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Vollständige Version anzeigen : Stahlhärten



Differentialgeometer
28.01.2021, 13:14
Shalömchen, kennt sich hier jemand mit Stahlhärten/-bezeichnungen aus? Vielleicht ein Maschinenbauer oder sowas?
wenn ein Messer 1.4125 Stahl hat, was bedeutet das? Und was 1.4116?! Ich kann, wenn ich die Eigenschaften sehe, keine Logik erkennen.... :/

LOL
28.01.2021, 13:26
Einfach googeln:


2. Frage
Was bedeuten die Ziffern? Also die 1. schenken wir uns, mich interessieren die 4
Ziffern hinter dem Punkt.
Antwort:
Die ersten beiden Ziffern deuten auf Verwendung und Zusammensetzung hin
So stehen 1.0xxx und 1.9xxx bei den Qualitätsstählen für Eigenschaften und auch für
C-Gehalte. Ab 1.03xx wird es für Messeranwendungen interessant.
Bei den unlegierten Edelstählen fängt das mit einer 1 hinter dem Punkt an: 1.1xxx.
Ab 1.15xx sind da auch Werkzeugstähle zu finden.
...

Differentialgeometer
28.01.2021, 13:33
Einfach googeln:
Fuchs! So weit war ich auch. Nur hilft mir das ja nüscht. Mit Erfahrung kann man ja sagen: taugt nur zum Zwiebelschneiden oder: kann einen Panzer vernichten. :)

Neu
28.01.2021, 14:49
Zuerst brauchst du härtbaren Sahl oder machst ihn härtbar. Glühen und mit z.B. Kohlenstoff anreichern - die Zeit bestimmt die Eindringtiefe.
Durchgehärtet geht mit homogenem Stahl. Die Zutaten sind oft auch Chrom, ... Cobaltlegierte Stähle,..Die Amis haben Stahl, der nicht nur superhart ist, sondern auch biegbar - splittert nicht. Zum Härten gibts eine Vorschrift, ist überall anders.

ganja
28.01.2021, 14:56
Fuchs! So weit war ich auch. Nur hilft mir das ja nüscht. Mit Erfahrung kann man ja sagen: taugt nur zum Zwiebelschneiden oder: kann einen Panzer vernichten. :)
Ich hab mir vor kurzem ein gutes Kochmesser gekauft, hab einiges gelesen und bin nun trotzdem nicht viel schlauer.
Ich würde mal im Messerforum nachfragen, da wissen sie bescheid: https://www.messerforum.net/

Der Tenor war, dass härterer Stahl nicht zwingend besser ist. Die Schärfe hält sich zwar wahrscheinlich länger, härterer Stahl ist aber auch brüchiger und schwieriger, selber wieder nachzuschleifen.
Falls es dir nicht um ein Messer geht, vergiss was ich geschrieben habe :D

ABAS
28.01.2021, 15:01
Shalömchen, kennt sich hier jemand mit Stahlhärten/-bezeichnungen aus? Vielleicht ein Maschinenbauer oder sowas?
wenn ein Messer 1.4125 Stahl hat, was bedeutet das? Und was 1.4116?! Ich kann, wenn ich die Eigenschaften sehe, keine Logik erkennen.... :/

Es bedeutet das es sich um ein gutes und rostfreies Messer mit bedingter Saeurebestaendigkeit handelt.


1.4125 (X105CrMo17) Werkstoffdatenblatt

Internationale Bezeichnung
AISI440 C, AFNOR Z100CD17, JIS SUS440C, GB 108Cr17, UNS S44004, GOST 95Ch18

Anwendungsbereiche

Der Werkstoff 1.4125 ist martensitisch und rostet nicht. Er ist ein Sonderstahl, der bedingt durch den höheren Kohlenstoffgehalt, eine gute Schneidhaltigkeit, Verschleißfestigkeit und eine hohe Härte aufweist.

Gegenüber dem Werkstoff 1.4112 besitzt dieses Material eine noch höhere Härtbarkeit aufgrund des hohen Kohlestoffanteils. Dies geht aber zu Lasten der Korrosionsbeständigkeit!

Säurebeständigkeit ist nur bedingt gegeben. Im gehärteten und angelassenen Zustand ist eine gute Korrosionsbeständigkeit gegeben.

1.4125 ist unter der Klassifikation AISI 440 eingeordnet.

Die Hauptanwendung ist für Messer der Lebensmittelindustrie, z.B. Gefriergutschneider, Schweine- u. Rinderspaltmesser, Formmesser für die Fischverarbeitung, sowie Zubehör für Fleischwölfe.

https://www.stahlportal.com/lagervorrat/14125-x105crmo17-weichgeglueht/


1.4112 (X90CrMoV18) Werkstoffdatenblatt

Internationale Bezeichnung
AISI440 B, SAE 440B, AFNOR X89CrMoV18-1, SUS440B, UNS S44003

Anwendungsbereiche

Der Edelstahl 1.4112 ist ein Chromstahl mit hoher Härte, Verschleißfestigkeit und guter Schneidhaltigkeit, bedingt durch den höheren Kohlenstoffgehalt. Dies geht auf Kosten der Korrosionsbeständigkeit. Der Stahl ist molybdänhaltig und vanadiumhaltig. Er gehört zu der Gruppe der magnetischen Stähle. 1.4112 wird aufgrund seiner mechanischen Eigenschaften auch als Messerstahl bezeichnet. Der nichtrostende Werkstoff eignet sich durch seine Korrosionsbeständigkeit und Verschleißfestigkeit besonders für Verschleißteile.

Die Korrosionsbeständigkeit ist höher, als vergleichsweise beim Werkstoff 1.4125, mit einem Kohlenstoffwert von ca. 0,95%. Dadurch weist dieser Werkstoff eine höhere Härtbarkeit auf.

Der Werkstoff 1.4112 wird für Messer, chirurgische Schneidwerkzeuge, Formeneinsätze und Aktivelemente in der Kunststoffverarbeitung und auch bei chemisch aggressiven Pressmassen angewendet. Weitere Verwendung findet 1.4112 bei Form- und Flachmessern in der Lebensmittelindustrie, z.B. Gefriergutschneider, Schweine- und Rinderspaltmesser, Lochscheiben und sonstiges Zubehör für Fleischwölfe und Formmesser für die Fischverarbeitung. Für Vorrichtungen im Werkzeugbau, Werkstückträger und Spannvorrichtungen im Automobilbau ist der Werkstoff 1.4112 gut geeignet.

