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Vollständige Version anzeigen : Warum gab es keinen Stellungskrieg an der Ostfront im 1 Weltkrieg ?



Sjard
03.11.2016, 12:23
Hallo,

mich beschäftigt gerade die Frage warum an der Ostfront im 1 Weltkrieg es keinen Stellungskrieg gab
und der Frontverlauf dort sich stark änderte und nicht wie in Belgien und Frankreich fest gefahren war.
Und das obwohl Russland im russisch-japanischen Krieg 1905 ebenfalls einen Stellungskrieg führte.
Wenn ich mich recht entsinne, war das sogar das erste Mal in der Militärgeschichte das eine kriegführende
Partei diese Form des Krieges einführte. Sonderbar, das es keinen Stellungskrieg in Osteuropa seitens
des deutschen Reichs und Russland gab.

Wie denkt ihr darüber ?

autochthon
03.11.2016, 12:34
Mich beschäftigt schon seit Jahren keine Frage so sehr wie diese. Einfach ein aktuelles und zeitloses Thema. :D

herberger
04.11.2016, 08:18
Die Front im Osten war überlang und relativ dünn besetzt und es gab punktuell Stellungsgräben besonders um die wenigen vorhandenen Straßen , und schon damals waren den Russen Menschenleben egal

wtf
04.11.2016, 11:26
Die Front im Osten war überlang und relativ dünn besetzt und es gab punktuell Stellungsgräben besonders um die wenigen vorhandenen Straßen , und schon damals waren den Russen Menschenleben egal

Ich bin immer wieder von Deinen fundierten historischen Kenntnissen beeindruckt. Ernsthaft.

Herr B.
04.11.2016, 11:33
...weil es von deutscher Seite nicht nötig war. Welche Stellungen hätten die Russen denn überhaupt halten KÖNNEN? Also.

marion
04.11.2016, 12:11
natürlich gabs an der Ostfront auch Stellungskrieg, nur nicht durchgehend, das war einafch unmöglich. Stellungskrieg gabs um Leningrad, lange Zeit um Demjansk und den Fronbogen von Rhsew, der Kubanbrückenkopf, der Frontbogen von Jelnja, oben in Finnland und sicher noch paar andere Ecken. Durch neue Waffensysteme waren die Fronten wieder durchbrechbar geworden.

herberger
04.11.2016, 12:15
Der Krieg im Osten da ging es um Orte Straßen und Bahnlinien nicht so sehr um Flächen.

Nereus
16.11.2016, 22:22
Hallo,

mich beschäftigt gerade die Frage warum an der Ostfront im 1 Weltkrieg es keinen Stellungskrieg gab
und der Frontverlauf dort sich stark änderte und nicht wie in Belgien und Frankreich fest gefahren war.
Und das obwohl Russland im russisch-japanischen Krieg 1905 ebenfalls einen Stellungskrieg führte.
Wenn ich mich recht entsinne, war das sogar das erste Mal in der Militärgeschichte das eine kriegführende
Partei diese Form des Krieges einführte. Sonderbar, das es keinen Stellungskrieg in Osteuropa seitens
des deutschen Reichs und Russland gab.

Wie denkt ihr darüber ?

Kein Stellungskrieg, keine Schützengräben im WKI im Osten?

Blödsinnige Vorstellungen von heutigen Pseudohistorikern und Stammtischstrategen!

Ohne jetzt Ludendorffs Kriegserinnerungen aus dem Regal zu holen, hier ein anschaulicher Bericht:

http://www2.pic-upload.de/img/32131620/SchuetzengrabenWKI.jpg

Frontferkel
17.11.2016, 18:25
natürlich gabs an der Ostfront auch Stellungskrieg, nur nicht durchgehend, das war einafch unmöglich. Stellungskrieg gabs um Leningrad, lange Zeit um Demjansk und den Fronbogen von Rhsew, der Kubanbrückenkopf, der Frontbogen von Jelnja, oben in Finnland und sicher noch paar andere Ecken. Durch neue Waffensysteme waren die Fronten wieder durchbrechbar geworden.
Du verwechselst gerade WK II mit WK I .

marion
17.11.2016, 18:35
Du verwechselst gerade WK II mit WK I .

da haschte völlig recht, ich hab mal vor Jahren von Max Hoffmann "Krieg der vergebenen Möglichkeiten gelesen" dort hätten wir auch ohne Lenin schon vor 17 gewinnen können

Frontferkel
17.11.2016, 19:41
da haschte völlig recht, ich hab mal vor Jahren von Max Hoffmann "Krieg der vergebenen Möglichkeiten gelesen" dort hätten wir auch ohne Lenin schon vor 17 gewinnen können
Das Buch kenne ich , hat mein Bruder in seinem Besitz . Bisher hatte ich aber nie die Zeit es zu lesen . Wird mal Zeit , danke für die Erinnerung .

