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Vollständige Version anzeigen : Energiebilanz von Biogasanlagen!!!



Bulldog
01.10.2014, 11:14
Ich wohne ja nun in Niedersachsen, im ländlichen Gebiet und muss mich als Autofahrer und Radfahrer vor den Riesentraktoren mit ihren Riesenanhängern, die den gehäckselten Mais von den Äckern zur örtlichen Biogasanlage fahren, in Acht nehmen.

Das diese Ungetüme die Straßen verschmutzen und mit ihrer Überbreite eine ständige Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer sind , ist ein gefährlicher Aspekt der sogenannten Energiewende.

Mir kam aber sofort die Frage in den Sinn, ob die ganze Sache überhaupt aus energetischer Sicht sinnvoll ist???

Diese Riesentraktoren fahren wochenlang, tagtäglich von morgens bis abends den gehäckselten Mias von den Äckern zur Biogasanlage.

Kein Traktor hat weniger als 300 PS- ich kenne mich mit Traktoren einigermaßen aus.

Die verbrauchen also eine Unmenge an Diesel.

Mir kam sofort in den Sinn, dass es vielleicht energetisch und ökonomisch sinnvoller wäre , den verbrauchten Diesel als Heizöl zu verfeuern und so Strom zu erzeugen.

Hat da irgendjemand genauere Informationen über die Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen???

Ich habe da im Netzt nämlich entweder nur grüne Propaganda oder oberflächliches Zeugs gefunden.

Dr Mittendrin
01.10.2014, 11:18
Ich wohne ja nun in Niedersachsen, im ländlichen Gebiet und muss mich als Autofahrer und Radfahrer vor den Riesentraktoren mit ihren Riesenanhängern, die den gehäckselten Mais von den Äckern zur örtlichen Biogasanlage fahren, in Acht nehmen.

Das diese Ungetüme die Straßen verschmutzen und mit ihrer Überbreite eine ständige Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer sind , ist ein gefährlicher Aspekt der sogenannten Energiewende.

Mir kam aber sofort die Frage in den Sinn, ob die ganze Sache überhaupt aus energetischer Sicht sinnvoll ist???

Diese Riesentraktoren fahren wochenlang, tagtäglich von morgens bis abends den gehäckselten Mias von den Äckern zur Biogasanlage.

Kein Traktor hat weniger als 300 PS- ich kenne mich mit Traktoren einigermaßen aus.

Die verbrauchen also eine Unmenge an Diesel.

Mir kam sofort in den Sinn, dass es vielleicht energetisch und ökonomisch sinnvoller wäre , den verbrauchten Diesel als Heizöl zu verfeuern und so Strom zu erzeugen.

Hat da irgendjemand genauere Informationen über die Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen???

Ich habe da im Netzt nämlich entweder nur grüne Propaganda oder oberflächliches Zeugs gefunden.

Was bekommen die für das eingespeiste KW/h ?

Bulldog
01.10.2014, 11:22
Was bekommen die für das eingespeiste KW/h ?

Keine Ahnung, weiß ich nicht.

Aber wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll kann dieser ganze Mist nicht sein, da bin ich mir sicher.

Dr Mittendrin
01.10.2014, 12:42
Keine Ahnung, weiß ich nicht.

Aber wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll kann dieser ganze Mist nicht sein, da bin ich mir sicher.

Ob es sich für Bauern nicht rechnet kann uns Wurst sein.
Subventioniert ist die Sache schon, wenn der Energielieferer selber billiger erzeugen kann, als er ankaufen muss per Gesetz.

Bulldog
01.10.2014, 12:48
Ob es sich für Bauern nicht rechnet kann uns Wurst sein.
Subventioniert ist die Sache schon, wenn der Energielieferer selber billiger erzeugen kann, als er ankaufen muss per Gesetz.

Ökonomisch sinnvoll kann dieser ganze Mist jedenfalls nicht sein.

Patriotistin
01.10.2014, 12:58
Ökonomisch sinnvoll kann dieser ganze Mist jedenfalls nicht sein.

