PDA

Vollständige Version anzeigen : castor transport soll wieder blokiert werden...



fryfan
08.11.2003, 21:24
also als ich mal wieder zufällig nachrichten sah kam da etwas das "ökö-faschis" :lol: wieder einmal einen castor transport blockieren wollen, über so zeugs reg ich mich dermasen auf! ich finde das schwachsinnig solche transporte zu blockieren (ich versteh nicht warum das nicht einfach ohne ankündigung gemacht wird) und auserdem ist die einzige gefahren quelle das in einem solchen transport die leute die blockieren, die bringen die transport in gefahr!!!

was ist eure meinung darüber? und was haltet ihr überhaupt von atomkraft?

und da meine lieblings fernseh-person in einem kraftwerkt arbeitet (ja, genau der gelbe dicke :D ) finde ich atomkraft keineswegs schlimm! besser gesagt ich unterstütze sie! die atomkraft darf nicht abgeschaft werden! (solange nicht eine günstigere und bessere methode zur energie gewinnung gefunden ist, z.B. Windkraft: um ein solches windrat zu bauen wir so viel ENERGIE verbrauch wie das windrat nichtmal in 20 jahren erzeugt!)

Nebukadnezar
08.11.2003, 21:33
Man sollte Wege finden die Brennstäbe und den ganzen verstrahlten Schrott irgendwie ins All zu schleudern,dann wärs ne super Sache.

Un die Gegner sollte man einfach überfahren X(

WladimirLenin
21.11.2003, 08:27
Nebukadnezar: Was passier wenn der Müll wiederkommt?

Und außerdem muss der Müll irgendwo deponiert werden!

aphaean
25.11.2003, 00:04
@ fryfan: wenn Sie der Meinung sind, daß die Demonstranten durch ihre Aktionen den Castortransport gefährden, dann müssen Sie in Konsequenz zugeben, daß der Castor nicht ausreichend sicher für den allgemeinen Strassen- und Schienenverkehr (ohne sog. Öko-Faschis) konzipiert wurde.

Ich unterstütze die Demonstrationen entlängs der Castorstrecke, weil wir hier einen Energieträger ausnutzen, ohne uns im Klaren über die Langzeitfolgen zu sein. Vereinfacht gesagt: Deutschland hat noch immer kein "Endlager" für seine radioaktiven Müll - wir spielen mit der Zukunft unserer Folgegenerationen. Ich betrachte herkömliche Protestaktionen vor zB dem Bundestag ziemlich zynisch als "ohne Sinn und Wirkung". Die Bundesrepublik muß dort getroffen werden wo es schmerzt, ehe sie sich besinnt, welche Risiken sie mit Atomenergie eingeht. Und wo tut es weh? Am Geldsäckelchen. Momentan finanzieren die Atomkonzerne einen sehr eingeschränkten Begleitschutz (wenn ich mich recht entsinne: höchstens 2 Fahrzeuge und eine einstellige Zahl von Polizisten) - für alle anderen Sicherheitskräfte muß der Bund aufkommen. Wenn man die Atomkonzerne unter die Lupe nimmt, wird offensichtlich, daß sie ohne der Unterstützung und Subventionen der BRD nicht profitabel wären.

Ich studiere Maschinenbau - und begreife mittlerweile soviel von Technik, um zu wissen, daß der nationale Energiebedarf nicht durch Alternative Energieerzeugung gedeckt werden kann. Aber ohne die Impulse seitens Gegner des Atomstroms, würden nur geringfügige Impulse zur Weiterentwicklung bestehender Energieerzeugungsmethoden, oder Ausarbeitung neuer Ansätze entstehen.

cheerio @ all
anna

AndyH
25.11.2003, 09:20
Original von aphaean
@ fryfan: wenn Sie der Meinung sind, daß die Demonstranten durch ihre Aktionen den Castortransport gefährden, dann müssen Sie in Konsequenz zugeben, daß der Castor nicht ausreichend sicher für den allgemeinen Strassen- und Schienenverkehr (ohne sog. Öko-Faschis) konzipiert wurde. Der Castor hält selbst großkalibrigen Beschuss stand. Alles was während und nach einer bahn und Straßentransport passieren kann (Absturz von Viadukt, Kollosion mit Benzintransporter, Flugzeugabsturz, etc.) ist berücksichtigt, selbst abartigste Horrorphantasien wurden bemüht. Es ist ungleich sicherer als die Anreise der Demogruppen. Von deren tun mal ganz abgesehen.


Ich unterstütze die Demonstrationen entlängs der Castorstrecke, weil wir hier einen Energieträger ausnutzen, ohne uns im Klaren über die Langzeitfolgen zu sein. Es gibt in der Tat Leute denen es nicht klar ist. Die sollen sich helfen lassen. Tatsächlich nachgedacht haben offensichtlich wohl nur die Fachgremien. Der Rest spielt ideologisch und auf Emotionen.


Vereinfacht gesagt: Deutschland hat noch immer kein "Endlager" für seine radioaktiven Müll - wir spielen mit der Zukunft unserer Folgegenerationen. Unsinn. Natürlich hat man einen Endlager gefunden. Salzstock Gorleben wir es sein, wenn es soweit ist. Trittin versucht es politisch hinauszuzögern, was ihm nur gelingt weil ein Endlager für die HAW in den nächsten 10 Jahren noch nicht nötig ist.


Ich betrachte herkömliche Protestaktionen vor zB dem Bundestag ziemlich zynisch als "ohne Sinn und Wirkung". Die Bundesrepublik muß dort getroffen werden wo es schmerzt, ehe sie sich besinnt, welche Risiken sie mit Atomenergie eingeht. Und wo tut es weh? Weh tut nur die Idiotismus manche Menschen, die z.B. nicht kapieren, dass die Transporte unvermeidbar sind. Etwa 140 Transporte werden noch mindestens kommen, denn Deutschland ist verpflichtet sein Müll selbst zu entsorgen. Andereseits können die demonstranten mal in Paris ein wenig rumtollen, vielleicht überzeugen sie die Franzosen den deutschen Müll zu behalten. :D


Am Geldsäckelchen. Momentan finanzieren die Atomkonzerne einen sehr eingeschränkten Begleitschutz (wenn ich mich recht entsinne: höchstens 2 Fahrzeuge und eine einstellige Zahl von Polizisten) - für alle anderen Sicherheitskräfte muß der Bund aufkommen. Wenn man die Atomkonzerne unter die Lupe nimmt, wird offensichtlich, daß sie ohne der Unterstützung und Subventionen der BRD nicht profitabel wären. Begleitschutz wird für normale Umstände gestellt. Demonstrationen und Terrorismus ist politisches Problem, somit werden ganz andere Organe und Kassen zuständig. Die Demonstranten merken das in ihren beschränktheit nicht. Die paar Piepen für die paar Beamten ist lächerliche Summe, gegenüber das was transportiert wird. Das sind mehrere Jahre Stromerzeugung aus mehreren Kernkraftwerken. Also Reste von Milliarden von Euro. Dagegen sind die Gehälter für die Polizisten Peanuts. Das ändert nichts an den Profitabilität der Kernkraftwerke. Soweit zu denken können die Demonstranten aber natürlich nicht, wäre zu viel verlangt.


