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Vollständige Version anzeigen : Eltern sollen für ihre Kinder wählen



Siran
07.05.2003, 15:13
Renate Schmidt ist dafür. Roman Herzog auch. Und Antje Vollmer findet die Idee ebenfalls gut: Eine Grundgesetzänderung soll künftig auch Minderjährigen das Wahlrecht erteilen. Ausüben freilich sollen das Recht die Eltern.

DPA

Berlin - Die FDP-Bundestagsabgeordneten Hermann Otto Solms und Klaus Haupt erklärten als Mitinitiatoren zu dem am Mittwoch verbreiteten Vorstoß: "Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren und damit 20 Prozent des Volkes darf nicht generell der Einfluss auf die Ausübung der Staatsgewalt versagt werden." Die deutsche Gesellschaft werde immer älter, vergreise regelrecht. Deshalb müsse Kindern und ihren Eltern ein angemessener Stellenwert eingeräumt werden.
Die Initiative strebt ein "Wahlrecht ab Geburt" an, das Eltern oder Sorgeberechtigte ausüben sollen, bis die Kinder volljährig sind. Die Zahl der Wahlberechtigten würde dann um rund 14 Millionen steigen, sagte Solms.

Der in der jüngsten Ausgabe des "Stern" veröffentlichte Vorschlag wird unter anderem unterstützt von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD), vom ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog und von Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne).


Quelle: Spiegel

Was haltet ihr davon?

Ex-Admin
08.05.2003, 12:20
Hmm da sehe ich Schwierigkeiten.
Angenommen die Eltern sind starke Anhänger der Partei X, das Kind hat aber den Durchblick und sagt: "Mama, kreuz da mal Y an." ... was glaubt ihr, würde die Mutter ankreuzen? :rolleyes:
Und ab wieviel Jahren haben dann die Kinder das 'Wahlrecht'? Ich kann mir kaum vorstellen, dass 9 Jährige Kinder den politischen Durchblick haben.

Banned
08.05.2003, 13:45
Original von codemonkey
Ich kann mir kaum vorstellen, dass 9 Jährige Kinder den politischen Durchblick haben.

Es gibt viele die sind wesentlich älter und haben nicht den politischen Durchblick... :rolleyes:

Wahl-O-Mat
08.05.2003, 14:28
Im Grunde bin ich für eine Herabsetzung des Wahlalter aber ich glaube eine solche Regelung würde nur dazu führen, dass die Eltern zwei oder mehr Stimmen bekommen und für die Kinder trotzdem noch keine Chance besteht, sich selbst zu entscheiden. Damit wäre das Ziel, was ich bei diesem Thema hauptsächlich verfolge, nämlich auch Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, zu wählen und damit ja auch mit über ihre Zukunft zu entscheiden, irgendwie nicht ganz getroffen. Schlecht finde ich die Idee nicht, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Eltern ihre Kinder auch mitentscheiden lassen würden. Was denn, wenn ein Kind/Jugendlicher politisch eine vollkommen andere Meinung vertritt als seine Eltern? Würden die Eltern, dann mit der Stimme des Kindes nicht trotzdem "ihre" Partei wählen? Ich denke das ganze ist schon ein Vorschlag, über den man nachdenken und diskutieren kann, aber ganz ohne Bedenken kann ich der Idee dann doch nicht zustimmen.

Frank
08.05.2003, 17:32
Ich bin gegen eine Herabsetzung des Wahlalters. Wählen ist eine der höchsten Verantwortungen und da bedarf es schon einer gewissen Reife. Auch wenn jetzt alle 16-20 jährigen lauthals protestieren wie reif sie denn schon sind - ich bin dagegen. Mit dem nötigen Abstand (also wenn Ihr mal 30 seid) werdet Ihr es genauso sehen. Niemand spricht hier jemandem fachliche Qualifikationen ab, abes es gibt eben Dinge in unserem Leben, die bringt NUR das Alter.

Aber tröstet Euch, mit 16 habe ich das auch nicht so gesehen.

Potchy
08.05.2003, 19:21
ich weiß nicht was ein solcehs gtesetz bringen sollte.
wenn das kind über die eltern eine stimme abgeben darf, wizo darf es dann nicht selbst ein kreuz machen ?

afro
10.05.2003, 13:49
Die Kinder sollen ja nicht selber wählen dürfen. Die Eltern sollen nur für jedes Kind eine extra Stimme bekommen.
Haben sie also 2 Kinder, dürfen sie selbst bei der Wahl 2 zusätzliche Stimmen abgeben.

