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Vollständige Version anzeigen : Meritokratische Wahlrechtsreform - sinnvoll oder nicht?



DonauDude
17.07.2018, 00:57
Auf direkte Weise werden ausschließlich die Abgeordneten in der untersten 1. Ebene (=Nachbarschaft/Stadtviertel/Basisgemeinde) gewählt. Die Repräsentanten der darüber liegenden Ebenen werden indirekt durch das jeweils zuständige Parlament gewählt, denn dadurch wird von selbst das System meritokratisch. Dadurch, dass sich die 30 Personen des gewählten zuständigen Parlaments genau die Qualifikation der Kandidaten anschauen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit kompetente und charakterlich geeignete Personen in Verantwortung kommen.

1. Ebene: Jede Basisgemeinde (=Nachbarschaft) wählt ihr Lokalparlament von 30 Personen* auf ganz normale direktdemokratische Weise in freier, gleicher, geheimer Wahl alle 4 Jahre**.

2. Ebene: 30 Basisgemeinden* bilden einen Kreis. Jedes Basisgemeindenparlament wählt eine Person aus, um die Basisgemeinde in der Kreis- oder Kantonsebene zu vertreten. Damit hat das Kreisparlament genau soviele Mitglieder wie der Kreis Basisgemeinden hat.*

3. Ebene: 30 Kreise* (Kantone, Großstadtbezirke) bilden ein Bundesland bzw. einen kleinen Nationalstaat. Jedes Kreisparlament wählt eine Person aus, um den Kreis im Bundesland/Großstadt/kl. Nationalstaat zu vertreten. Damit hat das Landesparlament genau soviele Mitglieder wie das Land Kreise hat.*

Mit diesen 3 ersten Ebenen ist bereits das System der Schweiz erreicht (und auch etwa dieselbe Größe nach Einwohnerzahl). Nicht nur Flächenstaaten, sondern auch Megacities können auf diese Weise sehr demokratisch und stabil organisiert werden. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Lebenssituation deutlich verbessert, wenn Stadtviertel Autonomie über ihre Angelegenheiten haben. Diese Stadtviertelsouveränität bewegt sich natürlich innerhalb eines gewissen Rahmens, denn Stadtviertel haben wahrscheinlich nicht genug Kompetenz, um ihr Rechtssystem komplett zu verändern - und daher will das auch niemand bei Verstand. Wie bereits oben erwähnt hat die Pazifikinsel Niue freiwillig einen Großteil ihrer Zuständigkeiten an Neuseeland übertragen, auch wenn dieser Vertrag theoretisch gekündigt werden könnte.

Schauen wir, wie es weiter geht:
4. Ebene: 30 Bundesländer* bilden einen mittelgroßen Nationalstaat. Das Parlament jedes Bundeslandes wählt eine Person aus, um das Bundesland im Nationalstaat zu vertreten. Das Nationalstaatsparlament hat genau soviele Mitglieder, wie der Nationalstaat Bundesländer hat.* Das ist so ähnlich wie jetzt der Deutsche Bundesrat, mit dem Unterschied, dass nach diesem Modell der Bundesrat selbst die Regierung wäre bzw. die bundesdeutsche Regierung einsetzen würde.

Mit Ebene 4 kommen wir in den Bereich von Staaten wie Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien, Spanien oder Polen. Die Katalonien-Krise könnte mit dem hier vorgestellten System einfach und schnell zur Zufriedenheit aller gelöst werden.

* 30+/-20, also 10 bis 50, je nachdem wie es jeweils sinnvoll gefunden wird oder wie historisch gewachsen
** 4+/-2, 2 bis 6 Jahre scheint eine sinnvolle Länge für eine Amtsperiode zu sein








Aber damit ist noch nicht Schluss, nach denselben Prinzipien könnte man, wenn man wollte, auch noch 2 Ebenen weiter gehen:
5. Ebene: 30 Nationalstaaten* bilden einen Staatenverbund. Das Parlament jedes Nationalstaates (nur ca. 30 Abgeordnete, heutige Parlamente sind viel zu groß) wählt eine Person aus, um den Nationalstaat im Staatenverbund zu vertreten.
6. Ebene: Die Staatenverbünde (oder Supermächte) senden je einen Vertreter in die Weltregierung.

Gryphus
17.07.2018, 11:14
Das System ist auch so meritokratisch. Die besten Kandidaten im Sinne des Systems sind an der Macht. Von Meritokratie zu sprechen macht nur Sinn, wenn man das Meritum definiert, nach dem ausgewählt werden soll. Strukturelle Reformen ändern nichts, wenn die Kader die gleichen bleiben.

Neben der Spur
17.07.2018, 13:34
Wir haben in Deutschland zwei Wahlstimmen :

Wahlkreiskandidat und Deutschlandweite Partei .

Dies führt eben bei Roten dazu , daß der SPD -Kandidat gewählt wird , und bundesweit die Die Grünen ;
sowie bei den Schwarzen , daß der CDU -Kandidat gewählt wird , und bundesweit die FDP .

Smoker
17.07.2018, 15:53
Ich hätte am liebsten eine Technokratie.

DonauDude
17.07.2018, 21:02
Das System ist auch so meritokratisch. Die besten Kandidaten im Sinne des Systems sind an der Macht. Von Meritokratie zu sprechen macht nur Sinn, wenn man das Meritum definiert, nach dem ausgewählt werden soll. Strukturelle Reformen ändern nichts, wenn die Kader die gleichen bleiben.

Das System ist ein selbstorganisierendes und ständig sich selbst veränderndes System. Meritum würde durch jedes gewählte Parlament jeder Basisgemeinde definiert werden, bzw. durch die Parlamente der darüberliegenden Ebenen. Wieso glaubst du, dass damit die Kader dieselben bleiben würden? Ich würde erwarten, dass zum größten Teil völlig andere Kader in Verantwortung kommen.

DonauDude
17.07.2018, 21:04
Wir haben in Deutschland zwei Wahlstimmen :

Wahlkreiskandidat und Deutschlandweite Partei .

Dies führt eben bei Roten dazu , daß der SPD -Kandidat gewählt wird , und bundesweit die Die Grünen ;
sowie bei den Schwarzen , daß der CDU -Kandidat gewählt wird , und bundesweit die FDP .

Ja, weiß ich. Und das ist relativer Murks. Ok, es ist besser als das Wahlrecht von UK, F oder USA, aber da geht noch was. Das ist noch lange nicht das Optimum.

DonauDude
17.07.2018, 21:05
Ich hätte am liebsten eine Technokratie.

Wasn des?

Smoker
17.07.2018, 21:30
Wasn des?

Herrjeh Technokratie beschreibt grob gesagt die Herrschaft der Kompetenz. Das bedeutet daß die Regierung aus den besten Wissenschaftlern und Fachkundigen für das entsprechende Ressort besteht die zur Verfügung stehen.

Merkelraute
17.07.2018, 22:08
Auf direkte Weise werden ausschließlich die Abgeordneten in der untersten 1. Ebene (=Nachbarschaft/Stadtviertel/Basisgemeinde) gewählt.

Also dann sowas wie in Parteien ! Etwa der CDU mit Merkel, deren Macht nur auf 500 Leute des Bundesparteitags gründet, die von anderen abhängigen Jasagern abgenickt werden. Die müssen dann natürlich ausgiebig mit Posten bei Laune gehalten werden. Das wäre der absolute Horror und ein sofortiger Grund zur Revolution !

DonauDude
18.07.2018, 00:22
Herrjeh Technokratie beschreibt grob gesagt die Herrschaft der Kompetenz. Das bedeutet daß die Regierung aus den besten Wissenschaftlern und Fachkundigen für das entsprechende Ressort besteht die zur Verfügung stehen.

Und wie sähe der Prozess aus, die in ihr jeweiliges Amt zu bekommen? Es gibt oft keinen Konsens und unterschiedliche Ansichten auch bei den besten Wissenschaftlern. Wie wird bestimmt, wer genommen wird?

DonauDude
18.07.2018, 00:25
Also dann sowas wie in Parteien ! Etwa der CDU mit Merkel, deren Macht nur auf 500 Leute des Bundesparteitags gründet, die von anderen abhängigen Jasagern abgenickt werden. Die müssen dann natürlich ausgiebig mit Posten bei Laune gehalten werden. Das wäre der absolute Horror und ein sofortiger Grund zur Revolution !

Hm? Nein, die Wahlberechtigten (Bürger ab 18 z.B.) unter den 3'000-40'000 Einwohnern eines Stadtviertels wählen ganz normal wie gehabt ihr Lokalparlament. Auf so kleiner Ebene kennt man Kandidaten und Themen besser im Detail, so dass auf so kleiner Ebene das Volk direkt wählen kann. Wieso wie in Parteien? Verstehe ich jetzt nicht.

Smoker
18.07.2018, 03:23
Und wie sähe der Prozess aus, die in ihr jeweiliges Amt zu bekommen? Es gibt oft keinen Konsens und unterschiedliche Ansichten auch bei den besten Wissenschaftlern. Wie wird bestimmt, wer genommen wird?

Nun ich könnte mir vorstellen daß es hierfür eine ähnlich aufgestellte temporäre Kommission gibt. So ähnlich wie bei Prozessen mit einer Jury.

DonauDude
18.07.2018, 03:27
Nun ich könnte mir vorstellen daß es hierfür eine ähnlich aufgestellte temporäre Kommission gibt. So ähnlich wie bei Prozessen mit einer Jury.

Und wer bestimmt, wer Mitglied in der temporären Kommission wird?

-jmw-
18.07.2018, 09:44
Wir sollten die Abgeordneten auslosen. Die wären dann zwar nicht die Besten, würden sich aber auch nicht dafür halten und womöglich etwas bescheidener auftreten.

Liberalist
18.07.2018, 09:46
Demokratie ist scheiße.

-jmw-
18.07.2018, 09:52
Demokratie ist scheiße.
Aber beliebt, also muss man sich arrangieren.

Liberalist
18.07.2018, 09:56
Aber beliebt, also muss man sich arrangieren.

Immer wenn ein demokratischen System zusammenbricht und über kurz oder lang bricht jedes demokratische System zusammen wird eben wieder ein starker Führer installiert.

Also nein, muss man nicht.
Man kann sie auch aussitzen wie Merkel alles aussitzt.

-jmw-
18.07.2018, 10:01
Immer wenn ein demokratischen System zusammenbricht und über kurz oder lang bricht jedes demokratische System zusammen wird eben wieder ein starker Führer installiert.

Also nein, muss man nicht.
Man kann sie auch aussitzen wie Merkel alles aussitzt.
Der "Führer" bräuchte eine Ersatzideologie, die hat er derzeit nicht, insofern fragt sich, ob "lang" hier nicht bedeutet "zig Generationen" und also gar keine Dysfunktionalität der Demokratie anzeigt, sondern "nur" langfristigen gesellschaftlichen Wandel.

Daher beriefe er sich auf das Volk zwecks Legitimität (-> Demotismus), womit die Grundlagen für die Demokratie unangetastet blieben.

Liberalist
18.07.2018, 10:18
Der "Führer" bräuchte eine Ersatzideologie, die hat er derzeit nicht, insofern fragt sich, ob "lang" hier nicht bedeutet "zig Generationen" und also gar keine Dysfunktionalität der Demokratie anzeigt, sondern "nur" langfristigen gesellschaftlichen Wandel.

Daher beriefe er sich auf das Volk zwecks Legitimität (-> Demotismus), womit die Grundlagen für die Demokratie unangetastet blieben.

Moment mal, du behauptest jetzt die Demokratie bleibt unangetastet wenn ein nicht mehr wegwählbarer Führer an der Spitze sitzt?

DonauDude
18.07.2018, 10:33
Wir sollten die Abgeordneten auslosen. Die wären dann zwar nicht die Besten, würden sich aber auch nicht dafür halten und womöglich etwas bescheidener auftreten.

Aber wie wird dann die lokale Präferenz in den Kandidaten abgebildet? Manchmal gibt es verschiedene Ideen zur Ortsteilentwicklung, und das muss sich ja irgendwie in den Abgeordneten widerspiegeln.

DonauDude
18.07.2018, 10:35
Immer wenn ein demokratischen System zusammenbricht und über kurz oder lang bricht jedes demokratische System zusammen wird eben wieder ein starker Führer installiert.

Also nein, muss man nicht.
Man kann sie auch aussitzen wie Merkel alles aussitzt.

San Marino ist die älteste immer noch existierende Demokratie der Welt, seit über 1'700 Jahren.
Die Schweiz ist auch eine sehr alte Demokratie. Die müssen irgendwas richtig machen, dass das so lange hält.

Liberalist
18.07.2018, 10:44
San Marino ist die älteste immer noch existierende Demokratie der Welt, seit über 1'700 Jahren.
Die Schweiz ist auch eine sehr alte Demokratie. Die müssen irgendwas richtig machen, dass das so lange hält.

Die Schweiz ist eine direkte Demokratie bei welcher das germanische Thing bis heute beibehalten wird. Die Schweizer sind seit jahrhunderten geübt und verändern das System nicht.

Nicht vergleichbar mit den heutigen demokratischen Systemen.

San Mariono ist eine alte Republik wie es sie seit Jahrhuinderten gab und den Staat Italien getrotzt hat.
Auch nicht vergleichbar.

Verstehe auch nicht warum du kleine Staatebn immer nennst, wo du doch "für" Imperien schreibst.

DonauDude
18.07.2018, 10:56
Die Schweiz ist eine direkte Demokratie bei welcher das germanische Thing bis heute beibehalten wird. Die Schweizer sind seit jahrhunderten geübt und verändern das System nicht.

Nicht vergleichbar mit den heutigen demokratischen Systemen.

San Mariono ist eine alte Republik wie es sie seit Jahrhuinderten gab und den Staat Italien getrotzt hat.
Auch nicht vergleichbar.

Deswegen die Idee mit dieser Wahlrechtsreform, denn ich gehe davon aus, dass sich damit automatisch dieses abgestufte Souveränitätssystem entwickelt, wie es in der Schweiz üblich ist.




Verstehe auch nicht warum du kleine Staatebn immer nennst, wo du doch "für" Imperien schreibst.

Ich schreibe für vertragliche automatische Kooperation mit Notausgang, nicht für Imperien.
Ich hab meinen VicinoMeritoDemokratie-Artikel https://tinyurl.com/vimed-de ein bisschen umgeschrieben, solche (und andere) Missverständnisse kamen zu oft.

Liberalist
18.07.2018, 11:06
Deswegen die Idee mit dieser Wahlrechtsreform, denn ich gehe davon aus, dass sich damit automatisch dieses abgestufte Souveränitätssystem entwickelt, wie es in der Schweiz üblich ist.




Ich schreibe für vertragliche automatische Kooperation mit Notausgang, nicht für Imperien.
Ich hab meinen VicinoMeritoDemokratie-Artikel ein bisschen umgeschrieben, solche (und andere) Missverständnisse kamen zu oft.

Du kannst aber nicht erwarten, dass sowas in der Praxis funktioniert.

Dazu musst du Zonen bilden und die Menschen dorthin locken welche einverstanden sind in so einem System zu leben.

Es gibt in der BRD z.B. zu viele autoritätshörige mit denen kannst du sowas vergessen, Marxisten halt.

DonauDude
18.07.2018, 12:39
Du kannst aber nicht erwarten, dass sowas in der Praxis funktioniert.

Dazu musst du Zonen bilden und die Menschen dorthin locken welche einverstanden sind in so einem System zu leben.

Es gibt in der BRD z.B. zu viele autoritätshörige mit denen kannst du sowas vergessen, Marxisten halt.

Mein Ziel ist, das so mainstreamig und universal wie möglich zu machen. Ich dachte, das wäre bereits so, aber ich muss wohl noch mehr an den Formulierungen feilen. Und ich erwarte, dass das in der Praxis funktioniert, egal ob mit Marxisten, Christen, Moslems, Libertäre, Anarchisten, Konservative, Liberale, Sozialisten, etc.

