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Vollständige Version anzeigen : Wegen Eurokrise: Deutsche Exporte sinken unerwartet deutlich!



Maggie
09.03.2015, 12:48
Wegen der Eurokrise haben sich die Exportzahlen Deutschlands im Januar sehr verschlechtert. Insbesondere ist der Export in die Länder der Eurozone stark rückläufig.
Vielleicht ist das ja endlich der Anfang vom Ende? Zu hoffen wäre es. Leider muss es erst richtig abwärts gehen, bevor eine neue Politik entstehen kann!


Die deutschen Exporteure haben wegen der sinkenden Nachfrage aus den Euro-Ländern einen schwachen Jahresauftakt erwischt. Es ist der kräftigste Rückgang seit August 2014.


Die deutschen Exporteure haben wegen der sinkenden Nachfrage aus den Euro-Ländern einen schwachen Jahresauftakt erwischt. Sie setzten im Januar 2,1 Prozent weniger um als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das war der kräftigste Rückgang seit August 2014. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Minus von 1,5 Prozent gerechnet, nachdem es im Dezember noch ein kräftiges Wachstum von 2,8 Prozent gegeben hatte.



Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 89,9 Milliarden Euro ins Ausland - das waren 0,6 Prozent weniger als im Januar 2014. Das schwache Abschneiden ist vor allem auf das nachlassende Geschäft mit der Euro-Zone zurückzuführen, dem wichtigsten Absatzmarkt für Waren "Made in Germany". Die Ausfuhren dorthin lagen um 2,8 Prozent niedriger als im Januar 2014. Die Exporte in die nicht zur Euro-Zone gehörenden EU-Länder, zu denen etwa Polen und Großbritannien gehören, zogen hingegen um 3,0 Prozent an. Der Umsatz mit Ländern außerhalb der Europäischen Union - dazu zählen auch die beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China - gab um 0,5 Prozent nach
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/januarzahlen-deutsche-exporte-sinken-unerwartet-deutlich/11476592.html

Chronos
09.03.2015, 12:52
Da kommt noch ein anderer Aspekt hinzu.

In China ist das jährliche Wachstum von den bisher gewohnten 14...15 % in diesem Jahr auf etwa 7 % gesunken, was für die chinesische Wirtschaft bereits eine Vorstufe der Stagnation bedeutet.

Damit sind auch die Investitionen in China für deutsche Maschinen und Fertigungsequipment eingebrochen und dies dürfte zum Rückgang der deutschen Exporte noch hinzukommen.

Maggie
09.03.2015, 12:57
Da kommt noch ein anderer Aspekt hinzu.

In China ist das jährliche Wachstum von den bisher gewohnten 14...15 % in diesem Jahr auf etwa 7 % gesunken, was für die chinesische Wirtschaft bereits eine Vorstufe der Stagnation bedeutet.

Damit sind auch die Investitionen in China für deutsche Maschinen und Fertigungsequipment eingebrochen und dies dürfte zum Rückgang der deutschen Exporte noch hinzukommen.


Der Umsatz mit Ländern außerhalb der Europäischen Union - dazu zählen auch die beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China - gab um 0,5 Prozent nach.

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/januarzahlen-deutsche-exporte-sinken-unerwartet-deutlich/11476592.html

opppa
09.03.2015, 14:56
Wegen der Eurokrise haben sich die Exportzahlen Deutschlands im Januar sehr verschlechtert. Insbesondere ist der Export in die Länder der Eurozone stark rückläufig.
Vielleicht ist das ja endlich der Anfang vom Ende? Zu hoffen wäre es. Leider muss es erst richtig abwärts gehen, bevor eine neue Politik entstehen kann!

Ich vermute einfach mal, daß die gemeldeten Zahlen noch nicht von der Statistikexperten der Regierung überarbeitet worden sind.

Die (Verfälschun....äh) Bearbeitung der Arbeitslosenzahlen ist inzwischen eingefahren; bei den Exportzahlen muß man sich wohl noch mehr in die Materie einarbeiten.