Ex-Admin
10.05.2003, 13:54
achsooo.
Dann haben die Kinder gar kein Recht darauf Einfluss zu nehmen?

Wahl-O-Mat
10.05.2003, 15:35
Original von codemonkey
achsooo.
Dann haben die Kinder gar kein Recht darauf Einfluss zu nehmen?
Nein, genau das ist das Problem. Die Kinder können Einfluss nehmen, aber nur, wenn ihre Eltern auch damit einverstanden sind, und das wird in vielen Fällen nicht funktionieren. Um mehr Einflussnahme von Jugendlichen auf die Politik zu erreichen, muss das Wahlalter gesenkt und nicht den Eltern zusätzliche Stimmen gegeben werden.

Ex-Admin
10.05.2003, 15:37
Ahh. Da habe ich wohl etwas falsch verstanden.
Also ich wäre für ein herabsetzen des Wahlalters. Ich denke schon, dass man mit 16 Jahren wählen kann!

Wahl-O-Mat
10.05.2003, 15:42
Auf jeden Fall! Viele Jungendliche machen mit 16 eine Ausbildung und verdienen schon ihr eingenes Geld. Es ist doch gerade zu idiotisch, ihnen zu verwehren, selbst über ihre Zukunft zu bestimmen!

Siran
10.05.2003, 15:47
Seid mal ganz ehrlich, wie viele Leute mit 16 Jahren kennt ihr, die sich wirklich für Politik interessieren?
Und wie viele Leute kennt ihr, die mit 16 Jahren entweder keine Ahnung oder kein Interesse haben?

Nein, ich denke, Wahlrecht ab 18 Jahren ist schon in Ordnung. Ansonsten wäre nämlich auch nicht einzusehen, warum in diesem Alter dann nicht schon Erwachsenenstrafrecht angewendet werden könnte. Schließlich sind die Leute ja anscheinend schon verantwortungsbewußt genug, um über unser aller Zukunft mitzuentscheiden. Dann müssten sie doch in der Lage sein, für ihre Taten die volle Verantwortung zu übernehmen.

Ex-Admin
10.05.2003, 15:49
Original von Siran
Seid mal ganz ehrlich, wie viele Leute mit 16 Jahren kennt ihr, die sich wirklich für Politik interessieren?
Und wie viele Leute kennt ihr, die mit 16 Jahren entweder keine Ahnung oder kein Interesse haben? Das ist durchaus eine berechtigte Frage, aber man kann auch andersherum fragen. Wieviele 18 - 20 jährige kennst du, die keine Ahnung von Politik haben, oder sich gar nicht dafür interessieren?
Es gibt sogar wesentlich ältere Menschen die keine Ahnung von der aktuellen Politik haben und die ihre Partei X nur aus Gewohnheit wählen ... :rolleyes:

Wahl-O-Mat
10.05.2003, 15:53
Ich kenne mehr 16jährige, die sich für Politik interessieren, als andersrum. Kann aber auch sein, dass meine Klasse da überdurchschnittlich informiert ist, wer weiß. Schon klar, dass es nicht überall so aussehen kann. Ich glaube aber nicht unbedingt, dass diese inzwischen leider weit verbreitete Einstellung sich innerhalb von zwei Jahren so grundsätzlich ändert. Erwachsene, die einfach mal eben die Wahl vergessen oder mir erzählen wollen, ich sollte mich bloß nicht mit Politik einlassen, dass wäre gefährlich, kenne ich nämlich auch genügend.

Siran
10.05.2003, 15:54
Original von codemonkey
Das ist durchaus eine berechtigte Frage, aber man kann auch andersherum fragen. Wieviele 18 - 20 jährige kennst du, die keine Ahnung von Politik haben, oder sich gar nicht dafür interessieren?
Es gibt sogar wesentlich ältere Menschen die keine Ahnung von der aktuellen Politik haben und die ihre Partei X nur aus Gewohnheit wählen ... :rolleyes:

Wahrscheinlich wirst du aber unter den 18-20-jährigen mehr finden, als unter den 16-18-jährigen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich auch nichts gegen eine Heraufsetzung des Wahlrechts auf 21 Jahre hätte. :D :P

Du wirst absolut keine Gruppe finden, in der sich alle Leute für Politik interessieren. Wichtig ist aber die Mehrheit. Außerdem wichtig ist die Fähigkeit dieser Leute auch die Auswirkungen und Konsequenzen ihrer Entscheidungen überblicken zu können.
Eine Wahl à la "Der sieht besser aus" ist eigentlich unverantwortlich.