Ich studiere Maschinenbau - und begreife mittlerweile soviel von Technik, um zu wissen, daß der nationale Energiebedarf nicht durch Alternative Energieerzeugung gedeckt werden kann. Aber ohne die Impulse seitens Gegner des Atomstroms, würden nur geringfügige Impulse zur Weiterentwicklung bestehender Energieerzeugungsmethoden, oder Ausarbeitung neuer Ansätze entstehen. Erste Schritt in den Verständnissweg ist gemacht.
Als Maschbau-Studi müsstest also langsam nachdenken können. Wind und Solar ist mau, verbrennnen will man nicht mehr - was nun - ?

Ebenso müsste es möglich sein, dir ein Bild zu machen über die "riesigen" Mengen an "Atomabfall".
Ein AKW tauscht im Jahr etwa 30 Tonnen Material im gegenzug zu 1,4 GW * 365 * 24 *0,9 = ca. 11 TWh Strom.
Aus dem 30 Tonnen sind lediglich 5% HAW Müll. (war ja max 3-4% angereichert)
Preisfrage: welche Menge Müll erzeugten und erzeugen die AKW-s in Deutschland ? Welche menge Müll wären es pro Kopf, wenn 100% der Stromerzeugung aus AKW-s kommen würden ? (500-600 TWh Strom, 82 Mio Bürger)

Die Erkenntnisse sind erschütternd für ein Gegner. Vor allem wenn das selbe mit Öl, Gas, Kohle nachrechnet. (Wobei Kohle auch noch Radioaktivität freisetzt.)

Gruss
Andy

aphaean
26.11.2003, 20:16
Original von AndyH
1 ... Der Castor hält selbst großkalibrigen Beschuss stand. Alles was während und nach einer bahn und Straßentransport passieren kann (Absturz von Viadukt, Kollosion mit Benzintransporter, Flugzeugabsturz, etc.) ist berücksichtigt, selbst abartigste Horrorphantasien wurden bemüht.

2 ... Natürlich hat man einen Endlager gefunden. Salzstock Gorleben wir es sein, wenn es soweit ist. Trittin versucht es politisch hinauszuzögern, was ihm nur gelingt weil ein Endlager für die HAW in den nächsten 10 Jahren noch nicht nötig ist.

3 ... Weh tut nur die Idiotismus manche Menschen, die z.B. nicht kapieren, dass die Transporte unvermeidbar sind. Etwa 140 Transporte werden noch mindestens kommen, denn Deutschland ist verpflichtet sein Müll selbst zu entsorgen.

4 ... Die paar Piepen für die paar Beamten ist lächerliche Summe, gegenüber das was transportiert wird. Das sind mehrere Jahre Stromerzeugung aus mehreren Kernkraftwerken. Also Reste von Milliarden von Euro. Dagegen sind die Gehälter für die Polizisten Peanuts. Das ändert nichts an den Profitabilität der Kernkraftwerke. Soweit zu denken können die Demonstranten aber natürlich nicht, wäre zu viel verlangt.

5 ... Erste Schritt in den Verständnissweg ist gemacht.
Als Maschbau-Studi müsstest also langsam nachdenken können. Wind und Solar ist mau, verbrennnen will man nicht mehr - was nun - ?

6 ... Ebenso müsste es möglich sein, dir ein Bild zu machen über die "riesigen" Mengen an "Atomabfall".
Ein AKW tauscht im Jahr etwa 30 Tonnen Material im gegenzug zu 1,4 GW * 365 * 24 *0,9 = ca. 11 TWh Strom.
Aus dem 30 Tonnen sind lediglich 5% HAW Müll. (war ja max 3-4% angereichert)
Preisfrage: welche Menge Müll erzeugten und erzeugen die AKW-s in Deutschland ? Welche menge Müll wären es pro Kopf, wenn 100% der Stromerzeugung aus AKW-s kommen würden ? (500-600 TWh Strom, 82 Mio Bürger)

7 ... Die Erkenntnisse sind erschütternd für ein Gegner. Vor allem wenn das selbe mit Öl, Gas, Kohle nachrechnet. (Wobei Kohle auch noch Radioaktivität freisetzt.)

Gruss
Andy

Hallo Andy!

Habe mir die Freiheit genommen, Ihre Einwände zu numerieren:

1 ... Ich stimme Ihnen da vollständig zu - der für Atomtransporte verwendete Castor ist sicher. Mit meiner Argumentation wollte ich lediglich fryfan's Behauptung, Demonstranten gefährden den Castortransport, ad absurdum führen.

2 ... Gorleben ist ein Endlager? Für radioaktives Material, welches eine Halbwertszeit von mehreren Millionen Jahren hat? Sie haben das Stichwort geliefert: Gorleben ist ein Salzstock. Charakteristisch für eine Salzlösung, ist ihre ausgesprochene Korrosivität. Es ist faktisch unmöglich, sichere Behälter zu konstruieren, welche die Strahlungszeit des Stoffes überdauern.

3 ... Weh tut auch die Lese- bzw Erfassungsunfähigkeit anderer Menschen. Zu keinem Zeitpunkt habe ich behauptet, ich sei gegen das Prinzip der Castortransporte. Solange in Deutschland Strom mit Uran produziert wird, sind die Transporte eine Pflicht (wir dürfen unseren Müll nicht woanders deponieren) und leider ein notwendiges Übel. Ich wende mich mit meinen Aussagen gegen die komplette Atomindustrie als faktisch unrentabel, umweltzerstörend und gefährlich.

4 ... Verglichen mit den Profiten der Konzere, sind die Polizeihundertschaften "Peanuts", stimmt. Meine Argumentation läuft jedoch darauf hinaus, nicht den Stromkonzernen "an den Geldbeutel" zu gehen, sondern dem deutschen Staat. Dieser muß a) die finanzielle Begünstigung der AKW-Betreiber unterlassen (oder damit uns allen nicht sofort das Licht ausgeht: stufenweise herunterfahren) und b) vermehrt finanzielle Mittel in die Entwicklung von alternativen Energiequellen investieren.

