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Vollständige Version anzeigen : Patchwork-Religiosität - ein Thema von bleibender Aktualität



Tutsi
15.09.2017, 09:57
Weil sich immer mehr Menschen von ihren Religionen abwenden, sich neue Wege suchen, wenden sich nun die Medien dem Thema zu.


Tag für Tag (http://www.deutschlandfunk.de/tag-fuer-tag.885.de.html)Aus Religion und Gesellschaft

Etwas Hare Krishna, etwas Halleluja
Patchwork-Religionen sind auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten. Was alle Gläubigen verbindet, ist eine allergische Reaktion auf Dogmen


Wen wundert es eigentlich ?

Was früher - vor Jahrhunderten geglaubt werden mußte, wo es keine Aufklärung gab, sondern nur das Verlangen von der Kanzel (heute wird es in manchen Religionen auch verlangt - unbedingt zu glauben, was die Vorbeter da so alles verbreiten) den Vermittlern der HL.Schrift einfach nur bedingungslos zu glauben, suchen sich heute die Menschen das heraus, von dem sie auch überzeugt sein können.


Patchwork-Glaube ist eine Gestalt heutiger Religionsfaszination. Immer mehr Menschen praktizieren einen überaus individuell geprägten, auswählenden Religionsvollzug. Sie schöpfen in Sachen Religion aus verschiedenen Quellen, vermeiden die Beheimatung in einer einzigen Tradition und weichen vor endgültigen Festlegungen aus. Einzelne religiöse Elemente und Rituale werden aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen „entwendet” und in lebenspraktischer Hinsicht aufgegriffen und ausprobiert. Verschiedenes wird miteinander verbunden und vermischt: japanische und chinesische Heilungspraktiken, buddhistische Meditation, schamanistische Ekstasetechniken, mit religiösen Versprechen aufgeladene alternative Therapieangebote usw.


Soziologen sprechen von „Religions-Bricolage” oder vom religiösen Flickenteppich. Zahlreiche gebildete Menschen in westlichen Gesellschaften, auch zahlreiche Mitglieder unserer Kirchen, zeigen sich fasziniert vom Fremden und Unbekannten, zum Beispiel vom Buddhismus. Nur bei wenigen entwickelt diese Faszination eine Kraft, die zur Bekehrung führt. Die Buddhismusbegeisterung ist groß, die Anzahl der Konversionen bleibt gering. Heutige Religionsfaszination verkennt den bindenden Charakter der religiösen Überlieferung und versteht Religionen und Weltanschauungen anders als diese sich selbst verstehen. Die spielerisch ästhetische Annäherung an religiöse Rituale kann ein erster Schritt zu einer tieferen Bindung sein, muss es aber nicht.

Der heutige Mensch muß sich im immer mehr technisiserten Arbeitsprozeß zurecht finden und ständig dazu lernen, dem kann man heute nicht mehr von einem vom Wal ausgespuckten Menschen erzählen, der dann noch quicklebendig herum springt oder Wasser in Wein verwandelt oder über das Wasser läuft, ohne zu ertrinken.


Natürlich muss es neue Inkulturationen des Christlichen in den Kontext neuer Religiosität geben. Selbstverständlich darf es einen individuellen Religionsvollzug geben. Christinnen und Christen können von der Weisheit anderer Religionen lernen. Eine evangeliumsgemäße Spiritualität wird allerdings nicht darauf verzichten, von der Nähe Gottes in Kreuz und Auferweckung Jesu Christi zu reden und sie erfahrbar zu machen. Sie wird den Mut bewahren, die göttliche Wirklichkeit mit „Du“ anzureden.

