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Vollständige Version anzeigen : FALKLAND-INSELN: Briten zogen mit Atomwaffen in den Krieg



Der Schakal
06.12.2003, 14:37
FALKLAND-INSELN

Briten zogen mit Atomwaffen in den Krieg

Während des Krieges zwischen Großbritannien und Argentinien um die Falkland-Inseln hatten britische Schiffe auf ihrem Weg in den Südatlantik Atomwaffen an Bord. Die argentinische Regierung verlangt von London nun eine Klärung der näheren Umstände....

>>>>Fortsetzung<<<<

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277233,00.html


Interessant !!

Großadmiral
07.12.2003, 20:39
Ich finde, dass GB diese Inseln Argentinien geben sollte.
Ich habe keinen Grund, doch finde ich, dass es so besser wäre.

Siran
07.12.2003, 20:59
Kleine Weiterführung:

London: Im Falkland-Krieg gesunkene Schiffe ohne Atomwaffen an Bord

(AFP) Keines der im Falklandkrieg gesunkenen britischen Schiffe hatte nach Regierungsangaben aus London Atomwaffen an Bord. Während des Kriegs seien die Schiffe "routinemäßig" mit Atomwaffen ausgerüstet gewesen, doch seien diese von Bord genommen worden, bevor die Schiffe argentinische Gewässer anliefen, sagte am Sonntag ein Sprecher des britischen Außenministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Er bekräftigte "kategorisch", dass zu keinem Zeitpunkt des Kriegs mit Argentinien der Einsatz von Atomwaffen vorgesehen gewesen sei.

Amida Temudschin
08.12.2003, 06:35
Wäre auch ein bißchen übertrieben gewesen. Lag die Relation zwischen britischen Soldaten und Bewohnern der Falklandinseln nicht etwa bei 10 zu 1?

Großadmiral
08.12.2003, 18:10
Nein, es waren 10 zu 2. :rolleyes:

AxelFoley
10.12.2003, 22:40
Ich will nicht wissen, in wievielen Kriegen ABC-Waffen "heimlich" eingesetzt werden.
Zum Beispiel die uranhaltige Munition im 2.Golfkrieg ist das simpelste Bsp.

Siran
10.12.2003, 23:00
Uranhaltige Munition gehört nicht zu den ABC-Waffen, Foley.

AxelFoley
10.12.2003, 23:02
Ich habe ja auch nur das simpleste Bsp. aufgegriffen.

Großadmiral
11.12.2003, 14:35
Sind die Briten nur mit A Waffen eingezogen?

O.v.Bismarck
11.12.2003, 21:46
Die briten haben richtig reagiert! Es kann nicht angehen, dass andere Länder sich einfach so fremdes Land unter den Nagel reissen!

O.v.B.

Großadmiral
11.12.2003, 21:48
Es war falsch von den Gauchos.

Ekki-R
11.12.2003, 21:51
Ja ja die Briten....

Grossherzig und konsequent!

Wie Anno 39`....:lachanfall:

O.v.Bismarck
12.12.2003, 20:59
Original von Ekki-R
Ja ja die Briten....

Grossherzig und konsequent!

Wie Anno 39`....:lachanfall:

Geben sie dem Vergleich eine Krücke. Er hinkt.

O.v.B.

pavement
12.12.2003, 21:32
Er hinkt.

wie goebbels...*g*

O.v.Bismarck
12.12.2003, 22:34
Original von pavement

Er hinkt.

wie goebbels...*g*


?( ?( ?(

O.v.B.

Meik
12.12.2003, 22:40
Die Argentinische Regierung soll ihr Maul halten. Diese Verbrecher haben doch völkerrechtswidrig die Falkland-Inseln, welche Ur-Britisches Territorium sind, besetzt. Und wenn man gleich mit Atomwaffen in die Schlacht zieht, weiß der Feind gleich, woran er ist. Außerdem, nur Volldeppen glauben daran, dass das UK diese für die Falklands eingesetzt hätte! Thatcher war sowieso eine große Politikerin! Die müsste auch in Deutschland so aufräumen wie in GB!

Siran
12.12.2003, 22:46
Original von O.v.Bismarck
?( ?( ?(

O.v.B.

Der hinkte doch anscheinend auch.

Deine Witze waren schon besser, pavement...

Justitiator
22.12.2003, 17:21
Original von Meik
Die Argentinische Regierung soll ihr Maul halten. Diese Verbrecher haben doch völkerrechtswidrig die Falkland-Inseln, welche Ur-Britisches Territorium sind, besetzt. Und wenn man gleich mit Atomwaffen in die Schlacht zieht, weiß der Feind gleich, woran er ist. Außerdem, nur Volldeppen glauben daran, dass das UK diese für die Falklands eingesetzt hätte! Thatcher war sowieso eine große Politikerin! Die müsste auch in Deutschland so aufräumen wie in GB!

Schöne Grüße allerseits. Bin ganz neu hier im Forum. Ich habe gerade ein paar Seiten gelesen und wundere mich über einiges. Vor allem, dass einige Teilnehmer kurzerhand gesperrt wurden ?! Nun hoffe ich mal, dass dies mir nicht widerfährt, auch wenn meine Meinung nicht konform sei (ist wohl der Sinn des Ganzen, oder?) :D

Zum Malwinen-Krieg (sog. „Falkland-Krieg“): @Meik:
Ganz schön anmaßend von Dir ein Land, eine große Nation pauschal und über Generationen als verbrecherisch zu bezeichnen!! (=Volksverhetzung?!). Du verordnest der Regierung das Maulhalten, aber, welche argentinische Regierung meinst Du denn, etwa Kirchner, der jetzt eine Klärung von London verlangt? Nein!! Fast 22 Jahre (!) nach dem Krieg und nach etlichen Regierungswechseln kannst Du ja nur die Argentinier pauschal und deren gewählten Repräsentanten insbesondere als „Verbrecher“ gemeint haben. Zugegeben die standen damals wie heute geschlossen für die Rückgabe der Inseln.