Wieso muss man da erst Zonen bilden? Ist doch nur eine winzige Wahlrechtsänderung.

Merkelraute
18.07.2018, 18:01
Hm? Nein, die Wahlberechtigten (Bürger ab 18 z.B.) unter den 3'000-40'000 Einwohnern eines Stadtviertels wählen ganz normal wie gehabt ihr Lokalparlament. Auf so kleiner Ebene kennt man Kandidaten und Themen besser im Detail, so dass auf so kleiner Ebene das Volk direkt wählen kann. Wieso wie in Parteien? Verstehe ich jetzt nicht.

Dein Wahlkonzept entspricht dem internen Wahlkonzept der CDU. Ein Ortsverband wählt Wahlleute für den Kreisverband. Der Kreisverband wählt wiederum Wahlleute für den Bundesparteitag, die dort den Vorsitzenden der CDU wählen. In der CDU ist es üblich, daß zumeist die Vorsitzenden und ihre Stellvertreter als Wahlleute nominiert werden. Damit entsteht eine Gruppe aus ca. 500 Wahlleuten, bzw. genauer das noch kleinere Hinterzimmergremium, wo die Kandidaten ausgekungelt werden, die dann von den 500 abgenickt werden. Gegenkandidaten, falls es sie überhaupt gibt, haben überhaupt keine Chance am Establishment vorbeizukommen. In meinen Augen kann man so keinen Staat organisieren. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das das "Wahlrecht" aus der Kaiserzeit. Ich aber finde, daß jeder Bürger alles wählen sollte. Ich würde sogar lieber auf ein Parlament verzichten und alles per Volksabstimmung regeln.

DonauDude
18.07.2018, 18:41
Dein Wahlkonzept entspricht dem internen Wahlkonzept der CDU. Ein Ortsverband wählt Wahlleute für den Kreisverband. Der Kreisverband wählt wiederum Wahlleute für den Bundesparteitag, die dort den Vorsitzenden der CDU wählen. In der CDU ist es üblich, daß zumeist die Vorsitzenden und ihre Stellvertreter als Wahlleute nominiert werden. Damit entsteht eine Gruppe aus ca. 500 Wahlleuten, bzw. genauer das noch kleinere Hinterzimmergremium, wo die Kandidaten ausgekungelt werden, die dann von den 500 abgenickt werden. Gegenkandidaten, falls es sie überhaupt gibt, haben überhaupt keine Chance am Establishment vorbeizukommen. In meinen Augen kann man so keinen Staat organisieren. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das das "Wahlrecht" aus der Kaiserzeit. Ich aber finde, daß jeder Bürger alles wählen sollte. Ich würde sogar lieber auf ein Parlament verzichten und alles per Volksabstimmung regeln.

Es geht nicht sofort von Ortsteil (Ebene 1) zur Bundesebene (Ebene 4). Da sind noch 2 Ebenen dazwischen, nämlich die Kreis-/Großstadtbezirksebene (Ebene 2) und die Bundesland-/Großstadtebene (Ebene 3).
Ein Landkreis besteht aus mehreren Orten, und jeder Ort sendet einen Vertreter in die Kreisebene. Die gesendeten Vertreter sind das Kreisparlament. Ist doch gut so, wenn die jeweiligen Orte je eine Vertrauensperson entsenden, von der sie wissen, was für Qualifikationen und Charakter diese Person aufweist.

Wo ist da jetzt das Problem? Hab ich noch nicht verstanden.

Liberalist
18.07.2018, 18:57
Mein Ziel ist, das so mainstreamig und universal wie möglich zu machen. Ich dachte, das wäre bereits so, aber ich muss wohl noch mehr an den Formulierungen feilen. Und ich erwarte, dass das in der Praxis funktioniert, egal ob mit Marxisten, Christen, Moslems, Libertäre, Anarchisten, Konservative, Liberale, Sozialisten, etc.

Wieso muss man da erst Zonen bilden? Ist doch nur eine winzige Wahlrechtsänderung.

Guck mal, im Endeffekt änderst du nichts und am Ende wird das System wieder so aussehen wie es derzeit aussieht.
Die BRD ab 49 war auch mal eine andere.

DonauDude
18.07.2018, 21:11
Guck mal, im Endeffekt änderst du nichts und am Ende wird das System wieder so aussehen wie es derzeit aussieht.
Die BRD ab 49 war auch mal eine andere.

Wenn je ein Parlament von so um die 30 Leute bestimmt, wer geeignet ist, den Ort in der nächsthöheren Ebene zu vertreten, dann kommen im Endeffekt Leute mit hoher Kompetenz und gutem Charakter in Amt und Würden.

Warum war die BRD 49 anders? Vermutlich weil da kaum Berufspolitiker ohne Lebenserfahrung in Verantwortung waren.

Merkelraute
18.07.2018, 21:14
Es geht nicht sofort von Ortsteil (Ebene 1) zur Bundesebene (Ebene 4). Da sind noch 2 Ebenen dazwischen, nämlich die Kreis-/Großstadtbezirksebene (Ebene 2) und die Bundesland-/Großstadtebene (Ebene 3).
Ein Landkreis besteht aus mehreren Orten, und jeder Ort sendet einen Vertreter in die Kreisebene. Die gesendeten Vertreter sind das Kreisparlament. Ist doch gut so, wenn die jeweiligen Orte je eine Vertrauensperson entsenden, von der sie wissen, was für Qualifikationen und Charakter diese Person aufweist.

Wo ist da jetzt das Problem? Hab ich noch nicht verstanden.

Ich hab Dein Konzept verstanden und ich lehne es ab, weil ich als Staatsbürger alle Ebenen wählen möchte und nicht nur meinen Ortsbürgermeister. Da finde ich den status quo tausendmal besser.

Liberalist
18.07.2018, 21:49
Wenn je ein Parlament von so um die 30 Leute bestimmt, wer geeignet ist, den Ort in der nächsthöheren Ebene zu vertreten, dann kommen im Endeffekt Leute mit hoher Kompetenz und gutem Charakter in Amt und Würden.

Warum war die BRD 49 anders? Vermutlich weil da kaum Berufspolitiker ohne Lebenserfahrung in Verantwortung waren.

Naja. Das da nur Leute mit gutem Charakter und hoher KOmpetenz in Amt und Würden kommen wage ich zu bestreiten. :D

DonauDude
18.07.2018, 23:23
Ich hab Dein Konzept verstanden und ich lehne es ab, weil ich als Staatsbürger alle Ebenen wählen möchte und nicht nur meinen Ortsbürgermeister. Da finde ich den status quo tausendmal besser.

Ich finde es übel, wenn Millionen von Menschen unter verschiedenen Kandidaten wählen sollen. Je mehr Wähler, desto uninformierter sind die Wähler, und desto weniger zählt eine einzelne Stimme. Die Einwohner Liechtensteins und San Marinos oder auch Neuseelands haben mehr Souveränität, eben weil sie nicht wahlberechtigt in Schweiz, Italien oder Australien sind.


Naja. Das da nur Leute mit gutem Charakter und hoher KOmpetenz in Amt und Würden kommen wage ich zu bestreiten. https://politikforen.net/images/smilies/breites_grinsen.gif

Nicht nur, aber mit höherer Wahrscheinlichkeit, weil diese Methode bessere Ergebnisse erzielen müsste (besser informierte Wähler, jede Stimme hat hohes Gewicht).

-jmw-
19.07.2018, 09:36
Moment mal, du behauptest jetzt die Demokratie bleibt unangetastet wenn ein nicht mehr wegwählbarer Führer an der Spitze sitzt?
Ja, denn das "Grundlagen für" ist, dialektbedingt, stumm (o.s.ä.).

-jmw-
19.07.2018, 09:37
Eine Abbildung lokaler Präferenzen wäre nur rein statistisch gewährleistet eben dadurch, dass vor Ort einer, der diese Präferenz teilt, ausgelost werden könnte.


Aber wie wird dann die lokale Präferenz in den Kandidaten abgebildet? Manchmal gibt es verschiedene Ideen zur Ortsteilentwicklung, und das muss sich ja irgendwie in den Abgeordneten widerspiegeln.

Liberalist
19.07.2018, 09:47
Ja, denn das "Grundlagen für" ist, dialektbedingt, stumm (o.s.ä.).

Das Problem an Luftschlössern ist, sobald man den Flur betritt, fällt man herunter.

DonauDude
19.07.2018, 14:30
Eine Abbildung lokaler Präferenzen wäre nur rein statistisch gewährleistet eben dadurch, dass vor Ort einer, der diese Präferenz teilt, ausgelost werden könnte.

Das würde vielleicht sogar auch ganz gute Ergebnisse bringen.
Aber das ist sehr schwer vermittelbar. Wie soll das je verwirklicht werden?

Mein im Eingangsbeitrag vorgestelltes Modell hat das Potential, weite Zustimmung zu finden, so dass es auch verwirklicht werden kann.

DonauDude
19.07.2018, 15:41
Demokratie ist scheiße.

Teilweise Zustimmung, denn je mehr Menschen beteiligt sind, umso schlechter funktioniert Demokratie - einfach weil die Informationswege zu kompliziert, verwirrt und abgebrochen werden, wenn es zuviele Menschen sind. Mit vielen Millionen Wählern wird eine Demokratie immer ineffektiver und undemokratischer.

Zum Glück gibt es aber eine Lösung, nämlich Abstufung in kleinere Einheiten.

Und wer chrats erfunden?
Die Schweizer.


https://www.youtube.com/watch?v=zAoDzIsx03E

https://www.youtube.com/watch?v=tKgPr3LSxlQ

https://www.youtube.com/watch?v=tkZ1zklbTY0

https://www.youtube.com/watch?v=nSSBhrxnTgo

Liberalist
19.07.2018, 18:13
Teilweise Zustimmung, denn je mehr Menschen beteiligt sind, umso schlechter funktioniert Demokratie - einfach weil die Informationswege zu kompliziert, verwirrt und abgebrochen werden, wenn es zuviele Menschen sind. Mit vielen Millionen Wählern wird eine Demokratie immer ineffektiver und undemokratischer.

Zum Glück gibt es aber eine Lösung, nämlich Abstufung in kleinere Einheiten.

Und wer chrats erfunden?
Die Schweizer.


https://www.youtube.com/watch?v=zAoDzIsx03E

https://www.youtube.com/watch?v=tKgPr3LSxlQ

https://www.youtube.com/watch?v=tkZ1zklbTY0

https://www.youtube.com/watch?v=nSSBhrxnTgo

gab es schon in Griechenland, abstimmen durften Männer welche sich was erarbeitet hatten, also diejenigen welche was zu verteidigen hatten.

Was darf ein arbeitsloser abstimmen?

DonauDude
19.07.2018, 20:10
gab es schon in Griechenland, abstimmen durften Männer welche sich was erarbeitet hatten, also diejenigen welche was zu verteidigen hatten.

Was darf ein arbeitsloser abstimmen?

Eine griechische Polis hatte so ungefähr 10'000 Wahlberechtigte, aber Kandidaten wurden per Los gewählt.

Liberalist
19.07.2018, 20:11
Eine griechische Polis hatte so ungefähr 10'000 Wahlberechtigte, aber Kandidaten wurden per Los gewählt.

Ne, die wurden auch direkt gewählt.
Es gab nicht ein griechisches modell.

DonauDude
19.07.2018, 20:16
Ne, die wurden auch direkt gewählt.
Es gab nicht ein griechisches modell.

Ok, gab es auch. Aber es gab auch ideologischen Streit zwischen Demokratie (Athen), Oligarchie (Sparta) und Erbmonarchie (Mazedonien). So richtig stabil und demokratisch war das aber auch nicht, denn das demokratische Athen hat andere demokratische Städte gezwungen, sich ihnen zu unterwerfen (Steuern, erzwungenes militärisches Bündnis, Gerichtsstand für Streitigkeiten ist Athen).

Liberalist
19.07.2018, 20:18
Ok, gab es auch. Aber es gab auch ideologischen Streit zwischen Demokratie (Athen), Oligarchie (Sparta) und Erbmonarchie (Mazedonien). So richtig stabil und demokratisch war das aber auch nicht, denn das demokratische Athen hat andere demokratische Städte gezwungen, sich ihnen zu unterwerfen (Steuern, erzwungenes militärisches Bündnis, Gerichtsstand für Streitigkeiten ist Athen).

Also genauso wie heute, oder nicht?

joschka
19.07.2018, 20:55
Guten Abend @All,
Meritokratie ist eine Sache, die Niemand verstehen und respektieren muß!
Akademischer Quatsch-Grund-Gedanke, nur um die eigene Existenz zu rechtfertigen.
... kurz vor dem Ende, bedarf es wohl neuartiger Definitionen?
Ignoranz und Inkompetenz erhält durch dieses System alle Chancen, sich selbst fremd finanzieren zu lassen.
Leistungslose Spinner sind der Meinung, zum Wohle des Volkes ... ?
Nicht die geladenen Gäste sind echte das Problen! Einzig und Allein ist die reale Politik und Justiz unverantwortlich!

DonauDude
19.07.2018, 22:04
Guten Abend @All,
Meritokratie ist eine Sache, die Niemand verstehen und respektieren muß!
Akademischer Quatsch-Grund-Gedanke, nur um die eigene Existenz zu rechtfertigen.
... kurz vor dem Ende, bedarf es wohl neuartiger Definitionen?
Ignoranz und Inkompetenz erhält durch dieses System alle Chancen, sich selbst fremd finanzieren zu lassen.
Leistungslose Spinner sind der Meinung, zum Wohle des Volkes ... ?
Nicht die geladenen Gäste sind echte das Problen! Einzig und Allein ist die reale Politik und Justiz unverantwortlich!

Wenn statt der (mit Ausnahmen) heutigen führenden Politdarsteller in Berlin und Brüssel andere Leute in Verantwortung wären, die kompetent und auch sonst geeignet sind, dann gäbe es dieses Problem mit den geladenen Gästen nicht.

joschka
20.07.2018, 09:44
Wenn statt der (mit Ausnahmen) heutigen führenden Politdarsteller in Berlin und Brüssel andere Leute in Verantwortung wären, die kompetent und auch sonst geeignet sind, dann gäbe es dieses Problem mit den geladenen Gästen nicht.

Sehr geehrter @DonauDude,
in etwa so, hatte ich Ihre werte Meinung verklausoliert. Zu den Ausnahmen würden mich dringenst die Klarnamen der Personen interessieren, die Ihrer werten Meinung nach kompetent und/oder glaubhaft erscheinen.
... bis denne und ein schönes Wochenende wünscht Ihnen joschka

-jmw-
20.07.2018, 10:31
Das würde vielleicht sogar auch ganz gute Ergebnisse bringen.
Aber das ist sehr schwer vermittelbar. Wie soll das je verwirklicht werden?

Mein im Eingangsbeitrag vorgestelltes Modell hat das Potential, weite Zustimmung zu finden, so dass es auch verwirklicht werden kann.
Ich halte es nicht für schwer vermittelbar. Im Gegenteil sollte der Vorteil (annähernd) tatsächlicher Repräsentation angesichts fortwährender Debatten über Abgehobenheit und Lebensfremde von Berufspolitikern jedem einleuchten. Fragt sich halt, ob er das naheliegende Gegenargument der Nichtqualifiziertheit der Ausgelosten stechen kann.

Ich stimme aber insofern zu, als dass eine blosse Umstellung auf mehr indirekte als direkte Wahl einfach schon aufgrund der Ähnlichkeit zum bisherigen Parlamentarismus verständlicher und umsetzbarer ist.

