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Vollständige Version anzeigen : Sozialdarwinismus, Demokratie und NS



Waldgänger
17.12.2005, 13:32
Ist der Sozialdarwinismus eine materialistische Ansicht? "Es kommt nicht auf die reine, sondern auf die starke Rasse an die ein Volk in sich trägt.", meinte Oswald Spengler.Der Nationalsozialismus trug den Sozialdarwinismus in sich.Wenn man aber meint dieser ist materialistisch, so hat der NS den Liberalismus nicht wirklich überwunden.Außerdem verwendete der NS jakobinistische bzw. bolschewistische Methoden.War der Nationalsozialismus also kein "Rückfall in die Barbarei", sondern nur die zwangsmäßige Weiterentwicklung der liberalistischen Demokratie und der "Ideen von 1789"?

LuckyLuke
17.12.2005, 13:38
Ist der Sozialdarwinismus eine materialistische Ansicht?
Ja.



"Es kommt nicht auf die reine, sondern auf die starke Rasse an die ein Volk in sich trägt.", meinte Oswald Spengler.Der Nationalsozialismus trug den Sozialdarwinismus in sich.

Er trug ihn nicht nur in sich, sondern war sein Fundament und ideologischer Überbau.



Wenn man aber meint dieser ist materialistisch, so hat der NS den Liberalismus nicht wirklich überwunden.
In welchem Zusammenhang soll das stehen ?




Außerdem verwendete der NS jakobinistische bzw. bolschewistische Methoden.War der Nationalsozialismus also kein "Rückfall in die Barbarei", sondern nur die zwangsmäßige Weiterentwicklung der liberalistischen Demokratie und der "Ideen von 1789"?
Geschwurbel.

Mauser98K
17.12.2005, 13:43
Nur eine Frage:
Ist es moralisch vertretbar, Asoziale, Schwerkriminelle usw zwangsweise zu sterilisieren?

Gärtner
17.12.2005, 13:46
Nur eine Frage:
Ist es moralisch vertretbar, Asoziale, Schwerkriminelle usw zwangsweise zu sterilisieren?
Nein. Denn vor der moralischen Frage sollte zunächst die Frage nach der rein biologischen Zweckmäßgkeit stehen. Die Sterilisierung von "Lebensunwerten" setzt voraus, daß derlei letztlich via Konvention kultureller Überformung entstandenen Begriffe einen genetisch eindeutig zuweisbaren Ursprung hätten.

Was natürlich völliger Unsinn ist. Insofern ist die Frage nach moralischen Implikationen völlig überflüssig.

Waldgänger
17.12.2005, 13:47
Nur eine Frage:
Ist es moralisch vertretbar, Asoziale, Schwerkriminelle usw zwangsweise zu sterilisieren?

Das ist auch nicht die Frage.Die Frage ist, ob der Nationalsozialismus den Liberalismus nicht überwand, sondern dessen Weiterentwicklung ist und damit die Weiterentwicklung der Demokratie.Das sehe ich keineswegs positiv.Antisemiten und Sozialdarwinisten haben den Liberalismus also nicht in sich überwunden.

Mauser98K
17.12.2005, 13:49
Nein. Denn vor der moralischen Frage sollte zunächst die Frage nach der rein biologischen Zweckmäßgkeit stehen. Die Sterilisierung von "Lebensunwerten" setzt voraus, daß derlei letztlich via Konvention kultureller Überformung entstandenen Begriffe einen genetisch eindeutig zuweisbaren Ursprung hätten.

Was natürlich völliger Unsinn ist. Insofern ist die Frage nach moralischen Implikationen völlig überflüssig.

Die biologische Zweckmäßigkeit sehe ich gegeben.

LuckyLuke
17.12.2005, 13:50
Nur eine Frage:
Ist es moralisch vertretbar, Asoziale, Schwerkriminelle usw zwangsweise zu sterilisieren?Obwohl es nicht zwingend zum Thema gehört, vor '45 anscheindend ja, - denn diese Ansichten wurden nicht nur in Deutschland vertreten - danach haben sich allerdings die Moralvorstellungen verändert.

Was unter anderem daran liegt, weil man z.B. festgestellt hat, dass es kein Kriminellen-Chromosom gibt.

Waldgänger
17.12.2005, 13:51
Die biologische Zweckmäßigkeit sehe ich gegeben.

Das meine ich.Spengler meint es wäre Materialismus.Deine biologische Zweckmäßigkeit ist also eine materialistische.Die Wurzel des Liberalismus und des Rationalismus ist also nicht vernichtet.

Gärtner
17.12.2005, 13:52
Die biologische Zweckmäßigkeit sehe ich gegeben.Beweis durch Behauptung?

