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Vollständige Version anzeigen : Was ist für eine Gesellschaftsform wichtiger?



Chronos
23.03.2015, 09:51
Der Tod des Gründers und langjährige Ministerpräsidenten des äusserst erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaates Singapur, Mr. Lee Kuan Yew, der jetzt im hohen Alter von 91 Jahren starb und ein wohlgeordnetes Erbe hinterlässt, wirft eine essentielle Frage auf:

Was ist wichtiger? Absolute Meinungs- und Redefreiheit oder eine wohlhabende, perfekt organisierte und prosperierende Gesellschaft, die weltweit ihresgleichen sucht? Diese Frage möchte ich hier zur Diskussion stellen.

Lest vor dem Griff in die Tasten bitte den folgenden SPIEGEL-Artikel, der das Lebenswerk von Mr. Lee sehr kritisch, aber nicht ohne wohlwollenden Unterton zusammenfasst:


Singapurs Staatsgründer Lee Kuan Yew: Der Regierungskünstler

Er war einer der Gründungsväter des reichen Singapurs. Lee Kuan Yew jedoch als einen "Strategen östlicher Werte und von internationaler Vision" zu verklären, wie es China tat, dazu besteht kein Anlass.

Singapurs Staatsgründer Lee Kuan Yew hat eine sumpfige heiße Insel in eine Weltstadt verwandelt. Chinas Führer, die Scheichs vom Golf und Helmut Schmidt bewundern ihn dafür. Doch der Erfolg von Singapur hat einen Preis: Die Bürger müssen schweigen. So steht in den ersten Nachrufen auf Lee Kuan Yew manches Bedenkliche neben Bewundernswertem.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/nachruf-auf-lee-kuan-yew-singapurs-regierungskuenstler-a-1025012.html




Um meine Frage zuzuspitzen:

Ist es nicht wichtiger, dass ein Land prosperiert und die Einwohner die weltweit höchsten Einkommen erzielen, die Kriminalität bei fast Null liegt, die Sozialsysteme eine für uns unvorstellbare Sicherheit für den Einzelnen bieten, oder ist es für uns Westler wichtiger, dass hier jeder Depp herumkrakeelen und Bankenviertel anzünden kann?

Mr. Lee sprach immer von einer "gelenkten Demokratie". Der Erfolg gibt ihm recht.

Die ausweichende Antwort, dass das nur in einem Stadtstaat mit runden 5 Millionen Einwohnern funktionieren könne, sollten wir uns ersparen.
Natürlich sind die Verhältnisse Singapurs nicht Eins-zu-eins auf Europa übertragbar, aber könnten wir uns in vielerlei Hinsicht nicht eine Scheibe von Singapurs Staatsform und den Qualitäten der dortigen Politiker abschneiden?

wtf
23.03.2015, 10:01
Um meine Frage zuzuspitzen:


Anders gefragt: Ist die Demokratie nach westlichem Vorbild ideal, oder bietet die leicht autoritäre Einschränkung persönlicher Freiheiten nach Singapurer Vorbild Vorteile? Nun, ich wüßte nicht, was ein Normaltickender an Singapur auszusetzen haben könnte.

Ynnoc VI.
23.03.2015, 10:05
Mr. Lee sprach immer von einer "gelenkten Demokratie". Der Erfolg gibt ihm recht.


Eine "Gelenkte Demokratie" kann man auch "Diktatur light" nennen. Ob es eine "gute" oder "böse" Diktatur ist, hängt dann wiederum mit dem Wirtschaftssystem und der politischen Grundausrichtung des jeweiligen Landes zusammen. Ist es mit der westlichen kompatibel bzw. arbeitet es dem Westen zu oder ist es gar dem westlichen System nachempfunden, so ist es ein "Strategischer Partner", bei dem man nicht nur schwarz und weiß sehen darf und differenzieren muss zwischen ethischen und realpolitischen Aspekten. Und der Erfolg, der ihm recht gibt, hat sich auch nur einstellen können, weil er geliefert hat. Hätte er nicht geliefert, wäre sein Land wirtschaftlich und politisch isoliert (gibt da sehr viele Stufen, die die Angelsachsen da einstellen können) und kaum Jemand würde diese Stadt kennen, schon gar nicht als eine Homebase der Hochfinanz.

FranzKonz
23.03.2015, 10:10
Anders gefragt: Ist die Demokratie nach westlichem Vorbild ideal, oder bietet die leicht autoritäre Einschränkung persönlicher Freiheiten nach Singapurer Vorbild Vorteile? Nun, ich wüßte nicht, was ein Normaltickender an Singapur auszusetzen haben könnte.

Wir sollten einfach akzeptieren, dass die Demokratie nach westlichem Vorbild nicht auf alle Kulturen übertragbar ist.

Chronos
23.03.2015, 10:10
Anders gefragt: Ist die Demokratie nach westlichem Vorbild ideal, oder bietet die leicht autoritäre Einschränkung persönlicher Freiheiten nach Singapurer Vorbild Vorteile? Nun, ich wüßte nicht, was ein Normaltickender an Singapur auszusetzen haben könnte.
Ich gehe davon aus, dass wir - bei entsprechender Beteiligung unserer Inventar-Linken - hier bald lesen können, was die auszusetzen haben.

Da wird dann von mangelnder persönlicher Freiheit (wieso eigentlich?), von zu straffer Rechtsprechung, von langweiliger Gesellschaft und ähnlichen Einschränkungen die Rede sein.

Da ich einige Jahre dort gelebt und gearbeitet habe, kann ich nur aus meiner persönlichen Erfahrung sagen: ich spürte keinerlei Einschränkungen.

Am Dienstag habe ich immer in einem Zeitungsladen den frisch eingetroffenen SPIEGEL geholt und alle paar Monate waren ein paar barbusige Fotos geschwärzt, aber das war auch alles an Einschränkung der "Meinungsfreiheit", die ich dort jemals erlebte.

Dafür war die allgemeinte Sicherheit dort so tadellos, dass mich meine Frau spätnachts mit dem Auto am Flughafen abholen konnte, ohne dass sie jemals angepöbelt worden wäre.
Das U-Bahn-Netz ist ein Traum aus Glas, Edelstahl, Marmor und Sicherheit und da Kaugummis verboten sind, klebte auch niemals ein solcher an einem Sitz.
Naja, und Rauschgift oder Graffiti-Sprühereien oder Banken anzünden geht dort eben nicht. Aber ich habe nichts davon vermisst.....

Hier dagegen.....nun, warten wir ab, was das geschätzte Lektorium dazu sagen wird.