-jmw-
20.07.2018, 10:35
[...] Meritokratie ist eine Sache, die Niemand verstehen und respektieren muß![...]
Meritokratie ist im Gegenteil eine Sache, die praktisch jede/r in Betrieb, Verein, Schule, Konsum, Wissenschaft usw. sowohl achtet und für richtig hält als auch fortwährend betreibt. Kaum jemand möchte schlechten Schülern dieselben Noten geben wie guten, kauft Konzertkarten von schlechten Musikern wie von guten, isst, wo's nicht schmeckt, genauso wie dort, wo's schmeckt, etc. pp. Das ist doch gelebte Meritokratie!

DonauDude
21.07.2018, 20:18
Sehr geehrter @DonauDude,
in etwa so, hatte ich Ihre werte Meinung verklausoliert. Zu den Ausnahmen würden mich dringenst die Klarnamen der Personen interessieren, die Ihrer werten Meinung nach kompetent und/oder glaubhaft erscheinen.
... bis denne und ein schönes Wochenende wünscht Ihnen joschka

Ich ging von der statistischen Wahrscheinlichkeit aus, die es sehr unwahrscheinlich macht, dass alle inkompetent sind.


Ich halte es nicht für schwer vermittelbar. Im Gegenteil sollte der Vorteil (annähernd) tatsächlicher Repräsentation angesichts fortwährender Debatten über Abgehobenheit und Lebensfremde von Berufspolitikern jedem einleuchten. Fragt sich halt, ob er das naheliegende Gegenargument der Nichtqualifiziertheit der Ausgelosten stechen kann.

Wäre das vergleichbar mit Schöffendienst (oder Jury), oder werden nur Freiwillige ausgelost?



Ich stimme aber insofern zu, als dass eine blosse Umstellung auf mehr indirekte als direkte Wahl einfach schon aufgrund der Ähnlichkeit zum bisherigen Parlamentarismus verständlicher und umsetzbarer ist.

Rikimer
21.07.2018, 22:13
Ich hätte am liebsten eine Technokratie.
Hast du schon jetzt. Eine angestrebte Herrschaft der Technokraten, also einer Kaste von Menschen, welche sich fuer besonders befaehigt halten, aber es doch nicht sind. Von Buerokraten, NGOs, EU, UNO, etc.

https://www.technocracy.news

Smoker
22.07.2018, 07:09
Hast du schon jetzt. Eine angestrebte Herrschaft der Technokraten, also einer Kaste von Menschen, welche sich fuer besonders befaehigt halten, aber es doch nicht sind. Von Buerokraten, NGOs, EU, UNO, etc.

https://www.technocracy.news

ja nur ist es so daß die sich nur für fähig halten... ausserdem verfolgen die nur unlautere und egoistische Ziele. Das hat mit Technokratie nichts zu tun.

Nathan
22.07.2018, 10:37
Das System ist auch so meritokratisch. Die besten Kandidaten im Sinne des Systems sind an der Macht. Von Meritokratie zu sprechen macht nur Sinn, wenn man das Meritum definiert, nach dem ausgewählt werden soll. Strukturelle Reformen ändern nichts, wenn die Kader die gleichen bleiben.

Das genau ist die Crux. Der human factor schlägt auch in einem solchen System unerbittlich zu. Egal wer das Meritum definiert, er wird es nach seinem Ebenbild definieren, denn er wird sich selbst nicht als Versager sehen sondern als Maßstab für den Rest der Welt. Für den Autofahrer sind alles Kriecher, die langsamer fahren als er selbst und alles Raser, die schneller fahren. Das denkt JEDER.

Ich widerspreche dir aber, was die "besten Kandidaten im Sinne des Systems" betrifft. Erstens gibt es dieses von rechts außen ständig apostrophierte System nicht als greifbare homogene Einrichtung und zweitens sind die aktuell Regierenden keineswegs nach Ihren Fähigkeiten in Richtung Staatswohl ausgesucht.

Besuche eine Meeting von Führungskräften eines Unternehmens. Du wirst sehen, dass sich dort nicht die beste Idee des besten Ideenverkäufers verkauft, sondern der beste Selbstdarsteller, der beste Verkäufer in eigener Sache, auch wenn er unvernünftigen nonsens präsentiert.

Kohl und Merkel haben gemeinsam die überlegene Strategie verfolgt, sich aus der unappetitlichen Innenpolitik weitgehend herauszuhalten, denn dort gibt es immer mindestens 50% Unzufriedene. Das Feld der Mächtigen liegt außerhalb der Heimat, in der Ferne und der Fremde. Das betrifft den Wähler in seiner Wahrnehmung nicht so direkt und deswegen ist er grundsätzlich milder gestimmt, wenn sich Entscheidungen als falsch herausstellen.
Das Feld der Innenpolitik überlassen sie der darunter liegenden Politikebene. Dort argumentieren eine Menge von Menschen mit allerlei persönlichen Zielen und verschiedenster Qualifikationen. Bei keinem sind persönliches Ziel und seine Qualifikation in irgendeiner Weise auf die jeweiligen Aufgaben optimiert.

Also auch wenn es ein "System" gäbe wäre dieses mit diesen Menschen keineswegs optimal geführt.

Ich stimme dir andererseits besonders zu, dass es mit diesen Überlegungen nicht zielführend wäre, nur die Strukturen zu ändern. Das Ergebnis würde sich kaum vom aktuellen Stand unterscheiden.

-jmw-
22.07.2018, 11:01
Wäre das vergleichbar mit Schöffendienst (oder Jury), oder werden nur Freiwillige ausgelost?
Mehrere Varianten sind denkbar entlang von zwei Achsen: Pflicht-Freiwilligkeit und Allgemeinheit-Qualifikation.

Man könnte Mindestalter vorschreiben, jemanden Unterschriften sammeln zu lassen, um überhaupt in den Kandidatenpool zu kommen, jeden Bürger verpflichten, sich mindestens zwei Mal aufstellen zu lassen usw. usw. Man könnte auch z.B. die lokale Ebene ausnehmen und in Gemeinden, Ämtern und Kreisen normal wählen lassen. Vieles ist denkbar!

Hinsichtlich der "Juries" gibt es überdies noch eine Abart der Losdemokratie: Es wird gar kein mehrere Jahre bestehendes Parlament ausgelost, sondern für jeden (relevanten) legislativen und exekutiven Vorgang eine Gruppe von Bürgern neu bestimmt, ihn zu entscheiden.

Ich zitiere mal aus http://www.concourt.am/armenian/legal_resources/world_constitutions/constit/oceania/oceani-e.htm#ii3a:


The President has the powers to:

put a referendum on the ballot for the next election,
sign minor Contracts and legislation. A. Passing Major Laws: Major laws Must be passed by referendum, as described below.

[...] Passing Minor Laws: The President of Oceania may bring minor laws and Contracts to a grand jury and pass them with two-thirds consent. A waiting period of 60 days Must then elapse before the law becomes valid. If, in that 60-day period, a petition with the signatures of 1% of the Voters is presented to the President, the law becomes a major one and Must be brought before the people as a referendum.

DonauDude
22.07.2018, 20:09
[zu Gryphus] ... Ich stimme dir andererseits besonders zu, dass es mit diesen Überlegungen nicht zielführend wäre, nur die Strukturen zu ändern. Das Ergebnis würde sich kaum vom aktuellen Stand unterscheiden.

Wieso würde sich deiner Meinung nach das Ergebnis der merit. Wahlreform praktisch nicht von heute unterscheiden? Ist der Effekt der gut informierten Wähler mit hoher Verantwortung (nur kleine Gruppe von Wählern) wirklich vernachlässigbar? Wenn ja, könnte dann nicht auch jedes Unternehmen auf Bewerbungsgespräche und Lebenslauf verzichten und einfach nach Zufall Kandidaten für sich wählen?

Rikimer
23.07.2018, 02:49
ja nur ist es so daß die sich nur für fähig halten... ausserdem verfolgen die nur unlautere und egoistische Ziele. Das hat mit Technokratie nichts zu tun.

Technocracy, technokratische Gesellschaft

https://www.sagaciousnewsnetwork.com/wp-content/uploads/2016/08/300508tragedy_hope.jpg
Caroll Quigley: Tragedy and Hope, Seite 133

Angefangen mit der Rhode-Geheimgesellschaft, welche es dem Namen nach nicht einmal gibt, dann seit 1932 (Columbia Universität als Mittelpunkt) unter Roosevelt teilweise implementiert, dann wieder aufgegriffen von Zbigniew Brzezinski, als Neocons. Praktisch eine andere Form des Sozialismus, von angeblichen "Experten" (der ursprünglichen Idee nach "Wissenschaftler"), Bürokraten kontrollierte, zentralisierte Gesellschaft, im Hintergrund regiert von Konzernen und Banken. Wenn wir uns umschauen, die Idee, welche gesiegt zu haben scheint.

Der Kern ist der Royal Institute for International Affairs (RIIA) mit dem Hauptquartier Chatham House, St. James Square, London und sein Ableger in den USA: Council of Foreign Relations (CFR).

In seinem Buch: The Anglo-American Establishment, beschreibt Dr. Quigley detailliert wie das System funktioniert. Die Front-Organisationen der Rhodes-Gesellschaft, das RIIA und der CFR:


At the end of the war of 1914, it became clear that the organization of this system had to be greatly extended. . . . Lionel Curtis . . . established, in England and each dominion, a front organization to the existing local Round Table Group…This front organization, called the Royal Institute of International Affairs, had as its nucleus in each area the existing submerged Round Table Group…in New York it was known as the Council on Foreign Relations, and was a front for J. P. Morgan and Company in association with the very small American Round Table Group. The American organizers were dominated by the large number of Morgan ‘experts’… The Round Table for years (until 1961) was edited from the back door of Chatham House grounds in Ormond Yard, and its telephone came through the Chatham House switchboard (Tragedy and Hope: 951-952).

Alle diese Organisationen haben erfolgreich an übernationale Einheiten gearbeitet, etwa die Europäische Union u. a.

“Technocracy, in classical political terms, refers to a system of governance in which technically trained experts rule by virtue of their specialized knowledge and position in dominant political and economic institutions.” (Frank Fischer, Seite 17, Technocracy and the Politics of Expertise)

“…neoconservativism is at base an elitist ideology aimed at promoting a new group of conservative technocrats.” (Frank Fischer, Seite 172, Technocracy and the Politics of Expertise)

Carroll Quigley, der Mentor von Bill Clinton, schrieb in Tragedy and Hope: A History of the World in Our Time:

"It is increasingly clear that in the 20th century, the expert will replace the industrial tycoon in control of the economic system even as he will replace the democratic voter in control of the political system. This is because planning will inevitably replace*laissez-fairein the relationships between the two systems"

Heute werden die Ideen der Technokraten mittels der u. a. UNO mit Begründung von "nachhaltiger Entwicklung" per Agenda 2030 und Konferenzen wie der in Paris 2015 (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Übereinkommen_von_Paris) zu verwirklichen versucht. Es geht damals wie heute um die Kontrolle, Restriktionen und Monopolisierung aller Resourcen auf diesem Planeten. Künstliche Energieverknappung, weil dies als Teil einer künftigen Währung benutzt werden soll.

Die Wahnvorstellungen der Zukunft als Dystopie, welche unsere Eliten für uns haben, bekommen wir, wenn wir Huxley und Orwell miteinander verbinden:

https://www.technocracy.news/prisons-of-pleasure-or-pain-huxleys-brave-new-world-vs-orwells-1984/


https://www.youtube.com/watch?v=5bqPXqYWHlE
Technocracy full presentation

Das reicht hoffentlich zur Einführung.

Zyankali
23.07.2018, 03:06
...

:gp:

Nathan
23.07.2018, 07:50
Technocracy, technokratische Gesellschaft

https://www.sagaciousnewsnetwork.com/wp-content/uploads/2016/08/300508tragedy_hope.jpg
Caroll Quigley: Tragedy and Hope, Seite 133

Angefangen mit der Rhode-Geheimgesellschaft, welche es dem Namen nach nicht einmal gibt, dann seit 1932 (Columbia Universität als Mittelpunkt) unter Roosevelt teilweise implementiert, dann wieder aufgegriffen von Zbigniew Brzezinski, als Neocons. Praktisch eine andere Form des Sozialismus, von angeblichen "Experten" (der ursprünglichen Idee nach "Wissenschaftler"), Bürokraten kontrollierte, zentralisierte Gesellschaft, im Hintergrund regiert von Konzernen und Banken. Wenn wir uns umschauen, die Idee, welche gesiegt zu haben scheint.

Der Kern ist der Royal Institute for International Affairs (RIIA) mit dem Hauptquartier Chatham House, St. James Square, London und sein Ableger in den USA: Council of Foreign Relations (CFR).

In seinem Buch: The Anglo-American Establishment, beschreibt Dr. Quigley detailliert wie das System funktioniert. Die Front-Organisationen der Rhodes-Gesellschaft, das RIIA und der CFR:



Alle diese Organisationen haben erfolgreich an übernationale Einheiten gearbeitet, etwa die Europäische Union u. a.

....
Das reicht wirklich überhaupt nicht. Welche Verschwörungstheorie möchtest du denn verkaufen?

Nathan
23.07.2018, 07:56
Wieso würde sich deiner Meinung nach das Ergebnis der merit. Wahlreform praktisch nicht von heute unterscheiden? Ist der Effekt der gut informierten Wähler mit hoher Verantwortung (nur kleine Gruppe von Wählern) wirklich vernachlässigbar? Wenn ja, könnte dann nicht auch jedes Unternehmen auf Bewerbungsgespräche und Lebenslauf verzichten und einfach nach Zufall Kandidaten für sich wählen?
Wie beschrieben wird sich eben der "Effekt der gut informierten Wähler" nicht einstellen. Wir wechseln vom uninformierten bis uninteressierten Wähler zu einem interessierten und indoktrinierten Wähler. Ich halte das für super gefährlich, wenn es keinen übergeordneten Sittenwächter gibt, der aber dann in größter Gefahr stünde, zum Diktator aufzusteigen.

Nein, mir sind chaotische System mit 60 Millionen Elementen viel lieber. Wie die Erfahrung lehrt kommen diese System zu stabilen Ergebnissen, weil den produzierten Fehlern eine angemessene Fehlertoleranz entgegen steht.

FranzKonz
23.07.2018, 08:02
...
Nein, mir sind chaotische System mit 60 Millionen Elementen viel lieber. Wie die Erfahrung lehrt kommen diese System zu stabilen Ergebnissen, weil den produzierten Fehlern eine angemessene Fehlertoleranz entgegen steht.

Hmm. Wie erklärst Du Kohl und Merkel?

Nathan
23.07.2018, 09:13
Hmm. Wie erklärst Du Kohl und Merkel?
:-)

Kohl und Merkel SIND stabile Ergebnisse, der eine 16 Jahre, die andere 12 mit der nicht unrealistischen Option auf weitere 4. Sie haben sich durch vornehme Zurückhaltung in der Innenpolitik etwas weniger als 50% Feinde gemacht und mehr als die absolute Mehrheit braucht man halt nicht.
Dabei bin ich kein Feind von Kontinuität, nur ist es andererseits natürlich auch kein Argument, eine Vorgehensweise hätte sich ein Jahrzehnt bewährt und wird sich allein deswegen für alle Zeiten empfehlen.

Letztlich sind wir mit beiden Führungskräften nicht schlecht gefahren, aus meiner ganz persönlichen Sicht. Ich kann von meiner Arbeit leben, ich fühle mich in Deutschland viel sicherer als in jedem anderen europäischen Land. Meine Lebensqualität ist sehr hoch. Das Wasser ist sauber, die Stromversorgung stabil, Kanalisation und Müllabfuhr funktionieren, das Internet steht 24/7 und weltoffen zur Verfügung. ich muss an einer roten Ampel anhalten und ich darf niemand was wegnehmen und keinen umbringen. Mit dieser Einschränkung meiner Freiheit lebe ich zähneknirschend.