Aber was „völkerrechtswidrig“ im Südatlantik war und ist haben wahrscheinlich nur Leute wie Du und die Tatcher-Kamarilla immerdar zu definieren...

Ebenso, was ein „Ur-britisches-Territorium“ zu sein hat !!! Stammen die Ur-Briten etwa aus dem südlichen Südamerika?, oder liegen die Malwinen direkt Britannien und nicht Argentinien gegenüber wie ich immer dachte? (man vergleiche diese Argumentation mit dem Fall Danzigs?!)

Unglaublich die Vorstellung, dass ein Atomschlag oder dessen Androhung hier auch noch explizit begrüßt wird. Nein, Entschuldigung Leute, das war mir zu viel. Ich mußte was schreiben. Bin grundsätzlich gegen jede Art von Zensur, aber ich glaube Meik darauf aufmerksam zu machen, dass seine Zeilen nicht so durchgehen sollten (Volksverhetzung + Atomschlag-Gutheißung)
Kann mir jemand auch noch mitteilen warum andere Teilnehmer gesperrt wurden? 8o

Vielen Dank!

Großadmiral
22.12.2003, 17:28
Hallo, ich bin der Großadmiral des Forums!
Willkommen.


Ein Angriffskrieg oder eine Besetzung eines fremden Gebietes ist in der Tat völkerrechtswidrig.
Insofern muss ich GB in Schutz nehmen, jedoch gleich mit Nuklearwaffen zu drohen ist maßlos übertrieben.
Er meinte mit "Ur brit. Terrirorium", dass die Islas Malvinas schon immer britisch waren.
Aufklärung zu Meik:
Meik íst ein kleiner Dummschwätzer, jedoch hat er auch schon seine gute Seite zur Schau gestellt. Manchmal, so wie hier übertreibt er etwas.

GAL

Siran
22.12.2003, 17:34
@Justitiator

Hier:http://www.politikforen.de/beitrag_1779.htm gibt es eine Auflistung aller Sperrungen im Forum. Da steht dann auch jeweils dabei, aus welchem Grund das passiert ist.

Großadmiral
22.12.2003, 18:24
Hier ist mal die Karte der Falklands:
Wieso macht man nicht einfach halbe halbe?
:P :)) :)) :P :]

Justitiator
29.12.2003, 23:58
So möchte ich hiermit den gefährlichen Geist, der sich hinter „unserem amerikanischen Freund“ (verordner Ausdruck des Orwellschen „Ministeriums der Wahrheit“) Meik verbirgt ein bißchen beleuchten:

Die Harris, Stalins und Tachers kommen und gehen, der Geist der Zerstörung und Imperialismus und dessen Apologeten aber bleiben. Als gutes Beispiel dafür kann man auch die Ereignisse im Südatlantik 1982 ins Feld führen, da sie glücklicherweise keiner direkten Tabuisierung hierzulande unterliegen.

Dennoch ist es bemerkenswert, dass – wie eben bei allen anderen Kriegen der Plutokraten – die dt. Medien sehr wohl Partei ergriffen, wie ich nach meinen Recherchen feststellte (ich lebte damals noch nicht in D). Besonders die primitiven Springer-Medien, aber auch alle anderen, stellten sich auf der Seite der Aggressoren, der Imperialisten, die aber nicht Aggressoren und Imperialisten genannt wurden, sondern – kommt doch bekannt vor – „Befreier“ und „Demokraten“. Der Gegner (das einzige Mal seit dem letzten Weltkrieg ein Land des Abendlandes) wurde dennoch dämonisiert, die Führung des pauschalen Verbrechertums bezichtigt (seltsamerweise erheben sich diese Gutmenschen-Stimmen nie gegen die Castro-Barbarei!), und das Unternehmen der Beendigung des Kolonialismus auf südamerikanischen Boden als „völkerrechtswidrig“ verurteilt.

Seltsamerweise wurde die Eröffnung der Kriegshandlungen, die Versenkung des Kreuzers „General Belgrano“, die außerhalb der von UK deklarierten Sperrzone stattfand, nie hierzulande als verbrecherisch bezeichnet. 360 junge Argentinier bezahlten diesen feigen Angriff ohne Kriegserklärung mit ihrem Leben.

Der Ausgang dieses Waffenganges stand – wie so oft (!) – bereits fest: die „Guten“ Angelsachsen siegten. Klar. So sind nun mal die Kräfteverhältnisse. Besonders nach dem „Verrat“ der USA, die kraft eines Vertrages, die sie selbst (!) amerikaweit durchgesetzt hatten, verpflichtet waren, eigentlich auf arg. Seite zu streiten. Doch der war ja nur andersherum gedacht worden, um sich der Rohstoffe Lateinamerikas beim 3. Weltkrieg nach Belieben bedienen zu können!!
Plutokraten halten ja zusammen, wie bereits 1914 und 1939!

Überraschend war an dem kurzen Krieg ja nur die unerwarteten Erfolge der argentinischen Luftwaffe, die Versenkung 4 Zerstörer, 1 Fregatte, 1 Container-Schiff und die Beschädigung weiterer 16 Schiffe!