Chronos
23.03.2015, 10:19
Wir sollten einfach akzeptieren, dass die Demokratie nach westlichem Vorbild nicht auf alle Kulturen übertragbar ist.
Gegenfrage: Ist die Demokratie in der jetzigen grenzenlosen Form auf unsere Kultur übertragbar?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass man zur Meinungsäusserung ganze Stadtviertel in Schutt und Asche legen oder das Land mit Millionen nichtsnutziger Schmarotzer fluten muss?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass man für die Schulden des bummelden und prassenden Nachbarn einstehen muss?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass Rentner in Mülleimern nach Flaschen suchen müssen, um über die Runden zu kommen?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass man sich nicht mal mehr in die Einkaufsmeilen größerer Städte trauen kann, ohne die Hand ständig am Portemonnaie zu halten?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass winzige Gewerkschaften ganze Fluglinien oder Bahnsysteme wegen ein paar Jahren Renteneintrittsalter an den Rand des Bankrotts streiken dürfen?

Ich weiss nicht.....

FranzKonz
23.03.2015, 10:23
Gegenfrage: Ist die Demokratie in der jetzigen grenzenlosen Form auf unsere Kultur übertragbar?

Gute Frage. Damit haben sich schon die alten Griechen auseinandergesetzt.


Als Verfassungskreislauf wird vor allem das vom Historiker Polybios im 2. Jahrhundert v. Chr entworfene System der Verfassungslehre bezeichnet. Es baut auf der aristotelischen Klassifikation der antiken Verfassungen auf und unterstellt, dass es einen zwingenden Verfallsprozess gibt, in dessen Folge die verschiedenen Verfassungen zyklisch aufeinander folgen. Dabei spielt, so die dem Modell zugrunde liegende These, das Phänomen der Dekadenz eine zentrale Rolle: Der Verfall der Tugenden innerhalb der Stadtstaaten, etwa in Gestalt einer nachlassenden Orientierung am Gemeinwohl, sei dafür verantwortlich, dass vormals gute und gerechte Verfassungsordnungen korrumpiert und durch despotische Regierungen ersetzt würden. An deren Stelle folge nach einer Phase des Chaos, der Unzufriedenheit und der Machtkämpfe die jeweils nächste Phase des Verfassungskreislaufs.
[...]
Laut Platon (Politeia 8) kann auf die Aristokratie die Timokratie folgen, die wiederum von der Oligarchie, dann der Demokratie und schließlich der Tyrannis abgelöst werden kann (vgl. auch die entsprechenden alten Vorstellungen von einem Goldenen Zeitalter bzw. von einer progressiven Verschlimmerung der Zustände).

http://de.wikipedia.org/wiki/Verfassungskreislauf

Tutsi
23.03.2015, 10:27
Der Tod des Gründers und langjährige Ministerpräsidenten des äusserst erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaates Singapur, Mr. Lee Kuan Yew, der jetzt im hohen Alter von 91 Jahren starb und ein wohlgeordnetes Erbe hinterlässt, wirft eine essentielle Frage auf:

Was ist wichtiger? Absolute Meinungs- und Redefreiheit oder eine wohlhabende, perfekt organisierte und prosperierende Gesellschaft, die weltweit ihresgleichen sucht? Diese Frage möchte ich hier zur Diskussion stellen.

Lest vor dem Griff in die Tasten bitte den folgenden SPIEGEL-Artikel, der das Lebenswerk von Mr. Lee sehr kritisch, aber nicht ohne wohlwollenden Unterton zusammenfasst:




Um meine Frage zuzuspitzen:

Ist es nicht wichtiger, dass ein Land prosperiert und die Einwohner die weltweit höchsten Einkommen erzielen, die Kriminalität bei fast Null liegt, die Sozialsysteme eine für uns unvorstellbare Sicherheit für den Einzelnen bieten, oder ist es für uns Westler wichtiger, dass hier jeder Depp herumkrakeelen und Bankenviertel anzünden kann?

Mr. Lee sprach immer von einer "gelenkten Demokratie". Der Erfolg gibt ihm recht.

Die ausweichende Antwort, dass das nur in einem Stadtstaat mit runden 5 Millionen Einwohnern funktionieren könne, sollten wir uns ersparen.
Natürlich sind die Verhältnisse Singapurs nicht Eins-zu-eins auf Europa übertragbar, aber könnten wir uns in vielerlei Hinsicht nicht eine Scheibe von Singapurs Staatsform und den Qualitäten der dortigen Politiker abschneiden?

Es wurde aber auch betont, daß sich Muslime nicht mit Hindus einigen können. Da sind die Schnittmengen betreffs Religion noch größer.

DLF http://www.deutschlandfunk.de/kalenderblatt.870.de.html

http://www.deutschlandfunk.de/programmvorschau.281.de.html Tag für Tag - 9.35 h

Nurmalso
23.03.2015, 10:33
Der Tod des Gründers und langjährige Ministerpräsidenten des äusserst erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaates Singapur, Mr. Lee Kuan Yew, der jetzt im hohen Alter von 91 Jahren starb und ein wohlgeordnetes Erbe hinterlässt, wirft eine essentielle Frage auf:

Was ist wichtiger? Absolute Meinungs- und Redefreiheit oder eine wohlhabende, perfekt organisierte und prosperierende Gesellschaft, die weltweit ihresgleichen sucht? Diese Frage möchte ich hier zur Diskussion stellen.

Lest vor dem Griff in die Tasten bitte den folgenden SPIEGEL-Artikel, der das Lebenswerk von Mr. Lee sehr kritisch, aber nicht ohne wohlwollenden Unterton zusammenfasst:




Um meine Frage zuzuspitzen:

Ist es nicht wichtiger, dass ein Land prosperiert und die Einwohner die weltweit höchsten Einkommen erzielen, die Kriminalität bei fast Null liegt, die Sozialsysteme eine für uns unvorstellbare Sicherheit für den Einzelnen bieten, oder ist es für uns Westler wichtiger, dass hier jeder Depp herumkrakeelen und Bankenviertel anzünden kann?

Mr. Lee sprach immer von einer "gelenkten Demokratie". Der Erfolg gibt ihm recht.

Die ausweichende Antwort, dass das nur in einem Stadtstaat mit runden 5 Millionen Einwohnern funktionieren könne, sollten wir uns ersparen.
Natürlich sind die Verhältnisse Singapurs nicht Eins-zu-eins auf Europa übertragbar, aber könnten wir uns in vielerlei Hinsicht nicht eine Scheibe von Singapurs Staatsform und den Qualitäten der dortigen Politiker abschneiden?



Da diese Frage offensichtlich nur hypothetisch zu beantworten ist, Nein.

Koslowski
23.03.2015, 10:39
Ostasiaten sind Ameisen. Nordeuropäer sind Wölfe.
Die Lösung unserer Probleme liegt nicht darin, Ameisen zu werden, sondern vom dressierten Hund zum Wolf zurückzukehren. Das beinhaltet auch, daß manchmal was brennt oder einer draufgeht. Derjenige, der draufgeht, muß auch hin und wieder der Leitwolf sein, wenn er nichts mehr taugt.

Chronos
23.03.2015, 12:12
Ostasiaten sind Ameisen. Nordeuropäer sind Wölfe.
Die Lösung unserer Probleme liegt nicht darin, Ameisen zu werden, sondern vom dressierten Hund zum Wolf zurückzukehren. Das beinhaltet auch, daß manchmal was brennt oder einer draufgeht. Derjenige, der draufgeht, muß auch hin und wieder der Leitwolf sein, wenn er nichts mehr taugt.
Es war nicht meine Intention, Ameisen als Vorbilder zu nehmen oder gar selbst welche zu werden (wobei ich diese Plattitüde von den Ameisen für die Ostasiaten als etwas zu simplifizierend empfinde, denn auch dort beginnt der Individualismus sich auszubreiten).