1.4112 ist unter der Klassifikation AISI 440 eingeordnet.

https://www.stahlportal.com/lagervorrat/14112-x90crmov18-weichgeglueht/

Differentialgeometer
28.01.2021, 15:09
Ich hab mir vor kurzem ein gutes Kochmesser gekauft, hab einiges gelesen und bin nun trotzdem nicht viel schlauer.
Ich würde mal im Messerforum nachfragen, da wissen sie bescheid: https://www.messerforum.net/

Der Tenor war, dass härterer Stahl nicht zwingend besser ist. Die Schärfe hält sich zwar wahrscheinlich länger, härterer Stahl ist aber auch brüchiger und schwieriger, selber wieder nachzuschleifen.
Falls es dir nicht um ein Messer geht, vergiss was ich geschrieben habe :D
Danke, es geht in der Tat um ein Messer :))


Es bedeutet das es sich um ein gutes und rostfreies Messer mit bedingter Saeurebestaendigkeit handelt.
Super! Danke :)

Zuerst brauchst du härtbaren Sahl oder machst ihn härtbar. Glühen und mit z.B. Kohlenstoff anreichern - die Zeit bestimmt die Eindringtiefe.
Durchgehärtet geht mit homogenem Stahl. Die Zutaten sind oft auch Chrom, ... Cobaltlegierte Stähle,..Die Amis haben Stahl, der nicht nur superhart ist, sondern auch biegbar - splittert nicht. Zum Härten gibts eine Vorschrift, ist überall anders.
Wie?! Die Amis haben besseren Stahl? Ich dachte das sei unser Ding hier in Schörmänie :/

ABAS
28.01.2021, 15:23
Danke, es geht in der Tat um ein Messer :))


Super! Danke :)

Wie?! Die Amis haben besseren Stahl? Ich dachte das sei unser Ding hier in Schörmänie :/

Deutschland macht den besten Stahl. Das war so, ist so und wird hoffentlich so bleiben.

Beispiel aus dem 2. Weltkrieg:

Den Amis und anderen Stahlproduzenten ist bis heute nicht gelungen herauszufinden
aus welchen Stahllegierungen die Laeufe der MG 34 und abgespeckte Version MG42
waren.

Man kann daher ohne Uebertreibung behaupten das alle Maschinengewehre die danach
gebaut worden sind, in Vergleich zu den MG34 und MG 42 minderwertig sind.

Es sind heute noch Restbestaende vom MG 34 im Umlauf, die gepflegt und gehuetet
werden wie ein Schatz. Einige Spezialeinheiten in Deutschland verfuegen noch ueber
MG 34 obwohl das nach dem geltenden Kriegswaffenkontrollgesetz nicht legal ist.

Waffensammler zahlen fuer ein originales, vollstaendiges und unverbasteltes MG 34
zwischen 20.000 und 30.000 EUR.


https://www.youtube.com/watch?v=E-KgQ-OZJZ8


Verkauft für 23.000$ (Übertragbar / Für US-Zivilisten erwerbbar)

Das MG34 war die erste deutsche Umsetzung eines Universal-Maschinengewehr-Konzepts - und wirklich das erste das vom einer Armee eingesetzt wurde. Der Grundgedanke war es eine Waffe zu haben die als leichtes, als schweres Maschinengewehr, als Maschinengewehr zur Fahrzeugmontage, als befestigtes Maschinengewehr und als Luftabwehrwaffe verwendet werden konnte. Das MG34 wurde entwickelt um leicht genug für ein LMG zu sein; es verfügte über ausreichende Feuergeschwindigkeit um als Fliegerabwehr eingesetzt zu werden; es war kompakt und flexibel genug um in Fahrzeugen, in Verteidigungsanlagen und auf komplexen Dreibeinen als schweres Maschinengewehr montiert zu werden.

Mechanisch ist das MG34 ein Rückstoßlader mit Drehkopfverschluss. Es verwendet 8mm Mauser (8x57IS) Patronen, die in 50-Schuss-Gurtsegmenten zugeführt werden und verfügt über einen cleveren und einzigartigen Mechanismus zum schnellen Laufwechsel. Bei den frühen Modellen war es möglich mit einem im Griff verbauten Mechanismus die Feuerrate zwischen 400 bis 900 Schuss pro Minute anzupassen, desweiteren gab es einen optionalen Gehäusedeckel der für die Aufnahme einer 75-Schuss Doppeltrommel vorgesehen war. Diese beiden Funktionen wurden im Interesse einer effizienteren Produktion ziemlich schnell gestrichen. Dennoch erfüllte die Waffe ihre universelle Rolle bemerkenswert gut.

Bei seiner Entwicklung galt das MG34 als Staatsgeheimnis, und obwohl man die Produktion bereits 1936 aufnahm wurde es bis 1939 offiziell nicht eingeführt - bis zu diesem Zeitpunkt wurden bereits um die 50,000 Stück gefertigt. Als die Wehrmacht in Polen eindrang umfasste es 47% der Maschinengewehre, die auf deutscher Seite eingesetzt wurden, aber bis März 1941 war es vollständig eingeführt. Später im Krieg wurde es vom MG42 abgelöst, da diese Waffe sowohl schneller als auch billiger hergestellt werden konnte und wesentlich weniger an hochwertig legiertem Stahl benötigte, von dem Deutschland nur über begrenzte Mengen verfügte. Dennoch wurde es den ganzen Krieg über gefertigt, insbesondere zur Montage in Fahrzeugen.


https://www.youtube.com/watch?v=fQmWZdnPv7U

Neu
28.01.2021, 16:53
Den Amis und anderen Stahlproduzenten ist bis heute nicht gelungen herauszufinden
aus welchen Stahllegierungen die Laeufe der MG 34 und abgespeckte Version MG42
waren.

Man kann daher ohne Uebertreibung behaupten das alle Maschinengewehre die danach
gebaut worden sind, in Vergleich zu den MG34 und MG 42 minderwertig sind.
Hatte wohl auch was mit der Konstruktion und Präzision zu tun. Ich war mal bei Rheinmetall, wo die Rohre hergestellt wurden. Die haben die Rohre von außen - kalt - mit etwa 36 Hämmern gleichzeitig - nach innen gestaucht, in der die "Matritze" der Züge und Felder waren (die danach rausgezogen wurden). Danach das Richten der Rohre, Anschießen und Nachrichten. Die MGs wurden mit zwei Rohren ausgeliefert, damit man sie nach dem heissschießen gegen ein kaltes austauschen konnte. Den Stahl heute zu analysieren ist sehr einfach; die Herstellungsverfahren dagegen schwer. Kalt schmieden ist was besonderes - die Molekülketten in die "richtige" Richtung treiben hat was.

Neu
28.01.2021, 16:59
Wie?! Die Amis haben besseren Stahl? Ich dachte das sei unser Ding hier in Schörmänie :/
Singer hatte damals einen Grauguß, der formstabil und beständig war. Die deutschen haben das nachgebaut. Bis etwa 1980 hat Pfaff tolle Nähmaschinen gebaut; der Grauguss wurde jahrelang gelagert, bevor gebohrt wurde. Die Lagerung war unübertroffen. Auch Mauser hat tolle Maschinen gebaut.
Dann ging das mit billig los, und mit schnell. Diese Qualität wurde niemals - nirgendwo - so wieder erreicht, und in Deutschland gibts sie auch nicht mehr. Der Präzisionsguss von Pfaff war einmalig - weltweit - bis die Konkurrenz die Aktienmehrheit hatte (Ramschaktien) und alles Know-How rausgezogen hat.