Siran
10.05.2003, 15:55
Original von Wahl-O-Mat
Ich kenne mehr 16jährige, die sich für Politik interessieren, als andersrum. Kann aber auch sein, dass meine Klasse da überdurchschnittlich informiert ist, wer weiß. Schon klar, dass es nicht überall so aussehen kann. Ich glaube aber nicht unbedingt, dass diese inzwischen leider weit verbreitete Einstellung sich innerhalb von zwei Jahren so grundsätzlich ändert. Erwachsene, die einfach mal eben die Wahl vergessen oder mir erzählen wollen, ich sollte mich bloß nicht mit Politik einlassen, dass wäre gefährlich, kenne ich nämlich auch genügend.

Darf man fragen, in welcher Klasse und welcher Schule du bist?

Wahl-O-Mat
10.05.2003, 15:58
Original von Siran
Eine Wahl à la "Der sieht besser aus" ist eigentlich unverantwortlich.
Dann frag mal meine Großtante nach ihrer Meinung. Original Zitat von vor der Bundestagswahl 2002: "Also ich wähle den Schröder, so als Mann ist der ja besser" :rolleyes:


Original von Siran
Darf man fragen, in welcher Klasse und welcher Schule du bist?
10. Klasse Gymnasium...

Siran
10.05.2003, 16:02
Original von Wahl-O-Mat
Dann frag mal meine Großtante nach ihrer Meinung. Original Zitat von vor der Bundestagswahl 2002: "Also ich wähle den Schröder, so als Mann ist der ja besser" :rolleyes:

Ich weiß, von der Sorte kenne ich auch genug. Wobei, einigen von denen waren tatsächlich nach der Wahl von 98 die Augen aufgegangen.
Wir hatten ja sogar hier im Forum jemand, der meinte, dass Schröder einfach besser repräsentieren könne.



10. Klasse Gymnasium...

D.h. dein Bekanntenkreis dürfte sich aus dem intelligenteren Drittel deines Jahrgangs zusammensetzen. Und von diesem Drittel interessieren sich schon nicht alle für Politik. Was meinst du, wie das bei Leuten aussieht, denen sich die komplexen Vorgänge nicht so gut erschließen wie euch?

Wahl-O-Mat
10.05.2003, 16:07
Original von Siran


10. Klasse Gymnasium...

D.h. dein Bekanntenkreis dürfte sich aus dem intelligenteren Drittel deines Jahrgangs zusammensetzen. Und von diesem Drittel interessieren sich schon nicht alle für Politik. Was meinst du, wie das bei Leuten aussieht, denen sich die komplexen Vorgänge nicht so gut erschließen wie euch?
Ist schon klar, was du meinst, aber glaubst du, dass ist zwei Jahre später besser? Außerdem: Gerade für die jenigen, die mit 16 schon nicht mehr in die Schule gehen, sondern selbst für sich sorgen müssen, ist es doch wichtig mitentscheiden zu können, wie ihre Zukunft aussieht. Besonders, da die Bevölkerung insgesamt immer älter wird, muss man doch auch den jüngeren Bürger/innen eine Stimme geben!

Siran
10.05.2003, 16:16
Original von Wahl-O-Mat
Ist schon klar, was du meinst, aber glaubst du, dass ist zwei Jahre später besser? Außerdem: Gerade für die jenigen, die mit 16 schon nicht mehr in die Schule gehen, sondern selbst für sich sorgen müssen, ist es doch wichtig mitentscheiden zu können, wie ihre Zukunft aussieht. Besonders, da die Bevölkerung insgesamt immer älter wird, muss man doch auch den jüngeren Bürger/innen eine Stimme geben!

