Jolly Joker
24.11.2005, 13:23
Erstmals schreibt ein Islamwissenschaftler ganz offen in einer großen Tageszeitung, was der Islam wirklich ist:
Eine Lizenz zum Töten
Hans-Peter Raddatz, selbst von Islamisten mit dem Tod bedroht, nennt auch die Gründe warum unsere Politiker zum Islam gegenüber positiv gegenüberstehen: Die Angst als Polarisierer zu gelten, und sich die Karriere zu verbauen. Wir brauchen wieder Politiker die offen die Themen ansprechen, so wie Poltiker der CM (Christliche mitte) oder der REPs (Republikaner).
Hier der Raddatz Artikel in Auszügen. Die hübschen Bilder des Orginal sollte man auch nicht verpassen:
http://www.merkur.de/8968.0.html?&no_cache=1#
Lizenz zum Töten
Zweideutig mag die von Mohammed empfangene Schrift vielfach sein. Klar ist indes, dass sein Glaube siegen muss. Wenn nötig, mit brutaler Gewalt.
FANATIKER: Mit dem Koran in der Hand lassen sich muslimische Freiwillige, die Fedajin, für den Kampf mit Amerika ausbilden.
Foto: Markus Matzel/Das Fotoarchiv
Mit dem Fortgang der islamischen Zuwanderung steigt auch die Intensität der Begegnung mit den europäischen Gesellschaften und ihrer Auseinandersetzung mit den Muslimen. Wie in jüngerer Vergangenheit deutlich wurde, erstrecken sich deren Forderungen nicht nur auf religiöse Aspekte, sondern auch auf konkrete, politische Bereiche, die mit Moschee, Islamlehre und Kopftuch teilweise tief in die Belange des demokratischen Rechtsstaats eingreifen. Immer wieder beruft man sich dabei auf die islamischen Basistexte, vor allem den Koran und die Tradition.
Hier hat sich der „Dialog“, der in Politik, Recht und Kultur mit dem Islam geführt wird, die koranische Grundlage teilweise selbst zu Eigen gemacht, indem sich sein Repertoire in einer Aufzählung vermeintlich verfassungskonformer Aussagen erschöpft. Wer über diesen Tellerrand hinausschaut und das koranische Charisma, die kollektive Wirkung seines dynamischen Wortes betrachtet, wird das wesentlich weiter ausgreifende Selbstverständnis der Muslime eher erfassen können.
Dies scheint umso mehr geboten, als die westliche Wahrnehmung dem interessierten Laien, ganz wesentlich beeinflusst durch die Prägekraft der Medien, ein umfassendes, nicht minder verwirrendes Kaleidoskop anbietet. In einem Spektrum, das sich von der „Religion des Friedens“ über unzählige Zwischenstufen bis hin zur „Religion der Gewalt“ aufspannt, kann und darf die Wahrnehmung der Muslime selbst nicht fehlen. Denn ihre Koransicht hilft nicht nur, ihre Religion, sondern auch ihr stringentes Rechts- und Staatswesen zu verstehen.
Das islamische Weltbild gründet auf dem Koran und der Tradition seines Verkünders Mohammed, einer Sammlung verbindlicher Denk- und Handlungsanweisungen, welche wiederum die gemeinsame Grundlage für die so genannte Scharia, das Gesetz Allahs, stellen. Über viele Jahrhunderte ist dieses Gesetz an den politisch-sozialen Erfordernissen des Islam gewachsen und bildet bis heute die Basis seiner Herrschaftsideologie sowie fast aller islamischer Gesellschaften.
