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Vollständige Version anzeigen : Sollte sich der Staat oder lediglich die Privatsphaere um die Nationalgesundheit kuemmern?



Alt-Bier
24.11.2014, 22:26
Seitdem die Obamacare vor anderthalb Jahren durch das Oberste Gericht verabschiedet wurde, haben die GOP des US-Kongresses muehelos versucht, diesen Gesundheitsreformplan zu blockieren, niederzureden, ja, einfach zu zerstoeren!

Die Frage ist, sollte der Staat bzw. die Staatsregierung, oder nur Privatunternehmen, die Auszahlung von Krankengeldern d.h -urlaubstagen usw. uebernehmen? Sollten sich also ausschliesslich die Mega-Reichen die Top-Aerzte leisten koennen, oder sollte jeder US-Buerger aus der eigenen Tasche fuer seine medizinische Fuersorge zahlen duerfen?

Nach wie vor nehme ich eure Stellungnahmen gern entgegen:-)

-jmw-
24.11.2014, 22:51
Die Frage ist falsch gestellt, da es viele Aspekte von "Gesundheit" gibt.
Ich habe bspw. nix dagegen, wenn der Staat "Gesundheitspolitik" betreibt, indem er Seuchenträger nicht einreisen lässt.

Fragen wir konkreter: Soll der Staat "normale" alltägliche medizinische Dienstleistungen, Güter und Institutionen anbieten und/oder subventionieren?
Antwort: Nein, soll er nicht.
Grund: Dein Zeuch wird nicht "magisch" weniger Dein Zeuch, wenn ich krank werd. (Ja, so einfach ist das wirklich!)

Alt-Bier
24.11.2014, 23:26
Och, bitte!!! Wat soll'n mal "normal" heissen, also Mensch??

Sollte Herrn oder Frau X, -zigfach Milliardaere, der/die sich einer wahrscheinlich unnoetigen Plastik-Chirurgie unterziehen will, die Spitzenkraefte automatisch zur Verfuegung stehen, waehrenddessen sich der Durchschnittsbuerger z.B mit einem unterdurchschnittlichen Krebzarzt begnuegen muesste, weil ihm die Prioritaeten eines Stinkbonzen nachstehen sollten??

Wenn sich die Bijoncee einen ganzen Spitalfluegel fuer ihre Familie vermieten will, wieso sollte sie sich dem jeden Hinz u. Kunz ueberlegen fuehlen?

Vor knapp fuffzich Jahr'n als ich zur Welt kam, teilte denselben Fluegel wie meine Mutter selig die Enkelin eines der finanziell erfolgreichsten Broadway-Songwriters, den es gab, Irving Berlin!!! Damals lebten im grossen u. ganzen Arm und Reich mehr oder weniger neben- und nicht uebereinander:-)

Alt-Bier
25.11.2014, 14:49
In der BRD, soweit ich mich darueber informiert habe, hat Kanzler Merkel viel Staatliches schon privatisiert. Obwohl die Kosten einer Privat-Klinik definitive hoeher sind, als bei einer Staats-Klinik, wuerde ich mir vorstellen, die Patientenbehandlung in beiden sollte relative gleich sein.

In den USA ist das leider schon ewig lange nicht mehr der Fall gewesen.

-jmw-
26.11.2014, 11:37
Och, bitte!!! Wat soll'n mal "normal" heissen, also Mensch??
Alles, was die persönliche Gesundheit betrifft und nicht die öffentliche Gesundheit als Teil öffentlicher Sicherheit & Ordnung.


Sollte Herrn oder Frau X, -zigfach Milliardaere, der/die sich einer wahrscheinlich unnoetigen Plastik-Chirurgie unterziehen will, die Spitzenkraefte automatisch zur Verfuegung stehen, waehrenddessen sich der Durchschnittsbuerger z.B mit einem unterdurchschnittlichen Krebzarzt begnuegen muesste, weil ihm die Prioritaeten eines Stinkbonzen nachstehen sollten??
Ja.