Das Verbrecherische an der arg. Führung war eben die unzureichende Vorbereitung auf so eine Konfrontation. Nicht so sehr die Ausbildung der Infanterie wie die materiell unzureichende Bestückung der Luftwaffe (zu wenige von den exzellenten Exocet-Raketen). Mit den tollkühnen Fähigkeiten der argentinischen Piloten hatten die Tommys eben nicht gerechnet (als hätten nicht Fangio oder Reutemann eine Vorgeschmack gegeben!).

So wurde eine einmalige, vielleicht unwiederbringliche Chance vertan, einen Wendepunkt in der imperialistischen Kolonial-Geschichte einzuleiten, in einem konventionellen, symmetrischen Krieg (Es sei denn die Aggressoren hatten diese Atomwaffen ja nicht aus „Versehen“ dorthin gebracht). Es darf spekuliert werden...

Zur Geschichte der Malwinen:

1764 gründen die Franzosen eine erste Kolonie auf Ostfalkland ("Les Nouvelles Malouines").
Als die Spanier von der französischen Siedlung erfahren protestieren sie unter bezug auf einen päpstlichen Erlass von 1493 ("Inter Caetera") und den Vertrag von Tordesilla von 1494, der den Atlantik und Südamerika zwischen Spanien und Portugal aufteilt (ohne damalige Kenntnis der Struktur Südamerikas).
Infolge dieses Protestes verkaufen die Franzosen ihre Kolonie an Spanien. Diese benennen die Inseln in Malvinas um.

1810 wird Argentinien eine von Spanien unabhängige Republik. Der neue Staat erhebt Anspruch auf Rechtsnachfolge für die spanischen Gebietsansprüche über die Malwinen.
1820 entsandten die Argentinier einen in ihren Diensten stehenden Amerikaner, um die Malwinen in Besitz zu nehmen. Dabei vertrieb er 30 britische Walfänger von Ostfalkland.
Mit Zustimmung der Argentinier errichtet 1826 ein Franzose eine Siedlung. Er erhält die Verwaltungshoheit und setzt diese auch gegen Ausländer durch. Infolge dessen kommt es zur Vertreibung von US-amerikanischen Schiffen. 1831 entsenden die USA daraufhin ein Kriegsschiff nach Falkland. Dieses zerstört den Hafen, nimmt argentinische Staatsbürger gefangen und die USA erklären Falkland zum Niemandsland. Die Gründe für das Eingreifen der USA liegen vor allem in der Monroe-Doktrin, nach der die USA sich als eine gesamtamerikanische Nation sehen und den Doppelkontinent als ihr Einflussgebiet definieren.
Seltsamerweise setzen die USA diese Doktrin nicht durch, als 1833 die Engländer die Insel besetzen und wieder in Besitz nehmen. Durch das britische Parlament wird ein Gesetz verabschiedet, in dem die „Falklands“ offiziell unter britische Verwaltung gestellt wird und die Hauptstadt nach Port Stanley verlagert wird.

Siran
30.12.2003, 10:46
Original von Justitiator
Seltsamerweise wurde die Eröffnung der Kriegshandlungen, die Versenkung des Kreuzers „General Belgrano“, die außerhalb der von UK deklarierten Sperrzone stattfand, nie hierzulande als verbrecherisch bezeichnet. 360 junge Argentinier bezahlten diesen feigen Angriff ohne Kriegserklärung mit ihrem Leben.


Jetzt muss ich doch nochmal nachfragen.

Der Kreuzer "General Belgrano" wurde 30 sm außerhalb der Sperrzone angegriffen und versenkt. Allerdings, ohne Kriegserklärung ist wohl ein wenig heuchlerisch. Es hat während des ganzen Konfliktes nie eine Kriegserklärung gegeben und die Argentinier haben angefangen damit, Land zu besetzen, dass ihnen nicht gehört.
Bereits am 2.4.1982 landen die Argentinier auf den Falklandinseln, wobei alle britischen Soldaten und der Gouverneur gefangen gesetzt werden.
Am 3.4.1982 landen sie auf Südgeorgien und setzen sich dort gegen den Widerstand britischer Soldaten durch.
Am 4.4.1982 erklärt Argentinien die Falklandinseln, Südgeorgien und die Sandwichinseln zur 24. Provinz, setzt Port Stanley als Hauptstadt ein und ändert die Landessprache dort auf Spanisch. Die UN-Resolution zur Lösung der Krise wird zurückgewiesen.

Die Versenkung der "General Belgrano" ist erst am 2.5.1982, also knapp einen Monat später und mehr als drei Wochen, nachdem Großbritannien erklärt hat, alle argentinischen Schiffe in einem 120 sm Radius um die Falklandinseln als feindlich anzusehen und anzugreifen.


Übrigens gab es in den 60er Jahren Volksabstimmungen in den Falklandinseln, ob man zu Großbritannien oder zu Argentinien gehören wolle. Es gab jeweils große Mehrheiten für einen Verbleib bei Großbritannien.

Gärtner
30.12.2003, 13:51
Was mich seinerzeit am meisten erschreckt hat, war die Blutrünstigkeit, mit der die britische Öffentlichkeit (und beileibe nicht nur die Medien) auf die Geschehnisse reagierte.
Ich besuchte während des F.-Krieges Verwandte in England und war flabbergasted, wie diese ansonsten friedliebenden Menschen, die keiner Fliege etwas zuleide tun mochten, sich in haßerfüllte Kriegsenthusiasten verwandelt hatten, die mit glühenden Augen jeden Sieg über "those bloody Argies" feierten.