Sjard
30.07.2017, 17:32
da haschte völlig recht, ich hab mal vor Jahren von Max Hoffmann "Krieg der vergebenen Möglichkeiten gelesen" dort hätten wir auch ohne Lenin schon vor 17 gewinnen können

Das Buch heißt aber "Krieg der versäumten Gelegenheiten." Unter deinem Titel habe ich nichts finden können.

marion
30.07.2017, 17:54
Das Buch heißt aber "Krieg der versäumten Gelegenheiten." Unter deinem Titel habe ich nichts finden können.


dann sei es eben so :) vor 15 Jahren hab ich noch keine Leseliste geschrieben und vor 6 Jahren haben die in der Unibücherei ein neues System eingeführt und alle alten Daten waren weg :(

moishe c
30.07.2017, 17:57
Forenfreund Herberger hat das m.E. völlig richtig erklärt!

Aus welchem Grund sollte denn eine Armee i-wo in einem Sumpfwald, fernab jeder Stadt, jeder Eisenbahn, jeder Brücke,

einen Stellungskrieg beginnen bzw. führen???

Überlegt doch bloß mal ein paar Sekunden!

Die Hunnen, die Sioux-Indianer oder die Apatschen haben doch auch keinen "Stellungskrieg" geführt.


Und für die hiesigen Zivilisations-Nasen,

Stellungskrieg bedeutet AUCH Leben im Dreck, in Erdbunkern, Schützenlöchern etc.

Das wiederum bedeutete damals - WK1 - da es noch keine modernen Insektenschutzmittel gab -

innerhalb kürzester Zeit Verlausung, Wanzen, Mäuse und Ratten als Mitbewohner.

Ich glaube ihr macht euch da VÖLLIG FALSCHE Vorstellungen!!!

herberger
30.07.2017, 19:20
Richtig im Krieg gegen Russland geht es um Straßen Flüsse und Eisenbahnlinien.

Dubidomo
08.05.2018, 10:53
Die Russen waren zu schwach! Der Zar war Sklave seiner eigenen Kamarilla und seiner "Freunde" in der Entente. Die Ursache des russisch-japanischen Krieges diente dazu den Zaren zur Treue gegenüber der Entente zu zwingen. Man beachte die Rolle Japans ab 1856. Japan wurde ab 1856 mehr und mehr von den USA instrumentalisiert. Der Pearl Harbor-Überfall ist ein Märchen der USA.

Merkelraute
15.01.2020, 22:25
Hallo,

mich beschäftigt gerade die Frage warum an der Ostfront im 1 Weltkrieg es keinen Stellungskrieg gab
und der Frontverlauf dort sich stark änderte und nicht wie in Belgien und Frankreich fest gefahren war.
Und das obwohl Russland im russisch-japanischen Krieg 1905 ebenfalls einen Stellungskrieg führte.
Wenn ich mich recht entsinne, war das sogar das erste Mal in der Militärgeschichte das eine kriegführende
Partei diese Form des Krieges einführte. Sonderbar, das es keinen Stellungskrieg in Osteuropa seitens
des deutschen Reichs und Russland gab.

Wie denkt ihr darüber ?

Vielleicht lag es an der schlechteren Versorgungslage im Osten ? Ich denke, daß die Versorgung im Westen deutlich besser war und man sich daher ganz gut im Stellungskrieg einrichten konnte. Hummer, Cognac, Zigarren, Schwarzwälder Kirschtorte etc alles war an die Front 1915 lieferbar.

https://www.youtube.com/watch?v=V6RnsWfEEbU

kreuzer
03.02.2020, 08:33
Vielleicht lag es an der schlechteren Versorgungslage im Osten ? Ich denke, daß die Versorgung im Westen deutlich besser war und man sich daher ganz gut im Stellungskrieg einrichten konnte. Hummer, Cognac, Zigarren, Schwarzwälder Kirschtorte etc alles war an die Front 1915 lieferbar.

https://www.youtube.com/watch?v=V6RnsWfEEbU

Natürlich nicht !
Die Russen wurden in Ostpreußen geschlagen und waren daher fern von jeglicher Bedrohung des Reiches.
Daher die Frontlagen so wie von user Herberger geschildert.
Weiter offensiv konnten sie nicht werden weil der Russe den Bündnispartner Österreich-Ungarn hart bedrängte und sich dort eine Zeitlang das Hauptaugenmerk richtete. Nach den Siegen bei Tarnow-Gorlice, am Naratsch See, nach dem Scheitern der Brussilow Offensive war Ende mit den russischen Ambitionen und damit der Kriegsschauplatz Ost entlastet.
kreuzer

DUNCAN
03.02.2020, 09:07
da haschte völlig recht, ich hab mal vor Jahren von Max Hoffmann "Krieg der vergebenen Möglichkeiten gelesen" dort hätten wir auch ohne Lenin schon vor 17 gewinnen könnenHätte, hätte Fahrradkette.

Fakt ist:

Heute ist Restdeutschland ein kleines, unbedeutendes Ländchen, das im Vergleich zu 1914 nahezu die Hälfte seines ehemaligen Staatsgebietes samt Kolonien an die "befreundeten" Nachbarn abgeben musste.

Heute ist Restdeutschland von einer rapide anwachsenden negroiden und arabischen Beölkerung bewohnt. Die Restdeutschen sind größtenteils zu masochistischen Zombies mutiert.

Von vergangener Grösse zu träumen überlassen wir gern den Inselaffen, die allerdings durch den BREXIT für sich selbst die Chance geschaffen haben, tatsächlich bald wieder zur Spitze zu gehören. Die Rache för DRESDEN wird wohl nicht mehr kommen. Leider.