Nach islamischer Doktrin gilt die Gesamtheit des koranischen Textes als präexistente, unerschaffene Offenbarung, die jeder Historisierung enthoben ist. Zwar wird in der akademischen Diskussion anerkannt, dass diese vormoderne Doktrin zu allen Zeiten lückenhaft war und sich den historisch jeweils neu auftretenden Problemen stellen musste, doch wird weder im „Dialog“, geschweige denn im Weltislam selbst am Basisprinzip gerüttelt. Dieses Prinzip besteht in der normativen Kraft des koranischen Textes, dessen durchgängige Zweideutigkeit ebenso konsequent in eine verbindliche Richtung weist: die Erhaltung und Ausbreitung der Macht Allahs und seiner Gemeinschaft.
Der Staat im Visier
Das Menschenbild, dessen sich Allah zur Durchsetzung seines Geltungsanspruchs bedient, spannt sich seinerseits zwischen zwei komplementären Polen auf. Zum einen nimmt der Mensch gegenüber Allah eine sklavenhafte Position der vollständigen Unterordnung ein (arab. islam heißt Unterwerfung); zum anderen legitimiert ihn diese ungeteilte Hingabe zur Machtergreifung, wann und wo immer Allahs Geltungsanspruch gefährdet ist oder nachhaltig gefördert werden kann. Da dieser Status, der mit dem Glauben im Islam identisch ist, den gesamten Menschen erfasst, durchdringt er auch Staat und Gesellschaft. Wie die islamische Region eindrucksvoll zeigt, hat die Glaubenspraxis bei aller textlichen Zweideutigkeit die überwundenen Kulturen früher oder später auf ein eindeutiges Resultat festgelegt: auf die Dominanz Allahs und seines Gesetzes.
„Kein Zwang im Glauben“ (Sure 2, Vers 256) ist die bekannte Bestätigung des Korans für denjenigen, der in dieser Gemeinschaft völlig aufgeht. Indem er somit zum Produkt ihrer Vorschriften wird und keinen Zwang mehr zu befürchten braucht, entsteht allerdings die umso dringendere Verpflichtung, Zwang auf diejenigen auszuüben, die ebendiesen Glauben entweder als Dissidenten nicht perfekt ausüben oder ihm als „Ungläubige“ überhaupt nicht angehören, beziehungsweise ihn vielleicht sogar offen ablehnen:
„Unter den Menschen gibt es solche, die sagen: ,Wir glauben an Allah und an den Jüngsten Tag!‘ Doch sie sind nicht Gläubige. Sie suchen Allah und diejenigen die glauben, zu betrügen, betrügen aber nur sich selbst... Und wenn man zu ihnen sagt: ,Glaubt, wie die Menschen glauben!‘, sagen sie: ,Sollen wir glauben wie die Toren?‘... Allah aber spottet ihrer und bestärkt sie darin, in ihrer Auflehnung blind zu verharren... Taube, Stumme und Blinde, und sie kehren nicht um; Allah hat (so) die Ungläubigen in seiner Gewalt... Die schlimmsten der Tiere vor Allah sind jene Tauben und Stummen, die nicht begreifen“ (Sure 2, Vers 8-19).
Mit anderen Worten: Menschsein und Glauben sind nur im Islam möglich. Alle anderen Seinsformen, insbesondere diejenige des Unglaubens, versammeln sich in einem niederen Tierzustand, in der Islamdoktrin auch „Schmutz“ genannt, dessen Beseitigung die Welt entscheidend verbessert und ein hohes, wenn nicht das höchste islamische Verdienst erzeugt. Gemäß dem Anweisungskatalog des Korans, dessen einschlägige Formulierungen wenig Raum zur Interpretation lassen, sind die Mitglieder dieser minderwertigen Kaste zu bekämpfen, zu foltern und zu töten.
Auch auf diejenigen, die der Gemeinschaft angehören, aber sie verlassen wollen, wartet letztlich der Tod, wobei die Bestrafung beider vom Jenseits ins Diesseits vorverlegt wird. Denn zu ihrer Bekämpfung bedient sich Allah der „gläubigen Muslime“, die er mit der erforderlichen „offenkundigen Macht“ (Sure 4, Vers 91) ausgestattet hat. Indem der Koran den Gläubigen diese umfassende Lizenz zur Verfügung stellt, ermächtigt er sie also nicht nur, sondern verpflichtet sie ausdrücklich zur konkreten Vernichtung des Widerständigen und Nichtislamischen.