Vielmehr wollte ich auf den vom Verstorbenen hochgehaltenen und praktizierten Konfuzianismus abheben, dessen Maxime stark vereinfacht so übersetzt werden könnte:

"Alle für Einen, Einer für alle", oder "Der Einzelne ist nichts, die Gesamtheit ist alles" oder auch wie es bei uns früher mal hieß: "Gemeinnutz geht vor Eigennutz".

Ich stelle nur fest, dass wir mit der bei uns praktizierten Form und Ausprägung der Demokratie langsam, aber sicher gegen die Wand fahren.

Wäre es für unsere Politiker nicht ein objektiv messbares Kriterium, jede Entscheidung daran zu bewerten, ob sie für den Staat und das Staatsvolk nützlich oder schädlich ist?

Ich finde, dass wir in Deutschland bzw. ganz Europa mit unseren egozentrischen Selbstvermarkter-Politikern nicht mehr lange weitermachen können.

Leseratte
23.03.2015, 15:39
Ich gewinne immer mehr die Ansicht, daß eine autoritäre Regierung notwendig ist. Sagen wir wie unter dem Soldaten-König und dem Alten Fritz. Merkel setzt die falsche Politik durch. Aber ihre Art das zutun ist nicht unbedingt falsch, das Problem ist, daß ihre Politik dem deutschen Volk schadet.

Bismarck war 1866 der meistgehaßte Mann in Deutschland, nach Königgrätz sahen aber fast alle ein, daß sein Weg notwendig war. Bismarck meinte, daß das Land eine Periode der Diktatur gebraucht hat. 1890 soll er wieder dieser Ansicht gewesen sein, aber Wilhelm II. wollte diesen Weg nicht mitgehen. Sein Weg führte ihn ins Exil nach Holland.

Mcp
23.03.2015, 15:54
Solange ich ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und ein Kind zeugen kann, ist es mir schlicht egal, wie sich der Staat und eine Regierung formiert, nennt oder konstituiert. Ich habe die DDR überlebt und ich werde auch die BRD überleben, so wie mein Großvater das Kaiserreich, die Weimarer Republik und Hitlers Reich in Trümmer sanken sah. Allein die Familie hat das alles überlebt. Ohne sie gäbe es uns alle nicht. Sie ist die primäre Quelle all dessen, was man Gesellschaft nennt. Mehr kann man zu diesem Thema eigentlich nicht bemerken.

Hay
23.03.2015, 18:21
Gegenfrage: Ist die Demokratie in der jetzigen grenzenlosen Form auf unsere Kultur übertragbar?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass man zur Meinungsäusserung ganze Stadtviertel in Schutt und Asche legen oder das Land mit Millionen nichtsnutziger Schmarotzer fluten muss?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass man für die Schulden des bummelden und prassenden Nachbarn einstehen muss?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass Rentner in Mülleimern nach Flaschen suchen müssen, um über die Runden zu kommen?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass man sich nicht mal mehr in die Einkaufsmeilen größerer Städte trauen kann, ohne die Hand ständig am Portemonnaie zu halten?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass winzige Gewerkschaften ganze Fluglinien oder Bahnsysteme wegen ein paar Jahren Renteneintrittsalter an den Rand des Bankrotts streiken dürfen?

Ich weiss nicht.....

Ebenfalls Gegenfrage: Leben wir nicht ebenfalls in einer gelenkten Demokratie? Nun gut, unten wird ein wenig Chaos zugelassen, vielleicht sogar gefördert, um die wesentlichen Entscheidungen, die in Hinterzimmern ohne demokratische Beteiligung getroffen werden, vorzubereiten. Transformation setzt ein gewisses Maß an Chaos voraus.

In Deutschland wird die gelenkte Demokratie immer von bestimmten Personen und Parteien mißbraucht und je größer der Machtzuwachs ist, desto größer auch der Mißbrauch. Eine gelenkte Demokratie führt in Deutschland leider nicht zu mehr Wohlstand und Sicherheit, sondern zu mehr Wohlstandsabbau, zu mehr Kriminalität, zu mehr .... Transformation....

Herr B.
24.03.2015, 04:11
Der Tod des Gründers und langjährige Ministerpräsidenten des äusserst erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaates Singapur, Mr. Lee Kuan Yew, der jetzt im hohen Alter von 91 Jahren starb und ein wohlgeordnetes Erbe hinterlässt, wirft eine essentielle Frage auf:

Was ist wichtiger? Absolute Meinungs- und Redefreiheit oder eine wohlhabende, perfekt organisierte und prosperierende Gesellschaft, die weltweit ihresgleichen sucht? Diese Frage möchte ich hier zur Diskussion stellen.

Die Frage selbst ist irrelevant. Eine Gesellschaft die von vorne herein chaotisch tendiert profitiert sehr wenig von
strafferer Regierungsobrigkeit. Sie untergräbt diese in ihrer Abwesenheit. Aber in Ostasien, wo das Overton Window
gegenüber autoritärer Obrigkeit seit Millenia Teil der Kultur ist, dort steht es weiter in ununterbrochener Verfügung.
Im Westen ist dieses Window nun nicht mehr vorhanden. Und es war es wohl auch niemals wenn man die Widerspruchsmacht
des niederen Adels einkalkuliert.

Smultronstället
24.03.2015, 06:45
Der Tod des Gründers und langjährige Ministerpräsidenten des äusserst erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaates Singapur, Mr. Lee Kuan Yew, der jetzt im hohen Alter von 91 Jahren starb und ein wohlgeordnetes Erbe hinterlässt, wirft eine essentielle Frage auf:

Was ist wichtiger? Absolute Meinungs- und Redefreiheit oder eine wohlhabende, perfekt organisierte und prosperierende Gesellschaft, die weltweit ihresgleichen sucht? Diese Frage möchte ich hier zur Diskussion stellen.

Ist es nicht wichtiger, dass ein Land prosperiert und die Einwohner die weltweit höchsten Einkommen erzielen, die Kriminalität bei fast Null liegt, die Sozialsysteme eine für uns unvorstellbare Sicherheit für den Einzelnen bieten, oder ist es für uns Westler wichtiger, dass hier jeder Depp herumkrakeelen und Bankenviertel anzünden kann?

Mr. Lee sprach immer von einer "gelenkten Demokratie". Der Erfolg gibt ihm recht.

Die ausweichende Antwort, dass das nur in einem Stadtstaat mit runden 5 Millionen Einwohnern funktionieren könne, sollten wir uns ersparen.
Natürlich sind die Verhältnisse Singapurs nicht Eins-zu-eins auf Europa übertragbar, aber könnten wir uns in vielerlei Hinsicht nicht eine Scheibe von Singapurs Staatsform und den Qualitäten der dortigen Politiker abschneiden?