Dabei hatten die Briten es sich Anfang des 19. Jhdt. selbst unter die Nägel gerissen und sich bis dato keinen Deut um die Schafsinseln gekümmert. Politik auf dem Niveau von Kleinkindern im Sandkasten: "He, das ist mein Förmchen!"

Justitiator
30.12.2003, 21:58
@gelehrte
In der tat erschreckend aber alles andere als überraschend, führt man sich die Lange kriegslüsterne Tradition Britanniens vor Augen...

Und genau das ist der Punkt: es war einfältig, ja höchst unverantwortlich gegenüber der Geschichte und dem eigenen Volke von der argentinischen Armeeführung (General Galtieri) zu spekulieren, England würde wahrscheinlich gar nicht militärisch reagieren. Die hatten, wie bereits gesagt, nicht genügend vorbereitet, bzw. Waffen in erforderlichen Umfang gekauft. Die eigene Entwicklung der ausgezeichneten Condor-Fernrakete war noch nicht abgeschlossen. So blieb die Last fast nur auf die Überraschungsmöglichkeiten der Jäger. Nach der Landung erfolgte sofort eine internationale Blockade. Die Führung lügte und behauptete, man habe genügend Mittel, den kommenden Angriff abzuwehren.

Klar, es wurde auf beiden Seiten Stimmung gemacht. Dass aber, die Englische Boulevardpresse (The Sun siehe: www.sterlingtimes.co.uk/gotcha1.htm) an aufpeitschender Primitivität nicht zu überbieten ist, war schon damals allgemein bekannt. Bald waren die Massen des angeblichen „zivilisierteren“ Landes, wie Gelehrte es sagte „haßerfüllte Kriegsenthusiasten“.

Die Argentinier dagegen sahen geschlossen zwar das Recht auf Ihre Seite, waren aber weit entfernt Haßgefühle zu entwickeln, erst recht nicht gegen die Briten.

Völkerrechtlich ist anzumerken, dass das Gebiet bereits 1494 den Spaniern zugesprochen wurde und 1810, gleich nach der Unabhängigkeit des Landes, Argentinien.
Natürlich waren die Inseln immer sehr dünn besiedelt. Als Mitte des 19. Jhs., durch die Anglo-Amerikanische Aggression, die meisten (der wenigen) argentinischen Siedler verhaftet und deportiert wurden und stattdessen einige britische Schäfer und Bauern ins Land kamen, ist nicht verwunderlich, dass bei den sog. „Volksabstimmungen“ die Mehrheit der eineinhalb Tausend Siedler sich, allein der Amtssprache wegen für den Verbleib entschieden. Aber das daraus Siran eine „große Mehrheit“ sehe möchte ist – ein wenig heuchlerisch...

Hier handelt es sich nicht etwa um Schlesien, um einen Vergleich zu ziehen. Wichtig ist vor allem, sich zu vergegenwärtigen, dass man hier mit einem Einwanderungsland zu tun hat, das bereits mehr als 8 Mio. Menschen aus den verschiedensten Ländern (besonders aus Europa) erfolgreich und schnell integriert hat (ganz anders als die BRD etwa). Darunter gibt es nicht weniger als 400.000 britisch-stämmige. In manchen Gegenden bilden diese sogar die Mehrheit der Bevölkerung (wie in das Gebiet um die patagonischen Hafenstadt Rawson) ohne, dass es je zu ethnischen Problemen - auch nur in Ansatz - gekommen wäre. Überhaupt, man hat hier nicht mit einer diskriminierten Gruppe zu tun, sondern – im Gegenteil – mit einer Privilegierten. Man besuche nur einmal ein Polo-Turnier in der vornehmen Vorort Buenos Aires mit Namen Hurlingham!
Ein gewisser Roberto Levingston war sogar Staatspräsident...
Argentinier, wie alle andere auch, stand die britisch-stämmige Bevölkerung auch geschlossen hinter diesem gerechten Anliegen. Das einzige wahrscheinlich, dass diese so gespaltene, krisenerschütterte Nation stark zu einigen Vermag.

@Siran: bei den zwei Landungsoperationen in April 82 gab es insgesamt und auf beiden Seiten weniger als 3 Tote: also die Versenkung de „Belgrano“ kann mit Fug und Recht als die erste kriegerische Handlung im eigentlichem Sinne bezeichnet werden :rolleyes:

Siran
30.12.2003, 22:06
Das ist irgendwie eine seltsame Sichtweise, Justitiator. Wenn ich ein anderes Land angreife, ist das also nur eine kriegerische Handlung, wenn dabei viele Menschen sterben?

Ich hätte jetzt gedacht, dass jede Art von Aneignung fremden Landes ein kriegerischer Akt ist, es sei denn, er wäre völkerrechtlich durch Verträge gedeckt. Was aber bei den Falklandinseln nicht zutrifft.

Sarah
31.07.2005, 14:53
Die Besetzung der Inseln durch Argentinien am 2. April 1982 löste den Falkland-Krieg aus: Großbritannien reagierte sieben Wochen später mit der Landung von Truppen. Nach kurzen, aber blutigen Kämpfen konnten die britischen Truppen Argentinien am 14. Juni 1982 zur Aufgabe bewegen.
Insgesamt kostete der Falkland-Krieg mehr als 1.000 Menschen das Leben. Seitdem ist eine größere Zahl von Soldaten auf den Inseln stationiert (2002 noch etwa 1.700 Mann). Im letzten Jahrzehnt hat sich der latente Konflikt etwas entspannt. Im Jahr 2004 sorgten jedoch Äußerungen argentinischer Regierungspolitiker bezüglich einer Rückgabe der Inseln in London für Beunruhigung. ( wikipedia )
Als ich gelesen und in mehreren Berichten gelesen hatte, das die „Islas Malvinas“ immer noch britisches Territorialgebiet sind, konnte ich das kaum glauben.
Ich habe ein halbes Jahr in Argentinien gelebt und kann mich sehr gut an einen offiziellen Feiertag erinnern, an dem die Zugehörigkeit der Inseln zu Argentinien gefeiert wurde...