Um jetzt noch ein bisschen mehr mit Zahlen zu spielen: Jeder Atomstrombetreiber innerhalb der Bundesrepublik ist verpflichtet per verkaufte kWh (Kilowattstunde) € 2,34 zur sicheren Endlagerung des radioaktiven Materials beiseite zu Legen. Prinzipiell eine wunderbare Idee. Ignorieren wir zunächst die Zweifel, ob dieser Betrag in mehreren Tausend Jahren noch von physischem Bestand ist. Diese Rücklagen haben zwei gravierende Nachteile:
- sie sind nicht "sicher": den Konzernen ist es erlaubt, mit den finanziellen Rücklagen sogar branchenfremde Investitionen zu betreiben. Das dies nicht immer "gut geht" zeigt deren fehlgegangener Einstieg in den Telekommunikationsmarkt. Faktisch gesehen, kann dies bedeuten, daß aufgrund von Fehlkalkulationen bzw -spekulationen, die Rücklagen zur sicheren Endlagerung radioaktiven Materials sich in nichts auflösen.
- diese Rücklagen und die Renditen derselben sind steuerfrei: genau betrachtet ist diese "Rücklagenidee" ein Traum eines jeden BWL'ers. Man hat einen Topf, in den man Profite reinstecken kann, so daß sie nicht besteuert werden müssen, und kann diese dann verwenden um weitere Profite zu generieren (natürlich steuerfrei) - die Zinsen (Gewinne der Investitionen) wandern übrigens nicht in den "Rückstelltopf", sondern als Reinprofit des Konzernes, nach eigenem Belieben zu nützen. Nur zur Erinnerung: ein "Normalkonzern" muß steuern auf seine direkten Profite zahlen, und auf die Renditen infolge von Investitionen/Einlagerungen.

Im Jahr 2000 wurde festgestellt, daß zehn der damaligen neunzehn AKW's in Deutschland lediglich wirtschaftlich arbeiteten, weil sie das lukrative Nebengeschäft mit den Rückzahlungsrenditen hatten. Die Atomstrombehörde NEA kam zu dem Ergebnis, daß die Kosten des Atomstroms (ohne staatliche Subventionen) erheblich gesenkt werden müssen, um gegenüber allen anderen Kraftwerken kokurrenzfähig bleiben zu können.

Wenn Atomkraftwerke derart sicher sind - wieso weigert sich bisher jede Versicherungsgesellschaft die Betreiber im Falle eines GAUS abzusichern? Sollte im AKW Biblis eine unkontrollierbare Kernschmelze eintreten, beliefen sich die materiellen Schäden auf ca 5 Billionen Euro (€ 5.000.000.000.000). Eine Komission des deutschen Bundestages "Schutz der Erdatmosphäre" gibt als realistische Haftpflichtversicherung einen Versicherungsaufschlag von €1,80 pro kW/h an. Damit würden sich die Kosten des Atomstroms verzehnfachen.

5 ... Akzeptiert - die klassischen alternativen Energieträger (Wind und Sonne) sind "mau". Aber ich weigere mich zu akzeptieren, daß dies unsere einzigen zukunftsträchtigen Alternativen der Zukunft darstellen. Das die Situation momentan dementsprechend wirkt, ist kein Wunder. Im Vergleich zur Atomenergie (23 Milliarden Mark) wurde im Zeitraum 1974 - 1999 lediglich 6 Milliarden Mark in die Fortentwicklung alternativer Energien seitens des Staates investiert.

6 ... Niedliche Rechnung. Also produzieren Atomkraftwerke angeblich 1,5 Tonnen radioaktiven Müll pro Jahr. Das Problem, ist lediglich, daß Sie Ihre gesamte Überlegung, an der Masse des Stoffes aufhängen. Die radioaktive Strahlung steht zwar in Abhängigkeit der Masse, jedoch bringt diese Rechnung den Wirkungsradius/potential des Stoffes nicht zum Ausdruck. Vereinfacht, kann man es mit einem Giftstoff vergleichen, der in Flüssiger Form mehrere 100L umfasst, jedoch als Giftgas eine lethale Wirkung über mehrere 100 km² zeigt.

7 ... Ihre Aussage ist nicht ganz richtig: beim Verbrennen aller fossilen Energieträger wird radioaktives Material freigesetzt. Und ehrlich gesagt, wären Kohle/Gas/Öl-Kraftwerke unser "einziges" Problem, würde ich mich aufgrund ihrer umweltbelastenden und ausbeutenden Funktionsweise, für das Entwickeln schadstoffärmerer Energieentwicklung einsetzen. Momentan, sehe ich jedoch die Problematik des Atomstroms aus ungleich schwerwiegender.

cheerio @ all
anna

Halteverbot
26.11.2003, 20:55
Nebukadnezar: Was passier wenn der Müll wiederkommt?

Trifft ein Müll einen anderen: Sagt der eine: So trifft man sich wieder.
Darauf der andere: Ja das Weltall ist schon klein, nicht?

Hahaha wie lustig bin ich heute mal wieder.
Ich bräuchte den rotlakierten Aufklärer zur Aufmunterung.

Jetzt mal ehrlich, ich habe jetzt leider keine Zeit hier großartig drauf einzuguehen, aber 90 % dieser dummen Greenpeaceanhänger und Ölofaschos haben doch absolut keinen Plan.
Ich hab letztens mal einen kennengelernt, der hat so einen verdammten Schwachsinn gelabert, dass ich mich nur noch kugeln konnte. Er meinte Sonnenenergie sei dreimal so ertragreich wie Kernenergie, außerdem ist es viel viel umweltfreundlich und die Herstellung natürlich auch....
Oh mann war das mal wieder lustig.
Auf die Frage wann er auf die nächste Demo ginge:
Ja nächstes Wochenende ist eine in München.
Aha und gegen was?
Keine Ahnung, ich geh jedenfalls hin.

Soviel zu meinem kleinen Greenpeace "Freund"

Arme Irre...

aphaean
26.11.2003, 21:06
Ich wage zu bezweifeln, daß besagter Üko Mitglied von Greenpeace ist, denn deren Anhänger sind meist doch recht gut über ihren Aktionismus aufgeklärt. Aber wie von Rudolf aufgegriffen, ist es schade, daß die Kritik an der Atomenergie durch derartige "Kein-Plan-Aber-Erstmal-Demonstrieren" Kontra-Aktivisten entwertet wird.

cheerio @ all
anna

AndyH
27.11.2003, 19:02
Original von aphaean
Hallo Andy!

Habe mir die Freiheit genommen, Ihre Einwände zu numerieren:

1 ... Ich stimme Ihnen da vollständig zu - der für Atomtransporte verwendete Castor ist sicher. Mit meiner Argumentation wollte ich lediglich fryfan's Behauptung, Demonstranten gefährden den Castortransport, ad absurdum führen.