Naja, Elemente der autoritären Einschränkung und der gelenkten Demokratie gibt es im Westen ja auch. Beim "Kampf gegen Rechts" zum Beispiel wird ja definitionsgemäß gelenkt. Es darf auch nicht jeder sondern nur manche Deppen herumkrakeelen und Bankenviertel anzünden. Oder bei der Frage, was als Religion (gut) was als Sekte (böse) gilt. Scientology: böse, Islam: gut. Oder aktuell Frankreich: da wurden ja erstmals nicht einzelne Kandidaten gewählt, weil der Staat den Parteien jetzt vorgeschrieben hat, dass Kandidatenpaare mit einem Mann und einer Frau aufgestellt werden müssen. Das ist ja auch Lenkung. Oder Quoten. Oder was ist Meinung - was ist Volksverhetzung. Seit kurzem ist in der Schweiz auch "homophobe Volksverhetzung" strafbar. Umgekehrt ist in Singapur Homosex illegal. Die Frage ist also wohl eher, welche Form der Lenkung man will und in welche Richtung diese zielen sollte. Das Gleiche gilt für das Thema Freiheit. Laut dem Economic Freedom Index zum Beispiel rangiert Singapur momentan auf Platz 2, Deutschland auf Platz 16. In dieserlei Hinsicht wäre Singapur also freier als Deutschland. Im Westen wird "Freiheit" halt oft mit Drogen, Sex, Feminismus und Krawall gleichgesetzt. Intuitiv tun das auch Rechte oft, wenn sie dann die "Freiheit" geringschätzen.

Abgesehen davon stimme ich dir natürlich zu.

Brathering
24.03.2015, 11:14
Das, was sie als wichtiger einschätzt.
Unabhängig der Wahloptionen.


Meiner Prioritätenliste folgend würde ich nie und nimmer nach Asien ziehen.

Buchenholz
24.03.2015, 11:15
Gegenfrage: Ist die Demokratie in der jetzigen grenzenlosen Form auf unsere Kultur übertragbar?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass man zur Meinungsäusserung ganze Stadtviertel in Schutt und Asche legen oder das Land mit Millionen nichtsnutziger Schmarotzer fluten muss?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass man für die Schulden des bummelden und prassenden Nachbarn einstehen muss?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass Rentner in Mülleimern nach Flaschen suchen müssen, um über die Runden zu kommen?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass man sich nicht mal mehr in die Einkaufsmeilen größerer Städte trauen kann, ohne die Hand ständig am Portemonnaie zu halten?

Bedeutet Demokratie in Europa, dass winzige Gewerkschaften ganze Fluglinien oder Bahnsysteme wegen ein paar Jahren Renteneintrittsalter an den Rand des Bankrotts streiken dürfen?

Ich weiss nicht.....
Ergänzung:
Bedeutet Demokratie in Europa, dass man für die tabulose Kritk an der staatlich gesteuerten demografischen Verdrängung des eigene Volkes, einem schleichenden Genozid, mit der beruflichen und sozialen Liquidierung und oft auch einem Strafverfahren wegen angeblicher Volksverhetzung rechnen muss? Die Wahrheit also unter Strafe gestellt wird?

Singapur ist weitaus demokratischer als alle europäischen Demokratien zusammen, in dem Sinne, daß Singapurs Regierungen eine Politik betreiben, die die wahren existentiellen Interessen des Volks vertritt und sein Wohlergehen in aufrichtigster Weise berücksichtigt. Die BRD ist dagegen ein moralisch verkommenes, zutiefst verbrecherisches Regime.

Nur ein Problem haben sie in Singapur nicht im Griff: ihre Geburtenrate ist genauso niedrig, wie die der einheimischen Deutschen. Wobei hier der Staat wenig Verantwortung dafür trägt. In Singapur überwiegt schlicht großstädtischer Streß, also der enorme Gedrängefaktor (laut Wikipedia 7.718 Einwohner pro km²) als Grund für Kinderlosigkeit, späte Geburten und 1-Kind-Ehen, gefolgt mit einigem Abstand von dem Karrierismus der wirtschaftlich erfolgreichen Bevölkerung. In einem aus allen Nähten platzenden Stadtstaat wird es schwer so eine Entwicklung umzukehren.



Ich stelle nur fest, dass wir mit der bei uns praktizierten Form und Ausprägung der Demokratie langsam, aber sicher gegen die Wand fahren.

Wäre es für unsere Politiker nicht ein objektiv messbares Kriterium, jede Entscheidung daran zu bewerten, ob sie für den Staat und das Staatsvolk nützlich oder schädlich ist?

Ich finde, dass wir in Deutschland bzw. ganz Europa mit unseren egozentrischen Selbstvermarkter-Politikern nicht mehr lange weitermachen können.
Wir fahren nicht nur gegen die Wand sondern steuern gerade einen Abgrund hinunter, aus dem es kein Zurück mehr geben wird. Ist der schöpferische Kern eines Volk durch dysgenische Reproduktion und dysgenische Massenzuwanderung einmal zerstört, dann wird es in Zukunft nur noch ein Schatten seiner selbst sein. Sein Charakter und seine zivilisatorische und kulturelle Innovationskraft verschwinden. Bestenfalls werden seine farblosen Reste noch dem bloßen Namen nach weiter existieren. Langfristig wahrscheinlich nicht mehr das. Sie werden wohl aufgehen in einer leistungsschwachen Mischbevölkerung.

Chronos
24.03.2015, 11:30
Danke für die diversen Antworten.

Eine kurze Zwischenbilanz:

Nach mehrheitlicher Meinung leben wir bereits in einer Art gelenkter Demokratie, aber einer, die zur eigentlichen Aufgabe einer solchen, Schaden von Staat und Gesellschaft abzuwenden, geradezu kontraproduktiv agiert.

Die diversen Amtseide der meisten Politiker sind nicht nur leere Lippenbekenntnisse, sondern bereits Meineide.

Die Entscheidungen der Regierungen gehören einfach auf die Auswirkungen hinsichtlich des Maxime, ob sie Staat und Gesellschaft nützen oder nicht, überprüft und gegebenenfalls durch ein Verfassungsgericht, das wirklich seiner Aufgabe gerecht würde, gekippt.

@Buchenholz hat es perfekt auf den Punkt gebracht. Die Bürger Singapurs sind letztlich freier als wir, weil deren Regierung ausschließlich für ihr langfristiges Wohlergehen arbeitet.

FranzKonz
24.03.2015, 11:35
Solange ich ein Haus bauen, einen Baum pflanzen und ein Kind zeugen kann, ist es mir schlicht egal, wie sich der Staat und eine Regierung formiert, nennt oder konstituiert. Ich habe die DDR überlebt und ich werde auch die BRD überleben, so wie mein Großvater das Kaiserreich, die Weimarer Republik und Hitlers Reich in Trümmer sanken sah. Allein die Familie hat das alles überlebt. Ohne sie gäbe es uns alle nicht. Sie ist die primäre Quelle all dessen, was man Gesellschaft nennt. Mehr kann man zu diesem Thema eigentlich nicht bemerken.