ABAS
28.01.2021, 18:36
Hatte wohl auch was mit der Konstruktion und Präzision zu tun. Ich war mal bei Rheinmetall, wo die Rohre hergestellt wurden. Die haben die Rohre von außen - kalt - mit etwa 36 Hämmern gleichzeitig - nach innen gestaucht, in der die "Matritze" der Züge und Felder waren (die danach rausgezogen wurden). Danach das Richten der Rohre, Anschießen und Nachrichten. Die MGs wurden mit zwei Rohren ausgeliefert, damit man sie nach dem heissschießen gegen ein kaltes austauschen konnte. Den Stahl heute zu analysieren ist sehr einfach; die Herstellungsverfahren dagegen schwer. Kalt schmieden ist was besonderes - die Molekülketten in die "richtige" Richtung treiben hat was.

Das wusste ich nicht. Ein aufschlussreicher, gehaltvoller und exzellenter Beitrag von Dir. Danke dafuer.

Schwabenpower
28.01.2021, 19:20
Singer hatte damals einen Grauguß, der formstabil und beständig war. Die deutschen haben das nachgebaut. Bis etwa 1980 hat Pfaff tolle Nähmaschinen gebaut; der Grauguss wurde jahrelang gelagert, bevor gebohrt wurde. Die Lagerung war unübertroffen. Auch Mauser hat tolle Maschinen gebaut.
Dann ging das mit billig los, und mit schnell. Diese Qualität wurde niemals - nirgendwo - so wieder erreicht, und in Deutschland gibts sie auch nicht mehr. Der Präzisionsguss von Pfaff war einmalig - weltweit - bis die Konkurrenz die Aktienmehrheit hatte (Ramschaktien) und alles Know-How rausgezogen hat.
Maschinen aus diesem Grauguß stehen heute noch in Teilen Indiens / Sri Lanka und Südamerika. Mit der klassischen deutschen Maschinenfarbe. In Afrika sah ich die auch mal

Neu
28.01.2021, 19:22
...
Du kennst doch die Siegfriedsage? Da wurde ein Schwert geschmiedet, was so scharf und hart war, dass es die Ritterrüstung ganz leicht durchschnitt (Gut, da ist viel Phantasie dabei). Das Herstellungsverfahren war, es mechanisch zu zerlegen und dann kalt wieder zusammenzufügen, und das mehrmals - man brauchte ein Jahr dazu. Auch die Sarazenenschwerter wurden so gefertigt, vermutlich sogar aus verschiedenlegierten Stählen. Einfach kalt zusammengefügt.
Sensen werden mit dem Schleifstein alle 10 Minuten etwa geschärft, und nach etwa 100 Zyklen "gedengelt" (mit dem Hammer kalt auf dem Amboß geschmiedet). Ein uraltes Verfahren, um die Eisenmoleküle in die "richtige Richtung" auszurichten. Und synthetisches Motorenöl hat so lange und stabile Molekülketten, dass sich die Zylinder bei Automotoren im Betrieb glätten, ohne dabei Abrieb zu erzeugen. Die Molekülenden der Metalle biegen sich um.

Neu
28.01.2021, 19:27
Maschinen aus diesem Grauguß stehen heute noch in Teilen Indiens / Sri Lanka und Südamerika. Mit der klassischen deutschen Maschinenfarbe. In Afrika sah ich die auch mal
Ich habe sie in Tunesien wiedergefunden - Maschinen, die ich selbst damals im Landkreis Offenbach (Offenbacher Lederwarenindustrie) aus der Kiste ausgepackt und mit Motor und Gestell zu einer Näheinheit zusammengeschraubt hatte.

Schwabenpower
28.01.2021, 19:28
Ich habe sie in Tunesien wiedergefunden - Maschinen, die ich selbst damals im Landkreis Offenbach (Offenbacher Lederwarenindustrie) aus der Kiste ausgepackt und mit Motor und Gestell zu einer Näheinheit zusammengeschraubt hatte.
Mag sogar Tunesien gewesen sein, weiß ich aber ums verrecken nicht mehr. Möglicherweise auch Libyen

Neu
28.01.2021, 19:36
Mag sogar Tunesien gewesen sein, weiß ich aber ums verrecken nicht mehr. Möglicherweise auch Libyen
Ein Lederwarenfabrikant hat solch uralte Pfaff - Maschinen (Kl. 335) gebraucht gekauft und überholen lassen. Waren deutlich teurer als "neue vergleichbare". Es gibt einen Grund dafür - die langlebigkeit und auch die Umbaumöglichkeiten (passende Nähfüsse etc.) Es gab ein überholtes Gestell (Hartholz) und einen neuen Motor dazu.

Schwabenpower
28.01.2021, 19:39
Ein Lederwarenfabrikant hat solch uralte Pfaff - Maschinen (Kl. 335) gebraucht gekauft und überholen lassen. Waren deutlich teurer als "neue vergleichbare". Es gibt einen Grund dafür - die langlebigkeit und auch die Umbaumöglichkeiten (passende Nähfüsse etc.) Es gab ein überholtes Gestell (Hartholz) und einen neuen Motor dazu.
Damit kenne ich mich nicht aus. Dürfte aber ähnlich wie bei den Pumpen sein, teilweise noch mit Riemenantrieb. Die uralten Dinger halten ewig. Nagelneue Pumpen selbst mit Wartung max. 2 Jahre

Neu
28.01.2021, 19:40
Es bedeutet das es sich um ein gutes und rostfreies Messer mit bedingter Saeurebestaendigkeit handelt.
Tja, rostfrei und hart widerspricht sich wohl. Edelstahl besteht zu etwa 2/3 aus Eisen und zu 1/3 aus Chrom - Nickel - Molybdän ... Und beim Dengeln werden Eisenmoleküle freigelegt. Da rostet es. Und die optimale Mischung zum härten scheint es nicht zu sein.

mick31
28.01.2021, 21:48
Tja, rostfrei und hart widerspricht sich wohl. Edelstahl besteht zu etwa 2/3 aus Eisen und zu 1/3 aus Chrom - Nickel - Molybdän ... Und beim Dengeln werden Eisenmoleküle freigelegt. Da rostet es. Und die optimale Mischung zum härten scheint es nicht zu sein.

Es gibt genug Rostfreie härtbare Stähle, 17-4 PH z.b. wird viel in der Luftfahrt benutzt wenn es um Lager z.b. geht.

http://www.kleinmetals.ch/shop/Datenblatt/D/511.pdf

Oder 13-8 PH Mo, der ist aber nicht schön zu bearbeiten, der gute Cronimo.

http://www.metalcor.de/datenblatt/31/

Schwabenpower
28.01.2021, 21:55
Es gibt genug Rostfreie härtbare Stähle, 17-4 PH z.b. wird viel in der Luftfahrt benutzt wenn es um Lager z.b. geht.

http://www.kleinmetals.ch/shop/Datenblatt/D/511.pdf

Oder 13-8 PH Mo, der ist aber nicht schön zu bearbeiten, der gute Cronimo.

http://www.metalcor.de/datenblatt/31/
Im Bergbau übrigens auch.

Es ging aber wohl eher um nachschleifen / - schärfen. Messer für den Hausgebrauch.