Dann erzähl mir doch mal was vom "Kriminalitätsgen", das man zweifelsfrei und nachweislich mit konkreten Straftaten eines Täters in Zusammenhang bringen kann, arischer Dackelzüchter.

Dieser "genetische" Ansatz ist sei etwa 60 Jahren doch stark außer Mode gekommen.

Mauser98K
17.12.2005, 13:52
Das meine ich.Spengler meint es wäre Materialismus.Deine biologische Zweckmäßigkeit ist also eine materialistische.Die Wurzel des Liberalismus und des Rationalismus ist also nicht vernichtet.

Huh, jetzt wird`s mir zu theoretisch.

Waldgänger
17.12.2005, 14:23
Irgendwie toll wie hier keiner eine Meinung hat und wahrscheinlich auch keine Ahnung.

LuckyLuke
17.12.2005, 14:39
Das ist auch nicht die Frage.Die Frage ist, ob der Nationalsozialismus den Liberalismus nicht überwand, sondern dessen Weiterentwicklung ist und damit die Weiterentwicklung der Demokratie.
Wie kommst du auf das schmale Brett das Führerstaat und Personenkult die Weiterentwicklung - die Idee ist an sich ist schon der Brüller - von Demokratie sei?

Während das eine zwingend Gewaltenteilung vorsieht, um den Machtmissbrauch durch konkurierrende, sich gegenseitig überwachende Institutionen einzuschränken, ist der Führerstaat das genaue Gegenteil !

Machtkonzentration in wenigen Händen, bis zur Handlungsunfähigkeit.



Das sehe ich keineswegs positiv.Antisemiten und Sozialdarwinisten haben den Liberalismus also nicht in sich überwunden. Hier würde ich mal enormen Aufklärungsbedarf anmelden, was DU unter Liberalismus verstehst !!!!!

Waldgänger
17.12.2005, 14:47
Wie kommst du auf das schmale Brett das Führerstaat und Personenkult die Weiterentwicklung - die Idee ist an sich ist schon der Brüller - von Demokratie sei?

Während das eine zwingend Gewaltenteilung vorsieht, um den Machtmissbrauch durch konkurierrende, sich gegenseitig überwachende Institutionen einzuschränken, ist der Führerstaat das genaue Gegenteil !

Machtkonzentration in wenigen Händen, bis zur Handlungsunfähigkeit.

Hier würde ich mal enormen Aufklärungsbedarf anmelden, was DU unter Liberalismus verstehst !!!!!


Natürlich haben Führerstaat und Demokratie unterschiedliche Erscheinungsformen.Aber ich rede von einer Evolution des Regierungssystems.Spengler meinte, dass es einen Aufstieg und einen Verfall der Kulturen gibt.Am Zerfallszeitpunkt bricht die Jugend und der Klassizismus noch mal auf, bevor die Kultur ganz verschwindet.Der NS war also ein Aufbäumen vor dem Tode der Kultur.So nach Spenglers Theorie.Der NS wäre somit zwangsmäßig der Demokratie folgend.Bis auch der NS untergeht und der "wirkliche" Untergang eintritt.Ich denke, dass der Liberalismus den Rationalismus und Materialismus in sicht trägt, von daher wurde er im Nationalsozialismus nicht überwunden, aber man sollte vielleicht eher sagen, da gebe ich dir recht, man hat den Materialismus nicht überwunden.

LuckyLuke
17.12.2005, 14:56
Was sich schon bei minimaler Gedankenanstrengung als Blödsinn erweist.

Wenn der Führerstaat ein letztes Aufbäumen ist, dann von feudalistisch/ monarchistischen Prinzipien, nur eben, dass man den Führerstatus durch Geburt gestrichen hat, also den alten Adel gesellschaftlich entmachtet hat, weil dieser für das Versagen im WK I verantwortlich gemacht wurde.

Waldgänger
17.12.2005, 15:00
Was sich schon bei minimaler Gedankenanstrengung als Blödsinn erweist.

Wenn der Führerstaat ein letztes Aufbäumen ist, dann von feudalistisch/ monarchistischen Prinzipien, nur eben, dass man den Führerstatus durch Geburt gestrichen hat, also den alten Adel gesellschaftlich entmachtet hat, weil dieser für das Versagen im WK II verantwortlich gemacht wurde.

Es ist nun die Frage ob der NS die (Teil-)Wiedergeburt der römisch-imperialen Antike ist, oder eine Weiterentwicklung des Liberalismus, weil der Nationalsozialismus den Sozialdarwinismus als materialistisches Element in sich trägt.

LuckyLuke
17.12.2005, 15:07
Schlage mal lieber in einem Lexikon nach, wofür Liberalismus überhaupt steht, bevor du hier weiter unkontrolliert mit Begriffen um dich wirfst, von denen du offensichtlich keinen Schimmer hast.

Bis denne.