Kein schlechter Ansatz. Voraussetzung dafür ist ein Rechtsstaat. Der muss keineswegs demokratisch sein, und er muss auch nicht unbedingt perfekt sein.

Aktuell habe ich den Eindruck, dass die Rechtsstaatlichkeit mehr und mehr ausgehöhlt wird.

Mcp
24.03.2015, 13:18
Kein schlechter Ansatz. Voraussetzung dafür ist ein Rechtsstaat. Der muss keineswegs demokratisch sein, und er muss auch nicht unbedingt perfekt sein.

Aktuell habe ich den Eindruck, dass die Rechtsstaatlichkeit mehr und mehr ausgehöhlt wird.

Ich weiß nicht, ob ein Rechtsstaat wirklich die Voraussetzung dafür ist. Wer schon einmal Zivilprozesse in diesem Lande, wie z. B. einen Scheidungsprozess, geführt hat, weiß um die Willkür der Richter bei der 'kreativen' Auslegung bestehender Gesetze. Das ist eine Interpretationsfrage, die man mit dem Begriff 'richterlicher Ermessensspielraum' umschreibt. Ob nun ein staatlich bestallter Richter oder ein Parteisekretär Recht spricht, ist so gesehen völlig unerheblich. Beides ist reine Willkür. Mit einem Parteisekretär kann man reden, ein Richter versteckt sich hinter toten Paragrafen, die er sich zurechtbiegt, wie es ihm dünkt.

Einen Tyrannen kann man töten, ein Gesetz hingegen nicht.

In sogenannten Demokratien bekommt man keinen einzigen Verantwortlichen wirklich zu fassen, alles verschwindet hinter der konstitutionellen Anonymität des politischen Apparates. In autoritären Staaten kennt man nicht nur das Ross, sondern auch den Reiter, ist die Verantwortung persönlicher zuordenbar. Das erhöht das Risiko der politischen Akteure, ist mir aber persönlich viel lieber, als das unverbindliche Geschwafel der deutschen Politikerkaste hierzulande.

Das Grundgesetz wird heute so verquer ausgelegt, wie es die sogenannten Verfassungsväter garantiert nicht gemeint haben. Was man heute, beispielsweise unter dem Begriff 'Familie' subsumiert, hat mit dem, was 1948 von der UNO in der 'Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte' beschlossen worde, nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun.

Wer in diesem Lande, wie in der westlichen Welt überhaupt, etwas erreichen will, braucht Geld. Das schließt den größten Teil der Bevölkerung von vorherein aus: Sie haben nie wirklich die Chance zum sozialen Aufstieg und das Märchen vom Aufstieg des Tellerwäschers, hat man für die ganz besonders Doofen erfunden. Ein Lottogewinn ist wahrscheinlicher als der Aufstieg in den Geldadel, der seit 1789 von immer den gleichen Familien gebildet wird.

In den meisten autoritären Staaten sind die Aufstiegschancen, gerade für Jugendliche aus den Unterschichten, um ein vielfaches größer als im Westen. Man braucht dort kein Geld, sondern muss sich mit der Macht verbünden. Je höher man dort steigt, desto größer werden auch die persönlichen Freiheitsgrade, die man in Anspruch nehmen kann. Wer sich dort nicht mit der Gesellschaft anlegt, kann in der Regel ein beschauliches Leben führen. Er muss sich halt nur an die Riten und Bräuche halten, die Mächtige ihm abfordern. Das war in der Vergangenheit nicht anders als es heute ist: Wer gegen den Strich bürstet wird gnadenlos abgestraft. Die öffentlichen Hinrichtungen von widerborstigen Persönlichkeiten durch Medien und Politik sind in dieser Republik Legion. Selbst wenn man sie nicht einsperrt, ins Arbeitslager schickt oder ermordet; der soziale Tod kann um ein vielfaches grausamer sein, als eine Kugel in den Hinterkopf.

FranzKonz
24.03.2015, 13:35
Ich weiß nicht, ob ein Rechtsstaat wirklich die Voraussetzung dafür ist. Wer schon einmal Zivilprozesse in diesem Lande, wie z. B. einen Scheidungsprozess, geführt hat, weiß um die Willkür der Richter bei der 'kreativen' Auslegung bestehender Gesetze. Das ist eine Interpretationsfrage, die man mit dem Begriff 'richterlicher Ermessensspielraum' umschreibt. Ob nun ein staatlich bestallter Richter oder ein Parteisekretär Recht spricht, ist so gesehen völlig unerheblich. Beides ist reine Willkür. Mit einem Parteisekretär kann man reden, ein Richter versteckt sich hinter toten Paragrafen, die er sich zurechtbiegt, wie es ihm dünkt.

Einen Tyrannen kann man töten, ein Gesetz hingegen nicht.

In sogenannten Demokratien bekommt man keinen einzigen Verantwortlichen wirklich zu fassen, alles verschwindet hinter der konstitutionellen Anonymität des politischen Apparates. In autoritären Staaten kennt man nicht nur das Ross, sondern auch den Reiter, ist die Verantwortung persönlicher zuordenbar. Das erhöht das Risiko der politischen Akteure, ist mir aber persönlich viel lieber, als das unverbindliche Geschwafel der deutschen Politikerkaste hierzulande.

Das Grundgesetz wird heute so verquer ausgelegt, wie es die sogenannten Verfassungsväter garantiert nicht gemeint haben. Was man heute, beispielsweise unter dem Begriff 'Familie' subsumiert, hat mit dem, was 1948 von der UNO in der 'Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte' beschlossen worde, nichts, aber auch gar nichts mehr zu tun.

Wer in diesem Lande, wie in der westlichen Welt überhaupt, etwas erreichen will, braucht Geld. Das schließt den größten Teil der Bevölkerung von vorherein aus: Sie haben nie wirklich die Chance zum sozialen Aufstieg und das Märchen vom Aufstieg des Tellerwäschers, hat man für die ganz besonders Doofen erfunden. Ein Lottogewinn ist wahrscheinlicher als der Aufstieg in den Geldadel, der seit 1789 von immer den gleichen Familien gebildet wird.

In den meisten autoritären Staaten sind die Aufstiegschancen, gerade für Jugendliche aus den Unterschichten, um ein vielfaches größer als im Westen. Man braucht dort kein Geld, sondern muss sich mit der Macht verbünden. Je höher man dort steigt, desto größer werden auch die persönlichen Freiheitsgrade, die man in Anspruch nehmen kann. Wer sich dort nicht mit der Gesellschaft anlegt, kann in der Regel ein beschauliches Leben führen. Er muss sich halt nur an die Riten und Bräuche halten, die Mächtige ihm abfordern. Das war in der Vergangenheit nicht anders als es heute ist: Wer gegen den Strich bürstet wird gnadenlos abgestraft. Die öffentlichen Hinrichtungen von widerborstigen Persönlichkeiten durch Medien und Politik sind in dieser Republik Legion. Selbst wenn man sie nicht einsperrt, ins Arbeitslager schickt oder ermordet; der soziale Tod kann um ein vielfaches grausamer sein, als eine Kugel in den Hinterkopf.