Malvinas Tag
Montag 4. April 2005
(das Datum ändert sich jährlich)
* Veterans Day and tribute to the fallen in the Malvinas War
( http://www.feiertage-weltweit.com )

Soso, Veterans Day? Das hörte sich da drüben ganz anders an…
Ist das etwa weitreichende argentinische Ignoranz oder gibt es in dieser Sache tatsächlich noch streiterische Uneinigkeit?

Übrigens finde ich Manche Beiträge zu diesem Thema wirklich widerlich


Die Argentinische Regierung soll ihr Maul halten. Diese Verbrecher haben doch völkerrechtswidrig die Falkland-Inseln, welche Ur-Britisches Territorium sind, besetzt. Und wenn man gleich mit Atomwaffen in die Schlacht zieht, weiß der Feind gleich, woran er ist. Außerdem, nur Volldeppen glauben daran, dass das UK diese für die Falklands eingesetzt hätte! Thatcher war sowieso eine große Politikerin! Die müsste auch in Deutschland so aufräumen wie in GB!

Die briten haben richtig reagiert! Es kann nicht angehen, dass andere Länder sich einfach so fremdes Land unter den Nagel reissen!

Lächerlich! Die Islas Malvinas sind von Argentinien auf Sichtweite, sie gehören zu den natürlichen Territorien die am besten von den ihnen am nächsten stehenden Ländern verwaltet/regiert werden sollten.

Angel of Retribution
31.07.2005, 14:56
Wegen ein paar Inseln mit Schafen und Ziegen gleich einen Krieg anzufangen halte ich für übertrieben.

SAMURAI
05.03.2006, 11:02
Wegen ein paar Inseln mit Schafen und Ziegen gleich einen Krieg anzufangen halte ich für übertrieben.

Es ging keineswegs um Schafe.

Im Falklandbereich liegen gewaltige Öl-Reserven.
Die Förderung war damals zu teuer. Aber wer wird den so einen Schatz aufgeben.

Die Preise sind gestiegen - Man kann richtig verdienen.

Mauser98K
05.03.2006, 11:09
FALKLAND-INSELN

Briten zogen mit Atomwaffen in den Krieg

Während des Krieges zwischen Großbritannien und Argentinien um die Falkland-Inseln hatten britische Schiffe auf ihrem Weg in den Südatlantik Atomwaffen an Bord. Die argentinische Regierung verlangt von London nun eine Klärung der näheren Umstände....

>>>>Fortsetzung<<<<

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,277233,00.html


Interessant !!

Rein prophylaktisch führen die Engländer immer irgendwelche Atomwaffen an Bord ihrer Kriegsschiffe mit.

Das ist bei jeder größeren Atommacht der Fall.

Mauser98K
05.03.2006, 11:09
Wegen ein paar Inseln mit Schafen und Ziegen gleich einen Krieg anzufangen halte ich für übertrieben.

Also lieber buckeln?

Mauser98K
05.03.2006, 11:13
So möchte ich hiermit den gefährlichen Geist, der sich hinter „unserem amerikanischen Freund“ (verordner Ausdruck des Orwellschen „Ministeriums der Wahrheit“) Meik verbirgt ein bißchen beleuchten:

Die Harris, Stalins und Tachers kommen und gehen, der Geist der Zerstörung und Imperialismus und dessen Apologeten aber bleiben. Als gutes Beispiel dafür kann man auch die Ereignisse im Südatlantik 1982 ins Feld führen, da sie glücklicherweise keiner direkten Tabuisierung hierzulande unterliegen.

Dennoch ist es bemerkenswert, dass – wie eben bei allen anderen Kriegen der Plutokraten – die dt. Medien sehr wohl Partei ergriffen, wie ich nach meinen Recherchen feststellte (ich lebte damals noch nicht in D). Besonders die primitiven Springer-Medien, aber auch alle anderen, stellten sich auf der Seite der Aggressoren, der Imperialisten, die aber nicht Aggressoren und Imperialisten genannt wurden, sondern – kommt doch bekannt vor – „Befreier“ und „Demokraten“. Der Gegner (das einzige Mal seit dem letzten Weltkrieg ein Land des Abendlandes) wurde dennoch dämonisiert, die Führung des pauschalen Verbrechertums bezichtigt (seltsamerweise erheben sich diese Gutmenschen-Stimmen nie gegen die Castro-Barbarei!), und das Unternehmen der Beendigung des Kolonialismus auf südamerikanischen Boden als „völkerrechtswidrig“ verurteilt.

Seltsamerweise wurde die Eröffnung der Kriegshandlungen, die Versenkung des Kreuzers „General Belgrano“, die außerhalb der von UK deklarierten Sperrzone stattfand, nie hierzulande als verbrecherisch bezeichnet. 360 junge Argentinier bezahlten diesen feigen Angriff ohne Kriegserklärung mit ihrem Leben.

