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Vollständige Version anzeigen : Ausmaße des 1. Wk.



Gratian
22.08.2018, 09:48
Also anscheinend war es schon mehreren Leuten um 1880-1890 in Deutschland und GB bekannt, daß es irgendwann zum Knall zwischen Deutschland und England kommen würde. Meine Frage wäre, war man sich bewusst das dieser Krieg "solche" Ausmaße annimmt? Oder schickten die damaligen Führer der Großmächte ihre Bevölkerung wissentlich in eine größere Auseinandersetzung? Oder anders war den Staatenlenkern das Risiko eines größeren Krieges bewußt? Oder nahmen sie an es wäre nur eine Schlacht in den Ausmaßen von Königsgrätz und dann is' Schluß?
Danke für die Antworten

DUNCAN
22.08.2018, 09:59
Also anscheinend war es schon mehreren Leuten um 1880-1890 in Deutschland und GB bekannt, daß es irgendwann zum Knall zwischen Deutschland und England kommen würde. Meine Frage wäre, war man sich bewusst das dieser Krieg "solche" Ausmaße annimmt? Oder schickten die damaligen Führer der Großmächte ihre Bevölkerung wissentlich in eine größere Auseinandersetzung? Oder anders war den Staatenlenkern das Risiko eines größeren Krieges bewußt? Oder nahmen sie an es wäre nur eine Schlacht in den Ausmaßen von Königsgrätz und dann is' Schluß?
Danke für die AntwortenDas dumme Fußvolk ist den Machthabern schon immer egal gewesen. Das war bei den Cäsaren so, das war bei Josef so, bei Adolf und heute auch bei Erika.

Hrafnaguð
22.08.2018, 10:54
Also anscheinend war es schon mehreren Leuten um 1880-1890 in Deutschland und GB bekannt, daß es irgendwann zum Knall zwischen Deutschland und England kommen würde. Meine Frage wäre, war man sich bewusst das dieser Krieg "solche" Ausmaße annimmt? Oder schickten die damaligen Führer der Großmächte ihre Bevölkerung wissentlich in eine größere Auseinandersetzung? Oder anders war den Staatenlenkern das Risiko eines größeren Krieges bewußt? Oder nahmen sie an es wäre nur eine Schlacht in den Ausmaßen von Königsgrätz und dann is' Schluß?
Danke für die Antworten

Zumindest die Soldaten dachten das am Anfang. Wohl auch das Führungspersonal aller Seiten zum größten Teil. Es gab ja auch keinerlei Vergleichsbeispiele für industrialisierten Krieg in der Geschichte. So gesehen war das für alle Beteiligten auch kaum absehbar was sich dann wirklich letztendlich entwickelt hat. Man dachte man lässt einen Bär aus dem Käfig der etwas brüllt und mit seinen Tatzen schlägt und er mutierte daraufhin zu einem unkontrollierbaren Titanen der sich austoben wollte und dies dann auch tat. So etwas gabs noch nie, weder in den Massen der Heere, noch den Massen der Arbeiter in der Rüstungsindustrie, noch in den Massen der Waffen und der Munition und dem Ausmaß der Zerstörungen, noch in der Starrsinnigkeit der Führungen aller Seiten nicht stoppen zu können als ersichtlich wurde welch Monstrum da heraufbeschworen wurde. Als wären die Götter des Krieges gar selbst auf die Erde herniedergestiegen um sich auszutoben in einem Wüten welches die Welt noch nie gesehen hatte.
Wie eine Naturgewalt die tobt bis sich ihre Energie erschöpft hat.

Neben der Spur
22.08.2018, 15:34
Man muß folgende Grundsätze des Menschen verinnerlichen :

1.) Der Mensch weiß nur , was er weiß . Seine Berater , auch Parlamentarier , wissen nur , was sie wissen .

2.) Der Mensch neigt nicht dazu , Fehler einzugestehen , insbesondere wenn er Mächtiger ist , als seine Berater .

3.) Der Mensch ist ein Herdenwesen , hat aber nur geringen Austausch mit den Mitgliedern der Herde .