Da der Text seit ewig existent gilt, erlangt im Glauben orthodoxer Muslime ihre physische Gewalt auch die Dimension transzendenter Macht. Denjenigen, die sich „auf den Weg Allahs“ begeben, um seinem Recht zum Durchbruch zu verhelfen, wächst über die irdische Rechtfertigung hinaus eine paradiesische Aufwertung, insbesondere des Mannes, zu – der treibende Impuls der Selbstmordattentäter.
Es gilt nur ein Recht
Derlei vermeintliche Vorzüge sind inzwischen auch der westlichen Öffentlichkeit bekannt und scheinen sogar die weniger gebildeten Konvertiten zu motivieren. Unislamische Erscheinungsformen wie die Restgemeinden der Christen oder Juden in der Region, demokratische Rechtsstaaten als Diaspora der islamischen Migranten oder auch nur kritische Einzelpersonen, die „auf dem Wege Allahs“ bedrohlich, hinderlich oder schlicht „beleidigend“ wirken, sind je nach Sachlage und opportunen Optionen mehr oder minder nachdrücklich, letztlich jedoch nachhaltig zu beseitigen. Da nichtislamische Rechtsauffassungen als irrelevant gelten, sind dabei auch ihre einschlägigen Vorschriften zu missachten beziehungsweise zu umgehen.
Das klassische Beispiel ist der Aufruf zum Mord, der vom Koran und seinem Verkünder, damit natürlich auch durch dessen Tradition (Hadith) als Teil des Dienstes an der Gemeinschaft legitimiert ist. Jeder Muslim, der ihn aufgreift und ausführt, beweist sich somit als besonders glaubensstarker Stellvertreter Allahs und qualifiziert sich entsprechend für Höheres. Denn eines lässt die Gottheit der Muslime durch Mohammed klar übermitteln: „Nicht ihr habt sie (die Gegner) getötet, sondern Allah. Und nicht du hast, als du schossest, geschossen, sondern Allah“ (Sure 8, Vers 17).
Führende Vertreter des proislamisch fixierten „Dialogs“ sehen das inzwischen ähnlich und suchen von dieser inzwischen auch finanziell lukrativen Dynamik zu profitieren. Auch sie betrachten die kritischen, also islamisch unkorrekten Beobachter, die auf die Gewaltpotenziale der islamischen Herrschaftsdoktrin verweisen und folgerichtig mit dem Tode bedroht werden, als „Beleidiger des Islam“, die ihre Freigabe zum Abschuss durch die „Gläubigen“ sozusagen selbst verschuldet haben (Udo Steinbach, Aiman Mazyek und andere). Begründete Erwartungen, dass von einer solchen Attitüde schließlich auch das Gewaltmonopol des Rechtsstaats selbst infrage gestellt wird, verharmloste das Wochenblatt „Die Zeit“ mit einem „Bauchgefühl, dass mit dem Islam etwas nicht in Ordnung sein könnte“.
Da nicht nur Einzelpersonen so argumentieren, sondern auch Teile der Institutionen wie Parteien, Justiz, Medien, Universitäten, Stiftungen und Kirchen sich diese Sichtweise in der Tendenz ähnlich zu Eigen machen, scheint der Text des Korans allmählich auch „rechtsstaatliche“ Verbindlichkeit erlangen zu können. So ergibt sich, dass die weibliche Verhüllung zum “Symbol der Religionsfreiheit“ wird und fremdsprachige Imame – von jeder Bindung ans Grundgesetz befreit – authentischen Islamunterricht erteilen. Ebenso ist es konsequent, dass sich die Bildungshoheit der Länder auch auf akademischer Ebene aufzulösen beginnt, indem zum Beispiel die Universität Frankfurt einen islamischen Lehrstuhl durch türkische Sponsoren finanzieren und strukturieren lässt.