Ein Profikoch sagte mir mal, daß gute Messer eben nicht rostfrei seien. Warum auch immer. Jedenfalls war das 10 Sekunden, bevor ich mit eben jenem Messer schnitt :(

Neu
28.01.2021, 21:55
Es gibt genug Rostfreie härtbare Stähle, 17-4 PH z.b. wird viel in der Luftfahrt benutzt wenn es um Lager z.b. geht.

http://www.kleinmetals.ch/shop/Datenblatt/D/511.pdf

Oder 13-8 PH Mo, der ist aber nicht schön zu bearbeiten, der gute Cronimo.

http://www.metalcor.de/datenblatt/31/
An 70 HRC kommst du aber nicht dran. Diamant hat 100.

mick31
28.01.2021, 22:02
Im Bergbau übrigens auch.

Es ging aber wohl eher um nachschleifen / - schärfen. Messer für den Hausgebrauch.

Ein Profikoch sagte mir mal, daß gute Messer eben nicht rostfrei seien. Warum auch immer. Jedenfalls war das 10 Sekunden, bevor ich mit eben jenem Messer schnitt :(

1.2842

Den kriegst auch scharf

Neu
28.01.2021, 22:06
1.2842

Den kriegst auch scharf
Erreichbare Endhärte: 61-63 HRC
https://www.nordisches-handwerk.de/stahl-rohlinge/stahl-zum-messermachen/stahl-nicht-rostfrei/1.2842-90mncrv8/
Schon recht gut.

FranzKonz
28.01.2021, 22:15
Im Bergbau übrigens auch.

Es ging aber wohl eher um nachschleifen / - schärfen. Messer für den Hausgebrauch.

Ein Profikoch sagte mir mal, daß gute Messer eben nicht rostfrei seien. Warum auch immer. Jedenfalls war das 10 Sekunden, bevor ich mit eben jenem Messer schnitt :(

Es gibt kaum etwas, über das so viel Blödsinn erzählt wird, wie über Messer.

Die alten Kohlenstoffstähle hatten schon was. Relativ hart bei guter Elastizität. Der große Vorteil ist der kleine Schneidwinkel, der in dieser Kombination erreicht werden kann. Außerdem lässt er sich sehr fein abziehen, der Stahl ist sehr feinkörnig. Zur Not kann man sich mit diesen Messern rasieren. Der große Nachteil ist: Der Dreck rostet wie Sau. Eine Zwiebel geschnitten, und vergessen abzuwischen: am nächsten Tag hast Du eine Aufgabe.

Ein Kochmesser darf ziemlich hart sein. Aber nie vergessen: Härte wird immer mit ungünstigeren Schneidwinkeln erkauft. Das Material muss dann dicker sein, sonst bricht bei jedem Mist die Schneide aus.

Die Metzger mögen weiche Messer. Die schneiden nämlich nicht, die sägen. Zu diesem Zweck machen sie mit ihren Wetzstählen einen Grat, also eine Mikrosäge an die Schneide. Die nutzt sich zwar schnell ab, ist aber genauso schnell wieder dran und weiches, aber zähes Fleisch geht durch wie nichts. Weiß jeder, der sich mal am Grat einer lausigen Blechbüchse geschnitten hat.

Schwabenpower
28.01.2021, 22:22
Es gibt kaum etwas, über das so viel Blödsinn erzählt wird, wie über Messer.

Die alten Kohlenstoffstähle hatten schon was. Relativ hart bei guter Elastizität. Der große Vorteil ist der kleine Schneidwinkel, der in dieser Kombination erreicht werden kann. Außerdem lässt er sich sehr fein abziehen, der Stahl ist sehr feinkörnig. Zur Not kann man sich mit diesen Messern rasieren. Der große Nachteil ist: Der Dreck rostet wie Sau. Eine Zwiebel geschnitten, und vergessen abzuwischen: am nächsten Tag hast Du eine Aufgabe.

Ein Kochmesser darf ziemlich hart sein. Aber nie vergessen: Härte wird immer mit ungünstigeren Schneidwinkeln erkauft. Das Material muss dann dicker sein, sonst bricht bei jedem Mist die Schneide aus.

Die Metzger mögen weiche Messer. Die schneiden nämlich nicht, die sägen. Zu diesem Zweck machen sie mit ihren Wetzstählen einen Grat, also eine Mikrosäge an die Schneide. Die nutzt sich zwar schnell ab, ist aber genauso schnell wieder dran und weiches, aber zähes Fleisch geht durch wie nichts. Weiß jeder, der sich mal am Grat einer lausigen Blechbüchse geschnitten hat.
Das trifft es ziemlich genau. Jedenfalls aus meiner Erinnerung

Schwabenpower
28.01.2021, 22:27
1.2842

Den kriegst auch scharf
Der ist ja nicht rostfrei. Deswegen im Salzbergbau absolut nogo

Neu
28.01.2021, 22:33
Es gibt kaum etwas, über das so viel Blödsinn erzählt wird, wie über Messer.

Die alten Kohlenstoffstähle hatten schon was. Relativ hart bei guter Elastizität. Der große Vorteil ist der kleine Schneidwinkel, der in dieser Kombination erreicht werden kann. Außerdem lässt er sich sehr fein abziehen, der Stahl ist sehr feinkörnig. Zur Not kann man sich mit diesen Messern rasieren. Der große Nachteil ist: Der Dreck rostet wie Sau. Eine Zwiebel geschnitten, und vergessen abzuwischen: am nächsten Tag hast Du eine Aufgabe.

Ein Kochmesser darf ziemlich hart sein. Aber nie vergessen: Härte wird immer mit ungünstigeren Schneidwinkeln erkauft. Das Material muss dann dicker sein, sonst bricht bei jedem Mist die Schneide aus.

Die Metzger mögen weiche Messer. Die schneiden nämlich nicht, die sägen. Zu diesem Zweck machen sie mit ihren Wetzstählen einen Grat, also eine Mikrosäge an die Schneide. Die nutzt sich zwar schnell ab, ist aber genauso schnell wieder dran und weiches, aber zähes Fleisch geht durch wie nichts. Weiß jeder, der sich mal am Grat einer lausigen Blechbüchse geschnitten hat.
Puh, die Schnittwinkel. Und damit sie nicht ausbrechen. Und "superscharf". Ja, ein Thema. Hatte mir mal eingebildet, Scheren, Messer schärfen zu können. Messer geht ja noch, aber Scheren haben spezielle Winkel, "Freiwinkel". Und dann kamen Eckenmesser. Bei Taschenmaschinen bei Herrenanzügen. Sowas von scharf gibts garnicht. Beim Hinschauen schneidest du dich schon.
Deine Sägen - vergiss es. Messerscharf ist anders. Selbst Keramikmesser sind Stahlmessern unterlegen. Und der Frisör hatte früher ein Leder - zum Abziehen des Restgrats. Ein anderes Thema.

Edit: Meine Schleifmaschine hat eine Diamanttopfscheibe mittlerer Körnung und eine Borazontopfscheibe. Auswechselbar mit allem möglichem.

mick31
28.01.2021, 22:35
Der ist ja nicht rostfrei. Deswegen im Salzbergbau absolut nogo

Na dann nehmt halt einen ganz normalen 440C für euer Messer, der ist zumindest Rostträge.