KatII
22.08.2018, 15:46
Zumindest die Soldaten dachten das am Anfang. Wohl auch das Führungspersonal aller Seiten zum größten Teil. Es gab ja auch keinerlei Vergleichsbeispiele für industrialisierten Krieg in der Geschichte. So gesehen war das für alle Beteiligten auch kaum absehbar was sich dann wirklich letztendlich entwickelt hat. Man dachte man lässt einen Bär aus dem Käfig der etwas brüllt und mit seinen Tatzen schlägt und er mutierte daraufhin zu einem unkontrollierbaren Titanen der sich austoben wollte und dies dann auch tat. So etwas gabs noch nie, weder in den Massen der Heere, noch den Massen der Arbeiter in der Rüstungsindustrie, noch in den Massen der Waffen und der Munition und dem Ausmaß der Zerstörungen, noch in der Starrsinnigkeit der Führungen aller Seiten nicht stoppen zu können als ersichtlich wurde welch Monstrum da heraufbeschworen wurde. Als wären die Götter des Krieges gar selbst auf die Erde herniedergestiegen um sich auszutoben in einem Wüten welches die Welt noch nie gesehen hatte.
Wie eine Naturgewalt die tobt bis sich ihre Energie erschöpft hat.

Es ist nicht bloß der idustrialisierte Krieg, wo Waffen, Kannonen am laufenden Band produziert und ins Feld geschmissen werden. Es ist auch die Qualität der neuen Waffen: Panzer, Luftwaffe, U-Boote, Flugzeugträger (?). Ein weiter wichtiger Aspekt ist die Aufklärung auf einem neuen Niveau: Radiotechnik, Telegraph, Luftaufkärung. Und ja, deine Darstellung ist an Dramatik nicht übertrieben.

Heutige Frontlage kann jeder Depp auf liveuamap zeitnah verfolgen.

Tryllhase
22.08.2018, 15:49
Zumindest die Soldaten dachten das am Anfang. Wohl auch das Führungspersonal aller Seiten zum größten Teil. Es gab ja auch keinerlei Vergleichsbeispiele für industrialisierten Krieg in der Geschichte. So gesehen war das für alle Beteiligten auch kaum absehbar was sich dann wirklich letztendlich entwickelt hat. Man dachte man lässt einen Bär aus dem Käfig der etwas brüllt und mit seinen Tatzen schlägt und er mutierte daraufhin zu einem unkontrollierbaren Titanen der sich austoben wollte und dies dann auch tat. So etwas gabs noch nie, weder in den Massen der Heere, noch den Massen der Arbeiter in der Rüstungsindustrie, noch in den Massen der Waffen und der Munition und dem Ausmaß der Zerstörungen, noch in der Starrsinnigkeit der Führungen aller Seiten nicht stoppen zu können als ersichtlich wurde welch Monstrum da heraufbeschworen wurde. Als wären die Götter des Krieges gar selbst auf die Erde herniedergestiegen um sich auszutoben in einem Wüten welches die Welt noch nie gesehen hatte.
Wie eine Naturgewalt die tobt bis sich ihre Energie erschöpft hat.
Es war der Herr Falkenheyn, der keine schnelle Eroberung Frankreichs, sondern ein Ausbluten der französischen Armee vor Verdun wollte. Das Ergebnis war ein beinahe Gleichstand (über 300 000 ) der Toten auf beiden Seiten. Auf Luftbildern sieht man, dass kein Quadratmeter des Geländes von Granateinschlägen verschont blieb. Ein Wahnsinn ohne Gleichen. Während aber die Entente ihre Gefallenen schnell durch frische Kräfte ersetzen konnte, bluteten letztlich die Deutschen aus.
Besonders fies an diesem Krieg war, dass deutsche Waffenproduzenten, wie Krupp, auch an den Gegner geliefert hatten. Geld stinkt nicht.

Tryllhase
22.08.2018, 15:52
Es ist nicht bloß der idustrialisierte Krieg, wo Waffen, Kannonen am laufenden Band produziert und ins Feld geschmissen werden. Es ist auch die Qualität der neuen Waffen: Panzer, Luftwaffe, U-Boote, Flugzeugträger (?). Ein weiter wichtiger Aspekt ist die Aufklärung auf einem neuen Niveau: Radiotechnik, Telegraph, Luftaufkärung. Und ja, deine Darstellung ist an Dramatik nicht übertrieben.

Heutige Frontlage kann jeder Depp auf liveuamap zeitnah verfolgen.
Besonders die Funktelegrafie war eine neue Qualität. Da die deutsche Generalität das Mitliefern von Verschlüsselungsmaterial an die Front verschlafen hatte, konnte der Feind problemlos mitlesen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Hrafnaguð
22.08.2018, 16:01
Es war der Herr Falkenheyn, der keine schnelle Eroberung Frankreichs, sondern ein Ausbluten der französischen Armee vor Verdun wollte. Das Ergebnis war ein beinahe Gleichstand (über 300 000 ) der Toten auf beiden Seiten. Auf Luftbildern sieht man, dass kein Quadratmeter des Geländes von Granateinschlägen verschont blieb. Ein Wahnsinn ohne Gleichen. Während aber die Entente ihre Gefallenen schnell durch frische Kräfte ersetzen konnte, bluteten letztlich die Deutschen aus.
Besonders fies an diesem Krieg war, dass deutsche Waffenproduzenten, wie Krupp, auch an den Gegner geliefert hatten. Geld stinkt nicht.