2 ... Gorleben ist ein Endlager? Für radioaktives Material, welches eine Halbwertszeit von mehreren Millionen Jahren hat? Sie haben das Stichwort geliefert: Gorleben ist ein Salzstock. Charakteristisch für eine Salzlösung, ist ihre ausgesprochene Korrosivität. Es ist faktisch unmöglich, sichere Behälter zu konstruieren, welche die Strahlungszeit des Stoffes überdauern. Ja. Gorleben ist Endlager.
Endlager sind nämlich nicht das was die meisten dafür halten.
Wenn oben die Hallen voll sind - also in ca. 10 Jahren - wird ein Stollen geöffnet, das Zeug reingekarrt und Stollen zugeschüttet. Innerhalb 2 Jahren ist es nahtlos geschlossen.
Nur schwachaktives wird jahrelang gestapelt unten.


3 ... Weh tut auch die Lese- bzw Erfassungsunfähigkeit anderer Menschen. Zu keinem Zeitpunkt habe ich behauptet, ich sei gegen das Prinzip der Castortransporte. Solange in Deutschland Strom mit Uran produziert wird, sind die Transporte eine Pflicht (wir dürfen unseren Müll nicht woanders deponieren) und leider ein notwendiges Übel. Ich wende mich mit meinen Aussagen gegen die komplette Atomindustrie als faktisch unrentabel, umweltzerstörend und gefährlich. Es ist eine sehr subjektive Sicht. Kaum objektiv belegbar. Tatsächlich ist Kernkraftstrom billig und hochrentabel, belastet den Umwelt weniger als alles bekannte und ist absolut nicht gefährlicher als die üblichen Tätigkeiten die den bequemen überleben dienen.


4 ... Verglichen mit den Profiten der Konzere, sind die Polizeihundertschaften "Peanuts", stimmt. Meine Argumentation läuft jedoch darauf hinaus, nicht den Stromkonzernen "an den Geldbeutel" zu gehen, sondern dem deutschen Staat. Dieser muß a) die finanzielle Begünstigung der AKW-Betreiber unterlassen (oder damit uns allen nicht sofort das Licht ausgeht: stufenweise herunterfahren) und b) vermehrt finanzielle Mittel in die Entwicklung von alternativen Energiequellen investieren. Entschuldige aber diese Sicht ist verdreht. Du kannst doch kaum ernsthaft die gewalttätige Demonstranten den Stromkonzernen anlasten. Oder ist auch Bankraub Schuld der Banken ? Verfolgung von Bankräuber somit Begünstigung der Banken ?


Um jetzt noch ein bisschen mehr mit Zahlen zu spielen: Jeder Atomstrombetreiber innerhalb der Bundesrepublik ist verpflichtet per verkaufte kWh (Kilowattstunde) € 2,34 zur sicheren Endlagerung des radioaktiven Materials beiseite zu Legen. Das wäre ein Wunder, ist die Summe nicht etwas zu hoch ?


Prinzipiell eine wunderbare Idee. Ignorieren wir zunächst die Zweifel, ob dieser Betrag in mehreren Tausend Jahren noch von physischem Bestand ist. Diese Rücklagen haben zwei gravierende Nachteile:
- sie sind nicht "sicher": den Konzernen ist es erlaubt, mit den finanziellen Rücklagen sogar branchenfremde Investitionen zu betreiben. Das dies nicht immer "gut geht" zeigt deren fehlgegangener Einstieg in den Telekommunikationsmarkt. Faktisch gesehen, kann dies bedeuten, daß aufgrund von Fehlkalkulationen bzw -spekulationen, die Rücklagen zur sicheren Endlagerung radioaktiven Materials sich in nichts auflösen. Blödsinn. Natürlich muss das Geld eingesetzt werden, sonst verliert am Wert ganz automatisch. Ob das dann Banken oder Versicherungen in branchenfremde Investitionen stecken oder die Firmen selber ist wohl kein Unterschied. Nur die Banken und Versicherungen heben noch selbst Gewinne ab, schmälern also den Ertrag. Pleite gehen können auch diese, Einlagesicherung gibt es nur bis max 1 Mio DM , vielleicht in zwischen 1 Mio Euro. Das sind aber wohl nicht mal für den Insolvenzverwalter ausreichend. Selber anlegen macht also sehr wohl sinn. Trotz allen Pannen (Geschäft ist IMMER Risiko) gelang es die Summen zu vermehren, und zwar weit über den Sparbuchzinssatz.


- diese Rücklagen und die Renditen derselben sind steuerfrei: Wo nimmst den Blödsinn her ? Erträge werden sehr wohl besteuert !


genau betrachtet ist diese "Rücklagenidee" ein Traum eines jeden BWL'ers. Man hat einen Topf, in den man Profite reinstecken kann, so daß sie nicht besteuert werden müssen, und kann diese dann verwenden um weitere Profite zu generieren (natürlich steuerfrei) - die Zinsen (Gewinne der Investitionen) wandern übrigens nicht in den "Rückstelltopf", sondern als Reinprofit des Konzernes, nach eigenem Belieben zu nützen. Nur zur Erinnerung: ein "Normalkonzern" muß steuern auf seine direkten Profite zahlen, und auf die Renditen infolge von Investitionen/Einlagerungen. Liegst total daneben. Selbstverständlich sind realisierte Gewinne zu versteuern. Der Steuerrecht will es garnicht wissen wo das Geld herkommt.


Im Jahr 2000 wurde festgestellt, daß zehn der damaligen neunzehn AKW's in Deutschland lediglich wirtschaftlich arbeiteten, weil sie das lukrative Nebengeschäft mit den Rückzahlungsrenditen hatten. Die Atomstrombehörde NEA kam zu dem Ergebnis, daß die Kosten des Atomstroms (ohne staatliche Subventionen) erheblich gesenkt werden müssen, um gegenüber allen anderen Kraftwerken kokurrenzfähig bleiben zu können. Wer hat es festgestellt ? Greenpeace ?


Wenn Atomkraftwerke derart sicher sind - wieso weigert sich bisher jede Versicherungsgesellschaft die Betreiber im Falle eines GAUS abzusichern? Sollte im AKW Biblis eine unkontrollierbare Kernschmelze eintreten, beliefen sich die materiellen Schäden auf ca 5 Billionen Euro (€ 5.000.000.000.000). Eine Komission des deutschen Bundestages "Schutz der Erdatmosphäre" gibt als realistische Haftpflichtversicherung einen Versicherungsaufschlag von €1,80 pro kW/h an. Damit würden sich die Kosten des Atomstroms verzehnfachen. Kernkraftwerke sind versichert. Jede einzelne Teil davon.
Was die versicherungen nicht können: Versicherung anzubieten was deren Vermögen übertrifft. Das wäre Betrug.
Wenn also hingehst und ein AKW beim Allianz (übrigens RWE Eigner) für 10 Milliarden versichern willst haben diese kein Problem damit.
Willst aber für 5000 Milliarden, dann müssen diese leider sagen, das es bei besten Willen unmöglich ist, denn alle Versicherungen Europas haben nicht soviel Vermögen. KAPITO ? Alles andere wäre Betrug.
Den dämlichen Zahl hat irgendein Idiot erfunden, der nicht mal weiss was ein GAU ist.