Schwabenpower
28.01.2021, 22:45
Na dann nehmt halt einen ganz normalen 440C für euer Messer, der ist zumindest Rostträge.
Ich nehme ohnehin nur was gerade da ist

Haspelbein
28.01.2021, 22:56
Ich nehme ohnehin nur was gerade da ist

Ich kann mich an eine Vergleichstabelle für verschiedene Stähle erinnern. Die Auswahl war endlos, aber es war immer ein Kompromiss in die eine oder andere Richtung. Meine Fertigkeiten reichen zumindest dazu die Küchenmesser der Frau scharf zu halten, was ja auch zu meinem Vorteil ist. :D

Schwabenpower
28.01.2021, 23:03
Ich kann mich an eine Vergleichstabelle für verschiedene Stähle erinnern. Die Auswahl war endlos, aber es war immer ein Kompromiss in die eine oder andere Richtung. Meine Fertigkeiten reichen zumindest dazu die Küchenmesser der Frau scharf zu halten, was ja auch zu meinem Vorteil ist. :D
Ja, die Tabellen haben mich fast wahnsinnig gemacht. Nachdem dann die Kandidaten endlich aussortiert waren, endlose Besprechungen. Natürlich ab 16 Uhr mit der nachfolgenden Ermahnung wegen zu vieler Überstunden :wand:

WilliN
28.01.2021, 23:03
Wie?! Die Amis haben besseren Stahl? Ich dachte das sei unser Ding hier in Schörmänie :/

Amiland und Japan sind in puncto Werkzeugstahl/Messerstahl weit vorne.
Ich besitze heute noch ca. 20 Messer. Zum Bsp:

12C27 ("Schwedenstahl") Sandvic

440 C (1.4125) - gibt es als A, B (1.4112) und C
C ist der härteste Stahl mit dem höchsten Kohlenstoffanteil.
Ein beliebter und relativ hochwertiger Stahl, der gerne für die Messerproduktion verwendet wird.
440 ist die Ami-Bezeichnung.

ATS34 und 154CM
Im Grunde derselbe Stahl, nur halt jap. (ATS) und amerik. (154) Bezeichnung.
Die Zusammensetzung ist ähnlich, fast identisch. Hochleistungsstahl, hoher Kohlenstoffanteil, 58-60 HRC. Die Klingen sind besonders schnitthaltig, lassen sich aber schwerer nachschärfen.

VG 10
Japanischer Hochleistungsstahl, der sich durch Schnitthaltigkeit und Härte auszeichnet.
Extrem korrosionsbeständig.




Stahltabelle


https://www.eknives.de/messer-info-forum/stahltabelle/

Schwabenpower
28.01.2021, 23:11
Amiland und Japan sind in puncto Werkzeugstahl/Messerstahl weit vorne.
Ich besitze heute noch ca. 20 Messer. Zum Bsp:

12C27 ("Schwedenstahl") Sandvic

440 C (1.4125) - gibt es als A, B (1.4112) und C
C ist der härteste Stahl mit dem höchsten Kohlenstoffanteil.
Ein beliebter und relativ hochwertiger Stahl, der gerne für die Messerproduktion verwendet wird.
440 ist die Ami-Bezeichnung.

ATS34 und 154CM
Im Grunde derselbe Stahl, nur halt jap. (ATS) und amerik. (154) Bezeichnung.
Die Zusammensetzung ist ähnlich, fast identisch. Hochleistungsstahl, hoher Kohlenstoffanteil, 58-60 HRC. Die Klingen sind besonders schnitthaltig, lassen sich aber schwerer nachschärfen.

VG 10
Japanischer Hochleistungsstahl, der sich durch Schnitthaltigkeit und Härte auszeichnet.
Extrem Korrisionsbeständig.
Diese Tabelle meinte ich allerdings nicht. Aber Thema ist ja Messer, deshalb passend.

Bei mir ging es meist um Rohre oder Stähle in aggressiver Umgebung

WilliN
28.01.2021, 23:13
Diese Tabelle meinte ich allerdings nicht. Aber Thema ist ja Messer, deshalb passend.

Bei mir ging es meist um Rohre oder Stähle in aggressiver Umgebung

Messer findet man auch öfter in "aggressiver Umgebung"... (:D du wusstest, dass das jetz kommt, gell?)

Hrafnaguð
28.01.2021, 23:22
Shalömchen, kennt sich hier jemand mit Stahlhärten/-bezeichnungen aus? Vielleicht ein Maschinenbauer oder sowas?
wenn ein Messer 1.4125 Stahl hat, was bedeutet das? Und was 1.4116?! Ich kann, wenn ich die Eigenschaften sehe, keine Logik erkennen.... :/

Da ist die Logik dahinter erklärt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Werkstoffnummer#:~:text=Die%20Werkstoffnummer%20ei nes%20Werkstoffes%20ist,jeweils%20gefolgt%20von%20 vier%20Ziffern.

Schwabenpower
28.01.2021, 23:24
Messer findet man auch öfter in "aggressiver Umgebung"... (:D du wusstest, dass das jetz kommt, gell?)
Manchmal auch in aggressiven Händen, ja ;)
Wobei ich eher die Besprechungen als aggressive Umgebung empfand. Stahl wegen Korrosionsanfälligkeit absolut ungeeignet aber 30 Cent billiger. Pro Tonne. Danach 3 Stunden Diskussion über geeigneten Korrosionsschutz.
Zwei Tage später Wartungsplan für Korrosionsschutz :wand:

FranzKonz
29.01.2021, 08:46
Manchmal auch in aggressiven Händen, ja ;)
Wobei ich eher die Besprechungen als aggressive Umgebung empfand. Stahl wegen Korrosionsanfälligkeit absolut ungeeignet aber 30 Cent billiger. Pro Tonne. Danach 3 Stunden Diskussion über geeigneten Korrosionsschutz.
Zwei Tage später Wartungsplan für Korrosionsschutz :wand:

Tja, manchmal geht's im wirklichen Leben zu wie hierzuforum. :fizeig:

WilliN
30.01.2021, 01:33
1.4116


https://de.wikipedia.org/wiki/Messerstahl#Deutscher_Messerstahl

https://www.nordisches-handwerk.de/stahl-rohlinge/stahl-zum-messermachen/stahl-rostfrei-rosttraege/1.4116-x50crmov12/

https://www.messerforum.net/threads/klingenstahl-1-4116-und-deren-qualitaet.83802/#post-682935

1.4125

https://www.nordisches-handwerk.de/stahl-rohlinge/stahl-zum-messermachen/stahl-rostfrei-rosttraege/1.4125-boehler-n695/


Der 1.4125 ist ein rostfreier Stahl, bei dessen Entwicklung Wert auf Härte und Korrosionsbeständig gelegt wurde. Zusätzlich zu dem recht hohen Kohlenstoff- und Chromgehalt wurde Molybdän zulegiert, um die Korrosionsbeständigkeit, speziell bei Lochfraß und nichtoxidierenden Säuren, zu erhöhen. Durch den hohen Anteil an Kohlenstoff ist diese Legierung bis 60 HRC härtbar.Allerdings wird bei höchstmöglicher Endhärte die Korrosionsbeständigkeit etwas verringert.