Wenn sich die Bijoncee einen ganzen Spitalfluegel fuer ihre Familie vermieten will, wieso sollte sie sich dem jeden Hinz u. Kunz ueberlegen fuehlen?
Ist mir gleich, wie sie sich fühlt.


Vor knapp fuffzich Jahr'n als ich zur Welt kam, teilte denselben Fluegel wie meine Mutter selig die Enkelin eines der finanziell erfolgreichsten Broadway-Songwriters, den es gab, Irving Berlin!!! Damals lebten im grossen u. ganzen Arm und Reich mehr oder weniger neben- und nicht uebereinander:-)
Die sog. "nivellierte Mittelstandgesellschaft" - ein historischer Unfall.

Tantalit
26.11.2014, 11:43
Ja sollte der Staat und als erstes sollte er deshalb die meisten industriell hergestellten, veränderten und mit giften angereicherten Lebensmittel verbieten. ;)

Erst machen sie uns krank, dann nicht gesund und wenn wir sterben möchten sagen sie nicht mit uns. :(

Alt-Bier
26.11.2014, 22:08
Alles, was die persönliche Gesundheit betrifft und nicht die öffentliche Gesundheit als Teil öffentlicher Sicherheit & Ordnung.


Ja.


Ist mir gleich, wie sie sich fühlt.


Die sog. "nivellierte Mittelstandgesellschaft" - ein historischer Unfall.

Tja, hier in den Staaten nennen wir dich und die deinen "Reagan-Republicans"!
Kompliment ist es zwar nicht, dessen kannst du dir sicher sein:-)

Oder gehoerst du vielleicht der "Generation Merkel an - unkritisch, ehrgeizig, unpolitisch"?

-jmw-
27.11.2014, 09:51
Tja, hier in den Staaten nennen wir dich und die deinen "Reagan-Republicans"!
Kompliment ist es zwar nicht, dessen kannst du dir sicher sein:-)
Ich bin kein "republican", wie kann ich da ein "Republican" sein?


Oder gehoerst du vielleicht der "Generation Merkel an - unkritisch, ehrgeizig, unpolitisch"?

Ich finde das eine interessante Frage angesichts des Umstandes, dass ich hier seit acht Jahren angemeldet bin.
Entsprechend antworte ich einfach mal mit "ja", verbunden mit der Bitte, dass Du oben genannten Umstand damit in ein nachvollziehbares Verhältnis setzt.

Brathering
27.11.2014, 10:04
Der Staat sollte das Recht auf Leben steuerfinanziert garantieren, den Rest sollten private Krankenversicherungen machen, die nur zugelassen werden, wenn sie Schicksalsschläge nicht diskriminieren.

Grund für meine Meinung: Egoismus ;)
Bin selbst als fast zum Tode verurteilter auf die Welt gekommen aber will gerade nicht für Hinz und Kunz blechen, die zum Spaß zum Arzt gehen.

Alt-Bier
28.11.2014, 18:01
Diese "nivellierte Mittelstandgessellschaft" war doch ein historischer Unfall, richtig, akkurat!! Und zwar ein gluecklicher, oder? Zum ersten Mal hatte man sowohl die Zeit als auch das Geld gehabt, das wohlverdiente Gedeih nach dem Zweiten Weltkrieg anhand der New Deal endlich mal zu geniessen.

Sicherlich waren die Nachwehen dieses Wohlergehens der US - Gesellschaft u.a. das Wachstum der "Suburbia" (dieser Vorort-Kultur Anfang der '50er Jahre), die Verwoehnung einer Generation von "Steckruebenpampen" usw. Immerhin ohne Roosevelts New Deal waeren die USA wie z.Zt. der Depression im selben wirtschatftlichen Zustand geblieben!!! Gewiss waere sowas aber unerwuenscht gewesen.

-jmw-
28.11.2014, 18:58
Nein, unglücklich, denn seither wird eine Politik gemacht unter dem Einfluss der Idee, sowas sei durch reinen Willen wiederherstellbar.
Ist es aber nicht.
Ergo läuft die Politik in die falsche Richtung.
Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, wird eben gef****, langfristig jedenfalls.