Das war doch erst 1916 als sich die Sache schon festgefressen hat. Am Anfang des Krieges war so eine Entwicklung
noch längst nicht absehbar. Da hatten wohl alle Seiten auf schnelle Erfolge im Bewegungskrieg gesetzt, schnelle
Scharmützel, am Anfang wars teils noch so. Aber das sich die Front in einen Grabenkrieg verfestigen wird, damit hat
doch bei den Planungen niemand in der Form gedacht. Das sieht man ja auch daran das für diese Art des Kampfes
die Ausrüstung am Anfang des Krieges noch gar nicht in der Form vorhanden war. Was Falkenheyn gemacht hat,
das war indes eine fürchterliche Narretei. Die Gegenseite war ja auch nicht besser. Schlacht an der Somme, da wurde
von den Briten auch als schon längst klar war das die Nummer nicht so funktioniert wie sie soll, Regiment um Regiment
stumpf verheizt, mit einem ebensolchen Zynismus gegenüber den eigenen Soldaten. Da schenkten sich wirklich alle
Seiten nichts. Die Schrecken die mit Begriffen wie Abnutzungsschlachten, Ausblutung und Materialschlacht einhergingen
erhoben sich ja nicht am Anfang des Krieges, sie formten sich erst in seinem Laufe aus.
Mental waren die Heere Europas und ihre Führer noch auf dem Stand von 70/71.
Die Heere waren gewaltiger, die Waffen zahlreicher, auch andere Konzepte lagen vor, aber absehbar war der Umfang und der Schrecken zu dem sich der Krieg entwickeln würde am Anfang wohl noch gar nicht. Wie ich gesagt habe - für SO etwas fehlte da JEDES historische Vergleichsmoment.

KatII
22.08.2018, 16:10
Ich denke, die Millenials/Digital Natives werden reif für einen Großen Krieg sein, mit ihren Flashmobs und sonstigen sozialen Resonanzereignissen.

Hrafnaguð
22.08.2018, 17:06
Ich denke, die Millenials/Digital Natives werden reif für einen Großen Krieg sein, mit ihren Flashmobs und sonstigen sozialen Resonanzereignissen.

"Mein Bein!!! Oh Gott!!! Mein Bein ist weg!!! Was soll der Scheiß!!! Ich hab gedacht das wär wie Call of Duty!!!!"

Gratian
22.08.2018, 19:29
Zumindest die Soldaten dachten das am Anfang. Wohl auch das Führungspersonal aller Seiten zum größten Teil. Es gab ja auch keinerlei Vergleichsbeispiele für industrialisierten Krieg in der Geschichte. So gesehen war das für alle Beteiligten auch kaum absehbar was sich dann wirklich letztendlich entwickelt hat. Man dachte man lässt einen Bär aus dem Käfig der etwas brüllt und mit seinen Tatzen schlägt und er mutierte daraufhin zu einem unkontrollierbaren Titanen der sich austoben wollte und dies dann auch tat. So etwas gabs noch nie, weder in den Massen der Heere, noch den Massen der Arbeiter in der Rüstungsindustrie, noch in den Massen der Waffen und der Munition und dem Ausmaß der Zerstörungen, noch in der Starrsinnigkeit der Führungen aller Seiten nicht stoppen zu können als ersichtlich wurde welch Monstrum da heraufbeschworen wurde. Als wären die Götter des Krieges gar selbst auf die Erde herniedergestiegen um sich auszutoben in einem Wüten welches die Welt noch nie gesehen hatte.
Wie eine Naturgewalt die tobt bis sich ihre Energie erschöpft hat.

Also kann man sagen das die Kriegsmächte von den Ausmaßen überrollt wurden. Zur Starrsinnigkeit der Feindmächte stell dir vor Deutschland hätte ein Friedensangebot gemacht. In 10-20 Jahren wäre Deutschland wirtschaftl. genauso weit gewesen wie vor 1914. Ich glaube kaum das die Engländer im gleichen Zeitraum Deutschland wirtschaftlich eingeholt hätten ohne Einbußen an Wohlstand.