Der Ausgang dieses Waffenganges stand – wie so oft (!) – bereits fest: die „Guten“ Angelsachsen siegten. Klar. So sind nun mal die Kräfteverhältnisse. Besonders nach dem „Verrat“ der USA, die kraft eines Vertrages, die sie selbst (!) amerikaweit durchgesetzt hatten, verpflichtet waren, eigentlich auf arg. Seite zu streiten. Doch der war ja nur andersherum gedacht worden, um sich der Rohstoffe Lateinamerikas beim 3. Weltkrieg nach Belieben bedienen zu können!!
Plutokraten halten ja zusammen, wie bereits 1914 und 1939!

Überraschend war an dem kurzen Krieg ja nur die unerwarteten Erfolge der argentinischen Luftwaffe, die Versenkung 4 Zerstörer, 1 Fregatte, 1 Container-Schiff und die Beschädigung weiterer 16 Schiffe!

Das Verbrecherische an der arg. Führung war eben die unzureichende Vorbereitung auf so eine Konfrontation. Nicht so sehr die Ausbildung der Infanterie wie die materiell unzureichende Bestückung der Luftwaffe (zu wenige von den exzellenten Exocet-Raketen). Mit den tollkühnen Fähigkeiten der argentinischen Piloten hatten die Tommys eben nicht gerechnet (als hätten nicht Fangio oder Reutemann eine Vorgeschmack gegeben!).

So wurde eine einmalige, vielleicht unwiederbringliche Chance vertan, einen Wendepunkt in der imperialistischen Kolonial-Geschichte einzuleiten, in einem konventionellen, symmetrischen Krieg (Es sei denn die Aggressoren hatten diese Atomwaffen ja nicht aus „Versehen“ dorthin gebracht). Es darf spekuliert werden...

Zur Geschichte der Malwinen:

1764 gründen die Franzosen eine erste Kolonie auf Ostfalkland ("Les Nouvelles Malouines").
Als die Spanier von der französischen Siedlung erfahren protestieren sie unter bezug auf einen päpstlichen Erlass von 1493 ("Inter Caetera") und den Vertrag von Tordesilla von 1494, der den Atlantik und Südamerika zwischen Spanien und Portugal aufteilt (ohne damalige Kenntnis der Struktur Südamerikas).
Infolge dieses Protestes verkaufen die Franzosen ihre Kolonie an Spanien. Diese benennen die Inseln in Malvinas um.

1810 wird Argentinien eine von Spanien unabhängige Republik. Der neue Staat erhebt Anspruch auf Rechtsnachfolge für die spanischen Gebietsansprüche über die Malwinen.
1820 entsandten die Argentinier einen in ihren Diensten stehenden Amerikaner, um die Malwinen in Besitz zu nehmen. Dabei vertrieb er 30 britische Walfänger von Ostfalkland.
Mit Zustimmung der Argentinier errichtet 1826 ein Franzose eine Siedlung. Er erhält die Verwaltungshoheit und setzt diese auch gegen Ausländer durch. Infolge dessen kommt es zur Vertreibung von US-amerikanischen Schiffen. 1831 entsenden die USA daraufhin ein Kriegsschiff nach Falkland. Dieses zerstört den Hafen, nimmt argentinische Staatsbürger gefangen und die USA erklären Falkland zum Niemandsland. Die Gründe für das Eingreifen der USA liegen vor allem in der Monroe-Doktrin, nach der die USA sich als eine gesamtamerikanische Nation sehen und den Doppelkontinent als ihr Einflussgebiet definieren.
Seltsamerweise setzen die USA diese Doktrin nicht durch, als 1833 die Engländer die Insel besetzen und wieder in Besitz nehmen. Durch das britische Parlament wird ein Gesetz verabschiedet, in dem die „Falklands“ offiziell unter britische Verwaltung gestellt wird und die Hauptstadt nach Port Stanley verlagert wird.

Nur mal am Rande bemerkt:

Euer Angriff mit den beiden Mirages, die von einer Super Etendard in der Luft betankt wurden und dann mit einer Exocet-Rakete die Sheffield versenkt haben, war militärisch-taktisch eine hervorragende Leistung.

Ihr hattet in Adolf Galland ja auch einen hervorragenden Lehrer.

Dauerleistung
05.03.2006, 11:56
Lächerlich! Die Islas Malvinas sind von Argentinien auf Sichtweite, sie gehören zu den natürlichen Territorien die am besten von den ihnen am nächsten stehenden Ländern verwaltet/regiert werden sollten.Auf den Falkland-Inseln / Malvinen leben ursprünglich Menschen britischer Herkunft. Die züchten dort Schafe und sprechen englisch. Mit den Argentiniern (spanisch/italienisch) hatten sie noch nie etwas gemein. Ein paar Gastarbeiter aus Argentinien gibt es auch.

Diese Inseln wurden ohne Verhandlungen und ohne Bedrohung angegriffen und besetzt. Das ist ein Akt völkerrechtswidriger Barbarei gewesen - angezettelt durch einen massenmordenden Diktator.

SAMURAI
05.03.2006, 12:01
Was mich seinerzeit am meisten erschreckt hat, war die Blutrünstigkeit, mit der die britische Öffentlichkeit (und beileibe nicht nur die Medien) auf die Geschehnisse reagierte.
Ich besuchte während des F.-Krieges Verwandte in England und war flabbergasted, wie diese ansonsten friedliebenden Menschen, die keiner Fliege etwas zuleide tun mochten, sich in haßerfüllte Kriegsenthusiasten verwandelt hatten, die mit glühenden Augen jeden Sieg über "those bloody Argies" feierten.

