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Vollständige Version anzeigen : Hilfsbereitschaft und Solidarität!



Zinsendorf
25.04.2015, 19:48
Hier liest man immer nur so viel Negativen, nun auch ´mal was Positives!

Zitat: „Wir sind einfach nur überwältigt“
(von Carina Brestrich)

"Nach dem Brand in Kottmarsdorf bedankt sich die betroffene Familie bei den Helfern. Sie arbeitet jetzt am Neuanfang.

Stundenlang waren die Feuerwehrleute bei dem Brand des Einfamilienhauses vor anderthalb Wochen im Einsatz. Das Haus ist seit dem Feuer unbewohnbar.

Und plötzlich steht die eigene Existenz in Flammen. Familie Heinrich aus Kottmarsdorf hat dies vor anderthalb Wochen ertragen müssen. Mitten in der Nacht weckte sie der Alarm der Rauchmelder in ihrem Einfamilienhaus. Ein Feuer hatte das Gebäude ergriffen. Noch dazu die angrenzende Tischlerei, mit der der Vater den Lebensunterhalt für die sechsköpfige Familie sichert. Schnell konnten die Eltern sich, ihre Kinder und die Großmutter in Sicherheit bringen, um ihr Haus schließlich den Flammen zu überlassen: „Wir mussten im Schlafanzug bekleidet mit ansehen, wie unser Haus vor unseren Augen niederbrennt“, beschreibt Linn Heinrich, die Mutter der Familie, den schrecklichen Moment. Sie hat eine E-Mail an die SZ geschrieben, für Interviews fehlt die Kraft.

Trotzdem möchte sich Familie Heinrich an die Öffentlichkeit wenden. Denn noch bevor die Feuerwehrkräfte abgerückt waren, startete über das Internet eine Welle der Unterstützung. Verwandte hatten über die sozialen Netzwerke einen Hilfeaufruf gestartet. Binnen Stunden gingen unzählige Sachspenden für die Familie ein, darunter vor allem Kleidung und Spielzeug, schreibt Linn Heinrich: „Die Welle der enormen Hilfsbereitschaft hat uns komplett überrollt. Wir sind einfach nur überwältigt.“

Unter den Helfern seien neben Verwandten, Freunden und Nachbarn auch der Kindergarten der Kinder, Klassenkameraden, frühere Arbeitskollegen, Kunden, Sportfreunde und regionale Firmen gewesen. Außerdem boten Dutzende völlig fremde Menschen ihre Hilfe an, „was uns besonders beeindruckt hat“, schreibt Linn Heinrich. Das gebe der Familie momentan sehr viel Kraft: „Vielen, vielen Dank an jeden Einzelnen.“

Trotz des Albtraums, alle persönlichen Sachen verloren zu haben, müsse es nun weitergehen – „schon allein wegen unserer Kinder“, schreibt Linn Heinrich. Derzeit unterstützen viele freiwillige Helfer die Familie bei den Aufräumarbeiten, bevor das Haus schließlich komplett abgerissen werden soll, berichtet sie: „All diese Menschen wollen uns ermöglichen, dass wir so schnell wie möglich einen Neuanfang schaffen können – und wir möchten es auch, wir lassen uns unsere hart aufgebaute Existenz nicht kaputt machen.“ Das Grundstück und der Garten seien das Einzige was noch geblieben ist – „und hier möchten wir auch bleiben“, schreibt sie.

Bürgermeister Michael Görke (parteilos) hat dafür bereits vergangene Woche die Unterstützung der Gemeinde zugesagt. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates bedankte er sich bei der Feuerwehr für den unermüdlichen Einsatz. Gleichzeitig übte er Kritik: Es sei beschämend, dass manche Arbeitgeber kein Verständnis dafür hätten, dass sich im Einsatz befindliche Kräfte nicht auf Arbeit gemeldet hätten. Versäumnisse sieht der Bürgermeister auch auf der Seite der Staatsregierung: „Es ist ein Armutszeugnis, dass seit Jahren kein Weg dahin führt, ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen nach einer bestimmten Anzahl von aktiven Jahren wenigstens eine Minirente zu gewähren.“ Kritik allerdings muss auch die Gemeinde einstecken: Beim Löschen gab es zeitweise nicht genügend Wasser, da die Löschteiche binnen kurzer Zeit leer waren. Weil auch die Hydranten nicht ausreichend Wasser gaben, mussten die Einsatzkräfte auf einen Pool in der Nachbarschaft zurückgreifen. Görke sicherte im Rat zu, dass sich die Gemeinde mit dem Problem befassen werde.