Wir wollen aber nicht wahllos Leuten eine Stimme geben, die noch gar nicht fähig sind, damit umzugehen.
Erstens denke ich, dass relativ wenige 16-jährige, die schon arbeiten, sich groß für Politik interessieren. Ich hatte erst vor kurzem mal eine Diskussion mit Bekannten über ein ähnliches Thema. Ein Freund von mir, der auf der Hauptschule war, hat damals schlichtweg gesagt, dass es die Leute nicht interessiert hat. Die haben mit 16 ganz andere Sorgen, als, wer da in Berlin regiert. Die wenigsten stellen auch die Beziehung her zwischen ihrer Situation und der Politik dort.
Zweitens sind Leute, gerade auch in dem Alter noch leichter beeinflussbar und wären damit ein leichtes Ziel für Rattenfänger. Auch die Medien hätten dort meiner Meinung nach einen noch größeren Einfluss, als sie es sowieso schon haben.
Drittens ist es in der Demokratie halt so, dass jeder Mensch eine Stimme hat und die Mehrheit entscheidet. Es ist nicht so, dass die Alten im Block wählen und die Jungen im Block. Das wäre eigentlich ein Rückfall auf die Ständegesellschaft, in der es egal war, wie viele Leute denn dann tatsächlich hinter dieser Stimme standen. Die Alten haben nunmal auch ein Recht darauf, gehört zu werden. Und die haben auch keine besonders gute Lobby.

Wahl-O-Mat
10.05.2003, 16:31
Ich sage ja nicht, dass ich den Alten ihre Stimmen absprechen möchte, oder diese abwerten, aber es wäre wohl nur fair, auch den jüngeren die Möglichkeit zu geben, mitzuentscheiden. Es geht ja schließlich auch um ihre Zukunft. Natürlich wählen weder die Jungen noch die Alten in Blöcken und das ist auch gut so und soll auch so bleiben, aber meiner Meinung nach darf man einem nicht kleinen Teil der Bevölkerung nicht einfach das Recht auf Mitbestimmung verweigern.

Siran
10.05.2003, 16:44
Es geht nicht darum, jemand das Recht auf Mitbestimmung abzusprechen. Es geht darum, ob diese Personen überhaupt in der Lage sind, schon verantwortungsvoll über ihre Lage mitzuentscheiden. Ein Haufen Leute in dem Alter sind nicht mal in der Lage, ihre Handyrechnung unter Kontrolle zu halten, wie viel weniger Ahnung haben sie dann davon, welche Politik langfristig gesehen die richtige für sie ist?

Ramone
15.05.2003, 16:04
Ich bin 15, das thema betrifft mich also direkt.
Ich finde dass die Idee , die Eltern für ihre Kinder wählen zu lassen, nicht wirklich umsetzbar ist da
1. die Kinder viel zu sehr von ihren Eltern beeinflusst werden
2. Einige Eltern die Partei , die sie wählen, auch für ihre Kinder ankreuzen würden
und
3. sind die meisten Jugendlichen kaum oder überhaupt nicht an Politik interessiert!!!

Soviel zu meiner Meinung!
Ich bitte um Kritik, ob sie nun positiv oder negativ ist!
mfg Ramone

Siran
15.05.2003, 19:25
Original von Ramone
1. die Kinder viel zu sehr von ihren Eltern beeinflusst werden
2. Einige Eltern die Partei , die sie wählen, auch für ihre Kinder ankreuzen würden
und
3. sind die meisten Jugendlichen kaum oder überhaupt nicht an Politik interessiert!!!


Entspricht etwa meiner Position. Obwohl ich schon wählen darf. :2faces:

Brehn
18.05.2003, 05:25
Dass die Eltern für ihre Kinder wählen dürfen, halte ich für absolut nicht gerechtfertigt, da sie höchstwahrscheinlich nur ihre eigene Meinung mehrfach repräsentieren würden. In einer demokratischen Republik muss jeder Mensch gleich viele Stimmen haben, egal wie reich er ist oder wie viele Kinder er hat. Ein Herabsetzen des Wahlalters auf 16 oder weniger ist im Moment noch nicht sinnvoll, zuerst muss das deutsche Bildungssystem reformiert werden und mit der politischen Ausbildung am besten schon im frühen Alter von 10 begonnen werden. Außerdem müssen die Lehrer dazu gezwungen werden, in demselben Unterricht eine absolut neutrale Meinung zu vertreten.