Diese "nivellierte Mittelstandgessellschaft" war doch ein historischer Unfall, richtig, akkurat!! Und zwar ein gluecklicher, oder? Zum ersten Mal hatte man sowohl die Zeit als auch das Geld gehabt, das wohlverdiente Gedeih nach dem Zweiten Weltkrieg anhand der New Deal endlich mal zu geniessen.

Sicherlich waren die Nachwehen dieses Wohlergehens der US - Gesellschaft u.a. das Wachstum der "Suburbia" (dieser Vorort-Kultur Anfang der '50er Jahre), die Verwoehnung einer Generation von "Steckruebenpampen" usw. Immerhin ohne Roosevelts New Deal waeren die USA wie z.Zt. der Depression im selben wirtschatftlichen Zustand geblieben!!! Gewiss waere sowas aber unerwuenscht gewesen.

Herr B.
28.11.2014, 19:12
Der Staat sollte das Recht auf Leben steuerfinanziert garantieren, den Rest sollten private Krankenversicherungen machen, die nur zugelassen werden, wenn sie Schicksalsschläge nicht diskriminieren.
Sehr richtig! Ich will keinen Raubtierkapitalismus im Gesundheitswesen sehen. Der hat da keinen Platz!
Leider ist es aber so dass private Versicherungen nicht mehr existieren würden wenn sie nicht diskriminieren dürften.
Eine grosse Schuld an der finanziellen Untragbarkeit des staatlichen Gesundheitswesens trägt aber die Ärzteschaft. Das
Ziel fast jeden Arztes bleibt einzig und allein möglichst viele Wiederholungsbesuche des Patienten zu verbuchen, und sich für diese
vom Staat später bezahlen zu lassen.
Das hat sich schon zu einer wahren Kunst ausgeartet. Der hilfesuchende Patient hängt da hilflos im Netz des Ärztemonopols
wie eine verhedderte Fliege.



Grund für meine Meinung: Egoismus ;)
Bin selbst als fast zum Tode verurteilter auf die Welt gekommen aber will gerade nicht für Hinz und Kunz blechen, die zum Spaß zum Arzt gehen.
Keine Angst, bei privaten Versicherungen musst du froh sein wenn du zeitweilig das lebensnotwendige abkriegst.
Bei Gruppenplänen geht noch ein bestimmtes Maß an Firlefanz ab, solange die gesamte Einzahlung der Gruppe das locker auffängt, und die
Versicherung einen Profit verschreibt. Danach ist aber auch Ende.

Alt-Bier
28.11.2014, 23:29
Raubtierkapitalismus im Gesundheitswesen hat doch keinen Platz, stimmt, bloss war's in Wirklichkeit schon immer dabei, nur spraenge es einem nicht so ins Gesicht wie jetzt gerade, bis Praesident Reagan ca. 1980 ins Amt kam! Da hatte er alles Boese daran aufs US-Publikum gerne losgelassen, diente zwar als Naehrboden der kuenftigen Tea Party, zusammen mit saemtlichen politischen Hooligans, Rabauken.......

Den Social-Security Gegnern ihre Botschaft sei einfach: Ihr "armen" Mittelstaendler, ihr verplemperten Roosevelt-Kinder, koennt ihr euch ein anstaendiges Leben auf eigene Faust nicht mehr leisten, wie vorher, 1950-1967, so in dem Dreh??? Na denn, VERRECKET AUF DER STRASSE!!!

Es scheint, Herr Scrooge habe heute seine Inkarnation gefunden.

Alt-Bier
30.11.2014, 23:52
Gewinneintraechtig sein muesste die Versicherungspolice schon, sonst kriegt der Versicherer sowieso keinen Profit, das ist klar. Problem dabei, ist, dass sich das Behandlungsniveau des Gesundheitsversicherten unter Obamacare langsam verschlechtert, ausser wenn man einer Massengruppe angehoert, was oft nicht der Fall sei! Also wer nicht genuegend vom Plan gedeckt wird, haette einfach Pech, kriegt dann einen super-billigen Arzt, dessen Fachkenntnisse geringer waeren, als ein Spitzenarzt, der noch 'zig fach mehr verdienen soll, haette deshalb die Motivation, seinen Patienten zu heilen.