Mit dem Kottmarsdorfer Brand befasst ist auch die Polizei immer noch. Zur Brandursache könne sie derzeit allerdings noch keine Auskunft geben: „Die Ermittlungen der Kriminalpolizei zu dem Fall dauern an und werden in alle Richtungen geführt“, erklärt Thomas Knaup, Sprecher der Polizeidirektion in Görlitz.

Familie Heinrich hofft nun, dass ihr für den Neuanfang keine weiteren Steine in den Weg gelegt werden, sie schnelle unbürokratische Hilfe bekommt. Momentan sei die Familie an drei verschiedenen Orten untergebracht. „Für uns hat jetzt oberste Priorität, dass wir alle wieder gemeinsam an Ort und Stelle untergebracht sind“, heißt es in der E-Mail. "


Ja, es ist doch toll, wie sich im o. g. Beispiel die Hilfsbereitschaft und Solidarität der Gemeindemitglieder und Nachbarn zeigt. Ein Hohelied auf den Einsatz der FFW des Territoriums!

Sogar ein wenig Kritik Des Bürgermeisters wird als Zutat (wie Salz beim Essen) im Artikel dosiert.

Ganz prima auch die Ermittlungen der Polizei: In alle Richtungen! Dabei sind es nur 5 km Luftlinie bis zur Tschechischen Republik!

Bei genauerer Betrachtung des Brandgeschehens fällt aber u. a. auf, dass der Brandausbruch am 08.04 nachts so gegen 2.00 Uhr im Carport begonnen hatte…
Deshalb finde ich es auch nicht besonders intelligent, dass bei allen Berichten die Kommentarfunktion außer Funktion war. Denn so hätte man doch den widerlichen Spekulationen in der Bevölkerung klar entgegnen können: „dass der Tischlermstr. selbst schuld war, dass die Diebe aus lauter Frust, dass sie das Auto nicht zum Starten bringen konnten, den Caddy abgefackelt haben. Der folgende Brand ist also gar nicht so direkt geplant gewesen…“ So aber entstehen und verstärken sich Gerüchte, der Unmut steigt… , weil die Leute (zum. einige!)denken mit!

Sollte unsere Polizei nach gründlichster Recherche doch ´mal ein Ergebnis veröffentlichen, werde ich es natürlich hier benennen.

Andreas63
26.04.2015, 12:24
Das ist in der Tat eine erfreuliche Meldung. Auf dem Land halten die Leute eben doch noch zusammen, wenn's drauf ankommt.
Eine Sauerei allerdings ist die Reaktion mancher Arbeitgeber. Die würde ich in der Lokalzeitung beim Namen nennen.

BlackForrester
01.05.2015, 00:35
Was hier beschrieben wird ist doch in ländlichen Regionen faktisch die Regel ohne dass man groß darüber redet.

Da funktioniert das Gemeinwesen in der Regel noch - und dies völlig ohne gesetzliche Regelungen, ohne Verordnungen, ohne Vorschriften etc. - man hilft einfach, weil man sich kennt.

Zinsendorf
03.05.2015, 16:47
Was hier beschrieben wird ist doch in ländlichen Regionen faktisch die Regel ohne dass man groß darüber redet.

Da funktioniert das Gemeinwesen in der Regel noch - und dies völlig ohne gesetzliche Regelungen, ohne Verordnungen, ohne Vorschriften etc. - man hilft einfach, weil man sich kennt.
So ist es (noch) - Gott sei dank!

Doch dieses war eigentlich nicht das primäre Anliegen meiner Einlassung.
Mir ging es darum zu zeigen, wie aus einem absolut negativen Anlass

(Versuchter Autodiebstahl durch zwei Tschechen, da aber Auto gesichert - vor Wut Carport abgefackelt, dabei billigend in Kauf genommen, dass Wohnhaus und Werkstatt total zerstört wurden, Täter bisher nicht gefasst, Hinweise auf Herkunft der Täter verheimlicht ...)

in unserer Presse so eine "idyllische Welt" dargestellt wurde. Ganz so, wie es eben der gelernte BRD-Bürger gerne mag!

Das ist symptomatisch: Beruhigen, einschläfern - natürlich eben nicht nur im Bereich grenzüberschreitende Kriminalität, sondern auf der ganzen Linie...