Hrafnaguð
22.08.2018, 20:08
Also kann man sagen das die Kriegsmächte von den Ausmaßen überrollt wurden. Zur Starrsinnigkeit der Feindmächte stell dir vor Deutschland hätte ein Friedensangebot gemacht. In 10-20 Jahren wäre Deutschland wirtschaftl. genauso weit gewesen wie vor 1914. Ich glaube kaum das die Engländer im gleichen Zeitraum Deutschland wirtschaftlich eingeholt hätten ohne Einbußen an Wohlstand.

Nein, natürlich nicht. Es gab doch gar auch im Krieg Versuche wieder auf den Boden der Diplomatie zurück
zu kommen, so ich mich entsinne. Im Grunde wäre es egal gewesen. Selbst wenn Deutschland einen großen Rückzieher
angeboten hätte, Einstellung der Kampfhandlungen, Rückzug bis zur deutschen Grenze, Rückzug auf diplomatischen Boden
ohne Bedingungen, selbst noch in einer Position der Stärke stehend, die Engländer hätten es sich niemals leisten können.
Im Grunde war es ja auch Sinn der Übung. Der Krieg wurde ja regelrecht herbeigeschrieben, Phantasien von der totalen
physischen Vernichtung des deutschen Volkes inklusive (glaub so Anfang 1900 war das) und eines übelen antideutschen
Rassismus, weil damals die deutsche Wirtschaft schon solch eine gewaltige Konkurrenz war das der Engländer kaum
mehr Stand halten konnte. Über die Anfangsphase der billigen Kopien von zweifelhafter Qualität war man ja schon lange
hinaus. Man war besser, innovativer, schneller und preiswerter. Und konkurrierte logischerweise auch auf den Rohstoffmärkten.
Ein Frieden oder gar gar kein Krieg, das wäre dem perfiden Albion weitaus teurer zu stehen gekommen als der Krieg selbst. Neue Arbeiter werden ja nach dem Schlachten wieder ganz natürlich ins Licht der Welt gebumst. Verlorener Grund in Wirtschaft aber nur schwerlich zurück erobert.

marion
22.08.2018, 21:18
Also kann man sagen das die Kriegsmächte von den Ausmaßen überrollt wurden. Zur Starrsinnigkeit der Feindmächte stell dir vor Deutschland hätte ein Friedensangebot gemacht. In 10-20 Jahren wäre Deutschland wirtschaftl. genauso weit gewesen wie vor 1914. Ich glaube kaum das die Engländer im gleichen Zeitraum Deutschland wirtschaftlich eingeholt hätten ohne Einbußen an Wohlstand.

D hat ja Ende 16 Angebote gemacht, Krieg beenden auf dem Staus Quo vom Juli14 ohne Kompensationen. Die Gegner hätten dann aber ein Problem gehabt: Wer sollte deren Bevölkerungen erklären, dass ihre Söhne umsonst verreckt sind und sich ein massiver Berg an Schulden aufgetürmt hat, den nicht die Deutschen bezahlen. Desweiteren gabs noch anderere Gegner eines Friedens: Z. Bsp. die Tschechen, die sind im Februar 17 sofort bei Kerenski aufgelaufen und haben diesen bekniet , ja weiter Krieg zuführen . Nur durch Niederlage der Mittelmächte konnten die ihren unsäglichen Staat schaffen.. Die Polen haben den Wilson bekniet usw.

herberger
23.08.2018, 07:31
Die Ansichten der Heerführer war damals im WK I nicht die Waffen sind entscheidend sondern der Wille der Soldaten. Diese Meinung hatte ja mal eine gewisse Berechtigung aber auf keinen Fall im 20. Jahrhundert.

Muninn
23.08.2018, 07:33
Also anscheinend war es schon mehreren Leuten um 1880-1890 in Deutschland und GB bekannt, daß es irgendwann zum Knall zwischen Deutschland und England kommen würde. Meine Frage wäre, war man sich bewusst das dieser Krieg "solche" Ausmaße annimmt? Oder schickten die damaligen Führer der Großmächte ihre Bevölkerung wissentlich in eine größere Auseinandersetzung? Oder anders war den Staatenlenkern das Risiko eines größeren Krieges bewußt? Oder nahmen sie an es wäre nur eine Schlacht in den Ausmaßen von Königsgrätz und dann is' Schluß?
Danke für die Antworten


Die Führung in allen Ländern ging von einem kurzen Krieg aus. Die längste Schätzung endete im März 1915.