Sobald lediglich der Profit der allerwichtigste Massstab US-Aerzte wurde, ca. Ende der '70er Jahre, war das der Anfang des Endes des amerikanischen Gesundheitssystems, wobei der Arzt jetzt freien Lauf habe, den Patienten anzuluegen, zu betruegen, im Endeffekt ihn legal zu toeten, doch jetzt aber mit Immunitaet: die US-Regierung koennte Aerzte sanktionieren, eine absichtlich falsche Diagnose zu liefern, wenn es ihm einen dickeren Gewinn guarantieren wuerde!

Sowas waere wohl in der BRD undenkbar.

Alt-Bier
06.12.2014, 14:40
Doch ewig schade, anscheinend wegen Geistesfaulheit unserer Foren-Kollegen diesen Thread entschlafen zu lassen(:-

Gibt's ja wirklich keinerlei Interesse mehr d'ran? Schon immer noch altes Eisen, gestriger Schnee....??
Mensch, aber was fuer Zyniker sind wir geworden!

Feldmann
06.12.2014, 15:15
Die Frage ist, sollte der Staat bzw. die Staatsregierung, oder nur Privatunternehmen, die Auszahlung von Krankengeldern d.h -urlaubstagen usw. uebernehmen? Sollten sich also ausschliesslich die Mega-Reichen die Top-Aerzte leisten koennen, oder sollte jeder US-Buerger aus der eigenen Tasche fuer seine medizinische Fuersorge zahlen duerfen?

Der Staat sollte sich um die Gesundheit kümmern, weil die Volksgesundheit im öffentlichen Interesse liegt.

Die "Ware Gesundheit" lässt nun mal nur begrenzt mit Waren wie Autos vergleichen.

Alt-Bier
06.12.2014, 16:17
Schon beim Ersteren kann ich dir nur vollends zustimmen. Gerade diesen Punkt hatte bis ca. 2002 Schweden gut verstanden. Jetzt aber nicht mehr, denn der soziale Weg sei dem schwedischen Staat einfach zu kostspieligLOL

Was das Letztere mit "Ware Gesundheit" ueberhaupt heissen soll, ist mir schleierhaft, muss ich ganz ehrlich sagen:-)
Ist das ein Witz?

Alter Stubentiger
06.12.2014, 16:55
Alles, was die persönliche Gesundheit betrifft und nicht die öffentliche Gesundheit als Teil öffentlicher Sicherheit & Ordnung.


Ja.


Ist mir gleich, wie sie sich fühlt.


Die sog. "nivellierte Mittelstandgesellschaft" - ein historischer Unfall.

Hattest du schon mal eine Krankheit die einen echten Spezialisten erfordert damit du überleben kannst?
Ich schon. Da war ich echt froh über meine gesetzliche Krankenkasse.

Seien wir doch mal ehrlich. Die Entwicklung hin zum Markt im Gesundheitswesen hat das System nicht billiger gemacht. Es hat zu einem Trend geführt der die Kliniken dazu führt lukrative Operationen zu machen. Langwierige, komplizierte aber um so notwendigere Eingriffe vermeidet man lieber. Am Personal wird auch gespart und dafür eine irrwitzige Bürokratie immer weiter ausgebaut.

Aber wie gesagt. Noch haben wir keine amerikanischen Verhältnisse und man sollte jetzt Schluß machen mit dem freien Markt im Gesundheitswesen. Das klappt einfach nicht.

Alter Stubentiger
06.12.2014, 16:57
Ja sollte der Staat und als erstes sollte er deshalb die meisten industriell hergestellten, veränderten und mit giften angereicherten Lebensmittel verbieten. ;)

Erst machen sie uns krank, dann nicht gesund und wenn wir sterben möchten sagen sie nicht mit uns. :(

Warum sind die Leute früher eigentlich früher gestorben? Zu gesunde Lebensmittel?