Prinz Eugen
29.01.2007, 07:59
Ja, macht weiter so !

dann haben die Musels (mit deutschem Pass) gleich viele viele Stimmen mehr, super !

/:( /:( /:( /:( /:( /:( /:(

.

Skaramanga
29.01.2007, 08:06
Hmm da sehe ich Schwierigkeiten.
Angenommen die Eltern sind starke Anhänger der Partei X, das Kind hat aber den Durchblick und sagt: "Mama, kreuz da mal Y an." ... was glaubt ihr, würde die Mutter ankreuzen? :rolleyes:
Und ab wieviel Jahren haben dann die Kinder das 'Wahlrecht'? Ich kann mir kaum vorstellen, dass 9 Jährige Kinder den politischen Durchblick haben.

Darum gehts auch gar nicht. Sondern darum, dass die Eltern mit den Stimmen ihrer Kinder Parteien wählen, die substantiell - und nicht nur mit dem Maul - eine Politik vertreten, welche das Kinderhaben und die Kindererziehung begünstigt und unterstützt. Daran mangelt es in Deutschland seit über 30 Jahren. Der Ansatz ist absolut richtig. Kommt aber wahrscheinlich viel zu spät.

Skaramanga
29.01.2007, 08:11
Ja, macht weiter so !

dann haben die Musels (mit deutschem Pass) gleich viele viele Stimmen mehr, super !


Das ist ein weiteres Problem. Aber so oder so wird sich diese "Gießkannen-Einbürgerei" noch bitter rächen. Die Vorstellung, dass es mit der Aushändigung des deutschen Passes bei der Person "klick" im Kopf macht und er fühlt sich plötzlich als Deutscher ist derart naiv und weltfremd, das es einen schaudert. Deutschland ist ethnisch-demographisch bereits "geknackt".

Redwing
30.01.2007, 17:14
Ne Scheißidee. Damit will man doch nur krampfhaft das Potential an Idiotenwählern vergrößern. Die knappe Mehrheit (knapp, weil die größte Fraktion bereits Nichtwähler sind und es auch noch viele Nicht-Wahlberechtigte gibt) ist nun mal leider NOCH so blöd und rennt ihren Henkern aus der Mitte hinterher (den "Etablierten"). Und wenn eine größere Masse für ihre Kinder mitwählen darf, dann wird sich ihr Mist auch exponential vergrößern. Wähler kleinerer Parteien werden dadurch eindeutig betrogen und ihr Einfluß wieder mal auf hinterfotzigste Art eingedämmt!

Diese verzweifelten Politversager da oben sind sich wirklich für keine undemokratische Schwindlerei zu schade, nur weil sie zu Recht um ihren Einfluß fürchten! Deshalb gibts oder gabs ja auch Vorschläge, ein völlig diktatorisches Wahlsystem ala England oder USA hier einzuführen, oder Forderungen, doch die Legislaturperiode immer stärker zu verlängern- damit "am Besten" in Zukunft einmal pro Leben gewählt werden darf.

Eine Farce alles, diese Scheindemokratie im Kapitalismus. Und es wird immer farciger! Echte Opposition ist nur solange erlaubt, wie sie keinen größeren Einfluß und Zulauf hat.
Na ja, das Pack da oben sollte sich gut überlegen, wie sehr es dem Volk noch vor Augen halten will, daß der Systemwechswel offenbar nicht über das Parlament zu vollziehen ist und es noch Alternativen dazu gibt...

Zurück zu den Kinners: Ich könnte vielleicht gerade noch nachvollziehen, daß Sechzehnjährige ihr oft revolutionäres, vielversprechendes Potential ausleben dürfen und das Wahlrecht zugesprochen bekommen. Dann aber sollen sie auch selber ihr Kreuz machen dürfen! Ich finds schon schlimm genug, daß Ehepartner von Alzheimerpatienten, etc. im Alter da zwei Kreuze machen dürfen. Ist doch klar, daß jeder, der Kreuze malt, i.d.R. einfach seine eigene Meinung doppelt gewichtet.

Na ja, denkt euch da oben ruhig einen üblen Trick nach dem anderen aus: den Untergang eures Systems werdet ihr damit nicht abwenden.

Andreas63
30.01.2007, 21:39
Ich fass es nicht. Ein Beitrag von Redwing, dem ich im wesentlichen zustimmen kann.