5 ... Akzeptiert - die klassischen alternativen Energieträger (Wind und Sonne) sind "mau". Aber ich weigere mich zu akzeptieren, daß dies unsere einzigen zukunftsträchtigen Alternativen der Zukunft darstellen. Das die Situation momentan dementsprechend wirkt, ist kein Wunder. Im Vergleich zur Atomenergie (23 Milliarden Mark) wurde im Zeitraum 1974 - 1999 lediglich 6 Milliarden Mark in die Fortentwicklung alternativer Energien seitens des Staates investiert.
Du kannst nur soviel Geld reinstopfen wie es SINN ergibt.
Denke auch nicht nur in Gesamtsummen, sondern dividiere es mit dem erzeugten Kilowattstunden. Denn jede Zahlung muss ein Ergebniss bringen.


6 ... Niedliche Rechnung. Also produzieren Atomkraftwerke angeblich 1,5 Tonnen radioaktiven Müll pro Jahr. Das Problem, ist lediglich, daß Sie Ihre gesamte Überlegung, an der Masse des Stoffes aufhängen. Die radioaktive Strahlung steht zwar in Abhängigkeit der Masse, jedoch bringt diese Rechnung den Wirkungsradius/potential des Stoffes nicht zum Ausdruck. Vereinfacht, kann man es mit einem Giftstoff vergleichen, der in Flüssiger Form mehrere 100L umfasst, jedoch als Giftgas eine lethale Wirkung über mehrere 100 km² zeigt. Radioaktive Stoffe sind keine Giftgase. Was in Gorleben liegt, das strahlt lediglich in seiner unmittelbaren Umgebung und basta. Es ist wie Hitze. Das ist auch eine Strahlung und die Städte um die Hochöfen sind trotzdem nicht täglich eingeäschert worden. Preisfrage: warum ? Immerhin schmilzt das Zeug bei über 1500 °C.
Genauso ist das Wasser im Boiler 80 °C und trotzdem kann man sich im Bad aufhalten. Warum ?


7 ... Ihre Aussage ist nicht ganz richtig: beim Verbrennen aller fossilen Energieträger wird radioaktives Material freigesetzt. Und ehrlich gesagt, wären Kohle/Gas/Öl-Kraftwerke unser "einziges" Problem, würde ich mich aufgrund ihrer umweltbelastenden und ausbeutenden Funktionsweise, für das Entwickeln schadstoffärmerer Energieentwicklung einsetzen. Momentan, sehe ich jedoch die Problematik des Atomstroms aus ungleich schwerwiegender. Warum ist das ein "Problematik" ? Seit 40 Jahren sind das die verlässlichsten Pötte. Das werden sie in den nächsten 40 auch noch sein.

Gruss
Andy

Halteverbot
27.11.2003, 19:43
Frag mal bei Greenpeace nach.
Da sagen dir 99 %, dass Atomenergie umweltunfreundlicher ist als Solarenergie. Tja, wenn sie wenigstens Ahnung hätten.
Der besagte Öko fascho war sehr wohl Greenpeace mitglied, da er jeden zweiten Tag deren T-Shirts getragen hat nur von dieser ach so tollen Organisation gefaselt hat, und trotzdem recht glaubhaft war.
Aber sie können das natürlich viel besser beurteiln, schon klar....

aphaean
27.11.2003, 21:06
Original von AndyH
Ja. Gorleben ist Endlager.
Endlager sind nämlich nicht das was die meisten dafür halten.
Wenn oben die Hallen voll sind - also in ca. 10 Jahren - wird ein Stollen geöffnet, das Zeug reingekarrt und Stollen zugeschüttet. Innerhalb 2 Jahren ist es nahtlos geschlossen.
Nur schwachaktives wird jahrelang gestapelt unten.

Gorleben ist als Endlager nicht geeignet. Wenn es als eins deklariert wird, dann nur mangels sicherer Alternativen. Sie wollen also radioaktives Material in Containern die nächsten Tausend Jahre langsam vor sich hinrosten lassen (dank der stark salzhaltigen Umwelt), und sich dann wundern, wenn Ihr Grundwasser strahlt?

Stark radioaktives Material wird also über der Erdoberfläche gelagert. Soso. Die Castor indem das Material transportiert und gelagert wird, schmelzen ab 800°C. Das Kerosin eines herkömmlichen Flugzeuges brennt bei 1600°C. Hoffen wir, daß Terroristen und Fremdstaaten uns weiterhin gut gesinnt bleiben.


Original von AndyH
Es ist eine sehr subjektive Sicht. Kaum objektiv belegbar. Tatsächlich ist Kernkraftstrom billig und hochrentabel, belastet den Umwelt weniger als alles bekannte und ist absolut nicht gefährlicher als die üblichen Tätigkeiten die den bequemen überleben dienen.


Sie behaupten Atomstrom sei hochrentabel, ich propagiere das Betreiben von AKW's (staatliche Beihilfen weggerechnet) sei unrentabel. Ich habe ihnen entsprechende Kennziffern und Eckdaten geliefert. Ich warte immer noch auf Ihre Beweisführung.

Geht ein Kohlekraftwerk, aus welchen Gründen auch immer, in die Luft, stirbt wahrscheinlich ein Teil der Belegschaft und die nächsten Anwohner. Ist der Brand einmal gelöscht, ist das Gebiet danach wieder betretbar.

Explodiert ein AKW sterben garantiert nicht nur die Belegschaft, sondern auch die Anwohner in einem weiten Umkreis. Daraufhin zieht eine radioaktive Wolke über Kontinentaleuropa hinweg. Das Gelände des AKW's ist für sehr, sehr lange Zeit aufgrund der Strahlengefahr nicht mehr passierbar.


Original von AndyH
Entschuldige aber diese Sicht ist verdreht. Du kannst doch kaum ernsthaft die gewalttätige Demonstranten den Stromkonzernen anlasten. Oder ist auch Bankraub Schuld der Banken ? Verfolgung von Bankräuber somit Begünstigung der Banken ?


Leitet ein "normaler" Betrieb giftiges Abwasser in den Rhein, wird er relativ schnell von dem Gesetzgeber in seine Schranken verwiesen, und muß gegebenenfalls die Beseitigung der Schäden zum Teil finanzieren.


Original von AndyH
Das wäre ein Wunder, ist die Summe nicht etwas zu hoch ?


Ups! Korrekt, der Betrag lautet eigentlich: €0,0234.


Original von AndyH
Blödsinn. Natürlich muss das Geld eingesetzt werden, sonst verliert am Wert ganz automatisch. Ob das dann Banken oder Versicherungen in branchenfremde Investitionen stecken oder die Firmen selber ist wohl kein Unterschied.