Tantalit
06.12.2014, 17:01
Warum sind die Leute früher eigentlich früher gestorben? Zu gesunde Lebensmittel?

Am Hunger, die alten Griechen sind auch schon wenn sie genug zu futtern hatten 80 und sogar 90 geworden. ;)

Alter Stubentiger
06.12.2014, 17:07
Schon beim Ersteren kann ich dir nur vollends zustimmen. Gerade diesen Punkt hatte bis ca. 2002 Schweden gut verstanden. Jetzt aber nicht mehr, denn der soziale Weg sei dem schwedischen Staat einfach zu kostspieligLOL

Was das Letztere mit "Ware Gesundheit" ueberhaupt heissen soll, ist mir schleierhaft, muss ich ganz ehrlich sagen:-)
Ist das ein Witz?

Im Zuge der Marktliberalisierung war es noch vor ein paar Jahren angesagt auch gesellschaftlich relevante Dienstleistungen wie das Gesundheitswesen dem Markt unterzuordnen. Die untergeordnete FDP hat das besonders vorangetrieben. Aber begonnen hat die Entwicklung schon in den 90er.

Heute hat sich ja selbst bei so manchem Marktliberalen Ernüchterung breitgemacht. Der Markt regelt eben nicht alles. Vor allem nicht in den Bereichen wo der Einzelne keine Marktmacht besitzt. Im Gesundheitswesen tendiert die Marktmacht des Verbrauchers ja gegen Null. Darum sollte es da auch keinen Markt geben.

Alter Stubentiger
06.12.2014, 17:11
Am Hunger, die alten Griechen sind auch schon wenn sie genug zu futtern hatten 80 und sogar 90 geworden. ;)

Aber nur die alten Griechen. Der Normalfall war das nicht.

Du magst über Zusatzstoffe und Zubereitungen entsetzt sein. Ohne diese Stoffe wären die Supermärkte leerer. Vor allem im Winter. Manches gäbe es gar nicht. Am besten du vermittelst dem Volk warum das so sein muß. Aber stell dir einen Fluchtwagen bereit!

Tantalit
06.12.2014, 17:20
Aber nur die alten Griechen. Der Normalfall war das nicht.

Du magst über Zusatzstoffe und Zubereitungen entsetzt sein. Ohne diese Stoffe wären die Supermärkte leerer. Vor allem im Winter. Manches gäbe es gar nicht. Am besten du vermittelst dem Volk warum das so sein muß. Aber stell dir einen Fluchtwagen bereit!

Auch heute verhungernse in Afrika nicht weil es zuwenige Lebensmittel gibt sondern weil das Geld fehlt sie zu bezahlen.

Alles gewollt und kein Zufall.

-jmw-
06.12.2014, 17:30
Mir geht es nicht um "billiger", um Effizienz, Effektivität, Leistung, Output odgl.
Das überlasse ich den Neoliberalen.
Mir geht es um die gar nicht so simple Frage, wieso Dein Zeuch auf einmal auch mein Zeuch wird, wenn ich krank werde.
I.d.R. kommt die Antwort als Variante irgendeines Volksgemeinschaftsgeschwalles daher - unbefriedigend!


Hattest du schon mal eine Krankheit die einen echten Spezialisten erfordert damit du überleben kannst?
Ich schon. Da war ich echt froh über meine gesetzliche Krankenkasse.

Seien wir doch mal ehrlich. Die Entwicklung hin zum Markt im Gesundheitswesen hat das System nicht billiger gemacht. Es hat zu einem Trend geführt der die Kliniken dazu führt lukrative Operationen zu machen. Langwierige, komplizierte aber um so notwendigere Eingriffe vermeidet man lieber. Am Personal wird auch gespart und dafür eine irrwitzige Bürokratie immer weiter ausgebaut.

Aber wie gesagt. Noch haben wir keine amerikanischen Verhältnisse und man sollte jetzt Schluß machen mit dem freien Markt im Gesundheitswesen. Das klappt einfach nicht.