Als Folge ergab sich die Islamisierung des „interreligiösen Dialogs“, einer Einrichtung, die über viele Jahre mit hohem Aufwand und geringem Ertrag versuchte, Gott und Allah zu einer beide Seiten beglückenden Instanz zu verschmelzen. Zwar dauern diese Experimente immer noch an, doch hat die Politik inzwischen auch die religiöse Deutungshoheit an sich gezogen. Wenn es eine Große Koalition gibt, dann in der Überzeugung, dass der Koran ein Dokument des Friedens und der Islam „kein Problem“ ist. Somit können sich die Muslime auf Allah berufen und brauchen sich nicht auf die islamisch unkorrekten Grundrechte der Religionsfreiheit und Gleichheit der Geschlechter verpflichten zu lassen.
Missbrauchte Freiheit
Der Vorgang ähnelt einer Osmose, in der die Eliten der „Ungläubigen“ in Politik, Recht und Wirtschaft allmählich vom machtspendenden Charisma Allahs erfasst werden, um an der Umformung der Gesellschaft federführend teilzuhaben. Wer hier Karriere machen will, relativiert die islamischen Negativpraktiken, um nicht als „Polarisierer“ stigmatisiert zu werden. Das Gewaltgebot gegenüber Dissidenten und Frauen sowie dem westlichen „Systemfeind“ wird auf ein Zeitphänomen reduziert, das vernachlässigt werden kann, weil „nicht alle“ es gutheißen. Da der Korantext selbst sakrosankt ist, haben die Institutionen der Morddrohung und des „Ehrenmords“ gute Aussichten, sich im Windschatten der Religionsfreiheit zu normalisieren. Aus westlicher Sicht ist dieser Ablauf schwer erkenn- und korrigierbar, weil er nicht nur dem pluralistischen Kurzzeitdenken, sondern auch dem Profitkalkül unterliegt.
HANS-PETER RADDATZ
Eine Lizenz zum Töten
Hans-Peter Raddatz, selbst von Islamisten mit dem Tod bedroht, nennt auch die Gründe warum unsere Politiker zum Islam gegenüber positiv gegenüberstehen: Die Angst als Polarisierer zu gelten, und sich die Karriere zu verbauen. Wir brauchen wieder Politiker die offen die Themen ansprechen, so wie Poltiker der CM (Christliche mitte) oder der REPs (Republikaner).
Hier der Raddatz Artikel in Auszügen. Die hübschen Bilder des Orginal sollte man auch nicht verpassen:
http://www.merkur.de/8968.0.html?&no_cache=1#
Lizenz zum Töten
Zweideutig mag die von Mohammed empfangene Schrift vielfach sein. Klar ist indes, dass sein Glaube siegen muss. Wenn nötig, mit brutaler Gewalt.
FANATIKER: Mit dem Koran in der Hand lassen sich muslimische Freiwillige, die Fedajin, für den Kampf mit Amerika ausbilden.
Foto: Markus Matzel/Das Fotoarchiv
Mit dem Fortgang der islamischen Zuwanderung steigt auch die Intensität der Begegnung mit den europäischen Gesellschaften und ihrer Auseinandersetzung mit den Muslimen. Wie in jüngerer Vergangenheit deutlich wurde, erstrecken sich deren Forderungen nicht nur auf religiöse Aspekte, sondern auch auf konkrete, politische Bereiche, die mit Moschee, Islamlehre und Kopftuch teilweise tief in die Belange des demokratischen Rechtsstaats eingreifen. Immer wieder beruft man sich dabei auf die islamischen Basistexte, vor allem den Koran und die Tradition.