Würde ich mir von Ihnen Geld leihen um damit zu spekulieren, und nach einem gewissen Zeitraum Ihnen den vollen Betrag nur zurückzugeben, wenn ich einen Profit erarbeitet habe, wären Sie damit wohl auch wenig einverstanden.

Banken bieten die Option Geldbeträge langfristig vor Inflationsschwankungen abzusichern.

Eigentlich ist die gesamte Diskussion illusorisch, da ich stark bezweifele, daß zu dem Zeitpunkt an dem die Langzeitschäden auftreten, weder die Regierung der Bundesrepublik, die entsprechenden Banken, die Atomkonzerne noch ihre Rücklagen existieren werden.


Original von AndyH
Wo nimmst den Blödsinn her ? Erträge werden sehr wohl besteuert !


Erträge eines Normalbürgers: ja. Erträge aus dem Rücklagentopf eines Atomkonzernes: nein.

Atomkonzerne müssen nur jene Profite besteuern, die direkt aus ihrem Geschäft resultieren (den Verkauf von Elektrizität). Es ist der Bundesregierung nämlich freigestellt Steuerbegünstigungen an Branchen/Betriebe zu erteilen, die sie als dafür würdig betrachtet.


Original von AndyH
Wer hat es festgestellt ? Greenpeace ?


Lesen ist auch eine Kunst! Die NEA (Nuclear Energy Agency) ist eine Agentur der OECD (Organisation for Ecenomic Cooperation and Development) und in Konsequenz etwas ganz anderes als die Öko-Lobbyisten. Wenn Sie so gut über die Risiken von radioaktivem Material informiert sind, wundert es mich, daß diese Organisation Ihnen nicht geläufig ist.


Original von AndyH
Den dämlichen Zahl hat irgendein Idiot erfunden, der nicht mal weiss was ein GAU ist.


Meine Zahl stammt von der genannten Kommission der Bundesregierung.


Original von AndyH
Du kannst nur soviel Geld reinstopfen wie es SINN ergibt.
Denke auch nicht nur in Gesamtsummen, sondern dividiere es mit dem erzeugten Kilowattstunden. Denn jede Zahlung muss ein Ergebniss bringen.


Wodurch können Sie beurteilen, ob theoretische Ansätze einen Sinn machen, wenn Sie nicht einmal bereit sind Geldbeträge in die Erforschung derselben zu Investieren? Sie denken mit Ihrer Rechnung extrem kurzfristig. Der Sinn von Forschung ist über längere Sicht eine bessere Alternative zu finden, nicht eine Momentanaufnahme der Gewinn/Verlustrechnung aufzustellen.


Original von AndyH
Radioaktive Stoffe sind keine Giftgase. Was in Gorleben liegt, das strahlt lediglich in seiner unmittelbaren Umgebung und basta. Es ist wie Hitze. Das ist auch eine Strahlung und die Städte um die Hochöfen sind trotzdem nicht täglich eingeäschert worden. Preisfrage: warum ? Immerhin schmilzt das Zeug bei über 1500 °C.
Genauso ist das Wasser im Boiler 80 °C und trotzdem kann man sich im Bad aufhalten. Warum ?


Es ist SO frustierend mit jemanden zu diskutieren, der des Lesens nicht mächtig ist! Ich habe nie gesagt, radioaktive Stoffe seien Giftgase, ich habe lediglich einen Vergleich herbeigezogen in dem ich das Zerstörungspotential im Verhältnis zur Masse eines radioaktiven Stoffes mit dem eines Giftgases gleichsetze.

Sie vergleichen Wärmestrahlung mit radioaktiver Strahlung? Gammastrahlen haben die Eigenschaft mehrere Meter Blei zu durchdringen. Wärmestrahlung kapituliert bereits vor Schichten von Isolationsmaterial mit geringem Durchmesser. Radioaktive Strahlen zerstören ihr Erbgut, Wärmestrahlen sind überlebensnotwendig. Wärmestrahlung hat einen weit geringeren Wirkungsradius als radioaktive Strahlung. Material welches radioaktiver Strahlung ausgesetzt wird, strahlt wiederum selber.


Original von AndyH
Warum ist das ein "Problematik" ? Seit 40 Jahren sind das die verlässlichsten Pötte. Das werden sie in den nächsten 40 auch noch sein.


Sichere Pötte:

Biblis (Dez. 1987): 107L radioaktives Kühlwasser laufen aus (das Auslaufen von Kühlwasser kann eine Kernschmelze zur Folge haben)

Unterweser (Jun. 1998): Zwei Tage lang bleibt ein blockiertes Dampfdruckventil unbemerkt, weil die Reaktorcrew die Sicherheitsmechanismen außer Kraft gesetzt haben (in Frankreich und USA kann der Reaktor bei blockiertem Dampfdruckventil nicht einmal hochgefahren werden)

Phillipsburg (Aug. 2001): Zwei Wochen lang bleibt unentdeckt, daß das Notkühlsystem für den Reaktor funktionsuntüchtig ist. Als der Fehler aufgedeckt wird, entscheidet sich der Betreiber aus Angst vor Profiteinschnitte, den Reaktor weiterzubetreiben und versucht das System am laufenden Betrieb zu reparieren.

Brunsbüttel (Dez. 2001): Am 14. Dezember kommt es nur wenige Meter vom Reaktordruckbehälter entfernt zu einer schweren Wasserstoffexplosion. Rund drei Meter Rohrleitung werden durch die Explosion völlig zerfetzt. Nur ein einziges Ventil befindet sich zwischen dem zerstörten Rohr und dem hochradioaktiven Herzen des Reaktors und stoppt den Austritt von radioaktivem Dampf. Brunsbüttel-Betreiber HEW spielt den Unfall zunächst herunter und behauptet, an dem Rohr gäbe es lediglich eine leckende Dichtung. Erst nach zwei Monaten, im Februar 2002, gelingt es der Atomaufsicht, HEW dazu zu zwingen, den Reaktor abzuschalten, um das Rohr"leck" inspizieren zu können. Dabei wird die explodierte Leitung entdeckt. Brunsbüttel bleibt abgeschaltet. Wäre die Explosion bereits im Dezember, also zu Beginn des Winters, entdeckt worden, hätte HEW für mehrere Millionen Euro Ersatzstrom einkaufen müssen. War das der wahre Grund dafür, warum HEW die Explosion angeblich nicht bemerkt hat?

Drei der fünf schwersten Atomunfälle fanden übrigens in Japan, Großbritannien und den Vereinigten Staaten statt.