herberger
23.08.2018, 07:44
D hat ja Ende 16 Angebote gemacht, Krieg beenden auf dem Staus Quo vom Juli14 ohne Kompensationen. Die Gegner hätten dann aber ein Problem gehabt: Wer sollte deren Bevölkerungen erklären, dass ihre Söhne umsonst verreckt sind und sich ein massiver Berg an Schulden aufgetürmt hat, den nicht die Deutschen bezahlen. Desweiteren gabs noch anderere Gegner eines Friedens: Z. Bsp. die Tschechen, die sind im Februar 17 sofort bei Kerenski aufgelaufen und haben diesen bekniet , ja weiter Krieg zuführen . Nur durch Niederlage der Mittelmächte konnten die ihren unsäglichen Staat schaffen.. Die Polen haben den Wilson bekniet usw.

Ende 1914 wurde Moltke durch Falkenhayn ersetzt, in der obersten deutschen Heeresleitung war man Ende 1914 zu der Ansicht gekommen das man militärisch gescheitert ist. Das traf natürlich auch auf die Gegner zu. Falkenhayn sondierte das Jahr 1915 ob es eine Möglichkeit zu einem Frieden gibt, auch dachte er an einen separaten Frieden mit Russland, aber bei den Feinden war ein Willen zum Frieden nicht auszumachen, also entschloss er für 1916 um Verdun zu kämpfen in der Hoffnung die franz. Armee auszubluten. Viele Historiker sahen die Schlacht um Verdun als gescheitert an, was aber nicht ganz stimmt, denn die französische Armee fing an wegen Verdun zu meutern, nur blieb es der deutschen Heeresleitung verborgen und deswegen hat man sich selber um den Erfolg gebracht.

Gratian
23.08.2018, 20:42
D hat ja Ende 16 Angebote gemacht, Krieg beenden auf dem Staus Quo vom Juli14 ohne Kompensationen. Die Gegner hätten dann aber ein Problem gehabt: Wer sollte deren Bevölkerungen erklären, dass ihre Söhne umsonst verreckt sind und sich ein massiver Berg an Schulden aufgetürmt hat, den nicht die Deutschen bezahlen. Desweiteren gabs noch anderere Gegner eines Friedens: Z. Bsp. die Tschechen, die sind im Februar 17 sofort bei Kerenski aufgelaufen und haben diesen bekniet , ja weiter Krieg zuführen . Nur durch Niederlage der Mittelmächte konnten die ihren unsäglichen Staat schaffen.. Die Polen haben den Wilson bekniet usw.
Sowie ich das verstanden hab wurde in D beraten ob man ein Friedensangebot mit dem Status von '14 machen sollte. Aber Hindenburg setzte auf einen Siegfrieden. Wäre für die Engländer auch eine Katastrophe gewesen, wenn der Krieg nicht fortgeführt worden wäre.

Gratian
23.08.2018, 20:45
D hat ja Ende 16 Angebote gemacht, Krieg beenden auf dem Staus Quo vom Juli14 ohne Kompensationen. Die Gegner hätten dann aber ein Problem gehabt: Wer sollte deren Bevölkerungen erklären, dass ihre Söhne umsonst verreckt sind und sich ein massiver Berg an Schulden aufgetürmt hat, den nicht die Deutschen bezahlen. Desweiteren gabs noch anderere Gegner eines Friedens: Z. Bsp. die Tschechen, die sind im Februar 17 sofort bei Kerenski aufgelaufen und haben diesen bekniet , ja weiter Krieg zuführen . Nur durch Niederlage der Mittelmächte konnten die ihren unsäglichen Staat schaffen.. Die Polen haben den Wilson bekniet usw.
Wegen Schulden zahlen.
Bei einer Kriegsanleihe zahlt der Staat die jährliche Dividende (wie bei jeder Anleihe) aus. Aber woher nimmt der Staat das Geld, wenn ihn der Krieg finanziell ausblutet?

marion
23.08.2018, 20:53
Wegen Schulden zahlen.
Bei einer Kriegsanleihe zahlt der Staat die jährliche Dividende (wie bei jeder Anleihe) aus. Aber woher nimmt der Staat das Geld, wenn ihn der Krieg finanziell ausblutet?