Es ist Ökologisch ein Mord an unsere Heimat, unseren Boden,unsere Pflanzenwelt und der Artenvielfalt
die wir dringend für gesunden Grünland, Weide und Ackerböden benötigen, der Todesstoß für
unseren Kulturlandschaft und unsere Lebensgrundlage.....

jochen53
01.10.2014, 13:06
Es müssen auch noch die für den Anbau des Maises und den Abtransport der Gärreste Energien mitgerechnet werden. Finanziell lohnt es sich für den Bauern nur weil es hohe Einspeisevergütungen gibt. Hinzu kommen noch einmal ca. 350 EURO Subvention pro Hektar Acker.

Tantalit
01.10.2014, 14:05
Keine Ahnung, weiß ich nicht.

Aber wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll kann dieser ganze Mist nicht sein, da bin ich mir sicher.

Wer sich ne Solaranlage aufs Dach gemacht hat wurde auch fein subventioniert und hat super Gewinn gemacht.

Du hast da natürlich als Stromverbraucher nix von und so wird es auch mit dem Biogasgedöns sein.

Wenige verdienen und viele zahlen drauf so läuft das doch mittlerweile überall.

Wenn du das zuende denkst und alle Nebeneffekte menschlichen handels berücksichtigen möchtest müßtest du fast alle Wirtschaftsprozesse überdenken. ;)

jochen53
01.10.2014, 16:50
Die reinen Herstellungskosten für Strom aus Biogasanlagen sind 3-4 mal höher als bei Kohlekraftwerken. Der Anbau von Mais kostet pro Hektar ca. 1.500 EURO und bringt ca. 10 Tonnen Trockenmasse. 10 Tonnen Kohle kosten hingegen ca. 1.000 EURO und haben einen deutlich höheren Energiegehalt.

Klopperhorst
01.10.2014, 17:05
Ökonomisch sinnvoll kann dieser ganze Mist jedenfalls nicht sein.

Keine "grüne Energiequelle" ist derzeit ökonomisch sinnvoll.
Wenn man dieselbe Energie aus fossilen Brennstoffen für 1/10 des Preises bekommt, erübrigt sich jede weitere Diskussion.

---

FranzKonz
01.10.2014, 17:34
Hat da irgendjemand genauere Informationen über die Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen???

Wird satt subventioniert. Ökonomisch ein Desaster.

Aber auch aus ökologischer Sicht glaube ich nicht an den Nutzen derartiger Anlagen. Selbst wenn am Ende ein bisschen mehr Energie rauskommt, als reingestopft wird, müsste man doch die Folgen der Monokulturen für die Natur betrachten.

Eine Anekdote dazu:
Kürzlich überraschte mich die Tochter eines guten Freundes mit der Bemerkung, sie sei jetzt für Kernkraftwerke. Ich war völlig irritiert, weil ich das Mädel eher in der gaaanz grünen Ecke vermutet hätte, deshalb fragte ich nach. Sie ist Hobby-Biologin und sucht unter anderem nach diversen Schmetterlingsarten in der Region. Nun hat sie wohl festgestellt, dass die Schmetterlinge die riesigen Anbauflächen für Raps (Biodiesel) nicht überwinden können, und deshalb immer seltener vorkommen.

Kurti
01.10.2014, 17:45
Es ist Ökologisch ein Mord an unsere Heimat, unseren Boden,unsere Pflanzenwelt und der Artenvielfalt
die wir dringend für gesunden Grünland, Weide und Ackerböden benötigen, der Todesstoß für
unseren Kulturlandschaft und unsere Lebensgrundlage.....
Immerhin oekonomischer als die EU-Nicht-Anbaupraemien!

Klopperhorst
01.10.2014, 17:51
...
Kürzlich überraschte mich die Tochter eines guten Freundes mit der Bemerkung, sie sei jetzt für Kernkraftwerke. Ich war völlig irritiert, weil ich das Mädel eher in der gaaanz grünen Ecke vermutet hätte, deshalb fragte ich nach. Sie ist Hobby-Biologin und sucht unter anderem nach diversen Schmetterlingsarten in der Region. Nun hat sie wohl festgestellt, dass die Schmetterlinge die riesigen Anbauflächen für Raps (Biodiesel) nicht überwinden können, und deshalb immer seltener vorkommen.

Sie soll auch diesen Vortrag ansehen.

http://mediathek.cesifo-group.de/iptv/player/macros/cesifo/mediathek?content=2959393&idx=1&category=2113306645

http://static.cdn.streamfarm.net/1000215copo/ondemand/app764870657/img/764870657/5502/16962/de_440_330.jpg (http://mediathek.cesifo-group.de/iptv/player/macros/cesifo/mediathek?content=2959393&idx=1&category=2113306645)

---

Patriotistin
01.10.2014, 19:14
Immerhin oekonomischer als die EU-Nicht-Anbaupraemien!