Eigentlich, so wurde auch erwähnt, haben alle Religionen auch Elemente anderer Religionen im Laufe der Geschichte mit aufgenommen.

google: Patchwork-Religionen

http://www.christianruether.com/projekte/patchwork-religion/


In einer post-postmodernen pluralen Welt wackeln auch religiöse Einheits-Konzepte, wobei sich fast jede Religion schon bei ihrer Entstehung oder in ihrer Geschichte aus der Weisheit und den Vorstellungen anderer Religionen bedient hat. Insofern ist es kein Phänomen des 21. Jahrhunderts, sondern Normalität jenseits der Zeit.

http://www.zeit.de/2012/15/Religion-Glauben-Pro


Darf man sich seinen Glauben selbst basteln?


Immer mehr Menschen praktizieren Religion als Patchwork. Ihre Kritiker warnen vor postmoderner Beliebigkeit.

Verändert die Globalisierung nun auch die Religonen ?

Der Islam warnt seine Gläubiger vor der Beschäftigung mit Yoga und dem Interesse an hinduistischer Religion.

google: imame warnen muslime vor yoga praktik

https://www.welt.de/vermischtes/article3773595/Tuerkische-Religionsbehoerde-warnt-vor-Yoga.html


Türkische Religionsbehörde warnt vor Yoga

Was es so alles gibt :-)


Die türkische Religionsbehörde (Diyanet) hat die Muslime des Landes vor Yoga gewarnt. Viele fernöstliche Praktiken hätten ihre Wurzeln in der Religion und Philosophie, sagte Diyanet-Präsident Ali Bardakoglu dem Monatsmagazin des Amtes. Er nannte auch die transzendentale Meditation und die alternativmedizinische Reiki-Behandlung.

Die Suche der Menschen geht eh weiter, auch wenn es so manchen Fundamentalisten nicht gefällt.

Jeder suche sich seinen Weg selbst.

Wird das eine neue Glaubensgemeinschaft weltweit ?

-jmw-
15.09.2017, 10:21
Do what thou wilt - "wir" wissen ja, woher das kommt und wohin das führt.

Tutsi
15.09.2017, 11:17
Diese Bewegung ist bereits vor Jahren angelaufen.


Graf: Religion ist nie weg gewesen. Wir haben viele religiöse Phänomene bloß nicht prägnant wahrgenommen. Was wir jetzt erleben, würde ich nicht als Renaissance der Religionen, sondern als demonstrative Besetzung öffentlicher Räume durch religiöse Akteure beschreiben. Wir erleben, dass Religionen in neuer Weise Machtansprüche stellen. Was tut eine Institution wie der Vatikan denn, wenn sie Sterben und Tod ihrer Leitfigur entprivatisiert und ein großes Medienereignis daraus macht?
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-49626784.html

http://www.deutschlandfunk.de/spiritualitaet-etwas-hare-krishna-etwas-halleluja.886.de.html?dram:article_id=395834


Rund ein Fünftel der Deutschen praktiziert eine Patchwork-Religion: Sie stellen sich aus dem Glaubensangebot das zusammen, was ihren Bedürfnissen und Sehnsüchten entspricht. Jesus verbindet sich mit Yoga, Choral mit Sufismus. Was alle eint: auf Dogmen reagieren sie allergisch.

http://www.dober.de/religionskritik/patchwork.html


Ziebertz: Viele Wissenschaftler, Politiker und Kirchenvertreter stimmen der These zu, dass seit der Neuzeit in der westlichen Welt etwas stattfindet, was sie Säkularisierung, also Verweltlichung, nennen. Vor allem religiöse Institutionen sind davon betroffen. Auf der anderen Seite erleben bestimmte kirchlich gebundene Religionspraktiken wie Pilgerfahrten oder andere religiöse Events durchaus Zulauf. Zudem erkennen wir, verbunden mit einem Verlust der Breitenwirkung der Volkskirche, eine Erstarkung religiöser Spezialbekenntnisse. Anstatt von einer linear verlaufenden Säkularisierung spricht man daher heute besser von religiöser Pluralisierung.

https://www.contra-magazin.com/2016/03/europa-auf-dem-weg-in-die-multireligiositaet/

Don
15.09.2017, 18:56
Idiocracy. Nur bisher ohne Arsch.