City of London, Wallstreet und wie die alle heißen mögen. Nicht umsonst wurde am 23.12.1913 das "Ungeheuer von Jekyll Island" installiert. Wäre WKI nur nach Goldstandard geführt worden, wäre er nach 6 Monaten wegen Geldmangels gestorben, schreibt N. Ferguson in "Der falsche Krieg"

Lichtblau
23.08.2018, 23:20
Friedrich Engels hat im Jahr 1888 die Ausmasse sehr gut vorausgesehen:

"Und endlich ist kein andrer Krieg für Preußen-Deutschland mehr möglich als ein Weltkrieg, und zwar ein Weltkrieg von einer bisher nie geahnten Ausdehnung und Heftigkeit. Acht bis zehn Millionen Soldaten werden sich untereinander abwürgen und dabei ganz Europa so kahlfressen, |351| wie noch nie ein Heuschreckenschwarm. Die Verwüstungen des Dreißigjährigen Kriegs zusammengedrängt in drei bis vier Jahre und über den ganzen Kontinent verbreitet; Hungersnot, Seuchen, allgemeine, durch akute Not hervorgerufene Verwilderung der Heere wie der Volksmassen; rettungslose Verwirrung unsres künstlichen Getriebs in Handel, Industrie und Kredit, endend im allgemeinen Bankerott; Zusammenbruch der alten Staaten und ihrer traditionellen Staatsweisheit, derart, daß die Kronen zu Dutzenden über das Straßenpflaster rollen und niemand sich findet, der sie aufhebt; absolute Unmöglichkeit, vorherzusehn, wie das alles enden und wer als Sieger aus dem Kampf hervorgehen wird; nur ein Resultat absolut sicher: die allgemeine Erschöpfung und die Herstellung der Bedingungen des schließlichen Siegs der Arbeiterklasse. "

http://www.mlwerke.de/me/me21/me21_346.htm


Oder hat er als Insider mitgemacht das es so kommt?

Rhino
23.08.2018, 23:51
Wegen Schulden zahlen.
Bei einer Kriegsanleihe zahlt der Staat die jährliche Dividende (wie bei jeder Anleihe) aus. Aber woher nimmt der Staat das Geld, wenn ihn der Krieg finanziell ausblutet?

Aus weiteren Anleihen oder eben durch Inflation.

Helmut Roewer hat sich wohl mal mit dem Thema erster Weltkrieg und Kriegsursachen befasst:



Unterwegs zur Weltherrschaft

Band 1:

Warum England den Ersten Weltkrieg auslöste
und Amerika ihn gewann

Band 2:

Warum eine anglo-amerikanische Allianz Deutschland zum zweiten Mal angriff und die Rote Armee in Berlin einmarschierte


http://www.helmut-roewer.de/root/Literatur/WeltherrschaftTitel.jpghttp://www.helmut-roewer.de/Unterwegs2%20U1.jpg?id=320


Die Bücher sind nachgedruckt und zum Beispiel beim JF-Buchdienst und bei Amazon wieder lieferbar. In Band 2 findet sich in Fußnote 898 ein Fehlzitat, James Baker betreffend, das ich in der nächsten Auflage korrigieren werde.


http://www.helmut-roewer.de/root/Literatur/Christoph.jpg

©PiaPaolaRoewer2018

Der dritte Band (1945 bis heute) ist erschienen und lieferbar:
Warum das US-Imperium so lange bei uns Erfolg hatte, jedoch an der Umerziehung der Ostdeutschen scheiterte

http://www.helmut-roewer.de/root/Literatur/Unterwegs3U1.jpg

Gratian
25.08.2018, 15:25
City of London, Wallstreet und wie die alle heißen mögen. Nicht umsonst wurde am 23.12.1913 das "Ungeheuer von Jekyll Island" installiert. Wäre WKI nur nach Goldstandard geführt worden, wäre er nach 6 Monaten wegen Geldmangels gestorben, schreibt N. Ferguson in "Der falsche Krieg"
Sie gaben dem Staat ja Kredite zum Krieg führen. Und von Krediten lebt die Hochfinanz, Goldman & Sachs gaben ja auch Griechenland Kredite um in den Euro zu kommen auch ein gutes Geschäft. So gesehen macht das Ganze einen Sinn und mit realen Werten (Gold) kann die Bankenwelt nicht viel anfangen.

herberger
25.08.2018, 15:59
Sowie ich das verstanden hab wurde in D beraten ob man ein Friedensangebot mit dem Status von '14 machen sollte. Aber Hindenburg setzte auf einen Siegfrieden. Wäre für die Engländer auch eine Katastrophe gewesen, wenn der Krieg nicht fortgeführt worden wäre.


Falkenhayn hatte sondiert das bedeutete man versucht über 2 bis 3 Ecken zu erfahren wie bei den Gegnern die Stimmungslage ist und ob ein Wille zum Frieden überhaupt vorhanden ist.

Man könnte auch sagen die Gegner Deutschlands sind bereits zu weit gegangen um wieder umzukehren.