Hier hat sich der „Dialog“, der in Politik, Recht und Kultur mit dem Islam geführt wird, die koranische Grundlage teilweise selbst zu Eigen gemacht, indem sich sein Repertoire in einer Aufzählung vermeintlich verfassungskonformer Aussagen erschöpft. Wer über diesen Tellerrand hinausschaut und das koranische Charisma, die kollektive Wirkung seines dynamischen Wortes betrachtet, wird das wesentlich weiter ausgreifende Selbstverständnis der Muslime eher erfassen können.
Dies scheint umso mehr geboten, als die westliche Wahrnehmung dem interessierten Laien, ganz wesentlich beeinflusst durch die Prägekraft der Medien, ein umfassendes, nicht minder verwirrendes Kaleidoskop anbietet. In einem Spektrum, das sich von der „Religion des Friedens“ über unzählige Zwischenstufen bis hin zur „Religion der Gewalt“ aufspannt, kann und darf die Wahrnehmung der Muslime selbst nicht fehlen. Denn ihre Koransicht hilft nicht nur, ihre Religion, sondern auch ihr stringentes Rechts- und Staatswesen zu verstehen.
Das islamische Weltbild gründet auf dem Koran und der Tradition seines Verkünders Mohammed, einer Sammlung verbindlicher Denk- und Handlungsanweisungen, welche wiederum die gemeinsame Grundlage für die so genannte Scharia, das Gesetz Allahs, stellen. Über viele Jahrhunderte ist dieses Gesetz an den politisch-sozialen Erfordernissen des Islam gewachsen und bildet bis heute die Basis seiner Herrschaftsideologie sowie fast aller islamischer Gesellschaften.
Nach islamischer Doktrin gilt die Gesamtheit des koranischen Textes als präexistente, unerschaffene Offenbarung, die jeder Historisierung enthoben ist. Zwar wird in der akademischen Diskussion anerkannt, dass diese vormoderne Doktrin zu allen Zeiten lückenhaft war und sich den historisch jeweils neu auftretenden Problemen stellen musste, doch wird weder im „Dialog“, geschweige denn im Weltislam selbst am Basisprinzip gerüttelt. Dieses Prinzip besteht in der normativen Kraft des koranischen Textes, dessen durchgängige Zweideutigkeit ebenso konsequent in eine verbindliche Richtung weist: die Erhaltung und Ausbreitung der Macht Allahs und seiner Gemeinschaft.
Der Staat im Visier
Das Menschenbild, dessen sich Allah zur Durchsetzung seines Geltungsanspruchs bedient, spannt sich seinerseits zwischen zwei komplementären Polen auf. Zum einen nimmt der Mensch gegenüber Allah eine sklavenhafte Position der vollständigen Unterordnung ein (arab. islam heißt Unterwerfung); zum anderen legitimiert ihn diese ungeteilte Hingabe zur Machtergreifung, wann und wo immer Allahs Geltungsanspruch gefährdet ist oder nachhaltig gefördert werden kann. Da dieser Status, der mit dem Glauben im Islam identisch ist, den gesamten Menschen erfasst, durchdringt er auch Staat und Gesellschaft. Wie die islamische Region eindrucksvoll zeigt, hat die Glaubenspraxis bei aller textlichen Zweideutigkeit die überwundenen Kulturen früher oder später auf ein eindeutiges Resultat festgelegt: auf die Dominanz Allahs und seines Gesetzes.