Waldgänger
17.12.2005, 15:12
Schlage mal lieber in einem Lexikon nach, wofür Liberalismus überhaupt steht, bevor du hier weiter unkontrolliert mit Begriffen um dich wirfst, von denen du offensichtlich keine Schimmer hast.

Bis denne.

Der Liberalismus steht für Individualismus,der Wirtschaftsform des Kapitalismus,bürgerlichen Moralismus und "demokratischen" Parlamentarismus.
Mir ist schon klar, was Liberalismus ist, aber Fakt ist, dass der NS den Liberalismus in sich nicht Überwunden hatte.Der Liberalismus ist aus der Aufklärung entstanden und der Jakobinismus dessen Radikalisierung.Der NS stütze sich aber auf den rational-materialistischen Sozialdarwinismus, hat die "Ideen von 1789" also nicht überwunden, sondern im rassischen Sinne verwendet.Ich habe mich jedoch auch schon berichtigt, sodass man eher sagen sollte der NS hat den Materialismus nicht überwunden.

Sauerländer
17.12.2005, 16:22
Ist der Sozialdarwinismus eine materialistische Ansicht? "Es kommt nicht auf die reine, sondern auf die starke Rasse an die ein Volk in sich trägt.", meinte Oswald Spengler.Der Nationalsozialismus trug den Sozialdarwinismus in sich.Wenn man aber meint dieser ist materialistisch, so hat der NS den Liberalismus nicht wirklich überwunden.Außerdem verwendete der NS jakobinistische bzw. bolschewistische Methoden.War der Nationalsozialismus also kein "Rückfall in die Barbarei", sondern nur die zwangsmäßige Weiterentwicklung der liberalistischen Demokratie und der "Ideen von 1789"?

Hier scheint es mir angebracht, die Begriffe wieder ein wenig auseinanderzuklabastern.
Ist Sozialdarwinismus materialistisch? In meinen Augen muss man das mit "Jein" beantworten. Einerseits ist er zu sehen vor dem Hintergrund einer "Aufklärung" meist angelsächsisch-liberalistischer Natur (man denke etwa an Herbert Spencer). Ganz wie im "normalen" liberalistischen Denken soll hier in einem "Ausleseverfahren" (das der "normale" Liberalismus als solches zu bezeichnen zu vermeiden sucht), im Wettbewerb, im Gegeneinander qualitativer Fortschritt liegen. Das ist insofern materialistisch, als es keine überweltliche Grundlage findet, sondern eine INNERWELTLICHE Transzendenz annimmt - die Transzendenz des Fortschrittsprinzips. Diese ist jedoch eigentlich selbst nicht als materialistisch zu betrachten.
Die Aufklärung tötet Gott und setzt an seine Stelle den "Fortschritt" als selbstrechtfertigendes, höheres Prinzip ethisch in sich guter Natur. (Ein Gedanke, den die nächsthöhere Stufe der in sich inkonsequenten Aufklärung etwa im Duo Schopenhauer/Nietzsche verwirft).
Wenn man davon ausgeht, dass dieser Fortschritt selbstrechtfertigenden Charakter besitzt, und er maximiert werden kann durch Maximierung des Ausleseprinzips/des Wettbewerbs, insofern nichtwettbewerbliches Eingreifen (etwa als Modus des sozialen Ausgleichs) das Ergebnis verzerrt und eigentlich auszusortierende Opfer des Ausleseprinzips schützt, stellt sich Sozialdarwinismus in der Tat als logische Fortsetzung des Liberalismus dar.
Materialistisch ist das jedoch nur in einem nichtreflektierten, schrägen Sinne.
Ich würde zustimmen, das der Nationalsozialismus den Sozialdarwinismus enthält, mehr noch, ich würde ihn -stärker noch als Rassentheorie- zu seinem eigentlichen Kern erklären wollen. Er stellt insofern eine Modifikation des angelsächsischen Modells dar, dass er einen zusätzlichen Nonmaterialismus begeht, indem er zum handelnden (=wettkämpfenden) Subjekt ein Kollektiv erklärt, dass Individuum also nur als Unteraspekt dieses Wettkampfes Reöevanz gewinnt - wobei dieses Kollektiv zu sehen ist als "Volk" oder "Rasse", Begriffe, die der insgesamt theorieschwache NS sehr unscharf verwendet. Zudem ist er auch insofern in sich inkonsequent, als er fernab allen Kollektivideals den Individualwettstreit in sich ebenfalls weiterführt, im Sinne der gewollten Führerauslese, oder etwa des durchaus durch den "Führer" gebilligten bitteren Kriegs der zig Institutionen mit ähnlichen Kompetenzen gegeneinander (dass das so lange derart effektiv funktioniert hat, grenzt an ein Wunder... :rolleyes: )
Wenn wir einmal den Nationalsozialismus als Beispiel verlassen und uns auf die Ebene des Faschismus allgemein begeben, also die deutschen Sonderaspekte des extrem rassenbiologisch orientierten Aspektes verlassen (die meines Erachtens ihren Urgrund unter anderem im wesentlich nichtproletarischen, antimaterialistisch-romantischen Hintergrund des führenden Kopfes finden),
Aspekte wie die Beziehung "Masse" zu "Herrschaft" berückstichtigen, den technisch modernisierenden Charakter des Faschismus betrachten, seinen in der Regel weltlichen (bzw wirr Mystizismus betreibenden, also Glauben willkürlich setzenden) Aspekt berücksichtigen, sein Bewußtsein, zukunftsorientiert zu sein (die besungenen "Kameraden" wurden bekanntlich nicht nur von "Rotfront", sondern auch von "Reaktion" erschossen...) nicht vergessen, etwa noch darauf verweisen, in welchem Maße in ihm etwa in Deutschland erstmals auch Frauen massiv in die Gemeinschaft eingebunden werden, dann entsteht insgesamt das Bild des Faschismus als gerade NICHT als Rückfall aus der Moderne, zu vielmehr als deren konsequente Fortführung, dann wäre Modernisierung = Faschisierung.
Der Unterschied zur bürgerlichen Aufklärung wäre dann allenfalls darin zu sehen, dass der (rein theoretische und nicht umgesetzte) Humanitätsanspruch gar nicht erst mehr erhoben wird, man sich vielmehr in der Antihumanitätsattitüde gefällt - Tod und Vernichtung werden gesucht und verkultet. Sogar den vermeintlich so antifaschistischen Liberalismusaspekt, dieser sei eine Herrschaftsbegrenzungsideologie, führt der Faschismus fort - nichts steht über dem handelnden Kollektiv von Rasse/Volk. Keine Ethik, kein Gesetz, kein Gott - im NS eigentlich nichteinmal der Staat als solcher.