Die älteren deutschen Pötte sind betriebswirtschaftlich mittlerweile abgeschrieben. Wenn neue konstruiert werden, wird diese Abschreibung auf den Preis des Atomstroms aufgeschlagen. Die Abschreibungsdauer einer Machinerie beläuft sich über die geschätzte Lebensdauer derselben. In anderen Worten: die deutschen "Pötte" haben ihre erwartete Lebensdauer überschritten. Das Unfallrisiko steigt.

cheerio @ all
anna

aphaean
27.11.2003, 21:11
Original von Rudolf
a) Frag mal bei Greenpeace nach. Da sagen dir 99 %, dass Atomenergie umweltunfreundlicher ist als Solarenergie. Tja, wenn sie wenigstens Ahnung hätten.

b) Der besagte Öko fascho war sehr wohl Greenpeace mitglied, da er jeden zweiten Tag deren T-Shirts getragen hat nur von dieser ach so tollen Organisation gefaselt hat, und trotzdem recht glaubhaft war.


a) Das liegt vielleicht daran, daß Solarenergie umweltfreundlicher ist als Atomenergie. Nachteil derselben ist nur, daß sie den globalen Bedarf nicht wird decken können.

b) Ich trage Hemden von Lacoste. Das bedeutet lediglich, daß diese Kleidung meinem Stil entspricht, nicht daß ich Beschäftigte der Firma Lacoste bin. Es soll sogar Menschen geben, die Metallica T-Shirts tragen, ohne Mitglied er Band zu sein!

cheerio @ all
anna

P.S. Ich trage übrigens keine Hemden von Lacoste *grusel*, es war lediglich ein hypothetisches Beispiel ;).

AndyH
28.11.2003, 11:14
Gorleben ist als Endlager nicht geeignet.
Wenn es als eins deklariert wird, dann nur mangels
sicherer Alternativen. Sie wollen also radioaktives
Material in Containern die nächsten Tausend Jahre
langsam vor sich hinrosten lassen (dank der stark
salzhaltigen Umwelt), und sich dann wundern,
wenn Ihr Grundwasser strahlt?
Gorleben ist geeignet, weil es eine knochentrockene
Salzstock ist. Rosten kann da drinn nichts.
Schon garnicht die Glasblöcke. Deswegen ist es gerade
so gut geeignet. Im übrigen sind die Dinge nach
rund 500 Jahren nicht radioaktiver als manche Naturgestein.


Stark radioaktives Material wird also über der
Erdoberfläche gelagert. Soso. Die Castor indem das Material
transportiert und gelagert wird, schmelzen ab 800°C.
Das Kerosin eines herkömmlichen Flugzeuges brennt bei
1600°C. Hoffen wir, daß Terroristen und Fremdstaaten
uns weiterhin gut gesinnt bleiben.
Natürlich wird es dort gelagert.
Wieso sollen Castors bei 800 °C schmelzen. Wer erzählte dir
den Mist ? Castor-Behälter sind etwa sechs Meter lange und
zweieinhalb Meter im Durchmesser messende, runde Behälter
aus Kugelgraphitguss. Sie haben eine Wandstärke von etwa
40 Zentimetern. Und nun mach dir die Mühe und suche den
Schmelzpunkt für Stahl.
Kerosin hat nur im Flammpunkt 1600 °C. Auf dem Untergrund
wo es brennt ist kaum was da. Kannst fast gefahrlos testen,
indem auf dem Hand Alkohol verbrennst.
Jeder Koch wird dir erzählen können, dass durch flambieren
der Kellner zwar Verbrennungen zuziehen kann, aber deine
Speisen heil bleiben.


Sie behaupten Atomstrom sei hochrentabel,
ich propagiere das Betreiben von AKW's (staatliche Beihilfen
weggerechnet) sei unrentabel. Ich habe ihnen entsprechende
Kennziffern und Eckdaten geliefert. Ich warte immer noch auf
Ihre Beweisführung.
Wenn ich es mache glaubst sowieso nicht. Also mach es selber.
Die Zahlen sind wohl öffentlich. Also dividiere die
von dir genannten Milliarden mit dem Anzahl der kWh in den
genannten Zeitraum. Im übrigen sind in deinen Zahlen auch
Grundlagenforschung und Uni-Forschung mit drinn. Also
Sachen die mit "Subventionen" nichts zu tun haben.



Geht ein Kohlekraftwerk, aus welchen Gründen auch immer,
in die Luft, stirbt wahrscheinlich ein Teil der Belegschaft
und die nächsten Anwohner. Ist der Brand einmal gelöscht,
ist das Gebiet danach wieder betretbar. Ja und ?
Kohlekraftwerke brauchen viele millionen Tonnen Kohle.
Ganze Siedlungen werden weggebaggert, die Deiche am Rhein
im Ruhrgebiet müssen permanent erhöht werden, weil das Land
sinkt. Tausende von Bergarbeiter sind gestorben. Giftige
und dazu noch strahlende Schlacke in millionen Tonnen
Größenordnung liegt Jahrmillionen noch herum. Die Luft
ist verpestet.
Konzentrieren tut man sich aber offensichtlich auf die
unwahrscheinlichsten aber spektakulären Fälle, nicht auf
den gewohnten und damit akzeptierten Dauerbelastung.


Explodiert ein AKW sterben garantiert nicht nur die Belegschaft,
sondern auch die Anwohner in einem weiten Umkreis. Daraufhin
zieht eine radioaktive Wolke über Kontinentaleuropa hinweg.
Das Gelände des AKW's ist für sehr, sehr lange Zeit
aufgrund der Strahlengefahr nicht mehr passierbar.
Dabei wird die Frage elegant übergangen ob ein AKW explodieren
kann ? Hätte ich Räder würde Benzin statt Milch trinken.
Würde alles nach oben fallen, wäre der Boden überall sauber.


Leitet ein "normaler" Betrieb giftiges Abwasser
in den Rhein, wird er relativ schnell von dem Gesetzgeber
in seine Schranken verwiesen, und muß gegebenenfalls die
Beseitigung der Schäden zum Teil finanzieren.
Wieso zum Teil ? Es muss selber finanzieren, es sei denn
die Behörden haben ein Fehler gemacht.
Was ist an obigen Bsp. aussergewöhnlich ?


Ups! Korrekt, der Betrag lautet eigentlich: €0,0234.
Ups. noch immer falsch. Weiter rechnen.
Ein AKW mit 11 TWh Output/Jahr wird doch nicht 8 Milliarden in 30 Jahren
zurücklegen müssen, oder ? :D :D Dafür kriege ich nicht nur alles entsorgt
und abgerissen, sondern gleich einen neuen hingestellt.


Würde ich mir von Ihnen Geld leihen um damit zu spekulieren,
und nach einem gewissen Zeitraum Ihnen den vollen Betrag nur zurückzugeben,
wenn ich einen Profit erarbeitet habe, wären Sie damit wohl auch wenig einverstanden.

Banken bieten die Option Geldbeträge langfristig vor Inflationsschwankungen
abzusichern.