Nirgendwo auf der Welt ist es so schön wie bei uns, wenn man alle Aspekte zusammenzieht. Das ganze Gefasel von "Antideutsch", "Umvolkung", "Untergang" und wasweißich kann ich einfach nicht nachvollziehen, auch nicht bei gesteigertem Verständnis und sensibilisierter Beobachtung.

Mit großem Bedauern nehme ich zur Kenntnis, mit dieser Einstellung nicht 100% aller Bürger zu repräsentieren.

DonauDude
23.07.2018, 09:53
Wie beschrieben wird sich eben der "Effekt der gut informierten Wähler" nicht einstellen.

Hab ich nicht mitbekommen.
Wo nochmal beschrieben?



Wir wechseln vom uninformierten bis uninteressierten Wähler zu einem interessierten und indoktrinierten Wähler. ...


Indoktriniert? Wer? Die 30 Ortsteilparlamentsabgeordneten die 1 Person für die Kreisebene auswählen, die 30 Kreisparlamentsabgeordneten die 1 Person für den Landtag auswählen, die 30 Landtagsabgeordneten die 1 Person für den Bundesrat auswählen oder die Bundesratsmitglieder die den Bundeskanzler wählen? Wer davon wäre indoktriniert?

FranzKonz
23.07.2018, 10:27
:-)

Kohl und Merkel SIND stabile Ergebnisse, der eine 16 Jahre, die andere 12 mit der nicht unrealistischen Option auf weitere 4. ...

Kohl lasse ich mal außen vor, der ist zu lange her. Beschränken wir uns auf's Merkel, das seine 12 Jahre schon überschritten hat.

Wenn Merkel stabil wäre, würde ich Dir zustimmen. Aber das Merkel selbst zappelt wie ein Lämmerschwanz, so dass sich die Stabilität auf das watschelnde Maskottchen an der Spitze beschränkt.

Nathan
23.07.2018, 10:52
Kohl lasse ich mal außen vor, der ist zu lange her. Beschränken wir uns auf's Merkel, das seine 12 Jahre schon überschritten hat.

Wenn Merkel stabil wäre, würde ich Dir zustimmen. Aber das Merkel selbst zappelt wie ein Lämmerschwanz, so dass sich die Stabilität auf das watschelnde Maskottchen an der Spitze beschränkt.
Letztens, bei der öffentlichen peinlichen Befragung, schien sie mir sehr gefestigt. Ich glaube auch, sie schauspielert nicht sondern ruht tatsächlich in ihrer eigenen Sicherheit, die ihr wichtige christliche Moral im Griff zu haben. Wir wollen hier nicht diskutieren, ob das nun wünschenswert sei oder auch nicht, ich sehe es ganz ohne Wertung als Tatsache an.

FranzKonz
23.07.2018, 10:59
Letztens, bei der öffentlichen peinlichen Befragung, schien sie mir sehr gefestigt. Ich glaube auch, sie schauspielert nicht sondern ruht tatsächlich in ihrer eigenen Sicherheit, die ihr wichtige christliche Moral im Griff zu haben. Wir wollen hier nicht diskutieren, ob das nun wünschenswert sei oder auch nicht, ich sehe es ganz ohne Wertung als Tatsache an.

Hmm. Und wie passt das zu


Merkel erklärt Multikulti für gescheitert

Kanzlerin Merkel stellt sich in der Integrationsdebatte hinter Horst Seehofer, der mit einem "Sieben-Punkte-Plan" die Zuwanderungsdebatte neu anstachelt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/integration-merkel-erklaert-multikulti-fuer-gescheitert-a-723532.html


Noch deutlich war der Ausstieg aus dem Ausstieg mit nachfolgendem Ausstieg bei den Kernkraftwerken.

Rikimer
23.07.2018, 15:49
Das reicht wirklich überhaupt nicht. Welche Verschwörungstheorie möchtest du denn verkaufen?

Für dich habe ich mir nicht die Mühe gemacht. Das wäre eine reine Zeitverschwendung.

Der Interessierte hingegen hat damit genügend Informationen zur Hand um selbst nachzuforschen und es zu überprüfen.

Leberecht
23.07.2018, 16:14
Wir wollen hier nicht diskutieren, ob das nun wünschenswert sei oder auch nicht, ich sehe es ganz ohne Wertung als Tatsache an.

Es erübrigt sich darüber zu diskutieren, ob Deutschland es schafft, alle Mühseligen und Beladenen dieser Welt (kostenlos) zu erquicken, mit einer Bleibe und allem in Deutschland üblichen sozialen Drumrum auszustatten. Wem das möglich scheint oder er/sie gar behauptet, Deutschland schafft das, der hätte auch vor 78 Jahren gerufen: "Führer befiel, wir folgen Dir".

Nathan
23.07.2018, 16:17
Es erübrigt sich darüber zu diskutieren, ob Deutschland es schafft, alle Mühseligen und Beladenen dieser Welt (kostenlos) zu erquicken, mit einer Bleibe und allem in Deutschland üblichen sozialen Drumrum auszustatten. Wem das möglich scheint oder er/sie gar behauptet, Deutschland schafft das, der hätte auch vor 78 Jahren gerufen: "Führer befiel, wir folgen Dir".
Interessante Theorie. Warum schreibst du nicht gleich "...der wäre früher bei Blitz und Donner ans Kreuz genagelt worden und die Leute hätten gerufen wahrlich, das ist Gottes Sohn!"

Nathan
23.07.2018, 16:19
Hmm. Und wie passt das zu



Noch deutlich war der Ausstieg aus dem Ausstieg mit nachfolgendem Ausstieg bei den Kernkraftwerken.
Das ist nur Politik. Taktische Winkelzüge. Noch nie davon gehört?

HansMaier.
23.07.2018, 19:07
Herrjeh Technokratie beschreibt grob gesagt die Herrschaft der Kompetenz. Das bedeutet daß die Regierung aus den besten Wissenschaftlern und Fachkundigen für das entsprechende Ressort besteht die zur Verfügung stehen.


Hihi..
Laut meiner Lieblings-VT wird im neuen deutschen Kaiserreich, also post BRD, die
Regierungsarbeit von ebensolchen Expertenräten erledigt.
Wahlen und parlamentarische Quatschbuden bzw Korruptionssümpfe gibt es
dann nicht mehr. Richtig so....
MfG
H.Maier

Abtacha
23.07.2018, 19:33
also mein System wäre nicht ganz so aufwändig in der Änderung und würde auch nicht soviele Parlamentarier bedeuten wie beim Eingangspost:

im Grunde bleibt das heutige Whlsystem der zwei Stimmen bestehen, aber die Auswirkungen wären anders:

Erststimme ist weiterhin der Direktkandidat, mit dem Unterschied, dass der nicht mehr Fraktionsgebunden wird, sondern nur noch für seinen Wahlkreis verantwortlich
Zweitstimme geht wie bisher an die Partei, die nach Bundesweit erreichten Prozenten ihre Fraktion besetzt, größter Unterschied hier, ist dass es nur noch eine fixe Anzahl gibt, nämlich soviele Sitze wie es Wahlkreise gibt

das Parlament wird dann zweigeteilt, da die Direktkandidaten nichts mehr mit den Parteien zu tun haben
die stärkste Partei stellt allein die Regierung, keine langwierigen Koalitionsverhandlungen mehr

die Ausschüsse werden ausschließlich von Fraktionsmitgliedern besetzt, haben aber auf Verlangen die Direktmandate zu informieren, die Direktmandate haben dann nur noch die Aufgabe die Stimmung in ihren Wahlkreisen aufzunehmen und entsprechend dieser Stimmung abzustimmen, heißt die Direktmandate können nur noch namentlich abstimmen und nicht mehr heimlich

damit ist die Regierung in der Pflich für jedes Gesetz eine Mehrheit zusammen zu bekommen,

Mehrheiten ergeben sich aber nur noch wenn man genügend Direktmandate und somit Wähler überzeugt bekommt von seinem Gesetzesvorschlag

auf diese Weise ergäbe sich für Interessierte eine wesentlich direktere Form der Mitwirkung, da das Direktmandat ja für die Wahlkreisbewohner direkt ansprechbar sein muss um seiner Aufgabe gerecht zu werden, außerdem wäre somit das ständige Wachstum der Parlamente beendet

ich hoffe es ist halbwegs nachvollziehbar, ansonsten einfach nochmal nachfragen und ich versuch es besser darzustellen

FranzKonz
23.07.2018, 21:09
Das ist nur Politik. Taktische Winkelzüge. Noch nie davon gehört?

Aber eben das exakte Gegenteil von Stabilität und Planungssicherheit.

Leibniz
23.07.2018, 21:21
Hihi..
Laut meiner Lieblings-VT wird im neuen deutschen Kaiserreich, also post BRD, die
Regierungsarbeit von ebensolchen Expertenräten erledigt.
Wahlen und parlamentarische Quatschbuden bzw Korruptionssümpfe gibt es
dann nicht mehr. Richtig so....
MfG
H.Maier
Wäre wünschenswert. Das Menschenmaterial, welches sich tagsüber im Reichstag aufhält, ist zu großen Teilen nur noch als Phosphatdünger auf deutschen Feldern einzusetzen.

DonauDude
23.07.2018, 21:26
Hihi..
Laut meiner Lieblings-VT wird im neuen deutschen Kaiserreich, also post BRD, die
Regierungsarbeit von ebensolchen Expertenräten erledigt.
Wahlen und parlamentarische Quatschbuden bzw Korruptionssümpfe gibt es
dann nicht mehr. Richtig so....
MfG
H.Maier

Aber irgendwo an der Basis sollte es die Möglichkeit geben, die eigene Präferenz auch in Wunschabgeordneten und Amtsträgern ausdrücken zu können.

Zyankali
23.07.2018, 21:33
Wäre wünschenswert. Das Menschenmaterial, welches sich tagsüber im Reichstag aufhält, ist zu großen Teilen nur noch als Phosphatdünger auf deutschen Feldern einzusetzen.

igittigitt, wer will denn sowas essen ? dann definitiv lieber guano !

DonauDude
23.07.2018, 21:44
also mein System wäre nicht ganz so aufwändig in der Änderung und würde auch nicht soviele Parlamentarier bedeuten wie beim Eingangspost:

Das täuscht. Mein Vorschlag ist nicht aufwändig, sondern eine im Grunde genommen geringfügige Änderung des bestehenden Systems. Es sind auch nicht zuviele Parlamentarier, sondern weniger als das heute der Fall ist (kein Bundestag, kleinerer Bundesrat als Nationalparlament, kleinere Landtage, dabei bleiben Stadtbezirks- und Kreisversammlungen sowie Ortsteilbeiräte gleich groß).



im Grunde bleibt das heutige Whlsystem der zwei Stimmen bestehen, aber die Auswirkungen wären anders:

Erststimme ist weiterhin der Direktkandidat, mit dem Unterschied, dass der nicht mehr Fraktionsgebunden wird, sondern nur noch für seinen Wahlkreis verantwortlich
Zweitstimme geht wie bisher an die Partei, die nach Bundesweit erreichten Prozenten ihre Fraktion besetzt, größter Unterschied hier, ist dass es nur noch eine fixe Anzahl gibt, nämlich soviele Sitze wie es Wahlkreise gibt

das Parlament wird dann zweigeteilt, da die Direktkandidaten nichts mehr mit den Parteien zu tun haben
die stärkste Partei stellt allein die Regierung, keine langwierigen Koalitionsverhandlungen mehr

die Ausschüsse werden ausschließlich von Fraktionsmitgliedern besetzt, haben aber auf Verlangen die Direktmandate zu informieren, die Direktmandate haben dann nur noch die Aufgabe die Stimmung in ihren Wahlkreisen aufzunehmen und entsprechend dieser Stimmung abzustimmen, heißt die Direktmandate können nur noch namentlich abstimmen und nicht mehr heimlich

damit ist die Regierung in der Pflich für jedes Gesetz eine Mehrheit zusammen zu bekommen,

Mehrheiten ergeben sich aber nur noch wenn man genügend Direktmandate und somit Wähler überzeugt bekommt von seinem Gesetzesvorschlag

auf diese Weise ergäbe sich für Interessierte eine wesentlich direktere Form der Mitwirkung, da das Direktmandat ja für die Wahlkreisbewohner direkt ansprechbar sein muss um seiner Aufgabe gerecht zu werden, außerdem wäre somit das ständige Wachstum der Parlamente beendet

ich hoffe es ist halbwegs nachvollziehbar, ansonsten einfach nochmal nachfragen und ich versuch es besser darzustellen

Soll das deiner Meinung nach nur für den Bundestag gelten oder auch für Landtage?
Wieviele Mitglieder sollte deiner Meinung nach ein funktionsfähiges effektives Parlament haben?

Zyankali
23.07.2018, 21:44
Herrjeh Technokratie beschreibt grob gesagt die Herrschaft der Kompetenz. Das bedeutet daß die Regierung aus den besten Wissenschaftlern und Fachkundigen für das entsprechende Ressort besteht die zur Verfügung stehen.

der übergang zur theokratie ist allerdings fließend... ;)

Nathan
24.07.2018, 08:00
Aber eben das exakte Gegenteil von Stabilität und Planungssicherheit.
Theoretisch sicher. Aber praktisch haben wir eine geradezu sensationelle Stabilität und Planungssicherheit. Die Regierung ist heillos verkrustet und wirkt erstarrt und handlungsunfähig. Das ist schlimm und wird hoffentlich durch die AfD aufgelöst.

Es muss uns allen aber klar sein, dass gerade diese Verkrustung zu einer wirklich berechenbaren Stabilität und Planungssicherheit geführt hat. Das ganze Geschwätz vom Untergang der BRD ist nur etwas fürs Narrenhaus. Die Wirtschaftszahlen sind positiv und nicht zuletzt deswegen ist es nicht gelungen, die Gesellschaft durch die Dauerhetze zu destabilisieren.

Mit der AfD zusammen gibt einen Aufbruch zu neuen Ufern, der notwendig ist. Aber planbar wird das erst mal nicht und die gesellschaftliche Stabilität könnte auch darunter leiden, denn noch wird die AfD von der überwiegenden Zahl der Bürger als Bedrohung empfunden und die Führung ist leider nicht in der Lage, dieses schiefe Bild zu korrigieren. Die Führung der AfD muss also weg. Sofort und für immer. Die AfD muss als Chance begriffen werden, uns neu für die kommenden machtpolitischen Änderungen in der Welt aufstellen zu können. Dazu braucht es neue, junge, frische Kräfte.

Die USA werden irgendwann Trump wieder ausspucken oder es wird egal sein wer Deutschland regiert, weil Deutschland egal sein wird. Wenn China und die USA wirklich aneinandergeraten dann zermahlen sie zwischen sich nicht nur Europa, das von deinen polnischen, ungarischen und österreichischen Gesinnungsfreunden geschwächt wird.

Nathan
24.07.2018, 08:04
Aber irgendwo an der Basis sollte es die Möglichkeit geben, die eigene Präferenz auch in Wunschabgeordneten und Amtsträgern ausdrücken zu können.
Eigene Präferenzen? Vergiss das. In guter alter Tradition wird das Partikularinteresse durch das Interesse der Machthaber ersetzt. Die Leute, die dies propagieren halten sich ja selbst *hüstel* für einen Teil der Elite und träumen somit davon, selbst zum Kreis der Machthaber zu gehören. Der Supergau ist scheiße, der Gauleiter hingegen hat ein schönes Leben...

FranzKonz
24.07.2018, 08:42
Theoretisch sicher. Aber praktisch haben wir eine geradezu sensationelle Stabilität und Planungssicherheit. Die Regierung ist heillos verkrustet und wirkt erstarrt und handlungsunfähig. Das ist schlimm und wird hoffentlich durch die AfD aufgelöst.

Keineswegs. Die Regierung ist planlos und völlig unberechenbar. Man kann über Schröder in nahezu allen Punkten geteilter Meinung sein, aber er hatte eine Agenda, und die zog er durch.