Unsere Äcker und Flächen fragen nicht nach oekonomi, ..sondern nach natürliches und
gesunde Bewirtschaftung ... oder was sollen deine Kinder irgendwann essen ???
Da kann man mal sehen wie dumm du bist .. null Ahnung von nachhaltigem Erhalt der Böden
die wir zum überleben brauchen......AUA... tut es nicht weh so wenig wissen in lebenswichtigen Fragen zu haben ???

Patriotistin
01.10.2014, 19:17
Wird satt subventioniert. Ökonomisch ein Desaster.

Aber auch aus ökologischer Sicht glaube ich nicht an den Nutzen derartiger Anlagen. Selbst wenn am Ende ein bisschen mehr Energie rauskommt, als reingestopft wird, müsste man doch die Folgen der Monokulturen für die Natur betrachten.

Eine Anekdote dazu:
Kürzlich überraschte mich die Tochter eines guten Freundes mit der Bemerkung, sie sei jetzt für Kernkraftwerke. Ich war völlig irritiert, weil ich das Mädel eher in der gaaanz grünen Ecke vermutet hätte, deshalb fragte ich nach. Sie ist Hobby-Biologin und sucht unter anderem nach diversen Schmetterlingsarten in der Region. Nun hat sie wohl festgestellt, dass die Schmetterlinge die riesigen Anbauflächen für Raps (Biodiesel) nicht überwinden können, und deshalb immer seltener vorkommen.

:dg: Das Mädel hat recht ... und es gibt 100 mehr dinge und Argumente die diesen ganze Biogasanlagen verursachen
und das nicht im guten sinne....

Don
01.10.2014, 19:52
Ich wohne ja nun in Niedersachsen, im ländlichen Gebiet und muss mich als Autofahrer und Radfahrer vor den Riesentraktoren mit ihren Riesenanhängern, die den gehäckselten Mais von den Äckern zur örtlichen Biogasanlage fahren, in Acht nehmen.

Das diese Ungetüme die Straßen verschmutzen und mit ihrer Überbreite eine ständige Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer sind , ist ein gefährlicher Aspekt der sogenannten Energiewende.

Mir kam aber sofort die Frage in den Sinn, ob die ganze Sache überhaupt aus energetischer Sicht sinnvoll ist???

Diese Riesentraktoren fahren wochenlang, tagtäglich von morgens bis abends den gehäckselten Mias von den Äckern zur Biogasanlage.

Kein Traktor hat weniger als 300 PS- ich kenne mich mit Traktoren einigermaßen aus.

Die verbrauchen also eine Unmenge an Diesel.

Mir kam sofort in den Sinn, dass es vielleicht energetisch und ökonomisch sinnvoller wäre , den verbrauchten Diesel als Heizöl zu verfeuern und so Strom zu erzeugen.

Hat da irgendjemand genauere Informationen über die Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen???

Ich habe da im Netzt nämlich entweder nur grüne Propaganda oder oberflächliches Zeugs gefunden.

Ja.

Wir bauen diverse Anlagenkomponenten zur Behandlung der Schlempe, also z.B. Trocknung um das Zeug dann entsorgen zu können (Verbrennung) oder als dünger zu verwerten etc.
Die effektivste die ich kenne ist in der Schweiz, das ist ein Großbauer mit Kälberzucht. So 10.000 pro Jahr. Er verfüttert nur eigene Milch an die Kälber, hat allerdings jede Menge Molke aus anderen Bereichen übrig die er in einer Biogasanlage verwertet.
Sonst nix, also kein Maisanbau und damit Ackervergewaltigung. Mit dem Gas betreibt er rund 10 Gasturbinen und ist praktisch autark mit Strom. Die Abwärme nutzt er für Dampferzeugung, womit er auch lokal Fernwärme verkauft.
Den Rest aus der Biogasanlage trocknet er (beheizt mit diesem Dampf), raus kommt ein hoch mineralhaltiger Viehfutterzusatz. Der Mann baut oder konstruiert übrigens fast alles selbst. Um die Gröénordnung mal darzustellen, er vergast pro Jahr rund 1 mio Tonnen Molke. soweit ich mich grade erinnere.