Gratian
25.08.2018, 16:07
[QUOTE=herberger;9574318]Falkenhayn hatte sondiert das bedeutete man versucht über 2 bis 3 Ecken zu erfahren wie bei den Gegnern die Stimmungslage ist und ob ein Wille zum Frieden überhaupt vorhanden ist.

Man könnte auch sagen die Gegner Deutschlands sind bereits zu weit gegangen um wieder umzukehren.[/QUOTE
Du meinst bis Herbst 1916 hatte GB und Frank. bereits zuviel investiert? Als das man den ganzen Krieg abbblasen könnte oder hatte man damals schon vom baldigen kriegseintrit der Ami's gewusst?

Nereus
26.08.2018, 10:02
[QUOTE=herberger;9574318]Falkenhayn hatte sondiert das bedeutete man versucht über 2 bis 3 Ecken zu erfahren wie bei den Gegnern die Stimmungslage ist und ob ein Wille zum Frieden überhaupt vorhanden ist.

Man könnte auch sagen die Gegner Deutschlands sind bereits zu weit gegangen um wieder umzukehren.
Du meinst bis Herbst 1916 hatte GB und Frank. bereits zuviel investiert? Als das man den ganzen Krieg abbblasen könnte oder hatte man damals schon vom baldigen kriegseintrit der Ami's gewusst?
Der sog. erste Weltkrieg war ein Freimaurerkrieg zur Abschaffung der letzten großen Adelsherrschaften in Europa (Preußen, Östereich-Ungarn, Bulgarien, Rußland, Türkei) um sie durch Zentralbanken gesteuerte jüdische Demokratien zu ersetzen, gemäß Bibel AT MICHA 4.

Siehe auch:

1917 Die Blutschuld der Entente

https://m.media-amazon.com/images/S/abebooks-seller-images/UWEBERGVERLAG/22532814706._SY1500_.jpg

herberger
26.08.2018, 11:22
[QUOTE=herberger;9574318]Falkenhayn hatte sondiert das bedeutete man versucht über 2 bis 3 Ecken zu erfahren wie bei den Gegnern die Stimmungslage ist und ob ein Wille zum Frieden überhaupt vorhanden ist.

Man könnte auch sagen die Gegner Deutschlands sind bereits zu weit gegangen um wieder umzukehren.[/QUOTE
Du meinst bis Herbst 1916 hatte GB und Frank. bereits zuviel investiert? Als das man den ganzen Krieg abbblasen könnte oder hatte man damals schon vom baldigen kriegseintrit der Ami's gewusst?

Ab 1916 nach dem ihnen die uneingeschränkte Hilfe der USA sicher war,gaben die beiden Westmächte aus "Kein Frieden ohne Sieg"!

Die uneingeschränkte Hilfe der USA ab 1916 sah so aus das nun der US Staat für die beiden Westmächte als Bürge auftrat für die Kredite bei den US Banken, denn ab 1916 waren Frankreich und GB Kreditunwürdig geworden.

herberger
26.08.2018, 11:38
Du meinst bis Herbst 1916 hatte GB und Frank. bereits zuviel investiert?

Hätten die Westmächte 1915 Frieden geschlossen dann wäre es in beiden Ländern zu Unruhen gekommen, die vielen Toten und das alles für nichts, natürlich wäre dann auch die wirtschaftliche Seite des Krieges ins Spiel gekommen.

Deutschland hätte bei einem Friedensschluss 1915 als Sieger da gestanden, man hatte der Einkreisung durch die 3 Mächte widerstanden. Auch sagte der Kaiser in seiner Ansprache vom Schlossbalkon 1914 "Mitten im Frieden überfiel uns der Feind"!


Deutschland erklärte zwar gegen Russland im August 1914 den Kriegszustand, aber nur wenige Stunden später überschritten russ. Truppen die deutsche Grenze, das wäre nicht nötig gewesen denn es war ja noch eine Menge Luft dazwischen um zu verhandeln, außer die Russen sollten durch die Einflussnahme Frankreichs vollendete Tatsachen schaffen.

Hrafnaguð
26.08.2018, 13:48
Hätten die Westmächte 1915 Frieden geschlossen dann wäre es in beiden Ländern zu Unruhen gekommen, die vielen Toten und das alles für nichts, natürlich wäre dann auch die wirtschaftliche Seite des Krieges ins Spiel gekommen.

Deutschland hätte bei einem Friedensschluss 1915 als Sieger da gestanden, man hatte der Einkreisung durch die 3 Mächte widerstanden. Auch sagte der Kaiser in seiner Ansprache vom Schlossbalkon 1914 "Mitten im Frieden überfiel uns der Feind"!