Mit Deinem Aufsatz hast Du letztendlich ganz ordentlich ausgeführt, was ich mit dem Satz "Aktuell habe ich den Eindruck, dass die Rechtsstaatlichkeit mehr und mehr ausgehöhlt wird." meinte.

Du hast allerdings überwiegend die eher persönlichen Bereiche angesprochen, während ich eher an die großen Brocken dachte. Im Prinzip läuft es jedoch auf's Gleiche raus.

Auch Dein Bezug auf den Geldadel trifft wunderbar zu. Dazu solltest Du Dir vielleicht auch mal den Artikel 123 Abs. 3 der Bayrischen Verfassung anschauen und mit Seehofers Sonntagsreden zur Erbschaftssteuer vergleichen.

Wenn ich also den Rechtsstaat als wichtigste Grundlage für eine Gesellschaft ansehe, habe ich da natürlich die Idealform betrachtet. Grundlagen dazu sind im Wiki-Artikel zur Republik beschrieben: http://de.wikipedia.org/wiki/Republik

Dr Mittendrin
24.03.2015, 13:46
Der Tod des Gründers und langjährige Ministerpräsidenten des äusserst erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaates Singapur, Mr. Lee Kuan Yew, der jetzt im hohen Alter von 91 Jahren starb und ein wohlgeordnetes Erbe hinterlässt, wirft eine essentielle Frage auf:

Was ist wichtiger? Absolute Meinungs- und Redefreiheit oder eine wohlhabende, perfekt organisierte und prosperierende Gesellschaft, die weltweit ihresgleichen sucht? Diese Frage möchte ich hier zur Diskussion stellen.

Lest vor dem Griff in die Tasten bitte den folgenden SPIEGEL-Artikel, der das Lebenswerk von Mr. Lee sehr kritisch, aber nicht ohne wohlwollenden Unterton zusammenfasst:




Um meine Frage zuzuspitzen:

Ist es nicht wichtiger, dass ein Land prosperiert und die Einwohner die weltweit höchsten Einkommen erzielen, die Kriminalität bei fast Null liegt, die Sozialsysteme eine für uns unvorstellbare Sicherheit für den Einzelnen bieten, oder ist es für uns Westler wichtiger, dass hier jeder Depp herumkrakeelen und Bankenviertel anzünden kann?

Mr. Lee sprach immer von einer "gelenkten Demokratie". Der Erfolg gibt ihm recht.

Die ausweichende Antwort, dass das nur in einem Stadtstaat mit runden 5 Millionen Einwohnern funktionieren könne, sollten wir uns ersparen.
Natürlich sind die Verhältnisse Singapurs nicht Eins-zu-eins auf Europa übertragbar, aber könnten wir uns in vielerlei Hinsicht nicht eine Scheibe von Singapurs Staatsform und den Qualitäten der dortigen Politiker abschneiden?

Demokratie hat die Schwäche dass sie von fremden Mächten vereinnahmt wird. ( auch über die Medien )

Siehe Grüne die von der CIA gegründet wurden.


Drum ist so offensichtlich, dass wenn man Russland demokratisieren will eine US hörige werden soll.

Dr Mittendrin
24.03.2015, 13:52
Naja, Elemente der autoritären Einschränkung und der gelenkten Demokratie gibt es im Westen ja auch. Beim "Kampf gegen Rechts" zum Beispiel wird ja definitionsgemäß gelenkt. Es darf auch nicht jeder sondern nur manche Deppen herumkrakeelen und Bankenviertel anzünden. Oder bei der Frage, was als Religion (gut) was als Sekte (böse) gilt. Scientology: böse, Islam: gut. Oder aktuell Frankreich: da wurden ja erstmals nicht einzelne Kandidaten gewählt, weil der Staat den Parteien jetzt vorgeschrieben hat, dass Kandidatenpaare mit einem Mann und einer Frau aufgestellt werden müssen. Das ist ja auch Lenkung. Oder Quoten. Oder was ist Meinung - was ist Volksverhetzung. Seit kurzem ist in der Schweiz auch "homophobe Volksverhetzung" strafbar. Umgekehrt ist in Singapur Homosex illegal. Die Frage ist also wohl eher, welche Form der Lenkung man will und in welche Richtung diese zielen sollte. Das Gleiche gilt für das Thema Freiheit. Laut dem Economic Freedom Index zum Beispiel rangiert Singapur momentan auf Platz 2, Deutschland auf Platz 16. In dieserlei Hinsicht wäre Singapur also freier als Deutschland. Im Westen wird "Freiheit" halt oft mit Drogen, Sex, Feminismus und Krawall gleichgesetzt. Intuitiv tun das auch Rechte oft, wenn sie dann die "Freiheit" geringschätzen.

Abgesehen davon stimme ich dir natürlich zu.


Im Westen wird "Freiheit" halt oft mit Drogen, Sex, Feminismus und Krawall gleichgesetzt.

Ja: Zwar auch Investitionsfreiheit und Rechtssicherheit.
Aber wer investiert denn schon ?

Brathering
24.03.2015, 14:54
Danke für die diversen Antworten.

Eine kurze Zwischenbilanz:

Nach mehrheitlicher Meinung leben wir bereits in einer Art gelenkter Demokratie, aber einer, die zur eigentlichen Aufgabe einer solchen, Schaden von Staat und Gesellschaft abzuwenden, geradezu kontraproduktiv agiert.

Die diversen Amtseide der meisten Politiker sind nicht nur leere Lippenbekenntnisse, sondern bereits Meineide.

Die Entscheidungen der Regierungen gehören einfach auf die Auswirkungen hinsichtlich des Maxime, ob sie Staat und Gesellschaft nützen oder nicht, überprüft und gegebenenfalls durch ein Verfassungsgericht, das wirklich seiner Aufgabe gerecht würde, gekippt.

@Buchenholz hat es perfekt auf den Punkt gebracht. Die Bürger Singapurs sind letztlich freier als wir, weil deren Regierung ausschließlich für ihr langfristiges Wohlergehen arbeitet.

Mir scheint, um ein Singapur in D zu bekommen, braucht man nur die Grünen eine Zeit lang walten lassen bis sie ihren liberalen Mantel abwerfen, dann hat man fast den gleichen Staat.


Keine Ahnung was hier an der BRD kritisiert werden soll.

Um mal zu provozieren :)

Zucht und Ordnung kommt auch für die Türken in der BRD an die Reihe, wenn das Stammvolk <20% ausmacht, wie dort, und alles in einer Mischmaschtechnokratengesellschaft endet.

Bunbury
24.03.2015, 15:00
Wir sollten einfach akzeptieren, dass die Demokratie nach westlichem Vorbild nicht auf alle Kulturen übertragbar ist.

Und dem Westen isse ja inzwischen auch nicht mehr geheuer: die nichtgelenkte Demokratie.