:fizeig:

Bergischer Löwe
09.03.2015, 15:06
Wartet`s ab: Draghi ist ja noch nicht "fertig". In vier Wochen ist der Euro unter Dollarparität gerutscht. Dann gibt's ne Rüge aus Washington und des Spaghettis "Bazooka" wird zum erbärmlichen Rohrkrepierer. Dann haben Italien, Griechenland, Portugal Frankreich und Spanien "fertig". Das "auf Vorrat" drucken wird dann zum Bumerang für die Null im Chefbüro der EZB. Sollte seiner Druckarie kein Wachstum folgen, verpuffen die enormen Geldmengen im fiskalischen Nirvana. Die Folge: Depression. Deflation (1929 sollte sich der feine Herr aus dem Land der Zitronen mit den Herren auf Long Island nochmal ernsthaft zu Gemüte führen. Massenweise billiges Geld. Kursrally, der unweigerliche Crash, Rückzug des Geldes). Das Ende ist nah.

Bergischer Löwe
09.03.2015, 15:07
Da kommt noch ein anderer Aspekt hinzu.

In China ist das jährliche Wachstum von den bisher gewohnten 14...15 % in diesem Jahr auf etwa 7 % gesunken, was für die chinesische Wirtschaft bereits eine Vorstufe der Stagnation bedeutet.

Damit sind auch die Investitionen in China für deutsche Maschinen und Fertigungsequipment eingebrochen und dies dürfte zum Rückgang der deutschen Exporte noch hinzukommen.

Ist das Ende der Fahnenstange in China schon erreicht? Wow. Das ging schneller als ich dachte.

Chronos
09.03.2015, 15:12
Ist das Ende der Fahnenstange in China schon erreicht? Wow. Das ging schneller als ich dachte.
Das wollte ich damit nicht gesagt haben.

Es war beim jüngsten Volkskongress eben ein Thema, dass das Wachstum in diesem Jahr wohl auf runde 7 % absinken wird.

Für uns wären 7 % Wachstum traumhaft, aber für die erfolgsverwöhnten Chinesen mit bisher zweistelligen Prozent-Wachstumsraten ist ein solcher Rückgang natürlich schon eine Zäsur.

Der weitere Fortgang hängt wohl auch sehr stark von den Aufnahmefähigkeiten der USA und Europas für chinesische Erzeugnisse ab.

Schau'n mer mal.

Bergischer Löwe
09.03.2015, 15:17
Das wollte ich damit nicht gesagt haben.

Es war beim jüngsten Volkskongress eben ein Thema, dass das Wachstum in diesem Jahr wohl auf runde 7 % absinken wird.

Für uns wären 7 % Wachstum traumhaft, aber für die erfolgsverwöhnten Chinesen mit bisher zweistelligen Prozent-Wachstumsraten ist ein solcher Rückgang natürlich schon eine Zäsur.

Der weitere Fortgang hängt wohl auch sehr stark von den Aufnahmefähigkeiten der USA und Europas für chinesische Erzeugnisse ab.

Schau'n mer mal.

Das meinte ich ja. Ich war erstaunt, wie leicht der Volkskongress mit einer solchen (vergleichsweisen) Hiobsbotschaft umging. Ein Trend könnte gefährlich für China werden: "Made in USA" steht auf immer mehr Produkten drüben. Offenbar sind die Leute Chinamüll mit Halbwertszeiten einer Eintagsfliege leid und bereit den einen oder anderen Dollar für höhere Qualität auszugeben. Ist der "Geiz ist Geil" Traum schon ausgeträumt?

Chronos
09.03.2015, 15:22
Das meinte ich ja. Ich war erstaunt, wie leicht der Volkskongress mit einer solchen (vergleichsweisen) Hiobsbotschaft umging. Ein Trend könnte gefährlich für China werden: "Made in USA" steht auf immer mehr Produkten drüben. Offenbar sind die Leute Chinamüll mit Halbwertszeiten einer Eintagsfliege leid und bereit den einen oder anderen Dollar für höhere Qualität auszugeben. Ist der "Geiz ist Geil" Traum schon ausgeträumt?
Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass die Märkte in den USA und in Europa etwas schwächeln und weniger Waren aufnehmen.

Als Drama würde ich den Rückgang auf 7 % nun nicht gerade sehen. Immerhin noch ein - im Vergleich zu unseren mickrigen Nullkommanochwas - Wachstum, das sich sehen lassen kann.

Jedenfalls bereit die chinesische Regierung gerade eine weiche Landung vor, deshalb auch die Einstimmung während des Volkskongresses.

dZUG
09.03.2015, 15:25
Das letzt mal als ich im Media-Markt fernsehen geschaut hab ging die Börse ab wie eine Rakete .... Ist aber schon 2 Wochen her.

opppa
10.03.2015, 15:41
Das letzt mal als ich im Media-Markt fernsehen geschaut hab ging die Börse ab wie eine Rakete .... Ist aber schon 2 Wochen her.