Alter Stubentiger
06.12.2014, 17:52
Mir geht es nicht um "billiger", um Effizienz, Effektivität, Leistung, Output odgl.
Das überlasse ich den Neoliberalen.
Mir geht es um die gar nicht so simple Frage, wieso Dein Zeuch auf einmal auch mein Zeuch wird, wenn ich krank werde.
I.d.R. kommt die Antwort als Variante irgendeines Volksgemeinschaftsgeschwalles daher - unbefriedigend!

Werde mal richtig krank. Todkrank. Ich kann dir nur sagen daß deine Sichtweise sich radikal ändern wird und du plötzlich nichts mehr dagegen hast wenn dein Zeuch mein Zeuch wird.
:ja:

-jmw-
06.12.2014, 17:56
Werde mal richtig krank. Todkrank. Ich kann dir nur sagen daß deine Sichtweise sich radikal ändern wird und du plötzlich nichts mehr dagegen hast wenn dein Zeuch mein Zeuch wird.
:ja:
Menschliche Schwäche in Extremsituationen taugt nur schlecht, allgemeinverbindliche Regeln für's normale Miteinander zu bestimmen.
Zumal in so einer Lage es gar nicht mehr um die Frage ginge, ob sich das Eigentum bspw. an Deinem Gelde ändert - nur darum, ob ich Besitzer werde und also faktisch frei, wenn auch illagel, darüber verfügen kann.

Alt-Bier
06.12.2014, 19:11
Sagt nur, bezahlt IHR lieber euren naechsten Arztbesuch, oder der Staat, damit er euch euer muehsam verdientes Geld ersparen soll, um euren wohl gut verdienten Urlaub zu geniessen?? Lasst ihr euch lieber krankschreiben, oder sollt ihr staendig Angst haben, "Ach, ich kann mir den Arzt nicht mehr leisten!"? usw.

-jmw-
06.12.2014, 21:06
Sagt nur, bezahlt IHR lieber euren naechsten Arztbesuch, oder der Staat, damit er euch euer muehsam verdientes Geld ersparen soll, um euren wohl gut verdienten Urlaub zu geniessen?? Lasst ihr euch lieber krankschreiben, oder sollt ihr staendig Angst haben, "Ach, ich kann mir den Arzt nicht mehr leisten!"? usw.
Ich hätte gerne, dass der Soli weiterbesteht und vollumfänglich (minus Verwaltungskosten) auf mein Konto fliesst.
Stellt sich die Frage, ob dass eine sinnvolle politische Position zum Soli ist, nüch?

Feldmann
06.12.2014, 21:34
Was das Letztere mit "Ware Gesundheit" ueberhaupt heissen soll, ist mir schleierhaft, muss ich ganz ehrlich sagen:-)

Wenn Gesundheit eine Ware bzw. ein privates Gut ist, dann kann sie auf einem Wettbewerbsmarkt gehandelt werden.



Seien wir doch mal ehrlich. Die Entwicklung hin zum Markt im Gesundheitswesen hat das System nicht billiger gemacht. Es hat zu einem Trend geführt der die Kliniken dazu führt lukrative Operationen zu machen. Langwierige, komplizierte aber um so notwendigere Eingriffe vermeidet man lieber. Am Personal wird auch gespart und dafür eine irrwitzige Bürokratie immer weiter ausgebaut.

Privatisierte Krankenhäuser wollen nun mal ihren Gewinn maximieren.



Am Hunger, die alten Griechen sind auch schon wenn sie genug zu futtern hatten 80 und sogar 90 geworden. ;)

An wen hast du da gedacht?

Alter Stubentiger
07.12.2014, 07:05
Menschliche Schwäche in Extremsituationen taugt nur schlecht, allgemeinverbindliche Regeln für's normale Miteinander zu bestimmen.
Zumal in so einer Lage es gar nicht mehr um die Frage ginge, ob sich das Eigentum bspw. an Deinem Gelde ändert - nur darum, ob ich Besitzer werde und also faktisch frei, wenn auch illagel, darüber verfügen kann.