Das Merkel hat kein Ziel. Sieht man auch sehr schön an der Außenpolitik: Solange es auf Schönwetterfahrt hinter den Amis herpaddeln konnte, hat es genau das getan. Ganz egal wo, ob es nun um die Ukraine ging, oder um die Unterstützung von Terroristen in Syrien.

Nun haben die Amis einen Präsidenten, der ein paar Wellen macht, und man sieht sehr schön, wie Merkel hilflos dahin treibt und nicht mehr weiß, wo's hin gehen soll. Und schon gar nicht wie.


Es muss uns allen aber klar sein, dass gerade diese Verkrustung zu einer wirklich berechenbaren Stabilität und Planungssicherheit geführt hat.

Das sagst Du mal einem Stuttgarter, der vor zwei Jahren einen neuen Diesel gekauft hat. Oder einem Ladenbetreiber, der vor 5 Jahren in BER eröffnen wollte. Derlei Beispiele gibt es mehr.


Das ganze Geschwätz vom Untergang der BRD ist nur etwas fürs Narrenhaus.

Im Gegenteil. Das ist eine Extrapolation aus der jüngeren Vergangenheit auf die nähere Zukunft.


Die Wirtschaftszahlen sind positiv und nicht zuletzt deswegen ist es nicht gelungen, die Gesellschaft durch die Dauerhetze zu destabilisieren.

Irgendwann meldete die Deutsche Bank einen recht ordentlichen Gewinn. Ich dachte noch "das sind positive Wirtschaftszahlen", stellte aber erstaunt fest, das der Börsenkurs fiel. Infolgedessen suchte ich nach der Lücke in meinem Hintergrundwissen, und siehe da, das Merkel hatte mit seinem Freund Steinbrück von der SPD mittels des "BilMoG" die letzten Reste des guten alten Niederstwertprinzips aus dem HGB getilgt.

Tatsächlich sehen die Wirtschaftszahlen oberflächlich betrachtet ganz nett aus. Was hauptsächlich an den fortschrittlichen Gelddruckmethoden des Herrn Draghi und seiner Kollegen liegen dürfte.


Mit der AfD zusammen gibt einen Aufbruch zu neuen Ufern, der notwendig ist. Aber planbar wird das erst mal nicht und die gesellschaftliche Stabilität könnte auch darunter leiden, denn noch wird die AfD von der überwiegenden Zahl der Bürger als Bedrohung empfunden und die Führung ist leider nicht in der Lage, dieses schiefe Bild zu korrigieren. Die Führung der AfD muss also weg. Sofort und für immer. Die AfD muss als Chance begriffen werden, uns neu für die kommenden machtpolitischen Änderungen in der Welt aufstellen zu können. Dazu braucht es neue, junge, frische Kräfte.

Auf die AfD, die Du Dir vorstellst, kann ich sehr gut verzichten. Die würde am Ende noch eine Brücke von Libyen nach Italien bauen.


Die USA werden irgendwann Trump wieder ausspucken oder es wird egal sein wer Deutschland regiert, weil Deutschland egal sein wird. Wenn China und die USA wirklich aneinandergeraten dann zermahlen sie zwischen sich nicht nur Europa, das von deinen polnischen, ungarischen und österreichischen Gesinnungsfreunden geschwächt wird.

Hmm. Sagtest Du nicht gerade "Das ganze Geschwätz vom Untergang der BRD ist nur etwas fürs Narrenhaus." ?

Neu
24.07.2018, 09:07
:-)

Kohl und Merkel SIND stabile Ergebnisse, der eine 16 Jahre, die andere 12 mit der nicht unrealistischen Option auf weitere 4. Sie haben sich durch vornehme Zurückhaltung in der Innenpolitik etwas weniger als 50% Feinde gemacht und mehr als die absolute Mehrheit braucht man halt nicht.
Dabei bin ich kein Feind von Kontinuität, nur ist es andererseits natürlich auch kein Argument, eine Vorgehensweise hätte sich ein Jahrzehnt bewährt und wird sich allein deswegen für alle Zeiten empfehlen.

Letztlich sind wir mit beiden Führungskräften nicht schlecht gefahren, aus meiner ganz persönlichen Sicht. Ich kann von meiner Arbeit leben, ich fühle mich in Deutschland viel sicherer als in jedem anderen europäischen Land. Meine Lebensqualität ist sehr hoch. Das Wasser ist sauber, die Stromversorgung stabil, Kanalisation und Müllabfuhr funktionieren, das Internet steht 24/7 und weltoffen zur Verfügung. ich muss an einer roten Ampel anhalten und ich darf niemand was wegnehmen und keinen umbringen. Mit dieser Einschränkung meiner Freiheit lebe ich zähneknirschend.

Nirgendwo auf der Welt ist es so schön wie bei uns, wenn man alle Aspekte zusammenzieht. Das ganze Gefasel von "Antideutsch", "Umvolkung", "Untergang" und wasweißich kann ich einfach nicht nachvollziehen, auch nicht bei gesteigertem Verständnis und sensibilisierter Beobachtung.

Mit großem Bedauern nehme ich zur Kenntnis, mit dieser Einstellung nicht 100% aller Bürger zu repräsentieren.

Du bist wohl nicht weit herumgekommen? Kommste rein, kannste rausschauen. Kommste raus, kannste reinschauen. Der Blickwinkel ists. Deutschland weit abgeschlagen auf Platz 23:

https://www.urlaubsheld.de/magazin/artikel/die-zehn-beliebtesten-laender-zum-auswandern
https://cms-internationsgmbh.netdna-ssl.com/cdn/file/2017-09/Expat_Insider_2017_The_InterNations_Survey.pdf

Nathan
24.07.2018, 12:33
Keineswegs. Die Regierung ist planlos und völlig unberechenbar. Man kann über Schröder in nahezu allen Punkten geteilter Meinung sein, aber er hatte eine Agenda, und die zog er durch.

Das Merkel hat kein Ziel. Sieht man auch sehr schön an der Außenpolitik: Solange es auf Schönwetterfahrt hinter den Amis herpaddeln konnte, hat es genau das getan. Ganz egal wo, ob es nun um die Ukraine ging, oder um die Unterstützung von Terroristen in Syrien.

Nun haben die Amis einen Präsidenten, der ein paar Wellen macht, und man sieht sehr schön, wie Merkel hilflos dahin treibt und nicht mehr weiß, wo's hin gehen soll. Und schon gar nicht wie.



Das sagst Du mal einem Stuttgarter, der vor zwei Jahren einen neuen Diesel gekauft hat. Oder einem Ladenbetreiber, der vor 5 Jahren in BER eröffnen wollte. Derlei Beispiele gibt es mehr.



Im Gegenteil. Das ist eine Extrapolation aus der jüngeren Vergangenheit auf die nähere Zukunft.



Irgendwann meldete die Deutsche Bank einen recht ordentlichen Gewinn. Ich dachte noch "das sind positive Wirtschaftszahlen", stellte aber erstaunt fest, das der Börsenkurs fiel. Infolgedessen suchte ich nach der Lücke in meinem Hintergrundwissen, und siehe da, das Merkel hatte mit seinem Freund Steinbrück von der SPD mittels des "BilMoG" die letzten Reste des guten alten Niederstwertprinzips aus dem HGB getilgt.

Tatsächlich sehen die Wirtschaftszahlen oberflächlich betrachtet ganz nett aus. Was hauptsächlich an den fortschrittlichen Gelddruckmethoden des Herrn Draghi und seiner Kollegen liegen dürfte.



Auf die AfD, die Du Dir vorstellst, kann ich sehr gut verzichten. Die würde am Ende noch eine Brücke von Libyen nach Italien bauen.



Hmm. Sagtest Du nicht gerade "Das ganze Geschwätz vom Untergang der BRD ist nur etwas fürs Narrenhaus." ?
In der Tat! EUER ganzes Geschwätz, nicht jedoch meine Argumente. Aus der Rechtsecke wird der Untergang Deutschlands in Folge Islamisierung verkündet. DAS ist Geschwätz. Von mir kommt ein echtes Argument, nämlich der beginnende Handelskrieg zwischen zwei riesigen Nationen, mit denen wir in keiner Weise mithalten können. Ein vereinigtes Europa könnte, aber die Damen und Herren Rechtsnationalen wollen das ja nicht. Von wegen das deutsche Kulturerbe un so...

Sehr schade, dass du auf eine im Wortsinn konservative Partei verzichten willst, die Deutschland aus seinem Tiefschlag weckt und endlich unsere drängendsten Probleme beseitigt, als da sind Einwanderungsgesetz, sozialer Wohnungsbau, Grundbildung und Grundsicherung für alle Bürger, Verstaatlichung der Erneuerbaren Energien, engstmögliche Zusammenarbeit innerhalb Europas unter Wahrung der eigenen Traditionen aber auch unter Zwang zur Solidarität.

Das Beispiel Ungarns darf nicht Schule machen. Abkassieren, aber im Schadensfall nicht leisten. Ungarn ist ja noch schlimmer als die HUK, und ihr findet das noch super.

Nathan
24.07.2018, 12:37
Du bist wohl nicht weit herumgekommen? Kommste rein, kannste rausschauen. Kommste raus, kannste reinschauen. Der Blickwinkel ists. Deutschland weit abgeschlagen auf Platz 23:

https://www.urlaubsheld.de/magazin/artikel/die-zehn-beliebtesten-laender-zum-auswandern
https://cms-internationsgmbh.netdna-ssl.com/cdn/file/2017-09/Expat_Insider_2017_The_InterNations_Survey.pdf
Nur weil du es nicht weiter gebracht hast als mit dem Hut an der Ecke zu sitzen bedeutet das nicht, dass es Deutschland schlecht geht, du Kasperlkopf. "Der Blickwinkel ists". Genau.

Abtacha
24.07.2018, 12:41
Das täuscht. Mein Vorschlag ist nicht aufwändig, sondern eine im Grunde genommen geringfügige Änderung des bestehenden Systems. Es sind auch nicht zuviele Parlamentarier, sondern weniger als das heute der Fall ist (kein Bundestag, kleinerer Bundesrat als Nationalparlament, kleinere Landtage, dabei bleiben Stadtbezirks- und Kreisversammlungen sowie Ortsteilbeiräte gleich groß).

ich hab nicht gerechnet, es las sich nur nach Unmengen Parlamenten, wobei es im Endeffekt eher auf eine Rätedemokratie hinausläuft mit Unmengen Räten die wie eine Pyramide immer weiter nach oben wachsen




Soll das deiner Meinung nach nur für den Bundestag gelten oder auch für Landtage?
Wieviele Mitglieder sollte deiner Meinung nach ein funktionsfähiges effektives Parlament haben?

das ginge problemlos auch für Landtage, die haben ja im momentanen Wahlrecht auch das "Wachstumsproblem"
Die Anzahl der Mitglieder ergibt sich aus der Zahl der Wahlkreise, denn jeder Wahlkreis hat ja ein Direktmandat

nach deinem Modell fehlt die direkte Einwirkungsmöglichkeit, klar wählst du den "Bezirksrat" selbst, aber danach entzieht sich alles weitere deinem Einfluss und spätetestens bei der 3. Ebene deiner Räte hast du gar keinen Einfluss mehr darauf wer da rein kommt und wer wie entscheidet
nach meinem Modell hättest du als Wahlberechtigter immer die Möglichkeit auf deinen Mandatsträger einzuwirken und sobald du dich mit der Mehrheit deines Wahlkreises zusammentust, hat der Mandatsträger in diesem Sinne abzustimmen, tut er das nicht, verliert er halt sein Mandat

FranzKonz
24.07.2018, 13:19
In der Tat! EUER ganzes Geschwätz, nicht jedoch meine Argumente. Aus der Rechtsecke wird der Untergang Deutschlands in Folge Islamisierung verkündet. DAS ist Geschwätz. Von mir kommt ein echtes Argument, nämlich der beginnende Handelskrieg zwischen zwei riesigen Nationen, mit denen wir in keiner Weise mithalten können. Ein vereinigtes Europa könnte, aber die Damen und Herren Rechtsnationalen wollen das ja nicht. Von wegen das deutsche Kulturerbe un so...

Man kann durchaus das jeweilige nationale Erbe erhalten, und dennoch an einem Strang ziehen.

Die Islamisierung ist durchaus kein Schreckgespenst, sondern einer der wesentlichen Faktoren des bevorstehenden Niedergangs unserer Kultur, sowohl der deutschen, als auch der europäischen Kultur.


Sehr schade, dass du auf eine im Wortsinn konservative Partei verzichten willst, die Deutschland aus seinem Tiefschlag weckt und endlich unsere drängendsten Probleme beseitigt, als da sind Einwanderungsgesetz, sozialer Wohnungsbau, Grundbildung und Grundsicherung für alle Bürger, Verstaatlichung der Erneuerbaren Energien, engstmögliche Zusammenarbeit innerhalb Europas unter Wahrung der eigenen Traditionen aber auch unter Zwang zur Solidarität.

Du beschreibst keine konservative Partei, sondern die EUdSSR


Das Beispiel Ungarns darf nicht Schule machen. Abkassieren, aber im Schadensfall nicht leisten. Ungarn ist ja noch schlimmer als die HUK, und ihr findet das noch super.

Im Gegenteil, das Beispiel Ungarn muss Schule machen. Ungarn hat hervorragend geleistet, und zwar hat es vertragsgemäß die Grenzen gesichert und den Rechtsstaat verteidigt.

Nun hast Du viel Unsinn gefaselt, hast Dich aber um den Kern wieder einmal gedrückt:

Die Regierung Merkel ist planlos und völlig unberechenbar.

Neu
24.07.2018, 14:04
Nur weil du es nicht weiter gebracht hast als mit dem Hut an der Ecke zu sitzen bedeutet das nicht, dass es Deutschland schlecht geht, du Kasperlkopf. "Der Blickwinkel ists". Genau.

Ich lebe in zwei Ecken. In Spanien UND in Deutschland. Da hat man einmal einen Blick von drinnen, nach draussen, und einen Blick von draussen, nach drinnen. Diesen Blick solltest du dir auchmal verschaffen. Lerne ein paar Sprachen und geh mal raus, dann siehst du Deutschland etwas neutraler.

Neu
24.07.2018, 14:08
Und wie sähe der Prozess aus, die in ihr jeweiliges Amt zu bekommen? Es gibt oft keinen Konsens und unterschiedliche Ansichten auch bei den besten Wissenschaftlern. Wie wird bestimmt, wer genommen wird?

In den USA bestimmt das der Praesident. Das eigentliche Thema ist die Stabsgroesse, die heuer mindestens doppelt so gross ist als erforderlich. Wer streicht die zu vielen Stabsstellen?

DonauDude
24.07.2018, 14:13
Eigene Präferenzen? Vergiss das. In guter alter Tradition wird das Partikularinteresse durch das Interesse der Machthaber ersetzt. Die Leute, die dies propagieren halten sich ja selbst *hüstel* für einen Teil der Elite und träumen somit davon, selbst zum Kreis der Machthaber zu gehören. Der Supergau ist scheiße, der Gauleiter hingegen hat ein schönes Leben...

Umso wichtiger, dass das jeweilige Parlament genau darauf achtet, wer denn nun "Gauleiter" wird.


In den USA bestimmt das der Praesident. Das eigentliche Thema ist die Stabsgroesse, die heuer mindestens doppelt so gross ist als erforderlich.

Der Präsident schlägt vor, das Parlament bestätigt. Ja, geht. Bewährte Methode.



Wer streicht die zu vielen Stabsstellen?

Ha. Das Zusammenspiel der Verantwortlichen muss irgendwie ausbalanciert sein.

