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kettnhnd
29.10.2003, 12:23
Gescheitertes Wahlexperiment

Brandenburg: Wählen-ab-16-Simulation endete mit Siegen für die NPD

Es hatte ein kraftvolles Zeichen für ein Wahlrecht ab 16 werden sollen, aber das Experiment ging gehörig daneben. Für die Brandenburger Kommunalwahlen forderte der Verband »Berlin-Brandenburgische Landjugend« Heranwachsende im Alter von 16 und 17 Jahren auf, per Telefon, SMS, Fax oder in ausgewählten Jugendklubs an die Wahlurne zu treten. Es sollte gezeigt werden, daß die Brandenburger Jugend nicht politikverdrossen ist, sondern ihre Interessen zu vertreten weiß.

Die Auswertung der rund 350 abgegebenen Stimmen liegt nun vor und bestätigt eher Vorurteile über einige Brandenburger Landstriche, als daß aus ihr ein Zeichen für ein Wahlrecht ab 16 abzulesen wäre: Ein großer Teil der Jugend in Brandenburg tendiert nach rechts. In Cottbus bekamen etwa die Neonazis der NPD 15 Prozent aller Stimmen, in der Prignitz knapp 22 Prozent. Im Landkreis Spreewald-Neiße kürte die Jugend mit 28,7 Prozent die NPD gar zum Wahlsieger. Zweitstärkste Kraft wurde dort die CDU mit 21,5 Prozent.

Auf das ganze Land umgerechnet landete die NPD mit 11,9 Prozent auf Platz vier – mehr Stimmen bekamen CDU (23,5), PDS (20,8) und SPD (19,9). Die DVU erreichte lediglich 2,1 Prozentpunkte. Bei den wirklichen Wahlen am vergangenen Sonntag erhielt die NPD 14500 Stimmen – 0,52 Prozent. Die starken Ergebnisse für Rechtsaußen bei der Jugend-Wahlsimulation seien als »Protest« gegen die etablierte Politik zu sehen, analysiert die Landjugend, »andererseits zeigen sich hier deutlich die zunehmend starken Einflüsse rechtskonservativer und rechtsextremistischer Gruppierungen auf Jugendliche.«

Zum Einbruch der SPD – in der Größenordnung vergleichbar mit den Ergebnissen der tatsächlichen Kommunalwahl – sei es gekommen, weil die Sozialdemokraten auf Bundesebene für »ein gewisses Chaos in der Politik« stünden.

http://www.jungewelt.de/2003/10-29/012.php

Siran
29.10.2003, 13:08
Ich weiß nicht, ob diese "Wahlumfrage" jetzt wirklich repräsentativ ist. Ich halte es für wahrscheinlicher, dass die NPD einfach mehr Werbung bei den Jugendlichen dafür gemacht hat, sie zu wählen. 350 Stimmen sind ja jetzt wirklich nicht besonders viele. Normalerweise werden für repräsentative Umfragen mindestens 1000 Leute befragt.

kettnhnd
29.10.2003, 13:25
brandenburg überlegt(e) ernsthaft das wahlrecht entsprechend zu ändern. dazu diente wohl dieses "experiment". werden das alte wahlrecht aber nun doch erstmal beibehalten. hehe
heisst also in zukunft weiterhin "wählen-ab-18". hihi

AndyH
29.10.2003, 14:41
Hätte die SPD 40% bekommen, würde die Presse überquellen von Jubel und Frohlocken, und ab morgen dürften alle 16 Jährige wählen.

kettnhnd
29.10.2003, 15:23
Original von AndyH
Hätte die SPD 40% bekommen, würde die Presse überquellen von Jubel und Frohlocken, und ab morgen dürften alle 16 Jährige wählen.

natürlich ! ;)
ein jubelschrei ginge durchs brandenburger land...
aber nun...

John Donne
29.10.2003, 16:43
Eine Samplegröße n=350 ist, wie Siran richtig anmerkte, kaum repräsentativ. Mehr als gröbste Tendenzen, wird man so nicht ausmachen können. Selbst bei 1000 Befragten muß die Umfrage vorher genau geplant werden, damit ein einigermaßen zuverlässiges Ergebnis entsteht.
Unabhängig von diesem "Ergebnis" halte ich ein Wahlrecht ab 16 Jahren allerdings für prinzipiell falsch.

Grüße
John

Alex
29.10.2003, 16:58
Original von John Donne
Unabhängig von diesem "Ergebnis" halte ich ein Wahlrecht ab 16 Jahren allerdings für prinzipiell falsch.
Grüße
John

:top:
Das Wahlergebnis zeigt jedoch (wenn auch nur 350 gewählt haben), daß Schule und Elternhaus viel versäumt haben.

kettnhnd
29.10.2003, 17:49
na klar, und würden alle links wählen, dann hätte das elternhaus aaaallleeeeees richtig gemacht...lol

oh je... :(

-

AndyH
29.10.2003, 19:57
Original von Alex

Original von John Donne
Unabhängig von diesem "Ergebnis" halte ich ein Wahlrecht ab 16 Jahren allerdings für prinzipiell falsch.
Grüße
John

:top:
Das Wahlergebnis zeigt jedoch (wenn auch nur 350 gewählt haben), daß Schule und Elternhaus viel versäumt haben.Ja. Die Eltern und Lehrer hätten auch wie die Schüler wählen sollen. Nun haben sie aber versäumt :rolleyes:

Alex
30.10.2003, 12:28
Ach komm schon, du weißt doch wie ich es gemeint habe!

Halteverbot
30.10.2003, 12:40
"
na klar, und würden alle links wählen, dann hätte das elternhaus aaaallleeeeees richtig gemacht...lol

oh je... "

Ist doch wohl klar.
Npd-Wähler = Krankes Soziales Umfeld und Versagen der Familien.

PDS-Wähler = Gegenteil.

kettnhnd
30.10.2003, 13:17
Original von Alex
Ach komm schon, du weißt doch wie ich es gemeint habe!

nee, wie denn ?
die eltern aller rechten haben also versagt ? sind also versager ?
kannst du das bitte meinen eltern ins gesicht sagen ?
aber nicht wundern bitte, als versager haben sie's trotzdem geschaft sich ein mehrfamilien-haus zu errichten und dazu noch 3 kinder großzuziehen...

Alex
31.10.2003, 15:56
Original von kettnhnd
nee, wie denn ?
die eltern aller rechten haben also versagt ?

Rechts ist nicht gleich Rechts. Es besteht ein Unterschied zwischen gemäßigten Rechten, deren Meinung ich zwar zumeißt nicht teile aber akzeptiere und sie auch zu akzeptieren habe und denjenigen die Naziparolen schreiend durch die Städte laufen, jeden Ausländischen Mitbürger am liebsten am Kreuz sehen würden und Gewalt ausüben.
Hierbei sehe ich das Problem der NPD, DVU usw. Diese Parteien halte ich für gefählich, weil sie Gewalt gegen andere propagieren. Man muss sich nur mal die Wahlprogramme zur vorangegangen Kommunalwahl ansehen oder sich die Leute betrachten die bei rechtsorganisierten Demonstrationen mitmachen. Diese sind zumeißt ungebildete Raufbolde,
die nicht wissen was sie sagen und jegliche, nachgewiesene Gewaltakte ihrerseits negieren.

Klaus E. Daniel
31.10.2003, 16:16
Alex,

es gibt durchaus Möglichkeiten, nur hat es die Justiz teilweise noch nicht bemerkt. Das den unterbezahlten Polizisten zu überlassen, wäre abwegig.

KED