Wenn der Kurs einer Aktie steigt, kann man davon ausgehen, daß der Wert der Firma gestiegen, oder der Wert der Währung gefallen ist!

:hmm::fizeig:

Rookie
11.03.2015, 14:14
Das meinte ich ja. Ich war erstaunt, wie leicht der Volkskongress mit einer solchen (vergleichsweisen) Hiobsbotschaft umging. Ein Trend könnte gefährlich für China werden: "Made in USA" steht auf immer mehr Produkten drüben. Offenbar sind die Leute Chinamüll mit Halbwertszeiten einer Eintagsfliege leid und bereit den einen oder anderen Dollar für höhere Qualität auszugeben. Ist der "Geiz ist Geil" Traum schon ausgeträumt?

Das liegt aber u.a. auch daran, dass China mehr auf den Innenmarkt baut, denn seid dem der Lebensstandard der Gesamtheit der Chinesen steigt, braucht man nicht mehr so sehr auf den Export gehen, sonder man kann sich auf den Binnenmarkt konzentrieren, was dann der Wirtschaft in China wieder zugute kommt (mehr Mittel- und Kleinunternehmen national - mehr Arbeitsplätze - mehr Geld - mehr Kaufkraft/Nachfrage - noch mehr Mittel- und Kleinunternehmen national, etc)

Das mit den 7% würde ich also nicht als Stagnation betrachten....

Miau
11.03.2015, 14:39
Das meinte ich ja. Ich war erstaunt, wie leicht der Volkskongress mit einer solchen (vergleichsweisen) Hiobsbotschaft umging. Ein Trend könnte gefährlich für China werden: "Made in USA" steht auf immer mehr Produkten drüben. Offenbar sind die Leute Chinamüll mit Halbwertszeiten einer Eintagsfliege leid und bereit den einen oder anderen Dollar für höhere Qualität auszugeben. Ist der "Geiz ist Geil" Traum schon ausgeträumt?

Apropos "Chinamüll": Es wird so geschehen, wie es mit japanischen Produkten in den frühen 1970er Jahren war: Man nutzt die Technologie anderer und verbessert sie. Dazu kommen noch billige Arbeitskräfte und staatliche Unterstützung von Unternehmen. Dagegen kann "der Westen" nichts machen. Hohe Zollschranken sind ja verpönt wegen der Völkerverständigung. Siehe TTIP.

Chronos
11.03.2015, 14:44
Apropos "Chinamüll": Es wird so geschehen, wie es mit japanischen Produkten in den frühen 1970er Jahren war: Man nutzt die Technologie anderer und verbessert sie. Dazu kommen noch billige Arbeitskräfte und staatliche Unterstützung von Unternehmen. Dagegen kann "der Westen" nichts machen. Hohe Zollschranken sind ja verpönt wegen der Völkerverständigung. Siehe TTIP.
Die niedrigen Zollschranken haben nichts mit Völkerverständigung zu tun, sondern ganz einfach mit der Tatsache, dass sich so an die hundert Staaten in der WTO (World Trade Organization = Nachfolger des früheren GATT) verpflichtet haben, den gemeinsamen Handel nicht durch zu hohe Zölle und sonstige Beschränkungen zu behindern.

Sowohl China wie auch die meisten europäischen Staaten sowie die USA und Kanada sind Mitglieder der WTO und somit an die Vereinbarungen gebunden.

Miau
11.03.2015, 14:47
Die niedrigen Zollschranken haben nichts mit Völkerverständigung zu tun, sondern ganz einfach mit der Tatsache, dass sich so an die hundert Staaten in der WTO (World Trade Organization = Nachfolger des früheren GATT) verpflichtet haben, den gemeinsamen Handel nicht durch zu hohe Zölle und sonstige Beschränkungen zu behindern.

Sowohl China wie auch die meisten europäischen Staaten sowie die USA und Kanada sind Mitglieder der WTO und somit an die Vereinbarungen gebunden.

Gibt es keinen Handel wegen zu hoher Zölle, gibt es auch keine Völkerverständigung.

Bergischer Löwe
11.03.2015, 14:54
Apropos "Chinamüll": Es wird so geschehen, wie es mit japanischen Produkten in den frühen 1970er Jahren war: Man nutzt die Technologie anderer und verbessert sie. Dazu kommen noch billige Arbeitskräfte und staatliche Unterstützung von Unternehmen. Dagegen kann "der Westen" nichts machen. Hohe Zollschranken sind ja verpönt wegen der Völkerverständigung. Siehe TTIP.