Verwendet wird der 1.4125 für alle Arten von Messern in der Lebensmittelindustrie, Teile von rostfreien Lagern, Zubehörteile in der Ölindustrie, Rußabscheider bei Dieselmotoren, Rasierklingen und chirurgische Instrumente. Bedingt durch seinen weiten Anlassbereich, kann dieser Stahl für Handmesser mit vielen unterschiedlichen Einsatzzwecken und Klingengeometrien eingesetzt werden. Für Handmesser mit hohen Schock- und Schlagbelastungen ist der 1.4125 nur bedingt geeignet und erfordert für diesen Einsatzzweck ein spezielles Anlassverfahren. Der dem 1.4125 entsprechende amerikanische AISI-Stahl ist der 440C. Allerdings ist auch in diesem Fall der höhere Toleranzbereich der AISI-Norm, analog zu den Beschreibungen des 1.4034 und den Hinweisen zu den Stählen, zu beachten.

Werkstoffnummer: 1.4125
AISI: 440 C
Kurzname: X105CrMo17
Herstellungsweise: schmelzmetallurgisch
Gebrauchsbereiche: Messerklingen, Schneidwerkzeuge, chirurgische Instrumente, korrosionsbeständige Bauteile, Messer und Bauteile in der Lebensmittelindustrie Eigenschaften im
Gebrauchzustand: Härtebereich von 55 HRC bis 58 HRC bei Messerklingen, rostfrei, pflegeleicht, gut schnitthaltig
Eigenschaften im Lieferzustand: weichgeglüht, Härte max. 285 HB
Verarbeitungshinweise: gut maschinenbearbeitbar, weichgeglüht und gehärtet von Hand bearbeitbar, sehr gut polierbar, bedingt schmiedbar, Härteanleitung siehe Datenblatt im Anhang
Eigenschaften in der Verwendung: vielseitig einsetzbarer Stahl, pflegeleicht, gut schnitthaltig, leicht schärfbar, nur bedingt für Messer mit Schockbelastungen geeignet
Tipps: die Wärmebehandlung sollte unbedingt mit Tiefkühlbehandlung durchgeführt werden, um den vollen Leistungsbereich des Stahls auszuschöpfen. Schärfbar mit Wasser-/Ölsteinen, Keramik- und Diamantschärfern Schneidenwinkel bis minimal 25° (abhängig von der restlichen Klingengeometrie und Verwendung / Handhabung, siehe Hinweise oben)
Pflege: abspülen (mit/ohne Reinigungsmittel) und abtrocknen reicht, Ölfilm nicht erforderlich


https://www.schanz-shop.de/de/info/informationen-zu-unseren-staehlen.html



Werkstoffnummern Stahl und Eisen

https://de.wikipedia.org/wiki/Werkstoffnummer#Stahl_und_Eisen





Bedeutung


1.2345(67)
Werkstoffhauptgruppe


1.2345(67)
Sortennummer (Stahlgruppe)


1.2345(67)
Zählnummer


1.2345(67)
erweiterte Zählnummer




Ziffer
Werkstoffhauptgruppe


0
Gusseisenwerkstoffe, Roheisensorten, Ferrolegierungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Ferrolegierung)


1
Gruppe der Stähle


2
Nichteisen-Schwermetalle


3
Nichteisen-Leichtmetalle


4
Pulvermetalle, Sinterwerkstoffe


5…8
Nichtmetallische Werkstoffe


9
reserviert (für interne Verwendung)







Hauptgruppe 0 (Roh- und Gusseisen)


Sortennummer
Sortenklasse


00…19
Roheisen


20…49
Vorlegierung, Sonderroheisen


60…69
Gusseisen, Lamellengrafit


70…79
Gusseisen, Kugelgrafit


80…89
Temperguss


90…99
Sondergusseisen




Hauptgruppe 1 (Stahl)


Sortennummer (Stahlgruppe)
Stahlsorte


00, 90
Stahl
Grundstahl


01, 91
Allgemeiner Baustahl mit Rm<500 N mm−2
Unlegierter Qualitätsstahl


02, 92
Sonstiger Baustahl; nicht für Wärmebehandlung geeignet; mit Rm < 500 N mm−2


03, 93
Stahl mit C (https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoff)-Gehalt = <0,12 % oder Rm < 400 N mm−2


04, 94
Stahl mit C-Gehalt = 0,12…0,25 % oder Rm=400…500 N mm−2


05, 95
Stahl mit C-Gehalt = 0,25…0,55 % oder Rm = 500…700 N mm−2


06, 96
Stahl mit C-Gehalt ≥ 0,55 % oder Rm ≥ 700 N mm−2


07, 97
Stahl mit höherem P- (https://de.wikipedia.org/wiki/Phosphor) oder S (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwefel)-Gehalt


10
Stahl mit besonderen physikalischen Eigenschaften
Unlegierter Edelstahl


11
Bau-, Maschinenbau-, Behälterstahl mit C-Gehalt < 0,5 %


12
Maschinenbaustahl mit C-Gehalt ≥ 0,5 %


13
Bau-, Maschinenbau-, Behälterstahl mit besonderen Anforderungen


15…18
Behälterstahl


08, 98
Stahl mit besonderen physikalischen Eigenschaften
Legierter Qualitätsstahl


09, 99
Stahl für verschiedene Anwendungen


20…28
Werkzeugstahl
Legierter Edelstahl


32, 33
Schnellarbeitsstahl


35
Wälzlagerstahl


36
Stahl mit besonderen magnetischen Eigenschaften


37
Stahl mit besonderen magnetischen Eigenschaften; mit Co (https://de.wikipedia.org/wiki/Cobalt) legiert


38
Stahl mit besonderen physikalischen Eigenschaften


39
Stahl mit besonderen physikalischen Eigenschaften; mit Ni (https://de.wikipedia.org/wiki/Nickel) legiert


40
Nichtrostender Stahl mit < 2,5 % Ni


41
Nichtrostender Stahl mit < 2,5 % Ni; mit Mo (https://de.wikipedia.org/wiki/Molybd%C3%A4n)


43
Nichtrostender Stahl mit ≥ 2,5 % Ni


44
Nichtrostender Stahl mit ≥ 2,5 % Ni; mit Mo


45
Nichtrostender Stahl mit Sonderzusätzen


46
Chemisch beständige und hochwarmfeste Ni-Legierung


47
Hitzebeständiger Stahl


48
Hitzebeständiger Stahl mit ≥ 2,5 % Ni


49
hochwarmfester Werkstoff


85
Nitrierstahl


87…89
Bau-, Maschinenbau-, Behälterstahl; hochfest und schweißgeeignet


50…84, 86
Bau-, Maschinenbau-, Behälterstahl nach Legierungselementen geordnet

moishe c
30.01.2021, 03:37
Shalömchen, kennt sich hier jemand mit Stahlhärten/-bezeichnungen aus? Vielleicht ein Maschinenbauer oder sowas?
wenn ein Messer 1.4125 Stahl hat, was bedeutet das? Und was 1.4116?! Ich kann, wenn ich die Eigenschaften sehe, keine Logik erkennen.... :/

Um zu wissen, was die Zahlen konkret bedeuten, mußt du in die Datenblätter schauen ... mit Internet ganz einfach.