Eigentlich ist die gesamte Diskussion illusorisch,
da ich stark bezweifele, daß zu dem Zeitpunkt an dem die
Langzeitschäden auftreten, weder die Regierung der Bundesrepublik,
die entsprechenden Banken, die Atomkonzerne noch ihre Rücklagen
existieren werden. Eigentlich typisch kleine Arbeitnehmer-
Mentalität zu fordern, dass die Konzerne ihren Geld bei Banken und
Versicherungen verbraten. Tatsächlich sind es groß genug selbst
Banken und Versicherungen zu spielen. Autokonzerne tun es schon lange,
nicht nur für sich selbst sondern für Laufkundschaft.
Warum es besser sein soll das Geld fremd zu verwalten, wird nie begründet.
Natürlich geht der Normalbürger von seinem Hausratversicherung und
Wertpapieranlagen aus. Das ist aber nebulös. An diesem Überblickdefizit
reiten Greenpiss und Konsorten gerne.
Man kann auch anderst anfangen: wieso sind Polizei und Bundeswehrfahrzeuge
nicht Haftpflichtversichert ? Rasen diese so rücksichtslos, dass kein
Versicherung sie nimmt ?


Erträge eines Normalbürgers: ja. Erträge aus dem Rücklagentopf
eines Atomkonzernes: nein.

Atomkonzerne müssen nur jene Profite besteuern, die direkt aus ihrem
Geschäft resultieren (den Verkauf von Elektrizität). Es ist der
Bundesregierung nämlich freigestellt Steuerbegünstigungen an
Branchen/Betriebe zu erteilen, die sie als dafür würdig betrachtet.
Na das ist volleds Blödsinn. Steuergesetze sind allgemeingültig.
Heisst das, die Wasserversorgung der RWE ist steuerfrei ?
Oder diese Firmen http://www.rwe-vc.com/ wo RWE anlegt, keine Steuern zahlen ?


Lesen ist auch eine Kunst! Die NEA (Nuclear Energy Agency)
ist eine Agentur der OECD (Organisation for Ecenomic Cooperation and Development)
und in Konsequenz etwas ganz anderes als die Öko-Lobbyisten. Wenn Sie so gut über
die Risiken von radioaktivem Material informiert sind, wundert es mich,
daß diese Organisation Ihnen nicht geläufig ist.
Mir ist keine derartige Studie der NEA in den letzten 10 Jahren untergekommen.
Kann aber auch was übersehen haben. Wo genau steht sowas ?
http://www.nea.fr/


Wodurch können Sie beurteilen, ob theoretische Ansätze einen Sinn machen,
wenn Sie nicht einmal bereit sind Geldbeträge in die Erforschung derselben
zu Investieren? Sie denken mit Ihrer Rechnung extrem kurzfristig. Der Sinn
von Forschung ist über längere Sicht eine bessere Alternative zu finden,
nicht eine Momentanaufnahme der Gewinn/Verlustrechnung aufzustellen.
Ich denke schon langfristig. So kann ich z.B. berechnen, dass die 2 Mrd Euro
die jedes Jahr an die Windinvestoren fliessen in 20 Jahren 40 Milliarden
ohne Zinsen ergeben, ohne, dass irgendein Erkenntniss erneuert wird.
Ich bin für Forschung, aber das betreibt man anderst.


Es ist SO frustierend mit jemanden zu diskutieren, der des Lesens
nicht mächtig ist! Ich habe nie gesagt, radioaktive Stoffe seien Giftgase,
ich habe lediglich einen Vergleich herbeigezogen in dem ich das Zerstörungspotential
im Verhältnis zur Masse eines radioaktiven Stoffes mit dem eines Giftgases gleichsetze.
Und es ist frustrieren mit jemandem zu diskutieren, der Physik, Chemie
und Betriebswirtschaft nicht mächtig ist. Giftgase haben ihren Zerstörungspotential
alleine durch ihren Beweglichkeit. Genau das fehlt vollkommen bei den HAW
päckchen in Gorleben.


Sie vergleichen Wärmestrahlung mit radioaktiver Strahlung? Gammastrahlen
haben die Eigenschaft mehrere Meter Blei zu durchdringen. Wärmestrahlung
kapituliert bereits vor Schichten von Isolationsmaterial mit geringem Durchmesser.
Radioaktive Strahlen zerstören ihr Erbgut, Wärmestrahlen sind überlebensnotwendig.
Wärmestrahlung hat einen weit geringeren Wirkungsradius als radioaktive Strahlung.
Material welches radioaktiver Strahlung ausgesetzt wird, strahlt wiederum selber.
Ja ich vergleiche, weil es den selben physikalischen Prinzipien unterliegt.
Gammastrahlen haben je nach ihren Energiegehalt irgendwelche Eigenschaften.
Radioaktivität ist ebenso lebensnotwendig. Dosis bestimmt das Gift. Wärme ist
genauso tötlich.
Wirkungsradius ist das gleiche. Oder welche Erklärung kannst geben, dass die Sonne wärmt
und Infrarot noch von Galaxien empfangen werden kann die vielleicht längst
nicht mehr gibt.
Am besten nachschauen was Infrarotstrahlung und Gammastrahlung sind.


Sichere Pötte:
Die Texte sind blödsinn. Die Originale sind öffentlich.
http://www.bfs.de/kerntechnik/ereignisse/berichte/jb_ve_2002.html
http://www.bfs.de/kerntechnik/ereignisse/berichte/qb_kf_20031.html
http://www.bfs.de/kerntechnik/ereignisse/berichte/qb_kf_20032.html

etc.

Gruss
Andy

AndyH
28.11.2003, 11:19
Original von aphaean
Das liegt vielleicht daran, daß Solarenergie umweltfreundlicher ist als Atomenergie. Nachteil derselben ist nur, daß sie den globalen Bedarf nicht wird decken können. Das wäre lediglich eine Behauptung aus dem Bauch heraus.
Die Materialströme und den Energiebedarf durchgerechnet kommt man schnell auf anderen Überzeugungen.
Wieder der alte Fehler: ein Solardach wird mit einen AKW verglichen, anstatt Energiemenge zu Energiemenge.
Den Energiemenge was der AKW rund um die Uhr auf einiken hundert m² erzeugt ist mit entsprechend großen und mit entsprechenden Backup (für Nacht und Nebel) versehenen Solaranlage zu vergleichen.
Und natürlich die Preise dafür.

fryfan
29.11.2003, 16:55
Original von aphaean

Es soll sogar Menschen geben, die Metallica T-Shirts tragen, ohne Mitglied er Band zu sein!



es gibt sogar menschen die böhse onkelz T-Shirts tragen, und nicht mitglied der band sind... ;)

Großadmiral
14.12.2003, 03:40
Ich habe ein metallica T-shirt.

Der Kamerad
14.12.2003, 04:15
Aha

Großadmiral
14.12.2003, 04:21
War nicht so wichtig..