Deutschland erklärte zwar gegen Russland im August 1914 den Kriegszustand, aber nur wenige Stunden später überschritten russ. Truppen die deutsche Grenze, das wäre nicht nötig gewesen denn es war ja noch eine Menge Luft dazwischen um zu verhandeln, außer die Russen sollten durch die Einflussnahme Frankreichs vollendete Tatsachen schaffen.

Ich meine mal gelesen zu haben das es zu kleinen Vorstößen bzw Grenzverletzungen russischer Aufklärungseinheiten schon vor
den Kriegserklärungen gekommen ist, weiß aber nimmer wo.

herberger
26.08.2018, 13:58
Ich meine mal gelesen zu haben das es zu kleinen Vorstößen bzw Grenzverletzungen russischer Aufklärungseinheiten schon vor
den Kriegserklärungen gekommen ist, weiß aber nimmer wo.

Es gab vor dem russ. Angriff schon einzelne russ. Vorstöße auf deutsches Gebiet, die deutsche Seite hielt sich passiv weil sie nicht wussten ob der deutsche Botschafter in Petersburg die deutsche Erklärung schon abgegeben hatte.

Süßer
26.08.2018, 14:49
[QUOTE=Gratian;9574329]
Der sog. erste Weltkrieg war ein Freimaurerkrieg zur Abschaffung der letzten großen Adelsherrschaften in Europa (Preußen, Östereich-Ungarn, Bulgarien, Rußland, Türkei) um sie durch Zentralbanken gesteuerte jüdische Demokratien zu ersetzen, gemäß Bibel AT MICHA 4.

Siehe auch:

1917 Die Blutschuld der Entente

https://m.media-amazon.com/images/S/abebooks-seller-images/UWEBERGVERLAG/22532814706._SY1500_.jpg

Das nach dem Zusammenbruch der Adelsherrschaft sich neue Nationalstaaten bilden würden, war wohl absehbar? Wo nahmen die neuen Regierungen (Polen, CSR, Rumänien, Bulgarien etc) ihre Anleihen auf? Wahrscheinlich doch in London?! Heißt der erste WK schuf einen neuen riesigen Markt für GB und befeuerte seine Stellung als Finanzzentrum. Oder?

Gratian
26.08.2018, 18:53
[QUOTE=Gratian;9574329]

Ab 1916 nach dem ihnen die uneingeschränkte Hilfe der USA sicher war,gaben die beiden Westmächte aus "Kein Frieden ohne Sieg"!

Die uneingeschränkte Hilfe der USA ab 1916 sah so aus das nun der US Staat für die beiden Westmächte als Bürge auftrat für die Kredite bei den US Banken, denn ab 1916 waren Frankreich und GB Kreditunwürdig geworden.
Ich hab mal in den Erinnerungen von Karl Dönitz gelesen (bezogen auf den 1. Wk.)
Zitat "Das GB und Frankreich viel zu gute Schuldner sind um sie kaputtgehen zu lassen"

marion
26.08.2018, 20:29
[QUOTE=Nereus;9574956]

Das nach dem Zusammenbruch der Adelsherrschaft sich neue Nationalstaaten bilden würden, war wohl absehbar? Wo nahmen die neuen Regierungen (Polen, CSR, Rumänien, Bulgarien etc) ihre Anleihen auf? Wahrscheinlich doch in London?! Heißt der erste WK schuf einen neuen riesigen Markt für GB und befeuerte seine Stellung als Finanzzentrum. Oder?

Die Tschechenbande mit Benesch und Masaryk wurden massiv von unserem Erzfeind gepampert und hochgerüstet:

Hans Meiser: Tschechen als Kriegstreiber

Süßer
26.08.2018, 23:15
[QUOTE=Süßer;9575398]

Die Tschechenbande mit Benesch und Masaryk wurden massiv von unserem Erzfeind gepampert und hochgerüstet:

Hans Meiser: Tschechen als Kriegstreiber

Nicht gepampert, ich vermute, Beweise kenne ich leider nicht, das komplette Osteuropa erhielt die Staatsfinanzierung von der City. Noch 1916 war GB zahlungsunfähig aber jetzt war man in der Lage das Alles zu stemmen, und erst mal die zu erwartenden Profite...
Übrigens was passierte mit den Anleihen nach dem 2. WK? Hat die alle die UDSSR übernommen oder haben die sozialistischen Nachfolgeländer die brav abgezahlt?