- rostträge (im Alltag vorzuziehen) oder nicht r.träge (damit kann man leben, wenn es unbedingt sein muß)

- Öl- oder Lufthärter, ganz alte Sachen auch Wasserhärter, Reihenfolge von unten: Wasser-, Öl-, Lufthärter (Lufthärter sind halt Spitze).

- erzielbare Härten in HB (Brinell) oder HR (Rockwell), Messer sollten so zwischen 56 und 59 HR haben.

Alles das kannst du aus den Datenblättern (Herstellerangaben) lesen.

Du solltest halt wissen, w a s du und w o f ü r du es suchst/brauchst!

Denn dann kann man rückwärts gehend sagen, welcher Stahl der richtige/empfehlenswerte für dein Schneideisen wäre.



Nebenbei, willst du dir nen Dschihad-Dolch oder ein Dschihad-Schwert zulegen? :D

... oder willst du dir was selbst basteln?


Ich selbst habe D2 in der Tasche. :))

Differentialgeometer
30.01.2021, 07:40
Um zu wissen, was die Zahlen konkret bedeuten, mußt du in die Datenblätter schauen ... mit Internet ganz einfach.

- rostträge (im Alltag vorzuziehen) oder nicht r.träge (damit kann man leben, wenn es unbedingt sein muß)

- Öl- oder Lufthärter, ganz alte Sachen auch Wasserhärter, Reihenfolge von unten: Wasser-, Öl-, Lufthärter (Lufthärter sind halt Spitze).

- erzielbare Härten in HB (Brinell) oder HR (Rockwell), Messer sollten so zwischen 56 und 59 HR haben.

Alles das kannst du aus den Datenblättern (Herstellerangaben) lesen.

Du solltest halt wissen, w a s du und w o f ü r du es suchst/brauchst!

Denn dann kann man rückwärts gehend sagen, welcher Stahl der richtige/empfehlenswerte für dein Schneideisen wäre.



Nebenbei, willst du dir nen Dschihad-Dolch oder ein Dschihad-Schwert zulegen? :D

... oder willst du dir was selbst basteln?


Ich selbst habe D2 in der Tasche. :))
Ach, das ist eigentlich nichts gravierendes. Seit ich klein bin, sammele ich Messer, habe da einen schönen Fundus von verschiedenen Modellen (vom KSK-Messer über Beduinendolch aus Tunesien bis zum japanischen Kurzschwert). Eines das ich schon immer haben wollte, ist das Puma White Hunter (prominent in den alten Winnetoufilmen). Als ich dann danach gegogelt habe, gab es zwei Versionen: eine mit 1.4125 (175€) und eine 1.4116 (335€). Da Design nicht der Treiber war, weil sie gleich aussehen, wollte ich verstehen, was jetzt eigentlich der Unterschied ist. So langsam, auch dank der Antworten hier komme ich dahinter, und habe mich entschieden. So geht eine 35-jährige Suche zuende. :)

https://www.shop.briks-cs.de/images/product_images/info_images/116009_a5971e0f578471.jpg

moishe c
30.01.2021, 10:42
Ach, das ist eigentlich nichts gravierendes. Seit ich klein bin, sammele ich Messer, habe da einen schönen Fundus von verschiedenen Modellen (vom KSK-Messer über Beduinendolch aus Tunesien bis zum japanischen Kurzschwert). Eines das ich schon immer haben wollte, ist das Puma White Hunter (prominent in den alten Winnetoufilmen). Als ich dann danach gegogelt habe, gab es zwei Versionen: eine mit 1.4125 (175€) und eine 1.4116 (335€). Da Design nicht der Treiber war, weil sie gleich aussehen, wollte ich verstehen, was jetzt eigentlich der Unterschied ist. So langsam, auch dank der Antworten hier komme ich dahinter, und habe mich entschieden. So geht eine 35-jährige Suche zuende. :)

https://www.shop.briks-cs.de/images/product_images/info_images/116009_a5971e0f578471.jpg

Ah, das ...


wurde in den 50er/60ern überall beworben (zu der Zeit trug ich ein 75 Pfennig-Taschenmesser),

der Preis war astronomisch ...

WilliN
30.01.2021, 19:30
Ach, das ist eigentlich nichts gravierendes. Seit ich klein bin, sammele ich Messer, habe da einen schönen Fundus von verschiedenen Modellen (vom KSK-Messer über Beduinendolch aus Tunesien bis zum japanischen Kurzschwert). Eines das ich schon immer haben wollte, ist das Puma White Hunter (prominent in den alten Winnetoufilmen). Als ich dann danach gegogelt habe, gab es zwei Versionen: eine mit 1.4125 (175€) und eine 1.4116 (335€). Da Design nicht der Treiber war, weil sie gleich aussehen, wollte ich verstehen, was jetzt eigentlich der Unterschied ist. So langsam, auch dank der Antworten hier komme ich dahinter, und habe mich entschieden. So geht eine 35-jährige Suche zuende. :)

https://www.shop.briks-cs.de/images/product_images/info_images/116009_a5971e0f578471.jpg

Ein Solingen-Messer mit Drop-Point-Klinge?!
Bist du Jäger, Sammler oder willst du draußen Holz hacken?
Falls Sammler: schickes Teil. Falls Outdoor: viel zu teuer!!!
Jäger schließe ich mal aus, denn da hättest du bessere Alternativen bereits in der Tasche.

Wenn du auf Wertsteigerung gehen möchtest, ist PUMA nicht mehr das was es war.
Das Ding z.B. wird seit 60 Jahren produziert. Es war schon immer sehr teuer.
PUMA produziert in Solingen wenn es auf dem Messer steht. Artikelnummer 1 und 2 ist wohl "Germany". Ansonsten auch in Asien.
Ich habe ein Skinner von PUMA (für die Sammlung). Das White Hunter darf wegen der Klingenlänge - ca. 15 cm - nicht in der Öffentlichkeit getragen werden (§42a).
Ausnahmen dürften sein: Sport, Jagd, Brauchtum und Beruf.