Dabei hatten die Briten es sich Anfang des 19. Jhdt. selbst unter die Nägel gerissen und sich bis dato keinen Deut um die Schafsinseln gekümmert. Politik auf dem Niveau von Kleinkindern im Sandkasten: "He, das ist mein Förmchen!"

Tja, was so alles in friedliebenden Menschen steckt ?

Siehe Deutschland !

Vermutlich sind doch alle mehr oder weniger blutrünstig oder besser in diese Richtung manipulierbar !

Gelehrter - ehrliche - schöne Analyse.

mfg

Dauerleistung
05.03.2006, 13:31
... wie diese ansonsten friedliebenden Menschen, die keiner Fliege etwas zuleide tun mochten, sich in haßerfüllte Kriegsenthusiasten verwandelt hatten, die mit glühenden Augen jeden Sieg über "those bloody Argies" feierten.Wann waren die Briten denn bitteschön friedliebend?

Es gab wohl keinen Zeitraum in der Geschichte Englands seit 1066, in der die Engländer firedliebend waren. Sie waren - im Gegenteil - immer kriegsbegeistert. SIe haben keinen Krieg ausgelassen, sie haben sogar eigenmächtig Kriege angezettelt.

Oder wie erklären Sie sich, daß die Briten zu Ihrem Weltreich gekommen sind?

Kleine Geschichtskunde:
- Irland besetzt (Nordirland immer noch): wann hat Irland England bedroht?
- Frankreich besetzt (ausgehendes Mittelalter): haben die Franzosen je Anstalten gemacht, England zu erobern?
- Indien erobert
- In die Napoleonischen Kriege eingegriffen: ohne Bedrohung
- Krimkrieg
- 1. Weltkieg
- 2. Weltkrieg (Kriegserklärung 3.9.39 an Deutschland)

Also: Wann waren die Engländer friedliebend?

Justas
05.03.2006, 13:48
Während des Kriegs seien die Schiffe "routinemäßig" mit Atomwaffen ausgerüstet gewesen, doch seien diese von Bord genommen worden, bevor die Schiffe argentinische Gewässer anliefen, sagte am Sonntag ein Sprecher des britischen AußenministeriumsMoment mal! Erstens, welche argentinische Gewässer, wenn die Britten die Inseln ihr eigen nannten? Zweitens, halte ich das angebliche Hantieren mit Atomwaffen unterwegs im Krieg für logistisch undurchsetzbar bis verantwortungslos.

Justas
05.03.2006, 13:51
Auf den Falkland-Inseln / Malvinen leben ursprünglich Menschen britischer Herkunft. Die züchten dort Schafe und sprechen englisch.Und so vermehren sie sich auch.

Die Britten müssen endlich akzeptieren, dass ihr Imperium tutti caputti, para siempre futschicato ist.

Neutraler
05.03.2006, 14:14
Unglaublich: Möglicher Atomwaffeneinsatz für ein paar von Schafzüchtern bewohnte Inseln. Da ist es selbstverständlich, dass die argentinische Regierung Aufklärung fordert.

Justas
05.03.2006, 14:33
Unglaublich: Möglicher Atomwaffeneinsatz für ein paar von Schafzüchtern bewohnte Inseln. Da ist es selbstverständlich, dass die argentinische Regierung Aufklärung fordert."Die spinnen, die Britten!"

cego
05.03.2006, 15:57
Was mich seinerzeit am meisten erschreckt hat, war die Blutrünstigkeit, mit der die britische Öffentlichkeit (und beileibe nicht nur die Medien) auf die Geschehnisse reagierte.
Ich besuchte während des F.-Krieges Verwandte in England und war flabbergasted, wie diese ansonsten friedliebenden Menschen, die keiner Fliege etwas zuleide tun mochten, sich in haßerfüllte Kriegsenthusiasten verwandelt hatten, die mit glühenden Augen jeden Sieg über "those bloody Argies" feierten.

Dabei hatten die Briten es sich Anfang des 19. Jhdt. selbst unter die Nägel gerissen und sich bis dato keinen Deut um die Schafsinseln gekümmert. Politik auf dem Niveau von Kleinkindern im Sandkasten: "He, das ist mein Förmchen!"
Erschreckend, aber nicht weiter verwunderlich. Im Gegensatz zu den zur Selbstzerfleischung neigenden Deutschen, ist kein Volk so unkritisch und selbstgerecht gegenüber den eigenen Kriegs- und Kolonialverbrechen, die bis hin zum geplanten Genozid durch eine gezielte wirtschaftliche Zerrüttung und Inkaufnahme eines millionenfachen Hungertodes des kolonialisierten Landes (z.B. Indien, Irland) reichen. Wie Hans Hartmann so treffend bemerkt: "Das große Musterbeispiel ... ist ja das Selbsturteil der Engländer über ihre Kolonialpolitik. Sie sagen, daß sie nur den Interessen der Kolonialvölker dienen, wenn sie diesen Christentum und 'Kultur', Zivilisation und Technik bringen. [...] Wenn wir einem Engländer die 'Augen öffen' wollten und ihm sagen: aber das stimmt doch gar nicht ihr habt den Kolonialvölkern Seuchen und Syphillis, Alkohol und Kinderarbeit, Mord und Tod, Ausbeutung aller Art gebacht, euch selbst aber scham an ihrem Elend bereichert ..., dann prallt das wirkungslos ab. Mit überlegenen Lächeln wird der Engländer alles abtun ... [...] Kein Volk hat sich so zum Sittenrichter der Welt aufgespielt wie die Engländer."
aus: Hans Hartmann: "Cant - Die englische Art der Heuchelei"
Diese Selbstgerechtigkeit und Heuchelei ist Teil des englischen Wesens, daher kam der taktisch unkluge Angriff der Argentinier wie gerufen, konnte man hier doch mal wieder an altes Empire-Selbstbewußtsein anknüpfen.
Unter diesem Blickwinkel frage ich mich auch, ob dieses vorbehaltlose Mitmarschieren im Irak nicht eine psychologische Komponente hat. Man begreift sich halt immer noch als Großmacht mit Flotte und Atomwaffen und möchte doch bei dem großen Bruder mitspielen, wenn man schon kein Empire mehr hat.