Ich bringe ab und an ein paar organische Betriebsabfälle in eine Biogasanlage, die der Bauer dort für einen Zehner mit in seinen
Bunker schmeißt. normalerweise nimmt der nur Grünabfälle, also Rasen- und Heckenschnitt, Laub und solches Zeug. Er bedient damit einen ganzen Landkreis, fährt zwei oder drei Gasmotoren mit Generator damit und speist Abwärme in ein Fernheizsystem ins Dorf. Das funktioniert hervorragend, der macht sonst nix mehr.

Fraglich wird die Energiebilanz und auch die Wirtschaftlichkeit dann, wenn speziell zu diesem Zweck Ackerflächen mit sogenannten "Energiepflanzen" angebaut, gedüngt etc. werden und dem ganzen Klimbim der damit zusammenhängt.
Der Traktor der das in die Scheune fährt ist dabei das geringste Problem.
Es kommt auf das Gesamtkonzept an, wenn es richtig durchdacht und gerechnet ist sind Biogasanlagen lokal sinnvoll, was aber eine bestimmte Mindestgröße und vernünftige Logistik erfordert. Reine Subventionskisten die nur gebaut werden weil man dieses Jahr grade mal in Brüssel Kohle abgreifen kann sind in der Regel Totgeburten.

Was überhaupt nicht geht und nur der Subventionsabgreiferei diente sind Biodieselanlagen. Baut auch keiner mehr, das war bis vor 3 Jahren noch ein Boommarkt, hat sich aber definitiv erledigt.

Don
01.10.2014, 20:03
Die reinen Herstellungskosten für Strom aus Biogasanlagen sind 3-4 mal höher als bei Kohlekraftwerken. Der Anbau von Mais kostet pro Hektar ca. 1.500 EURO und bringt ca. 10 Tonnen Trockenmasse. 10 Tonnen Kohle kosten hingegen ca. 1.000 EURO und haben einen deutlich höheren Energiegehalt.

Wenn Du das Zeug extra anbauen mußt ist es Unfug, das ist korrekt.
Kannst du orgenischen Abfall verwerten den du sonst anderweitig entsorgen müßtest lohnt sich das ökonomisch wie energetisch sehr wohl Vor allem muß man berücksichtigen daß die natürliche Verrottung von Bioabfällen im Grunde das Gleiche ist wie sie prozessgesteuert zu vergasen, nur wesentlich langsamer, plus das Methan vermüffelt ungenutzt.
Das Problem mit Bioabfällen aus Haushalten oder der Unmöglichkeit diese zu verwerten besteht darin daß der Rest qua Definition Sondermüll ist, weil kein Mensch weiß was die Idioten alles in die Biotonnen schmeißen. Was eine Entsorgung über Müllverbrennungsanlagen erfordert, wozu der Scheiß erst getrocknet werden muß, was wiederum Kosten und Energieverbrauch verursacht der das Ganze ad absurdum führt.

jochen53
01.10.2014, 20:30
Wenn Du das Zeug extra anbauen mußt ist es Unfug, das ist korrekt.
Kannst du orgenischen Abfall verwerten den du sonst anderweitig entsorgen müßtest lohnt sich das ökonomisch wie energetisch sehr wohl
Bei den wie Pilze aus den Boden schießenden Biogasanlagen wird das Gas gleich nach der Entstehung in Strom umgewandelt und ins Netz gespeist. Die dabei entstehende Abwärme wird meistens nicht genutzt. Technisch wäre es möglich das Gas zu speichern und damit Spitzenlast-Strom zu erzeugen. Das ist nur viel zu teuer.

Inzwischen gibt es in vielen Gegenden zuviele Biogasanlagen. Da muß der gehäckselte Mais teilweise über hunderte Kilometer rangekarrt werden. Durch die aberwitzigen Subventionen scheint sich das für die Betreiber zu rechnen. Allerdings kommt es auf die Gesamtbilanz an. Dazu zählen u.a. die durch den Maisanbau explodierenden Pachtpreise für Ackerland. Davon sind auch Bauern betroffen die Lebensmittel produzieren.