DonauDude
24.07.2018, 14:56
...
nach deinem Modell fehlt die direkte Einwirkungsmöglichkeit, klar wählst du den "Bezirksrat" selbst, aber danach entzieht sich alles weitere deinem Einfluss und spätetestens bei der 3. Ebene deiner Räte hast du gar keinen Einfluss mehr darauf wer da rein kommt und wer wie entscheidet
nach meinem Modell hättest du als Wahlberechtigter immer die Möglichkeit auf deinen Mandatsträger einzuwirken und sobald du dich mit der Mehrheit deines Wahlkreises zusammentust, hat der Mandatsträger in diesem Sinne abzustimmen, tut er das nicht, verliert er halt sein Mandat

Der Einfluss von der Basis ist genauso wie heute, denn ein Wahlberechtigter kann alle (je nach Thema) zuständigen Ortsteil-, Kreis-, Landtags- oder Bundesratsabgeordneten kontaktieren. Und es ist eine gute Sache und beabsichtigt, dass ganz normale Leute, die sich nicht weiter mit den Details beschäftigen (keine Zeit oder Interesse), keinen Einfluss auf die Stellenbesetzung der höheren Ebenen haben. Das ist die Aufgabe der direkt gewählten Parlamente.

Neu
24.07.2018, 17:14
Ha. Das Zusammenspiel der Verantwortlichen muss irgendwie ausbalanciert sein.

Und das "Irgendwie" ist noch viel wichtiger als das "irgendwas". Der viel zu grosse Staatsapparat verursacht ja die allermeisten Probleme, die er dann versucht, zu "kompensieren". Das allerbeste Beispiel ist Hartz IV. Das war ja nur die "Erfolgsbewaeltigung" der Steuererhoehungen. Stattdessen haette man ein Beschaeftigungsprogramm auflegen koennen, wie es Trump gemacht hat.

Die Schweiz macht das per Referendum, etwas, was man hierzulande hasst wie der Teufel das Weihwasser.

DonauDude
24.07.2018, 17:55
Und das "Irgendwie" ist noch viel wichtiger als das "irgendwas". Der viel zu grosse Staatsapparat verursacht ja die allermeisten Probleme, die er dann versucht, zu "kompensieren". Das allerbeste Beispiel ist Hartz IV. Das war ja nur die "Erfolgsbewaeltigung" der Steuererhoehungen. Stattdessen haette man ein Beschaeftigungsprogramm auflegen koennen, wie es Trump gemacht hat.

Die Schweiz macht das per Referendum, etwas, was man hierzulande hasst wie der Teufel das Weihwasser.

Die Schweiz hat die Größe eines deutschen Bundeslandes. Auf Bundeslandebene oder darunter bin ich klar für Referenden. Aber Referenden mit zuvielen Millionen Leuten stehe ich auch skeptisch gegenüber, weil es da (genau wie bei Wahlen) das Problem schlechtinformierter oder nichtinformierter Wähler gibt, die die gutinformierten überstimmen.

Neu
24.07.2018, 18:37
Die Schweiz hat die Größe eines deutschen Bundeslandes. Auf Bundeslandebene oder darunter bin ich klar für Referenden. Aber Referenden mit zuvielen Millionen Leuten stehe ich auch skeptisch gegenüber, weil es da (genau wie bei Wahlen) das Problem schlechtinformierter oder nichtinformierter Wähler gibt, die die gutinformierten überstimmen.

Die gibt es ebenso, wenn nur 10 Leute abstimmen. Es ist ziemlich egal, wie gut / schlecht informiert man ist. Entscheidend bei der Abstimmung ist immer: Mit welchem Ergebnis kann ich / meine Kinder / meine Enkel am besten damit leben? Diese eine einzige, wirklich RELEVANTE Frage stellen sich Politiker auch fuer sich selbst. Sie gehoeren aber zu den 40% Bestverdienenden, da ist es ihnen ziemlich schnuppe, ob der Rundfunkbeitrag 50, 200 oder 500 € im Monat betraegt. Weil es fuer sie Peanuts sind, fuer die 60% Minderbemittelten jedoch schon ein gewaltiger Posten ist.

DaBayer
24.07.2018, 19:08
Auf direkte Weise werden ausschließlich die Abgeordneten in der untersten 1. Ebene (=Nachbarschaft/Stadtviertel/Basisgemeinde) gewählt. Die Repräsentanten der darüber liegenden Ebenen werden indirekt durch das jeweils zuständige Parlament gewählt, denn dadurch wird von selbst das System meritokratisch. Dadurch, dass sich die 30 Personen des gewählten zuständigen Parlaments genau die Qualifikation der Kandidaten anschauen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit kompetente und charakterlich geeignete Personen in Verantwortung kommen.

1. Ebene: Jede Basisgemeinde (=Nachbarschaft) wählt ihr Lokalparlament von 30 Personen* auf ganz normale direktdemokratische Weise in freier, gleicher, geheimer Wahl alle 4 Jahre**.

2. Ebene: 30 Basisgemeinden* bilden einen Kreis. Jedes Basisgemeindenparlament wählt eine Person aus, um die Basisgemeinde in der Kreis- oder Kantonsebene zu vertreten. Damit hat das Kreisparlament genau soviele Mitglieder wie der Kreis Basisgemeinden hat.*

3. Ebene: 30 Kreise* (Kantone, Großstadtbezirke) bilden ein Bundesland bzw. einen kleinen Nationalstaat. Jedes Kreisparlament wählt eine Person aus, um den Kreis im Bundesland/Großstadt/kl. Nationalstaat zu vertreten. Damit hat das Landesparlament genau soviele Mitglieder wie das Land Kreise hat.*

Mit diesen 3 ersten Ebenen ist bereits das System der Schweiz erreicht (und auch etwa dieselbe Größe nach Einwohnerzahl). Nicht nur Flächenstaaten, sondern auch Megacities können auf diese Weise sehr demokratisch und stabil organisiert werden. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Lebenssituation deutlich verbessert, wenn Stadtviertel Autonomie über ihre Angelegenheiten haben. Diese Stadtviertelsouveränität bewegt sich natürlich innerhalb eines gewissen Rahmens, denn Stadtviertel haben wahrscheinlich nicht genug Kompetenz, um ihr Rechtssystem komplett zu verändern - und daher will das auch niemand bei Verstand. Wie bereits oben erwähnt hat die Pazifikinsel Niue freiwillig einen Großteil ihrer Zuständigkeiten an Neuseeland übertragen, auch wenn dieser Vertrag theoretisch gekündigt werden könnte.

Schauen wir, wie es weiter geht:
4. Ebene: 30 Bundesländer* bilden einen mittelgroßen Nationalstaat. Das Parlament jedes Bundeslandes wählt eine Person aus, um das Bundesland im Nationalstaat zu vertreten. Das Nationalstaatsparlament hat genau soviele Mitglieder, wie der Nationalstaat Bundesländer hat.* Das ist so ähnlich wie jetzt der Deutsche Bundesrat, mit dem Unterschied, dass nach diesem Modell der Bundesrat selbst die Regierung wäre bzw. die bundesdeutsche Regierung einsetzen würde.

Mit Ebene 4 kommen wir in den Bereich von Staaten wie Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien, Spanien oder Polen. Die Katalonien-Krise könnte mit dem hier vorgestellten System einfach und schnell zur Zufriedenheit aller gelöst werden.

* 30+/-20, also 10 bis 50, je nachdem wie es jeweils sinnvoll gefunden wird oder wie historisch gewachsen
** 4+/-2, 2 bis 6 Jahre scheint eine sinnvolle Länge für eine Amtsperiode zu sein

Aber damit ist noch nicht Schluss, nach denselben Prinzipien könnte man, wenn man wollte, auch noch 2 Ebenen weiter gehen:
5. Ebene: 30 Nationalstaaten* bilden einen Staatenverbund. Das Parlament jedes Nationalstaates (nur ca. 30 Abgeordnete, heutige Parlamente sind viel zu groß) wählt eine Person aus, um den Nationalstaat im Staatenverbund zu vertreten.
6. Ebene: Die Staatenverbünde (oder Supermächte) senden je einen Vertreter in die Weltregierung.
Grundsätzlich sieht das nach einer guten Idee aus, ja geradezu revolutionär, verglichen mit heutigen Wahlformen und stellt zumindest in den unteren beiden Ebenen echte Demokratie dar.

Es stellen sich jedoch u.a folgende Fragen:
Wer hat welchen Einfluß auf die Judikative bzw. wie wird überhaupt die Zugehörigkeit zu dieser bestimmt? *
Wie verhindert man, dass die übergeordneten Parlamente/Regierungen Gesetze und Vorschriften durchdrücken, welche zum Nachteil der untergeordneten Ebenen werden können oder gar rein zu diesem Zwecke geschaffen sind bzw. wie mildert man diese Effekte zumindest ab?
Welche Schutzmechanismen sind für die mE höhere Gefahr, dass sich eine geringere Anzahl an Parlamentariern leichter zu "gewünschten" Mehrheiten korrumpieren lässt, vorgesehen?
Ab welcher Ebene haben wir es mit Berufspolitikern zu tun? Die Frage ist dahingehend interessant, da Du ja mit der Größe heutiger Parlamente argumentierst. Wenn nämlich auch in den unteren Ebenen alle Parlamente mit Berufspolitikern, also Beamten, besetzt werden, wird es mE teurer als heutzutage. Hast Du dort aber keine Berufspolitiker, sondern Ehrenamtliche oder "Nebenjobber", besteht die Gefahr, dass diese wie auch heute schon ihre Lobby durchdrücken **. Wie sähe, hier als Nebenfrage gestellt, dazu die jeweilige Bezahlung/Besoldung aus?
Gibt es eine Beschränkung auf die Anzahl der Amtsperioden, vergleichbar zB. mit US-Präsidentschaften, wenn ja, wie sieht diese aus, falls nicht, warum nicht?
Genießen Parlamentarier in diesem Modell Immunität, wenn ja, ab welcher Ebene und mit welcher Begründung und wird es Möglichkeiten geben, diese evtl. vorgesehene Immunität aufzuheben?

*Legislative und Exekutive sehe ich in diesem Modell schon vereint, da, wenn ich es richtig verstanden habe, die übergeordnete Ebene die Gesetze/Vorschriften erlässt, die untergeordnete Ebene exekutiert diese darauf folgend bzw. gibt diese Erlasse an weitere Unterebenen weiter.
**Meines Erachtens eine Zwickmühle, unabhängig vom System, hierbei kann man also nur zwischen Pest und Cholera auswählen.

DonauDude
24.07.2018, 23:23
Grundsätzlich sieht das nach einer guten Idee aus, ja geradezu revolutionär, verglichen mit heutigen Wahlformen und stellt zumindest in den unteren beiden Ebenen echte Demokratie dar.

Echte Demokratie kann es ja nur mit kleinen Menschengruppen geben. Je größer die Menschenmenge umso unmöglicher echte Demokratie. Daher diese Abstufung, um die Menge der beteiligten Personen zu verringern.



Es stellen sich jedoch u.a folgende Fragen:
Wer hat welchen Einfluß auf die Judikative bzw. wie wird überhaupt die Zugehörigkeit zu dieser bestimmt? *

Keine Ahnung, wie wird es denn jetzt gemacht?



Wie verhindert man, dass die übergeordneten Parlamente/Regierungen Gesetze und Vorschriften durchdrücken, welche zum Nachteil der untergeordneten Ebenen werden können oder gar rein zu diesem Zwecke geschaffen sind bzw. wie mildert man diese Effekte zumindest ab?

Das Recht für untere Ebenen, von Gesetzen und Vorschriften abweichen zu können, wenn das lokal so gewünscht wird, hatte ich als Korrektiv und Notbremse gedacht.



Welche Schutzmechanismen sind für die mE höhere Gefahr, dass sich eine geringere Anzahl an Parlamentariern leichter zu "gewünschten" Mehrheiten korrumpieren lässt, vorgesehen?

Die (mit hoher Wahrscheinlichkeit erreichte) höhere Kompetenz der Abgeordneten der oberen Ebenen sowie die bereits erwähnte Korrektivsouveränität der unteren Ebenen sollte genügend Schutz bieten (jedenfalls mehr als heute).



Ab welcher Ebene haben wir es mit Berufspolitikern zu tun? Die Frage ist dahingehend interessant, da Du ja mit der Größe heutiger Parlamente argumentierst. Wenn nämlich auch in den unteren Ebenen alle Parlamente mit Berufspolitikern, also Beamten, besetzt werden, wird es mE teurer als heutzutage. Hast Du dort aber keine Berufspolitiker, sondern Ehrenamtliche oder "Nebenjobber", besteht die Gefahr, dass diese wie auch heute schon ihre Lobby durchdrücken **. Wie sähe, hier als Nebenfrage gestellt, dazu die jeweilige Bezahlung/Besoldung aus?


Erstmal keine Änderung zu heute. Wenn es sich bewährt hat, wird es beibehalten. Wenn etwas nicht gut ist, kann eine Änderung des Bestehenden leichter mit Hilfe der Korrektivsouveränität ausgetestet werden.



Gibt es eine Beschränkung auf die Anzahl der Amtsperioden, vergleichbar zB. mit US-Präsidentschaften, wenn ja, wie sieht diese aus, falls nicht, warum nicht?

Vermutlich sind 12 Jahre (3x 4 Jahre) ein gutes Limit. Das muss/müssen aber das/die verantwortliche(n) Parlament(e) erst beschließen.



Genießen Parlamentarier in diesem Modell Immunität, wenn ja, ab welcher Ebene und mit welcher Begründung und wird es Möglichkeiten geben, diese evtl. vorgesehene Immunität aufzuheben?

*Legislative und Exekutive sehe ich in diesem Modell schon vereint, da, wenn ich es richtig verstanden habe, die übergeordnete Ebene die Gesetze/Vorschriften erlässt, die untergeordnete Ebene exekutiert diese darauf folgend bzw. gibt diese Erlasse an weitere Unterebenen weiter.
**Meines Erachtens eine Zwickmühle, unabhängig vom System, hierbei kann man also nur zwischen Pest und Cholera auswählen.

Auch hier erstmal keine Änderung zu heute. Dieses Modell ist nicht etwas was fertig und vollkommen ist. Kann es auch nicht sein, denn es handelt sich ja um eine Änderung der politischen Dynamik mit dem Ziel, den Fokus auf Lösungen und dessen Durchsetzbarkeit (bei gleichzeitiger Wahrung der jeweils lokalen Autonomie*) zu richten.

* also eine Balance zwischen übergeordneten und lokalen Gemeinwohlinteressen anzustreben

DaBayer
25.07.2018, 08:08
Echte Demokratie kann es ja nur mit kleinen Menschengruppen geben. Je größer die Menschenmenge umso unmöglicher echte Demokratie. Daher diese Abstufung, um die Menge der beteiligten Personen zu verringern.
Keine Ahnung, wie wird es denn jetzt gemacht?
Das Recht für untere Ebenen, von Gesetzen und Vorschriften abweichen zu können, wenn das lokal so gewünscht wird, hatte ich als Korrektiv und Notbremse gedacht.
Die (mit hoher Wahrscheinlichkeit erreichte) höhere Kompetenz der Abgeordneten der oberen Ebenen sowie die bereits erwähnte Korrektivsouveränität der unteren Ebenen sollte genügend Schutz bieten (jedenfalls mehr als heute).
Erstmal keine Änderung zu heute. Wenn es sich bewährt hat, wird es beibehalten. Wenn etwas nicht gut ist, kann eine Änderung des Bestehenden leichter mit Hilfe der Korrektivsouveränität ausgetestet werden.
Vermutlich sind 12 Jahre (3x 4 Jahre) ein gutes Limit. Das muss/müssen aber das/die verantwortliche(n) Parlament(e) erst beschließen.
Auch hier erstmal keine Änderung zu heute. Dieses Modell ist nicht etwas was fertig und vollkommen ist. Kann es auch nicht sein, denn es handelt sich ja um eine Änderung der politischen Dynamik mit dem Ziel, den Fokus auf Lösungen und dessen Durchsetzbarkeit (bei gleichzeitiger Wahrung der jeweils lokalen Autonomie*) zu richten.
* also eine Balance zwischen übergeordneten und lokalen Gemeinwohlinteressen anzustreben
Absätze des Zitats von mir gekürzt. Danke für die detaillierte Antwort.