Justas
05.03.2006, 16:20
Unter diesem Blickwinkel frage ich mich auch, ob dieses vorbehaltlose Mitmarschieren im Irak nicht eine psychologische Komponente hat. Man begreift sich halt immer noch als Großmacht mit Flotte und Atomwaffen und möchte doch bei dem großen Bruder mitspielen, wenn man schon kein Empire mehr hat.In der Tat ist es so.

Mauser98K
05.03.2006, 16:32
Jetzt muss ich doch nochmal nachfragen.

Der Kreuzer "General Belgrano" wurde 30 sm außerhalb der Sperrzone angegriffen und versenkt. Allerdings, ohne Kriegserklärung ist wohl ein wenig heuchlerisch. Es hat während des ganzen Konfliktes nie eine Kriegserklärung gegeben und die Argentinier haben angefangen damit, Land zu besetzen, dass ihnen nicht gehört.
Bereits am 2.4.1982 landen die Argentinier auf den Falklandinseln, wobei alle britischen Soldaten und der Gouverneur gefangen gesetzt werden.
Am 3.4.1982 landen sie auf Südgeorgien und setzen sich dort gegen den Widerstand britischer Soldaten durch.
Am 4.4.1982 erklärt Argentinien die Falklandinseln, Südgeorgien und die Sandwichinseln zur 24. Provinz, setzt Port Stanley als Hauptstadt ein und ändert die Landessprache dort auf Spanisch. Die UN-Resolution zur Lösung der Krise wird zurückgewiesen.

Die Versenkung der "General Belgrano" ist erst am 2.5.1982, also knapp einen Monat später und mehr als drei Wochen, nachdem Großbritannien erklärt hat, alle argentinischen Schiffe in einem 120 sm Radius um die Falklandinseln als feindlich anzusehen und anzugreifen.


Übrigens gab es in den 60er Jahren Volksabstimmungen in den Falklandinseln, ob man zu Großbritannien oder zu Argentinien gehören wolle. Es gab jeweils große Mehrheiten für einen Verbleib bei Großbritannien.

Demnach herrschte von dem Zeitpunkt an, als die Argentiner die Inseln als ihr Staatsgebiet bezeichneten, Krieg.
Ich schätze, das ist logisch, auch ohne formelle Kriegserklärung.

Mark Mallokent
05.03.2006, 18:19
Erschreckend, aber nicht weiter verwunderlich. Im Gegensatz zu den zur Selbstzerfleischung neigenden Deutschen, ist kein Volk so unkritisch und selbstgerecht gegenüber den eigenen Kriegs- und Kolonialverbrechen, die bis hin zum geplanten Genozid durch eine gezielte wirtschaftliche Zerrüttung und Inkaufnahme eines millionenfachen Hungertodes des kolonialisierten Landes (z.B. Indien, Irland) reichen. Wie Hans Hartmann so treffend bemerkt: "Das große Musterbeispiel ... ist ja das Selbsturteil der Engländer über ihre Kolonialpolitik. Sie sagen, daß sie nur den Interessen der Kolonialvölker dienen, wenn sie diesen Christentum und 'Kultur', Zivilisation und Technik bringen. [...] Wenn wir einem Engländer die 'Augen öffen' wollten und ihm sagen: aber das stimmt doch gar nicht ihr habt den Kolonialvölkern Seuchen und Syphillis, Alkohol und Kinderarbeit, Mord und Tod, Ausbeutung aller Art gebacht, euch selbst aber scham an ihrem Elend bereichert ..., dann prallt das wirkungslos ab. Mit überlegenen Lächeln wird der Engländer alles abtun ... [...] Kein Volk hat sich so zum Sittenrichter der Welt aufgespielt wie die Engländer."
aus: Hans Hartmann: "Cant - Die englische Art der Heuchelei"
Diese Selbstgerechtigkeit und Heuchelei ist Teil des englischen Wesens, daher kam der taktisch unkluge Angriff der Argentinier wie gerufen, konnte man hier doch mal wieder an altes Empire-Selbstbewußtsein anknüpfen.
Unter diesem Blickwinkel frage ich mich auch, ob dieses vorbehaltlose Mitmarschieren im Irak nicht eine psychologische Komponente hat. Man begreift sich halt immer noch als Großmacht mit Flotte und Atomwaffen und möchte doch bei dem großen Bruder mitspielen, wenn man schon kein Empire mehr hat.
Wer sich in diesem Beitrag zum "Sittenrichter aufspielt", ist kein Engländer, sondern ein Deutscher.

Just Amy
05.03.2006, 18:44
Unglaublich: Möglicher Atomwaffeneinsatz für ein paar von Schafzüchtern bewohnte Inseln. Da ist es selbstverständlich, dass die argentinische Regierung Aufklärung fordert.
unglaublich? unglaubwürdig! unsinnig. erfunden.