Leseratte
24.03.2015, 15:22
Dieses Zitat von Scholl-Latour paßt ganz gut zur Ausgangsfrage glaube ich.




„In China hat sich erwiesen, daß der Fortschritt und der Wohlstand der Massen (http://de.metapedia.org/wiki/Masse_(Soziologie)) in einer vertraut autoritäten (http://de.metapedia.org/wiki/Autorit%C3%A4t) Staatsform offenbar besser gedeihen als in den Schablonen einer fremdartigen, den globalen Finanzinteressen[8] (http://de.metapedia.org/wiki/China#cite_note-7) unterworfenen »Demokratie (http://de.metapedia.org/wiki/Demokratie)«.“ [9] (http://de.metapedia.org/wiki/China#cite_note-8)



http://de.metapedia.org/wiki/China

Affenpriester
24.03.2015, 17:48
Die Amis leben nach einem Prinzip. Alles ist erlaubt, auch gegen das eigene Volk. Das Prinzip der Krake.
Es gibt nur eine Bedingung. Der Mensch muss frei denken und reden dürfen, sein Heim verteidigen wurde noch mit rangehängt.
Das ist m.E. die Grundbedingung. Nur die Redefreiheit lässt es zu, dass ein System den Willen oder die Meinungen nicht komplett vereinnahmen kann.
Haben wir hier nicht, Redefreiheit. Und? Schau dich um! Betroffenheit, man sperrt seine Kinder weg und springt prügelnd auf freien Redner, weil man ihn nicht verstanden hat. Wir haben es nie gelernt und das ist unser Fluch. Die freie Rede stürzt aber Systeme, die sich auf Werte berufen, Kollektivismus eben. Schwer zu sagen. Was ist besser für wen? Für Volk, System, Individuum oder Menschheit? In wessen Sache denkst du, dementsprechend fällt die Antwort aus.

Leseratte
24.03.2015, 18:36
Formal mag in den VSA mehr Redefreiheit herrschen als in der BRD. Aber wenn du dort nicht reich bist, dann nützt dir das auch nichts. Selbst wenn du reich bist, wie Henry Ford, kannst du auch nicht gewinnen, wenn die anderen noch mächtiger und reicher sind oder sich gegen dich zusammenschließen und die Politik vereinnahmmen.

Affenpriester
24.03.2015, 18:44
Formal mag in den VSA mehr Redefreiheit herrschen als in der BRD. Aber wenn du dort nicht reich bist, dann nützt dir das auch nichts. Selbst wenn du reich bist, wie Henry Ford, kannst du auch nicht gewinnen, wenn die anderen noch mächtiger und reicher sind oder sich gegen dich zusammenschließen und die Politik vereinnahmmen.

Ja, aber nichts ist schlimmer als ein verkrüppelter Geist ... man spürt ihn nur nicht. Ein hungernder Bauch oder kaputter Rücken fühlt sich realer an. Armut ... ja aber der Mensch richtet sich immer ein, das erkennt er wenn es soweit ist. Ein verkrüppelter Geist scheint nicht einmal bemerkt zu werden, der Geschmacksverstärker "Gefühl" hat alles betäubt. Alle fressen BIO, da macht man halt nen Kilo Kristallzucker drauf, wenn man den überbacken tut und so ... . Selig seien die wahren Opfer, nichts ist unbeschwerter, sicherer und so sehr ohne Zweifel - wie ein verkrüppelter Geist. Nein, der darf nicht beschädigt werden - ist meine Ansicht.

Mcp
24.03.2015, 21:25
Mit Deinem Aufsatz hast Du letztendlich ganz ordentlich ausgeführt, was ich mit dem Satz "Aktuell habe ich den Eindruck, dass die Rechtsstaatlichkeit mehr und mehr ausgehöhlt wird." meinte.

Du hast allerdings überwiegend die eher persönlichen Bereiche angesprochen, während ich eher an die großen Brocken dachte. Im Prinzip läuft es jedoch auf's Gleiche raus.

Auch Dein Bezug auf den Geldadel trifft wunderbar zu. Dazu solltest Du Dir vielleicht auch mal den Artikel 123 Abs. 3 der Bayrischen Verfassung anschauen und mit Seehofers Sonntagsreden zur Erbschaftssteuer vergleichen.

Wenn ich also den Rechtsstaat als wichtigste Grundlage für eine Gesellschaft ansehe, habe ich da natürlich die Idealform betrachtet. Grundlagen dazu sind im Wiki-Artikel zur Republik beschrieben: http://de.wikipedia.org/wiki/Republik

Wir haben dann doch offenbar ganz unterschiedliche Vorstellungen vom sogenannten 'Rechtsstaat'. Sie glauben ganz offensichtlich daran, ich eher nicht. "Recht und Ordnung" sind nicht mehr als Worthülsen, mit denen die Mächtigen ihre Willkür zu rechtfertigen pflegen. Ich glaube nicht einmal an die Möglichkeit eines Rechtsstaates und das nicht nur deshalb, weil ich unwilligen Anwälten gutes Geld bezahlen musste. Es klafft nicht umsonst eine breiter werdende Lücke zwischen dem, was Menschen als gerecht empfinden und dem, was der Staat als Recht definiert. Den Klafter dazwischen, nennt der Volksmund nicht ohne Grund 'Ungerechtigkeit'.

FranzKonz
24.03.2015, 21:34
Wir haben dann doch offenbar ganz unterschiedliche Vorstellungen vom sogenannten 'Rechtsstaat'. Sie glauben ganz offensichtlich daran, ich eher nicht. "Recht und Ordnung" sind nicht mehr als Worthülsen, mit denen die Mächtigen ihre Willkür zu rechtfertigen pflegen. Ich glaube nicht einmal an die Möglichkeit eines Rechtsstaates und das nicht nur deshalb, weil ich unwilligen Anwälten gutes Geld bezahlen musste. Es klafft nicht umsonst eine breiter werdende Lücke zwischen dem, was Menschen als gerecht empfinden und dem, was der Staat als Recht definiert. Den Klafter dazwischen, nennt der Volksmund nicht ohne Grund 'Ungerechtigkeit'.

Jein. Offensichtlich glauben wir beide nicht, dass wir in einem idealen Rechtsstaat leben. Auch die Formulierung "eine breiter werdende Lücke" entspricht meiner Formulierung "Aktuell habe ich den Eindruck, dass die Rechtsstaatlichkeit mehr und mehr ausgehöhlt wird."

Der ideale Rechtsstaat lässt Willkür gar nicht zu, in einem funktionierenden Rechtsstaat kommt Willkür bestenfalls als Ausnahme vor, und hier ist Willkür schon fast die Regel, und zwar mit zunehmender Tendenz.

Das Ideal ist nicht zu erreichen, aber einen funktionierenden Rechtsstaat könnte man zumindest anstreben.

Mcp
24.03.2015, 21:51
Das Ideal ist nicht zu erreichen, aber einen funktionierenden Rechtsstaat könnte man zumindest anstreben.