Man muß sich die Zielmärkte Chinas genauer ansehen: Primär zielt China auf Nordamerika ab. Sekundär auf den Heimmarkt. Tertiär auf Asien generell. Europa läuft bei denen unter ferner Liefen. Der Qualitätsanspruch in Europa ist wohl der höchste weltweit. Dicht gefolgt von den USA/Kanada. Insbesondere solide Handwerkskunst wird auf den Kernmärkten Europas gefordert. Ansonsten BLEIBT man im Billigstsegment. Japan ist ein gutes Beispiel. Nur haben die Japaner sehr schnell - binnen 10 Jahren - gelernt, daß auf den "weißen" Märkten mit Schrott kein Blumentopf zu holen ist. Heute kosten gute SEIKO Uhren beinahe genauso viel wie ihre Kontrahenten aus Helvetien. Lexus und Infiniti bauen Autos, deren Qualitätsniveau in Nichts den deutschen Spitzenerzeugnissen nachsteht (älteren Usern war unser ehemaliger Mitforist und Lexus Fahrer Paul Felz hierfür ein gutes Beispiel). Japanische Kameras sind heute weltspitze. Insbesondere in Verbindung mit Zeiss Optik.

In China sehe ich diese Entwicklung nicht. Generationen haltende Handwerkskunst ist dort unbekannt. Ganz im Gegensatz zu Japan.

Chronos
11.03.2015, 14:54
Gibt es keinen Handel wegen zu hoher Zölle, gibt es auch keine Völkerverständigung.
Eine ziemlich gewagte Behauptung.

Einem reichen Chinesen ist es völlig schnuppe, ob er auf den gewünschten Benz-S-Klasse oder den Porsche Cayenne 50.000 oder 100.000 Dollar Zoll bezahlen muss.

Der kauft das Ding, weil er es haben will. Dem geht die Völkerverständigung am Allerwertesten vorbei.

Bergischer Löwe
11.03.2015, 14:56
Die niedrigen Zollschranken haben nichts mit Völkerverständigung zu tun, sondern ganz einfach mit der Tatsache, dass sich so an die hundert Staaten in der WTO (World Trade Organization = Nachfolger des früheren GATT) verpflichtet haben, den gemeinsamen Handel nicht durch zu hohe Zölle und sonstige Beschränkungen zu behindern.

Sowohl China wie auch die meisten europäischen Staaten sowie die USA und Kanada sind Mitglieder der WTO und somit an die Vereinbarungen gebunden.

Zumal es ja einen altbekannten "Umweg" nach China gibt, um Einfuhrumsatzsteuer und Zoll zu "sparen". Britanniens ehemaliger ganzer Stolz in China bietet heute vielerlei Möglichkeiten........:D

Miau
11.03.2015, 14:57
Man muß sich die Zielmärkte Chinas genauer ansehen: Primär zielt China auf Nordamerika ab. Sekundär auf den Heimmarkt. Tertiär auf Asien generell. Europa läuft bei denen unter ferner Liefen. Der Qualitätsanspruch in Europa ist wohl der höchste weltweit. Dicht gefolgt von den USA/Kanada. Insbesondere solide Handwerkskunst wird auf den Kernmärkten Europas gefordert. Ansonsten BLEIBT man im Billigstsegment. Japan ist ein gutes Beispiel. Nur haben die Japaner sehr schnell - binnen 10 Jahren - gelernt, daß auf den "weißen" Märkten mit Schrott kein Blumentopf zu holen ist. Heute kosten gute SEIKO Uhren beinahe genauso viel wie ihre Kontrahenten aus Helvetien. Lexus und Infiniti bauen Autos, deren Qualitätsniveau in Nichts den deutschen Spitzenerzeugnissen nachsteht (älteren Usern war unser ehemaliger Mitforist und Lexus Fahrer Paul Felz hierfür ein gutes Beispiel). Japanische Kameras sind heute weltspitze. Insbesondere in Verbindung mit Zeiss Optik.

In China sehe ich diese Entwicklung nicht. Generationen haltende Handwerkskunst ist dort unbekannt. Ganz im Gegensatz zu Japan.

"Generationen haltende Handwerkskunst ist dort unbekannt." - Großer Irrtum. China ist das älteste noch existierende Kulturvolk mit einer beeindruckenden und weltweit gesuchten Handwerkskunst.