Ich habe nochmal nachgeschaut: 300 €uro+ X ist 'ne Hausnummer!
Für weniger Geld gibt es das PUMA mini white hunter (unter 60 €uro) :hd:
https://picclick.de/PUMA-mini-white-hunter-Miniatur-Messer-616375-133562951218.html



Ansonsten guckst du:
https://www.messerforum.net/threads/wo-wird-das-white-hunter-produziert.125478/

https://forum.wildundhund.de/threads/puma-white-hunter-jagdlicher-gebrauch.52470/page-2

Zardoz
31.01.2021, 00:35
Das Cold Steel "Warrior Nodachi" aus 1060 Carbon Stahl ist ein feines Werkzeug. :)


https://www.youtube.com/watch?v=k8qQZLtIuiA

Für die kleineren Einsätze um dir die Schwarte zu rasieren auch das Ti Lite 6" :D


https://www.youtube.com/watch?v=a2nD60hXMHc

WilliN
31.01.2021, 01:02
Das Cold Steel "Warrior Nodachi" aus 1060 Carbon Stahl ist ein feines Werkzeug. :)


https://www.youtube.com/watch?v=k8qQZLtIuiA

Für die kleineren Einsätze um dir die Schwarte zu rasieren auch das Ti Lite 6" :D


https://www.youtube.com/watch?v=a2nD60hXMHc

1060er Kohlenstoffstahl wird für Schwertklingen gerne verwendet.
Wegen fehlender Chrom-Anteile jedoch nicht rostbeständig.
Messer mit diesem Stahl sind sehr schnitthaltig/super schärfbar - und lassen sich dünn ausschleifen.
Wofür nutzt man so ein "Werkzeug"?

Das TiLite 6 ist wohl aus AUS8-Stahl (JAP). Also in etwa wie der 440er (USA). Rostfrei.





AUS 8 / AUS 8A
440B
440C


Kohlenstoff: 0,7 – 0,75%
Chrom: 13 – 14,50%
Molybdän: 0,1 – 0,3%
Vanadium: 0,1 – 0,26%
Nickel: 0,49%
Mangan: 0,50%
Silizium: 1,00%
Phosphor: 0,04%
Schwefel: 0,03%


Kohlenstoff: 0,75 – 0,95%
Chrom: 16,00 – 18,00%
Molybdän: 0,75%
Mangan: 1,00%
Silizium: 1,00%
Phosphor: 0,40%
Schwefel: 0,03%




Kohlenstoff: 0,95 – 1,20%
Chrom: 16 – 18,00%
Molybdän: 0,75% max.
Mangan: 1,00% max.
Silizium: 1,00% max.
Phosphor: 0,40% max.
Schwefel: 0,03%






Stärken und Schwächen von AUS 8A MesserstahlAUS 8 Stahl ist, wie gesagt, dem 440er Stahl sehr ähnlich. Er enthält Vanadium, um dem Stahl mehr Härte zu verleihen. AUS 8A Stahl lässt sich sehr leicht zu Rasiermesserschärfe schärfen, aber im Vergleich zu Stahl mit hohem Kohlenstoffgehalt wird er relativ schnell wieder stumpf. Manche meinen, das läge am Sauerstoffgehalt, dass er verhältnismäßig schnell stumpf wird, andere sagen, dass sie ihn täglich bei der Arbeit verwenden und ihn nur einmal pro Woche schärfen. Generell hängt die Qualität der Klinge sehr stark von der Verwendung und den Härtetechniken des Herstellers ab. Dafür rostet AUS 8A praktisch nicht, und ist auch dieser Hinsicht dem 440er Stahl sehr ähnlich.
WIRKLICH wichtig zu verstehen ist, dass selbst ein Stahl mit der gleichen Bezeichnung (d.h. AUS 8, 440C, D2, …) abhängig davon wie er geschmiedet wurde unterschiedliche Qualitäten hat. Anders gesagt, ein Stahl kann härter oder weicher sein wie der gleiche Stahl gleicher Bezeichnung, je nach dem wie er be-/verarbeitet wurde.
https://outdoormesser.net/aus-8a-messerstahl-eigenschaften-und-informationen/#:~:text=Er%20enth%C3%A4lt%20Vanadium%2C%20um%20de m,er%20relativ%20schnell%20wieder%20stumpf.&text=Daf%C3%BCr%20rostet%20AUS%208A%20praktisch,de m%20440er%20Stahl%20sehr%20%C3%A4hnlich.

WilliN
31.01.2021, 01:09
[...]
PUMA produziert in Solingen wenn es auf dem Messer steht. Artikelnummer 1 und 2 ist wohl "Germany". Ansonsten auch in Asien.
[...]


#42


Muss ich korrigieren bzgl. Artikelnummer.
Bei PUMA IP steht eine 6stellige Nummer auf der Klinge. Z.Bsp. 80xxxx. Die 8 steht wahrscheinlich für Asien oder so.
Bei meinem PUMA (Germany/Solingen) steht eine 11_xxxx. Die 1 steht für fixed (Feststehendes Messer), die andere 1 für Griffbeschalung Hirschhorn.

Hier eine Datierungsliste bzw. Infos über Seriennummern

https://www.pumahunter.de/infos-about-puma-/

Zardoz
31.01.2021, 01:17
1060er Kohlenstoffstahl wird für Schwertklingen gerne verwendet.
Wegen fehlender Chrom-Anteile jedoch nicht rostbeständig.
Messer mit diesem Stahl sind sehr schnitthaltig/super schärfbar - und lassen sich dünn ausschleifen.
Wofür nutzt man so ein "Werkzeug"?

Das TiLite 6 ist wohl aus AUS8-Stahl (JAP). Also in etwa wie der 440er (USA). Rostfrei.

Wofür sollte man solche Werkzeuge benutzen? :D

WilliN
31.01.2021, 01:18
Wofür sollte man solche Werkzeuge benutzen? :D

Oh, ...du gehst also an den Speck... :ja:

Zardoz
31.01.2021, 01:27
Oh, ...du gehst also an den Speck... :ja:

Zum Spargel stechen sicher nicht. :)

Differentialgeometer
31.01.2021, 05:22
#42


Muss ich korrigieren bzgl. Artikelnummer.
Bei PUMA IP steht eine 6stellige Nummer auf der Klinge. Z.Bsp. 80xxxx. Die 8 steht wahrscheinlich für Asien oder so.
Bei meinem PUMA (Germany/Solingen) steht eine 11_xxxx. Die 1 steht für fixed (Feststehendes Messer), die andere 1 für Griffbeschalung Hirschhorn.

Hier eine Datierungsliste bzw. Infos über Seriennummern

https://www.pumahunter.de/infos-about-puma-/
Danke für die Links, die sind echt super.

Wofür sollte man solche Werkzeuge benutzen? :D
In diesem speziellen Fall ist es ein Sammlerstück. Für die Jagd gibt es bessere, bzgl. Stahl offenbar auch und generell ist Puma nicht mehr der Qualitätshersteller, der er mal war.
Wie oben beschrieben wollte ich das schon immer haben, es war aber immer ein bisschen zu teuer, um einen Lustkauf zu tätigen. Kürzlich habe ich auf Netflix mal wieder Winnetou I-III und ‚Schatz im Silbersee‘ gesehen und da kam dieses Gefühl wieder auf: „Musst Du haben“. Da ich heute so was besser verstehen will, habe ich erstmal das mit dem Stahl geklärt (sowas war mir als Kind egal); habe es bestellt, wenn es da ist, stell ich mal ein Bild ein. Danke für die Beteiligung.

P.S.: Würde ich Düsteres im Schild führen, dann müsste ich nicht darauf warten. :D Da hätte ich bereits Besteck zur Hand.