Ich würde mich nicht wundern wenn in einigen Jahren die meisten Biogasanlagen zu Investitionsruinen mutieren und die hochverschuldeten Betreiber ihre Höfe an die Banken abtreten müssen um die Kredite zu tilgen. So langsam scheint es ja den Politikern zu dämmern dass diese Subventionen auf Dauer unfinanzierbar sind. Die langfristig gesetzlich garantierten hohen Einspeisevergütungen sind nämlich kein wirkliches Argument. Z.B. könnte die Regierung ein Gesetz erlassen wonach nur noch Abfallstoffe verwendet werden dürfen oder der Mais in z.B. 20 Kilometer Umkreis der Anlage wachsen muß. Dann haben die meisten Anlagen fertig.

BRDDR_geschaedigter
01.10.2014, 20:31
Ökonomisch sinnvoll kann dieser ganze Mist jedenfalls nicht sein.

Natürlich nicht, sonst müsste es nicht subventiniert werden.

Demnach ist das Energieverschwendung.

hthor
01.10.2014, 20:32
Bei den wie Pilze aus den Boden schießenden Biogasanlagen wird das Gas gleich nach der Entstehung in Strom umgewandelt und ins Netz gespeist. Die dabei entstehende Abwärme wird meistens nicht genutzt. Technisch wäre es möglich das Gas zu speichern und damit Spitzenlast-Strom zu erzeugen. Das ist nur viel zu teuer.

Inzwischen gibt es in vielen Gegenden zuviele Biogasanlagen. Da muß der gehäckselte Mais teilweise über hunderte Kilometer rangekarrt werden. Durch die aberwitzigen Subventionen scheint sich das für die Betreiber zu rechnen. Allerdings kommt es auf die Gesamtbilanz an. Dazu zählen u.a. die durch den Maisanbau explodierenden Pachtpreise für Ackerland. Davon sind auch Bauern betroffen die Lebensmittel produzieren.

Ich würde mich nicht wundern wenn in einigen Jahren die meisten Biogasanlagen zu Investitionsruinen mutieren und die hochverschuldeten Betreiber ihre Höfe an die Banken abtreten müssen um die Kredite zu tilgen. So langsam scheint es ja den Politikern zu dämmern dass diese Subventionen auf Dauer unfinanzierbar sind. Die langfristig gesetzlich garantierten hohen Einspeisevergütungen sind nämlich kein wirkliches Argument. Z.B. könnte die Regierung ein Gesetz erlassen wonach nur noch Abfallstoffe verwendet werden dürfen oder der Mais in z.B. 20 Kilometer Umkreis der Anlage wachsen muß. Dann haben die meisten Anlagen fertig.

Ich hoffe du behälts Recht, damit dieser Unsinn endlich aufhört, viel zu viel Grünland, wertvolle ökologische Landschaftsbereiche wurden für Biogasgewinnung umgeackert, zu viel Gifte kommen in den Boden, seit es diesen Anbau gibt.

Don
01.10.2014, 20:34
Bei den wie Pilze aus den Boden schießenden Biogasanlagen wird das Gas gleich nach der Entstehung in Strom umgewandelt und ins Netz gespeist. Die dabei entstehende Abwärme wird meistens nicht genutzt. Technisch wäre es möglich das Gas zu speichern und damit Spitzenlast-Strom zu erzeugen. Das ist nur viel zu teuer.

Inzwischen gibt es in vielen Gegenden zuviele Biogasanlagen. Da muß der gehäckselte Mais teilweise über hunderte Kilometer rangekarrt werden. Durch die aberwitzigen Subventionen scheint sich das für die Betreiber zu rechnen. Allerdings kommt es auf die Gesamtbilanz an. Dazu zählen u.a. die durch den Maisanbau explodierenden Pachtpreise für Ackerland. Davon sind auch Bauern betroffen die Lebensmittel produzieren.

Ich würde mich nicht wundern wenn in einigen Jahren die meisten Biogasanlagen zu Investitionsruinen mutieren und die hochverschuldeten Betreiber ihre Höfe an die Banken abtreten müssen um die Kredite zu tilgen. So langsam scheint es ja den Politikern zu dämmern dass diese Subventionen auf Dauer unfinanzierbar sind. Die langfristig gesetzlich garantierten hohen Einspeisevergütungen sind nämlich kein wirkliches Argument. Z.B. könnte die Regierung ein Gesetz erlassen wonach nur noch Abfallstoffe verwendet werden dürfen oder der Mais in z.B. 20 Kilometer Umkreis der Anlage wachsen muß. Dann haben die meisten Anlagen fertig.