Zumindest im Falle des Bundesverfassungsgerichts der BRD ist es momentan, laut dessen Netzseite, folgendermaßen:
"Das Bundesverfassungsgericht besteht aus sechzehn Richterinnen und Richtern. Die eine Hälfte wählt der Bundestag, die andere der Bundesrat, jeweils mit Zweidrittelmehrheit. Die Amtszeit beträgt zwölf Jahre. Eine Wiederwahl ist ausgeschlossen."
Die meisten anderen Richter stehen im Prinzip in einer Art Beamtenverhältnis, welches nach einer gewissen anfänglichen Probezeit auf Lebenszeit verlängert wird.

Gut, das würde praktisch bedeuten, dass die übergeordneten Ebenen sozusagen nur ein Vorschlagsrecht haben, da sie ja auf eine Durchsetzung in den unteren Ebenen nicht pochen könnten. Dies würde, im Falle des Widerstands der nächstniederen Ebene, wahrscheinlich nach dem Schweizer Modell ablaufen, denk ich mir. Problematisch stelle ich mir dies aber zB. in Fragen der Steuererhebung vor, es sei denn natürlich, dass nur die Gemeinden vollumfänglich dafür zuständig sind oder aber, es gäbe einfach einen fixen Steuersatz auf alles, den auch jeder zu entrichten hätte (hierbei fällt mir das eine Putininterview von vor ein paar Jahren ein, in welchem er den russischen Einheitssteuersatz von 14% anmerkte).

Die "Kompetenz" zu erkennen und dann auch entsprechend zu wählen/ernennen, stelle ich mir schwierig vor, sollte aber, wie Du ja anmerkst, im Zusammenhang mit der Macht der unteren Ebenen dann nicht mehr solch ein großes Problem darstellen.

Bewährtes bleibt, unvernünftiges kommt weg, feine Sache.

Ich persönlich halte zwar lediglich zwei Amtsperioden für besser, aber es ist natürlich grundsätzlich vernünftig, hier überhaupt eine Beschränkung einzuführen. Die Anzahl und Dauer der Amtsperioden wären ja dann im Fall des Falles prinzipiell nur Detailfragen und könnten auch mE in verschiedenen Ebenen und/oder Regionen unterschiedlich
gehandhabt werden.

Dass dieses Modell vollends fertig sei, habe ich auch nicht vorausgesetzt, mich interessierte hierbei mehr Deine Vorstellung als Verfechter eben jenes. Persönlich halte ich die Immunitätsregelung halt als zu mißbrauchsanfällig, daher sollte diesbezüglich eine Änderung stattfinden. Bei ihrer Einführung zu Adenauerzeiten wurde mE wohl eine gewisse Ehrenhaftigkeit und Ehrlichkeit der Parlamentarier vorausgesetzt.

Prinzipiell könnte man die Funktionsfähigkeit dieses Modells ja schon heute, zumindest in den unteren beiden Ebenen, antesten. Hierfür wäre es mMn angebracht, einen Landkreis auszuwählen, der derzeit zum Einen nur sehr wenig Mittel von Bezirk, Land und Bund benötigt und zusätzlich wirtschaftlich eine nicht zu große Bedeutung für die Vorgenannten hat, also hier eher industriearme landwirtschaftlich dominierte Kreise/Gemeinden, zB. in Niedersachsen oder auch Niederbayern. Ob und wie dann diese Prinzipien in der Bevölkerung angenommen werden würden, dürfte interessant werden. Falls dies erfolgreich vonstatten ginge, setzte man es im Bezirk und danach im Bundesland um.
Es klingt aber zu interessant, um es nicht "auszuprobieren" :appl: Meine Einwände und Bedenken stellen im Grunde genommen ja nur Detailfragen dar, welche jederzeit geklärt und/oder geändert werden könnten. Es kann aber bei dieser "Probe" nicht so viel "schief" gehen wie bei anderen Sozialexperimenten, da ja nur ein sehr geringer Bevölkerungsanteil betroffen wäre und dieser noch dazu jederzeit wieder aus dem Experiment per Bürgerentscheid austreten könnte.
Kurios wirkt, dass dieses Modell gleichzeitig prinzipiell "verfassungsfeindlich" (Artikel 38 GG, da Bundestagswahlen wegfielen) und "grundgesetzkonform" (Artikel 20/2 GG, da "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus...." ) ist :crazy:

DonauDude
25.07.2018, 14:17
...
Gut, das würde praktisch bedeuten, dass die übergeordneten Ebenen sozusagen nur ein Vorschlagsrecht haben, da sie ja auf eine Durchsetzung in den unteren Ebenen nicht pochen könnten. Dies würde, im Falle des Widerstands der nächstniederen Ebene, wahrscheinlich nach dem Schweizer Modell ablaufen, denk ich mir.


Das ist eine schwierige Frage zu entscheiden, wieviel Souveränität die unteren Ebenen haben sollten. Ich glaub, dass im Moment Konsens darüber besteht, dass Nationalstaaten Souveränität haben sollten gegenüber Staatenbünden, in denen sie Mitglied sind, und der Quasiweltregierung UNO und deren Unterorganisationen. Obwohl auch hier das nicht immer ganz klar ist.

In der Schweiz hat meines Wissens das Recht des Nationalstaats Vorrang, aber die autonomen Kantone und autonomen Gemeinden haben unterschiedliche Aufgabenbereiche.

Die Beantwortung dieser Frage sollte auf jeden Fall durch die Praxis ausbalanciert werden. Am Anfang der Überlegungen würde ich aber erstmal dazu tendieren, unteren Ebenen mehr Souveränität zuzugestehen als höheren.



Problematisch stelle ich mir dies aber zB. in Fragen der Steuererhebung vor, es sei denn natürlich, dass nur die Gemeinden vollumfänglich dafür zuständig sind oder aber, es gäbe einfach einen fixen Steuersatz auf alles, den auch jeder zu entrichten hätte (hierbei fällt mir das eine Putininterview von vor ein paar Jahren ein, in welchem er den russischen Einheitssteuersatz von 14% anmerkte).

Steuerrecht, ha - Gordischer Knoten.
Auf jeden Fall problematisch.



Die "Kompetenz" zu erkennen und dann auch entsprechend zu wählen/ernennen, stelle ich mir schwierig vor, sollte aber, wie Du ja anmerkst, im Zusammenhang mit der Macht der unteren Ebenen dann nicht mehr solch ein großes Problem darstellen.


Ich stelle mir den Ernennungsprozess wie eine Bewerbung vor, in dem das Parlament erstmal geeignete Kandidaten aus allen Bewerbern aussiebt, dann den übriggebliebenen Kandidaten relevante Fragen stellt und dann in geheimer Wahl (z.B. mit https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cbertragbare_Einzelstimmgebung oder eine noch bessere Methode) abstimmt.



...
Prinzipiell könnte man die Funktionsfähigkeit dieses Modells ja schon heute, zumindest in den unteren beiden Ebenen, antesten. Hierfür wäre es mMn angebracht, einen Landkreis auszuwählen, der derzeit zum Einen nur sehr wenig Mittel von Bezirk, Land und Bund benötigt und zusätzlich wirtschaftlich eine nicht zu große Bedeutung für die Vorgenannten hat, also hier eher industriearme landwirtschaftlich dominierte Kreise/Gemeinden, zB. in Niedersachsen oder auch Niederbayern. Ob und wie dann diese Prinzipien in der Bevölkerung angenommen werden würden, dürfte interessant werden. Falls dies erfolgreich vonstatten ginge, setzte man es im Bezirk und danach im Bundesland um.
Es klingt aber zu interessant, um es nicht "auszuprobieren" :appl: Meine Einwände und Bedenken stellen im Grunde genommen ja nur Detailfragen dar, welche jederzeit geklärt und/oder geändert werden könnten. Es kann aber bei dieser "Probe" nicht so viel "schief" gehen wie bei anderen Sozialexperimenten, da ja nur ein sehr geringer Bevölkerungsanteil betroffen wäre und dieser noch dazu jederzeit wieder aus dem Experiment per Bürgerentscheid austreten könnte.

Gute Idee, vielleicht auch in McPomm oder im Vogtland.



Kurios wirkt, dass dieses Modell gleichzeitig prinzipiell "verfassungsfeindlich" (Artikel 38 GG, da Bundestagswahlen wegfielen) und "grundgesetzkonform" (Artikel 20/2 GG, da "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus...." ) ist :crazy:

Es ist definitiv nicht gegen den Geist oder das Ziel des Grundgesetzes. Aber der Umstand, dass eine Grundgesetzänderung nötig wäre für eine Komplettübernahme dieses Systems, macht eine Verwirklichung schwieriger. Sicherlich müsste erstmal eine Light-Version verwirklicht werden, um den Prozess in Gang zu bringen.

Eine andere Art der Verwirklichung wäre, in Friedensverhandlungen (Syrien, Israel/Palästina, Jemen, Libyen, Somalia, Kongo, Nigeria oder wo sonst noch aktive Konflikte sind) ein derartiges Meta-System als Lösung auf den Tisch zu bringen und dann zu schauen, ob eine Einigung damit erzielt werden kann.

DaBayer
25.07.2018, 20:57
Eine andere Art der Verwirklichung wäre, in Friedensverhandlungen (Syrien, Israel/Palästina, Jemen, Libyen, Somalia, Kongo, Nigeria oder wo sonst noch aktive Konflikte sind) ein derartiges Meta-System als Lösung auf den Tisch zu bringen und dann zu schauen, ob eine Einigung damit erzielt werden kann.
Stark gekürzt, da der Rest für mich so weit geklärt ist.

Dies würde sich vor allem dazu eignen, die Grenzen, an denen beiderseits Angehörige des selben Volkes/Stammes/Konfession leben, ohne Konflikte zu bereinigen, oder aber zumindest eine grenzübergreifende Verwaltung auf Volks-/Stammesbasis zu ermöglichen.
Ein Beispiel hierfür wären die 3 belgischen Ostkantone: Diese bildeten je einen Kreis, welcher im NRW-Bezirk Köln aufginge, das heißt, sie gehören politisch quasi zu Deutschland, müssten aber ihre Abgaben die Nationalstaatsebene betreffend an Belgien abführen, alle anderen Abgaben an den Bezirk Köln und das Bundeslandes NRW. Wobei die 3 Ostkantone natürlich auch optieren könnten, von welchen übergeordneten Ebenen sie verwaltet werden wollen bzw. ließen sich durch die Optionsmöglichkeit bisherige Länder/Bundesländer usw. komplett neu "bauen".

Je nach Volksgröße ergäbe sich nach meiner Vorstellung dann auch die hierfür zuständige Ebene. Am Beispiel der vielen kleinen Kaukasusvölker, die heute noch in anderen souveränen Staaten eingebunden sind, wäre das so, dass jedes dieser einzelnen Völker je nach Größe die Kreis- bzw. Bezirksebene abbildet, während die vormalige "Konföderation der Kaukasusvölker" ein Bundesland darstellen würde (wobei dies innerhalb der Russischen Föderation mit ihren autonomen Teilrepubliken eh schon recht ähnlich gelöst ist, mMn).
In Europa wäre dies beispielsweise bei den Sorben und Basken, diese bildeten je einen Kreis, ebenso zu handhaben. Welche übergeordneten Verwaltungsebenen für die letztgenannten zuständig wären, müsste dann diplomatisch geklärt oder aber per Option entschieden werden.

Folglich würden anhand dieser Systematik heutige kleinere souveräne Staaten "geschluckt" werden, als da beispielsweise wären:
Montenegro würde ein Bundesland, Luxemburg ein Bezirk, Liechtenstein ein Kreis, usw.

Für Staaten der Größe Deutschlands oder Frankreichs würde sich, abgesehen von der vorgenannten Minderheitenaufteilung prinzipiell nichts ändern, sie blieben weiterhin Nationalstaaten, während Länder wie China und Indien aufgrund ihrer schieren Bevölkerungsmasse schon jeweils eine "Union" darstellen würden.

Einen gewaltigen Vorteil dieses Modells, den ich bisher nicht erkannt habe, sehe ich in der Möglichkeit, die Sprachen geschlossen zu erhalten, da eine Unterdrückung von Minderheitensprachen, wie dies zB. in Frankreich der Fall ist, nicht mehr statt finden könnte. Auch würde man die heutige Entfremdung von Minderheiten eines Staates mit ihrem Mutterland wirksam bekämpfen können, als Beispiel seien die oben genannten Eupener erwähnt.

Einen Nachteil seh ich dann, wenn es zu großen Wanderungsbewegungen, etwa aufgrund von Katastrophen oder Kriegen, kommt. Wie würde man dies in dieser Struktur handhaben?

DonauDude
26.07.2018, 10:43
Stark gekürzt, da der Rest für mich so weit geklärt ist.

dito.



...
Folglich würden anhand dieser Systematik heutige kleinere souveräne Staaten "geschluckt" werden, als da beispielsweise wären:
Montenegro würde ein Bundesland, Luxemburg ein Bezirk, Liechtenstein ein Kreis, usw.


Wenn sie das so wollen, ja.



Für Staaten der Größe Deutschlands oder Frankreichs würde sich, abgesehen von der vorgenannten Minderheitenaufteilung prinzipiell nichts ändern, sie blieben weiterhin Nationalstaaten, während Länder wie China und Indien aufgrund ihrer schieren Bevölkerungsmasse schon jeweils eine "Union" darstellen würden.


Genau.



Einen gewaltigen Vorteil dieses Modells, den ich bisher nicht erkannt habe, sehe ich in der Möglichkeit, die Sprachen geschlossen zu erhalten, da eine Unterdrückung von Minderheitensprachen, wie dies zB. in Frankreich der Fall ist, nicht mehr statt finden könnte. Auch würde man die heutige Entfremdung von Minderheiten eines Staates mit ihrem Mutterland wirksam bekämpfen können, als Beispiel seien die oben genannten Eupener erwähnt.

Einen Nachteil seh ich dann, wenn es zu großen Wanderungsbewegungen, etwa aufgrund von Katastrophen oder Kriegen, kommt. Wie würde man dies in dieser Struktur handhaben?

Kriege werden unwahrscheinlicher mit diesem Modell. Große Wanderungsbewegungen gehen sowieso von selbst zu den (kompatiblen) jeweiligen Nachbarn. Keine großen Migrationsbewegungen, weil mit diesem Modell die jeweilige lokale Entwicklung und Lebensumstände besser werden (kompetentere Amtsträger). Ich vermute, dass Details auch jeweils besser bekannt wären, und die jeweils entwickelten Lösungen für Krisen genießen dadurch größere Akzeptanz.

Zirrus
26.07.2018, 21:09
Auf direkte Weise werden ausschließlich die Abgeordneten in der untersten 1. Ebene (=Nachbarschaft/Stadtviertel/Basisgemeinde) gewählt. Die Repräsentanten der darüber liegenden Ebenen werden indirekt durch das jeweils zuständige Parlament gewählt, denn dadurch wird von selbst das System meritokratisch. Dadurch, dass sich die 30 Personen des gewählten zuständigen Parlaments genau die Qualifikation der Kandidaten anschauen, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit kompetente und charakterlich geeignete Personen in Verantwortung kommen.

1. Ebene: Jede Basisgemeinde (=Nachbarschaft) wählt ihr Lokalparlament von 30 Personen* auf ganz normale direktdemokratische Weise in freier, gleicher, geheimer Wahl alle 4 Jahre**.