Diese Extremsituationen sind gar nicht so extrem. Mit dem Alter kommen die ernsthaften Krankheiten. Bei fast allen. Warte nur ab. Dann wollen wir mal sehen ob du dann noch einen auf dicke Hose machst.

beemaster
07.12.2014, 07:33
Menschliche Schwäche in Extremsituationen taugt nur schlecht, allgemeinverbindliche Regeln für's normale Miteinander zu bestimmen.
Zumal in so einer Lage es gar nicht mehr um die Frage ginge, ob sich das Eigentum bspw. an Deinem Gelde ändert - nur darum, ob ich Besitzer werde und also faktisch frei, wenn auch illagel, darüber verfügen kann.

Ich weiß jetzt nicht, ob du einen Schlaganfall als menschliche Schwäche bezeichnen würdest, oder eine Gallenblasenentzündung, oder ein Hüftgelenksbruch infolge einer Osteoporose. Irgendetwas Schreckliches wird auch dir zustoßen, du weißt nur nicht was und wann.

beemaster
07.12.2014, 07:43
Menschliche Schwäche in Extremsituationen taugt nur schlecht, allgemeinverbindliche Regeln für's normale Miteinander zu bestimmen.
Zumal in so einer Lage es gar nicht mehr um die Frage ginge, ob sich das Eigentum bspw. an Deinem Gelde ändert - nur darum, ob ich Besitzer werde und also faktisch frei, wenn auch illagel, darüber verfügen kann.

Ich weiß jetzt nicht, ob du einen Schlaganfall als menschliche Schwäche bezeichnen würdest, oder eine Gallenblasenentzündung, oder ein Hüftgelenksbruch infolge einer Osteoporose. Irgendetwas Schreckliches wird auch dir zustoßen, du weißt nur nicht was und wann. Und du kannst nicht für alles vorsorgen.

Tantalit
07.12.2014, 09:14
An wen hast du da gedacht?

z.B. Platon, Aischylos oder Sophokles.

-jmw-
07.12.2014, 09:52
Diese Extremsituationen sind gar nicht so extrem. Mit dem Alter kommen die ernsthaften Krankheiten. Bei fast allen. Warte nur ab. Dann wollen wir mal sehen ob du dann noch einen auf dicke Hose machst.
Dass wer an das Zeuch anderer Leute will, reicht noch nicht aus dazu, dass er es darf - sonst wär Diebstahl ja legal.

-jmw-
07.12.2014, 10:11
Ich weiß jetzt nicht, ob du einen Schlaganfall als menschliche Schwäche bezeichnen würdest, oder eine Gallenblasenentzündung, oder ein Hüftgelenksbruch infolge einer Osteoporose. Irgendetwas Schreckliches wird auch dir zustoßen, du weißt nur nicht was und wann. Und du kannst nicht für alles vorsorgen.
Mit "menschliche Schwäche" meinte ich den Umstand, dass man in Extremsituationen wenig(er) Rücksicht auf seine Mitmenschen und ihre Rechte (z.B. Eigentum) nimmt.

Alt-Bier
07.12.2014, 22:37
Tatsache ist, Kinder, dass seit mindestens ueber ein Vierteljahrhundert haben es die USA mit Ach u. Krach schon mal versucht, gewisse Menschen nicht aus den oberen Gesellschaftsschichten, z.B. lebenslaenglich kranke Senioren, Geistesbehinderte, Mitteleinkommenverdiener vom Sozialabsicherungsnetz (doch nicht in extremis!!!) abhaengig usw. aus dem Leben auszutreiben, d.h. "langsam" absterben zu lassen ("The Great American Die Off"LOL), um dem US-Staat die Aufwaende zu erleichtern, sie staendig in Spitaelern immer noch auf Life-Support halten zu muessen.

Sowas von einem Social-Darwin-Experiment ist leider nichts mehr Neues, allerdings ganz schrecklich, wenn man's gut ueberlegt, danach schnell einsieht, dass all dies ueberhaupt nicht noetig sei! Wer bleibt denn uebrig, wenn die gebildeten, faehigen, geistreichen und oft Ivy-Leaguer geschulten Baby-Boomer nicht mehr da waeren, und man sich in die Haende einer schoenen, auslaendischen, nur kaum kompetenten, Aerztin aus China, Indien... begeben muesste???