Schopenhauer
16.09.2017, 09:13
Idiocracy. Nur bisher ohne Arsch.

Da gab es mal einen Film.
Für Filme reicht wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy

autochthon
16.09.2017, 09:16
Idiocracy. Nur bisher ohne Arsch.

War ein saugeiler Film. Ich habe köstlich gelacht.

Zistöm
16.09.2017, 10:18
Ist das echt Ernst gemeint?

Ein bisschen Evangelium belegt mit Hinduistischen Reinkarnationen, garniert durch Keltischen Polytheismus. Damit das ganze dann am Ende sich aber noch richtig gut verträgt profiliert man sich zum Atheisten um Unabhängigkeit zu Bestimmen.

In einer Zeit, in welcher sich die Fundamente und Werte der Religionen, allen voran Islam und Christentum, durch Politik, Wirtschaft und Medien wie ein Technik Bausatz konstruieren lassen ist es für die Angehörigen jener um so wichtiger sich nicht verunsichern zu lassen.
Es ist zwar nicht gesund sich fundamentalistisch, blind und willenlos dem Glauben zu verschreiben jedoch ist diese Einflussnahme, Interessenpolitik Dritter, nicht legitim vor allem wenn unschuldige diese mit ihrem Leben bezahlen...

Don
16.09.2017, 10:21
Da gab es mal einen Film.
Für Filme reicht wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy

nein, tatsächlich?

Schopenhauer
16.09.2017, 10:23
nein, tatsächlich?

Film oder wiki? Oder beides?

Don
16.09.2017, 10:31
Film oder wiki? Oder beides?

:pfeif:

Schopenhauer
16.09.2017, 10:36
:pfeif:

:D...
Die Punkte muss ich leider machen, sonst kann ich nicht posten, da zu kurz (Text, lach).
Obwohl, ich kann ja mal anmerken, daß der Zahn in der Mitte des Smileys für mich ein ständiges Ärgernis darstellt. Zu groß. Irritierend.

Systemkritiker
16.09.2017, 10:48
Das ist doch alles Schwachsinn für Hippies.
Nachdem eine altertümliche Form der Politik, die Religion, nun nach und nach ausgedient hat, sollte diese durch das Bekenntnis und der Hingabe für Volk und Nation ersetzt werden.
Ich gehöre selbst zu den Atheisten, welche für so manchen Gläubigen hier die Ursache allen Übels sind.
Dem ist nicht so, nicht die Atheisten sind die Ursache sondern jene „Atheisten“ die die Religion gegen Ideologien wie den Glauben an die absolute Gleichheit und Mulitkulti ausgetauscht haben.
Diese sind genauso verachtenswert wie Märchenbuchanhänger des Islams.
Meine „Religion“ ist der Nationalismus!

Schopenhauer
16.09.2017, 10:56
Das ist doch alles Schwachsinn für Hippies.
Nachdem eine altertümliche Form der Politik, die Religion, nun nach und nach ausgedient hat, sollte diese durch das Bekenntnis und der Hingabe für Volk und Nation ersetzt werden.
Ich gehöre selbst zu den Atheisten, welche für so manchen Gläubigen hier die Ursache allen Übels sind.
Dem ist nicht so, nicht die Atheisten sind Schuld sondern jene „Atheisten“ die dem Glauben gegen Ideologien die den Glauben an die absolute Gleichheit und Mulitkulti ausgetauscht haben.
Diese sind genauso verachtenswert wie Märchenbuchanhänger des Islams.
Meine „Religion“ ist der Nationalismus!

Dazu passend:
https://www.politikforen.net/showthread.php?178201-Freiheit-f%C3%BCr-Uffzach&p=9171312&viewfull=1#post9171312

Das haben Ideologien/Ideologen so an sich.
Zum Thema Ideologie/ Ideologiekritik.

Gurkenglas
16.09.2017, 10:58
Ein kaltes Pils tuts auch.