2. Ebene: 30 Basisgemeinden* bilden einen Kreis. Jedes Basisgemeindenparlament wählt eine Person aus, um die Basisgemeinde in der Kreis- oder Kantonsebene zu vertreten. Damit hat das Kreisparlament genau soviele Mitglieder wie der Kreis Basisgemeinden hat.*

3. Ebene: 30 Kreise* (Kantone, Großstadtbezirke) bilden ein Bundesland bzw. einen kleinen Nationalstaat. Jedes Kreisparlament wählt eine Person aus, um den Kreis im Bundesland/Großstadt/kl. Nationalstaat zu vertreten. Damit hat das Landesparlament genau soviele Mitglieder wie das Land Kreise hat.*

Mit diesen 3 ersten Ebenen ist bereits das System der Schweiz erreicht (und auch etwa dieselbe Größe nach Einwohnerzahl). Nicht nur Flächenstaaten, sondern auch Megacities können auf diese Weise sehr demokratisch und stabil organisiert werden. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Lebenssituation deutlich verbessert, wenn Stadtviertel Autonomie über ihre Angelegenheiten haben. Diese Stadtviertelsouveränität bewegt sich natürlich innerhalb eines gewissen Rahmens, denn Stadtviertel haben wahrscheinlich nicht genug Kompetenz, um ihr Rechtssystem komplett zu verändern - und daher will das auch niemand bei Verstand. Wie bereits oben erwähnt hat die Pazifikinsel Niue freiwillig einen Großteil ihrer Zuständigkeiten an Neuseeland übertragen, auch wenn dieser Vertrag theoretisch gekündigt werden könnte.

Schauen wir, wie es weiter geht:
4. Ebene: 30 Bundesländer* bilden einen mittelgroßen Nationalstaat. Das Parlament jedes Bundeslandes wählt eine Person aus, um das Bundesland im Nationalstaat zu vertreten. Das Nationalstaatsparlament hat genau soviele Mitglieder, wie der Nationalstaat Bundesländer hat.* Das ist so ähnlich wie jetzt der Deutsche Bundesrat, mit dem Unterschied, dass nach diesem Modell der Bundesrat selbst die Regierung wäre bzw. die bundesdeutsche Regierung einsetzen würde.

Mit Ebene 4 kommen wir in den Bereich von Staaten wie Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Italien, Spanien oder Polen. Die Katalonien-Krise könnte mit dem hier vorgestellten System einfach und schnell zur Zufriedenheit aller gelöst werden.

* 30+/-20, also 10 bis 50, je nachdem wie es jeweils sinnvoll gefunden wird oder wie historisch gewachsen
** 4+/-2, 2 bis 6 Jahre scheint eine sinnvolle Länge für eine Amtsperiode zu sein








Aber damit ist noch nicht Schluss, nach denselben Prinzipien könnte man, wenn man wollte, auch noch 2 Ebenen weiter gehen:
5. Ebene: 30 Nationalstaaten* bilden einen Staatenverbund. Das Parlament jedes Nationalstaates (nur ca. 30 Abgeordnete, heutige Parlamente sind viel zu groß) wählt eine Person aus, um den Nationalstaat im Staatenverbund zu vertreten.
6. Ebene: Die Staatenverbünde (oder Supermächte) senden je einen Vertreter in die Weltregierung.

Dein System ist wertlos und nichts weiter als eine schöne Zahlenspielereien, welches absolut untauglich für die Realität ist.
Da die Welt immer komplexer wird, ist es für die Masse der Menschen praktisch überhaupt nicht mehr möglich an einem wirklichen Willensbildungsprozess teilzunehmen, weil einerseits dem Wähler und andererseits dem Gewählten in achtzig Prozent der Fälle das notwendige Wissen fehlt, um die wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Zusammenhänge auf dieser Welt, von der er ja anhängig ist, richtig einzuordnen.
Was einen Sinn machen würde, wäre, wenn wir die Bundesländer in ihrer jetzigen Form komplett abschaffen würden und stattdessen neue Länder schaffen, die sich nur noch mit der Kultur der dort lebenden Menschen befassen. Im Grunde genommen führt daran auch kein Weg an vorbei, weil dem Bürger durch die vielen Verwaltungsebenen (Gemeine, Kreis, Land, Bund, EU, UNO) das Verstehen und das Kontrollieren über diese Verwaltungen unmöglich gemacht wird, was im Geiste und im Prinzip auch im Widerspruch zur jetzigen Verfassung steht und eigentlich verfassungswidrig ist.

DaBayer
26.07.2018, 21:28
Kriege werden unwahrscheinlicher mit diesem Modell. Große Wanderungsbewegungen gehen sowieso von selbst zu den (kompatiblen) jeweiligen Nachbarn. Keine großen Migrationsbewegungen, weil mit diesem Modell die jeweilige lokale Entwicklung und Lebensumstände besser werden (kompetentere Amtsträger). Ich vermute, dass Details auch jeweils besser bekannt wären, und die jeweils entwickelten Lösungen für Krisen genießen dadurch größere Akzeptanz.Gekürzt
Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Es sieht schon eher zu "perfekt" aus, ich hege daher Zweifel an diesem Frieden.
Wobei, die heutigen Zustände sind mitunter zu wahr, um wirklich schön zu sein.

Zirrus
27.07.2018, 12:52
Ich hätte am liebsten eine Technokratie.

In gewisser Weise war damals das Deutsche Kaiserreich technokratische. Wer dort einmal durch den Rost fiel, der war draußen und konnte sich totlaufen, um dort wieder Fuß zu fassen. Die Geschichte vom „Hauptmann von Köpenick“ von Carl Zuckmayer beschreibt filmisch diesen Zustand, um mal ein Beispiel heranzuziehen.

-jmw-
27.07.2018, 13:38
Ein vereinigtes Europa könnte, aber die Damen und Herren Rechtsnationalen wollen das ja nicht
Doch, schon, nur halt nicht zu Feindes Bedingungen!


In der Tat! EUER ganzes Geschwätz, nicht jedoch meine Argumente. Aus der Rechtsecke wird der Untergang Deutschlands in Folge Islamisierung verkündet. DAS ist Geschwätz. Von mir kommt ein echtes Argument, nämlich der beginnende Handelskrieg zwischen zwei riesigen Nationen, mit denen wir in keiner Weise mithalten können. Ein vereinigtes Europa könnte, aber die Damen und Herren Rechtsnationalen wollen das ja nicht. Von wegen das deutsche Kulturerbe un so...

Sehr schade, dass du auf eine im Wortsinn konservative Partei verzichten willst, die Deutschland aus seinem Tiefschlag weckt und endlich unsere drängendsten Probleme beseitigt, als da sind Einwanderungsgesetz, sozialer Wohnungsbau, Grundbildung und Grundsicherung für alle Bürger, Verstaatlichung der Erneuerbaren Energien, engstmögliche Zusammenarbeit innerhalb Europas unter Wahrung der eigenen Traditionen aber auch unter Zwang zur Solidarität.

Das Beispiel Ungarns darf nicht Schule machen. Abkassieren, aber im Schadensfall nicht leisten. Ungarn ist ja noch schlimmer als die HUK, und ihr findet das noch super.

DonauDude
27.07.2018, 22:27
Gekürzt
Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Es sieht schon eher zu "perfekt" aus, ich hege daher Zweifel an diesem Frieden.
Wobei, die heutigen Zustände sind mitunter zu wahr, um wirklich schön zu sein.

Ja, sieht mir auch zu optimistisch aus, aber mir fielen keine Gegenargumente ein. Deswegen stelle ich es ja zur Diskussion, um es auf Fehler abzuklopfen.

DonauDude
27.07.2018, 22:39
Dein System ist wertlos und nichts weiter als eine schöne Zahlenspielereien, welches absolut untauglich für die Realität ist.


Hehe, nicht so voreilig.



Da die Welt immer komplexer wird, ist es für die Masse der Menschen praktisch überhaupt nicht mehr möglich an einem wirklichen Willensbildungsprozess teilzunehmen, weil einerseits dem Wähler und andererseits dem Gewählten in achtzig Prozent der Fälle das notwendige Wissen fehlt, um die wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Zusammenhänge auf dieser Welt, von der er ja anhängig ist, richtig einzuordnen.

Eben, meine Rede. Eben deswegen sollen ja jeweils wenige Parlamentarier entscheiden, wer fachlich und charakterlich und von der Lebenserfahrung her geeignet ist, ein wichtiges Amt zu bekleiden.



Was einen Sinn machen würde, wäre, wenn wir die Bundesländer in ihrer jetzigen Form komplett abschaffen würden und stattdessen neue Länder schaffen, die sich nur noch mit der Kultur der dort lebenden Menschen befassen. Im Grunde genommen führt daran auch kein Weg an vorbei, weil dem Bürger durch die vielen Verwaltungsebenen (Gemeine, Kreis, Land, Bund, EU, UNO) das Verstehen und das Kontrollieren über diese Verwaltungen unmöglich gemacht wird, was im Geiste und im Prinzip auch im Widerspruch zur jetzigen Verfassung steht und eigentlich verfassungswidrig ist.

Da fallen mir spontan zwei Gegenargumente ein:
1. Abschaffen bestehender Strukturen und komplette Neuerstellung ist nicht nur aufwändig, sondern trifft in den allermeisten Fällen auf unüberwindbaren Widerstand, und in der Zwischenzeit (zwischen Alt und Neu) kommt es auch noch zu unbilligen Härten. Das ist wie eine Operation am offenen Herzen. Man muss zuerst eine Herz-Lungen-Maschine haben, bevor man das Herz austauscht. Aber eine funktionierende gesellschaftliche Ersatzstruktur kann niemand einfach mal so am Reißbrett entwerfen. Evolution statt Revolution ist eher möglich, wenn die Bedingungen stimmen.
2. Diese 6 Ebenen gibt es nicht umsonst, sondern weil sie jeweils verschiedene Aufgabengebiete haben und weil sie sich in der Praxis (mehr oder weniger, aber es gibt im Moment nichts besseres) bewährt haben.

Zirrus
28.07.2018, 17:24
Hehe, nicht so voreilig.



Eben, meine Rede. Eben deswegen sollen ja jeweils wenige Parlamentarier entscheiden, wer fachlich und charakterlich und von der Lebenserfahrung her geeignet ist, ein wichtiges Amt zu bekleiden.



Da fallen mir spontan zwei Gegenargumente ein:
1. Abschaffen bestehender Strukturen und komplette Neuerstellung ist nicht nur aufwändig, sondern trifft in den allermeisten Fällen auf unüberwindbaren Widerstand, und in der Zwischenzeit (zwischen Alt und Neu) kommt es auch noch zu unbilligen Härten. Das ist wie eine Operation am offenen Herzen. Man muss zuerst eine Herz-Lungen-Maschine haben, bevor man das Herz austauscht. Aber eine funktionierende gesellschaftliche Ersatzstruktur kann niemand einfach mal so am Reißbrett entwerfen. Evolution statt Revolution ist eher möglich, wenn die Bedingungen stimmen.
2. Diese 6 Ebenen gibt es nicht umsonst, sondern weil sie jeweils verschiedene Aufgabengebiete haben und weil sie sich in der Praxis (mehr oder weniger, aber es gibt im Moment nichts besseres) bewährt haben.

Umso mehr politische Ebenen es gibt, umso unmöglicher ist es für den normalen arbeitenden Bürger dies Gebilde zu durchschauen und deren Endscheidungen nachzuvollziehen. Anderseits ist es für betrügerische „Politiker“ umso leichter, dass Volk hinters Licht zu führen und es zu betrügen – was wir jetzt ja auch immer wieder beobachten können. Und das hat nichts mit dem Glauben zu tun, ob es so ist oder nicht, sondern nur mit den physischen Möglichkeiten eines Menschen, sich diese Masse an Informationen zu beschaffen und dann die richtigen Daten aus dieser Masse herauszusuchen.


Die meisten Bundesländer die wir haben sind künstliche Gebilde, die von den Alliierten nach dem Krieg geschaffen wurden, um Deutschland durch politische Zwistigkeiten kleinzuhalten. Am liebsten wäre es einigen Staaten in Europa, allen voran die Franzosen, wenn man Deutschland nach der Niederlage 1945 in noch kleine Staaten zerstückelt hätte, um den politischen Faktor „Deutschland“ in Zentraleuropa auszulöschen.
Wir sollten die Bundesregierung stärken und die Macht der Länder schwächen, aber gleichzeitig die Macht der Gemeinden stärken, weil es für Deutschland besser wäre, wenn die Staatsregierung schneller und effektiver handeln kann, während die Gemeinden, dort wo der einzelne Mensch lebt, ihre Autonomie als kleinste Zelle des Staates besser verteidigen kann und soll.
Konkret heißt das: Abschaffung des Frühstücksdirektor der sich „Bundespräsident“ nennt. Diese Aufgabe wird zukünftig vom Bundeskanzler mit übernommen. Stärkung der Gemeinden, indem sie uneingeschränkt das Recht haben jegliche Art der Volksabstimmung durchzuführen, um ihre Autonomie sicherzustellen und ihre Interessen wahren zu können.
Im Übrigen sind dann die Gemeinden die einzigen Glieder im Staat die Land besitzen können, denn alles Land in einer Gemeinde gehört letztendlich dieser Gemeinde und nur sie kann darüber walten und schalten. Praktisch heißt das, ohne die Genehmigung kannst du in keiner Gemeinde auch nur einen Quadratmeter Land erwerben!

DonauDude
29.07.2018, 11:34
Umso mehr politische Ebenen es gibt, umso unmöglicher ist es für den normalen arbeitenden Bürger dies Gebilde zu durchschauen und deren Endscheidungen nachzuvollziehen. Anderseits ist es für betrügerische „Politiker“ umso leichter, dass Volk hinters Licht zu führen und es zu betrügen – was wir jetzt ja auch immer wieder beobachten können. Und das hat nichts mit dem Glauben zu tun, ob es so ist oder nicht, sondern nur mit den physischen Möglichkeiten eines Menschen, sich diese Masse an Informationen zu beschaffen und dann die richtigen Daten aus dieser Masse herauszusuchen.


Die meisten Bundesländer die wir haben sind künstliche Gebilde, die von den Alliierten nach dem Krieg geschaffen wurden, um Deutschland durch politische Zwistigkeiten kleinzuhalten. Am liebsten wäre es einigen Staaten in Europa, allen voran die Franzosen, wenn man Deutschland nach der Niederlage 1945 in noch kleine Staaten zerstückelt hätte, um den politischen Faktor „Deutschland“ in Zentraleuropa auszulöschen.
Wir sollten die Bundesregierung stärken und die Macht der Länder schwächen, aber gleichzeitig die Macht der Gemeinden stärken, weil es für Deutschland besser wäre, wenn die Staatsregierung schneller und effektiver handeln kann, während die Gemeinden, dort wo der einzelne Mensch lebt, ihre Autonomie als kleinste Zelle des Staates besser verteidigen kann und soll.
Konkret heißt das: Abschaffung des Frühstücksdirektor der sich „Bundespräsident“ nennt. Diese Aufgabe wird zukünftig vom Bundeskanzler mit übernommen. Stärkung der Gemeinden, indem sie uneingeschränkt das Recht haben jegliche Art der Volksabstimmung durchzuführen, um ihre Autonomie sicherzustellen und ihre Interessen wahren zu können.
Im Übrigen sind dann die Gemeinden die einzigen Glieder im Staat die Land besitzen können, denn alles Land in einer Gemeinde gehört letztendlich dieser Gemeinde und nur sie kann darüber walten und schalten. Praktisch heißt das, ohne die Genehmigung kannst du in keiner Gemeinde auch nur einen Quadratmeter Land erwerben!

All das hat aber den entscheidenden Nachteil, dass es viele viele Änderungen erfordert. Wenn man "was gebacken bekommen" will, muss man sich darauf konzentrieren, eine kleine Änderung zu bewerben, damit sie irgendwann in naher Zukunft auch real werden kann.