Wir schuetten ja das Kind mit der Badewanne aus!

Feldmann
07.12.2014, 23:39
z.B. Platon, Aischylos oder Sophokles.

Pech nur, dass Aischylos, sofern man den Daten glaubt, "gerade mal" 70 wurde.

Davon abgesehen hat höchstens eine kleine Elite ein solches Alter erreicht.

Tantalit
08.12.2014, 16:43
Pech nur, dass Aischylos, sofern man den Daten glaubt, "gerade mal" 70 wurde.

Davon abgesehen hat höchstens eine kleine Elite ein solches Alter erreicht.

zu 1. Welchen Daten du glaubst ist ja dir überlassen ändert aber nichts daran das meine Angaben korrekt sind.

zu 2. Darum ging es nicht ist aber schön das du irgendetwas zum Thema hast versucht beizusteuern. ;)

Alt-Bier
08.12.2014, 22:28
Die USA haben doch schon lange ihren Elitismus aufgegeben, seit mindestens ca. Mitte der '60er Jahre, und zwar halte ich naemlich das fuer den Anfang des Endes! Sowohl der Medizinbereich als auch die Immobilien- Bildungs- und Rechtsbranchen leiden unter diesem Verlust des Standards, mit Ausnahmen von denjenigen Diensten den Stinkreichen erhaeltlich.

Die Oesterreicher sagen "jemand hat Geld wie Mist" und nachdem ich fast mein ganzes Leben hier in den USA verbracht habe, kann ich da ruhig sagen, das Geld dieser Stinkreichen stinkt ja nach Mist:-)

Ich verdiene mittlerweile ziemlich gut, bin doch kein Raubkapitalist, war nie und werde hoffentlich nie werden. Unsere Politiker sind eben zu feig und zu faul, gegen das jetzige System anzuprangern, denn sie wollen vom rechten Fluegel wahrscheinlich nicht ermordet werden!

D-Moll
11.12.2014, 19:08
Der Staat natürlich in einer gesunden Volksgemeinschaft.

Neu
11.12.2014, 21:25
Die Frage ist, sollte der Staat bzw. die Staatsregierung, oder nur Privatunternehmen, die Auszahlung von Krankengeldern d.h -urlaubstagen usw. uebernehmen? Sollten sich also ausschliesslich die Mega-Reichen die Top-Aerzte leisten koennen, oder sollte jeder US-Buerger aus der eigenen Tasche fuer seine medizinische Fuersorge zahlen duerfen?



Das ist CHEFSACHE. Der Staatsapparat sollte ein sehr preiswertes und überschaubares Gesundheitssystem schaffen. Er sollte SELBST! GEEIGNETE, kostengünstige Einrichtungen und Behandlungsmethoden, vor allem aber Vorsorgemaßnahmen schaffen und ungeeignete, krankmachende "Heilungsmethoden" abschaffen.

Es gibt nicht nur die Schulmedizin.

Feldmann
12.12.2014, 00:57
Ich verdiene mittlerweile ziemlich gut, bin doch kein Raubkapitalist, war nie und werde hoffentlich nie werden. Unsere Politiker sind eben zu feig und zu faul, gegen das jetzige System anzuprangern, denn sie wollen vom rechten Fluegel wahrscheinlich nicht ermordet werden!

Die USA brauchen einen Politikwechsel.

Alt-Bier
12.12.2014, 14:43
??? Was soll das aber heissen? Red' doch kein' Scheiss und versuch mal im Ernst zu sein!!

Die Sache bleibt dann, ist die medizinische Fuersorge aller Mitbuerger der USA ein quasi "Volksrecht", wie z.B. nach dem traditionellen Nordischen Modell, oder ein Privileg, lediglich den Reichen gebuerht?

Bitte, keinerlei Firlefanz und Dummheiten machen!