Ic kann mich des Eindrucks nicht erwehren ihr lest immer nicht was ich schreibe.

jochen53
01.10.2014, 21:19
Doch, lieber Don, ich habe schon verstanden was du geschrieben hast. Nämlich ein Beispiel wie es mit dem Biogas eigentlich sein sollte und technisch und wirtschaftlich möglich ist. Ich habe das nur mit einigen Fakten ergänzt um zu zeigen wie es dank der Subventionen leider im großen Stil anders gemacht wird.

FranzKonz
01.10.2014, 21:42
... Es kommt auf das Gesamtkonzept an, wenn es richtig durchdacht und gerechnet ist sind Biogasanlagen lokal sinnvoll ...

Wie würdest Du Biogas als Ausgleich für die negativen Spitzen bei Sonne und Wind sehen?

Ist da ohne expliziten Anbau der Biomasse eine nennenswerte Kapazität vorhanden?

Sven71
01.10.2014, 22:24
Wenn Du das Zeug extra anbauen mußt ist es Unfug, das ist korrekt.
Kannst du orgenischen Abfall verwerten den du sonst anderweitig entsorgen müßtest lohnt sich das ökonomisch wie energetisch sehr wohl Vor allem muß man berücksichtigen daß die natürliche Verrottung von Bioabfällen im Grunde das Gleiche ist wie sie prozessgesteuert zu vergasen, nur wesentlich langsamer, plus das Methan vermüffelt ungenutzt.
Das Problem mit Bioabfällen aus Haushalten oder der Unmöglichkeit diese zu verwerten besteht darin daß der Rest qua Definition Sondermüll ist, weil kein Mensch weiß was die Idioten alles in die Biotonnen schmeißen. Was eine Entsorgung über Müllverbrennungsanlagen erfordert, wozu der Scheiß erst getrocknet werden muß, was wiederum Kosten und Energieverbrauch verursacht der das Ganze ad absurdum führt.

Und das wird stets ein Problem bei der Abfallverwertung bleiben, solange nicht alle zu 7-Wochentage-Mülltrennern bekehrt sein werden. In meiner betriebsärztlichen Tätigkeit ist es mir eine besondere Freude, eine Gelbsackrecyclinganlage und eine Anlage für Tierresteaufbereitung zu betreuen: in ersterer werde ich bei Begehungen mit von Förderbändern fliegenden, inhaltskontaminierten Lebensmittelfolien beregnet, in letzterer sorgt ein frauenprovozierendes Aroma aus Fleischverwesung bei 60 Grad Raumtemperatur wegen der Steris für Wellness. Sagenhafte Arbeitsbedingungen also. Und dank der undeutsch ungründlichen Trennung gibt es bei den Gelbsacklern täglich 3 - 4 Verpuffungen mit anschließenden Feuerchen in der Anlagenpresse (nicht restentleerte Spraydosen, Staubexplosionen durch halbleere Baustoffsäcke, die im gelben Sack so nix zu suchen haben). Bei der Fleischaufbereitung sorgen die nichtmagnetischen Fleischerhaken und anderer Metallschrott für Freude, Folien verstopfen die Filter, durch die das Fett abgepresst wird.

Und was die Trocknung angeht: Selbst wenn der Abfall wie beim Fleisch aufbereitet wird (Biodieselkomponenten, Düngemittel aus Kategorie 2-Material für die Kenner im Forum), fliesen trotz erheblicher Zufuhrdefizite infolge Schlachthofsterbens monatlich schlappe 20.000 EUR in Energiekosten zur Trocknung und Sterilisation. Einzugsgebiet ist der Nordosten Baden-Württembergs.

Don
02.10.2014, 19:28
Wie würdest Du Biogas als Ausgleich für die negativen Spitzen bei Sonne und Wind sehen?

Ist da ohne expliziten Anbau der Biomasse eine nennenswerte Kapazität vorhanden?