Vor diesem Hintergrund entsteht die Frage, ob Faschismus, Liberalismus, Bolschewismus nicht allesamt gesehen werden müssen als Aspekt des selben Prozesses "Fortschritt" bzw Moderne.

Wenn dem so ist, kann offensive Antimoderne nicht ihre Heimat suchen in Liberalismus, Faschismus, oder Bolschewismus. Dann bedarf es neuer Ansätze, entstehend aus der Reflexion über das Wesen der Moderne als solcher. Das verweist ebenso auf den Anarchismus als Ideologie des Widerstands gegen die physikalische Hierarchie bzw Widerstand gegen 1984 (welches nicht zufällig schon lange vorbei ist) wie auf den Konservatismus als Ideensystem der Antiaufklärung bzw des Prozesses der Entziehung bestimmter Gegenstände (Ehe, Familie, Volk) vor dem rational-ökonomischen Diskurs wie auf den Marxismus als nichtschrägen Materialismus.

Kaiser
17.12.2005, 22:11
Ist der Sozialdarwinismus eine materialistische Ansicht? "Es kommt nicht auf die reine, sondern auf die starke Rasse an die ein Volk in sich trägt.", meinte Oswald Spengler.Der Nationalsozialismus trug den Sozialdarwinismus in sich.Wenn man aber meint dieser ist materialistisch, so hat der NS den Liberalismus nicht wirklich überwunden.Außerdem verwendete der NS jakobinistische bzw. bolschewistische Methoden.War der Nationalsozialismus also kein "Rückfall in die Barbarei", sondern nur die zwangsmäßige Weiterentwicklung der liberalistischen Demokratie und der "Ideen von 1789"?

Ich würde das verneinen, denn der Materialismus hat eigentlich keine völkische Komponente.

Sauerländer
18.12.2005, 00:06
Ich würde das verneinen, denn der Materialismus hat eigentlich keine völkische Komponente.
Die ist aber auch beim NS der Rassentheorie sowie dem Sozialdarwinismus untergeordnet.

Mauser98K
18.12.2005, 09:43
Beweis durch Behauptung?

Dann erzähl mir doch mal was vom "Kriminalitätsgen", das man zweifelsfrei und nachweislich mit konkreten Straftaten eines Täters in Zusammenhang bringen kann, arischer Dackelzüchter.

Dieser "genetische" Ansatz ist sei etwa 60 Jahren doch stark außer Mode gekommen.

Ich habe nie von "Kriminalitätsgenen" gesprochen.

Obwohl ich mir die Existenz einer genetischen Kriminalitätsveranlagung etwa bei Kosovo-Albanern, Sinti und Roma, Litauern oder Rumänen aus meinen gemachte Erfahrungen heraus, durchaus vorstellen könnte.

Abgesehen davon züchte ich keine Dackel.