„Kein Zwang im Glauben“ (Sure 2, Vers 256) ist die bekannte Bestätigung des Korans für denjenigen, der in dieser Gemeinschaft völlig aufgeht. Indem er somit zum Produkt ihrer Vorschriften wird und keinen Zwang mehr zu befürchten braucht, entsteht allerdings die umso dringendere Verpflichtung, Zwang auf diejenigen auszuüben, die ebendiesen Glauben entweder als Dissidenten nicht perfekt ausüben oder ihm als „Ungläubige“ überhaupt nicht angehören, beziehungsweise ihn vielleicht sogar offen ablehnen:
„Unter den Menschen gibt es solche, die sagen: ,Wir glauben an Allah und an den Jüngsten Tag!‘ Doch sie sind nicht Gläubige. Sie suchen Allah und diejenigen die glauben, zu betrügen, betrügen aber nur sich selbst... Und wenn man zu ihnen sagt: ,Glaubt, wie die Menschen glauben!‘, sagen sie: ,Sollen wir glauben wie die Toren?‘... Allah aber spottet ihrer und bestärkt sie darin, in ihrer Auflehnung blind zu verharren... Taube, Stumme und Blinde, und sie kehren nicht um; Allah hat (so) die Ungläubigen in seiner Gewalt... Die schlimmsten der Tiere vor Allah sind jene Tauben und Stummen, die nicht begreifen“ (Sure 2, Vers 8-19).
Mit anderen Worten: Menschsein und Glauben sind nur im Islam möglich. Alle anderen Seinsformen, insbesondere diejenige des Unglaubens, versammeln sich in einem niederen Tierzustand, in der Islamdoktrin auch „Schmutz“ genannt, dessen Beseitigung die Welt entscheidend verbessert und ein hohes, wenn nicht das höchste islamische Verdienst erzeugt. Gemäß dem Anweisungskatalog des Korans, dessen einschlägige Formulierungen wenig Raum zur Interpretation lassen, sind die Mitglieder dieser minderwertigen Kaste zu bekämpfen, zu foltern und zu töten.
Auch auf diejenigen, die der Gemeinschaft angehören, aber sie verlassen wollen, wartet letztlich der Tod, wobei die Bestrafung beider vom Jenseits ins Diesseits vorverlegt wird. Denn zu ihrer Bekämpfung bedient sich Allah der „gläubigen Muslime“, die er mit der erforderlichen „offenkundigen Macht“ (Sure 4, Vers 91) ausgestattet hat. Indem der Koran den Gläubigen diese umfassende Lizenz zur Verfügung stellt, ermächtigt er sie also nicht nur, sondern verpflichtet sie ausdrücklich zur konkreten Vernichtung des Widerständigen und Nichtislamischen.
Da der Text seit ewig existent gilt, erlangt im Glauben orthodoxer Muslime ihre physische Gewalt auch die Dimension transzendenter Macht. Denjenigen, die sich „auf den Weg Allahs“ begeben, um seinem Recht zum Durchbruch zu verhelfen, wächst über die irdische Rechtfertigung hinaus eine paradiesische Aufwertung, insbesondere des Mannes, zu – der treibende Impuls der Selbstmordattentäter.
Es gilt nur ein Recht
Derlei vermeintliche Vorzüge sind inzwischen auch der westlichen Öffentlichkeit bekannt und scheinen sogar die weniger gebildeten Konvertiten zu motivieren. Unislamische Erscheinungsformen wie die Restgemeinden der Christen oder Juden in der Region, demokratische Rechtsstaaten als Diaspora der islamischen Migranten oder auch nur kritische Einzelpersonen, die „auf dem Wege Allahs“ bedrohlich, hinderlich oder schlicht „beleidigend“ wirken, sind je nach Sachlage und opportunen Optionen mehr oder minder nachdrücklich, letztlich jedoch nachhaltig zu beseitigen. Da nichtislamische Rechtsauffassungen als irrelevant gelten, sind dabei auch ihre einschlägigen Vorschriften zu missachten beziehungsweise zu umgehen.
Das klassische Beispiel ist der Aufruf zum Mord, der vom Koran und seinem Verkünder, damit natürlich auch durch dessen Tradition (Hadith) als Teil des Dienstes an der Gemeinschaft legitimiert ist. Jeder Muslim, der ihn aufgreift und ausführt, beweist sich somit als besonders glaubensstarker Stellvertreter Allahs und qualifiziert sich entsprechend für Höheres. Denn eines lässt die Gottheit der Muslime durch Mohammed klar übermitteln: „Nicht ihr habt sie (die Gegner) getötet, sondern Allah. Und nicht du hast, als du schossest, geschossen, sondern Allah“ (Sure 8, Vers 17).