Nein.
1. Das Methan ist ohne weiteren Riesenaufwand nicht zu speichern, die Anlagen laufen also setes mit einem recht niedrigen Vordruck. Ist auch ein Sicherheitsproblem, da die Betreiber seltenst Fachleute im Handling eher Gefahrgeneigter anlagen sind.
2. Das Biogasanlagen nur dann effizient sind wenn sie unter konstanten Prozessbedingungen betrieben wefden, laufen auch die daran hängenden Gasmotoren oder Turbinen immer so nahe am optimalen Betriebspunkt wie möglich. Sie liefern quasi Grundlast.

3. Das Ding das ich erwähnte gelegentlich für Entsorgungen zu mißbreuchen hat etwa 500 KW Nennleistung. Und ist die einzige im Landkreis, grade so eben ausgelastet. Damit kannst du nicht mal eins der neuen Großwindräder abpuffern.

Die Träumer müssen sich über eins im Klaren sein. Vor Beginn der Motorisierung und der ersten Dampfmaschinen, als noch praktisch der gesamte Transport mit Last- und Zugtier-en abgewickelt wurde und diese auch sonst als Kraftlieferanten eingesetzt wurden, mußten ca 35 - 40% der gesamten landwirtschaftlichen Erzeugung zur Fütterung dieser Tiere aufgewendet werden.
Wenn also jemand glaubt mit Biogas etwas reißen zu können kann er sich schonmal darauf vorbereiten Hacke, Spaten oder Dreschflegel in die Hand gedrückt zu bekommen und dauerhaft aufs Land abkommandiert zu werden.
Denn er wird in der gemütlichen Stadt nicht mehr zu versorgen sein.

Biogas funktioniert zuverlässig als Insellösung wenn die Randbedingungen vernünftig gegeben sind. Nichts weiter.
Unser Schweizer spart sich mit seiner Anlage rund eine halbe Million Stromkosten im Jahr, plus den für die Trocknung seiner Molke erforderlichen Aufwand für thermische Energie. Der macht das nicht um blöden Ökos "grünen" Strom zu liefern, sondern um aus Scheiße Geld zu machen. Ohne Subventionen.
Ich schrieb es bereits andernorts, man kann die Ökonomie nicht auf Dauer bescheißen.

jochen53
02.10.2014, 21:22
Es besteht auch die Möglichkeit Biomasse direkt zu verbrennen um Strom zu erzeugen. Das funktioniert allerdings nur mit relativ trockenen Stoffen wie z.B. altes Bauholz oder Eisenbahnschwellen. Ähnlich wie beim Biogas ist das nur dann wirtschaftlich wenn das Brennmaterial fast kostenlos ist und es sich um relativ kleine Strommengen handelt.

FranzKonz
02.10.2014, 22:20
Nein.

Danke, passt zu dem, was ich aus dem Bauch heraus erwartet hätte.

Sven71
03.10.2014, 06:51
Man kann sich auch auf ein Fahrradergometer mit Dynamo setzen, um die Glotze anzutreiben. Würde der Couchkartoffelentwicklung wirksam abhelfen. Denn wer schlapp macht, verpasst doch glatt, wer Heidis nächst' Topfmodel wird. Oder will es gar nicht mehr wissen. Und wer durchhält, bleibt in Form.

jochen53
03.10.2014, 08:39
Hier ein schönes Beispiel wie die Energie aus Biomasse durch direkte Verbrennung genutzt werden kann:

https://www.youtube.com/watch?v=0e553P5_hAc

Befeuert wird die Anlage mit Reishülsen die in den Reismühlen massenhaft anfallen und früher als Abfall auf Halde geschüttet und abgekokelt wurden.

FranzKonz
03.10.2014, 11:41
... Und wer durchhält, bleibt in Form.

Prinzipiell keine schlechte Idee, führt aber in letzter Konsequenz zu Heerscharen völlig verblödeter Athleten. ;)

Don
03.10.2014, 15:18
Hier ein schönes Beispiel wie die Energie aus Biomasse durch direkte Verbrennung genutzt werden kann:

https://www.youtube.com/watch?v=0e553P5_hAc

Befeuert wird die Anlage mit Reishülsen die in den Reismühlen massenhaft anfallen und früher als Abfall auf Halde geschüttet und abgekokelt wurden.

Wir haben hier nur geschälten Uncle Bens.

Sven71
03.10.2014, 22:48
Prinzipiell keine schlechte Idee, führt aber in letzter Konsequenz zu Heerscharen völlig verblödeter Athleten. ;)

Du unverbesserlicher Optimist.