Bergischer Löwe
11.03.2015, 15:01
"Generationen haltende Handwerkskunst ist dort unbekannt." - Großer Irrtum. China ist das älteste noch existierende Kulturvolk mit einer beeindruckenden und weltweit gesuchten Handwerkskunst.

Das ist fast 3000 Jahre her. China der Ming und früherer Dynastien hat mit dem China heute nichts mehr zu tun. Heute dreht sich in China alles nur noch um den "Quick Dollar". Ich kann mir kein chinesisches Unternehmen (das nicht eine verlängerte Werkbank deutscher oder japanischer Ingenieure ist) vorstellen, dass beispielsweise ein Uhrwerk konstruieren könnte (und wollte!), das mit einem aktuellen SEIKO Werk mithalten könnte. Geschweige denn einem "Veljoux" von ETA in der Schweiz. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, daß unser chin. Wettbewerber in Quingdao uns kein Material verkaufen wollte (als unsere Kapazität knapp war), da man sich ihrer eigenen Qualität nicht sicher war.

Miau
11.03.2015, 15:03
Eine ziemlich gewagte Behauptung.

Einem reichen Chinesen ist es völlig schnuppe, ob er auf den gewünschten Benz-S-Klasse oder den Porsche Cayenne 50.000 oder 100.000 Dollar Zoll bezahlen muss.

Der kauft das Ding, weil er es haben will. Dem geht die Völkerverständigung am Allerwertesten vorbei.

Ja, aber ein Extrembeispiel, denn sooo viele derartige Reiche gibt's es auch dort nicht. Noch nicht. Unsere Politiker betreiben doch eine Völkerverständigung, der das Wohl des eigenen Volkes kaum etwas bedeutet. Völkerverständigung sollte doch eigentlich heißen, dass es allen einigermaßen gleich gut geht und man nicht aufeinander losgeht. Und nicht, dass man sich sozusagen freikauft, den hiesigen Reichen noch mehr Geld zukommen lässt und Potentaten akzeptiert und alimentiert.

Chronos
11.03.2015, 15:05
Zumal es ja einen altbekannten "Umweg" nach China gibt, um Einfuhrumsatzsteuer und Zoll zu "sparen". Britanniens ehemaliger ganzer Stolz in China bietet heute vielerlei Möglichkeiten........:D

Jein..... :D

Das Problem ist dort nach wie vor, dass die HK-Autos rechtsgesteuert sind, während in China Rechtsverkehr herrscht und korrekt importierte Benze eben schon richtig ausgerüstet sind.

Lustig war immer, die S-Klasse-Autos in China zu sehen. Wenn ein grün Uniformierter in einem Rechtsgesteuerten saß, war klar, wie der nach China gekommen sein muss.

Selbst mal miterlebt: Schmuggel aus HK nach China.
Unterhalb meiner Wohnung war eines späten Abends am Strand ein lautes Motorengeräusch zu hören. Da war ein sogenanntes Speedboat (mit mehreren Aussenbordern), auf dem ein Untertürkheimer fest verzurrt war und in Richtung Pearl River gefahren werden sollte. Allerdings war die Wasserpolizei schon mit Booten da und haben die Schmuggler gejagt - den Ausgang konnte ich dann nicht mehr mitverfolgen.

Zu Spitzenzeiten hat Daimler dort mehr geklaute Autos nachgeliefert als neue verkauft. Pro Tag sollen seinerzeit so um die 5...10 Mobile mit Stern nach China verschwunden sein.

Miau
11.03.2015, 15:09
Das ist fast 3000 Jahre her. China der Ming und früherer Dynastien hat mit dem China heute nichts mehr zu tun. Heute dreht sich in China alles nur noch um den "Quick Dollar". Ich kann mir kein chinesisches Unternehmen (das nicht eine verlängerte Werkbank deutscher oder japanischer Ingenieure ist) vorstellen, dass beispielsweise ein Uhrwerk konstruieren könnte (und wollte!), das mit einem aktuellen SEIKO Werk mithalten könnte. Geschweige denn einem "Veljoux" von ETA in der Schweiz. Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, daß unser chin. Wettbewerber in Quingdao uns kein Material verkaufen wollte (als unsere Kapazität knapp war), da man sich ihrer eigenen Qualität nicht sicher war.