Führende Vertreter des proislamisch fixierten „Dialogs“ sehen das inzwischen ähnlich und suchen von dieser inzwischen auch finanziell lukrativen Dynamik zu profitieren. Auch sie betrachten die kritischen, also islamisch unkorrekten Beobachter, die auf die Gewaltpotenziale der islamischen Herrschaftsdoktrin verweisen und folgerichtig mit dem Tode bedroht werden, als „Beleidiger des Islam“, die ihre Freigabe zum Abschuss durch die „Gläubigen“ sozusagen selbst verschuldet haben (Udo Steinbach, Aiman Mazyek und andere). Begründete Erwartungen, dass von einer solchen Attitüde schließlich auch das Gewaltmonopol des Rechtsstaats selbst infrage gestellt wird, verharmloste das Wochenblatt „Die Zeit“ mit einem „Bauchgefühl, dass mit dem Islam etwas nicht in Ordnung sein könnte“.
Da nicht nur Einzelpersonen so argumentieren, sondern auch Teile der Institutionen wie Parteien, Justiz, Medien, Universitäten, Stiftungen und Kirchen sich diese Sichtweise in der Tendenz ähnlich zu Eigen machen, scheint der Text des Korans allmählich auch „rechtsstaatliche“ Verbindlichkeit erlangen zu können. So ergibt sich, dass die weibliche Verhüllung zum “Symbol der Religionsfreiheit“ wird und fremdsprachige Imame – von jeder Bindung ans Grundgesetz befreit – authentischen Islamunterricht erteilen. Ebenso ist es konsequent, dass sich die Bildungshoheit der Länder auch auf akademischer Ebene aufzulösen beginnt, indem zum Beispiel die Universität Frankfurt einen islamischen Lehrstuhl durch türkische Sponsoren finanzieren und strukturieren lässt.
Als Folge ergab sich die Islamisierung des „interreligiösen Dialogs“, einer Einrichtung, die über viele Jahre mit hohem Aufwand und geringem Ertrag versuchte, Gott und Allah zu einer beide Seiten beglückenden Instanz zu verschmelzen. Zwar dauern diese Experimente immer noch an, doch hat die Politik inzwischen auch die religiöse Deutungshoheit an sich gezogen. Wenn es eine Große Koalition gibt, dann in der Überzeugung, dass der Koran ein Dokument des Friedens und der Islam „kein Problem“ ist. Somit können sich die Muslime auf Allah berufen und brauchen sich nicht auf die islamisch unkorrekten Grundrechte der Religionsfreiheit und Gleichheit der Geschlechter verpflichten zu lassen.
Missbrauchte Freiheit
Der Vorgang ähnelt einer Osmose, in der die Eliten der „Ungläubigen“ in Politik, Recht und Wirtschaft allmählich vom machtspendenden Charisma Allahs erfasst werden, um an der Umformung der Gesellschaft federführend teilzuhaben. Wer hier Karriere machen will, relativiert die islamischen Negativpraktiken, um nicht als „Polarisierer“ stigmatisiert zu werden. Das Gewaltgebot gegenüber Dissidenten und Frauen sowie dem westlichen „Systemfeind“ wird auf ein Zeitphänomen reduziert, das vernachlässigt werden kann, weil „nicht alle“ es gutheißen. Da der Korantext selbst sakrosankt ist, haben die Institutionen der Morddrohung und des „Ehrenmords“ gute Aussichten, sich im Windschatten der Religionsfreiheit zu normalisieren. Aus westlicher Sicht ist dieser Ablauf schwer erkenn- und korrigierbar, weil er nicht nur dem pluralistischen Kurzzeitdenken, sondern auch dem Profitkalkül unterliegt.
HANS-PETER RADDATZ