Ich bin kein Idealist, sondern Ingenieur. :)

FranzKonz
24.03.2015, 21:52
Ich bin kein Idealist, sondern Ingenieur. :)

Umso besser, dann kennst Du ja den Unterschied zwischen dem Ideal und der guten Näherung. ;)

Mcp
24.03.2015, 22:00
Umso besser, dann kennst Du ja den Unterschied zwischen dem Ideal und der guten Näherung. ;)

Nein, den kenne ich nicht. Ein Ingenieur baut keine Reaktoren mit 'guter Näherung', die ihm im nächsten Augenblick um die Ohren fliegen, weil er sich verrechnet hat.

FranzKonz
24.03.2015, 22:38
Nein, den kenne ich nicht. Ein Ingenieur baut keine Reaktoren mit 'guter Näherung', die ihm im nächsten Augenblick um die Ohren fliegen, weil er sich verrechnet hat.

Reaktoren, die dem Ideal auch nur hinreichend nahe sind, fliegen nicht in die Luft.

Affenpriester
25.03.2015, 01:04
Reaktoren, die dem Ideal auch nur hinreichend nahe sind, fliegen nicht in die Luft.

Solange man Idealisten da nicht rumtanzen lässt, wird es wohl so sein. Witzig!
Ist ja wie mit Castortransporten. Nur der Idealist erkennt den Sinn darin, die "hochgefährlichen" Züge hier vorort auch noch anzuhalten und mit allen Mitteln zur Rückfahrt zu bewegen, oder auf dem Gleis zu warten, bis die Gefahr vorbei ist. So ein Lager ist ja auch unsicher, denn das Zeug strahlt ja Millionen Jahre und so. Hier um die Ecke bringen wir ihn zum Stehen, ist ja nicht weit von zu Hause.
Natürlich muss der höchst riskante Einsatz des eigenen Leib und Lebens mit der Kamera eingefangen werden, damit man sich später seinen aufopferungsvollen Todesmut im Kampf für die Allgemeinheit noch einmal in Ruhe anschauen kann, während man sich gegenseitig beglückwünscht, die Welt gerettet zu haben - wieder einmal. Irgendein Hobby muss man ja haben und angeln ist langweilig und die armen Fische und so.

MANFREDM
25.03.2015, 07:11
Wir haben dann doch offenbar ganz unterschiedliche Vorstellungen vom sogenannten 'Rechtsstaat'. Sie glauben ganz offensichtlich daran, ich eher nicht. "Recht und Ordnung" sind nicht mehr als Worthülsen, mit denen die Mächtigen ihre Willkür zu rechtfertigen pflegen. Ich glaube nicht einmal an die Möglichkeit eines Rechtsstaates und das nicht nur deshalb, weil ich unwilligen Anwälten gutes Geld bezahlen musste. Es klafft nicht umsonst eine breiter werdende Lücke zwischen dem, was Menschen als gerecht empfinden und dem, was der Staat als Recht definiert. Den Klafter dazwischen, nennt der Volksmund nicht ohne Grund 'Ungerechtigkeit'.

Wenn der :haha: Volksmund :haha: zu entscheiden hätte, könntest Du Dich über Ungerechtigkeit beklagen. So wie das in der BRD derzeit abläuft nicht.

Mcp
25.03.2015, 20:10
Wenn der :haha: Volksmund :haha: zu entscheiden hätte, könntest Du Dich über Ungerechtigkeit beklagen. So wie das in der BRD derzeit abläuft nicht.

Mehr als ihre infantilen Emoticons scheinen Sie nicht drauf zu haben.

Wischen Sie sich die Tränen aus den Augen, damit sie ungetrübt buchstabieren können: Der Rechtsstaat ist eine argumentative Figur für besonders Doofe, denn Gesetze werden immer von Menschen ausgelegt; vor allem dann, wenn die Texte in einer schwammigen Juristensprache aufgeschrieben werden, die jeder Winkeladvokat drehen und wenden kann, wie es ihm beliebt. Gerichte sind nicht besser als Va banque zu spielen; man könnte dort einfacher das weiße Rauschen eines Fernsehbildschirmes vorhersagen, denn das Urteil eines bundesdeutschen Richters. Sein 'Ermessensspielraum', ist nur ein anderes Wort für blanke Willkür und es unterscheidet sich kaum von dem, was ein Mensch in autoritären Staaten zu erwarten hätte.

Sollten Sie tatsächlich in der Lage sein, auf meine Argumente ohne ihre kindlichen Einlassungen zu antworten, will ich gerne mit Ihnen diskutieren. Ansonsten: Verschonen sie mich mit ihren Smilies, die höchstens einen Erstklässer schmücken.

MANFREDM
26.03.2015, 07:53
Mehr als ihre infantilen Emoticons scheinen Sie nicht drauf zu haben.

Mehr als das unerträgliche Gesülze vom sog. "Volksmund" scheine Sie nicht drauf zu haben. Wer derart dümmliche Argumentationsmuster benötigt, der hat es sicher nötig. Und Ihr an Blödheit kaum zu überbietender Vergleich mit autoritären Staaten toppt das nur noch.



Gerichte sind nicht besser als Va banque zu spielen; man könnte dort einfacher das weiße Rauschen eines Fernsehbildschirmes vorhersagen, denn das Urteil eines bundesdeutschen Richters. Sein 'Ermessensspielraum', ist nur ein anderes Wort für blanke Willkür und es unterscheidet sich kaum von dem, was ein Mensch in autoritären Staaten zu erwarten hätte.


Ein einfacher Blick auf z.B. das russische, chinesische und diverse muslimische Rechtssysteme widerlegt Ihren Schmarrn.

Gehirnnutzer
26.03.2015, 09:22
Mr. Lee sprach immer von einer "gelenkten Demokratie". Der Erfolg gibt ihm recht.


Gibt ihm wirklich der Erfolg recht? Chronos, man sollte vorsichtig sein. Erfolg ergibt sich aus dem Zusammenspiel vieler Faktoren, nicht nur einzelner. Die "gelenkte Demokratie" hat sicherlich dazu beigetragen, aber ich habe noch nie gesehen, das etwas alleinige Erfolgsgarant war oder eine Übernahme gleich erfolgreich war.
Es ist zwar sicherlich zu berücksichtigen, das die Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden bzw. wie sie beeinflusst werden, Auswirkungen auf den Erfolg haben kann. Ungeachtet dessen sind aber immer noch richtige Entscheidungen für Erfolg notwendig und ob eine Entscheidung erfolgreich ist oder nicht, ist nicht wirklich davon abhängig wie sie zustandekommt.

Mcp
26.03.2015, 19:20
Sie haben keine Argumente, deshalb greifen Sie meine Person an. Sie sind kein ernst zunehmender Diskutant.

Erik der Rote
26.03.2015, 19:26
Formal mag in den VSA mehr Redefreiheit herrschen als in der BRD.

das ist leider nur eine Illusion was der ganze schweren Strafen bei "hatesprech" beweisen ! wenn man auch nur andeutet das die Homoehe nicht ganz so schön ist fliegt man dort aus jeder Firma etc.