Mag sein aber Seiko hat auch Jahrzehnte gebraucht, um so hochwertige Produkte zu entwickeln. Und China ist erst seit wenigen Jahren auf demselben Weg. Stichworte: Militärjets, Raumfahrt, Handies, Computer, Schiffbau usw. Über Handwerkskunst kann man sich per Google informieren. Die Japaner haben übrigens viele Handwerkskünste von den Chinesen übernommen.

Bergischer Löwe
11.03.2015, 15:15
Jein..... :D

Das Problem ist dort nach wie vor, dass die HK-Autos rechtsgesteuert sind, während in China Rechtsverkehr herrscht und korrekt importierte Benze eben schon richtig ausgerüstet sind.

Lustig war immer, die S-Klasse-Autos in China zu sehen. Wenn ein grün Uniformierter in einem Rechtsgesteuerten saß, war klar, wie der nach China gekommen sein muss.

Selbst mal miterlebt: Schmuggel aus HK nach China.
Unterhalb meiner Wohnung war eines späten Abends am Strand ein lautes Motorengeräusch zu hören. Da war ein sogenanntes Speedboat (mit mehreren Aussenbordern), auf dem ein Untertürkheimer fest verzurrt war und in Richtung Pearl River gefahren werden sollte. Allerdings war die Wasserpolizei schon mit Booten da und haben die Schmuggler gejagt - den Ausgang konnte ich dann nicht mehr mitverfolgen.

Zu Spitzenzeiten hat Daimler dort mehr geklaute Autos nachgeliefert als neue verkauft. Pro Tag sollen seinerzeit so um die 5...10 Mobile mit Stern nach China verschwunden sein.

Ich find immer die Doppelkennzeichen so lustig. Blau irgendwie dran gepappt und ansonsten das typische Gelb hinten/weiß vorne auf RHD Cayenne, E-Klassen und Co. Dass es da einen Klautourismus gab, wusste ich nicht. Aber doch nicht über die Brücke sondern wie Du schreibst per Boot, oder?

Nein, im Ernst: Import to HK, add value, re-Export to PRC.

Chronos
11.03.2015, 15:34
Ich find immer die Doppelkennzeichen so lustig. Blau irgendwie dran gepappt und ansonsten das typische Gelb hinten/weiß vorne auf RHD Cayenne, E-Klassen und Co. Dass es da einen Klautourismus gab, wusste ich nicht. Aber doch nicht über die Brücke sondern wie Du schreibst per Boot, oder?
Doch, doch, die Triaden (besonders die 14K) hatte aus dem Klau ein boomendes Geschäft gemacht (dagegen waren die Polen in Deutschland reiner Kindergeburtstag) und die geklauten S-Klasse, sogar Ferraris und andere Edelmarken fast alle auf Speedboaten den Pearl River hoch (an Tsuen Wan und Tuen Mun vorbei) nach China gebracht.

Hier das Beispiel eines solchen Speedboats (die die HK-Wasserschutzpolizei nach Beschlagnahme im kleinen Hafen von Aberdeen sammelte und man sie dort sehen konnte). Hinten passte eine S-Klasse quer rein:

http://www.sportfishingasia.com/forums/attachment.php?attachmentid=74&d=1202194003


Nein, im Ernst: Import to HK, add value, re-Export to PRC.
Aha, da sind dann mittlerweile feinere Sitten eingezogen. Ganz offiziell, mit dem Segen eines Grünuniformierten, der seine Hand weit genug geöffnet hatte...

Wie langweilig...... :D

Bergischer Löwe
12.03.2015, 07:41
Doch, doch, die Triaden (besonders die 14K) hatte aus dem Klau ein boomendes Geschäft gemacht (dagegen waren die Polen in Deutschland reiner Kindergeburtstag) und die geklauten S-Klasse, sogar Ferraris und andere Edelmarken fast alle auf Speedboaten den Pearl River hoch (an Tsuen Wan und Tuen Mun vorbei) nach China gebracht.

Hier das Beispiel eines solchen Speedboats (die die HK-Wasserschutzpolizei nach Beschlagnahme im kleinen Hafen von Aberdeen sammelte und man sie dort sehen konnte). Hinten passte eine S-Klasse quer rein:

http://www.sportfishingasia.com/forums/attachment.php?attachmentid=74&d=1202194003


Aha, da sind dann mittlerweile feinere Sitten eingezogen. Ganz offiziell, mit dem Segen eines Grünuniformierten, der seine Hand weit genug geöffnet hatte...

Wie langweilig...... :D

Mit weißen Turnschuhen....:haha:

Die blau uniformierten sind aber auch nicht unbeteiligt soweit ich weiß.