nein, sondern immer nur eine vorübergehende Illusion aber für sowas kämpf ich nicht. Insgesamt ist die existenz der Menschheit im besten Falle ein auf und ab und daran wird sich nie etwas ändern.

Ok da bin ich mit dir 100% einer Meinung. Der Unterschied ist lediglich das ich nicht aufgebe. Da trennen sich unsere Meinungen gewaltig.
Ich denke wir sind hier am ende der Diskussion da wir uns sonst nur im Kreis drehen würden.
War sehr intressant und vielleicht änderst du oder ich irgendwann nochmal den Standpunkt.

In diesem Sinne
Vini, Vidi.Vici

Du gibst also selber zu: Die Welt kann man nicht ändern, aber trotzdem versuchst du es.

Shervus
28.11.2003, 20:36
Nein nicht ganz!!
Ich gebe zu das wir in einer Illusion leben und das die Menschheit sich in einem auf und ab bewegt.
Ich will an der Illusion etwas ändern. Den es müsste keine sein.

subba
28.11.2003, 21:12
Original von Shervus
Nein nicht ganz!!
Ich gebe zu das wir in einer Illusion leben und das die Menschheit sich in einem auf und ab bewegt.
Ich will an der Illusion etwas ändern. Den es müsste keine sein.

Ach und was macht dich da so sicher ??

Shervus
28.11.2003, 21:23
Original von subba
Ach und was macht dich da so sicher ??

Wie meinst du das?

subba
28.11.2003, 21:49
Original von Shervus

Original von subba
Ach und was macht dich da so sicher ??

Wie meinst du das?

Was macht dich so sicher, dass diese Illusion keine Illusion sein müsste ??

Klaus E. Daniel
28.11.2003, 22:03
Subba,

warum und wieso verdrehen " Sie

KANT

Vielleicht bekomme ich eine Antwort ...

KED

Shervus
28.11.2003, 22:06
Sämtliche Systeme, die wir kennen sind künstlich erzeugt. Unsere Existenz, die wir versuchen zu Verteidigen und zu Rechtfertigen, ist künstlich. Wir brauchen das alles nicht! Die Probleme, die in der Welt vorherschen, sind durch die Bank weg verknüpft mit den künstlichen Systemen. das würde bedeuten, wenn ich ein zusammenleben ohne ein System hinbekommen würde, dann würde es keine Probleme geben. Und das ist nur möglich wenn die Menschen mal Aufhören würden so zu denken, wie du (nicht böse gemeint)!!!

So bringt das doch nichts. Du bestärkst ja das System mit deiner Haltung und begründest sie damit zu sagen, das die Umstände schuld sind.
das ist Paradox!!!

John Donne
28.11.2003, 23:29
Original von Shervus
Hallo John!!

Im großen und ganzen gebe ich dir schon irgendwie recht.
Fakt ist, daß die Mentalität sich in eine verantwortungslose Richtung bewegt, wie du schon in deinem Beitrag schreibst.

Allerdings stellt sich mir die Frage warum ist das so?
Man sollte doch meinen, daß in einem Rechtsstaat, in dem "Gerechtigkeit" waltet es zu so einer Entwicklung gar nicht kommen dürfte oder liege ich da falsch??

Meines Erachtens leben wir zwar in einem Rechtsstaat, der sich allerdings nicht auf Gerechtigkeit beruht. Es gibt eine ganze Menge Beispiele, die beweißen das wir alle gleich sind, doch mancher gleicher.
Da mußt du mir doch recht geben oder??

Zunächst möchte ist feststellen, daß ein Rechtsstaat ein Staat ist, in dem das Recht waltet. Da sich Recht und Gerechtigkeit nur partiell überschneiden, heißt das leider nicht, daß auch Gerechtigkeit waltet. (Begrüßenswert ist allerdings die Tatsache, daß nicht beliebiges Recht einen Rechtsstaat ausmacht, sondern ein Rechtsstaat nach heutigem allgemeinem Verständnis zumindest die essentiellen, vorpositiven Menschenrechte anzuerkennen hat.
Welche Gründe aller zu dieser Entwicklung geführt haben, ist nicht so einfach zu beantworten. Einer ist aber meiner Meinung nach ein zu mechanistisches Verständnis des Rechtsgebäudes: Ich habe den Eindruck, viele Juristen gehen davon aus, daß richterliche Rechtsentscheidung bloße Rechtsanswendung ist, solange der Gesetzgeber seinen Willen in unmißverständlicher und zweifelsfrei zu interpretierender Weise kundgetan hat. Der Richter verkommt dann überspitzt zu einem Subsumtionsautomaten, und muß dem vom "bouche de la loi" (eine absurde Idee von Montesquieu)geäußerten Rechtsbefehl nur noch buchstabengetreu Folge leisten. Ich behaupte, dieser Ansatz verkennt schon die Beschaffenheit von Sprache. Sprache ist ihrer Natur nach doppeldeutig und es ist nur schwer möglich, zusammenhängende Aussagen zu formulieren, die keinen Interpretationsspielraum lassen (deshalb benutzt die Mathematik eine künstliche Formelsprache und definiert am Anfang immer glasklar; auch Computersprachen sind solche Kunstsprachen). Vielleicht klingt das Juristendeutsch auch deshalb immer so gekünstelt (ein anderer Grund dafür wird sein, daß Juristen ihren Stand schützen: sie wollen nicht, daß andere ihre Sprache verstehen, daß könnte sie in weiten Teilen überflüssig machen). Weiter behaupte ich, daß es ein Fehler ist, das Normengebäude als Axiomsystem zu sehen. Zumal als eines, daß auf jede rechtliche Frage eine Antwort wüßte. Diese Qualität wird es auch nicht bekommen, wenn weitere 50.000 Gesetze hinzukommen. Es wird immer gerechter, integerer und moralischer Juristen bedürfen, um wirklich einen juristisch gerechten Staat zu schaffen.

Grüße
John